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Thomas Glatte wird Vorstandschef bei Familienheim Rhein-Neckar

Köpfe 05.08.2022
Thomas Glatte (52) ist zum Vorstandsvorsitzenden der Familienheim Rhein-Neckar ernannt worden. Er ersetzt in dieser Funktion Malte Kirsch (54), der sein Mandat nach drei Jahren auf eigenen Wunsch ... 

Thomas Glatte (52) ist zum Vorstandsvorsitzenden der Familienheim Rhein-Neckar ernannt worden. Er ersetzt in dieser Funktion Malte Kirsch (54), der sein Mandat nach drei Jahren auf eigenen Wunsch niedergelegt hat. Außerdem ergänzt Gerald Krebs (47) den Vorstand.

Das Führungstrio bilden nun Glatte, Krebs und Florian Grabarek. Zusätzlich stellen Glatte und Krebs in Personalunion den Vorstand der Familienheim-Tochtergesellschaft SEG. Glatte übernimmt außerdem die Geschäftsführung der Wohnbau Lützen, der Treureal und der FF-Planen und Bauen und wird Co-Geschäftsführer bei IRN Immobilienservices Rhein-Neckar, der Treubau Verwaltung und der HSE Haustechnik.

Glatte kommt von BASF, wo er seit 2008 das Immobilien- und Facility-Management verantwortete. Außerdem ist er seit drei Jahren Professor für Immobilienwirtschaft an der Hochschule Fresenius in Heidelberg. Krebs war 17 Jahre lang – bis 2019 – bei Heidelbergcement beschäftigt, davon elf Jahre als Finanzvorstand. Danach stieg er als CFO bei der Bausoftwarefirma N1 Trading ein.

Monika Leykam

MAT: David Matthäus

Quelle: albrings + müller ag, Urheber: Michael Banert

Karriere 05.05.2022
Partner/Prokurist Albrings + Müller. Geboren 1991. ... 

Partner/Prokurist Albrings + Müller. Geboren 1991.

Werdegang

2010 – 2014: Bachelorstudium und erste Erfahrungen im klassischen Bauprojektmanagement. 2014 – 2016: Masterstudium. Parallel dazu Mitwirken beim Aufbau einer neuen Crem-Abteilung der Fa. Bosch. 2016: Einstieg bei Albrings + Müller. Seit 2016: Entwicklung vom Praktikanten über den Consultant und Senior Consultant zum Partner.

Top-Projekte

Auslandaufenthalt in Nigeria, Mitwirkung beim Bau einer Klinik und Verantwortung aller Malerarbeiten. Wechsel vom Weltkonzern Bosch zum Start-up Albrings + Müller, wesentliche Mitwirkung an der Entwicklung des Unternehmens. Projektleitung im Rahmen eines Beratungsmandats im Crem der BASF in Ludwigshafen.

Ziele

Innerhalb von Albrings + Müller darf ich den Bereich Prozesse und Organisation führen. In den kommenden zwei Jahren bin ich voll auf die Neukundengewinnung und den Ausbau des Teams fokussiert. Daneben möchte ich mein bisheriges Engagement als Gastdozent an zwei Hochschulen auf vollständige Lehraufträge ausweiten. Ich will zum richtigen Zeitpunkt am für mich richtigen Ort tätig sein und immer erkennen, wann das (nicht) gegeben ist. Mir ist es wichtig, Spaß an der Arbeit zu haben und dafür zu sorgen, dass es allen im Team so geht.

Motivation als MAT

Sind wir mal ehrlich: Die Immobilienbranche macht häufig von sich reden, aber zu selten, wenn es um die Buzzwords Digitalisierung, Energiewende, soziale Gerechtigkeit usw. geht. Ich habe Bock, das mit den MATs zu ändern, denn es gibt so viele Ansatzpunkte! Und auch wenn ich knapp an der Altersgrenze kratze – großartig, dass wir Young Professionals hier eine Bühne haben und gesehen werden!

Ethische Grundsätze

Bodenständigkeit, Respekt und Ehrlichkeit, Potenzial statt Defizite in anderen erkennen.

Netzwerke und Mitgliedschaften

Keinem festen Netzwerk zugehörig, ehrenamtlich aktuell etwa im Rahmen von Schulprojekten wie Gitarrenworkshops tätig.

MAT: Fabio Merkens

Immobilien Zeitung

BASF sucht nach jungen Leuten - trotz Stellenabbau

BASF-Werk in Ludwigshafen.

BASF-Werk in Ludwigshafen.

Quelle: imago images, Urheber: Jochen Eckel

Karriere 19.11.2020
Der Chemiekonzern BASF bleibt von der Corona-Krise nicht verschont - und baut Stellen ab. Mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der rund 2.000 Mann und Frau starken Immobilienabteilung. ... 

Der Chemiekonzern BASF bleibt von der Corona-Krise nicht verschont - und baut Stellen ab. Mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der rund 2.000 Mann und Frau starken Immobilienabteilung. Digitalaffine Nachwuchskräfte für die Verschlankung von Prozessen braucht das internationale Unternehmen mit Hauptsitz in Ludwigshafen trotzdem.

Bei BASF befeuert die krisenbedingt schwache Nachfrage u.a. aus der Auto- und der Luftfahrtindustrie den Stellenabbau. Mitte vergangenen Jahres hatte der Chemiekonzern im Rahmen eines Sparprogramms den Abbau von 6.000 Stellen weltweit bis Ende 2021 angekündigt. Vor knapp zwei Monaten erklärte BASF dann, weitere bis zu 2.000 Stellen in der neuen internen Dienstleistungseinheit Global Business Services bis Ende 2022 zu streichen. Diese Einheit war erst Anfang 2020 neu geschaffen worden. Rund 8.400 Mitarbeiter gingen zu diesem Zeitpunkt auf den Bereich Global Business Services über.

"Viele Immobilienleute sind genau in diesem Global-Business-Services-Bereich tätig", sagte Thomas Glatte, Director Global Real Estate bei BASF, bei einer Unternehmenspräsentation Ende Oktober auf der digitalen IZ-Karrierewoche. Glatte hielt die Unternehmenspräsentation einen Tag, nachdem der Chemiekonzern die - ernüchternden - Quartalszahlen für die Monate Juli bis September 2020 vorgestellt hatte. "BASF hat Wertberichtigungen und Rückstellungen gebildet, bilanztechnisch einmal groß reinegemacht. Grundsätzlich ist BASF gesund und gut aufgestellt - nach dem Winter machen wir wieder frisch weiter", fasste Glatte zusammen. Operativ lief es besser als von Analysten erwartet, aber deutlich schlechter als im Vorjahr.

Etwa 2.000 Menschen beschäftigen sich bei BASF laut Glatte mit immobilienwirtschaftlichen Themen. Wird in der Dienstleistungseinheit Global Business Services in den kommenden beiden Jahren fast jede vierte Stelle abgebaut, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass es auch das Corporate Real Estate Management des Ludwigshafener Chemiekonzerns treffen wird.

Details, wie sich die Stellenstreichungen verteilen werden, liegen noch nicht vor: "Wie das aussieht, wird erst im Januar 2021 kommuniziert werden", erklärte Glatte während der IZ-Karrierewoche dem Publikum an den Bildschirmen.

Mögliche Zweifel, ob BASF für Zuhörer und -schauer, also Studenten und Absolventen ebenso wie Berufserfahrene, der richtige, nächste Arbeitgeber sein könnte, will Glatte dennoch zerstreuen: "Nicht ohne Grund suchen wir auch nach jungen Leuten. Wir setzen auf Digitalisierung und eine Verschlankung der Prozesse - für die Leute, die kommen werden, wird der Stellenabbau keine Relevanz haben."

Die prinzipiell guten Karriereaussichten nachwachsender Immobilientalente bei einem Großflächennutzer wie BASF begründete Glatte auch mit der Altersstruktur seiner Truppe: Er selbst ist in sein sechstes Lebensjahrzehnt eingetreten, der Altersdurchschnitt seines zentralen Teams liegt bei Mitte 40. Die Folge: "Wir müssen nachrüsten. Junge Leute haben gute Chancen, sich deutlich schneller hochzuarbeiten und Karriere zu machen, als ich das damals konnte."

Klar ist aber auch: Die Auswahl an Jobangeboten war schon größer. "Ja, natürlich sind wir hier auf der Karrierewoche deutlich restriktiver mit Stellenprofilen präsent als in der Vergangenheit. Praktikanten und Trainees, das geht weiter - Berufseinsteiger aktuell weniger. Technische Profile sind weiter gesucht; in den kaufmännischen Bereichen werden wir nächstes Jahr nachrüsten." Vakanzen vorausgesetzt, passen Ingenieure und Architekten ebenso wie Betriebswirte oder Juristen in Glattes Mannschaft.

"50.000 Euro zum Einstieg erschrecken uns nicht"

Die obligatorische Frage nach den Einstiegsgehältern beantwortete Glatte zunächst so: "Mit Maklergehältern können wir nicht mithalten. Bei uns gibt es ein hohes Fixum, verbunden mit einem geringen Bonus." Laut IZ-Arbeitsmarktumfrage 2020 schwebt Bachelorstudenten ein Bruttojahresgehalt von durchschnittlich 48.600 Euro zum Einstieg vor, Masterstudenten wollen im Schnitt 53.300 Euro verdienen. "50.000 Euro zum Einstieg erschrecken uns nicht", stellte Glatte klar. "Ein Bachelorabsolvent wird knapp drunter sein, der Master zwischen 50.000 und 55.000 Euro liegen - plus garantierter Bonus von etwa 10.000 Euro im außertariflichen Bereich."

Harald Thomeczek

Karrierewoche ist gestartet

Karriere 29.10.2020
Anke Pipke

Woche der Jobchancen

Karriere 10.09.2020
Die Immobilien Zeitung und Heuer Dialog haben das IZ-Karriereforum in eine digitale Karrierewoche für alle Jobinteressierten umgewandelt. ... 

Die Immobilien Zeitung und Heuer Dialog haben das IZ-Karriereforum in eine digitale Karrierewoche für alle Jobinteressierten umgewandelt.

Das emsige Treiben auf dem Campus der Frankfurter Goethe-Universität war jahrelang typisch für das eintägige IZ-Karriereforum. Coronabedingt werden sich ausstellende Unternehmen und Bewerber in diesem Jahr nun nur online treffen können, das dafür eine ganze Woche lang. Vom 26. bis 30. Oktober 2020 findet die neu konzipierte IZ-Karrierewoche statt. Dabei greifen die Immobilien Zeitung und Heuer Dialog auf bewährte Formate zurück: Sowohl die Einzelgespräche zwischen den teilnehmenden Arbeitgebern und den Jobsuchenden als auch die Bewerbungsmappen-Checks und die Jobwall werden digitalisiert. Vorab können sich Bewerber auf iz-jobs.de über die virtuellen Aussteller informieren und Terminanfragen stellen.

Die Webseite karriereforum.iz-jobs.de wird laufend auch zum Vortragsprogramm aktualisiert. Dazu zählt etwa eine Runde von Vertretern aus dem Corporate Real Estate Management, die Einblicke geben, wie der Einstieg in diese Branche gelingen kann. Außerdem gibt es Tipps zu Bewerbungen und Einschätzungen zu den Corona-Auswirkungen aufs Gehalt. Über die Webseite sind die E-Tickets zum Preis von 12 Euro zu erwerben.

Neu ist, dass sich die Unternehmen in diesem Jahr nicht allein auf den akademischen Nachwuchs fokussieren. Auch Young Professionals und Fachkräfte mit langjähriger Berufserfahrung sind willkommen.

Die Aussteller, die bereits ihre Teilnahme zugesagt haben, stammen aus vielen verschiedenen Zweigen der Immobilienwirtschaft. Zu ihnen zählen unter anderem Art-Invest, BASF, Beos, Corpus Sireo, ECE, Edge, CBRE, Commerz Real, HIH, Bauwens, Patrizia und Kaufland.

Anke Pipke

Corporates schätzen die Stärken ehemals Externer

Siemens Real Estate will sein Wissen zur Gestaltung von Arbeitswelten an andere Corporates weitergeben.

Siemens Real Estate will sein Wissen zur Gestaltung von Arbeitswelten an andere Corporates weitergeben.

Quelle: Siemens Real Estate

Karriere 20.12.2018
Sie sind kundenorientiert, bringen sowohl Fachwissen als auch die Sicht von außen mit: Wer Berufserfahrung auf der Beraterseite gesammelt hat, hat gute Karten für einen Einstieg ins ... 

Sie sind kundenorientiert, bringen sowohl Fachwissen als auch die Sicht von außen mit: Wer Berufserfahrung auf der Beraterseite gesammelt hat, hat gute Karten für einen Einstieg ins Corporate Real Estate Management (Crem) sonst immobilienferner Firmen. Der Wechsel bedeutet aber auch ein grundlegendes Umdenken.

Die Immobilientochter des Industrieriesen Siemens tritt zunehmend selbstbewusst auf. Zur aktuellen Strategie gehört es, dass sich Siemens Real Estate (SRE) künftig sogar als Dienstleister für Corporates aufstellen will. Dabei haben die Münchner in erster Linie das Thema Arbeitsweltgestaltung oder Standortstrategien im Blick. Seit Jahren beschäftigen sie sich damit, ihr Konzept Siemens Office an ihren weltweit verteilten Standorten umzusetzen. Aus dieser Arbeit heraus weiß SRE, welche Ansprüche verschiedene Kundentypen an ihre Arbeitsumgebung setzen. Und es weiß vor allem - im Unterschied zu den klassischen Beratern der Branche -, wie ein Corporate tickt, ein Unternehmen, das sein Geld gerade nicht mit Immobilien verdient und doch auf richtige und wichtige Entscheidungen auf dem Immobilienmarkt angewiesen ist.

Vor diesem Hintergrund schätzt SRE vor allem die ausgeprägte Kundenorientierung, das breite Fachwissen und die Kommunikationsstärke, die ehemals externe Berater bei ihrem Wechsel ins Corporate-Geschäft mitbringen. Zusammen mit dem Wissen aus dem Corporate-Alltag verfügen sie über ein ideales Mindset für die künftige SRE-Strategie. Auch für Björn Christmann, Geschäftsführer von Bayer Real Estate, sind frühere Externe ein relevanter Bestandteil des Teams. "Es ist wichtig, neue Sichtweisen in die Mannschaft zu holen", sagt er. "Das dient der eigenen Kalibrierung." Als Unternehmen könne man so noch besser einschätzen, wie man selbst am Markt dasteht.

Wichtig ist Christmann die richtige Mischung aus Kollegen, die in den eigenen Reihen gefördert und ausgebildet werden, und Mitarbeitern, die aus der klassischen Immobilienbranche kommen. Beide Seiten haben ihre Vorteile. Bei der Besetzung einer offenen Stelle, für die absprungwillige externe wie interne Bewerber bereit stünden, komme es auf den Einzelfall an, entscheidend sei die Motivation des Kandidaten. "Wenn jemand das Feuer für Crem in sich trägt, ist schon eine wichtige Voraussetzung erfüllt", betont Christmann.

Im Corporate angekommen, dauert es seine Zeit, bis Neuzugänge im Büro Fuß fassen. Thomas Glatte, Geschäftsführer bei BASF Real Estate, hat aus seinen Erfahrungen eine 2:1-Regel abgeleitet. "Der ursprünglich externe Immobilienfachmann braucht etwa ein Jahr, bis er den Job verstanden hat. Und er braucht zwei Jahre, bis er das Unternehmen versteht", sagt er. Zu Letzterem gehöre die Art der Kommunikation, die Firmenkultur, die Funktionsweise der verschiedenen Netzwerke und der Aufbau eigener Kontakte. Der intern geförderte Quereinsteiger bringe derweil das Netzwerk schon mit, er kenne die BASF-DNA. "Er ist innerhalb eines Jahres gut im Umfeld unterwegs. Zwei Jahre benötigt er allerdings, bis er es fachlich drauf hat." Diese 2:1-Regel passe auf etwa 80% seiner Mitarbeiter, sagt Glatte.

Dieses Jobverstehen ist für ehemalige Externe eine besondere Herausforderung im Corporate. Sie müssen zunächst verinnerlichen, dass nicht die Immobilie im Mittelpunkt steht, sie aber wesentlich zum Erfolg des Kerngeschäfts beiträgt. In der Praxis heißt das zum Beispiel, dass die Immobilienabteilung eine Entscheidung aus Real-Estate-Sicht vorbereitet, am Ende aber Verantwortliche ohne immobilienspezifisches Fachwissen das beschließen, was dem Kerngeschäft am meisten nutzt. Bei Standortfragen zum Beispiel spielen die örtliche Fachkräftesituation oder Marktlage entscheidend rein, immobilienspezifische Kennzahlen werden dem womöglich untergeordnet.

Umso wichtiger ist in diesem Zusammenhang die Kommunikationsstärke ehemals externer Berater. "Sie müssen ein Übersetzer von der Geschäftsstrategie in Immobilienstrategien sein", sagt Uta Dotzauer, Head of Corporate Real Estate Management bei Boehringer Ingelheim. Sie müssten ihr Wissen in einfache Zusammenhänge bringen und den Verantwortlichen klare Leitlinien für eine Entscheidung vorgeben. Die Fähigkeit, komplexe Themen in überschaubarer Art und Weise zu präsentieren, ist dabei von Vorteil.

Steffen Rümmler, Referent des SRE-CEO Zsolt Sluitner, kann sich noch gut an seine Zeit vor dem Wechsel ins Crem von Siemens RE erinnern. Der studierte Architekt hatte zuvor in einem Planungsbüro für Gesundheitsbauten gearbeitet und nach seinem zweijährigen BWL-Aufbaustudium und der Werkstudententätigkeit bei SRE dann in der Immobilienberatung von EY angefangen. Dort beschäftigte er sich mit der technisch-baulichen Beratung, Standortanalysen, Transaktionsberatungen, der Erstellung von Datenräumen und Due Diligence. Über ein Prüfungsmandat kam er wieder mit SRE in Kontakt. Als Berater arbeitete er projektbezogen, meist nur mit einer Fachabteilung zusammen und isoliert von Entscheidungsfindungsprozessen innerhalb des Corporates, die z.B. die Segmente Strategie, Finance, Accounting, HR oder Communications betreffen. Der Berater bewertet beispielsweise die Immobilie oder erstellt einen Due-Diligence-Bericht, teilt sein Ergebnis mit und verabschiedet sich wieder aus dem Projekt. Als Teil der SRE-Mannschaft habe er nun hingegen bei einer Due-Diligence-Prüfung die Auswirkungen auf den Businessplan, die Bilanzierung und den Jahresabschluss im Blick, mache sich Gedanken über die Veränderung der Portfoliostruktur oder die interne Vermietung der Gebäude. "Es war neu für mich, wie vielschichtig und komplex die Konzernstruktur ist", sagt Rümmler.

Wulf Reclam, ebenfalls ehemaliger Berater und seit sechs Jahren bei BASF Real Estate, kennt das Phänomen. Er nennt es die BASF-Matrix. Als Einsteiger von außen müsse man zunächst die verschiedenen Sichtweisen verstehen - aus dem Kerngeschäft, mit dem das Geld verdient werde, aus dem eigenen Real-Estate-Segment und weiteren Abteilungen. Erst dann könne man sich "politisch, ausgleichend verhalten". Um die verschiedenen Interessen erkennen zu können, hilft ein breit angelegtes Fachwissen. Reclam selbst greift auf insgesamt 24 Jahre Beratererfahrung mit geschätzt etwa 150 Projekten zurück, war selbstständiger Berater sowie bei Kienbaum Management Consultants und KPMG beschäftigt. Er besitzt zwei Ingenieurabschlüsse, einmal MBA, einmal LL.M. für Immobilienrecht.

Das Umdenken bezieht sich allerdings nicht nur auf das Umfeld, auch die Arbeitsweise verändert sich mit dem Wechsel von der Berater- auf die Corporate-Seite. "Die Immobilienbranche denkt in den Dimensionen Rendite, Risiko und Ertrag. Im Crem wird das Denken dominiert durch Kostenvermeidung und -reduzierung", erklärt Reclam. Im Rahmen der Budgetfreigabe für die Modernisierung eines Büros sei es zum Beispiel im Vergleich zur Immobilienwirtschaft grundsätzlich für Crem schwieriger, weil sich eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und/oder die damit verbundene Effizienzsteigerung nicht so wie eine Erhöhung des Mietertrags berechnen lasse.

Dieses Umdenken aber scheint für viele gerade das gewisse Etwas auszumachen. "Das Crem ist ein attraktiver Markt für Berater", weiß Reclam - auch wenn die klassische Immobilienbranche angesichts von Expo Real oder Mipim mehr auf Glamour setze und die Arbeit im Crem eher mit pragmatischen Ansätzen glänze. Es ist die vielseitige Arbeit im Corporate, die manch einen Berater reizt. Für Rümmler war es zudem die Aussicht auf eine Anstellung mit weniger Reisetätigkeit, die ihm in der Lebensphase der Familienplanung zupass kam. "Als Berater ist man sehr viel unterwegs. Mal ein Jahr in Hamburg, ein halbes in Berlin." Jetzt sitzt er dauerhaft in München. Darüber hinaus lockten Corporates mit attraktiven Gehältern, "interessanten Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und vielfältigen Weiterbildungsmaßnahmen", zählt Rümmler auf. Und Glatte fügt hinzu: "Es ist die deutlich angenehmere Seite." Denn als Corporate sei man in der Zusammenarbeit mit Beratern der Auftraggeber, der bestellt und den Takt vorgibt.

Wer einmal in einem Corporate gearbeitet hat, wechselt nach der Erfahrung von BASF-RE-Chef Glatte nur sehr selten auf die Beraterseite. Er selbst würde das auch nicht wollen. "Ich möchte von Anfang an bei den Projekten dabei sein, sie vorantreiben. Ich kann das Ergebnis mitsteuern und bis zum Ende umsetzen. Als Berater bin ich nur in einzelnen Phasen dabei."

Das positive Image der Arbeit in einem Corporate scheint sich auch zunehmend in der Öffentlichkeit durchzusetzen. Vor etwa zehn Jahren, als Rümmler noch nicht in den SRE-Reihen tätig war, habe er die Siemens-Tochter "noch nicht so richtig als Immobilienunternehmen" wahrgenommen. Unternehmen wie JLL, CBRE oder Asset- und Fondsmanager standen da eher im Vordergrund. Durch die Arbeit verschiedener Initiativen und Arbeitskreisen wie dem ZIA und CoreNet habe sich die Wahrnehmung des Crem in den vergangenen fünf Jahren allerdings deutlich verbessert. Das spürte auch Bayer-RE-Geschäftsführer Christmann z.B. beim jüngsten IZ-Karriereforum. Die Resonanz sei größer, die Anfragen seien fundierter. Die Faszination Crem nehme spürbar zu. Für Christmann kein Wunder, denn es sei nun mal so: Crem sei aufgrund seines Aufgabenspektrums "die Königsdisziplin".

Anke Pipke

Drei Berufswege ins Corporate Real Estate Management

Manchmal geht der Weg eben nicht schnurstracks zum Ziel.

Manchmal geht der Weg eben nicht schnurstracks zum Ziel.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: ra2 studio

Karriere 25.10.2018
Man kann, man muss aber nicht unbedingt ein immobilienwirtschaftliches Studium hinter sich haben, um in der Branche auf Erfolgskurs zu sein. Florian Kappes, Locke McKenzie und Patrick Lange ... 

Man kann, man muss aber nicht unbedingt ein immobilienwirtschaftliches Studium hinter sich haben, um in der Branche auf Erfolgskurs zu sein. Florian Kappes, Locke McKenzie und Patrick Lange stehen für drei unterschiedliche Lebensläufe, die dato alle in der Sparte Corporate Real Estate Management (CREM) münden.

Das CREM ist ein vielfältiges Themenfeld. Es bildet alle Aspekte des Lebenszyklus einer Immobilie ab und spricht somit unzählig viele Dienstleister an. Diese Vielfalt spiegelt sich auch unter den Mitgliedern der internationalen Vereinigung CoreNet Global (CNG) wider, deren Fokus auf dem CREM-Geschäft liegt. Dort tummeln sich etliche Quereinsteiger.

Einer von ihnen ist Florian Kappes. An seinem Werdegang ist vor allem ein Arbeitsvermittler schuld. Er hat Kappes damals in London auf die Idee gebracht, in die Real-Estate-Branche einzusteigen. Studiert hatte Kappes Angewandte Kulturwissenschaften an der Leuphana-Uni in Lüneburg. Nachdem er mit seiner Frau nach London gezogen war, arbeitete er zunächst im Tourismussektor. 2008 dann suchte die Instant Group, ein Anbieter und Vermittler flexibler Workspace-Lösungen, einen deutschsprachigen Vertriebler, der vor allem die B2B- und B2C-Kontakte im Blick haben sollte. Kappes bekam den Job. "Die Engländer schauen nicht so stark auf das absolvierte Studium", erklärt Kappes. "Sie achten auf die Fähigkeiten." Die in Lüneburg erworbenen Skills, z.B. die Offenheit gegenüber verschiedenen Kulturen und die große Empathiefähigkeit, haben ihm Pluspunkte für den Instant-Job gebracht.

Vor fünf Jahren zog er nach Berlin und ist vom Inbound- zum Outbound-Geschäft gewechselt. Als Geschäftsführer Deutschland und Global Account Director gehört es zu seinen Aufgaben, die Marke Instant in Deutschland bekannter zu machen. Er tritt als Speaker bei Events auf, als Sponsor und Networker. Darüber hinaus akquiriert er Neukunden im flexiblen Büromarkt, also Anbieter, Makler und Berater, betreut Gesuche von Serviced Offices und Maklern und kümmert sich selbst um Büros in der DACH-Region, teilweise sogar Emea-weit. Dafür werden Marktreports erstellt, Objekte vor Ort besichtigt und Verträge verhandelt. Sein Fachwissen hat sich Kappes vor allem in Eigenregie beigebracht. "Ich habe viel bei den Kollegen abgeguckt, online recherchiert und Fachliteratur gelesen", erzählt der 36-Jährige.

Das Netzwerken hat ihm ebenso dabei geholfen, sich in der Branche zu orientieren. Und das betreibt er auch heute noch mit vollem Engagement. Vom Central-Europe-Chapter des CNG hat Kappes den regionalen Award Young Leader of the Year 2017 erhalten. Dieser Preis würdigt junge Führungskräfte, die sich besonders für das CREM einsetzen und dabei eine Vorreiterrolle einnehmen. Kappes hatte sich vor allem mit seinem Organisationsgeschick bei Events und der Mitgliederwerbung hervorgetan. Sein berufliches Know-how in der Eventplanung und Kontakte aus dem Netzwerk ergänzen sich für ihn dabei optimal. Es seien daraus sogar europaweite Freundschaften entstanden.

Zum Beispiel zu Locke McKenzie. Es ist elf Jahre her, als der US-Amerikaner mit einem Fulbright-Stipendium in der Tasche nach München gekommen ist. Er sollte nur ein Jahr lang hier bleiben - eigentlich. McKenzie vertiefte sich ins Nischenthema der deutschen Brauereikultur. Die Hälfte seiner Zeit forschte er, die andere Hälfte verbrachte er als Sprachlehrer im Gymnasium. Und während dieser Zeit verfestigte sich sein Wille, in Deutschland zu bleiben. Doch was sollte er arbeiten? Das, womit er sich schon auskannte: zum einen die Beratung kleinerer, bayerischer Brauereien, um ihre Marktpräsenz innerhalb Deutschlands auszubauen, und zum anderen die Beratung deutscher mittelständischer Unternehmen, um sie international bekannter zu machen. Nebenher arbeitete er zudem als Journalist und Übersetzer. Acht Jahre lang war McKenzie damit selbstständig tätig.

Vor etwa drei Jahren stieß McKenzie dann zu Deka Immobilien. Damals baute die Bank gerade die Abteilung Mietermanagement auf. McKenzie gehörte zum Team, das sich um das Emea-weite Büroportfolio kümmerte. "Ich war damals eher der Mann für die Soft Skills", erzählt er von den Anfängen. Bei Meetings mit internationalen Kunden sollte er als Vorbereitung zu den harten Verhandlungen für eine angenehme und lockere Stimmung sorgen. Zudem wurde er als Sprachtrainer für die Kollegen eingesetzt, die die Bank u.a. zu internationalen Messen schickte.

Nach sechs Monaten schon hatte McKenzie den ersten Aufstieg geschafft. Heute ist der 33-Jährige Senior Manager im Bereich Strategic Tenant Relations. Er ist daran beteiligt, strategische Partnerschaften mit internationalen Konzernen aufzubauen. Dabei hat er das globale Büroportfolio im Blick. McKenzie beobachtet den Markt und erkennt Trends in der Gestaltung von Arbeitswelten - wie eine flexible Mietvertragsgestaltung für möblierte Flächen oder das Angebot eines Fitnessstudios und weiteren Services für Mitarbeiter.

"Es war eine große Herausforderung, sich als Quereinsteiger in der Materie zurechtzufinden", berichtet der Amerikaner. Er hatte vor seinem Eintritt bei Deka einen Kurs in Asset-Management bei der Deutschen Immobilien Akademie in Freiburg besucht. Bei Deka hat er anschließend die ersten zwei Monate damit verbracht, Mietverträge zu wälzen und zu verstehen, wie welche Entscheidungen gefällt wurden.

Zurück in die USA will McKenzie nicht, auch wenn er seine Familie nur selten sieht. "Ich bin jetzt schon so lange in Deutschland. Ich habe mir hier mein Berufsleben aufgebaut. Zurückzugehen wäre mittlerweile schwierig." Dann müsste er auch die Kontakte zurücklassen, die er sich im Core-Net-Chapter Central Europe aufgebaut hat. Dort ist er Vorstandsmitglied und für den Aufbau der Young-Professional-Gruppe verantwortlich. "Wir wollen die Netzwerktreffen auf eine regionale Ebene bringen", erklärt er ein Ziel.

Behilflich ist ihm dabei Patrick Lange. Auf die Idee mit dem Studium des internationalen Bauingenieurwesens habe ihn sein amerikanischer Mentor gebracht, als er 2003 ein Auslandsjahr in Michigan verbrachte, erinnert sich Lange. "Damit könne man gutes Geld verdienen, hat er gesagt." Das hat sich der junge Mann gemerkt und sein Bachelor-Studium drei Jahre später in Mainz aufgenommen. Für Bilfinger Berger verbrachte er ein gutes halbes Jahr in Nigeria und half dabei, ein Regierungsgebäude zu errichten. Nach seiner Rückkehr nach Mainz sattelte Lange einen Master in technischem Gebäudemanagement auf. Schon in dieser Zeit knüpfte er Kontakte zur Ernst & Young Real Estate (EY RE), arbeitete dort als Consultant Real Estate Risk Advisory (Reras). Der Master war Lange aber noch nicht genug. Thomas Glatte, Geschäftsführer von BASF Real Estate, hatte den Student in den Vorlesungen so auf den CREM-Geschmack gebracht, dass Lange das Studium Master of Corporate Real Estate (MCR) absolvierte. Es wird in Kooperation von CNG und der Irebs Immobilienakademie angeboten. Der Aufstieg zum Senior Consultant bei EY RE folgte schnell. Dennoch wagte Lange einen Abstecher in den strategischen Einkauf Facility-Management bei ECE Projektmanagement.

Seit November 2017 ist er als Manager Corporate Solutions zurück bei EY RE. Dort berät er Industrieunternehmen zu ihrem Immobilienbestand. Das umfasst unter anderem die Strategieberatung genauso wie das Facility-Management, das Investitionsmanagement ebenso wie die Begleitung von Workplace-Transformationen. Darüber hinaus gehören digitale Trends im Corporate-Real-Estate-Portfolio sowie das Buy- und Sell-Side-Transaktionsmanagement zu seinen Themen.

Neben seiner Arbeit findet der 31-Jährige Zeit, sich für CNG zu engagieren. Er ist seit 2013 Mitglied des zentraleuropäischen Chapters. Besonders sein Einsatz zum Aufbau der Young-Professional-Gruppe bescherte ihm den regionalen Award Young Leader of the Year 2018. "Wir leben alle vom Netzwerk", sagt Lange. Es gehe nicht nur darum, Wissen über die Branche und Methoden zu teilen, sondern sich auch abseits vom Schreibtisch und ohne Schlips in Restaurants oder ungewöhnlicheren Umgebungen zu treffen. Die Entwicklung der Mitgliederzahl gibt ihm Recht. Es gebe immer mehr Zuspruch.

Anke Pipke

Expo Real: CareerDay mit dem nächsten Ausstellerrekord

Personalberaterin Inga Beyler (links), Managing Director von Bernd Heuer Karriere, auf dem CareerDay 2017 im Plausch mit angehenden Immobilienprofis.

Personalberaterin Inga Beyler (links), Managing Director von Bernd Heuer Karriere, auf dem CareerDay 2017 im Plausch mit angehenden Immobilienprofis.

Karriere 23.08.2018
Der CareerDay auf der Expo Real verzeichnet den nächsten Ausstellerrekord. Dieses Jahr präsentieren sich 44 Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft der Zielgruppe Studenten, Absolventen ... 

Der CareerDay auf der Expo Real verzeichnet den nächsten Ausstellerrekord. Dieses Jahr präsentieren sich 44 Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft der Zielgruppe Studenten, Absolventen und Young Professionals.

Im vergangenen Jahr hatten 38 Unternehmen um die Aufmerksamkeit des Branchennachwuchses gebuhlt. Das bedeutete damals ein starkes Wachstum der Ausstellerzahl von mehr als 70%. Dass das Plus dieses Jahr nicht ganz so groß ausfällt, liegt nicht zuletzt an einer banalen Tatsache: "Es gab noch Anfragen von Unternehmen, aber denen mussten wir eine Absage erteilen, weil wir einfach nicht mehr Fläche zur Verfügung haben. 44 Aussteller ist die finale Zahl, der CareerDay ist ausgebucht", sagt Isabell Kaiser, Exhibition Manager Expo Real.

Veranstaltung zieht um

Letztes Jahr fand der CareerDay auf der Fläche der Meet & Retreat Lounge statt. Diese wird es in diesem Jahr so nicht mehr geben, "daher musste die Veranstaltung umziehen und findet jetzt im Eingang West statt; deswegen hat sich auch die Fläche verkleinert", erklärt Kaiser. Die neue Fläche im Eingang West, auf der sich die Aussteller am letzten Messetag (Mittwoch, 10. Oktober; 9 bis 14 Uhr) als potenzielle Arbeitgeber vorstellen, ist ca. 500 qm groß.

Das Rahmenprogramm dagegen findet wie in den Vorjahren wieder im Discussion & Networking Forum (Halle A1, Stand 250) statt. U.a. wird es eine Diskussionsrunde zu Industriekonzernen als Immobilienarbeitgebern geben: IZ-Redakteur Harald Thomeczek fühlt Vertretern von Daimler Real Estate, der BMW Group und BASF auf den Zahn.

Messe hofft auf bis zu 600 Studenten

In wie viele junge Gesichter die Personaler und sonstigen Unternehmensvertreter auf dem Career Day 2018 blicken werden, steht natürlich noch nicht fest: Bis dato hat die Messe München ca. 250 Studententickets verkauft, "diese Anzahl ist ähnlich der vom letzten Jahr", so Kaiser. Schlussendlich "möchten wir auch in diesem Jahr gerne wieder zwischen 500 und 600 Studenten auf der Expo Real willkommen heißen". Studenten und Azubis, die bis zum 7. Oktober online ein Ticket ordern, zahlen 100 Euro. Wer erst auf der Messe ein Ticket löst, zahlt 150 Euro. Was die Aussteller zahlen, gibt Kaiser nicht preis. Die Vermutung, dass sich die gestiegene Nachfrage auch in steigenden Preisen niedergeschlagen hat, bestätigt sie jedoch: "Ja, die Preise sind gestiegen."

Angefangen hat der Career Day mit vier Ausstellern

Die Expo-Real-Macher haben den Career Day im Jahr 2010 aus der Taufe gehoben. Seitdem fand er jedes Jahr statt. Die Zahl der Aussteller ist seitdem - nicht immer kontinuierlich - deutlich gewachsen: Mit nur vier Ausstellern - Commerz Real, DU Diederichs Projektmanagement, Greif & Contzen und Savills - gestartet, ging es bis 2014 auf 22 Teilnehmer hoch. In den Jahren 2015/2016 stagnierte die Ausstellerzahl, ehe sie letztes Jahr erneut kräftig zulegte.

14 Aussteller sind zum ersten Mal dabei

Einige Unternehmen werden dieses Jahr zum ersten Mal ihr Fähnchen auf dem Career Day hissen. Neu dabei ist diesmal z.B. die Rewe Group, die ihren Wettbewerbern Lidl und Kaufland, die schon letztes Jahr Präsenz zeigten, offenbar das Feld nicht kampflos überlassen will. Ebenfalls Premiere feiern auf dem Career Day 2018 folgende Unternmehmen: Witte Projektmanagement, Wilhelm Geiger, P&P, die Niedersächsische Landgesellschaft, M&P Management, Kondor Wessels, Interboden, Instone, HW Ingenieure, Goldbeck, Catella, Christie & Co sowie Die Immobilien Partner Hamburg.

Dass Immobilienunternehmen zurzeit alle Hände voll zu tun haben und sich immer mehr um Nachwuchskräfte bemühen (müssen), war auch auf dem 9. Karriereforum der Immobilien Zeitung zu beobachten: 58 Aussteller warben im Juni 2018 in Frankfurt um die Gunst studierender Köpfe - so viele wie noch nie. Mit von der Partie waren beim IZ-Karriereforum dieses Jahr 47 Unternehmen und elf Institute der Aus- und Weiterbildung.

Harald Thomeczek

Industrie sucht Personal in der Immobilienbranche

"Einige interessante Kandidaten" haben laut Björn Christmann, Geschäftsführer von Bayer Real Estate (zweiter von rechts), den Weg an seinen Stand gefunden.

"Einige interessante Kandidaten" haben laut Björn Christmann, Geschäftsführer von Bayer Real Estate (zweiter von rechts), den Weg an seinen Stand gefunden.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Melanie Bauer

Karriere 21.06.2018
Die Corporate Real Estate Manager (CREM) von Industrieunternehmen wie BASF, Bayer oder Daimler ernten die Früchte ihrer Werbeaktivitäten beim IZ-Karriereforum. Die Bewerber nehmen sie ... 

Die Corporate Real Estate Manager (CREM) von Industrieunternehmen wie BASF, Bayer oder Daimler ernten die Früchte ihrer Werbeaktivitäten beim IZ-Karriereforum. Die Bewerber nehmen sie zunehmend als attraktive Arbeitgeber wahr - und damit als Alternativen zu klassischen Immobilienunternehmen.

Was machen Sie denn hier?" Diese Frage wurde Vertretern von BASF Real Estate und Bayer Real Estate bei ihren turnusgemäßen Auftritten bei den IZ-Karriereforen 2014 und 2016 mehrfach gestellt. "Heute merken wir, die Besucher haben sich vorher informiert", erzählt Björn Christmann, Geschäftsführer von Bayer Real Estate. Sie haben zuvor die Webseite studiert und kommen nun mit konkreten Fragen auf die Jobanbieter zu. Thomas Glatte, Director Group Real Estate & Facility Management bei BASF, hat ähnliche Erfahrungen gemacht. "Es ist auch interessant zu sehen, dass manche Besucher die CREM-Meile mit den vier Anbietern regelrecht abklappern." Wer zuerst bei BASF stand, den habe er später z.B. bei Siemens, Daimler oder Bayer wiedergesehen. "Wir haben damit unser Ziel erreicht", sagen Christmann und Glatte fast unisono. Ihr Auftritt beim IZ-Karriereforum habe bislang nicht in erster Linie das Ziel gehabt, offene Stellen explizit zu besetzen. Zunächst sei es eher darum gegangen, Werbung für sich zu machen und zu zeigen, dass es vermeintlich fachfremde Unternehmen gibt, die einen eigenen Blickwinkel auf das Thema Immobilien haben.

Die Arbeit trägt nun Früchte. "Die Immobilienverbände haben sich da sehr engagiert", sagt Christmann. Und auch die Universitäten hätten dazu beigetragen, dass sich die Wahrnehmung von CREM in der Studentenschaft geschärft habe.

Dieses Phänomen erkennt ebenso Xiaopu Liu, Executive Assistant bei Daimler Real Estate. Die Immobiliensparte des Autobauers ist bereits zum zweiten Mal auf der Jobmesse. Über mangelnden Andrang kann sich Liu nicht beschweren. Die Marke Daimler wecke das Interesse der jungen Bewerber, sagt er. Etwa 60% der jungen Leute, die sich an ihn wenden, hätten bereits eine konkrete Vorstellung davon, was Daimler RE macht. Das seien meist diejenigen, die schon etwas weiter im Studium sind. Die restlichen 40%, meist jüngere Semester, holen sich grundlegendere Informationen ab.

Die Unternehmen sind offen für alle Interessenten, die ihren Stand besuchen. "Wir sind flexibel", betont Christmann. Bayer biete Praktika, die Begleitung von Bachelor- und Masterarbeiten und suche zudem aktuell zwei Projektmanager. Daimler Real Estate geht es ähnlich. Die Angebotsvielfalt reicht hier vom Werkstudenten bis zum Projektmanager.

Gerne setzen die Unternehmen bereits früh bei der Mitarbeiterbindung an. Die Ideallaufbahn lässt BASF-RE-Chef Glatte im fortgeschrittenen Studium mit einem drei- bis sechsmonatigen Praktikum beginnen. Aus dieser Tätigkeit heraus könnte sich bereits ein Thema für die Bachelor- oder Masterarbeit ergeben, die der Student zusammen mit dem Unternehmen erarbeitet. Und so finden Firma und künftiger Mitarbeiter zusammen.

Im Kampf um die talentierten und motivierten Kräfte stehen die unternehmenseigenen Immobiliensparten in harter Konkurrenz zu den gängigeren Firmen der Immobilienbranchen. Ihre Lösung: frühzeitig auf sich aufmerksam machen. Glatte steht selbst in den Hörsälen und referiert vor den Studenten. Er hat gleich mehrere Lehraufträge. Für ihn ist das Karriereforum dann auch gleich so etwas wie ein Klassentreffen mit vielen bekannten Gesichtern vor und hinter den Ständen.

Auch Christmann ist darauf aus, beim Karriereforum schon jetzt Kontakte zu knüpfen, die ihm beim aktuellen oder späteren Personalbedarf nützlich sein können. "Wenn uns ein Kandidat geeignet erscheint, dann schauen wir, ob wir eine Stelle haben, die zu ihm passt", sagt Christmann.

Daimler RE will mit seiner Präsentation beim Karriereforum auf eine etwas andere Art vor allem die jungen Leute ansprechen. "Wir möchten den Kulturwandel, der gerade in unserem Unternehmen passiert, aufzeigen", sagt dazu Liu, der so wie seine Kollegen in einem legeren Outfit mit hellgrauer Stoffhose und weißem Polo-Shirt auftritt. Jackett und Krawatte war offenbar gestern. Genauso wie das förmliche Sie.

Insgesamt scheinen die Unternehmen mit dem Stand auf der Jobmesse einen erfolgreichen Weg zur Mitarbeiterrekrutierung gefunden zu haben. Sowohl bei Bayer Real Estate als auch bei Daimler Real Estate stand diesmal eine Dame hinterm Tisch, die noch zwei Jahre zuvor als Bewerberin zum Karriereforum gekommen war. Und Christmann weiß jetzt schon: "Bayer RE wird auch in zwei Jahren wieder beim Karriereforum dabei sein."

Anke Pipke