Karriere-News

MAT: Tinuala Olosun

Urheber: Andreas Fuchs

Karriere 25.05.2023
Studentin an der Universität Regensburg, Werkstudentin bei Real I.S. Geboren 2000. ... 

Studentin an der Universität Regensburg, Werkstudentin bei Real I.S. Geboren 2000.

Werdegang

Derzeit: Real I.S., München, Werkstudium – ESG (Strategie, Prozesse, Recherche und Ausarbeitung von Themen). Vorher: McMakler, Berlin, Praktikum – Commercial RE (Bewertung von Anlageimmobilien, digitales Marketing). Analyse + Konzepte, Hamburg (Markt- und Sozialforschung für Wohnungsunternehmen). Raum für Architektur, Wachtberg (freiwilliges Praktikum mit 14 Jahren).

Top-Projekte

Bachelorarbeit zu Wohnungsmärkten. Erstellung eines Marketingkonzepts für McMakler Investment. Aktuell: Projektleitung für "Pflanzliche Milch im Büro" – Nachhaltiges Bewusstsein stärken und so im Tagesgeschäft verankern.

Ziele

Nach meinem Masterabschluss freue ich mich auf eine Herausforderung in der Projektentwicklung (im Bestand) oder wirke weiterhin im ESG-Management. Mit meinem zukünftigen Arbeitgeber möchte ich mich identifizieren können – Nachhaltigkeit steht also im Vordergrund. Mein Ziel ist es, erstmals Teil eines Pilotprojekts mit Circular Economy oder Social Impact Investing o.Ä. zu sein. Ich möchte Antworten auf die Frage finden, wie das E und das S von ESG mit Wirtschaftlichkeit harmonisiert werden können. Insbesondere der analoge Teil der Nachhaltigkeit interessiert mich: Wie bauen wir ressourcenschonend? Ist Lowtech denkbar?

Motivation als MAT

Mein Motto: Das aktuelle Momentum nutzen – gerne zukünftig mit den MATs. Vielleicht ergeben sich gleiche Interessen mit mehreren MATs, wo man mit geballter (Wo)Manpower Aktionen startet oder sogar Entscheidungstragende in Politik und Wirtschaft für konkrete Lösungsansätze begeistern kann. Und vor allem: Dialoge anstoßen bzw. mitreden – insgeheim träume ich ja von einem Immo-Podcast mit "Bildungsauftrag" von der Next Gen.

Ethische Grundsätze

Die drei Bereiche Ökologie, Ökonomie und Soziales sollte eine gute Immobilie vereinen. Dazu wünsche ich mir mehr Diversity in der Branche.

Netzwerke und Engagements

Irebs Core e.V. als Ressortleiterin im Bereich Marketing, Future of Real Estate e.V.

Kontakt:

Immobilien Zeitung

"Es geht ums Netzwerken, nicht um Jobs"

Personalberaterin Inga Beyler (links) auf dem CareerDay 2017 im Plausch mit angehenden Immobilienprofis.

Personalberaterin Inga Beyler (links) auf dem CareerDay 2017 im Plausch mit angehenden Immobilienprofis.

IZ

Karriere 04.10.2018
Auf dem CareerDay der Expo Real tummeln sich dieses Jahr 44 Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft - und wieder hunderte von Studenten. Für die Unternehmen eine gute Gelegenheit, darauf ... 

Auf dem CareerDay der Expo Real tummeln sich dieses Jahr 44 Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft - und wieder hunderte von Studenten. Für die Unternehmen eine gute Gelegenheit, darauf aufmerksam zu machen, dass es sie überhaupt gibt.

Im vergangenen Jahr hatten 38 Unternehmen um die Aufmerksamkeit des Branchennachwuchses gebuhlt. Das bedeutete damals ein starkes Wachstum der Ausstellerzahl von mehr als 70%. Dass das Plus dieses Jahr nicht ganz so groß ausfällt, liegt nicht zuletzt an einer banalen Tatsache: "Es gab noch Anfragen von Unternehmen, aber denen mussten wir eine Absage erteilen, weil wir einfach nicht mehr Fläche zur Verfügung haben. 44 Aussteller ist die finale Zahl, der CareerDay ist ausgebucht", sagt Isabell Kaiser, Exhibition Manager Expo Real.

Dass Immobilienunternehmen zurzeit alle Hände voll zu tun haben und sich immer mehr um Nachwuchskräfte bemühen (müssen), war auch auf dem 9. Karriereforum der Immobilien Zeitung zu beobachten: 58 Aussteller warben im Juni 2018 in Frankfurt um die Gunst studierender Köpfe - so viele wie noch nie. Mit von der Partie waren beim IZ-Karriereforum dieses Jahr 47 Unternehmen und elf Institute der Aus- und Weiterbildung.

Der CareerDay der Expo Real fand letztes Jahr auf der Fläche der Meet & Retreat Lounge statt. Diese wird es in diesem Jahr so nicht mehr geben, "daher musste die Veranstaltung umziehen und findet jetzt im Eingang West statt; deswegen hat sich auch die Fläche verkleinert", erklärt Kaiser. Die neue Fläche im Eingang West, auf der sich die Aussteller am letzten Messetag (Mittwoch, 10. Oktober; 9 bis 14 Uhr) als potenzielle Arbeitgeber vorstellen, ist ca. 500 m² groß. Das Rahmenprogramm dagegen findet wie in den Vorjahren im Discussion & Networking Forum in Halle A1, Stand 250, statt.

In wie viele junge Gesichter die Personaler und sonstigen Unternehmensvertreter auf dem CareerDay 2018 blicken werden, wird sich erst auf den letzten Metern entscheiden. Schlussendlich "möchten wir auch in diesem Jahr gerne wieder zwischen 500 und 600 Studenten auf der Expo Real willkommen heißen", wünscht sich Kaiser. Studenten und Azubis, die bis zum 7. Oktober online ein Ticket ordern, zahlen 100 Euro. Wer erst auf der Messe ein Ticket löst, zahlt 150 Euro. Was die Aussteller aufwenden müssen, gibt Kaiser nicht preis. Die Vermutung, dass sich die gestiegene Nachfrage auch in steigenden Preisen niedergeschlagen hat, bestätigt sie jedoch: "Ja, die Preise sind gestiegen."

Die Expo-Real-Macher haben den CareerDay 2010 aus der Taufe gehoben. Seitdem fand er jedes Jahr statt. Die Zahl der Aussteller ist seither deutlich gewachsen: Mit nur vier Ausstellern (Commerz Real, DU Diederichs Projektmanagement, Greif & Contzen und Savills) gestartet, ging es bis 2014 auf 22 Teilnehmer hoch. In den Jahren 2015/2016 stagnierte die Ausstellerzahl, ehe sie 2017 erneut kräftig zulegte.

Für Alena Gosis wird es das erste Mal sein. Die Recruiterin beim Projektsteuerer DU Diederichs kommt aber mit ziemlich klaren Vorstellungen zum CareerDay: "Offene Vakanzen stehen nicht im Vordergrund." Natürlich wollen Gosis und ihre Mitstreiter aus dem "Tagesgeschäft" (weil "Young Professionals Hemmungen haben, mit Geschäftsleitern ins Gespräch zu kommen") in Umlauf bringen, welche Einstiegsmöglichkeiten studierte Köpfe bei DU Diederichs so haben. Eigentlich geht es ihnen aber "um den Aufbau eines Netzwerks". Denn "Projektsteuerung ist eine Nische, die nicht jedem geläufig ist", und den Mittelständler DU Diederichs kennt auch nicht jeder als Arbeitgeber. Letztes Jahr hat dieses "aktive Sourcing" (im Gegensatz zum "passiven Sourcing", wenn ein Unternehmen akuten Personalbedarf hat) sich schon ausgezahlt: "Bei uns sind noch ein halbes Jahr nach der Messe Bewerbungen eingegangen, die sich auf Gespräche auf der Messe bezogen haben", so Gosis.

Lisa Bielert, bei APOprojekt für Human Resources und Recruitment zuständig, stößt in das gleiche Horn: Eine solche Veranstaltung biete eine schöne Gelegenheit, in den direkten Dialog zu kommen und sich über gegenseitige Erwartungen auszutauschen. "Beim späteren Kontakt können beide Seiten an das Gespräch anknüpfen - man lernt die Kandidaten ja noch vor der eigentlichen Bewerbung kennen. Außerdem kann man im gemeinsamen Gespräch auch immer schauen, welche der angebotenen Stellen konkret zum jeweiligen Kandidaten passt".

Einige Unternehmen werden 2018 zum ersten Mal ihr Fähnchen auf dem CareerDay hissen. Neu dabei ist z.B. die Rewe Group, die ihren Wettbewerbern Lidl und Kaufland, die schon letztes Jahr Präsenz zeigten, offenbar das Feld nicht kampflos überlassen will. "Um unsere Pläne im Immobilienbereich umzusetzen, benötigen wir die entsprechenden Fachkräfte", erzählt Alexander Thurn, Geschäftsleiter Immobilien bei Lidl in Deutschland. Er will den CareerDay deshalb dafür nutzen, "uns potenziellen Bewerbern zu präsentieren, denen bislang nicht bewusst war, dass Lidl auch in der Immobilienbranche attraktive Jobs zu bieten hat".

Bei Rewe klingt das ähnlich: Ziel des Messeauftritts am CareerDay sei es, jüngere und gerne auch ältere Immobilien-Professionals "über die Karrieremöglichkeiten innerhalb der Rewe Group aufzuklären". Die verfüge nämlich über einen großen eigenen Immobilienbereich mit Zentrale in Köln und Dependancen in den Regionszentralen, was vielen Studenten und Absolventen wohl noch nicht hinlänglich bekannt ist: "Wir möchten die Zielgruppe der - Young - Professionals über unseren Immobilienbereich aufklären und die Rewe Group somit als attraktiven Arbeitgeber präsentieren", so Pressesprecher Andreas Krämer.

Lidl bestreitet den CareerDay mit einem Team, das überwiegend aus Abteilungsleitern aus dem operativen Immobiliengeschäft besteht - damit das "sachkundige Publikum" mit den Lidl-Vertretern "fundierte Gespräche auf Fachebene führen" kann, erläutert Thurn. Das Jobportfolio ist breit gefächert: Willkommen sind Bauingenieure, Architekten, Wirtschaftsingenieure, Wirtschaftsgeografen "sowie vergleichbare Fachkräfte mit fundierter Berufserfahrung".

Rewe bringt einige Angebote für einen Direkteinstieg in der hauseigenen Immobilienabteilung mit zum CareerDay. So werden für den Bereich Bauwesen Projektleiter Bau und Projektleiter Großprojekte gesucht, ebenso wie Planungsmanager und "Projektleiter Integration Digitales Bauen". Für das kaufmännische Asset-Management sind Fachwirte Immobilienwirtschaft gefragt; außerdem benötigt der Kölner Handelskonzern "Projektkoordinatoren Immobiliensysteme".

Lidl sorgt in weiser Voraussicht selbst für Besucher am CareerDay-Stand: In diesem Jahr "unterstützt" der Lebensmittel-Discounter den Verein WiBiNET - ein Netzwerk von Studenten und Alumni des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen mit technischer Fachrichtung Bauingenieurwesen der Technischen Universität Darmstadt, "um Studierenden der TU Darmstadt einen Besuch der Messe zu ermöglichen", berichtet Thurn.

Neben Rewe feiern auf dem Career Day 2018 noch folgende Unternehmen Premiere als Aussteller: Witte Projektmanagement, Wilhelm Geiger, P&P, die Niedersächsische Landgesellschaft, M&P Management, Kondor Wessels, Instone, d.i.i. Deutsche Invest Immobilien, HW Ingenieure, Goldbeck, Catella, Die Immobilien Partner Hamburg, Interboden sowie Christie & Co.

Der u.a. auf Hotelimmobilien spezialisierte Makler und Berater macht mit, "weil wir bereits verschiedene Wege für Recruiting ausprobiert haben, jedoch der Meinung sind, dass der direkte Austausch und das Kennen

lernen unseres Teams besonders wichtig sind", erklärt Sandra Pechac, Marketing Manager Germany, Austria & CEE bei Christie & Co. Zum CareerDay bringt Christie & Co Jobs für Immobilienmakler in Berlin und München als auch einen Consultant Advisory & Valuations in Frankfurt und zwei Plätze für Praktikanten mit.

Gesicht zeigen - das steht auch bei Interboden an erster Stelle. "Der Austausch mit dem Nachwuchs ist uns genauso wichtig wie die Präsentation als potenzieller Arbeitgeber - beides funktioniert am besten, wenn man Gesichter zeigt und gute Gespräche führt", findet Simone Hamann, Assistentin im Bereich Vertrieb und Marketing. Darum sind praktisch alle Unternehmensbereiche in München vertreten: Geschäftsführung, Projektentwicklung Wohnen und Gewerbe, IT und Digitalisierung, Verwaltung und Service, Finanzen und Marketing.

Interboden hat u.a. Bedarf an "Junioren, Trainees, Werkstudenten und Praktikanten für die Projektentwicklung in den Bereichen Wohnen und Gewerbe", zählt Hamann auf. Der CareerDay ist nur ein Mosaikstein der Nachwuchsgewinnung: Neben Gastvorlesungen lädt Interboden "regelmäßig Studenten aus dem In- und Ausland zu uns ein", um ihnen die Vielfalt der Branche aufzuzeigen.

Auch bei d.i.i. erklärt man den CareerDay zur Chefsache: Geschäftsführer Frank Wojtalewicz empfängt die Studenten persönlich. Die Firma stellte in den letzten drei Jahren mehr als 60 neue Mitarbeiter ein und wuchs so auf 140 Köpfe. Aktuell hat d.i.i. Plätze für Trainees und Praktikanten frei und Positionen für Berufseinsteiger in den Bereichen Asset-Management, Einkauf, Investment, Projektentwicklung, Fonds- und Vertriebsmanagement zu besetzen.

Harald Thomeczek

Innovationen brauchen (Frei-) Raum

Unternehmen, die ihre Innovationskraft steigern wollen, sollten sich ihre internen Prozesse anschauen. Nicht selten killt eine schlechte Fehlerkultur jeden Gedanken jenseits des Mainstreams, bevor daraus eine Geschäftsidee entwickelt werden kann.

Unternehmen, die ihre Innovationskraft steigern wollen, sollten sich ihre internen Prozesse anschauen. Nicht selten killt eine schlechte Fehlerkultur jeden Gedanken jenseits des Mainstreams, bevor daraus eine Geschäftsidee entwickelt werden kann.

Bild: Fotolia.de/fotogestoeber

Karriere 20.08.2015
Wie es um die Innovationskraft der Immobilienwirtschaft bestellt ist, untersucht ein Forschungsprojekt an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Viel Innovationspotenzial steckt in den ... 

Wie es um die Innovationskraft der Immobilienwirtschaft bestellt ist, untersucht ein Forschungsprojekt an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Viel Innovationspotenzial steckt in den eigenen Mitarbeitern. Wer im Wettbewerb um gute Ideen die Nase vor hat, gewinnt oft nicht nur mehr Umsatz, sondern auch Bewerber.

Beim Unternehmenswettbewerb Top 100 hat es Bauwerk Capital in diesem Jahr auf die Liste der innovativsten Unternehmen im Mittelstand geschafft. Die Geschäftsführer Christoph Lemp und Jürgen Schorn sind sich sicher: "Innovation ist die Basis für nachhaltigen Erfolg und ermöglicht ein gesundes Wachstum."

Diesem Satz würden sicherlich viele Immobilienprofis zustimmen, auch wenn das Thema noch nicht so eine Bedeutung hat wie in anderen Branchen. Das zeigt eine simple Google-Suche. Liefert die Wortkombination "Innovation Immobilienbranche" rund 248.000 Ergebnisse, so sind es für die Kombination "Innovation IT-Branche" 696.000 Einträge, rund 2,8 Mal mehr.

Wie ist es also um die Innovationskraft der Immobilienwirtschaft bestellt? Diese Frage untersucht gerade die interdisziplinäre Forschungsstelle Sovereign - Real Estate Innovation des Real Estate Management Institute (Remi) und des Institute for Transformation in Business and Society (INT) an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Es liegt nun eine Vorstudie vor, für die 22 Geschäftsführer, Inhaber sowie Abteilungs- und Bereichsleiter befragt wurden, die zusammen zahlreiche Teilbranchen repräsentieren.

18 von ihnen schätzen Innovationen als wichtig bzw. sehr wichtig ein. Als größte Hemmnisse der Innovationskraft wird die Struktur eines Unternehmens und der Branche an sich genannt. Normen und Regulierungen behindern die Unternehmen nach eigener Einschätzung ebenfalls. Hinzu kommen zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcenknappheit und nicht zu vergessen das fordernde Tagesgeschäft. Auch die Mitarbeiter werden durch ihre mangelnde Bereitschaft zu Veränderungen mitunter als hinderlich angesehen. Andererseits zählen sie auch zu den wichtigsten Treibern von Innovationen, neben flachen Hierarchien und definierten Prozessen.

Viele der genannten Faktoren seien klar, aber die Unternehmen müssten sie dann auch umsetzen, sagt Susanne Hügel. Die Architektin hat die Vorstudie durchgeführt, auf deren Erkenntnissen sie nun eine breit angelegte Untersuchung vorbereitet um später zu dem Thema zu promovieren. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen würden in der Immobilienwirtschaft die Erkenntnisse und Methoden aus der Innovationsforschung der letzten zehn Jahre noch nicht sehr stark angewandt, wertet Hügel die den Ergebnisse der Vorstudie.

Doch damit stehen die Immobilienprofis nicht alleine da. Über alle Wirtschaftszweige hinweg haben deutsche Führungskräfte in dem Bereich anscheinend ein Kompetenzdefizit. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest das deutsche Trendforschungsinstitut 2b Ahead ThinkTank, das 187 Geschäftsführer und Innovationschefs befragt hat. Häufig würden ihnen Kenntnisse über dezidierte Innovationsmethoden und Innovationslogiken fehlen. Jeder zweite Befragte will deswegen für Führungskräfte entsprechende Schulungen anbieten.

Damit Innovationen entstehen, müssten Unternehmen Umgebungen schaffen, in denen ihre Mitarbeiter kreativ werden können, sagt Thomas Körzel, Inhaber des Büros für Karrierecoaching in Essen. Ein Beispiel sei die WIR-Akademie, ein Zusammenschluss von Wohnungsgesellschaften in Nordrhein-Westfalen (Wohnen im Revier). Dort arbeiten ausgewählte Mitarbeiter unternehmensübergreifend zusammen und entwickeln z.B. Konzepte für den Umgang mit Flüchtlingen. Dabei bekommen die Teilnehmer mehrere Wochen lang Zeit und die Freiheit, sich ohne Vorgaben zu Kostenobergrenzen mit dem Thema zu beschäftigen.

Unternehmen sollten das Potenzial ihrer Mitarbeiter nutzen, die oft viel länger im Unternehmen verweilen als der aktuelle Geschäftsführer, so Körzel, der zahlreiche Unternehmen berät. Deswegen empfiehlt er die Einführung eines Vorschlagswesens. Das hat Top-100-Preisträger Bauwerk Capital gemacht und das interne Programm "Fit for Future" aufgelegt, bei dem Mitarbeiter regelmäßig verschiedene Fachthemen untersuchen. Bringt jemand einen erfolgversprechenden Vorschlag ein, erhält er die finanziellen und zeitlichen Mittel zur Ideenverwirklichung. Auch das ebenfalls ausgezeichnete Unternehmen Max-Haus setzt auf seine 21 Mitarbeiter. Pro Jahr reicht jeder rund drei Verbesserungsvorschläge ein. Darauf erhalten sie innerhalb eines Monats ein Feedback vom Chef und den zusätzlichen Anreiz einer eventuellen Prämie. Für gute Ideen kann es ruhig Prämien geben, sagt Körzel. Dabei sollte aber nicht der geldwerte Vorteil, sondern die Wertschätzung im Vordergrund stehen.

Wer Innovationen fördern möchte, kann auch erst einmal mit kleinen Veränderungen beginnen, empfiehlt Karrierecoach Körzel. Das kann eine morgendliche 15-minütige lockere "Stehkonferenz" sein oder eine Mitarbeiterbefragung zu ein, zwei Themen, bei denen es hakt.

Zudem gebe es viele einfache Kreativitätstechniken, beispielsweise das Brainstorming. "Das kennt eigentlich jeder, aber wann wird das mal gemacht?", fragt der Karrierecoach. Viele solcher Prozesse würden gut funktionieren, wenn jemand sie moderiert. Wichtig für das Gelingen ist eine innovationsfördernde Fehlerkultur, die Irrwege nicht sanktioniert, sondern aus ihnen lernt.

Unternehmen könnten den Innovationsprozess auch nach außen öffnen, sagt Hügel. Möglichkeiten dafür wären die Beteiligung an einem Inkubator, der neue Geschäftsmodelle fördert, oder aber eine Kooperation mit Start-up-Unternehmen.

Mit Innovationskraft lässt sich aber nicht nur der Umsatz steigern, sondern zugleich die Arbeitgeberattraktivität. Auf diesen wichtigen Aspekt im Wettbewerb um die besten Köpfe weist Jochen Schenk, Vorstand der Real I.S., hin: "Wenn die Immobilienwirtschaft ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Industriezweigen erhalten will, muss sie auch für die kommenden Generationen von Nachwuchskräften spannend und interessant sein." Zusammen mit der EBS entwickelt Real I.S. ein Innovationsbarometer für die Branche, das im Frühjahr 2016 vorgestellt werden soll.

Tatsächlich können Unternehmen mit ihrer Innovationskraft bei jungen Bewerbern punkten. Auf Rang acht von 19 vorgegebenen Kriterien rangiert sie in der Studie Most Wanted 2015 von e-fellows.net und McKinsey, an der sich rund 6.000 Studierende in Deutschland beteiligten. Die drei wichtigsten Kriterien waren herausfordernde Aufgaben, erfolgreicher Arbeitgeber und attraktive Produkte/Dienstleistungen. Sogar jeder fünfte Teilnehmer an den Recruiting-Messen "Karrieretag Familienunternehmen" nennt die Zukunftsfähigkeit/Innovationsstärke als wichtigen Einflussfaktor bei der Arbeitgeberwahl. Damit belegt der Faktor Innovation Rang fünf, wie eine Umfrage der Stiftung Familienunternehmen zeigt.

Wer innovative Arbeitgeber suche, der sollte sich auf Vortragsveranstaltungen umschauen, lautet Hügels Tipp. Zudem habe es im vergangenen Jahr auf der Expo Real einen Innovationsrundgang gegeben. Auf der Internetseite zum Top-100-Wettbewerb gibt es einen 16 Fragen umfassenden Innovationscheck, (www.top100.de - Projekt) mit dem Unternehmen ihre Innovationskraft einschätzen können. Warum im nächsten Bewerbungsgespräch nicht einfach ein paar dieser Fragen stellen - oder beantworten?

Unter dem Motto "Innovation und Immobilienwirtschaft" findet am 3. Oktober 2015 das 11. Immobilien-Symposium des Irebs Instituts für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg statt. Der neunte deutsche Innovationsgipfel lädt am 24. Februar 2016 zum branchenübergreifenden Austausch nach München ein (www.innovation-network.net). Bewerbungsschluss für den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft ist am 9. Oktober 2015 (www.innovationspreis.com) und für den Wettbewerb Top 100 - die innovativsten Unternehmen im Mittelstand müssen die Unterlagen bis zum 31. Oktober 2015 eingereicht sein (www.Top100.de).

Sonja Smalian

Das IZ-Karriereforum 2015: Speeddating mit 31 Arbeitgebern

Eine große Generalprobe für das Bewerbungsgespräch war das IZ-Karriereforum für viele Teilnehmer. Die meisten waren in Anzug und Kostüm gekommen, um sich in spontanen oder vorab terminierten Gesprächen mit den Personalverantwortlichen auszutauschen. 31 Immobilienunternehmen sowie verschiedene Hochschulen und Weiterbildungsanbieter präsentierten sich auf der Jobmesse für die Immobilienbranche. Tipps zum Berufseinstieg gab es in zahlreichen Vorträgen. Vom richtigen Networking bis zur Existenzgründung reichte das Themenspektrum. Regen Zulauf fand auch wieder der Bewerbungsmappencheck.

Eine große Generalprobe für das Bewerbungsgespräch war das IZ-Karriereforum für viele Teilnehmer. Die meisten waren in Anzug und Kostüm gekommen, um sich in spontanen oder vorab terminierten Gesprächen mit den Personalverantwortlichen auszutauschen. 31 Immobilienunternehmen sowie verschiedene Hochschulen und Weiterbildungsanbieter präsentierten sich auf der Jobmesse für die Immobilienbranche. Tipps zum Berufseinstieg gab es in zahlreichen Vorträgen. Vom richtigen Networking bis zur Existenzgründung reichte das Themenspektrum. Regen Zulauf fand auch wieder der Bewerbungsmappencheck.

Bild: Alexander Sell

Karriere 02.07.2015
Rund 550 Bewerber und 31 Arbeitgeber trafen sich auf dem sechsten IZ-Karriereforum zum Speeddating. Visitenkarten, Lebensläufe und Unternehmensprospekte wurden ausgetauscht. Während des ... 

Rund 550 Bewerber und 31 Arbeitgeber trafen sich auf dem sechsten IZ-Karriereforum zum Speeddating. Visitenkarten, Lebensläufe und Unternehmensprospekte wurden ausgetauscht. Während des Vortragsprogramms erhielten die Teilnehmer zudem viele Tipps für den Berufseinstieg.

"Genau Sie werden gebraucht" - solch ein Satz dürfte keinen Bewerber kalt lassen. Edy Afonso-Girao hörte ihn auf dem IZ-Karriereforum gleich mehrfach. Insgesamt elf Gespräche absolvierte der Student des Masterstudiengangs Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen an der HAWK Holzminden. Sein Einsatz hat sich gelohnt - er fuhr mit einem festen Termin für ein Bewerbungsgespräch nach Hause.

Gleich mit mehreren Personalverantwortlichen waren die 31 Arbeitgeber angerückt und beantworteten die Fragen der potenziellen Bewerber an ihren Ständen. Besonders die Nachfrage nach Traineeprogrammen war wieder hoch. "Einige Standbesucher haben spontan ihre Bewerbungsmappe gezückt", berichtet Moritz Scharbatke, Letting-Manager bei der Acrest Property Group. Andere nutzten die Chance, um sich parallel zu ihrem bereits laufenden Bewerbungsverfahren einmal persönlich bei Acrest vorzustellen.

Patrizia Immobilien bewarb sein Programm mit den Fotos der beiden aktuellen Trainees, von denen einer auch persönlich am Stand war und Fragen beantwortete. Valerie Oehler hat das achtzehnmonatige Programm gerade abgeschlossen und trat ihre erste Position als Business Development Manager im Londoner Büro von Patrizia an. Ihre frisch gedruckten Visitenkarten gibt sie auf dem Karriereforum aus - auf der Messe, auf der sie einst rekrutiert wurde. Sie empfiehlt den jungen Menschen, sich zunächst ehrlich selbst zu fragen, wo sie ihre eigenen Stärken sehen, worauf sie Lust haben und was zu ihnen passen könnte.

Insgesamt 148 Jobs hatten die Unternehmen im Gepäck. Doch neue Positionen tun sich mitunter rasch auf und überzeugende Bewerber werden ungern weggeschickt. "Wir wachsen schnell", sagt Peter Jaksch, Group Head of Human Resources bei Patrizia. Wenn er gute Leute finde, dann mache er ihnen auch ein Angebot. Ähnlich sieht es bei Savills aus. "Für einen guten Kandidaten schaffen wir auch mal eine neue Stelle", sagt Marcus Mornhart, Managing Director von Savills. Das Unternehmen hatte 2014 einige neue Mitarbeiter auf der Jobmesse rekrutiert. In diesem Jahr fielen Mornhart große Unterschiede zwischen den Bewerbern auf. Viele wüssten genau, wo sie beruflich einmal hin wollen, und hätten sich gut über spezielle Praktika darauf vorbereitet. Andere hingegen hätten noch keine genaue Vorstellung, obwohl sie für September schon einen Job bräuchten.

Zum ersten Mal war der Discounter Penny auf dem IZ-Karriereforum vertreten. Viele Studenten sicherten sich bei ihm vorab feste Termine. Dietmar Burtzlaff, Bereichsleiter Expansion, war denn auch voll des Lobes für die jungen Menschen, die sich schon während ihres Studiums aktiv um ihre Zukunft kümmerten. Penny sucht Expansionsmanager. "Expansionsmanagement kann man nicht studieren", sagt Burtzlaff. Deshalb bietet das Unternehmen ein entsprechendes Traineeprogramm an. Bewerber mit einem technischen Hintergrund waren bei dem Projektsteuerer Drees & Sommer gefragt. Denn gerade im technischen Bereich suche das Unternehmen Mitarbeiter, sagte Florian Eitel, Project Manager bei Drees & Sommer. Auch Architekten und Bauingenieure mit Berufserfahrung nutzten das Karriereforum, um Kontakte zu dem Stuttgarter Unternehmen zu knüpfen, das 2014 seine Mitarbeiterzahl um 13% erhöhte.

Doch die Ansprüche der Studenten an ihre künftigen Arbeitgeber sind ebenfalls hoch. Nach sechs Speeddatings und einem Bewerbungsgespräch stellte ein Student der HTW Berlin im sechsten Semester fest: "Ich habe mehrere Unternehmen kennengelernt und festgestellt, dass sie nicht das Richtige für mich sind." Das habe teils an den angebotenen Leistungen und teils an den Gesprächspartnern gelegen. Offenbar kann auch mancher Aussteller noch an seinem Auftritt feilen.

Wie dagegen die jungen Menschen beim Eintritt in ein Unternehmen als Praktikant oder neuer Mitarbeiter einen guten Eindruck machen, erläuterte Coach und Buchautorin Anke Quittschau in ihrem Vortrag (siehe "Für einen guten ersten Eindruck haben Sie 150 Millisekunden Zeit").

Dass sich auch mit einem Bachelorabschluss interessante Berufschancen bieten, bewies Verena Renziehausen. Sie gab Einblick in ihren Arbeitsalltag als Developerin bei CA Immo. Mit 26 Jahren ist sie dort als Projektleiterin für zwei Projektentwicklungen im Mainzer Zollhafen zuständig. Ihren Zuhörern empfahl sie, sich beispielsweise durch Praktika früh einen Einblick in die Berufswelt zu verschaffen. Ihr Vortrag dürfte vielen Mut gemacht haben, ist doch die Projektentwicklung das beliebteste Tätigkeitsfeld von Immo-Studierenden, wie die aktuelle Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt.

Wie ein Berufsleben jenseits von Konzernen aussehen kann, zeigte die Diskussion zum Thema Selbstständigkeit. Eine Option, die sich immerhin 5% der Studierenden vorstellen können, ergab die IZ-Joboffensive. Mit Tilmann Gartmeier und Sven Gruber standen zwei junge Unternehmer auf der Bühne Rede und Antwort, die direkt nach der Hochschule gemeinsam mit Kommilitonen den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt haben. Gartmeier gründete die Projektentwicklungsgesellschaft student cube und Gruber das Beratungsunternehmen Immoraum. Der dritte Referent, Andreas Steinbauer, brach sein Studium ab, um sich 1985 selbstständig zu machen. Damals habe es noch keine spezialisierten Studiengänge gegeben. Heute würde er jedoch jedem empfehlen, erst sein Studium abzuschließen und dann zu gründen.

Wer sein Glück als Angestellter sucht, sollte seine potenziellen Arbeitgeber genau unter die Lupe nehmen, rät Stephan Bone-Winkel, Vorstand von Beos. Achten die Unternehmen nur auf den nächsten Deal oder auf langfristiges Geschäft? "Schauen Sie bitte hinter das Geschäftsmodell. Viele Unternehmen haben keines", sagt Bone-Winkel. Sie folgten nur aktuellen Trends. Seien diese vorbei, werde die Branche neu durchgemischt. "Die Immobilienbranche feiert gerade eine große Party. Die kann aber schnell vorbei sein."

Das sechste IZ-Karriereforum

Rund 550 Bewerber kamen zum sechsten IZ-Karriereforum am 20. Juni in die Goethe-Universität Frankfurt. Veranstaltet wurde die Jobmesse für die Immobilienwirtschaft von der Immobilien Zeitung und Heuer Dialog, Schirmherr war der Zentrale Immobilien Ausschuss. Integriert in die Veranstaltung fand der sechste Hochschultag der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) statt, deren Hochschulpartner die BBA - Akademie der Immobilienwirtschaft Berlin war. 148 Stellenausschreibungen hatten die Aussteller mitgebracht. Mit dabei waren in diesem Jahr: Acrest, ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, Aengevelt, Akademie der Hochschule Biberach, Akelius, Arcadis, BBA - Akademie der Immobilienwirtschaft Berlin, Beos, Bergische Universität Wuppertal, Bilfinger Real Estate, BNP Paribas Real Estate, Capera, Catella, CBRE, Comfort, Commerz Real, Corestate, Corpus Sireo, Cushman & Wakefield, CRES Center for Real Estate Studies, DIC, Drees & Sommer, EBS Real Estate Management Institute, ECE, Eipos, gif Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung, GRR, Immobilien Service Deutschland, IVG, JLL, Kaufland, KPMG, Patrizia, Penny, Reag, RICS, Savills, Thost und TU Berlin. Das nächste IZ-Karriereforum findet voraussichtlich am 11. Juni 2016 in Frankfurt statt. Informationen: www.iz-jobs.de/karriereforum. sma

Sonja Smalian,Lars Wiederhold