Karriere-News

Erfolgreicher ist, wer sie hat – Entscheiderinnen der Immobilienbranche

Karriere 02.03.2023
In allen Segmenten gibt es qualifizierte Frauen, die die Immobilienbranche erfolgreich mitgestalten und in ihren Unternehmen Verantwortung tragen. Umso wichtiger, dass sie sichtbar sind und ... 

In allen Segmenten gibt es qualifizierte Frauen, die die Immobilienbranche erfolgreich mitgestalten und in ihren Unternehmen Verantwortung tragen. Umso wichtiger, dass sie sichtbar sind und sichtbarer werden – trotz ihrer Unterzahl in Führungspositionen.

Am 8. März wird rund um den Globus Weltfrauentag gefeiert. Grund genug für die Immobilien Zeitung (IZ) eine Handvoll Branchenvertreterinnen zu fragen, welche "Sie" aus ihrer Sicht bemerkenswert ist. Herausgekommen ist eine Gruppe von zwanzig Entscheiderinnen der Branche, die sich in der IZ vorstellen. Stellvertretend und als Vorbilder für andere weibliche Immobilienprofis.

Wenn
Sie mehr zu Vita und Statement der Branchenvertreterinnen erfahren möchten, klicken Sie einfach den gewünschten Artikel an.
Tina Reuter
Head of Asset Services EMEA bei Cushman & Wakefield: „Ich genieße es, täglich mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Hintergründen zusammenzuarbeiten.“
Sandra Wehrmann
Vorstandsmitglied bei Degewo: „Die Wohnungswirtschaft ist vielfältig und nah an den Menschen und an gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und auch technischen Entwicklungen.“
Anja Danelsing
Head of Corporate Finance, HR & Business Administration bei Gerchgroup: „Frauen benötigen Vorbilder, die zeigen, dass erfolgreiche Führung nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.“

Tina Siebenhaar
Partnerin bei Bryan Cave Leighton Paisner: „Es sind noch immer vor allem Frauen, die sich für das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen. Wenn unsere Branche High Potentials in den zukünftigen Generationen nicht verlieren will, muss sie dieses Thema mehr in den Blick nehmen und Lösungsansätze bieten.“
Beate Kleinewefers
Gründerin Reaworx: „Um vor allem Young Talents auf ihrem Werdegang zu begleiten, braucht es Nahbarkeit, den Dialog auf Augenhöhe und einen gewissen Weitblick. „Out-of-the-bubble“-Denken erfrischt und muss authentisch von einer Mentorin vorgelebt werden.“
Eva Weiß
Geschäftsführerin bei Buwog Bauträger: „Frauen sind ein wesentliches ausgleichendes Element in dieser immer noch männerdominierten Branche.“
Kristina Salamon
CEO bei Dr. Peters Group: „Die Branche braucht mehr Frauen in Führung, weil sie nicht nur andere Blickwinkel einnehmen, zulassen und integrieren, sondern auch meist nicht sich selbst, sondern die Sache in den Mittelpunkt stellen.“

Eva Welzenbach
Geschäftsführerin Advenis: „Frauen stellen 50 Prozent der Weltbevölkerung. Es ist ökonomisch betrachtet eine Verschwendung von Talenten und menschlichen Ressourcen und moralisch gesehen ungerecht und altmodisch, Frauen nicht zu berücksichtigen.“
Sabine Nass
CEO bei Deutsche Teilkauf: „Besonders eine männerdominierte Branche wie die Immobilien- und Finanzbranche braucht analytische sowie zielorientierte Frauen mit Tatendrang, die Themen neu denken und vorantreiben.“
Carolina von Groddeck
Head of Germany bei Savills Investment Management: „Vielfalt und Veränderungsbereitschaft generell – nicht nur durch Frauen – ebnen den Weg für neue Impulse und bereiten damit immer bessere Lösungen im Sinne der Investoren, der Unternehmen, der Gesellschaft, der Umwelt und aller Beteiligten.“
Sandra Stassinet
Abteilungsleiterin Corporate, ESG, Data & Contract Advisory bei Commerz Real: „Nur wenn Menschen Mut und Vertrauen haben, ihre eigene Komfortzone zu verlassen, können sie lernen und wachsen.“

Nadin Bozorgzadeh
Gründerin und Geschäftsführerin von Revicasa: „Wir müssen Sanierungsmaßnahmen nicht mehr als „Projekt“ sondern als „Produkt“ denken, ins Machen zu kommen – nicht nur über die Notwendigkeiten reden, sondern konkret vorangehen und umsetzen.“
Sarah Verheyen
COO/CIO bei Hamborner Reit: „Die Themenfelder unserer Branche sind vielschichtig, komplex und dabei hochspannend: Mir macht es Spaß, unser Unternehmen zu transformieren und zukunftsfähig auszurichten.“
Sabine Keulertz
Gründerin Rike Real Estate: „Ich habe immer in Teams mit einer ausgewogenen Frauen- und Männerquote gearbeitet und damit sehr gute Erfahrungen gemacht – und zum richtigen Mix gehört für mich auch ein Mix der Generationen und Kulturen in der Firma.“
Antje Lubitz
Geschäftsführerin 3PM Services: „Mich hat der Aufbau einer eigenen Firma nach meinen eigenen Wertvorstellungen gereizt. Zudem schätze ich an meinem Job das abwechslungsreiche Arbeitsumfeld und die immer neuen Projekte und Menschen.“

Eva Bujalka
Head of Legal & Compliance bei Caverion: „Frauen in Führungspositionen begünstigen den Dialog zwischen verschiedenen Spielern in der Branche und fördern so spannende Kollaborationen – miteinander, nicht gegeneinander.“
Susan Winter
Geschäftsführerin/Chief Operating Officer bei Quest Funds: „Ich fand es schon immer spannend, etwas neu aufzubauen, Prozesse zu durchdenken und neu zu gestalten.“
Dr. Christine Sasse
Vorstandsmitglied von Dr. Sasse: „Die Branche braucht mehr Frauen in Führung, weil auch Frauen Gebäude nutzen und wir es uns gar nicht leisten können, dass der Arbeitsmarkt die weiblichen Talente nach einer qualifizierten Ausbildung verliert.“
Andrea Gebhard
Präsidentin der Bundesarchitektenkammer: „Die junge Generation macht Hoffnung. Sie ist sehr gut ausgebildet, anspruchsvoll und ungeduldig. Gelebte Chancengleichheit ist längst ein Wirtschaftsfaktor für moderne Gesellschaften.“
Benita Schneider
Geschäftsführerin, Head of Real Estate Asset Management, Europe bei DWS: „Die Branche braucht mehr Frauen in Führung, denn die Mischung macht’s!“

Janina Stadel

Wie sieht der Arbeitsmarkt 2015 aus?

Karriere 26.02.2015
Die Umfrage der Immobilien Zeitung (IZ) zu Einstiegschancen und -gehältern in der Immobilienwirtschaft beginnt. An der IZ-Joboffensive können sich Immobilienunternehmen und Studenten beteiligen. ... 

Die Umfrage der Immobilien Zeitung (IZ) zu Einstiegschancen und -gehältern in der Immobilienwirtschaft beginnt. An der IZ-Joboffensive können sich Immobilienunternehmen und Studenten beteiligen.

Rund 35.000 Euro verdienten Berufseinsteiger in der Immobilienwirtschaft 2014. Doch die Studenten erträumten sich mehr: Sie hätten am liebsten 44.825 Euro bekommen. Das sind nur zwei Ergebnisse der Umfrage zur IZ-Joboffensive aus dem vergangenen Jahr. Sie bietet Studenten, Absolventen und Unternehmen Orientierung beim intransparenten Berufseinstieg und liefert Antworten auf viele Fragen: Was für Vergütungen sollten Unternehmen aufrufen, um konkurrenzfähig zu sein? Welche Branchensegmente suchen besonders viele Mitarbeiter und mit welchen Qualifikationen punkten Bewerber im Vorstellungsgespräch? Seit 2001 führt die IZ die Gehalts- und Arbeitsmarktuntersuchung durch. Um einen Überblick über die Besonderheiten des immobilienwirtschaftlichen Arbeitsmarkts zu geben, ist die IZ auf die Mithilfe von dessen Akteuren angewiesen: Studenten und Arbeitgeber. Beide sind aufgerufen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Ihr Engagement wird mit Gewinnen im Gesamtwert von 58.000 Euro belohnt. Unterstützt wird die IZ-Joboffensive von der Aareal Bank Group, Bernd Heuer & Partner Human Resources, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Commerz Real, Corpus Sireo, ECE, Kaufland, Messe München/Expo Real, Patrizia Immobilien und RGM.

Teilnehmen können Studenten, die ein immobilienwirtschaftliches Fach studieren und innerhalb der nächsten vier Semester ihren Abschluss machen. Unter allen studentischen Teilnehmern werden 300 Informationspakete (Basis) der IZ und zehn IZ-Premium-Pakete sowie zehn Bücher "English Correspondence and Report Writing for Real Estate Professionals" und 25 Eintrittskarten für die Expo Real 2015 verlost. Die ersten 600 Teilnehmer erhalten zudem den IZ-Karriereführer 2015/16 kostenlos. Der Ratgeber enthält die vollständige Auswertung der Umfrage, viele Arbeitgeberporträts, eine Übersicht über die Weiterbildungs- und Studienangebote sowie eine Fülle von Karrieretipps.

Die Unternehmen erhalten als Dankeschön für ihre Teilnahme ebenfalls den IZ-Karriereführer 2015/16 für die Immobilienwirtschaft. Sie haben zudem die Möglichkeit, sich mit einem Unternehmensporträt in dem Ratgeber und auf der IZ-Karriereseite www.iz-jobs.de zu präsentieren. Ansprechpartnerin hierfür ist Martina Walker (E-Mail: walker@iz.de).

Bis zum 17. April 2015 können Unternehmen und Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer an der Gehalts- und Arbeitsmarktumfrage teilnehmen, und zwar unter www.iz-jobs.de/joboffensive.

Sonja Smalian

JLL, ECE, Hochtief sind top

Eine Auszeichnung für die drei Besten: Die IZ-Medaille für die beliebtesten Arbeitgeber.

Eine Auszeichnung für die drei Besten: Die IZ-Medaille für die beliebtesten Arbeitgeber.

Bild: IZ

Karriere 18.07.2013
Mit Wissen im Kopf und Tatendrang in der Brust will der Nachwuchs bei den besten Arbeitgebern anheuern. Doch wer sind die besten? Welche Unternehmen stehen auf der Liste angehender Absolventen von ... 

Mit Wissen im Kopf und Tatendrang in der Brust will der Nachwuchs bei den besten Arbeitgebern anheuern. Doch wer sind die besten? Welche Unternehmen stehen auf der Liste angehender Absolventen von immobilienwirtschaftlichen Studiengängen ganz oben? Die Immobilien Zeitung fragte nach. Heraus kam unter anderem: Jones Lang LaSalle (JLL) konnte die 2012 errungene Spitzenposition festigen, auf Platz zwei und drei wurden ECE und Hochtief gewählt. Dicht ran ans Top-Trio hat sich Corpus Sireo gepirscht. Wirtschaftsberater und -prüfer dagegen sind in der Gunst von Studenten gesunken - Wohnungsunternehmen in der Gunst noch immer nicht gestiegen.

Durch den Online-Fragenkatalog der Immobilien Zeitung klickten sich im Frühjahr 622 Hochschüler; ihre Antworten kamen bundesweit aus mehr als 60 Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien und anderen Bildungseinrichtungen. Die Studenten benannten ihre favorisierten Unternehmen frei, sprich: Es wurden keine Namen vorgegeben.

Und so kam es zu dem Ergebnis: Der Nachwuchs war aufgerufen, jeweils eine Favoriten-Firma auf die Plätze eins bis drei zu setzen. Bei der Auswertung wurde dann unterschiedlich gewichtet. Für den ersten Platz gab es drei Punkte, für den zweiten zwei, und der dritte Rang brachte einen Punkt. So wurden allen 188 genannten Unternehmen entsprechende Zahlen zugeordnet und addiert. Die 15 Gesellschaften mit den höchsten Punkt- und damit wohl auch Sympathiewerten sind in der Top-Arbeitgeber-Liste (s.u.) aufgeführt.

JLL punktet mit Internationalität

Grundsätzlich festzustellen ist, dass Studenten ihre Punkte in erster Linie an die Unternehmen vergaben, deren Tätigkeitsfelder ihnen zusagen. Hohen Wert legt der Nachwuchs zudem auf die Möglichkeit, Karriere zu machen; Standort und Image des künftigen Brötchengebers sollten ebenfalls stimmen.

JLL ist ein vertrauter Name im IZ-Ranking. Seit der ersten Umfrage im Jahr 2009 rangiert das Beratungsunternehmen Jahr für Jahr in der Riege der drei gefragtesten Arbeitgeber und lag dabei drei Mal auf Platz zwei hinter Hochtief, bis es im vergangenen Jahr den Sprung an die Spitze schaffte. Den Top-Platz festigte es in diesem Jahr mit 159 Punkten. Für die Mehrzahl der Studenten, die an JLL Punkte vergaben, war die internationale Ausrichtung ein entscheidender Grund für ihre Wahl (siehe Artikel "Stimmt die Arbeit, ist Geld nachrangig").

Hochtief lässt Federn

ECE kam auf 91 Zähler und zog damit am Hochtief-Konzern vorbei, der mit 81 Zählern auf Platz drei landete. Der Einkaufszentrenentwickler punktete sehr stark mit den Tätigkeitsfeldern, Hochtief in erster Linie mit Karriereperspektiven. Der Bau-konzern ist bislang immer unter den drei erstplatzierten Arbeitgebern im IZ-Ranking zu finden. Dennoch hat er zuletzt Federn gelassen: Im vergangenen Jahr schlug wohl die Übernahme durch den spanischen Konzern ACS aufs Umfrageergebnis durch, nun könnten es Meldungen rund um Umstrukturierung und Verkäufe sein. "Veränderung - das wissen wir alle - führt naturgemäß zunächst zu Fragen. Das spiegelt sich auch im Ranking wider", sagt Hochtief-Sprecherin Patrizia Wischerhoff. Die Zeit der Übernahmeschlacht mit den darauf folgenden Hochtief-Manager-Abgängen bezeichnet sie als abgeschlossen; der Konzern habe eine "stabile Aktionärsstruktur", die Zusammenarbeit mit den Spaniern auf Projektebene funktioniere gut.

Die Top-Arbeitgeber 2013

Von Außenstehenden werde nun vor allem der Veränderungsprozess "hin zum größten Infrastrukturanbieter der Welt" wahrgenommen, der damit einhergehe, dass nicht mehr zum Kerngeschäft gezählte Bereiche verkauft oder künftig mit Partnern weiterbetrieben werden sollen, so Wischerhoff. "Wir sind aber zuversichtlich, dass sehr bald die Erfolge unserer neuen Strategie sichtbar werden."

Negativmeldungen mögen Hochschulabsolventen in der Vergabe ihrer Gunst beeinflussen - vom Anheuern scheinen sie nicht abzusehen. "Die Anzahl der Bewerbungen ist in den letzten Jahren gleich geblieben, die Zahl der qualifizierten Bewerber ist stets sehr hoch", sagt die Hochtief-Sprecherin und verweist auf die 1.180 Schreiben, die im vergangenen Jahr von Hochschulabsolventen quer durch alle Studiengänge eingegangen sein sollen.

Corpus Sireo nah am Top-Trio

Tatsächlich haben die im IZ-Ranking bestplatzierten Unternehmen JLL, ECE und Hochtief eine große Sogwirkung. Allein JLL erhielt 10,6% der gewichteten Punkte, zusammen vereinen die drei Konzerne 23% auf sich. Dem Trio nah auf den Fersen ist der Kölner Entwickler und Dienstleister Corpus Sireo, der sich in den vergangenen Jahren immer weiter nach vorne geschoben hat: Von Platz 13 im Jahr 2011 auf Rang fünf und nun weiter auf den vierten Platz. Auch hier mag das breite Leistungsspektrum ein gewichtiger Grund für die Beliebtheit sein: Corpus Sireo ist Makler, Projektentwickler, Investment-Manager und Asset-Manager für Wohn- und Gewerbeimmobilien.

Im Grunde sind alle Unternehmen in der Top-15-Liste breit aufgestellt. Schaut man auf deren einzelne Sparten, fällt auf, dass das Maklergeschäft sowie der Bereich Entwicklung und Bau dominieren. Maklerdienste bieten JLL, Corpus Sireo, CBRE, BNP Paribas Real Estate, Engel & Völkers sowie Cushman & Wakefield und damit sechs Unternehmen an. Ebenso viele werkeln auf Baustellen, und zwar ECE, Hochtief, Corpus Sireo, Bilfinger, Strabag und im kleineren Rahmen auch die Augsburger Patrizia. IVG ließe sich noch dazuzählen, allerdings hat die Gesellschaft den Rückzug aus dem Geschäft angetreten.

E&Y und Deutsche Bank draußen

Banken mitsamt der mit ihnen verbundenen Gesellschaften werden weniger unter den Top 15. In diesem Jahr ist die Deutsche Bank von Platz 10 auf Platz 25 abgerutscht, es verbleibt die DekaBank. Von Wirtschaftsberatungen und -prüfern ist mittlerweile keine Spur mehr zu sehen. Als letzter Verbliebener aus dem Jahr 2012 hat jetzt auch Ernst & Young zu stark an Absolventen-Gunst verloren - und belegt nun Rang 19. Pricewaterhouse Coopers folgt auf Platz 24.

Unter ferner liefen rangiert auch die Konkurrenz von ECE. Der nächstplatzierte Entwickler und Betreiber von Einkaufstempeln ist mfi auf Platz 27. Sonae Sierra und Multi Development wurden von keinem einzigen angehenden Absolventen bepunktet und tauchen folglich unter den insgesamt 188 genannten Unternehmen gar nicht auf.

Wohnungsunternehmen sucht man unter den Top 15 vergeblich. Und das nicht erst in diesem Jahr. Bislang haben es Deutsche Annington, Gagfah & Co. noch in keinem Jahr in die Liste geschafft. Wer diesmal die Excel-Tabelle mit allen Unternehmen und vergebenen Punkten mit dem Finger nach unten fährt, bleibt an TAG Immobilien als erstem Wohnungsanbieter auf Platz 37 hängen. Weiter unten folgen die kommunalen Gesellschaften GWG (München) und degewo (Berlin).

Reine Wohnungsbauträger scheinen ebenfalls keine bevorzugte Anlaufstelle für angehende Hochschulabsolventen zu sein - gleichwohl sich gerade in diesem Segment vielerorts die Kräne drehen und es bundesweit wie auch lokal agierende Schwergewichte gibt. Es mögen einige Punkte, die Hochtief gegeben wurden, auf die Wohnungsbausparte des Konzerns entfallen. Die erste den Wohnungsbau fokussierende Gesellschaft allerdings ist mit dem Schweizer Unternehmen Peach Property in der Mitte der Gesamtliste zu finden.

Schwach vertreten sind auch die Facility-Manager. Nun sind ein paar Punkte, die Bilfinger und Strabag erhielten, für deren FM-Töchter abgegeben worden. Angesichts dessen jedoch, dass 93 FM-Studenten an der diesjährigen Umfrage teilgenommen haben, stellt sich aber die Frage: Möchten die gar nicht ins Facility-Management-Fach?

Bima knapp jenseits der Top 15

Positiv fällt Patrizia Immobilien, ein in Augsburg ansässiger Konzern mit Wurzeln in der Wohnungswirtschaft, auf. Die Augsburger sind 2011 das erste Mal in die Top-15-Liste gewählt worden, damals noch auf Platz 15. Im vergangenen Jahr ging es hoch auf Rang 12, jetzt belegen sie den achten Platz.

Das mag am Wachstum des Unternehmens liegen, das als Wohnungsprivatisierer startete und sich nun "als Investor und Dienstleister, der die komplette Wertschöpfungskette und alle Immobilienbereiche abdeckt", versteht. Gut möglich aber auch, dass der Kauf der beiden großvolumigsten Wohnungsportfolios, die in den vergangenen beiden Jahren angeboten wurden (LBBW Immobilien, GBW), nachhaltigen Eindruck bei den Nachwuchskräften hinterließ. Patrizia stand dabei beide Male an der Spitze eines Investorenkonsortiums.

Es sei noch ein potenzieller Arbeitgeber erwähnt, der die Top-15-Liste zuletzt immer knapp verfehlt hat: die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Sie bekommt in den kommenden Jahren einiges zu tun: Amerikanische und britische Streitkräfte sowie die Bundeswehr geben insgesamt knapp 40.000 ha für die zivile Nutzung frei. Womöglich braucht sie deshalb mehr Personal. Derzeit sind jedenfalls 17 Stellen ausgeschrieben, darunter in den Sparten Portfoliomanagement, Baumanagement und Wertermittlung.

Was wir wollen

#B2V4R#

"Ich wünsche mir Sicherheit und Perspektive, sprich einen krisensicheren Job mit guten Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie einer betrieblichen Altersvorsorge. Sehr wichtig ist mir, dass das Unternehmen floriert und auch positive Zukunftsaussichten hat."

Thea Martin, 33

Hochschule Mittweida, Immobilienmanagement und Facilities Management

"Ich suche ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Aufgabenspektrum, gepaart mit Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Von kleineren Unternehmen habe ich einen sehr positiven Eindruck. Allerdings ist der Reiz sehr groß, sich in einem Top-Unternehmen beweisen zu können."

#B3V4R#

Thorben Breitkopf, 25

Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Immobilienwirtschaft und -management

"Die Vergütung sollte immer meiner Qualifikation angemessen sein. Allerdings sind mir Perspektiven, verantwortungsvolle Aufgaben und die Möglichkeit, im Job etwas zu bewirken und zu erreichen, wichtiger. Geld allein motiviert mich nicht."

Britta Eckert, 24

#B4V4R#

Hochschule Aschaffenburg, Internationales Immobilienmanagement

"Ob ich bei einem kleinen XY-Unternehmen oder bei einem Marktriesen arbeite - mir ist das einerlei. Das Wichtigste ist die Freude am Job. Den für mich perfekten Arbeitsplatz zu finden ist wie Glück in der Liebe zu haben."

Enno Peters, 27

Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Immobilienwirtschaft

Christine Rose

Das bieten und erwarten die Top-Arbeitgeber

Iris Schönbeck, Director Human Resources.

Iris Schönbeck, Director Human Resources.

Bild: Corpus Sireo Holding

Karriere 18.07.2013
Jedes zweite Immobilienunternehmen will bis zum Frühjahr 2014 zusätzliche Mitarbeiter einstellen. So lautete eine der Kernaussagen der Umfrage zur IZ-Joboffensive 2013. Doch was bedeutet dieses ... 

Jedes zweite Immobilienunternehmen will bis zum Frühjahr 2014 zusätzliche Mitarbeiter einstellen. So lautete eine der Kernaussagen der Umfrage zur IZ-Joboffensive 2013. Doch was bedeutet dieses Ergebnis für die Berufseinsteiger und Young Professionals? Wer sollte sich aktuell bei den Platzierten der Ränge vier bis 15 des Arbeitgeberrankings bewerben und welche Qualifikationen verlangen die Top-Arbeitgeber von Nachwuchskräften? Und vor allem, wie viele Berufseinsteiger wollen die ausgezeichneten Immobilienunternehmen bis Ende dieses Jahres einstellen und in welchen Segmenten? Die Immobilien Zeitung hat bei den Top-Arbeitgebern nachgefragt.

PLATZ 4: Corpus Sireo Holding

Bis Ende 2013 suchen wir fünf Absolventen für das 15-monatige Trainee-Programm mit Stationen im Investment- & Asset-Management. Zudem nehmen wir jetzt schon Bewerbungen für die ca. 15 Traineeplätze im kommenden Jahr über das Online-Bewerbungsformular auf unserer Karriereseite entgegen. Einsteigern bieten wir außerdem einzelne Vakanzen in der Projektentwicklung Wohnen, im Wohnmaklerbereich und in den Shared Services. Voraussetzung ist ein erfolgreich abgeschlossenes, immobilienspezifisches Studium mit ersten praktischen Erfahrungen. Interessierte überzeugen uns mit ihrer selbstständigen, vorausschauenden Arbeitsweise, einer hohen Kundenorientierung und Spaß an der Teamarbeit. Wir planen, in diesem Jahr insgesamt etwa zwölf Berufseinsteiger in allen Business-Units einzustellen. Job-Einsteiger setzen wir den Fähigkeiten entsprechend ein und fördern sie aufgabenspezifisch. Dazu bieten wir Entwicklungsdialoge mit Vorgesetzten und regelmäßige Trainings in der Corpus Sireo Academy, in der wir unsere Mitarbeiter weiterqualifizieren.

PLATZ 5: CBRE

CBRE bietet hervorragende Einstiegsmöglichkeiten für Studierende, Absolventen und Young Professionals, die ein breitgefächertes Aufgabenspektrum im internationalen Umfeld suchen und Spaß an interdisziplinärer Teamarbeit haben. Aktuell suchen wir Berufseinsteiger für unsere Business Lines Capital Markets (7 Stellen), Valuation (5 Stellen), Agency (2 Stellen) sowie Building Consultancy (2 Stellen). Gefragte Qualifikationen für die Bereiche Capital Markets und Valuation sind Bachelor- oder Masterabschlüsse immobilienwirtschaftlicher, idealerweise RICS-akkreditierter Studiengänge. Bewerber für den Bereich Global Corporate Services und Building Consultancy haben beste Voraussetzungen mit einem Studium der Architektur oder des Bau- oder Wirtschaftsingenieurwesens. BWLer mit immobilienspezifischer Ausrichtung finden sehr gute Einstiegsmöglichkeiten im Bereich Vermietung (Office, Retail, Industrial & Logistics). Praktika und Teilzeitjobs für Studenten in verschiedenen Fachabteilungen sind jederzeit möglich.

PLATZ 5: Drees & Sommer

Wir suchen aktuell Projektmanager für Bauvorhaben jeder Art und Größe sowie Ingenieure für unseren Geschäftsbereich Advanced Building Technologies. Bewerber sollten mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und hohe soziale sowie interkulturelle Kompetenz mitbringen. Sprachkenntnisse, Auslandserfahrungen und die Bereitschaft, zeitweise bzw. dauerhaft im Ausland zu arbeiten, sind von Vorteil. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es für Einsteiger mit Bachelor oder Master-Abschluss, die Verantwortungsbereitschaft und Teamgeist mitbringen und ihr Wissen kontinuierlich erweitern. Bis Ende 2013 planen wir, rund zehn Berufseinsteiger, u.a. im Geschäftsfeld Projektmanagement Hochbau und Infrastruktur, einzustellen.

PLATZ 7: Bilfinger

Bilfinger Facility Services: We make your career work! Mit rund 16.000 Mitarbeitern erstreckt sich unsere Angebotspalette über Asset- und Property-Management, Gebäudetechnik, Facility-Management, Health Care Services bis zu Wassertechnologien. Wir bieten abwechslungsreiche Möglichkeiten und spannende Perspektiven im In- und Ausland und suchen engagierte Mitarbeiter mit unterschiedlichen Qualifikationen. Ein Einstieg für Absolventen ist als Trainee oder als Direkteinsteiger in unseren jeweiligen Sparten möglich. Mit der Bilfinger Academy fördern wir unsere Mitarbeiter mit individuellen Maßnahmen und speziellen Programmen. Interesse geweckt? www.bilfinger.karriere.com.

PLATZ 8: Patrizia Immobilien

Aufgrund unseres europäischen Wachstumskurses sind im gesamten Konzern etliche Positionen zu besetzen, allein in Deutschland derzeit über 40. In den Bereichen Ankauf, Asset-Management und Portfoliomanagement sowie im Property-Management WEG besteht besonders Bedarf. Hier benötigen wir sowohl erfahrene Kollegen, aber auch Berufseinsteiger, die ihre Karriere bei uns beginnen und mit uns entwickeln wollen. Die Bewerber sollten neben einer sehr guten fachlichen Qualifikation und internationaler Erfahrung viel Unternehmergeist, Flexibilität und hohe Belastbarkeit mitbringen. Ausgeprägte Teamfähigkeit und die Lust, in einem vollstufigen Immobilienunternehmen wirklich etwas bewegen zu wollen, sind uns enorm wichtig.

PLATZ 9: BNP Paribas Real Estate

Leidenschaft für Immobilien setzen wir bei zukünftigen Mitarbeitern ebenso voraus wie eine immobilienwirtschaftliche Ausbildung/ein immobilienwirtschaftliches Studium. Zudem sind Teamplayer mit gesundem Ehrgeiz, ausgeprägtem Kundengespür und souveränem Auftreten gefragt. Für Transaction- & Property-Management suchen wir Immobilienkaufleute mit ersten Berufserfahrungen und Senior Consultants. Im Bereich Consulting & Valuation stellen wir Hochschul-Absolventen mit Know-how der Bewertungsmethoden und Immobilienmärkte ein. Als dynamisch wachsendes Unternehmen suchen wir in allen Segmenten qualifizierte, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bis Ende 2013 wollen wir über 30 Stellen neu besetzen, davon viele mit Berufseinsteigern.

PLATZ 10: IVG Immobilien

IVG wird nach Abschluss des laufenden Restrukturierungsprozesses seine Investment- und Asset-Management-Plattform weiter ausbauen und dafür gezielt qualifizierte Mitarbeiter und Absolventen im Bereich Investment, Asset-Management und Fundmanagement einstellen. Daneben können wir mit unserem Trainee-Programm weiterhin jungen Absolventen, insbesondere immobilienwirtschaftlicher Studiengänge, einen guten Start in das Berufsleben bieten. Bei allen zu besetzenden Stellen sind exzellente Fachkenntnisse selbstverständlich. Daneben erwarten wir gute Englischkenntnisse, einschlägige Berufserfahrung bzw. Praktika und eine hohe Motivation, sich mit Leidenschaft den verantwortungsvollen Aufgaben zu stellen.

PLATZ 10: Strabag

Wir suchen jedes Jahr ca. zehn Absolventen immobilienbezogener Studiengänge für unser Traineeprogramm. Absolventen mit dem Studienschwerpunkt Versorgungstechnik sind für uns besonders interessant. Aber auch Kandidaten mit guten immobilienwirtschaftlichen Abschlüssen oder mit Studienrichtung im Facility-Management bekommen bei uns eine sehr gute Chance. Wichtiger noch als der rein fachliche Hintergrund ist der unbedingte Wille, Verantwortung zu übernehmen und sich überdurchschnittlich zu engagieren. Kommt dann noch Mobilität hinzu, haben wir schon den idealen Kandidaten. Nach meinem Eindruck werden solche Nachwuchskräfte angesichts des Wertewandels der Generation Y leider zunehmend seltener.

PLATZ 12: DekaBank

Die DekaBank-Gruppe hat ihre weltweite Immobilienkompetenz im Geschäftsfeld Immobilien gebündelt. In diesem Bereich suchen wir regelmäßig Berufseinsteiger, die sich zum Beispiel für den An- und Verkauf von Gewerbeimmobilien, die Immobilienverwaltung und das Immobilien-Fondsmanagement interessieren. Absolventen betriebswirtschaftlicher oder juristischer Studiengänge mit Immobilienschwerpunkt haben gute Perspektiven auf eine Stelle als Direkteinsteiger oder Trainee. Praktika oder erste Berufserfahrungen sind von Vorteil. Zielstrebigkeit und Verantwortungsbewusstsein setzen wir genauso voraus wie gute analytische Fähigkeiten, gute Fremdsprachenkenntnisse, Spaß an Teamwork und Begeisterung für den Job.

PLATZ 13: Engel & Völkers

Wir bieten Perspektiven für Immobilienberater im Wohn- und Gewerbeimmobilienbereich, aber auch unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten in der Unternehmenszentrale - zum Beispiel im Lizenzvertrieb oder in der Lizenzpartnerbetreuung, auch international. Eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium sind Voraussetzungen. Flexibilität, Ausdauer, Freude an der Arbeit im Team und gute Englischkenntnisse runden das Idealbild ab. Wir stellen in den meisten Geschäftsbereichen laufend ein. Derzeit sind weltweit 28 Positionen zu besetzen. Nach der gezielten Verstärkung unserer Immobilienberaterteams weltweit, unsere Priorität, suchen wir aktuell auch im Social-Media-Bereich, für Verlag und Akademie.

PLATZ 14: Cushman & Wakefield

Aktuell verfolgen wir bei C&W nachhaltige Wachstumsstrategien in allen Unternehmensbereichen - allein im vergangenen Jahr konnten wir so 60 neue Kolleginnen und Kollegen an Bord begrüßen. Und selbstverständlich wachsen wir noch weiter. Zum zweiten Quartal 2014 werden wir erstmals ein eigenes 24-monatiges Trainee-Programm auflegen, und darüber hinaus suchen wir fortlaufend Interessenten für unsere 30 Praktikumsstellen in den Bereichen Office & Retail Agency, Investment, Corporate Finance, Research, Valuation, Project-Management und Property-Management.

PLATZ 15: Union Investment

Wir suchen im Moment neue Kolleginnen und Kollegen für ein breites Spektrum an Tätigkeiten - von Beteiligungsmanagern über Bewertungsexperten und Portfoliomanager bis hin zu IT-Consultants und Steuerprofis. Mindestens genauso wichtig wie die fachliche Qualifikation ist uns, dass sich neue Mitarbeiter engagiert und motiviert einbringen. Die fachliche wie persönliche Entwicklung unserer Mitarbeiter ist uns sehr wichtig. Wir bieten daher innerhalb der Union-Investment-Gruppe eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten. Zudem unterstützen wir die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter, sowohl über vielfältige Wechselmöglichkeiten innerhalb der Gruppe als auch durchs Übertragen von Führungsverantwortung.

Sonja Smalian

Jedes zweite Unternehmen sucht neue Mitarbeiter

Bewerbungsgespräche werden dieses Jahr wieder viele geführt werden. Besonders Unternehmen aus den Segmenten Facility-Management, Immobilienvermittlung sowie Immobilienmanagement und -verwaltung melden eine hohe Nachfrage nach Berufseinsteigern.

Bewerbungsgespräche werden dieses Jahr wieder viele geführt werden. Besonders Unternehmen aus den Segmenten Facility-Management, Immobilienvermittlung sowie Immobilienmanagement und -verwaltung melden eine hohe Nachfrage nach Berufseinsteigern.

Bild: <a href="http://www.Fotolia.de" target="_blank">Fotolia.de</a> /apops

Karriere 13.06.2013
Die Konjunktur in Deutschland nimmt wieder an Fahrt auf. Dementsprechend fällt der Zukunftsausblick der Personalverantwortlichen für die Immobilienbranche in diesem Jahr deutlich optimistischer ... 

Die Konjunktur in Deutschland nimmt wieder an Fahrt auf. Dementsprechend fällt der Zukunftsausblick der Personalverantwortlichen für die Immobilienbranche in diesem Jahr deutlich optimistischer aus als noch im Vorjahr. Jeder zweite Personaler prognostiziert der Branche einen Personalaufbau bis zum Frühjahr 2014, wie die Umfrage zur Joboffensive 2013 zeigt. Im vergangenen Jahr hatten nur 37% der Personaler die Branche als Jobmotor gesehen. Zu ihrem eigenen Unternehmen befragt, bleiben die Aussagen unverändert: Jedes zweite Immobilienunternehmen will auch in diesem Jahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Besonders expansiv zeigen sich die Facility-Management-Unternehmen.

Die Immobilienunternehmen bauen wieder Personal auf: 52% der befragten Personalverantwortlichen wollen bis zum Frühjahr 2014 mehr Mitarbeiter einstellen. Das ist das Kernergebnis der diesjährigen Umfrage zur Joboffensive, an der sich 134 Unternehmen der Immobilienwirtschaft beteiligt haben. Damit übertrumpft die Immobilienbranche den allgemeinen Trend in Deutschland. Nach einer aktuellen Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) unter rund 3.000 Unternehmen, planen nur 29%, in diesem Jahr zusätzliche Mitarbeiter einzustellen.

Seit inzwischen 13 Jahren führt die Immobilien Zeitung diese jährliche Umfrage zum Arbeitsmarkt in der Immobilienbranche durch. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Einstiegschancen für Berufseinsteiger und Young Professionals. In welchen Segmenten werden sie besonders gesucht - und wer lockt sie mit den höchsten Gehältern?

7% der befragten Unternehmen planen Personalabbau

Die optimistische Einschätzung des Stellenmarktes in der Immobilienbranche ist kein Strohfeuer. Auch schon in den vergangenen Jahren hatten viele Unternehmen einen weiteren Personalaufbau in ihren Gesellschaften prognostiziert. 2012 waren es 48% gewesen und im Jahr davor sogar 55% der Befragten. Bei der Interpretation der Daten sollte jedoch bedacht werden, dass sich an der Umfrage eher Unternehmen auf Personalsuche beteiligen als solche, die abbauen. Es gibt jedoch auch Unternehmen, die nicht an der Personalschraube drehen und mit ihrer bestehenden Belegschaft den Zeitraum bis zum Frühjahr 2014 bestreiten möchten. Das ist mit 41% immerhin die zweitgrößte Gruppe.

Nur eine kleine Gruppe der teilnehmenden Unternehmen, insgesamt 7%, planen in den zwölf Monaten bis zum Frühjahr 2014 Personal abzubauen. Dies wollen sie zu gleichen Anteilen durch natürliche Fluktuation, Entlassungen und das Ausscheiden durch befristete Verträge erreichen. Insgesamt wechseln in Deutschland jährlich rund 5% der etwa 40 Mio. Arbeitnehmer ihre Stelle, heißt es in einer Studie von Roland Berger.

Auch in dieser Gruppe schätzen die Personaler der Immobilienwirtschaft die Situation deutlich besser ein als die deutschen Unternehmen insgesamt: Denn 19% der befragten Unternehmen planen nach der branchenübergreifenden IW-Konjunkturumfrage einen Personalabbau in diesem Jahr.

Doch es gab auch Zeiten, in denen die Immo-Personaler die Situation ganz anders bewerteten. Im Frühjahr 2009 glaubte jeder zweite Personalverantwortliche, einen Personalabbau in der Branche zu beobachten. 37% von ihnen rechneten damit, dass sich dieser Trend auch in den folgenden zwölf Monaten fortsetzen würde. Doch von diesen negativen Prognosen ist aktuell nichts zu spüren.

Personaler prognostizieren der Branche gute Entwicklung

Unabhängig von den Personalplänen in ihrem eigenen Unternehmen sollten die Personalverantwortlichen auch eine Einschätzung zur allgemeinen Branchenentwicklung geben. Und die sieht nahezu identisch aus wie für das eigene Unternehmen: 50% rechnen mit weiterem Personalaufbau in der Branche insgesamt. 43% glauben, dass sich die Beschäftigtenzahl bis zum Frühjahr 2014 nicht verändern wird und 7% prognostizieren einen Personalabbau. Damit schätzen die Personaler in diesem Jahr die Entwicklung in der Branche deutlich optimistischer ein als noch 2012. Damals hatten nur 37% einen Personalaufbau prognostiziert und 48% waren von einem unveränderten Personalbestand ausgegangen. Doch die gute Stimmung von 2011, als noch 56% einen Personalaufbau vorhersagten, ist noch nicht wieder erreicht.

Die Prognosen unterscheiden sich je nach Tätigkeitsfeld. Vor allem Unternehmen aus dem Segment Facility-Management/Gebäudetechnik erwarten (72%), wie auch schon im Vorjahr, einen Personalaufbau. Überdurchschnittlich häufig sehen ebenfalls Unternehmen aus den Segmenten Entwicklung (Bauträger, Projektentwickler; 57%), Immobilienvermittlung (Makler und Anlageberater; 68%) und Immobiliendienstleistung (Unternehmensberater, Marktforscher, Gutachter; 55%) einen branchenweiten Personalaufbau bis zum Frühjahr 2014 vorher.

Und sind das auch die Unternehmen, die für das eigene Unternehmen Personal suchen? Die Antwort lautet Ja. Vor allem die Facility-Management- und Gebäudetechnikunternehmen wollen Personal aufbauen (75%). Aber auch die Unternehmen der anderen Segmente suchen Mitarbeiter: Entwicklung (50%), Immobilienvermittlung (68%) und Immobiliendienstleistung (70%). Auch jedes zweite Unternehmen aus dem Segment Planung und Steuerung will neues Personal einstellen.

Doch suchen die Unternehmen auch Berufseinsteiger oder haben nur Berufserfahrene Chancen, vom Personalaufbau zu profitieren. Hier kann Entwarnung für die nächste Generation von jungen Immobilien-Absolventen gegeben werden, denn 38% der Stellen sind für Berufseinsteiger reserviert. Das sind allein bei den 116 Unternehmen, die diese Frage beantwortet haben, insgesamt 678 Positionen. Doch auch Berufserfahrene, die sich zum Beispiel mit einem Aufbaustudium weiterbilden, können sich freuen: Sie werden für jede zweite Stelle (53%) gesucht. Insgesamt melden die Befragungsteilnehmer hier einen Bedarf von 935 Stellen.

FM-Unternehmen sind Jobmotor der Branche

Absolut gibt es am meisten Stellen für Berufseinsteiger in den Segmenten Facility-Mangement/Gebäudetechnik. Mit einem geschätzten Bedarf von 308 neuen Mitarbeitern wird fast jede zweite Position im FM aufgerufen. Aber auch die Segmente Immobilienvermittlung (118) und Immobilienmanagement und -verwaltung (99) melden eine hohe Nachfrage. Während die FM-Unternehmen im Schnitt 44 offene Positionen pro Unternehmen melden, sind es bei den Immobilienvermittlern nur sieben und bei den Verwaltern durchschnittlich nur vier.

Bei den Positionen für Berufserfahrene bietet absolut gesehen auch wieder das Facility-Management mit 239 die höchste Nachfrage nach Kandidaten. Das entspricht durchschnittlich 34 Stellen je Unternehmen. Ebenfalls hohe Nachfrage nach berufserfahrenen Mitarbeitern melden die Segmente Immobilienmanagement/-verwaltung mit 214 Stellen und Immobilienvermittlung mit 182 Stellen. Der geschätzte Personalbedarf liegt bei acht bzw. zehn Stellen je Unternehmen. Acht berufserfahrene Bewerber sucht im Schnitt auch jedes Unternehmen aus dem Segment Asset-Management/Vermögensverwaltung.

Unternehmen bieten Bewerbern viele Kontaktwege

Gute Zeiten für Bewerber - zumal die Zugangswege zu den Unternehmen immer vielfältiger und niedrigschwelliger werden, und zwar ganz besonders für Berufseinsteiger. So präsentieren sich 46% der befragten Immobilienunternehmen auf Karriere- und Hochschulmessen. Zudem existieren zahlreiche Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen: Vortragsveranstaltungen, Unternehmensbesuche, Kaminabende, Studentenwettbewerbe, Forschungskooperationen und noch vieles mehr gibt es an zahlreichen Hochschulen. 45% der Unternehmen suchen auf diesem Wege Kontakt zu Studenten. Werkstudententätigkeit und Abschlussarbeiten werden zudem von jedem zweiten Unternehmen angeboten. Durch fest in das Studium integrierte Praktikumszeiten wird schon während des Studiums der Kontakt zur Praxis hergestellt - und von 72% der Unternehmen unterstützt. Und in den sozialen Netzwerken sind die Studenten auch nicht mehr alleine - denn jedes zweite Unternehmen ist dort präsent und im Zweifelsfall auf Bewerbersuche.

Die Joboffensive 2013

Die Joboffensive ist eine Initiative der Immobilien Zeitung. Ein Teilelement ist die seit 2001 jährlich durchgeführte Arbeitsmarkt- und Gehaltsumfrage unter Unternehmen der Immobilienwirtschaft und Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge.

Die Unternehmen geben Auskunft, wie hoch sie ihren Personalbedarf schätzen, welche Gehaltsangebote sie Berufseinsteigern unterbreiten und welche Qualifikationsanforderungen sie stellen. Die Studenten geben ihrerseits Auskunft über ihre Gehaltsvorstellungen, ihre Ausbildungsprofile und welche Anforderungen sie an Arbeitgeber stellen. Die Aussagen beider Seiten werden gegenübergestellt, um den Übergang vom Studium in den Beruf transparenter zu machen. Für Unternehmen bietet die Gehaltsanalyse einen brancheninternen Vergleich der eigenen Gehaltsofferten mit denen anderer Unternehmen. Alle Ergebnisse sind im aktuellen IZ-Karriereführer 2013/14 für die Immobilienwirtschaft aufgeführt, der im August dieses Jahres erscheint. Schirmherrin der Joboffensive ist Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka.

Die Joboffensive wird in diesem Jahr unterstützt von der Aareal Bank, Bernd Heuer & Partner Human Resources, Bilfinger Facility Services, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Corpus Sireo, DTZ, ECE, Irebs Immobilienakademie, IVG Immobilien, Kaufland, Messe München/Expo Real, mfi, Patrizia Immobilien und RGM.

Info: www.iz-jobs.de/joboffensive

Sonja Smalian

"Ich bin gern der Knecht des Eigentümers"

Köpfe 16.06.2005
Die hauptstädtische BVG gehörte vor gut fünf Jahren zu den ersten öffentlichen Verkehrsbetrieben, die den Aufbau einer eigenständigen FM-Organisation und die Entwicklung eines professionellen ... 

Die hauptstädtische BVG gehörte vor gut fünf Jahren zu den ersten öffentlichen Verkehrsbetrieben, die den Aufbau einer eigenständigen FM-Organisation und die Entwicklung eines professionellen Immobilienmanagement angepackt haben. Im Gespräch mit der IZ zieht BVG-Direktor Ernst-Walter Lipka eine Zwischenbilanz - und die betont vor allem kommende Aufgaben.

Ernst-Walter Lipka, gebürtiger Franke und diplomierter Ingenieur, steht seit 1999 als Direktor dem BVG-Zentralbereich Infrastruktur vor. Dieser hieß zwischenzeitlich auch einmal ZB Facility Management. Die grobe Richtung war verkündet worden, doch der Weg im Detail noch lange nicht vermessen. Heute wäre wiederum die Zeit reif, einen mutigen Schritt zu gehen. Doch die Ampeln stehen eher auf "Orange" denn auf Grün.

In den zurückliegenden zwölf bis 15 Monaten hat man in Berlin die Voraussetzungen geschaffen, den Zentralbereich Infrastruktur auszugründen. Die rund 400 Köpfe zählende Infrastruktur-Mannschaft war so weit, sich "als FM-Experten für Verkehrsbetriebe zu positionieren", wie Lipka sagt. Die Zielmarke war klar: ein komplett integrierter, aber spezialisierter FM-Anbieter. Komplettdienstleister ja, aber eben nicht als Möchtegern-Experte wahlweise für Krankenhäuser oder Industriestandorte oder Bankentürme. Die eigene Branche hat man im Auge, die wachsende Kundengruppe der kommunalen und privaten Verkehrsunternehmen, die derzeit oder demnächst umfangreiche FM-Leistungspakete ausschreiben werden. Lipka ist sicher: "Unser Know-how ist am Markt sehr gefragt, da wir Verkehrsexperten sind."

Wer sich in der hauptstädtischen FM-Szene umhört, erfährt, wie weit die BVG-Pläne schon gediehen waren. Um potente Partner brauchten Lipka und sein Team offenbar nicht zu buhlen. Egal ob Dr. Sasse, Gegenbauer, Wisag oder M+W Zander - alle renommierten und an der Spree gut vertretenen Dienstleister wären wohl einer Beteiligungsgesellschaft oder einer ebenfalls denkbaren Arge Berliner Facility Management nicht abgeneigt. Selbst das in vergleichbaren Fällen immer auftretende Problem des Personalübergangs "wäre lösbar gewesen", heißt es. Zu hören ist in der Hauptstadt ebenfalls, dass auch die sich derzeit neu organisierenden FM-Fachleute von Jones Lang LaSalle durchaus Interesse zeigten, sich einem Arge-Team anzuschließen. Seit dem plötzlichen Tod des BVG-Vorstandsvorsitzenden Andreas von Arnim, der Ende März 46-jährig an Unfallfolgen verstarb, liegt das FM-Projekt aber auf Eis. Von Arnim, vor zwei Jahren als BVG-Sanierer angetreten, hatte das Vorhaben sehr aktiv unterstützt.

Die FM-Ergebnisse helfen beim Drücken der Schuldenlast

Die Berliner Verkehrsbetriebe sind bekanntlich mit gut einer Milliarde Euro verschuldet. Die FM-Experten an der Trebbiner Straße sind wie die anderen Bereiche aufgefordert, zur Reduzierung der Schuldenlast, die jährlich rund 100 Mio. EUR Zinsbelastung mit sich bringt, beizutragen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Gemessen am Ist-Stand im Jahr 2000 konnte der Aufwand um 12% auf rund 62,8 Mio. EUR (2004) reduziert werden. Insbesondere die Sachaufwendungen sanken um mehr als 19%. Der Personalaufwand ging im selben Zeitraum (2000 bis 2004) um lediglich 7,3% auf etwas mehr als 19,1 Mio. EUR zurück. Die Personalreduzierung um rund ein Fünftel auf die erwähnten fast 400 Köpfe wurde u.a. durch BAT-Erhöhungen weit gehend "ausgeglichen". Ein echtes Plus um fast 10% musste in Sachen Energiekosten hingenommen werden.

Die Ertragsseite des Zentralbereichs ist - in absoluten Zahlen - gegenüber den Aufwendungen weiterhin schwach. Lag diese in den vergangenen vier Jahren insgesamt stabil bei rund 9,8 Mio. EUR (+0,8%), sind immerhin die Erträge durch Mieten und Pachten um deutliche 41% auf 5,1 Mio. EUR gewachsen.

Summa sumarum: Statt eines negativen Ergebnisses in Höhe von 61,5 Mio. EUR steht das Facility Management heute für -52,9 Mio. EUR, hat sich also um immerhin 14% verbessert.

"Anständige Zahlen" und das Messen an Benchmarks

Die Planvorgaben für die zweite Hälfte des Jahrzehnts sind klar formuliert: Der Gesamtaufwand soll nochmals um über 5 Mio. EUR auf 57,3 Mio. EUR (2009) reduziert werden. Die Mitarbeiterzahl wird sich um weitere 60 verringern, der Personalaufwand gleichwohl nur um rund 1,5 Mio. EUR. Bei den Mieten rechnen die BVG-Verantwortlichen mit nahezu unveränderten Erträgen.

"Anständige Zahlen" können die FM-Verantwortlichen beispielsweise in Sachen Instandhaltung vorweisen. Die eigenen Aufwendungen, gemessen an VDMA-Benchmarks, liegen mit 77% deutlich unter dem Vergleichswert. In den meisten Teilbereichen fördert das Benchmarking ähnliche Ergebnisse zu Tage; im Sachgebiet Hochbau sind es sogar nochmals deutlich bessere, in der Vertriebstechnik (Verkaufsautomaten, Fahrscheinentwerter usw.) dagegen vergleichsweise schlechte. Auch im Vergleich mit Kennzahlen der Deutsche Bahn AG steht die BVG recht gut da. "Die Zahlen sind sehr genau", sagt Lipka, "da, wo wir schlecht sind, wissen wir warum." Das ist nicht hoch genug zu bewerten, zumal auch die Berliner Verkehrsbetriebe ihr Augenmerk auf drohenden Substanzverzehr richten müssen.

Lipka, der "die optimale Unterstützung des Kerngeschäfts" seines Herrn und Auftraggebers als Maxime des Zentralbereichs ansieht, bringt die alles in allem vorzeigbaren Ergebnisse der FM-Mannschaft so auf den Begriff: "Wir haben mit weniger Sachaufwand und weniger Personal höhere Fahrgastzahlen bewältigt." Er erwähnt Highlights wie den Ökumenischen Kirchentag 2004 mit zusätzlich 400.000 Gästen, das diesjährige Bundesturnfest oder das Treffen der Kulturen mit noch mehr Besuchern, und er blickt schon auf die Fußball-WM 2006 - für alle Großveranstaltungen gelte: "Das fahren wir weg!"

Früher sei die FM-Leistung "mit höherem Aufwand verbunden" gewesen - "durch die Vielzahl der Schnittstellen und unzählige Partner". Nun sei beispielsweise der Löwenanteil der Reinigung an die Dr. Sasse AG vergeben. Gegenbauer und Wisag werden ebenfalls eingespannt. Noch ist das FM nicht konsequent arrondiert, will heißen: Catering, Gebäudesicherheit oder der Arbeits- und Brandschutz gehören neben anderen Funktionen nicht zum Portfolio des Zentralbereichs Infrastruktur. Andererseits ist man nicht nur für die klassischen Bereiche Energiemanagement, Reinigung, Instandhaltung, technische Gebäudeausrüstung sowie Poststelle oder Parkraumbewirtschaftung, sondern auch für die Vertriebstechnik, für Fahrtreppen und Aufzüge oder für die Werkstätten- und Betriebshofplanung zuständig.

Der Verkauf von nicht mehr betriebsnotwendigen Flächen

Neben dem FM gehören auch Aufgaben des klassischen Immobilienmanagement zum Leistungsportfolio des ZB Infrastruktur. 34 Liegenschaften zählt das Portfolio, das hinsichtlich Anlagevermögen, Verwertbarkeit und (potenziellen) Verwertungsergebnisses unter die Lupe genommen wird. Nun wurden erstmals Flächen verkauft.

Der Betriebshof Helmholtzstraße machte den Anfang. In Lichterfelde ging der bislang größte Deal über die Bühne. Jetzt steht Zehlendorf zur Debatte - genauer gesagt: 65.000 m2 zwischen Clay-Allee und Teltower Damm, nicht denkmalgeschützt. Die Vermarktungsbemühungen laufen. Denkbar wäre eine Shopping Mall. Die Kaufkraft ist im Bezirk relativ hoch, der Verkaufsflächenbestand vergleichsweise niedrig. Der Center-Gigant ECE soll Interesse angemeldet haben. Doch der Stadtbezirk wehrt sich, u.a. mit Verweis auf die vorhandenen örtlichen Ladenflächen. 7Ein Berliner Retail-Kenner kommentiert lapidar: "Die Zehlendorfer machen heute den gleichen Fehler wie die Spandauer nach der Wende. Sie reden von der Bedrohung des lokalen Einzelhandels, dabei ist der schon längst kaputt."

Lipka hält sich mit einem Kommentar zurück, auch wenn es für die BVG um geschätzte 25 Mio. EUR geht. Vielleicht aber auch nur um zwei Drittel dieser Summe, falls sich ein Baumarkt ansiedelt, oder eben nur vergleichsweise magere 3 Mio. oder 4 Mio. EUR, wenn sich die politischen Gremien für eine Wohnbebauung entscheiden. Lipka sagt nur so viel: "Wenn das Land oder der Bezirk den Ausgleich zahlen, dann ist das auch o.k."

Der zunehmende Graffiti-Tourismus macht Sorgen

Bei einem anderen Thema wird unser Gesprächspartner sichtbar aufgeregter. "Wir können alle sonstigen Einsparungen vergessen!" Auch Lipka spricht wie andere Hauptstädter (vgl. IZ 10/05) von Berlin als Hauptstadt des Graffiti-Tourismus und von einer "hochorganisierten kriminellen Szene, die mit den Easyjets dieser Welt auch aus Warschau und Stockholm anreist".

Mehr als 9 Mio. EUR seien jährlich für Graffiti-Beseitigung an Gebäuden und Anlagen zu veranschlagen. "Das macht uns irren Kummer." Beispielsweise seien völlig neue Leistungsverzeichnisse für die Reinigung erforderlich. Spezielle Beschichtungs- und Reinigungsmaterialien sind rar. Eine eigens etablierte Task Force und erheblich erweiterte Sicherheitsvorkehrungen sollen gewährleisten, dass ein neues Graffito binnen 24 Stunden entdeckt und beseitigt werden kann - später ist nämlich einfach zu spät. Gleichzeitig wird der Vandalismus noch rabiater. Nach dem zwischenzeitlich in Mode gekommenen Scratching, dem Zerkratzen von Fensterscheiben, würden neuerdings vermehrt ätzende Materialien und Substanzen eingesetzt - auch ohne Rücksicht auf ernste gesundheitliche Gefahren für die Schadenverursacher wie für die Reinigungskräfte.

Zwar ist die Aufklärungsquote mit rund 60% hoch, aber in Sachen Schadenersatz war bislang in der Regel "nix zu holen". Jetzt hat sich die BVG "Schuldtitel" besorgt, die zehn Jahre gültig sind. (ae)

IZ