Karriere-News

Eberhardt kehrt Corpus Sireo den Rücken

Für Martin Eberhardt ist Schluss bei Corpus Sireo.

Für Martin Eberhardt ist Schluss bei Corpus Sireo.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Lars Wiederhold

Karriere 31.10.2019
Vor drei Monaten erst stellte Swiss Life Asset Managers (AM) seine deutschen Töchter unter ein gemeinsames Dach. Die Geschäftsführung von Corpus Sireo wurde auf zwei Köpfe eingedampft: ... 

Vor drei Monaten erst stellte Swiss Life Asset Managers (AM) seine deutschen Töchter unter ein gemeinsames Dach. Die Geschäftsführung von Corpus Sireo wurde auf zwei Köpfe eingedampft: Martin Eberhardt und Anett Barsch.

Jetzt die Überraschung: Eberhardt, der seinerzeit zusammen mit Anett Barsch als Teil eines künftigen Führungsdoppels für Corpus Sireo präsentiert wurde, hat das Unternehmen verlassen. Barsch, die bei Corpus Sireo Geschäftsführerin für Projektentwicklung ist, wurde zum Head Real Estate Project Development in der neu geschaffenen Holding geschlagen. Sie hat das Sagen für das gesamte Entwicklungsgeschäft von Swiss Life AM in Deutschland. Eberhardt dagegen erhielt keinen Posten in der von Tina Störmer, CEO von Swiss Life AM in Deutschland, geführten Holding.

Auf seinem Profil auf der Karriereplattform LinkedIn gibt Eberhardt an, sich im Garden Leave zu befinden, was meist eine Freistellung eines Arbeitnehmers bis zum Ablauf eines gekündigten Arbeitsverhältnisses bedeutet. Yvonne Hoberg, Director Communications von Corpus Sireo, teilt auf Anfrage der Immobilien Zeitung (IZ) mit: "Martin Eberhardt hat sich dazu entschlossen, neue Herausforderungen außerhalb von Swiss Life AM anzunehmen."

Eberhardt ist nicht der erste Manager, der seinen Posten bei Corpus Sireo in letzter Zeit geräumt hat. Michael Westerhove, zuvor u.a. Chief Development Officer, verließ das Unternehmen im Zuge der jüngsten Umbaumaßnahmen. CEO Bernhard Berg, nach der Übernahme durch Swiss Life ins Amt gekommen, verabschiedete sich Anfang 2019 nach zweieinhalb Jahren Zugehörigkeit - parallel zur Inthronisierung von Störmer. Sein Vorgänger Ralph Günther, der nach Bergs Abgang vorübergehend wieder einsprang, sitzt jetzt nicht mal mehr im Aufsichtsrat. Dieser ist nun komplett mit Vertretern von Swiss Life besetzt.

Corpus Sireo wird nun von Barsch und Franz Krewel geführt. Krewel kümmert sich als CEO um die Bereiche Asset-Management und Investment/Transaktionen. Er ist schon ewig im Unternehmen und hatte diverse Führungsposten inne.

Eberhardt war erst im Mai 2018 in die Geschäftsführung gekommen. Er trat damals quasi in die Fußstapfen des früheren Chief Operating Officers Ingo Hartlief. Nach anderthalb Jahren ist nun schon wieder Schluss für ihn. Doch wie er selbst auf LinkedIn schreibt: "Change is the only constant in life." Was Eberhardt nach seiner Zeit bei Corpus Sireo beruflich vorhat - dazu mochte er sich auf Anfrage der IZ nicht äußern. In Schweigen hüllen sich die Beteiligten ebenfalls zu der Frage, ab wann sich Eberhardt wieder in neue Hände begeben kann.

Harald Thomeczek

Martin Eberhardt kehrt Corpus Sireo den Rücken

Martin Eberhardt im Frühjahr 2019, damals noch in Diensten von Corpus Sireo.

Martin Eberhardt im Frühjahr 2019, damals noch in Diensten von Corpus Sireo.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Lars Wiederhold

Köpfe 24.10.2019
Vor drei Monaten erst hat Swiss Life Asset Managers (AM) seine deutschen Töchter unter ein gemeinsames Dach gestellt und personelle Umbauten vorgenommen. Unter anderem wurde die operative ... 

Vor drei Monaten erst hat Swiss Life Asset Managers (AM) seine deutschen Töchter unter ein gemeinsames Dach gestellt und personelle Umbauten vorgenommen. Unter anderem wurde die operative Geschäftsführung des Kölner Asset-Managers Corpus Sireo Real Estate von vier auf zwei Köpfe eingedampft. Als einer von zwei Geschäftsführern war Martin Eberhardt zu diesem Zeitpunkt noch im Unternehmen verblieben.

Jetzt die Überraschung: Eberhardt, der seinerzeit zusammen mit Anett Barsch als Teil eines künftigen Führungsdoppels für Corpus Sireo präsentiert wurde, hat das Unternehmen verlassen. Barsch, die bei Corpus Sireo Geschäftsführerin für Projektentwicklung ist, wurde zum Head Real Estate Project Development in der neu geschaffenen Holding geschlagen. Sie hat das Sagen für das gesamte Entwicklungsgeschäft von Swiss Life AM in Deutschland. Eberhardt dagegen erhielt keinen Posten in der von Tina Störmer, CEO von Swiss Life AM in Deutschland, geführten Holding.

Eberhardt im Garden Leave

Auf seinem Profil auf der Karriereplattform LinkedIn gibt Eberhardt an, sich im Garden Leave zu befinden, was meist eine Freistellung eines Arbeitnehmers bis zum Ablauf eines gekündigten Arbeitsverhältnisses bedeutet. Yvonne Hoberg, Director Communications von Corpus Sireo, teilt auf Anfrage der Immobilien Zeitung (IZ) mit: "Martin Eberhardt hat sich dazu entschlossen, neue Herausforderungen außerhalb von Swiss Life AM anzunehmen."

Corpus Sireo wird nun von Barsch und Franz Krewel geführt. Krewel kümmert sich als CEO um die Bereiche Asset-Management und Investment/Transaktionen. Für alle, die Krewel nicht kennen: Er ist schon seit 22 Jahren im Unternehmen. In dieser Zeit war er u.a. für das Asset-Management in der Region Nord-Ost und die Maklertruppe von Corpus Sireo zuständig und wirkte als Geschäftsführer und Head of Transaction von Corpus Sireo Asset Management Commercial. Zuletzt war er mitverantwortlich für das Luxemburger Fondsgeschäft in der Assetklasse Healthcare.

"Change is the only constant in life"

Eberhardt war erst im Mai 2018 in die Geschäftsführung von Corpus Sireo eingezogen. Er trat damals quasi in die Fußstapfen des früheren Chief Operating Officers Ingo Hartlief, der mittlerweile die Gewerbeimmobilien-AG Demire anführt. Nach anderthalb Jahren ist nun schon wieder Schluss für Eberhardt bei Corpus Sireo. Doch wie der Betroffene selbst auf LinkedIn schreibt: "Change is the only constant in life." Was Eberhardt nach seiner Zeit bei Corpus Sireo beruflich vorhat - dazu mochte er sich auf Anfrage der IZ nicht äußern.

Harald Thomeczek

Homeoffice ist ein Thema, das nicht allen behagt

Izabela Danner, CHRO Northern Europe bei JLL.

Izabela Danner, CHRO Northern Europe bei JLL.

Quelle: JLL, Urheberin: Anastasia Kromm

Karriere 04.10.2019
Das Thema Homeoffice ist unter Nachwuchskräften ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Arbeitgebers, berichten Personalberater. Das ist Grund genug, bei den fünf Erstplatzierten des ... 

Das Thema Homeoffice ist unter Nachwuchskräften ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Arbeitgebers, berichten Personalberater. Das ist Grund genug, bei den fünf Erstplatzierten des Arbeitgeberrankings der Immobilien Zeitung (siehe "Der Nachwuchs votiert für JLL", IZ 27/19) nachzufragen, wie sie es mit der Arbeit von zuhause aus handhaben.

Die technischen Voraussetzungen für Homeoffice zu schaffen, ist eine der Herausforderungen auf dem Weg, gelegentliches Arbeiten am Küchentisch oder im heimischen Büro zu ermöglichen. Eine andere ist die arbeitsrechtliche Komponente. Manche der befragten Firmen verfügen über ein Regelwerk, das für jeden Mitarbeiter gilt. Dort ist u.a. der Umgang mit gesetzgeberischen Vorgaben wie Arbeitsschutz und die Gestaltung der Arbeitsbedingungen festgehalten.

Auch wegen der rechtlichen Rahmenbedingungen ist Homeoffice oft nicht so spontan umsetzbar, wie mancher Arbeitnehmer es wünscht. Dass das Thema zunehmend in den Fokus rückt, zeigt der Vorstoß des Bundesarbeitsministeriums Anfang 2019, Homeoffice per Gesetz als Recht für alle festzuzurren.

JLL

Das internationale Immobilienberatungsunternehmen JLL bietet grundsätzlich all seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, nach Rücksprache mit dem Vorgesetzten Homeoffice zu machen - außer den Empfangsmitarbeitern, die der Natur des Jobs entsprechend stets vor Ort sein müssen.

Das Unternehmen bietet zwei Varianten des Homeoffices: mal das "mobile Arbeiten" unregelmäßig je nach Bedarf, mal als sogenannte "alternierende Telearbeit", die bis zu zweimal wöchentlich genutzt werden kann und wegen ihrer Regelmäßigkeit einer schriftlichen Genehmigung bedarf. Diese Standards wurden 2016 eingeführt.

In der Homeoffice-Guideline hat JLL festgelegt, dass der Mitarbeiter daheim ein passendes Arbeitsumfeld gewährleisten muss. "Es muss grundsätzlich den rechtlichen Anforderungen sowie den arbeitsmedizinischen und ergonomischen Bestimmungen entsprechen", sagt Izabela Danner, CHRO Northern Europe. Ergänzend gebe es jährlich eine verpflichtende Onlineschulung zum Thema Homeoffice und Arbeitssicherheit.

Dem Thema Arbeitszeiterfassung begegnet JLL recht locker. "Wir haben bei JLL grundsätzlich die Vertrauensarbeitszeit", sagt Danner. Mit der Nutzung von Homeoffice verfüge der Mitarbeiter zwar über mehr Freiheiten, verpflichte sich allerdings auch, "die Leistung gleichwertig zu erbringen, erreichbar zu sein, an Telefonkonferenzen und Webmeetings teilzunehmen usw. Genauso ist er dafür verantwortlich, seine Arbeitszeiten auf das nötige Maß zu beschränken. In der Praxis ist hier vor allem das Vertrauensverhältnis zwischen Teamleiter und Teammitgliedern entscheidend."

Mobil ist JLL auch im Büro in Frankfurt. Dort gibt es zum Beispiel kaum personalisierte Arbeitsplätze. Das sorge "täglich für neue Konstellationen und Dynamik", erzählt die Personalchefin.


CBRE

Im Grunde dürfen alle Mitarbeiter des Immobilienberatungsunternehmens CBRE Homeoffice nutzen - in Abstimmung mit dem Vorgesetzten und unter der Voraussetzung, dass die betrieblichen Prozesse nicht beeinträchtigt werden. Bis zu 20% der Arbeitszeit dürfe der Mitarbeiter im Homeoffice verbringen, erklärt Personalchef Mike Schrottke.

Genutzt werde das vor allem dann, wenn die Kinderbetreuung spontan ausfällt, das Kind krank ist oder der Mitarbeiter einfach mal ein paar Stunden Ruhe fürs konzeptionelle Arbeiten braucht. Es gebe Kollegen, so erzählt Schrottke weiter, die das Homeoffice recht regelmäßig nutzen, andere nur nach Bedarf. Das hänge auch stark von den Abteilungen ab. Im Investmentbereich zum Beispiel werde Homeoffice eher weniger praktiziert, weil es sehr viele Ad-hoc-Termine gibt, an denen die Mitarbeiter teilnehmen müssen. In anderen Bereichen hingegen sei es nicht unüblich und werde vor allem von Müttern genutzt.

Ein erhöhtes Interesse an Homeoffice über die vergangenen Jahre bemerkt Schrottke derweil nicht. Es sei ein Thema, das einfach im Arbeitsalltag mitlaufe.

Technisch betrachtet sind alle CBREler mit Laptops und Handys für das mobile Arbeiten ausgerüstet. Sie verfügen zudem über zahlreiche Programme, die den digitalen Wissenstransfer und die Kommunikation per Chat oder Video unterstützen. Dadurch, dass die sensiblen Unternehmensdaten auf einem Server liegen, sei deren Sicherheit bei einem Zugriff außerhalb des Büros gegeben.

Auch CBRE folgt im Übrigen dem Trend in der Arbeitsplatzgestaltung und bietet seinen Mitarbeitern künftig im Frankfurter Omniturm viele mobile Arbeitsplätze, die nicht mehr fest zugewiesen werden. Da CBRE selbst als Berater im Workplace Management auftrete, sollten auch die eigenen Büros modern sein, sagt Schrottke.


BEOS

"Homeoffice spielt bei uns eine sehr große Rolle und ist an der Tagesordnung", sagt Holger Matheis, der im Vorstand des Berliner Projektentwicklers und Asset-Managers Beos für Personalthemen verantwortlich ist. Das hängt u.a. damit zusammen, dass die Arbeitsplätze in der Unternehmenszentrale knapp kalkuliert sind, Homeoffice also schon im Raumkonzept eingerechnet worden ist.

"Wir haben nicht festgeschrieben, wann und wie viele Tage Homeoffice die Mitarbeiter nehmen dürfen", sagt Matheis. Das könnten "auch mal zwei Tage die Woche" sein. Voraussetzung ist, dass die Abwesenheit mit dem Vorgesetzten und dem Team abgesprochen ist.

Abgesehen von den Kolleginnen und Kollegen am Empfang dürfen alle 200 Beschäftigten das Arbeiten ab und an nach Hause verlegen. Anfangs ohne konkrete Regelung gehandhabt, gibt es nun eine Homeoffice-Vereinbarung mit jedem Mitarbeiter. Darin sind u.a. gesetzgeberische Vorgaben wie der Arbeitsschutz thematisiert. "Eigentlich ist das ja lustig", bemerkt Matheis, mit Blick auf die Rechtslage. Beim mobilen Arbeiten, das überall - also auch Zuhause - stattfinden kann, interessiere sich der Gesetzgeber hingegen nicht für das Arbeitsumfeld.

"Die Nachfrage nach Homeoffice hat sich in den vergangenen Jahren erhöht", erzählt Matheis. Gerade bei Neueinstellungen sei es inzwischen ein wichtiges Thema. Dabei habe ein neuer Kollege in seinen ersten sechs Monaten bei Beos wohl kaum Gelegenheit dazu. Es gebe dann einfach zu vieles vor Ort zu lernen und zu erfahren.

Technisch gesehen arbeiten alle Mitarbeiter in der Cloud, sie haben also von überall aus Zugriff auf die relevanten Daten. Das ist eine Folge des sogenannten Werkbankprinzips, der flexiblen Arbeitsplätze bei Beos. Der mobile Umgang mit Daten und mit der Cloud werde regelmäßig geschult.


CORPUS SIREO

Seit Anfang 2018 gibt es beim Immobiliendienstleister Corpus Sireo eine Regelung für mobiles Arbeiten. Nach Absprache mit der Führungskraft können die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz kurzzeitig nach Hause verlegen, z.B. um somit Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen. "Bisher haben wir damit positive Erfahrungen gemacht", resümiert Yvonne Hoberg, Mediensprecherin bei Corpus Sireo. "Sowohl Mitarbeitende als auch Vorgesetzte nutzen das Arbeitsmodell. Unabhängig von diesem Modell hat jeder Mitarbeitende bei uns einen eigenen Arbeitsplatz."


BNPPRE

BNP Paribas Real Estate möchte sich zum Thema Homeoffice nicht äußern.

Kommentar Zu "Homeoffice ist ein Thema, das nicht allen behagt"

Das Thema Homeoffice scheint für Personaler und Geschäftsführer ein ganz heißes Eisen zu sein. Früher hat es irgendwie funktioniert, dem einen Mitarbeiter teilweise zuhause zu arbeiten zu gewähren, dem anderen nicht. Vielleicht ließen sich da die individuellen Gründe besser vermitteln. Inzwischen wird es damit schwieriger. Mehr Mitarbeiter pendeln jeden Tag weite Strecken zwischen dem Büro und ihrem Zuhause, viele sehnen sich nach der Ruhe am Küchentisch, wenn konzeptionelle Aufgaben anstehen, andere sind auf das Homeoffice angewiesen, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Die Gründe dafür, nicht am Schreibtisch gefesselt zu sein, werden immer vielfältiger. Gut, wenn sich Unternehmen auf eine für alle Mitarbeiter gültige Regelung berufen können. Dann können sie unbefangen aus dem Alltag mit Homeoffice berichten. Demgegenüber zeigt unsere kleine Umfrage, dass es Unternehmen gibt, die sich bei dem Thema eher zurückhalten. Warum? Vielleicht ist es die üppige Vielfalt der aktuellen Möglichkeiten? Vielleicht fürchten sie, dass zu viel Transparenz Begehrlichkeiten weckt? Vielleicht sind sie aber auch gerade auf dem Weg zur Regulierung und wollen nicht gestört werden?

Anke Pipke