Karriere-News

Maren Tschammler wird Investmentleiterin bei Savills Berlin

Maren Tschammler.

Maren Tschammler.

Quelle: Savills Immobilien-Beratungs GmbH

Köpfe 01.04.2021
Maren Tschammler wird nach einer kleinen beruflichen Auszeit Teamleiterin Investment mit Schwerpunkt auf Büroimmobilien bei Savills in Berlin. ... 

Maren Tschammler wird nach einer kleinen beruflichen Auszeit Teamleiterin Investment mit Schwerpunkt auf Büroimmobilien bei Savills in Berlin.

Die 31-Jährige übernimmt die Leitung des fünfköpfigen Investmentteams von Savills in Berlin im Juni 2021 von Niederlassungsleiter Philipe Fischer. Fischer kann sich so wieder auf seinen Job als Head of Berlin Office konzentrieren. Der vorherige Investmentchef von Savills in Berlin, Steffen Pulvermacher, war im Oktober 2019 zu CBRE gewechselt.

Tschammler war in ihrer vorherigen Position Head of Asset Management beim Food-Retailimmobilieninvestor X+Bricks in Frankfurt, wo sie als Managing Director bzw. Head of Asset-Management das Asset-Management-Team aufbaute. Vorher wirkte die studierte Immobilienwirtschaftlerin bei der Triuva KVG, die später von Patrizia geschluckt wurde. Dort war Tschammler u.a. als Associate Director Teil der Investmentmanagement-Mannschaft. Als Transaktionsmanagerin fädelte sie u.a. den Verkauf des Traction-Portfolios mit 30 Immobilien in sechs europäischen Ländern mit ein. Auch beim Ankauf des Hofgartens in der Berliner Friedrichstraße und beim Verkauf der Düsseldorfer Metro-Zentrale durch Patrizia an Arminius hatte sie ihre Finger im Spiel. Zu Savills bringt sie - wie das Neudeutsch so schön heißt - einen Track Record von über 2 Mrd. Euro mit.

Softes Onboarding

Maren Tschammler hat sich zuletzt mit ihrem Mann Timo Tschammler - Ex-Deutschlandchef von JLL und seit November 2020 als Investor, Berater und Mandatsträger zurück auf der Branchenbühne - eine kleine berufliche Auszeit genommen: Eigenheimerwerb und Umzug in ihre Heimstadt Berlin, Geburt ihres (ersten) Sohnes. Bei Savills wird sie ab Juni Verantwortung übernehmen. Gerade befindet sie sich, auch den Corona-Umständen geschuldet, in einer Art softem Onboarding.

Savills beschäftigt in der Hauptstadt ca. 60 Leute: u.a. Investment (Office und Retail), Bürovermietung, Corporate Finance und Research. "Eine riesige Personalentwicklung werden wir erstmal nicht erleben", sagt Berlin-Chef Fischer und kündigt für 2021 eine "marktstabilisierende Strategie" an: "Der Personalstamm soll zur Ruhe kommen. 2022 werden wir sehr behutsam in einzelnen Bereichen - im Investment aber vermutlich fürs Erste noch nicht - nachlegen, eher in Office Agency."

"Wir müssen lernen, wie wir für Maren funktionieren"

Tschammler ihrerseits hat sich u.a. vorgenommen, die "Marktposition von Savills in Berlin auszubauen und Schnittstellen zu Office Agency zu optimieren". Fischer will der jungen Mutter, die eine Vollzeitstelle bei Savills antritt, dabei alle nötigen Freiheiten lassen: "Wir müssen lernen, wie wir am besten für Maren funktionieren; es gibt schließlich auch noch andere Lebensmittelpunkte."

Tschammler lobt ihren neuen Chef: "Wir reden schon seit Monaten über die Stelle. Savills hat sich hochflexibel gezeigt, sowohl beim Startzeitpunkt als auch bei der Organisation: Wie ich arbeite, wo ich arbeite, wann ich arbeite, wie ich mich mit dem Team koordiniere - das hat mir Savills alles freigestellt."

Harald Thomeczek

2020: Das waren die meistgelesenen Personalien

2020 war die gesammte Palette an personellen Veränderungen vertreten.

2020 war die gesammte Palette an personellen Veränderungen vertreten.

Quelle: Pixabay, Urheber: Gerd Altmann

Köpfe 31.12.2020
Wer kam? Wer ging? Im Jahr 2020 war die gesamte Palette an personellen Veränderungen vertreten. Doch welche Nachrichten haben das Leserinteresse geweckt und haben es in die Top Ten ... 

Wer kam? Wer ging? Im Jahr 2020 war die gesamte Palette an personellen Veränderungen vertreten. Doch welche Nachrichten haben das Leserinteresse geweckt und haben es in die Top Ten geschafft? Mit dabei: Avison Young, JLL und ECE.

Der Anlass ist ein trauriger, weswegen gleich zwei Meldungen auf den ersten Plätzen der meistgelesenen Personalien stehen: Der Tod von Kai Richter (52), Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter von 12.18., und der von Wisag-Geschäftsführer Ralf Hempel (59). Richter führte seit 2013 zusammen mit Jörg Lindner 12.18. Investment Management, das sich auf touristisch geprägte Immobilien mit Potenzial fokussiert. Schon Jahre zuvor haben die beiden gemeinsam an Plänen zum Ausbau des Nürburgrings in der Eifel gearbeitet. Richter ist nach kurzer und schwerer Erkrankung gestorben. Plötzlich und unerwartet war auch der Tod von Ralf Hempel. Der Wisag-Geschäftsführer war mehr als ein Vierteljahrhundert für den Facility-Manager tätig. Darüber hinaus galt er viele Jahre als eines der Gesichter der Brancheninitiative Die Möglichmacher und damit der gesamten FM-Branche.

Platz vier: Rosskur bei Avison Young

Eine ganz andere Meldung stieß ebenfalls auf großes Interesse. Der SPD-Vizechef Kevin Kühnert hatte am Rande des Branchentreffs Quo Vadis mitgeteilt, dass er für den Bereich Immobilien, Bauen und Wohnen im SPD-Vorstand zuständig sei. Die Aufgaben hatte er gerade einige Tage vor dem Immobilienkongress übernommen.

Auf Platz vier der zehn meistgelesenen Personalmeldungen steht die Rosskur bei Avison Young. Im Sommer hatte das Maklerhaus die Belegschaft um etwa 15% reduziert. Mit dem Schnitt habe das Unternehmen auf die durch die Corona-Krise ausgelösten Veränderungen am Markt reagiert, erklärte Deutschlandchef Udo Stöckl seinerseits dazu.

Das Mittelfeld der Klickcharts dominieren ferner JLL-Personalien. Es sind die Nachwehen aus dem Vorjahr, die sich in 2020 auswirkten. Zur Erinnerung: 2019 gab es eine ganze Serie von personellen Abgängen bei JLL. Noch Anfang dieses Jahres verließ ein Investmentteam das Unternehmen, um bei Eastdil Secured anzuheuern. Im Frühjahr war schließlich die Nachfolge von Timo Tschammler, der alle Ämter mit Wirkung zum 31. März 2020 niederlegte, geklärt. Mit Sabine Eckhardt übernahm eine Branchenfremde den Chefposten. Sie hatte bisher nicht in der Immobilien- sondern der Medienbranche Karriere gemacht. Eckhardt übernahm nicht nur die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft, sondern auch für Zentraleuropa.

Die Ankündigung, dass ECE sich zum 1. Januar 2021 neu aufstellt, erhielt ebenfalls viel Aufmerksamkeit. Danach wird das Unternehmen seine unterschiedlichen Geschäftsbereiche zukünftig als eigenständige Gesellschaften führen.

Tina Maren Below, Elisabeth Michalowski sowie Dr. Andreas Muschter beschließen Top Ten

Auf den beiden letzten Plätzen der Top Ten: Anfang des Jahres taten sich zwei ehemalige Comfort-Mitarbeiterinnen, Tina Maren Below und Elisabeth Michalowski, zusammen und gründeten in Köln die Maklerfirma Tilli City Immobilien.

Dr. Andreas Muschter verließ im Sommer die Commerz Real und ging als Chief Financial Officer zu The Student Hotel, einem niederländischen Entwickler, Betreiber und Investor von Hotels und Coworkingspaces. Vorerst, denn schon im November wurde bekannt, dass der frühere Commerz-Real-Vorstandschef ab Februar 2021 in den Vorstand der Zech-Group wechseln wird.

IZ

Ex-Vonovia-COO Klaus Freiberg wird Partner bei PropTech1

Köpfe 18.11.2020
Klaus Freiberg, ehemaliger COO von Vonovia, wird Venture Partner und Investor bei PropTech1 Ventures. ... 

Klaus Freiberg, ehemaliger COO von Vonovia, wird Venture Partner und Investor bei PropTech1 Ventures.

Nachdem PropTech1 Ventures kürzlich den Einstieg von Timo Tschammler, vormaliger CEO von JLL Germany, verkündet hat, schließt sich nun mit Klaus Freiberg erneut eine erfahrene Führungskraft dem europäischen Venture-Capital-Fonds an. Der ehemalige COO von Vonovia beteiligt sich an der VC-Plattform als Venture Partner und Investor.

Freiberg engagierte sich nach seinem Rückzug aus dem Wohnungskonzern im Mai 2019 u.a. als Business Angel sowie als Gründer und Geschäftsführer des Company Builders 1648 factory. "Klaus erweitert nicht nur unseren kollektiven Wissens-Pool an der Schnittstelle von Immobilie und Innovation, sondern verstärkt insbesondere auch unser Verständnis zu den Kräften, die auf börsennotierte Immobilienunternehmen und deren Großaktionäre einwirken", sagt Nikolas Samios, Managing Partner von PropTech1.

Stefan Merkle

JLL holt Anita Thelen als Nachfolgerin von Izabela Danner

Anita Thelen.

Anita Thelen.

Quelle: JLL

Köpfe 23.04.2020
JLL Germany hat heute die Nachfolgerin von Ex-HR-Chefin Izabela Danner vorgestellt. Sie heißt Anita Thelen und kommt vom Schweizer Pharmaunternehmen Galderma. ... 

JLL Germany hat heute die Nachfolgerin von Ex-HR-Chefin Izabela Danner vorgestellt. Sie heißt Anita Thelen und kommt vom Schweizer Pharmaunternehmen Galderma.

Thelen tritt ihren Job bei JLL zum 1. Mai 2020 an. Ihr Titel: Head of Human Resources Central Europe. In dieser Rolle wird sie auch den Bereich Human Resources in Deutschland leiten und bekommt einen Sitz sowohl im Operations Board als auch im Strategy Board von JLL in Deutschland. Damit tritt sie hierzulande de facto in die Fußstapfen von Izabela Danner, auch wenn diese in der aktuellen Pressemitteilung von JLL nicht auftaucht. Danner hatte das Unternehmen Ende 2019 aus eigenem Antrieb verlassen.

Thelen war 17 Jahre für Nestlé tätig

Thelen kommt vom Pharmaunternehmen Galderma, das Hautpflegeprodukte herstellt. Sie begleitete dort als Global Senior HR Director die strategische Neuausrichtung. Vorher war sie als European Head of HR in der Lebensmittelsparte des Schweizer Großkonzerns Nestlé, der Mutter von Galderma, tätig. Nestlé verkaufte die Hautpflegesparte im vergangenen Herbst. Insgesamt war Thelen rund 17 Jahre für die Schweizer tätig. Davor bekleidete sie HR-Leitungsfunktionen im In- und Ausland für den US-amerikanischen Mischkonzern General Electric, Robert Bosch und die DirectGroup Bertelsmann.

Ähnlich wie die neue Deutschlandchefin Sabine Eckhardt, die seit dem 1. April 2020 CEO Central Europe und damit auch Nachfolgerin von Ex-Deutschlandchef Timo Tschammler ist, ist Thelens Position auf europäischer Ebene angesiedelt. Und wie Eckhardt kommt auch Thelen nicht aus der Immobilienbranche. Anne-Sophie Curet, Head of Human Resources Emea bei JLL, ist sich sicher: Thelen werde die Ziele von JLL "in den Bereichen Talent Management, Business Development sowie in der länderübergreifenden Koordination und Begleitung von Change-Prozessen erfolgreich voranbringen".

Harald Thomeczek

Nordeuropa-CFO Peter Orend verlässt JLL

Köpfe 20.03.2020
JLL verliert seinen Finanzchef für Nordeuropa. Ende April wird Peter Orend (57) "auf eigenen Wunsch" das Haus verlassen. Henning Kloos, seines Zeichens bereits CFO Germany, übernimmt zusätzlich ... 

JLL verliert seinen Finanzchef für Nordeuropa. Ende April wird Peter Orend (57) "auf eigenen Wunsch" das Haus verlassen. Henning Kloos, seines Zeichens bereits CFO Germany, übernimmt zusätzlich Orends Aufgaben - als Head of Finance Northern Europe.

Im Dezember 2019 waren sich JLL-Europachef Guy Grainger und Deutschlandchef Timo Tschammler im Gespräch mit der Immobilien Zeitung noch sicher: Peter Orend bleibt als CFO des Clusters Northern Europe dem Unternehmen erhalten. Nun, drei Monate später, die Kehrtwende: Nein, das bleibt er nicht. "Peter Orend verlässt JLL auf eigenen Wunsch mit Wirkung zum 30. April 2020", teilt das Maklerhaus mit.

20 Jahre für JLL im Einsatz

Damit verabschiedet sich Orend von einem Arbeitgeber, dem er 20 Jahre lang treu geblieben ist. Im Jahr 2000 stieg er als Head of Controlling and Accounting Germany ein. Vier Jahre später gehörte er als CFO Germany dem deutschen Management Board an und verantwortete zudem u.a. den Standort Leipzig und war CFO für das Schweizer Geschäft. Seinen Posten als CFO Northern Europe trat Orend im vergangenen Jahr an.

Sein Nachfolger als CFO Germany war im Herbst 2019 Henning Kloos. Er wird nun erneut den Staffelstab von Orend aufnehmen und ab Anfang April 2020 in Personalunion auch die Finanzen für das Geschäft in Nordeuropa verantworten - als Head of Finance Northern Europe. Dabei handelt es sich laut JLL um eine dauerhafte Lösung.

Anke Pipke

JLL: Tschammler-Nachfolgerin kommt von außerhalb

Sabine Eckhardt führt ab Mai 2020 im JLL-Konzern diverse europäische Länder, darunter Deutschland.

Sabine Eckhardt führt ab Mai 2020 im JLL-Konzern diverse europäische Länder, darunter Deutschland.

Quelle: JLL

Köpfe 20.01.2020
Das Rätselraten um die Nachfolge von Timo Tschammler als Deutschlandchef des internationalen Immobilienberaters und -dienstleisters JLL ist beendet. Wie JLL mitteilt, übernimmt Sabine ... 

Das Rätselraten um die Nachfolge von Timo Tschammler als Deutschlandchef des internationalen Immobilienberaters und -dienstleisters JLL ist beendet. Wie JLL mitteilt, übernimmt Sabine Eckhardt den Chefposten. Immobilienprofis, die Eckhardt nicht kennen, sollten sich nicht grämen: Die 47-Jährige hat bisher nicht in der Immobilien-, sondern der Medienbranche Karriere gemacht.

Eckhardt fängt am 1. Mai 2020 bei JLL in Frankfurt an. Sie wird dann aber nicht nur die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft übernehmen, sondern auch für Zentraleuropa. Damit sind die skandinavischen Länder, die Niederlande, die Schweiz sowie die osteuropäischen Märkte Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei gemeint. Folgerichtig bekommt Eckhardt einen Platz im Emea Strategy Board von JLL.

Wer nicht mit Eckhardts Laufbahn vertraut ist: Sie gehörte bis April 2019 dem Vorstand von ProSiebenSat.1 Media an, mit der Zuständigkeit für Vertrieb und Marketing. Insgesamt verbrachte sie 15 Jahre in dem Medienkonzern. Nach ihrem Abgang schlüpfte die studierte Germanistin und Philosophin in eine Beraterrolle bei dem Zeitschriftenverlag Bauer Media Group.

"Digitale Transformation" und "Change-Prozesse"

In der Mitteilung, mit der JLL die Personalie Eckhardt bekannt gibt, wird die neue CEO Central Europe insbesondere als Digitalisierungs- und Change-Expertin vorgestellt. Sie bringe, so heißt es, viel Erfahrung aus Branchen mit, "die sich bereits frühzeitig einer digitalen Transformation unterziehen mussten, wie etwa die Medienbranche oder die der schnell drehenden Konsumgüter (FMCG)." Im Zusammenhang mit diesen "Change-Prozessen" habe sich Eckhardt "intensiv mit den Themen Innovation, technologisch gestützte Vertriebslösungen und Leadership auseinandergesetzt".

Guy Grainger, CEO von JLL in der Emea-Region, formuliert seine Erwartungshaltung an die neue Deutschland-/Zentraleuropa-Chefin so: "Mit ihren frischen Ideen und ihren exzellenten Kontakten in die deutsche Wirtschaft wird sie viele Türen für uns öffnen und der Positionierung von JLL auch in Deutschland in jeder Hinsicht ein neues Profil verschaffen."

Nicht jede Entscheidung der jüngeren Vergangenheit, mit der die Chefs in den USA und London den JLL-Konzern fit für die Zukunft machen wollen, ist bei allen Führungskräften und Mitarbeitern auf Gegenliebe gestoßen. So mancher Kollege in Deutschland fühlte sich nicht mitgenommen und hat das Unternehmen verlassen. Ob eine erfahrene Managerin von außerhalb der Immobilienbranche die richtige Wahl für den Posten in Deutschland ist, ist in der Branche nicht unumstritten.

Harald Thomeczek

Das waren die meistgeklickten Personalia 2019

JLL-Deutschlandchef Timo Tschammler (rechts), hier neben seinem Noch-Vorgesetzten Guy Grainger, CEO Emea von JLL, nimmt sich im Frühling und Sommer 2020 eine Auszeit.

JLL-Deutschlandchef Timo Tschammler (rechts), hier neben seinem Noch-Vorgesetzten Guy Grainger, CEO Emea von JLL, nimmt sich im Frühling und Sommer 2020 eine Auszeit.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Gerda Gericke

Köpfe 31.12.2019
Gleich mehrfach ist JLL 2019 unter den zehn meistgelesenen Personalmeldungen des Jahres vertreten. Wobei Ihre absolute Topmeldung des Jahres aus dem Ressort Job & Karriere – "Was ist ... 

Gleich mehrfach ist JLL 2019 unter den zehn meistgelesenen Personalmeldungen des Jahres vertreten. Wobei Ihre absolute Topmeldung des Jahres aus dem Ressort Job & Karriere – "Was ist nur los bei JLL?", unsere Titelstory in IZ 49/2019 – ein wahres Sammelsurium an Personalwechseln ist und Antworten auf die Frage gibt, weshalb sich das Personalkarussell bei JLL seit einiger Zeit hierzulande auffallend kräftig dreht.

Die Ursachenforschung der Immobilien Zeitung führte zu Gründen wie mangelnder Wertschätzung, Streit um Boni, einer Titelflut, einengenden Strukturen und einem abtrünnigen Großkunden. Vor allem so mancher Makler und die eine oder andere Führungskraft fühlte sich offenbar in letzter Zeit bei JLL übergangen und suchte das Weite. Die Konkurrenz, die ihre Reihen nicht zuletzt in den Bereichen Capital Markets und Büro- oder Logistikvermietung etc. verdichtet, freute sich und griff dankbar zu.

Der personelle Aderlass erreichte im Laufe der Recherche auch das deutsche Management Board von JLL: Der scheidende Deutschlandchef Timo Tschammler reichte seine Kündigung ebenso ein wie Personalchefin Izabela Danner. Für beide hatte JLL bis Mitte Dezember 2019 noch keinen Ersatz gefunden. Dabei geht das neue deutsche Operations Board, das zusammen mit einem sogenannten Strategy Board das bisherige Management Board ersetzen wird, offiziell schon zum Jahreswechsel an den Start. "Wer führt die Firma ab Januar?", fragen sich Mitarbeiter. Immerhin: Tschammlers Garden Leave beginnt erst im April. Danner dagegen geht schon zum Jahresende 2019 von Bord.

Im Exklusivinterview mit der Immobilien Zeitung zeigt sich Guy Grainger, CEO für die Emea-Region bei JLL, enttäuscht über die vielen Abgänge - und schaltet auf Angriff: "Unsere Wettbewerber haben ihre Personalkapazitäten in Bereichen, die besondere Beachtung in der Öffentlichkeit erfahren - z.B. Capital Markets und Leasing -, ausgebaut. Trotzdem sind wir enttäuscht über die Zahl von Abgängen. Im nächsten Jahr wird sich das Blatt wenden."

Trauriger Anlass für die meistgelesene Meldung ohne JLL-Bezug

Der Anlass für die meistgeklickte IZ-Onlinemeldung aus dem Jobs-Ressort ohne JLL-Bezug ist ein trauriger: der Tod des Frankfurter Star-Architekten Magnus Kaminiarz. Kaminiarz verstarb im April im Alter von 54 Jahren. Über sein Vermögen lief da ein Insolvenzverfahren. Der gebürtige Bremer machte mit Projekten wie dem Grand Tower, Deutschlands höchstem Wohnturm, oder dem begrünten Hochhaus Eden von sich reden. Im Frühjahr 2019 wurde jedoch bekannt, dass sein Büro am Wiesenhüttenplatz in eine finanzielle Schieflage geraten war.

Marc Drießen tokenisiert Immobilieninvestments

Eine Entdeckung der ganz anderen Art machte vergangenes Jahr offenbar auch Marc Drießen. Drießen, der zumindest der Immobilienfondsgemeinde als Geschäftsführer von Hansainvest oder als Vorstand von Hesse Newman ein Begriff ist, entdeckte die Blockchain für sich und gründete die Gesellschaft Bloxxter mit Sitz in der Schweiz. Der Geschäftszweck: das Tokenisieren von Immobilieninvestments. Wie Drießen der IZ im Interview verriet, will er mit Bloxxter im Januar 2020 das erste tokenisierte Immobilienprodukt in Form eines Genussrechts auf den Markt bringen.

Angermann muss Hamburger Stammkräfte ziehen lassen

Schlechte Nachrichten sorgten in einem anderen Fall für viele Klicks: Das Maklerhaus Angermann strukturierte notgedrungen seine Hamburger Bürovermietungsabteilung um. Die beiden langjährigen Kollegen Artur Kraft und Frank Kerstan verließen das Unternehmen nach 16 bzw. 17 Jahren im Hause Angermann zur Jahresmitte. Wo Stammkräfte ein Unternehmen verlassen, ergeben sich Chancen für nachrückende Nachwuchskräfte: Angermann beförderte den Hamburger Makler Dennis Riepenhausen, immerhin schon seit zehn Jahren im Unternehmen, zum Direktor und Pia Baguhn, seit 2012 dabei, zu seiner Stellvertreterin.

Uli Höller wagt einen Neuanfang

Auch Ulrich Höller verändert sich beruflich. Höller steigt Anfang 2020 beim Projektentwickler ABG-Gruppe in den Sattel. Er hat dem geschäftsführenden ABG-Hauptgesellschafter und Unternehmenslenker Walter Wübben Anteile abgekauft und nimmt auch operativ die Zügel in die Hand. Höller, der Branche gut bekannt von seinen Engangements bei DIC Asset und GEG German Estate Group, ist Mitte 50. Einige prominente Projektentwickler, die in den vergangenen zwei Jahren zur ABG gewechselt waren, haben das Unternehmen schon wieder verlassen.

JLL verliert den nächsten Logistikteamleiter

Auf Platz sechs der zehn meistgelesenen Meldungen auf IZ.de steht wieder eine News mit JLL-Bezug: Marc Snehotta (41), lange Jahre Teamleiter Logistikvermietung in Frankfurt, verlässt JLL zum Jahreswechsel Richtung CBRE. Beim Wettbewerber wird Snehotta Teamleader Industrial & Logistics Frankfurt und Head of Business Development Industrial & Logistics.

Bei JLL reiht sich Snehotta in eine ganze Serie aus Industrial-Abgängen in den vergangenen ein, zwei Jahren ein: Nicht weniger als sechs Teamleader im Bereich Logistikvermietung bzw. -investment und der Head of Industrial Investment Germany haben sich in letzter Zeit verflüchtigt. Snehottas Nachfolger bei JLL ist schon seit Dezember Roman Zurek (35), ein Kollege aus dem Frankfurter Industrial-Agency-Team.

TLG-Großaktionär drückt Personalentscheidungen durch

Auf großes Interesse stieß auch das Treiben des TLG-Großaktionärs Amir Dayan bzw. seiner Ouram Holding. Der israelische Investor setzte sich mit seinem Bestreben, den Aufsichtsrat von TLG Immobilien zu kontrollieren, durch. Seit der Hauptversammlung im Mai 2019 stellt das Ouram-Lager die klare Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder. Das neu zusammengesetzte Kontrollgremium traf prompt eine nicht ganz unwichtige weitere Personalentscheidung: Es installierte über der bis dato amtierenden Doppelspitze aus Jürgen Overath (COO) und Gerald Klinck (CFO) einen CEO in Gestalt von Barak Bar-Hen. Und damit nicht genug der Volten: Unter neuer Führung wollte TLG erst die ungleich größere Gewerbe-AG Aroundtown schlucken, ehe Aroundtown ein Angebot für TLG machte. Die Eckpunkte für eine Fusion stehen schon mal.

Barbara Knoflach und BNP trennen sich

Dass Frauen auch in der Immobilienbranche nicht eben häufig auf Führungspositionen in Erscheinung treten, spiegelt sich auch in unseren Top-Ten-Personalia des Jahres 2019. Die zweite hochrangige Dame, die hier nach JLL-Personalerin Izabela Danner auftaucht, ist Barbara Knoflach. "Deputy Chief Executive Officer" und "Global Head of Investment Management" stand auf Knoflachs Visitenkarte von BNP Paribas Real Estate Investment Management. Im Frühsommer 2019 trennten sich die Wege der erfahrenen Immobilienfondsfrau und des französischen Investmentmanagers. Knoflachs Nachfolgerin Nathalie Charles von AXA Investment Management Real Assets kam am 1. Juli 2019 aus den Startlöchern. Charles soll das verwaltete Anlagevermögen von BNP Paribas Reim bis 2020 von 29 Mrd. auf 34 Mrd. Euro ausbauen helfen. Knoflach schaffte in den vier Jahren ihrer Amtszeit ein Wachstum von 22 Mrd. auf besagte 29 Mrd. Euro.

Viel Rein und Raus bei Aviarent

Ziemlich viele Immobilienfrauen tauchen in der Meldung auf Platz neun auf: "Aviarent verzeichnet mehrere Neuzugänge auf Führungsebenen". So avancierte Yenna Haack zu Jahresbeginn zum Vorstandsmitglied bei AviaRent Invest und verstärkte zusammen mit Sascia Hauke die Geschäftsführung von AviaFund Solution Services. Neu in die Geschäftsführung von AviaRent Capital Management zog der Jurist Harald Strelen ein. Von Bord gingen derweil Ende 2018 AviaRent-Invest-Gründer und CEO Dan-David Golla sowie Vorstandsmitglied und Chief Investment Officer Susan Winter. Beide haben sich dem Vernehmen nach jeweils mit eigenen Unternehmen selbstständig gemacht. Aviarent Invest ist der deutsche Ableger der luxemburgischen Fondsgesellschaft AviaRent Capital Management.

Adlers Abflug macht den Weg frei für Bohle

Auch Gunther Adler (SPD) machte den Weg frei für eine Frau. Der Ex-Baustaatssekretär, der nicht nur unter Horst Seehofer (CSU), sondern auch unter der ehemaligen Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) aktiv war, trat im März den Posten als Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor der bundeseigenen Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen an. Seit April kümmert sich Anne Katrin Bohle, zuletzt Abteilungsleiterin Stadtentwicklung und Denkmalpflege im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, für Seehofer um die Wohnungspolitik des Bundes.

Adlers Abflug überraschte nicht: Im Herbst 2018 war er von Seehofer in den Ruhestand geschickt worden, weil er Platz für Hans-Georg Maaßen machen sollte, der als Verfassungsschutzchef nicht mehr tragbar war. Der Rauswurf blieb dem in der Branche sehr geschätzten Staatssekretär zwar erspart, die Vorkommnisse dürften seine Entscheidung für den Jobwechsel jedoch beflügelt haben.

Harald Thomeczek