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Izabela Danner hat Drees & Sommer schon wieder verlassen

Aus dem Vorstandstrio um Steffen Szeidl (links), Izabela Danner und Dierk Mutschler ist wieder ein Duo geworden.

Aus dem Vorstandstrio um Steffen Szeidl (links), Izabela Danner und Dierk Mutschler ist wieder ein Duo geworden.

Quelle: Drees & Sommer, Urheber: Christian Back

Köpfe 08.06.2021
Izabela Danner, Vorstandsmitglied von Drees & Sommer, hat das Stuttgarter Planungs- und Beratungsunternehmen nach einem Dreivierteljahr bereits wieder verlassen. ... 

Izabela Danner, Vorstandsmitglied von Drees & Sommer, hat das Stuttgarter Planungs- und Beratungsunternehmen nach einem Dreivierteljahr bereits wieder verlassen.

Harald Thomeczek

Neustart beim alten Arbeitgeber

Rainer Preisshofen wagte den Neustart beim alten Arbeitgeber: Nachdem er Drees & Sommer für einen anderen Job verlassen hatte, hielt das Unternehmen weiterhin Kontakt zu ihm. Als das passende Angebot nach zwei Jahren kam, heuerte er wieder bei dem Projektsteuerer an und ist nun als Geschäftsführer am Zürcher Standort von Drees & Sommer beschäftigt.

Rainer Preisshofen wagte den Neustart beim alten Arbeitgeber: Nachdem er Drees & Sommer für einen anderen Job verlassen hatte, hielt das Unternehmen weiterhin Kontakt zu ihm. Als das passende Angebot nach zwei Jahren kam, heuerte er wieder bei dem Projektsteuerer an und ist nun als Geschäftsführer am Zürcher Standort von Drees & Sommer beschäftigt.

Bild: sma

Karriere 13.11.2014
Bei Drees & Sommer bedeutet die Kündigung eines Mitarbeiters nicht das Ende des Dialogs, sondern das Gegenteil: Das Unternehmen versucht, mit den Mitarbeitern im Gespräch zu bleiben, und ... 

Bei Drees & Sommer bedeutet die Kündigung eines Mitarbeiters nicht das Ende des Dialogs, sondern das Gegenteil: Das Unternehmen versucht, mit den Mitarbeitern im Gespräch zu bleiben, und hält die Türen für Rückkehrer offen.

Fast im Laufschritt führt Rainer Preisshofen durch das Toni-Areal in Zürich. Der ehemals größte Milchverarbeitungsbetrieb Europas beherbergt seit wenigen Monaten eine Kunst- und eine Fachhochschule. Die breiten Treppenfluchten, Sichtachsen und die technisch hochgerüsteten Seminarräume, Tonstudios und Kinosäle begeistern Preisshofen. So viel wie möglich will er davon den Besuchern im Schnelldurchlauf zeigen und bleibt nur ungern für ein Foto stehen. Das Projekt, bei dem Drees & Sommer nur kurz vor Bezug mit hinzugezogen wurde, liegt wenige Meter vom Zürcher Büro des Projektsteuerers entfernt und lässt sein Herz höher schlagen. Mangelndes Interesse an Projekten dürfte kaum der Auslöser für seine Kündigung bei Drees & Sommer im Jahr 2011 gewesen sein.

"Ein Mitarbeiter verlässt nicht das Unternehmen, sondern seine Führungskraft", sagt Dierk Mutschler, Vorstand von Drees & Sommer. Wenn jemand geht, habe er immer gute Argumente warum. Doch Mutschler wollte es genau wissen und führte deswegen 2011 Exit-Gespräche ein. Kündigt ein langjähriger Mitarbeiter bei seinem Vorgesetzten, dann schaltet sich der Vorstand oder ein Partner ein und übernimmt, denn sie kennen die Bedarfe in der Gruppe und können ggf. eine neue Position anbieten. Bevor der Mitarbeiter das Haus verlässt, wird in einem offenen Gespräch versucht zu klären, warum es nicht mehr passt. Am Ende des Gesprächs wird ein fester Termin für ein weiteres Treffen vereinbart, etwa drei, vier Monate nach dem Ausscheiden, um ihm ein konkretes Angebot zu unterbreiten: eine neue Position an einem neuen Standort. Mutschler weiß, dass er es ist, der den Kontakt halten muss. "Der Mitarbeiter ruft uns nicht mehr an."

Auch Preisshofen führte sein Exit-Gespräch mit Mutschler. Bei dem Projektsteuerer hatte der 42-Jährige seine berufliche Laufbahn als Werkstudent begonnen und viele Großprojekte betreut, u.a. die Messe Stuttgart. Zwei Jahre war er mit seiner Familie als Geschäftsführer nach Dubai gegangen. "Dubai war der Wahnsinn von der Komplexität her", erinnert sich Preisshofen. Doch das Leben als Expatriate forderte auch von seinen Kindern viel Flexibilität, und so ging die fünfköpfige Familie zurück nach Deutschland. Stuttgart habe damals plötzlich sehr klein und engstirnig gewirkt. Auch wenn er weiterhin Projekte im Ausland, nun in Madrid, betreute, wünschte er sich, an der Umsetzung einer internationalen Strategie mitzuwirken.

Und dann kam die Anfrage eines Headhunters. Ein Schweizer Baukonzern suche jemanden, der die ausländischen Hochbauprojekte u.a. in Russland, Italien und dem Nahen Osten betreut. Als er das Vorstellungsgespräch mit einem Vorstand des Baukonzerns führte, besiegelte dieser den Deal sofort mit Handschlag. Zwei Tage später war der Vertrag da - und Preisshofen unterschrieb.

Doch zugleich freute er sich über die Wertschätzung, die er bei seinem Noch-Arbeitgeber auch nach der Kündigung erhielt, und sprach im Exit-Gespräch offen an, was ihm fehlte. Eine passende Alternative hatte Drees & Sommer jedoch nicht für ihn. Ein paar Monate später traf er Mutschler wie verabredet wieder. "Ich fand das sehr positiv, dass er sein Wort gehalten hatte", sagte Preisshofen, der inzwischen mit seiner Familie in Zürich lebte.

"Ein Mitarbeiter verlässt nicht das Unternehmen, sondern seine Führungskraft."

Der Kontakt riss auch danach nicht ab. Auf der Expo Real sahen sie sich wieder und Preisshofen lernte den Geschäftsführer vom Drees-&-Sommer-Standort in Zürich kennen. Dieser machte ihm später ein konkretes Angebot für eine neue Position. Rund zwei Jahre nach seinem Weggang wechselte Preisshofen zurück zu Drees & Sommer, aber ins Zürcher Büro. Zurück nach Stuttgart zu gehen, habe er sich nicht mehr vorstellen können, nachdem er das internationale Umfeld in Zürich schätzen gelernt hatte. Ausschlaggebend für die Rückkehr sei das Persönliche gewesen und das konkrete Angebot. Preisshofen kündigte bei dem Baukonzern - und wurde zu seinem zweiten Exit-Gespräch geladen, dieses Mal mit dem CEO des Baukonzerns, der ihm am letzten Tag auch noch mal persönlich die Hand schüttelte. "In der Schweiz wechselt man häufiger mal den Arbeitgeber", sagt Preisshofen. Abschiede gibt es öfter, anders als in Deutschland.

Mutschler engagiert sich auch deswegen so für seine Ex-Mitarbeiter, weil die Suche nach einem neuen Mitarbeiter viel Zeit und Personal koste, auch wenn ein Headhunter beauftragt wird. Die Besetzung einer Bauingenieursstelle dauerte 2010 im Schnitt 67 Tage, wie der Branchenbericht zum Arbeitsmarkt im Bausektor zeigt. Und Mutschler weiß, dass die Ex-Mitarbeiter im vertrauten Umfeld sofort wieder einsatzfähig sind und ihre Wirkung entfalten können. So war es auch bei Preisshofen. Zurück bei Drees & Sommer war er nach anderthalb Wochen wieder eingearbeitet. Manch ein Kollege, sagt er, habe gar nicht mitbekommen, dass er weg gewesen war.

Sonja Smalian

Mehr als nur ein Jobangebot

Marcus Lemli von Savills, Dierk Mutschler von Drees & Sommer und Bernd Wieberneit von Corpus Sireo Holding erläuterten, wie sie ihre Rolle als Arbeitgeber der Generation Y definieren.

Marcus Lemli von Savills, Dierk Mutschler von Drees & Sommer und Bernd Wieberneit von Corpus Sireo Holding erläuterten, wie sie ihre Rolle als Arbeitgeber der Generation Y definieren.

Bild: Alexander Sell

Karriere 27.06.2013
Arbeit ist längst mehr als nur Broterwerb. Die Erwerbstätigkeit ist ein wichtiges Element der eigenen Biografie und damit der eigenen Persönlichkeit. Auf diese Bedeutungszunahme haben sich die ... 

Arbeit ist längst mehr als nur Broterwerb. Die Erwerbstätigkeit ist ein wichtiges Element der eigenen Biografie und damit der eigenen Persönlichkeit. Auf diese Bedeutungszunahme haben sich die Unternehmen eingestellt und bieten den Berufseinsteigern nicht nur eine offene Stelle, sondern ein unternehmensspezifisches Angebotspaket für den Einsatz im Hause. Im Gegenzug erwarten die Unternehmen auch viel Eigenverantwortung ihrer Mitarbeiter.

Auf die Frage, was Arbeitgeber heute mitbringen müssen, um für junge Berufseinsteiger interessant zu sein, nennt Bernd Wieberneit im Interview Freiräume. Der Chief Administrative Officer der Corpus Sireo Holding ist sich bewusst, dass die Generation Y individuelle Bedürfnisse nach Freiräumen und nach Entwicklungsmöglichkeiten hat. Zur Generation Y wird gezählt, wer derzeit jünger als 30 Jahre ist.

Wie weit diese Freiräume gehen können, illustriert er mit einem Beispiel: Wenn der Wetterbericht für Mittwoch optimalen Wind voraussagt, es am Wochenende hingegen schon wieder kalt und regnerisch sein soll, dann können Mitarbeiter schon mal am Mittwoch Kitesurfen gehen und dafür am Wochenende im Büro arbeiten, so Wieberneit. Doch solche Freiräume müssen mit der Führungskraft abgesprochen werden und sind sicherlich auch nicht bei jedem Projekt möglich, räumt Wieberneit ein. Mitunter sind sie es dann aber doch. Das erfordere jedoch den "mündigen Mitarbeiter", also einen Mitarbeiter, der seine Bedürfnisse formulieren kann.

Um die richtigen Mitarbeiter zu finden und diese langfristig ans Unternehmen zu binden, will Corpus Sireo die Rahmenbedingungen schaffen, die die jeweilige Generation braucht. Das umfasst neben Freiräumen auch Entwicklungsmöglichkeiten. Mit den Mitarbeitern wird jährlich ein Entwicklungsdialog geführt und es gibt zielgerichtete Programme. Die rund 560 Mitarbeiter werden von zwölf Personalern betreut.

Perspektiven im Unternehmen aufgezeigt zu bekommen, ist für baldige Berufseinsteiger das wichtigste Kriterium bei der Auswahl des Arbeitgebers. Das zeigt die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive, an der sich 622 Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer beteiligten. 91% der Teilnehmer waren 30 Jahre alt oder jünger. Auf ihrer Wunschliste bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber stehen an zweiter Stelle Weiterbildungsangebote.

Bei Savills setzt Deutschland-CEO Marcus Lemli darauf, den Berufseinsteigern früh Verantwortung zu übertragen. Die jungen Nachwuchskräfte würden die ersten Erfahrungen schon mitbringen und seien sofort einsetzbar, lobte er. Unterstützt werden sie bei ihrem Einstieg durch die Führungskraft.

Bei der IZ-Umfrage nennen die Studenten den Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz und einem guten Gehalt erst auf den Plätzen drei und vier, gefolgt von Programmen zur Karriereplanung.

Doch einen Plan für die eigene Berufslaufbahn sollte der Mitarbeiter auch selbst entwickeln können und das nicht nur dem Unternehmen überlassen. "Die besten Gespräche sind diejenigen, zu denen die Mitarbeiter schon einen eigenen Plan mitbringen", sagte Dierk Mutschler, Mitglied im Vorstand von Drees & Sommer, im Interview. "Es ist das Leben der Mitarbeiter", sagt er. Deswegen geht es zunächst um individuelle Entwicklungspläne und dann erst um Karrierepläne. Gleichwohl sieht er es als Aufgabe des Unternehmens an, ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder Mitarbeiter seine berufliche Passion ausleben kann.

Erst vor kurzem wurden völlig neue Bürowelten mit Denkerzellen an den Standorten eingerichtet. Damit will Drees & Sommer nicht nur den steigenden Kommunikationsanforderungen der Projekte, sondern auch dem veränderten Kommunikationsverhalten der jüngeren Generation Rechnung tragen. Das Umfeld soll auch die Kreativität fördern.

Ob das ein Arbeitsplatz sein kann, der den Berufseinsteigern zusagt? Mutschler lud die Teilnehmer des IZ-Karriereforums ein, sich selbst ein Bild vom Unternehmen und vom Arbeitsplatz zu machen. 30 Plätze stellte er für einen Besuch in Stuttgart zur Verfügung. Die Teilnehmer können Gespräche mit Young Professionals führen sowie Baustellen und Projekte besichtigen - und in der Denkerzelle Probe sitzen.

Sonja Smalian