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Strategische Themen bleiben

Inga Schwarz.

Inga Schwarz.

Quelle: BNP Paribas Real Estate

Karriere 22.12.2022
Inga Schwarz‘ Thema ist das Immobilienresearch. Nach zehn Jahren bei Cushman & Wakefield leitete sie fünf Jahre lang das Research bei Avison Young. 2020 wechselte sie zu BNPPRE und ... 

Inga Schwarz‘ Thema ist das Immobilienresearch. Nach zehn Jahren bei Cushman & Wakefield leitete sie fünf Jahre lang das Research bei Avison Young. 2020 wechselte sie zu BNPPRE und löste dort 2022 Chefresearcher Wolfgang Schneider an der Spitze ab.

Mit großem Schwung und Lust auf das Neue, das das Jahr 2022 bringen würde, ging Inga Schwarz Anfang Januar ihre Position als Head of Research beim Maklerhaus BNP Paribas Real Estate an. Aber schon acht Wochen später hieß es: umdenken. "Ich musste erst einmal persönlich verarbeiten, dass in Kontinentaleuropa plötzlich wieder Krieg geführt wird", sagt sie. Danach war die Researcherin professionell gefordert. "Das völlig neue Marktumfeld hat überall zu Verunsicherung geführt, an einigen Stellen auch zu großer Aufgeregtheit. Ich war glücklich, in einem Haus zu arbeiten, in dem die Kollegen im Umfeld über mehr als 20 Jahre Branchenerfahrung angesammelt haben."

Schwarz ist, was Immobilienzyklen angeht, kein Frischling. Den deutschen Immobilienmarkt analysiert sie schon seit gut zwei Dekaden, die momentane Marktphase ist für sie "die aufregendste Zeit der letzten 15 Jahre". Für die Datensammler wurde es noch aufregender, als zum Sommer hin der Transaktionsmarkt in Deutschland teilweise einfror. Die Verkäufer hofften, trotz der Zeitenwende noch ihre Werte aus dem goldenen Nullzinsjahr 2021 realisieren zu können, aber die Käufer streikten – entsprechend wenige Deals kamen zustande.

"Mit Angebotspreisen haben wir im Research nicht gearbeitet", stellt Schwarz klar. "Es gab ja weiterhin Marktevidenzen, mehrere Großtransaktionen fanden trotzdem noch statt und in den B-Städten lagen die Vorstellungen von Verkäufern und Käufern weniger weit auseinander als in den Metropolen."

Anspruchsvoll war es, den Kunden die aus den Daten gewonnene Evidenz möglichst verdaulich zu vermitteln. "Wir haben gemerkt, dass es auf die sorgfältige sprachliche Begleitung der Marktzahlen ankam. Es war nötig, auf die Langfrist-Perspektive hinzuweisen, um zu zeigen, was für eine Hochphase der Markt hinter sich hat."

"Strategische Themen vorantreiben" lautete Schwarz‘ Zielvorgabe zu Jahresbeginn. Daran haben Krieg, Inflation und Zinskapriolen nichts geändert – die großen Fragen rund um ESG, Mobilität und Infrastruktur werden die Immobilienbranche permanent begleiten und nehmen auch im Research eine zentrale Rolle ein. Ideen dazu will Schwarz über Weihnachten ausbrüten. Beim Wintersport kommen ihr die guten Gedanken. "Auf Skitouren finde ich die Ruhe dafür. Vor allem wenn es bergauf geht."

Monika Leykam

Kein geradliniger Einstieg

Das Jahr 2022 hielt mehr Überraschungen parat, als viele Jobwechsler dachten.

Das Jahr 2022 hielt mehr Überraschungen parat, als viele Jobwechsler dachten.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Who is Danny

Karriere 22.12.2022
Das allererste Jahr in einem Job ist immer etwas Besonderes. In diesem Jahr gilt das mehr denn je, dafür sorgten der Einmarsch Russlands in die Ukraine und seine Folgen, gerade als die ... 

Das allererste Jahr in einem Job ist immer etwas Besonderes. In diesem Jahr gilt das mehr denn je, dafür sorgten der Einmarsch Russlands in die Ukraine und seine Folgen, gerade als die Corona-Zeit vorbei schien. Wie sich ihr erstes Jahr im Amt angefühlt hat, erzählen 13 Menschen, die vor rund zwölf Monaten eine neue Position angetreten haben. Von der Einsteigerin über den Geschäftsführer bis zur Bundesbauministerin.

Die "aufregendste Zeit der letzten 15 Jahre" hat Inga Schwarz seit Januar als Chefresearcherin bei BNP Paribas Real Estate erlebt. Nicht nur die zusätzliche Verantwortung, die ihr mit ihrer Beförderung übertragen wurde, sorgte für diese Aufregung. Schon kurz nach Antritt ihrer Position erlebte sie Umbrüche im Markt, auf die sie reagieren musste.

Schwarz ist nicht die einzige, deren erstes Jahr in einer neuen Rolle sich wie ein Marathon anfühlte. Denn die abklingende Corona-Pandemie hatte noch vor rund zwölf Monaten bei vielen Immobilienexperten die Lust auf eine berufliche Veränderung geweckt und den Mut angestachelt. Ob der Sprung in die Selbstständigkeit, der Umzug an einen anderen Standort oder ein Arbeitgeberwechsel – als sich die Pandemie-Starre nach und nach löste, war eine Neuorientierung bei vielen wieder möglich. Lange gehegte Pläne sollten endlich in die Tat umgesetzt werden.

Ein Jahr ohne Schonfrist für die Branche

Den Personalern kam diese deutlich gestiegene Wechselbereitschaft inmitten des anhaltenden Fachkräftemangels zugute. Headhunter beschreiben das erste Quartal 2022 rückblickend als ihr umsatzstärkstes seit langem und auch in den Führungsebenen wurden einige Posten umverteilt und zusätzliche Zuständigkeiten geschaffen. Nicht selten wurde auch die Treue von langjährigen Mitarbeitern durch eine Beförderung belohnt.

An ein entspanntes Ankommen in einer neuen Rolle mitsamt ihren Aufgaben war jedoch schon kurz nach dem Jahresstart nicht zu denken. "Ohne Schonfrist", so beschreibt Klara Geywitz (SPD) den Auftakt ihrer Amtszeit als Bundesbauministerin. Sie fasst zusammen, dass sich auf die Liste der großen Ziele für die Branche Zinsveränderungen, Lieferengpässe und Inflation als zusätzliche Hürden zur Digitalisierung, bezahlbarem Wohnraum und Nachhaltigkeit gesellten.

Zwar hatten sich viele der Jobwechsler daran gewöhnt, zumindest teilweise aus dem Homeoffice heraus zu arbeiten, doch die hybride Kommunikation stellte die, die zum ersten Mal führen mussten, noch einmal vor weitere Herausforderungen. Das eigene Netzwerk galt es nach der pandemiebedingten Veranstaltungspause auf Vordermann zu bringen. In Berlin baute Jason Holmes so einen Standort für die Personalberatung Artes Recruitment auf. In Frankfurt nutzte Leonie Tauscher wie viele andere Nachwuchskräfte die Gelegenheit, die Branche über den eigenen Schreibtisch hinaus kennenzulernen.

Davon, dass persönliche Treffen, vor allem mit Kunden, wieder möglich waren, profitierte Alexander Berg als frischgebackener Marketingchef beim Bau- und Bauträgerunternehmen Kleespies zu Beginn des Jahres. Schwierig wurde es, als die Kaufbereitschaft für Wohnungen im Laufe des Jahres nachließ.

Frank Preuss musste wenige Wochen nach der Gründung seines eigenen Unternehmens Auvidis den gesamten ursprünglichen Geschäftsplan umwerfen. Wegen der Zinsentwicklung setzt er nun weniger auf die Akquise von Bestandsimmobilien und konzentriert sich stattdessen auf Projektentwicklungen. Beim Wohnungsunternehmen Heimstaden stand Michael Lippitsch als neuer Kommunikationschef kurz nach Kriegsausbruch im Frühjahr vor der Aufgabe, Unterkünfte unbürokratisch an Geflüchtete aus der Ukraine zu vermitteln. Seinen Mietern musste das Unternehmen im Laufe des Jahres die gestiegenen Energiepreise rechtfertigen. Eine Hürde, vor der beim Jahresendspurt noch andere Branchenakteure stehen. Ruhigere Zeiten sind auch am Jahresende nicht in Sicht.

Lesen Sie hierzu auch die Erfahrungsberichte der Jobneulinge:

Janina Stadel

Avison Young rekrutiert wie verrückt

Harald Ziller.

Harald Ziller.

Bild: Avison Young

Köpfe 02.02.2016
Das kanadische Maklerhaus Avison Young, seit Ende 2014 auch auf deutschem Boden aktiv, vermeldet sieben Neuzugänge. Zwei davon sind in leitender Funktion tätig: Harald Ziller (39) ist vom ... 

Das kanadische Maklerhaus Avison Young, seit Ende 2014 auch auf deutschem Boden aktiv, vermeldet sieben Neuzugänge. Zwei davon sind in leitender Funktion tätig: Harald Ziller (39) ist vom Münchner Projektentwickler Hammer als Director Investment ins Münchner Büro von Avison Young gewechselt. Für Hammer arbeitete Ziller seit 1998, u.a. wirkte er dort als Prokurist und Geschäftsführer. Der ebenfalls 39-jährige Patrick Lademann kommt aus dem Capital-Markets-Team von Bilfinger Real Estate als Associate Director Capital Markets in die Düsseldorfer Niederlassung von Avison Young. Anders als bei Ziller war die Verweildauer auf Lademanns letzter Station eher kurz (zwölf Monate). Seinem vorletzten Arbeitgeber Dr. Lübke & Kelber hatte er immerhin gut siebeneinhalb Jahre die Treue gehalten. Bei Avison Young soll Lademann nun für Abschlüsse im Bereich Wohninvestments, seinem Spezialgebiet, sorgen. Beide Herren sind Anfang Januar 2016 an Bord gegangen.

Weitere neue Namen bei Avison Young sind:

  • Inga Schwarz (42): Die langjährige Chef-Researcherin von Cushman & Wakefield in Deutschland ist nun als Head of Research Germany von Avison Young unterwegs. Sie arbeitet in Hamburg.
  • René Kleinert (44) soll als Associate Director Corporate Leasing Services and Solutions ebendiesen Bereich von Düsseldorf aus für Avison Young hierzulande aufbauen. Auf seinem Berufsweg war er schon stellvertretender Teamleiter bei Aengevelt Immobilien und Sales Manager bei Patrizia Immobilien.
  • Johann Mikhof (Düsseldorf/28/zuvor: BNP Paribas Real Estate) und Pascal Schnellecke (Hamburg/27/vorher ebenfalls bei BNP Paribas Real Estate) firmieren seit Anfang Januar 2016 als Senior Consultant Office Leasing, Roxanne Zeciraj (Frankfurt/28/vorher Savills) seit dem 1. November 2015 als Senior Consultant Retail Leasing.
Harald Thomeczek