Karriere-News

Cevdet Caner wird CEO des Investors Aggregate

Köpfe 05.07.2022
Der österreichische Finanzexperte Cevdet Caner erntete als Berater des angeschlagenen Adler-Konzerns viel mediale Aufmerksamkeit. Jetzt wird er Chef des vormaligen Adler-Großaktionärs ... 

Der österreichische Finanzexperte Cevdet Caner erntete als Berater des angeschlagenen Adler-Konzerns viel mediale Aufmerksamkeit. Jetzt wird er Chef des vormaligen Adler-Großaktionärs Aggregate. 

Caner wird vom bisherigen Alleineigentümer Günther Walcher 20% an der Luxemburger Aggregate erwerben, die unter anderem in Berlin das Großprojekt Fürst (vormals bekannt als Ku'damm Karree) verfolgt. Er wurde heute zum CEO ernannt, Walcher ist Chairman des Verwaltungsrats. 

Aggregate ist als Investor und Finanzierer unterwegs. Seit der Gründung im Jahr 2015 beriet Caner Walcher und das Aggregate-Management bei der Einfädelung von Deals und bei Finanzierungen. Seine Ernennung zum CEO sei eine „Anerkennung seiner hervorragenden Beiträge und ein Testament unserer Pläne für die Zukunft“, lässt sich Walcher in der Mitteilung zitieren. In der aktuellen disruptiven Phase ergäben sich „hervorragende Opportunitäten im europäischen Immobiliensektor“.

Der CFO kommt von Consus

Der Aggregate-Vorstand setzt sich nun aus Caner (CEO), Benjamin Lee (CFO) und John Nacos (CIO) zusammen. Lee arbeitete bereits 2017 für Aggregate, fungierte dann von Frühjahr 2018 bis Mitte 2020 als Finanzvorstand der Adler-Projektentwicklungstochter Consus und wechselte im Herbst 2020 zurück zu Aggregate. 

Außerdem wurde ein Beratungsgremium gegründet. Ihm gehören Michael Cohrs, der vormalige Co-Head Corporate and Investment Banking Deutsche Bank, und Luciano Gabriel, Chairman des Direktoriums von PSP Swiss Property, an. Gabriel fungierte außerdem früher als Chairman des Verbands Europäischer Immobilien-AGs Epra.

Aggregate war Großaktionär bei Adler und Corestate

Aggregate war am Immobilienaktienmarkt zuletzt bei Adler Group und Corestate in Erscheinung getreten. Bei Corestate stieg das Unternehmen als Ankeraktionär bereits Ende 2021 aus. Bis Anfang dieses Jahres war Walchers Holding ebenfalls Großaktionär bei Adler Group mit einem Anteil von 26% am Grundkapital. Als das Unternehmen im Herbst 2021 einen Millionenkredit benötigte, sprang Deutschlands größte Immobilien-AG Vonovia bei. Im Austausch erhielt der DAX-Riese die Option auf Aggregates Adler-Aktien. Die zog das Unternehmen dann, als Aggregate die Barsicherheit für die Forderung nicht leistete. Seitdem ist Vonovia mit 20,5% größter Adler-Aktionär. Caners Ehefrau hält weitere 7,4%, Aggregate noch 6,1%.

Nach welchem Unternehmen Aggregate als nächstes greifen wird, ist offen. „Ich bin begeistert, die Planung und Umsetzung der nächsten Phase der Aggregate-Strategie anzuführen“, wird Caner in der Mitteilung zitiert. Sein Vorstandskollege Lee begrüßte Caners Ernennung als „Stärkung unserer marktführenden Investment- und Entwicklungsaktivitäten und Verbesserung unserer Corporate Governance-Struktur“.
Monika Leykam

Demire: Zwei Aufsichtsräte und ein Investor weniger

Karriere 20.01.2017
Die Gewerbeimmobilien-AG Demire muss sich zwei neue Aufsichtsräte suchen. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Peter Maser und Aufsichtsratsmitglied Günther Walcher sind ... 

Die Gewerbeimmobilien-AG Demire muss sich zwei neue Aufsichtsräte suchen. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Peter Maser und Aufsichtsratsmitglied Günther Walcher sind zurückgetreten. Beide waren im Juni 2016 von der Hauptversammlung für den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2020 wiedergewählt worden.

Walcher gehörte dem Kontrollgremium seit gut drei Jahren, Maser seit Anfang 2015 an. Gleichzeitig mit Walchers Amtsniederlegung hat die Gesellschaft DeGeLog, zu deren Eigentümern Walcher gehört, ihr gesamtes Aktienpaket über 8,32% des Grundkapitals von Demire an den Investor Klaus Wecken bzw. dessen Wecken & Cie., Basel, verkauft. Wecken & Cie. hält damit nun als größter Demire-Investor 26,53% am Grundkapital.

Die beiden jetzt vakanten Aufsichtsratsposten sollen schnell wiederbesetzt werden. Die Suche nach Nachfolgern ist bereits angelaufen. Bis diese gefunden sind, hält der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hermann Anton Wagner allein die Stellung. Wagner war im Juni 2016 ebenfalls bis Ende 2020 wiederbestellt worden.

Demire-Aufsichtsräte bekommen weniger Geld

Auf der jüngsten Hauptversammlung war u.a. auch eine deutliche Kürzung der Bezüge der Aufsichtsräte beschlossen worden. Der entsprechende Antrag war erst nachträglich auf Initiative eines anderen substanziellen Demire-Investors auf die Tagesordnung gerückt.

Wecken & Cie. ist mit einem Anteil von 24,95% auch größter Ankerinvestor der Wohnungs-AG Adler Real Estate.

Harald Thomeczek

Demire kürzt Bezüge von Aufsichtsräten

Karriere 28.07.2016
Für das Geschäftsjahr 2015 hat der Demire-Aufsichtsrat insgesamt 270.000 Euro erhalten. Ab dem Geschäftsjahr 2017 werden es nur noch 180.000 Euro sein. Die Vergütung des Kontrollgremiums hatte ... 

Für das Geschäftsjahr 2015 hat der Demire-Aufsichtsrat insgesamt 270.000 Euro erhalten. Ab dem Geschäftsjahr 2017 werden es nur noch 180.000 Euro sein. Die Vergütung des Kontrollgremiums hatte ein Aktionär auf die Tagesordnung der Hauptversammlung gebracht.

Ein einfaches - bzw. das aktuell einzige einfache - Aufsichtsratsmitglied erhält ab 2017 eine feste Vergütung von 30.000 Euro. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache (90.000 Euro), sein Stellvertreter das Doppelte (60.000 Euro). Das haben die Aktionäre auf der Hauptversammlung 2016 beschlossen. Im Geschäftsjahr 2015 erhielt der Vorsitzende laut dem jüngsten Geschäftsbericht 135.000 Euro, sein Stellvertreter 90.000 Euro und der Dritte im Bunde 45.000 Euro.

Die Aufsichtsratsvergütung hatte Rolf Elgeti, der über seine Beteiligungsgesellschaft Obotritia Capital knapp 13% an Demire hält, nachträglich auf die Tagesordnung für die Hauptversammlung gerückt. Er wollte dieser jedoch ursprünglich vorschlagen, dass ein Aufsichtsratsmitglied von Demire künftig - und zwar schon ab dem Geschäftsjahr 2016 und nicht erst ab 2017 - 10.000 Euro bekommt, der Aufsichtsratschef das Doppelte (20.000 Euro) und sein Stellvertreter das Eineinhalbfache (15.000 Euro). Summa summarum hätten die drei Vertreter des Kontrollgremiums künftig also nur noch 45.000 Euro, ein Sechstel der Summe von 2015, erhalten.

Elgetis Begründung lautete: Die gegenwärtige Gesamtvergütung über 270.000 Euro stehe in keinem Verhältnis zur Größe der Gesellschaft. Und weiter: Die zuletzt erfolgte Anhebung der Vergütung für das Geschäftsjahr 2015 sei mit der positiven Entwicklung und dem starken Wachstum der Gesellschaft begründet worden. "Die Ergebnisse zeigen allerdings alles andere als eine positive Entwicklung: Die Gesellschaft hat einen negativen operativen Cashflow; auch der Aktienkurs entwickelt sich seit längerem negativ. Wir halten die Vergütung daher nicht für angemessen und schlagen vor, diese auf ein Sechstel herabzusetzen."

Offenbar hat sich Elgeti in anschließenden Gesprächen noch eines Besseren belehren lassen. Seine Obotritia Capital stellte jedenfalls noch einen Gegenantrag zum eigenen Antrag: Dieser Gegenantrag sah nun vor, was von der Hauptversammlung dann auch beschlossen wurde, nämlich die Reduzierung der Aufsichtsratsbezüge auf vier Sechstel der Gesamtvergütung von 2015. Im Aufsichtsrat von Demire sitzen weiterhin Hermann Anton Wagner (Vorsitzender), Peter Maser (Stellvertreter) und Günther Walcher.

Harald Thomeczek

Demire: Aufsichtsräte müssen den Gürtel enger schnallen

Karriere 08.07.2016
Die Aufsichtsräte der Gewerbeimmobilien-AG Demire müssen sich künftig mit einer geringeren Vergütung zufriedengeben. Im Geschäftsjahr 2015 hatte der Demire-Aufsichtsrat laut Geschäftsbericht ... 

Die Aufsichtsräte der Gewerbeimmobilien-AG Demire müssen sich künftig mit einer geringeren Vergütung zufriedengeben. Im Geschäftsjahr 2015 hatte der Demire-Aufsichtsrat laut Geschäftsbericht 2015 insgesamt 270.000 Euro erhalten. Ab dem Geschäftsjahr 2017 sind es nach dem Beschluss der jüngsten Hauptversammlung von Ende Juni 2016 180.000 Euro.

Ein einfaches Aufsichtsratsmitglied erhält ab 2017 für jedes volle Geschäftsjahr eine feste Vergütung von 30.000 Euro. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache (90.000 Euro), sein Stellvertreter das Doppelte (60.000 Euro). ­Demire hat aktuell drei Aufsichtsräte: einen Vorsitzenden, seinen Stellvertreter und ein normales Aufsichtsratsmitglied. Der Vorsitzende erhielt für das Geschäftsjahr 2015 laut dem jüngsten Geschäftsbericht der Gesellschaft 135.000 Euro, sein Stellvertreter 90.000 Euro und der Dritte im Bunde 45.000 Euro.

Ein Hauptaktionär rückte die Aufsichtsratsvergütung auf die Tagesordnung ...

Die Aufsichtsratsvergütung hatte Rolf Elgeti, der über seine Beteiligungsgesellschaft Obotritia Capital knapp 13% an Demire hält, nachträglich auf die Tagesordnung gerückt. Er wollte der Hauptversammlung ursprünglich vorschlagen, dass ein normales Aufsichtsratsmitglied von Demire künftig - und zwar schon ab dem Geschäftsjahr 2016 und nicht erst ab 2017 - 10.000 Euro bekommt, der Aufsichtsratschef das Doppelte (20.000 Euro) und sein Stellvertreter das Eineinhalbfache (15.000 Euro). Summa summarum hätten die drei Vertreter des Kontrollgremiums künftig also nur noch insgesamt 45.000 Euro erhalten.

Elgetis Begründung für diesen Antrag, die sich auf der Website von Demire nachlesen lässt, lautete: Die gegenwärtige, durch die vorangegangene Hauptversammlung im August 2015 angehobene Gesamtvergütung des Aufsichtsrats in Höhe von 270.000 Euro stehe in keinem Verhältnis zur Größe der Gesellschaft und sei als viel zu hoch zu bewerten. Weiter heißt es: Die zuletzt erfolgte Anhebung der Vergütung für das Geschäftsjahr 2015 sei mit der positiven Entwicklung und dem starken Wachstum der Gesellschaft begründet worden. "Die Ergebnisse zeigen allerdings alles andere als eine positive Entwicklung: Die Gesellschaft hat einen negativen operativen Cashflow; auch der Aktienkurs entwickelt sich seit längerem negativ. Wir halten die Vergütung daher nicht für angemessen und schlagen vor, diese auf ein Sechstel herabzusetzen."

... und stellte einen Gegenantrag zu seinem ursprünglichen Antrag

Offenbar hat sich Elgeti in anschließenden Gesprächen eines Besseren belehren lassen, was die Angemessenheit der Vergütung des Aufsichtsrats von Demire angeht. Seine Obotritia Capital stellte jedenfalls noch einen Gegenantrag zum eigenen Antrag zur Herabsetzung der Aufsichtsratsgehälter: Dieser Gegenantrag sah nun vor, was von der Hauptversammlung dann auch beschlossen wurde, nämlich, dass ein ordentlicher Demire-Aufsichtsrat ab 2017 eine feste Vergütung von 30.000 Euro bekommt; der Vorsitzende das Dreifache, der stellvertretende Vorsitzende das Doppelte dieses Betrags.

Der bisherige Aufsichtsrat wurde auf der Hauptversammlung übrigens in der bestehenden Konstellation wiedergewählt. Prof. Dr. Hermann Anton Wagner wurde als Vorsitzender des Kontrollgremiums bestätigt. Dr. Peter Maser als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt, ebenso wie Günther Walcher als ordentliches Aufsichtsratsmitglied.

Harald Thomeczek