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"HR-Abteilungen müssen lernen, Maschinen weiterzubilden"

Für Alexander von Erdély, CEO von CBRE Germany, ist das Buhlen um den Branchennachwuchs - hier vor Studenten auf dem IZ-Karriereforum 2017 - Chefsache.

Für Alexander von Erdély, CEO von CBRE Germany, ist das Buhlen um den Branchennachwuchs - hier vor Studenten auf dem IZ-Karriereforum 2017 - Chefsache.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Melanie Bauer

Karriere 20.07.2017
Der US-Immobiliendienstleister CBRE hat in den letzten Jahren kräftig in Real-Estate-Tech-Firmen investiert. Hierzulande wollen Alexander von Erdély, Deutschland-Chef von CBRE, und Thomas ... 

Der US-Immobiliendienstleister CBRE hat in den letzten Jahren kräftig in Real-Estate-Tech-Firmen investiert. Hierzulande wollen Alexander von Erdély, Deutschland-Chef von CBRE, und Thomas Herr, Head of Digital Innovation von CBRE in Emea, die Dinge so weit wie möglich selbst in die Hand nehmen. Auf die Personalabteilungen sehen sie im Zuge der Digitalisierung viel Arbeit zukommen.

Immobilien Zeitung: Herr von Erdély, neulich sprach ich für unser Arbeitgeberranking mit Ihrer Personalchefin und Ihrem COO darüber, welche Absolventen CBRE in Deutschland sucht. Auf "digitale Kompetenzen" sind die beiden nicht zu sprechen gekommen. Komisch, wo sich CBRE doch auf die Fahnen geschrieben hat, Vorreiter der digitalen Transformation in der Immobilienbranche zu sein ...

Alexander von Erdély: Das wundert mich überhaupt nicht! Schließlich setzen wir mittlerweile digitale Grundkompetenzen voraus, und die heutigen Nachwuchskräfte bringen die normalerweise ja auch mit.

IZ: Trotzdem kann es mit dem behänden Umgang mit Excel, Outlook & Co. nicht getan sein.

Dr. Thomas Herr: In der Tat, wir brauchen eine vierte Basisqualifikation neben kaufmännischem, technischem und juristischem Know-how und ihren Kreuzungsformen, die die anderen drei Felder überlagert: die Verarbeitung von Daten.

IZ: Sie selbst, Herr Dr. Herr, sind der Chef eines von weltweit drei Innovations-Hubs von CBRE in den USA, Asien und Emea.

Herr: CBRE beschäftigt rund um den Globus ein Digital Technology Team aus 600 Software-Entwicklern. In den vergangenen zwei Jahren haben wir unsere Ausgaben im Bereich Digital & Technology verdreifacht: Sie machen jetzt rund 3% vom Konzernumsatz aus. Außerdem haben wir in jedem Land Innovationsgruppen installiert: Da kommen nochmal insgesamt ungefähr 900 Leute als Unterstützer obendrauf. Ich selbst bin in der Reporting-Line direkt an unseren Europa-Chef und unseren globalen Chief Technology Officer angebunden.

Erdély: Das ist alles kein Selbstzweck: Unsere Kunden wie z.B. der Telekommunikationskonzern Telefónica, für den wir das Mietvertragsmanagement und die Steuerung der FM-Leistungen für sein komplettes deutsches Immobilienportfolio übernommen haben, fordert regelmäßig digitale Innovationen von unserem Team.

Herr: Vor kurzem haben wir eine Führungsposition für die Implementierung unserer digitalen Strategie in Deutschland neu besetzt und Softwareentwickler eingestellt, statt diese Dienstleistungen einzukaufen bzw. mit Freelancern zu arbeiten. Wir investieren viel in Datenbanken und digitale Tools: CBRE war laut einer unabhängigen Untersuchung zwischen 2013 und 2017 weltweit der aktivste strategische Investor in Real-Estate-Tech-Firmen.

IZ: Haben Sie auch in Deutschland schon Start-ups gekauft?

Herr: In Deutschland bzw. in Europa insgesamt sind wir bisher nur die eine oder andere Kooperationsbeziehung eingegangen, z.B. mit dem Entwickler eines Indoor-Mapping-Tools, einem Anbieter intelligenter Datenräume oder einem Sensors-as-a-Service-Anbieter.Wir kaufen nicht wirklich gern, sondern programmieren lieber alles selbst. Außerdem sind maximal 10% der PropTech-Startups überlebensfähig, und davon wiederum sind auch nur höchstens 10% für uns interessant.

Erdély: Die größte Herausforderung ist aber nicht, die richtigen Pferde zu finden. Sie liegt vielmehr in der Anwendung neuer Technologien durch die Mitarbeiter. Jobs werden durch die Digitalisierung nicht bei uns verschwinden, sondern anders werden - aber die Qualifikationsanforderungen wachsen.

Herr: Die Revolution besteht darin, dass wir eine völlig andere Art der Zusammenarbeit brauchen und eine viel höhere Transparenz, auch dem Kunden gegenüber. Wir müssen zu einer völlig neuen Art der Kollaboration kommen, intern und extern, und dürfen keine Angst mehr haben, den Kunden z.B. mit Unfertigem, das noch im Werden ist, zu konfrontieren. Das ist übrigens ein reines HR-Thema! Wir müssen lernen, mit Maschinen, künstlicher Intelligenz, lernenden Systemen etc. zusammenzuarbeiten, das wird uns allen in Zukunft total häufig begegnen. Und das ist noch nicht alles: HR-Abteilungen werden lernen müssen, Weiterbildungsprogramme für Maschinen aufzulegen.

IZ: Welche Auswirkungen wird die Digitalisierung auf Berufsbilder in der Immobilienwirtschaft haben? Verschwinden Makler, Bewerter oder Facility-Manager in absehbarer Zeit von der Bildfläche?

Erdély: Der Makler wird sich noch mehr zum Berater und Arbeitsplatzgestalter entwickeln müssen, und der Facility-Manager wird sich noch mehr ums Koordinieren kümmern müssen. Am ehesten automatisiert werden kann die klassische Tätigkeit des Bewerters: Unsere spanischen Kollegen haben z.B. schon über 400.000 Bewertungen von privaten Wohn-immobilien automatisch erstellt. Die gewonnene Zeit wird genutzt, um die Ergebnisse zu bewerten und konkrete Handlungsempfehlungen abzugeben.

Herr: In Deutschland ist das leider noch nicht zulässig. Ein anderes Beispiel ist eine Bewertungsanalyse basierend auf Machine-Learning-Algorithmen, die wir in England selber entwickelt haben: Mit dieser Software fanden wir heraus, dass viele Kunden zu viel Grundsteuer zahlten, weil die Behörden einen zu hohen Immobilienwert ansetzten. Bei komplexeren Gewerbeimmobilien oder Portfolios stößt die Automatisierung aber an ihre Grenzen: Da kommt wieder der Mensch ins Spiel.

IZ: Die Digitalisierung killt Jobs, lässt aber andere, "hochwertigere" neu entstehen, heißt es oft. Wie sieht Ihre Prognose für die Immobilienwirtschaft insgesamt aus?

Herr: Zwei von drei Teilnehmern unserer aktuellen Studie "Digitale Transformation und Innovation in der deutschen Immobilienbranche" glauben nicht daran, dass durch die Digitalisierung Jobs wegfallen werden. Darin spiegelt sich sicher auch die Tatsache, dass Dreiviertel von ihnen Führungskräfte sind. Sagen wir es mal so: Mit der Komplexität der Aufgaben, die man zu erledigen hat, und dem Grad an sozialer Kompetenz, die sie verlangen, wird die Wahrscheinlichkeit geringer, wegautomatisiert zu werden.

IZ: Wo sehen Sie denn bei der technisch-wirtschaftlichen CBRE-Beratungstochter CBRE Preuss Valteq das meiste Potenzial für die Automatisierung von Tätigkeiten?

Herr: Weniger bei uns als in den Beamtenstuben: Im Baugenehmigungsprozess ist ja eigentlich alles vorgeschrieben und kodifiziert, es könnte also auch in einen Computercode umgewandelt werden. Damit wären die ewigen Wartezeiten Geschichte. Ja, in den Beamtenstuben wären sicher viele Leute disruptierbar ...

IZ: Herr von Erdély, Herr Dr. Herr, vielen Dank für das Gespräch.


Die Fragen stellte Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek

"JLL ist überall präsent"

Karriere 06.07.2017
Die IZ hat Studenten gefragt, weshalb sie für JLL, Corpus Sireo oder CBRE als Top-Arbeitgeber votiert haben. Einige von ihnen haben geantwortet. ... 

Die IZ hat Studenten gefragt, weshalb sie für JLL, Corpus Sireo oder CBRE als Top-Arbeitgeber votiert haben. Einige von ihnen haben geantwortet.

"Ich habe mich um ein Praktikum im Office-Investment beworben, weil JLL einfach eines der großen und besonders namhaften Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft in Deutschland ist. Unter einem JLL-Eintrag im Lebenslauf kann sich jeder, der in der Branche arbeitet, etwas vorstellen", sagt ein junger Mann, der nach seinem Bachelor in Immobilienwirtschaft an der HfWU in Geislingen zurzeit einen Immobilien-Master an der London South Bank University draufpackt und letztes Jahr ein Praktikum bei JLL machte.

Dem HfWU-Absolventen gefällt außerdem, dass "JLL breit aufgestellt ist, sowohl was die räumliche Präsenz in Deutschland als auch die Tätigkeitsbereiche angeht. Auch die internationale Ausrichtung ist für mich interessant." Sein letztes Wahlmotiv könnte JLL weniger gut gefallen: "Aus meiner Sicht eignet sich ein Dienstleistungsunternehmen wie JLL auch dafür, zunächst ein paar Jahre Erfahrung zu sammeln und dann, sollte sich die Gelegenheit bieten, auf die Eigentümerseite zu wechseln."

Eine 24-Jährige, die Bauingenieurwesen an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden studiert und ein Praktikum bei JLL macht, sagt: "JLL ist überall präsent, auf Messen und in den Social Media. Zudem macht das Unternehmen den Eindruck, eine Größe in der Immobilienbranche zu sein und dennoch nahbar." Und in einem Interview las sie, wie einfach es angeblich sei, "je nach Interesse und Stärken der Mitarbeiter die Abteilungen und Aufgabenfelder zu wechseln".

Der Zweitplatzierte hat es offenbar ebenfalls verstanden, sich einen gewissen Bekanntheitsgrad unter Studierenden zu erarbeiten: "Die Firma Corpus Sireo tauchte schon des Öfteren bei uns im Studiengang als potenzieller Arbeitgeber auf. Da mich die Tätigkeit des Asset- und Investment-Managements interessiert, rückte Corpus Sireo sowieso in meinen Fokus. Zusätzlich punktet das Unternehmen durch sein professionelles Auftreten sowie durch das gezielte Recruiting nach Persönlichkeiten und nicht nur nach Know-how und Arbeitserfahrung", gibt eine Studentin, die sich an der HTW Berlin dem Bachelor-Studium der Immobilienwirtschaft widmet, zu Protokoll. "Aus den genannten Gründen werde ich dort auch mein Praktikum antreten."

Einem jungen Mann, der berufsbegleitend ein Masterstudium absolviert, ist Corpus Sireo "durch die Präsenz und den Namen" aufgefallen. Weshalb er, der sich zu diesem Zeitpunkt in einem festen Arbeitsverhältnis befand, sich bei Corpus Sireo bewarb. Fazit:"Meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen!" Vor allem das Zwischenmenschliche überzeugt ihn: "Das Arbeitsklima ist super. Ich habe nette Kollegen, und die Vorgesetzten setzen sich für ihre Mitarbeiter ein." Und noch einem Anspruch sieht er Genüge getan: "Die Work-Life-Balance ist Extraklasse!"

Eine 27-Jährige, die Internationales Immobilienmanagement studiert, hat CBRE ihre Stimme gegeben. Sie ließ dabei "ausschließlich das Image, den Bekanntheitsgrad und den Eindruck des Unternehmens auf mich als Außenstehende wirken". Der eine oder andere Wettbewerber kam für sie nicht infrage: "Man hört immer wieder von Kommilitonen vieles über andere große Maklerhäuser, die keinen so guten Eindruck hinterlassen haben oder bei denen die Bezahlung grenzwertig ist."

CBRE steht jedoch nicht nur als Makler auf dem Treppchen. "Ich habe die Arbeitsatmosphäre sehr genossen, konnte bei spannenden Projekten mitwirken und habe auch als Werkstudent Verantwortung übernehmen dürfen", erzählt ein angehender Master-Student, der zehn Monate bei CBRE Preuss Valteq im Einsatz war. "Die Kollegen sind sehr nett, die Dynamik in den Teams ist gut, und die Geschäftsführung hat ein gutes Auge für die Arbeitsmoral der Mitarbeiter." Besonders gefreut hat ihn, dass er sich mit Thomas Herr, dem Head of Digital Innovation, über technologische Innovationen in der Immobilienbranche austauschen konnte.

Harald Thomeczek

So können Absolventen bei JLL, Corpus Sireo und CBRE starten

Izabela Danner, Personalchefin von JLL, will bis Jahresende noch 50 bis 60 Berufseinsteiger bzw. Absolventen einstellen.

Izabela Danner, Personalchefin von JLL, will bis Jahresende noch 50 bis 60 Berufseinsteiger bzw. Absolventen einstellen.

Quelle: JLL, Urheber: Fritz Philipp

Karriere 06.07.2017
Auf Studenten üben JLL, Corpus Sireo und CBRE die größte Anziehungskraft aus. Doch suchen die drei Bestplatzierten im diesjährigen IZ-Arbeitgeberranking aktuell überhaupt ... 

Auf Studenten üben JLL, Corpus Sireo und CBRE die größte Anziehungskraft aus. Doch suchen die drei Bestplatzierten im diesjährigen IZ-Arbeitgeberranking aktuell überhaupt Nachwuchskräfte? Und, wenn ja, welche und wofür? Andersherum: Was können die Unternehmen ihnen bieten?

JLL, Wunscharbeitgeber Nummer eins unter Deutschlands immobilienaffinen Studenten, kalkuliert pro Jahr mit 100 bis 120 Stellen für Absolventen bzw. Berufseinsteiger mit bis zu einem Jahr Berufserfahrung - Ersatz für abgewanderte Junioren oder solche, die innerhalb des JLL-Konzerns eine neue Berufung gefunden haben, allerdings inbegriffen. "Bis Jahresende ist noch von 50 bis 60 Neueinstellungen auszugehen", blickt Personalchefin Izabela Danner nach vorn.

Ihr Pendant bei CBRE in Deutschland, Jacobé Gölz, zählt als Beleg, welches Gewicht der Nachwuchs hat, auf: "40 bis 50 Young Professionals - mit einem bis zwei Jahren Berufserfahrung - und Trainees, 15 bis 25 Auszubildende sowie 60 bis 70 Praktikanten und Werkstudenten." Macht einen Anteil an Nachwuchskräften im weitesten Sinne von rund 20% am gesamten Personalbestand von derzeit 650 Köpfen.

Bei JLL liegen die Schwerpunkte im Absolventen-Recruiting im Vermietungsgeschäft, im Asset- und Property-Management sowie in der Bewertung. Der beliebte Investment-Bereich ist weniger gut für Anfänger geeignet, so Danner, "weil die Mandate dort sehr komplex sind". Statt Direkteinsteiger sind es eher Trainees, die sich mit Investment-Themen auseinandersetzen: Sie werden jedoch behutsam an die diffizile Materie herangeführt. Gesucht werden für die vielen verschiedenen Tätigkeiten nicht nur BWLer, sondern auch Geografen, Bauingenieure oder Architekten.

CBRE-Frau Gölz hat dieses Jahr schon 66 Studierende bzw. Berufseinsteiger mit allenfalls geringer Berufserfahrung eingestellt. "Und wir könnten ad hoc noch 15 weitere Stellen für Praktikanten und Werkstudenten besetzen", sagt die HR-Leiterin. Außerdem warten noch zwei freie Trainee-Plätze in der Bewertung und im Wohninvestment für 2018 sowie sieben offene Stellen für Berufseinsteiger bzw. Young Professionals auf Anwärter. Gesucht werden u.a. vier Projektmanager im Bereich Building Consultancy & Project Management, der ausgebaut werden soll.

Wer für CBRE arbeiten möchte, sollte - mit Ausnahme der technischen Jobs vielleicht - ein breites wirtschaftswissenschaftliches Fundament mitbringen, sich auch mit Kunden und Kollegen, die des Deutschen nicht mächtig sind, verständigen können, und schon ein paar Erfahrungen, z.B. im Rahmen von Praktika, gesammelt haben. Der Abschluss ist nicht kriegsentscheidend: "Unsere Mitarbeiter haben über 100 verschiedene Abschlüsse", zeigt sich Gölz offen.

Für 2018 hat Gölz einen ganz neuen Pfeil im Köcher: "Im März 2018 starten wir ein abteilungsübergreifendes Trainee-Programm." Geschaffen werden voraussichtlich 15 bis 20 Trainee-Stellen an den Standorten Frankfurt, Berlin und München, "und gegebenenfalls auch noch in Düsseldorf". Die Trainees werden je sechs Monate bei der wirtschaftlichtechnischen Beratungstochter CBRE Preuss Valteq, im Bereich Advisory and Transaction Services (An- und Vermietung in allen Assetklassen) und im Bereich Occupier (Nutzervertretung) verbringen.

Auch das Trainee-Programm von JLL soll ausgeweitet werden. Allerdings nicht um zusätzliche Bereiche, sondern um neue Standorte: Nachdem es 2016 bereits auch in Berlin, Hamburg und München angeboten wurde - und nicht mehr nur in Frankfurt -, überlegt man nun, ab 2018 weitere Standorte auf die Trainee-Landkarte zu heben. An allen bisherigen Standorten zusammen sind am 1. Juli rund ein Dutzend Trainees bei JLL an den Start gegangen. Sie werden im Verlauf von zwölf Monaten vier Geschäftsfelder kennenlernen. Die neue Bewerbungsrunde für 2018 startet voraussichtlich diesen Herbst.

Bewerbe ich mich für ein Trainee-Programm oder lieber auf eine Junior-Stelle - diese Qual der Wahl haben Absolventen, die zu Corpus Sireo wollen, nicht: "Absolventen legen bei uns normalerweise keinen Direkteinstieg hin", sagt Personalchefin Iris Schönbeck. Die Erfahrung habe gezeigt, dass Corpus Sireo "so vielfältig ist", dass Berufsanfänger ihr Tagesgeschäft besser verrichten können, wenn sie zuvor während eines (15-monatigen) TraineeProgramms alle Seiten des Unternehmens kennengelernt haben.

Bis zum Erwerb durch Swiss Life bestand die besagte Vielfalt von Corpus Sireo in einer Dreifaltigkeit aus Asset-Management (Gewerbe und Wohnen), Wohnprojektentwicklung und Wohnungsmakelei. Mitte 2016 ist das Property-Management dazugekommen, das Corpus Sireo für die Bestände von Mutter Swiss Life samt ihrer Kapitalverwaltungsgesellschaft erbringt (deren Assets man auch managt bzw. an- und verkauft). Ob der gewachsenen Vielfalt denkt Corpus Sireo darüber nach, die Dauer des TraineeProgramms auch zeitlich und räumlich auszuweiten, auf 18 Monate bzw. um eine Auslandsstation bei Swiss Life Asset Managers in London, Paris und Zürich.

Auch für Abiturienten, die studieren, dies aber mit einer Ausbildung kombinieren wollen, hat Corpus Sireo etwas im Angebot: "Seit etwa anderthalb Jahren sind wir stark im dualen Studium engagiert und sind das Thema auch marketingtechnisch angegangen", berichtet Schönbeck. Zum Start im vergangenen Jahr wurden 16 duale Studenten aufgenommen, dafür wurde die Anzahl der neuen Trainees auf sechs heruntergefahren. In diesem Jahr wurde das Trainee-Programm wieder hochgefahren, das Budget dafür erhöht: Acht Trainees gingen schon an Bord, "weitere sieben oder acht können wir 2017 noch einstellen", so Schönbeck. Bewerbungsfristen gibt es nicht. Außerdem sollen künftig jedes Jahr etwa zehn duale Studenten starten.

Die Gretchenfrage "Reicht ein Bachelor oder braucht es einen Master?" beantworten die Personalchefinnen der drei Top-Arbeitgeber unterschiedlich: "Präferenzen haben wir nicht. Im Trainee-Programm halten sich Bachelor- und Master-Absolventen in etwa die Waage", erzählt Schönbeck. Gleichwohl hegt sie höhere Ansprüche an Leute mit Master-Abschluss: "Zum Ende eines Trainee-Programms sollte sich der Unterschied schon spürbar bemerkbar machen", erwartet Schönbeck. Dafür ist sie auch bereit, mehr zu zahlen: "Ein 5% bis 10% höheres Einstiegsgehalt ist durchaus drin, weil Master-Absolventen ja - zumindest theoretisch - mehr draufhaben sollten und man sie schneller in eigenverantwortliche Tätigkeiten entlassen kann."

"Wenn man die Wahl hat, nimmt man den Master", bringt es Jacobé Gölz von CBRE auf den Punkt. "Aber es kann natürlich vorkommen, dass ein Master-Absolvent auf die konkrete Stelle weniger gut passt als jemand, der ‚nur' einen Bachelor gemacht hat, aber vielleicht viel Erfahrung mitbringt." Bei komplexeren Tätigkeiten, z.B. in der technischen Immobilienberatung bei CBRE Preuss Valteq, sieht sie jedoch Master-Absolventen im Vorteil.

Izabela Danner von JLL will auf die Frage "Reicht ein Bachelor-Abschluss?" keine pauschale Antwort geben: "Was das angeht, haben wir keine dogmatische Einstellung. In bestimmten Bereichen, z.B. der Immobilienbewertung, ist es vielleicht besser, wenn jemand länger an der Uni war und seine analytischen Skills geschult hat." Ein Topverkäufer dagegen brauche andere Qualifikationen bzw. Qualitäten.

Harald Thomeczek

CBRE beruft Innovationsmotor, BNP makelt mit Gaming-Software

Kevin Cardona (links), Head of Innovation von BNP Paribas Real Estate, in der Virtual-Reality-Kapsel mit dem Namen "POD". Rechts der Architekt, der eines der Pariser Bürogebäude entworfen hat, für deren Vermarktung Kapsel und Datenbrille aktuell eingesetzt werden.

Kevin Cardona (links), Head of Innovation von BNP Paribas Real Estate, in der Virtual-Reality-Kapsel mit dem Namen "POD". Rechts der Architekt, der eines der Pariser Bürogebäude entworfen hat, für deren Vermarktung Kapsel und Datenbrille aktuell eingesetzt werden.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Karriere 17.03.2017
CBRE gibt sich einen Head of Digital Innovation. Der seit Jahresbeginn amtierende Head of Innovation von BNP Paribas Real Estate entführte Besucher der Immobilienmesse Mipim unterdessen ... 

CBRE gibt sich einen Head of Digital Innovation. Der seit Jahresbeginn amtierende Head of Innovation von BNP Paribas Real Estate entführte Besucher der Immobilienmesse Mipim unterdessen dieser Tage in virtuelle Büros und Wohnungen.

CBRE hat die Position des Head of Digital Innovation für die Emea-Region geschaffen. Besetzt wird die neue Position von Thomas Herr (51), Managing Director der auf technische Beratung rund um die Immobilie spezialisierten Gesellschaft CBRE Preuss Valteq. Herr stieß 2014 zu CBRE, als die von ihm mitgegründete Firma Valteq von dem Immobilienberater aufgekauft wurde. Wie CBRE im selben Atemzug vermeldet, wird das Makler- und Beraterhaus kommende Woche, vom 20. bis zum 24. März 2017, auf der IT-Messe CeBIT in Hannover vertreten sein – "als einziges der großen Immobilienberatungsunternehmen". Gemeinsam mit Startups stelle man dort "die neuesten Innovationen und deren Anwendung in der Immobilienbranche vor".

"Virtual-Reality-Kapsel" mit Gaming-Software

Auch etwas Neues vorgestellt hat CBRE-Wettbewerber BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) in dieser Woche auf der Immobilienmesse Mipim im französischen Cannes: Kevin Cardona (34), seit zwei Monaten Head of Innovation von BNPPRE, schickte Besucher via Datenbrille und "Virtual-Reality-Kapsel" auf Begehungen in virtuelle Bürogebäude und Wohnungen. Die Neuheit namens "POD" hatte ihre Premiere auf der französischen Immobilienmesse SIMI in Paris im November 2016 gefeiert.

Diese Technologie kommt aus der Gaming-Welt und wurde für den Immobilienbereich adaptiert. Laut Cardona wird sie seit vier Monaten zur Vermarktung zweier Büroprojektentwicklungen in Paris eingesetzt. Die Kosten für die Hardware liegen bei rund 30.000 Euro. Hinzu kommen rund 25.000 Euro für die virtuelle Realisierung einer einzelnen Projektentwicklung. "Damit ist diese neue Technologie aus der Gaming-Welt viel günstiger als die Vorläufertechnologie des immersiven Raumes, die mehrere Millionen Euro kostet", so Cardona.

Harald Thomeczek