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Das nächste große Maklerhaus geht in Kurzarbeit

Karriere 30.04.2020
Avison Young und JLL haben es schon getan, BNP Paribas Real Estate und NAI apollo auch: Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Mit Savills reagiert nun der nächste Spieler unter den großen ... 

Avison Young und JLL haben es schon getan, BNP Paribas Real Estate und NAI apollo auch: Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Mit Savills reagiert nun der nächste Spieler unter den großen Gewerbeimmobilienmaklern in Deutschland mit dieser Maßnahme auf die Corona-Krise.

"Wir hatten ein sehr gutes erstes Quartal und haben im April die Lage analysiert, damit die zukünftigen Maßnahmen nicht auf Vermutungen aufbauen", erläutert Marcus Lemli, CEO von Savills in Deutschland und Head of Investment Europe. Die Analyse mit Blick auf Deutschland ist nun abgeschlossen: "Um auf die aktuelle und die zu erwartende Marktentwicklung zu reagieren, haben wir zum 1. Mai Kurzarbeit eingeführt", sagt Lemli.

Von den großen Gewerbemaklerhäusern hierzulande befinden sich damit viele in Kurzarbeit: BNP Paribas Real Estate, JLL, Avison Young oder NAI apollo. Der Hintergrund: Nicht zuletzt auf den Investmentmärkten ist es mit den Verwerfungen durch die politischen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus ruhiger geworden. Mit der Kontaktsperre sind zudem Besichtigungen oder andere Kundentermine, vor allem mit internationaler Klientel, schwieriger geworden.

Cushman & Wakefield kommt bislang ohne Kurzarbeit aus

Dennoch ausdrücklich nicht in Kurzarbeit gegangen ist bis jetzt Cushman & Wakefield. Bis dato bedeckt hält sich CBRE. Kurzarbeit ist allerdings auch nicht das einzige Mittel der Liquiditätssicherung. Als ein anderes mögliches Instrument gilt z.B. allgemein die Verschiebung von Gehaltserhöhungen oder Bonusauszahlungen.

Details zum Umfang oder zu einer Aufstockung des Kurzarbeitergelds bei Savills nannte Deutschlandchef Lemli nicht. In den anderen Häusern sind je nach Abteilung Reduzierungen der Arbeitszeit um 50% oder 60% nicht unüblich. Manche Abteilungen sind auch ganz davon ausgenommen. Gravierende Unterschiede gibt es dem Hörensagen nach in puncto Auffüllung des Kurzarbeitergelds: Während bestimmte Maklerunternehmen komplett oder zumindest teilweise aufstocken, sichern andere die Liquidität lieber maximal und verzichten auf diese Möglichkeit.

Harald Thomeczek

Auch JLL kürzt Gehälter wegen Pandemie

In der Krise hat praktisch jeder sein Päckchen zu tragen.

In der Krise hat praktisch jeder sein Päckchen zu tragen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Alexander Sell

Karriere 02.04.2020
JLL kürzt im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie Gehälter. Mit diesen und weiteren Maßnahmen versucht das Unternehmen, möglichen Auswirkungen der Krise auf der Kostenseite ... 

JLL kürzt im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie Gehälter. Mit diesen und weiteren Maßnahmen versucht das Unternehmen, möglichen Auswirkungen der Krise auf der Kostenseite entgegenzuwirken. Betroffen ist auch die Belegschaft in Deutschland.

Das Global Executive Board um den deutschen CEO Christian Ulbrich und das Global Board of Directors haben einer Reduzierung ihrer Grundgehälter für den Rest des laufenden Jahres zugestimmt, wie JLL mitteilt. Weitere Führungskräfte hätten ebenfalls zugesagt, auf Teile ihrer Vergütung zu verzichten. In Deutschland und einigen anderen Ländern "ergreift JLL darüber hinaus Vergütungsanpassungen innerhalb der jeweiligen arbeitsrechtlichen Richtlinien", heißt es in der Mitteilung weiter.

Kurzarbeit und verschobene Gehaltserhöhungen

Auf Nachfrage präzisiert JLL: "Hierzu zählen z.B. Arbeitszeitverkürzungen in ausgewählten Teilen des Unternehmens und in ausgewogenem Maße unter Inanspruchnahme der jeweiligen staatlichen Programme, gesonderte Urlaubsregelungen und die Verschiebung von Gehaltserhöhungen für höher vergütete Mitarbeiter." In Deutschland beschäftigt der Immobilienmakler und -dienstleister rund 1.400 Menschen, weltweit sind es ca. 93.000.

JLL betont, über ausreichend finanzielle Möglichkeiten zu verfügen, um die Herausforderungen der Corona-Krise zu bewältigen. Mit Blick auf Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre sei jetzt jedoch ein "umsichtiges Kostenmanagement" gefragt. Sparpotenzial sieht das Unternehmen außer auf der Personalseite u.a. auch bei den Betriebskosten.

Das Maklerhaus Avison Young hatte zuvor bereits Gehaltskürzungen für Manager und Angestellte angekündigt.

Harald Thomeczek