Karriere-News

Klaus Schmitt wird doch nicht Corestate-CEO

Klaus Schmitt.

Klaus Schmitt.

Quelle: Patrizia Immobilien AG

Karriere 10.12.2020
Nächste Volte beim Investmentmanager Corestate: Auf die Rochade im Aktionärskreis und den zweiten Komplettaustausch des Aufsichtsrats in diesem Jahr folgt die Neubesetzung des CEO-Postens. Das ... 

Nächste Volte beim Investmentmanager Corestate: Auf die Rochade im Aktionärskreis und den zweiten Komplettaustausch des Aufsichtsrats in diesem Jahr folgt die Neubesetzung des CEO-Postens. Das Kuriose dabei: Der scheidende CEO Klaus Schmitt geht, bevor er überhaupt angekommen ist.

Das Ehepaar Ketterer und Yannick Heller, denen bislang rund ein Viertel der Corestate-Aktien gehörten, haben fast alle ihre Papiere an verschiedene Investoren verkauft und sind ausgestiegen. Neuer Ankeraktionär mit einem Anteil von 9,9% ist ein Fonds von Vestigo Capital (siehe "Bei Corestate Ketterer raus, Vestigo rein", IZ 49/20). Nach dem Aktionärswechsel hat der komplette Aufsichtsrat abgedankt. Die bisherigen Kontrolleure mit Georg Allendorf an der Spitze waren erst im Juni 2020 angetreten. Ersetzt wird Allendorf durch Friedrich Munsberg. Ihm zur Seite stehen Hermann Wagner und Friedrich Oelrich.

Nicht antreten wird der designierte CEO Klaus Schmitt. Der Ex-Patrizia-Vorstand hätte zum 1. Januar 2021 als Nachfolger von Lars Schnidrig ins CEO-Gewand schlüpfen sollen. Daraus wird nun nichts, wie Corestate inzwischen mitteilte. Stattdessen wird René Parmantier (45) Vorstandsvorsitzender von Corestate. Der neue Aufsichtsrat habe ihn mit sofortiger Wirkung und für eine Amtszeit von drei Jahren zum CEO ernannt, schreibt das Unternehmen. Parmentier war in den vergangenen zwölf Jahren CEO der Oddo Seydler Bank. Diese hätte eigentlich an die von Rolf Elgeti geführte Gesellschaft Obotritia Capital verkauft werden sollen, doch dieser Deal war im Sommer geplatzt. Die drei neuen Aufsichtsräte haben ebenfalls einen Bankenhintergrund.

Und noch eine Überraschung: Der bisherige CEO Lars Schnidrig, der Corestate eigentlich zum Jahresende 2020 hätte verlassen sollen, bleibt nun doch. Er übernimmt den vakanten CFO-Posten, den er schon einmal inne hatte, bevor er zum CEO aufrückte. Schnidrigs neuer Vertrag läuft ebenfalls drei Jahre. Die beiden anderen bestehenden Vorstandsmitglieder, Nils Hübener und der erst im Oktober in das Gremium aufgenommene Daniel Löhken, die als Chief Investment Officer bzw. Chief Legal & HR Officer wirken, bleiben bei ihren vertrauten Rollen.

Der neue Vorstand hat u.a. diese Ziele: Schulden abbauen, die Risikoklassen Core/Core+ ausbauen und das Finanzierungsgeschäft ankurbeln. Parmentier lässt in der Mitteilung wissen: "Ich sehe erhebliches Wachstumspotenzial sowohl im bestehenden Produktbereich des Anlagemanagements als auch und vor allem im Segment Private Debt." Das Mezzanine-Geschäft bleibe attraktiv und das verwaltete Vermögen - aktuell gut 28 Mrd. Euro - solle wachsen.

Schnidrig setzt darauf, dass sie "auf der Basis einer effizienteren Kostenstruktur weitere Fortschritte bei Profitabilität und Umsatzwachstum erzielen können". Zuletzt war Corestate auf Schrumpfkurs. Der Umsatz sackte in den ersten neun Monaten 2020 um 23% auf 142,7 Mio. Euro ab, der bereinigte Konzerngewinn brach von 67,6 auf 20,8 Mio. Euro ein.

Harald Thomeczek

Demire kürzt Bezüge von Aufsichtsräten

Karriere 28.07.2016
Für das Geschäftsjahr 2015 hat der Demire-Aufsichtsrat insgesamt 270.000 Euro erhalten. Ab dem Geschäftsjahr 2017 werden es nur noch 180.000 Euro sein. Die Vergütung des Kontrollgremiums hatte ... 

Für das Geschäftsjahr 2015 hat der Demire-Aufsichtsrat insgesamt 270.000 Euro erhalten. Ab dem Geschäftsjahr 2017 werden es nur noch 180.000 Euro sein. Die Vergütung des Kontrollgremiums hatte ein Aktionär auf die Tagesordnung der Hauptversammlung gebracht.

Ein einfaches - bzw. das aktuell einzige einfache - Aufsichtsratsmitglied erhält ab 2017 eine feste Vergütung von 30.000 Euro. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache (90.000 Euro), sein Stellvertreter das Doppelte (60.000 Euro). Das haben die Aktionäre auf der Hauptversammlung 2016 beschlossen. Im Geschäftsjahr 2015 erhielt der Vorsitzende laut dem jüngsten Geschäftsbericht 135.000 Euro, sein Stellvertreter 90.000 Euro und der Dritte im Bunde 45.000 Euro.

Die Aufsichtsratsvergütung hatte Rolf Elgeti, der über seine Beteiligungsgesellschaft Obotritia Capital knapp 13% an Demire hält, nachträglich auf die Tagesordnung für die Hauptversammlung gerückt. Er wollte dieser jedoch ursprünglich vorschlagen, dass ein Aufsichtsratsmitglied von Demire künftig - und zwar schon ab dem Geschäftsjahr 2016 und nicht erst ab 2017 - 10.000 Euro bekommt, der Aufsichtsratschef das Doppelte (20.000 Euro) und sein Stellvertreter das Eineinhalbfache (15.000 Euro). Summa summarum hätten die drei Vertreter des Kontrollgremiums künftig also nur noch 45.000 Euro, ein Sechstel der Summe von 2015, erhalten.

Elgetis Begründung lautete: Die gegenwärtige Gesamtvergütung über 270.000 Euro stehe in keinem Verhältnis zur Größe der Gesellschaft. Und weiter: Die zuletzt erfolgte Anhebung der Vergütung für das Geschäftsjahr 2015 sei mit der positiven Entwicklung und dem starken Wachstum der Gesellschaft begründet worden. "Die Ergebnisse zeigen allerdings alles andere als eine positive Entwicklung: Die Gesellschaft hat einen negativen operativen Cashflow; auch der Aktienkurs entwickelt sich seit längerem negativ. Wir halten die Vergütung daher nicht für angemessen und schlagen vor, diese auf ein Sechstel herabzusetzen."

Offenbar hat sich Elgeti in anschließenden Gesprächen noch eines Besseren belehren lassen. Seine Obotritia Capital stellte jedenfalls noch einen Gegenantrag zum eigenen Antrag: Dieser Gegenantrag sah nun vor, was von der Hauptversammlung dann auch beschlossen wurde, nämlich die Reduzierung der Aufsichtsratsbezüge auf vier Sechstel der Gesamtvergütung von 2015. Im Aufsichtsrat von Demire sitzen weiterhin Hermann Anton Wagner (Vorsitzender), Peter Maser (Stellvertreter) und Günther Walcher.

Harald Thomeczek

Demire: Aufsichtsräte müssen den Gürtel enger schnallen

Karriere 08.07.2016
Die Aufsichtsräte der Gewerbeimmobilien-AG Demire müssen sich künftig mit einer geringeren Vergütung zufriedengeben. Im Geschäftsjahr 2015 hatte der Demire-Aufsichtsrat laut Geschäftsbericht ... 

Die Aufsichtsräte der Gewerbeimmobilien-AG Demire müssen sich künftig mit einer geringeren Vergütung zufriedengeben. Im Geschäftsjahr 2015 hatte der Demire-Aufsichtsrat laut Geschäftsbericht 2015 insgesamt 270.000 Euro erhalten. Ab dem Geschäftsjahr 2017 sind es nach dem Beschluss der jüngsten Hauptversammlung von Ende Juni 2016 180.000 Euro.

Ein einfaches Aufsichtsratsmitglied erhält ab 2017 für jedes volle Geschäftsjahr eine feste Vergütung von 30.000 Euro. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache (90.000 Euro), sein Stellvertreter das Doppelte (60.000 Euro). ­Demire hat aktuell drei Aufsichtsräte: einen Vorsitzenden, seinen Stellvertreter und ein normales Aufsichtsratsmitglied. Der Vorsitzende erhielt für das Geschäftsjahr 2015 laut dem jüngsten Geschäftsbericht der Gesellschaft 135.000 Euro, sein Stellvertreter 90.000 Euro und der Dritte im Bunde 45.000 Euro.

Ein Hauptaktionär rückte die Aufsichtsratsvergütung auf die Tagesordnung ...

Die Aufsichtsratsvergütung hatte Rolf Elgeti, der über seine Beteiligungsgesellschaft Obotritia Capital knapp 13% an Demire hält, nachträglich auf die Tagesordnung gerückt. Er wollte der Hauptversammlung ursprünglich vorschlagen, dass ein normales Aufsichtsratsmitglied von Demire künftig - und zwar schon ab dem Geschäftsjahr 2016 und nicht erst ab 2017 - 10.000 Euro bekommt, der Aufsichtsratschef das Doppelte (20.000 Euro) und sein Stellvertreter das Eineinhalbfache (15.000 Euro). Summa summarum hätten die drei Vertreter des Kontrollgremiums künftig also nur noch insgesamt 45.000 Euro erhalten.

Elgetis Begründung für diesen Antrag, die sich auf der Website von Demire nachlesen lässt, lautete: Die gegenwärtige, durch die vorangegangene Hauptversammlung im August 2015 angehobene Gesamtvergütung des Aufsichtsrats in Höhe von 270.000 Euro stehe in keinem Verhältnis zur Größe der Gesellschaft und sei als viel zu hoch zu bewerten. Weiter heißt es: Die zuletzt erfolgte Anhebung der Vergütung für das Geschäftsjahr 2015 sei mit der positiven Entwicklung und dem starken Wachstum der Gesellschaft begründet worden. "Die Ergebnisse zeigen allerdings alles andere als eine positive Entwicklung: Die Gesellschaft hat einen negativen operativen Cashflow; auch der Aktienkurs entwickelt sich seit längerem negativ. Wir halten die Vergütung daher nicht für angemessen und schlagen vor, diese auf ein Sechstel herabzusetzen."

... und stellte einen Gegenantrag zu seinem ursprünglichen Antrag

Offenbar hat sich Elgeti in anschließenden Gesprächen eines Besseren belehren lassen, was die Angemessenheit der Vergütung des Aufsichtsrats von Demire angeht. Seine Obotritia Capital stellte jedenfalls noch einen Gegenantrag zum eigenen Antrag zur Herabsetzung der Aufsichtsratsgehälter: Dieser Gegenantrag sah nun vor, was von der Hauptversammlung dann auch beschlossen wurde, nämlich, dass ein ordentlicher Demire-Aufsichtsrat ab 2017 eine feste Vergütung von 30.000 Euro bekommt; der Vorsitzende das Dreifache, der stellvertretende Vorsitzende das Doppelte dieses Betrags.

Der bisherige Aufsichtsrat wurde auf der Hauptversammlung übrigens in der bestehenden Konstellation wiedergewählt. Prof. Dr. Hermann Anton Wagner wurde als Vorsitzender des Kontrollgremiums bestätigt. Dr. Peter Maser als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt, ebenso wie Günther Walcher als ordentliches Aufsichtsratsmitglied.

Harald Thomeczek

Rolf Elgeti schlägt ein neues G-Reit-Kapitel auf

Rolf Elgeti.

Rolf Elgeti.

Bild: Obotritia Capital

Karriere 27.01.2016
Die Deutsche Konsum Reit-AG ist auf Beutezug. Sie hat es abgesehen auf Nahversorgungszentren mit kurzen Mietvertragslaufzeiten abseits der A-Städte. ... 

Die Deutsche Konsum Reit-AG ist auf Beutezug. Sie hat es abgesehen auf Nahversorgungszentren mit kurzen Mietvertragslaufzeiten abseits der A-Städte.

"Der deutsche Reit könnte", dem niedrigen Zinsniveau sei Dank, "doch noch zu einer Erfolgsstory werden", hatte Rolf Elgeti vor ziemlich genau einem Jahr in einem Kommentar in der Immobilien Zeitung geschrieben. Als Vorstand einer bisher als Deutsche Konsum Grundbesitz AG firmierenden Einzelhandelsimmobiliengesellschaft mit Sitz in Potsdam hat der Ex-Vorstandschef der TAG Immobilien dieser Geschichte ein Kapitel hinzugefügt: Das Unternehmen, das nach einer fünfjährigen Aufwärmphase als GmbH im November 2014 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde und seitdem ein Portfolio aus 30 Einzelhandelsimmobilien aufgebaut hat, hat nun den Reit-Status erhalten und firmiert als Deutsche Konsum Reit-AG.

Elgeti, der über seine Obotritia Capital und vier weitere Beteiligungsgesellschaften selbst rund 46% an der Deutschen Konsum hält, beschreibt das aktuelle Beuteschema so: "Wir kaufen bundesweit Nahversorgungszentren in nachhaltigen Mikrolagen mit mindestens zwei großen Ankermietern, gerne auch in B- und C-Städten." Dass das bestehende Portfolio mit einer Mietfläche von 146.000 qm, einem Buchwert von 125 Mio. Euro und jährlichen Mieteinnahmen von 13,6 Mio. Euro "im Moment einen Fokus auf Teile Ostdeutschlands hat, ist eher zufällig", versichert Elgeti.

Im Schnitt zum Faktor 7,8 eingekauft

Vom Projektentwickler kauft die Deutsche Konsum nicht, gesucht sind vielmehr Objekte, die sich seit Jahren und Jahrzehnten bewährt haben. Um - möglichst vom Fleck weg - eine zweistellige Eigenkapitalverzinsung für die Aktionäre der Deutschen Konsum zu schaffen, hält Elgeti Ausschau nach Immobilien mit kurzen Restmietlaufzeiten. (Die durchschnittliche Restlaufzeit im Portfolio liegt aktuell bei etwa fünfeinhalb Jahren.) Auch eine hohe Leerstandsquote stört nicht. So lasse sich günstig einkaufen: Im Schnitt hat die Deutsche Konsum zum Faktor 7,8 eingekauft, die Bandbreite lag zwischen dem Fünf- bis Sechsfachen und dem Neun- bis Zehnfachen der Mieteinnahmen.

Objekte mit Sanierungsstau sind im Prinzip kein Problem, "wenn wir die Immobilie dafür billiger bekommen". Auch Objekte aus NPL-Situationen sind willkommen. Grundsätzlich setzt Elgeti darauf, dass die Mieter sich durch An- oder Umbauten oder sonstige Investitionen in den Bestand zum Verlängern bewegen lassen und so auch neue Mieter an Bord gelockt werden können.

Die Tickets, die Elgeti mit der Deutschen Konsum löst, bewegten sich bisher zwischen 500.000 und 37 Mio. Euro, der größte Einzelankauf war 20 Mio. Euro schwer. In der Regel bewegt man sich aber im einstelligen Mio.-Euro-Bereich.

Manches hält Elgeti noch geheim

Ein Größenziel für das Portfolio oder eine jährliche Wachstumsrate mag Elgeti nicht nennen, "weil wir sehr kleinteilig wachsen" und die Deutsche Konsum als Unternehmen quasi erst erwachsen werden müsse. In der Kriegskasse hat er noch genug Pulver für Zukäufe im Rahmen eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags, Fremdfinanzierung eingeschlossen. Auch mit einer Zielvorgabe für den Total Return pro Aktie, die für ihn entscheidende Kennzahl, mag er sich nicht aus der Deckung wagen.

Auf die Frage indes, warum Elgeti die Deutsche Konsum ausgerechnet als Reit aufgesetzt hat, wo man doch auch mit anderen Konstruktionen schön Steuern sparen kann und wo doch beim Reit vielfältige gesetzliche Auflagen zu beachten sind, hat der Deutsche-Konsum-Chef eine Antwort parat: "Bei der Reit-AG geht es um mehr als Steuereffizienz. Sie erscheint mir gerade für granulare und cashflow-starke Gewerbeimmobilienportfolios wie das unsere besonders geeignet." Außerdem bedeuteten gerade die gesetzlichen Auflagen "ein gewisses Qualitätsversprechen für den Anleger".

Harald Thomeczek