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Facility-Manager werben um Autobauer

Die FM-Branche will Mitarbeiter aus der Autoindustrie gewinnen.

Die FM-Branche will Mitarbeiter aus der Autoindustrie gewinnen.

Quelle: imago images, Urheber: Star-Media

Karriere 15.10.2020
Die FM-Initiative Möglichmacher wagt bei der Personalrekrutierung einen Blick über den Tellerrand. Was sie dort sieht: Fachkräfte aus der Autoindustrie, die einen Job suchen und passende ... 

Die FM-Initiative Möglichmacher wagt bei der Personalrekrutierung einen Blick über den Tellerrand. Was sie dort sieht: Fachkräfte aus der Autoindustrie, die einen Job suchen und passende Qualifikationen fürs Facility-Management mitbringen.

Die nachlassende Nachfrage nach Autos und jetzt auch noch die Corona-Krise treiben den Verantwortlichen bei Daimler, Volkswagen, Opel & Co. sowie der gesamten Zuliefererbranche die Sorgenfalten ins Gesicht. Teils stehen bereits betriebsbedingte Kündigungen im Raum.

Die Möglichmacher, eine Initiative bestehend aus zwölf Unternehmen aus dem Facility-Management (FM), beobachten die Entwicklung sehr aufmerksam. Denn vor allem technische Fachkräfte wie Anlagenmechaniker, Elektroniker oder Mechatroniker, die sich unter Umständen von den Autofirmen lösen, könnten gut und gerne in ihrem Segment andocken. "Im gesamten Spektrum des technischen und des industriellen FM" wären Einsätze denkbar, stellt die Initiative in Aussicht. "Also etwa in zwei Dritteln des Markts, auf dem wir aktiv sind." Interessant seien auch Beschäftigte mit IT-Erfahrung, "weil diese bei unseren Dienstleistungen immer stärker gefragt ist".

Um die Qualifikationen der Autobauer auf das FM anwenden zu können, gehörten im Rahmen der halbjährigen Einarbeitung Umschulungs- und Weiterbildungsprogramme ohnehin dazu, erklären die Möglichmacher. Sie seien es seit jeher gewohnt, mit Um- und Quereinsteigern umzugehen.

Von wie vielen potenziellen Fachkräften aus der Autoindustrie fürs FM die Rede ist, können auch die Spezialisten nur schätzen. Die Möglichmacher kommen dabei auf etwa 10.000 bis 15.000 Mitarbeiter mit passender Qualifikation und Motivation, die fürs FM eingesetzt werden könnten - theoretisch. Denn auch andere Branchen buhlen um sie. Um sich in diesem Wettbewerb zu positionieren, haben die FMler eine Kampagne gestartet. Infos gibt es online auf der Seite: mach-moeglich.de/umsteigen.

Anke Pipke

Vom Autobauer zum Facility-Manager

Mit diesem Crashtestdummy wollen FM-Unternehmen Techniker aus der Autoindustrie ansprechen.

Mit diesem Crashtestdummy wollen FM-Unternehmen Techniker aus der Autoindustrie ansprechen.

Quelle: Die Möglichmacher - Facility Management

Karriere 01.10.2020
In der Automobilindustrie droht spätestens seit der Corona-Krise ein massiver Stellenabbau. Trotz geltender Beschäftigungssicherung schließen viele Konzerne auch betriebsbedingte ... 

In der Automobilindustrie droht spätestens seit der Corona-Krise ein massiver Stellenabbau. Trotz geltender Beschäftigungssicherung schließen viele Konzerne auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus oder hoffen darauf, dass etliche Mitarbeiter freiwillig gehen. Große Facility-Management-Anbieter wollen sich diesen Aderlass zunutze machen und technische Fachkräfte für sich gewinnen.

In einer Werbekampagne werfen zwölf FM-Firmen über die Initiative Die Möglichmacher die Fangnetze nach Technikern und Monteuren aus der Autoindustrie aus, die vom Personalabbau betroffen sind. Wie der "Umstieg auf einen sicheren Job im FM" funktioniert, macht den Anlagenmechanikern, Elektronikern oder Mechatronikern ein Crashtest-Dummy in einem Spot vor. Auf einer neuen Landingpage auf der Möglichmacher-Webseite finden Interessierte zudem Kontaktdaten von Personalern der beteiligten Unternehmen und Informationen zu Jobperspektiven in der FM-Branche.

Techniker haben besonders gute Chancen

"Für qualifizierte Techniker sind die Chancen in unserem Wirtschaftszweig mehr als vielversprechend", verspricht Christine Sasse, Vorsitzende des HR-Kreises der Möglichmacher und Vorstand beim Münchner FM-Dienstleister Dr. Sasse. "Spannende Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Maßnahmen zum Klimaschutz gehören bei den Möglichmachern längst zum Alltag - da sind gute Fachkräfte gefragt. Auch Quereinsteiger, die engagiert bei der Sache sind und etwas bewegen möchten, haben in unserer Branche beste Aussichten auf einen sicheren Arbeitsplatz."

Die zwölf FM-Unternehmen, die sich in der Initiative Die Möglichmacher - Facility Management zusammengeschlossen haben, sind in alphabetischer Reihenfolge: Apleona, CWS, DB Services, Dr. Sasse, Dussmann, Engie, Gegenbauer, Geiger Facility Management, Piepenbrock, Sodexo, Strabag Property and Facility Services und Wisag. Sie beschäftigen insgesamt mehr als 175.000 Menschen und bringen zusammen allein in Deutschland einen Umsatz von fast 10 Mrd. Euro auf die Waage.

Die schlechten Nachrichten für die Beschäftigten der Autoindustrie reißen derweil nicht ab. So will der Stuttgarter Autobauer Daimler im Rahmen seines Sparkurses in seinem Stammwerk in Untertürkheim bis zum Jahr 2025 etwa 4.000 Stellen abbauen. Das geht aus einem internen Schreiben des Betriebsrats an die Beschäftigten hervor, wie verschiedene Medien vergangene Woche berichteten.

Bei Opel in Rüsselsheim drohen Medienberichten zufolge betriebsbedingte Kündigungen, die das Unternehmen eigentlich bis Mitte 2025 ausgeschlossen hatte. Obwohl die PSA-Tochter 2.100 Stellen über freiwillige Abfindungs- und Alterlösungen abbauen wollte, könnte der Kündigungsschutz kippen, denn bisher haben sich nur etwa 500 Mitarbeiter auf ein freiwilliges Ausscheiden eingelassen.

Harald Thomeczek