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IG Bau warnt vor langfristigen Personalfolgen bei Stellenabbau

Karriere 07.03.2023
Die sinkende Auftragslage im Wohnungsbau könnte bei vorübergehendem Personalabbau den Fachkräftemangel am Bau auch langfristig verstärken. Davor warnt die Gewerkschaft IG Bau und zieht ... 

Die sinkende Auftragslage im Wohnungsbau könnte bei vorübergehendem Personalabbau den Fachkräftemangel am Bau auch langfristig verstärken. Davor warnt die Gewerkschaft IG Bau und zieht Vergleiche zur Gastronomie, wo sich nach den Corona-Lockdowns viele Fachkräfte umorientiert haben.

Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr um 9,6% gesunken. Dabei sind es v.a. Aufträge im Wohnungsbau, die laut Carsten Burckhardt, zuständigem Mitglied für die Bauwirtschaft bei der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau), zurückgegangen sind. Er beobachtet, dass sowohl börsennotierte Unternehmen als auch kommunale, kirchliche und genossenschaftliche Wohnungsgesellschaften trotz bundesweitem Wohnungsmangel zuletzt immer mehr Aufträge für Neubauten und Sanierungen auf Eis gelegt haben und sieht das als Alarmsignal für die Beschäftigten im Baugewerbe. 

„Einen Fehler dürfen wir jetzt nicht machen“, sagt er, „Wir dürfen keinen Bauarbeiter nach Hause schicken.“ Dadurch würden Personalkapazitäten, die in den letzten Jahren aufgebaut wurden, leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

Personalressourcen halten

Burckhardt warnt vor dem „Gastro-Effekt“, der sich während der Lockdowns in der Corona-Pandemie im Gastgewerbe gezeigt hat: „Wer einmal geht, der ist weg. Der kommt, wenn man ihn braucht, nicht zurück. Das haben die Pandemie-Lockdowns in der Gastronomie gezeigt“, erklärt er. 

Er ruft daher Bund und Länder auf, das Bauen zu fördern und Maßnahmen im Bestand zu erleichtern. „Notwendig ist ein konsequentes Durchforsten des Dickichts von Gesetzten und Verordnungen – ein Ausmisten bei den Vorschriften, die Neubau und Umbau verhindern“ und legt dabei den Fokus auf die Auswirkungen auf das Personal: „Manpower und Material sind da. Dieses Potential darf der Staat jetzt nicht verschenken.“

Janina Stadel

Bauunternehmen drohen Stilllegungen durch Nachfolgeprobleme

Die Handwerker auf den Baustellen haben alle Hände voll zu tun.

Die Handwerker auf den Baustellen haben alle Hände voll zu tun.

Quelle: Pixabay, Urheber: Peggy und Marco Lachmann-Anke

Karriere 05.05.2022
Weil sich vor allem Kleinstbetriebe schwertun, einen Nachfolger zu finden, wenn die Inhaber in den Ruhestand gehen, droht vielen Baufirmen eine Stilllegung. Arbeitsplätze und Bauvorhaben ... 

Weil sich vor allem Kleinstbetriebe schwertun, einen Nachfolger zu finden, wenn die Inhaber in den Ruhestand gehen, droht vielen Baufirmen eine Stilllegung. Arbeitsplätze und Bauvorhaben müssen dann von anderen Unternehmen aufgefangen werden.

In jedem zweiten Bauunternehmen in Deutschland setzen sich die Inhaber in den kommenden zehn Jahren zur Ruhe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), für die mehr als 2.500 Bauunternehmer befragt wurden.

Die Hochrechnungen ergaben, dass der Ruhestand bis 2032 bei rund 163.000 Inhabern von Bauunternehmen ansteht, nur etwa 12.000 bis 15.000 der Betriebe würden dann weitergeführt. Dabei haben geradev Kleinstunternehmen Schwierigkeiten, einen Nachfolger zu finden. In den vergangenen zehn Jahren wurden rund 60% der Baufirmen von Familienmitgliedern fortgeführt. Dieses Modell wünschen sich auch aktuell die meisten Inhaber.

Größere volkswirtschaftliche Effekte oder Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sehen die Autoren der Studie durchmögliche Stilllegungen von Betrieben jedoch nicht. Grund dafür ist, dass der Großteil der Bauaufträge voraussichtlich durch andere Unternehmen aus dem In- und Ausland aufgefangen werde. Ebenso könnten diese die Mitarbeiter übernehmen. Dennoch liegt der Arbeitsplatz- und Wertschöpfungsverlust durch plötzliche Betriebsschließungen den Berechnungen zufolge bei rund 6% im Baugewerbe. Zudem könnten regionale Nachteile auftreten, wenn sich Stilllegungen auf bestimmte Standorte konzentrieren.

Janina Stadel

PwC: Investitionen in hybride Arbeitsmodelle zahlen sich aus

Verwaistes Büro: Irgendwann kehren die Mitarbeiter wieder zurück, aber vermutlich seltener als vorher.

Verwaistes Büro: Irgendwann kehren die Mitarbeiter wieder zurück, aber vermutlich seltener als vorher.

Quelle: imago images, Urheber: Westend61

Karriere 28.10.2020
Die Diskussion rund um Homeoffice und Büromarkt nimmt manchmal die Züge eines Glaubenskriegs an. Die Beratungsgesellschaft PwC wollte Licht ins Dunkel bringen und fragte 100 große ... 

Die Diskussion rund um Homeoffice und Büromarkt nimmt manchmal die Züge eines Glaubenskriegs an. Die Beratungsgesellschaft PwC wollte Licht ins Dunkel bringen und fragte 100 große Unternehmen nach ihren konkreten Absichten. Das Ergebnis: 60% der Firmen wollen ihre Büroflächen in den kommenden drei Jahren um durchschnittlich ca. 20% abbauen. Die Mitarbeiter sollen im Gegenzug 65% mehr Zeit im Homeoffice verbringen dürfen. Die Gretchenfrage, ab wann sich eine Flächenreduzierung jeweils für Mieter und Eigennutzer finanziell lohnt, beantworteten die Berater anhand von Modellrechnungen selbst: ab einem Anteil von 8% bzw. 10%.

Die Autoren der Studie "Mehr Home, weniger Office" gehen in ihrer Modellrechnung von einem Bürostandort mit 500 Mitarbeitern, einer 7.500 qm großen Bürofläche und einer monatlichen Nettomiete von 20 Euro/qm aus (bei einer jährlichen Indexierung von 2%). In diesem Mietszenario lohnt sich ein Flächenabbau schon ab ca. 8% reduzierter Fläche. Baut ein Unternehmen die im Durchschnitt genannten 20% ab, liegt die Kostenersparnis nach den ersten zehn Jahren bei 8%. "Dies entspricht einem Nettobarwert von 3,8 Mio. Euro", notieren die Autoren.

Um hohe Anfangsinvestitionen kommen die Unternehmen nicht herum

Diesem Rechenmodell liegen einige Voraussetzungen zugrunde. So planen die befragten Arbeitgeber Umbaumaßnahmen an ihren bestehenden Büroflächen und weitere Investitionen, um hybride Arbeitsmodelle zu ermöglichen bzw. zu verbessern. Geld ausgeben wollen die Firmen insbesondere für zusätzliche Meetingräume, flexibles Desk Sharing, digitale Infrastruktur oder Schulungen.

Damit die obige Rechnung im Mietszenario aufgeht, sollten Investitionen in die bestehende Bürofläche 630 Euro/qm nicht übersteigen. Zudem darf die Restlaufzeit des Mietvertrags nicht länger als neun Jahre sein. Sonst fressen die Strafzahlungen an den Vermieter für entgangene Miete die Kosteneinsparungen wieder auf.

Eigennutzer sparen später, aber mehr

Ist der Nutzer zugleich Eigentümer der Büroimmobilie, lohnt sich ein Flächenabbau mit anschließender Nachvermietung an Dritte ab ca. 10% reduzierter Fläche. Die Berater gehen dabei von einer Nachvermietung der nicht mehr benötigten 20% Bürofläche zu einem Mietpreis von 20 Euro/qm aus. Die Kosten für den Umbau der verbleibenden Flächen sollten die Grenze von 700 Euro/qm nicht überschreiten.

Ein Flächenabbau von 20% führt in diesem Modell zu einer Kostenersparnis von ca. 12% in den ersten zehn Jahren. Aufgrund einer einkalkulierten Leerstandsperiode von sechs Monaten und der Gewährung mietfreier Zeit (weitere drei Monate) werden Kosteneinsparungen zwar später als im Mietszenario erzielt. Da aber Strafzahlungen an den Vermieter wegfallen, fällt die Ersparnis insgesamt größer aus.

Homeoffice ist nicht nur bei Arbeitnehmern beliebt

"Beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, haben sehr positiv für das Homeoffice votiert, auch für die Produktivität dieses Modells. Es gab wenig Gegenstimmen", sagt David Rouven Möcker, einer der beiden Autoren der Studie. "Überrascht hat uns auch, dass die Mitarbeiter schon vor Corona im Durchschnitt zwei Tage die Woche zuhause gearbeitet haben. Das mag daran liegen, dass die Hälfte der befragten Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche kommt."

"Das Büro wird nicht überflüssig"

Seine Kollegin Rita Marie Roland betont: "20% weniger Bürofläche sind kein ganz klarer Cut. Es geht nicht darum, dass das Büro überflüssig wird. Nur sollten Unternehmen ihre Optionen prüfen." Zudem stuften die befragten Arbeitgeber 50% der Bürojobs angesichts der Tätigkeitsprofile als nicht Homeoffice-tauglich ein.

Die Befragung fand im August und September 2020 statt. Befragt wurden Führungskräfte von 100 Unternehmen mit mindestens 50 Büroarbeitsplätzen in Deutschland. Mehr als ein Drittel dieser Unternehmen beschäftigt über 3.500 Mitarbeiter. Gut die Hälfte macht einen Umsatz von mehr als 500 Mio. Euro im Jahr.

Harald Thomeczek

Baufirmen schicken 4,1% der Beschäftigten in Kurzarbeit

Der Anteil der Kurzarbeiter ist auf dem Bau viel geringer als in anderen Branchen.

Der Anteil der Kurzarbeiter ist auf dem Bau viel geringer als in anderen Branchen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Friedhelm Feldhaus

Karriere 02.06.2020

Gehälter für Bauingenieure schrumpfen

Bauingenieure verdienen weniger, als man angesichts des Baubooms denken könnte.

Bauingenieure verdienen weniger, als man angesichts des Baubooms denken könnte.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: ArTo

Karriere 12.04.2019
Auf dem Bau brummt es, aber die Gehälter von Ingenieuren im Baugewerbe sind im vergangenen Jahr nicht gestiegen - im Gegenteil. ... 

Auf dem Bau brummt es, aber die Gehälter von Ingenieuren im Baugewerbe sind im vergangenen Jahr nicht gestiegen - im Gegenteil.

Laut der aktuellen Einkommensstudie Ingenieurgehälter 2002-2018 von ingenieur.de, dem Nachrichtenportal für Technik und Karriere des VDI Verlags, ist das durchschnittliche Bruttojahresentgelt von Ingenieuren mit mehr als zwei Jahren Berufserfahrung in Bauunternehmen im Jahr 2018 um 1,9% auf 55.000 Euro gesunken.

Unsicherheiten dämpfen Gehaltszuwächse für Ingenieure

Im Schnitt über alle Branchen sind die Gehälter von Ingenieuren mit diesem Mindestmaß an Berufserfahrung dagegen leicht gestiegen, im Durchschnitt um 0,8% auf 64.550 Euro. Eingetrübte Konjunkturaussichten in Deutschland und zunehmende Unsicherheiten an den Weltmärkten hätten sich im vergangenen Jahr in deutlich gedämpften Gehaltszuwächsen für Ingenieure bemerkbar gemacht, schlussfolgert ingenieur.de. Im Vorjahr hatte die Zuwachsrate noch satte 3,9% betragen.

Bauingenieure rangieren weit unter dem Vergütungsdurchschnitt

Die Gehälter von Bauingenieuren sind nicht nur geschrumpft, sie liegen auch weit hinter denen von Ingenieuren in anderen Branchen: Die mit Abstand besten Verdienstmöglichkeiten bieten sich seit Jahr und Tag Ingenieuren in der Chemie- und Pharmaindustrie. Hier lag das Durchschnittseinkommen im vergangenen Jahr bei 76.700 Euro brutto. Dahinter folgt der Fahrzeugbau mit 72.000 Euro. Auch im Maschinen- und Anlagenbau und in der Energieversorgung mit Durchschnittswerten von über 65.000 Euro verdienen Ingenieure deutlich besser als auf dem Bau.

Das dickste Gehaltsplus verbuchten Ingenieure 2018 in der Informationstechnologie (plus 5% auf 61.200 Euro). Weniger als in Bauunternehmen bekommen Ingenieure nur in Ingenieur- und Planungsbüros, nämlich 52.500 Euro im Jahr. Dafür haben Letztere 2018 immerhin um 3% zugelegt.

Gehaltsplus für Einsteiger im Bauunternehmen

Immerhin: Einsteiger im Baugewerbe konnten vergangenes Jahr um 2,6% auf rd. 45.000 Euro zulegen. In Ingenieur- und Planungsbüros kletterten die Einstiegsgehälter von Ingenieuren um 1,1% auf rund 44.000 Euro. Damit entwickelten sich beide Bereiche gegen den Trend: Die Durchschnittsverdienste für Berufseinsteiger blieben über alle Branchen mit 48.000 Euro (minus 0,1%) nur stabil.

Die Studie basiert auf den Angaben von 15.010 Ingenieuren.

Die Studie Ingenieureinkommen 2002-2018 kann unter https://www.ingenieur.de/gehaltsstudie/ für 149 Euro bestellt oder für 119 Euro heruntergeladen werden.

Harald Thomeczek

Sechs von zehn Baufirmen tun sich mit Personalsuche schwer

Bauunternehmen macht der Fachkräftemangel im Branchenvergleich am meisten zu schaffen. Baufacharbeiter sind auf dem Arbeitsmarkt ein besonders seltenes Gut.

Bauunternehmen macht der Fachkräftemangel im Branchenvergleich am meisten zu schaffen. Baufacharbeiter sind auf dem Arbeitsmarkt ein besonders seltenes Gut.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: karepa

Karriere 20.03.2019
Der Bau ist der Wirtschaftszweig mit den größten Problemen bei der Stellenbesetzung. Laut Arbeitsmarktreport 2019 des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) brauchen 61% der ... 

Der Bau ist der Wirtschaftszweig mit den größten Problemen bei der Stellenbesetzung. Laut Arbeitsmarktreport 2019 des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) brauchen 61% der Bauunternehmen zwei Monate oder länger, um eine offene Stelle zu besetzen - oder sie brechen die Suche ab, weil sie keinen passenden Kandidaten finden. Nur 12% der Baufirmen finden problemlos einen passenden Mitarbeiter.

In der Gesamtwirtschaft, also inklusive Industrie, Handel und Dienstleistern, bekommt in Anführungszeichen nur knapp jedes zweite Unternehmen (49%) Vakanzen nicht binnen zwei Monaten gefüllt. Und der Anteil derjenigen Arbeitgeber, die von sich sagen, dass sie keine Mühe mit der Besetzung offener Stellen haben, liegt über alle Wirtschaftszweige hinweg immerhin bei 18%.

Die DIHK zieht die Grenze deshalb bei zwei Monaten, weil im Jahr 2010, als sie die Unternehmen erstmals zur Suchdauer befragte, die durchschnittliche Vakanzzeit nach der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) in der Gesamtwirtschaft eben bei zwei Monaten lag. Eine stetige Anpassung würde die zunehmenden Engpässe ignorieren, erklärt Stefan Hardege, Leiter des Referats Arbeitsmarkt bei der DIHK.

Meister im Hochbau sind Mangelware

Tatsächlich ist die durchschnittliche Vakanzzeit über alle Berufe (ohne Helfer) seit 2010 deutlich gestiegen. Allein im vergangenen Jahr legte sie um weitere elf Tage auf 113 Tage zu. In der Baubranche ist die Lage teilweise noch angespannter. Die BA klassifiziert immer mehr Bauberufsgruppen mit unterschiedlichen Qualifikationsniveaus als bundesweite Mangelberufe. Die Vakanzzeit z.B. für Meister im Hochbau lag zuletzt bei 187 Tagen und damit 66% über dem Durchschnitt aller Berufe. Die Arbeitslosenquote betrug 1,1%, und auf 100 offene Stellen kamen gerade mal 79 Arbeitslose.

80% der Baufirmen erhalten keine oder zu wenige Bewerbungen

Die Gründe für eine zähe oder gar ins Leere laufende Personalsuche sind vielfältig, doch ein Grund sticht heraus: "Fast drei Viertel der Betriebe mit langfristig unbesetzten Stellen leiden darunter, dass sie keine oder nicht in ausreichendem Maße Bewerbungen erhalten", erklärt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks mit Blick auf die Gesamtwirtschaft. "Auch hier steht die Bauwirtschaft mit 80% ganz oben."

Doch die Quantität der Bewerbungen ist nicht das einzige Problem: Zweitwichtigster Grund für Besetzungsschwierigkeiten von Baufirmen ist eine zu geringe oder unpassende Qualifikation von Bewerbern. Mehr als die Hälfte (57%) der Bauunternehmen, die Stellen längerfristig unbesetzt lassen müssen, gaben dies bei der DIHK-Umfrage als Grund an.

Überzogene Forderungen sind nicht so sehr das Problem

Zu hohe Forderungen von Bewerbern sind in der Baubranche offenbar nicht so sehr das Problem. Alle Wirtschaftszweige zusammengenommen, stört sich mehr als ein Drittel (37%) der Unternehmen an den Gehaltsvorstellungen der Bewerber und/oder ihren Vorstellungen in puncto Arbeitsbedingungen. In der Bauwirtschaft moniert dagegen nur gut ein Viertel der Firmen überzogene Forderungen.

Am schwersten tun sich Baufirmen laut DIHK-Report dabei, Fachkräfte mit einer dualen Berufsausbildung zu finden. Von denjenigen Bauunternehmen, die Stellen seit mindestens zwei Monaten nicht besetzen können - zur Erinnerung: das sind 61% aller Baufirmen -, sucht jedes zweite (51%) bisher erfolglos Baufacharbeiter. Bei Fachkräften mit zusätzlichen Weiterbildungsabschlüssen wie Fachwirt oder Meister zieht sich die Suche ähnlich oft hin (45%). Akademiker mit (Fach-)Hochschulabschluss zu finden, gestaltet sich für 31% schwierig. Selbst Arbeitskräfte ohne abgeschlossene Berufsausbildung zu finden, entpuppte sich für ebenso viele Baufirmen (31%) als Herkulesaufgabe.

Häufig zieht sich die Suche lange hin - oder läuft komplett ins Leere

Die genannten Zahlen zur erfolglosen Suche schließen "die Fälle ein, bei denen die Unternehmen bereits lange suchen, und solche, bei denen die Stellen gar nicht besetzt werden können", erläutert Studienautor Hardege. "Zum Zeitpunkt der Befragung wissen die Unternehmen ja vielfach nicht, ob sie in den kommenden Monaten jemanden finden oder die Suche abbrechen müssen. Wer z.B. seit sechs Monaten - erfolglos - sucht, wird die Option ankreuzen, ohne zu wissen, ob er gegebenenfalls in zwei Monaten doch jemanden findet."

Der Arbeitsmarktreport basiert auf der DIHK-Konjunkturumfrage, für die die Industrie- und Handelskammern im Herbst 2018 ca. 23.000 Unternehmen befragten. Ca. 7% oder rund 1.600 davon stammen aus der Baubranche.

Harald Thomeczek

Kienbaum und ZIA loten Branchengehälter aus

Sekt oder Selters: Wie gut werden Führungskräfte, Experten und Sachbearbeiter in der Immobilienbranche bezahlt?

Sekt oder Selters: Wie gut werden Führungskräfte, Experten und Sachbearbeiter in der Immobilienbranche bezahlt?

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Thomas Reimer

Karriere 19.03.2019
Die Personalberatung Kienbaum und der Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) starten eine Umfrage zu Gehältern in der deutschen Immobilienwirtschaft. Angesprochen fühlen ... 

Die Personalberatung Kienbaum und der Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) starten eine Umfrage zu Gehältern in der deutschen Immobilienwirtschaft. Angesprochen fühlen sollen sich Immobilienunternehmen aller Art - und nicht nur diese. Die Befragung läuft bis Ende Mai.

Für den "Real Estate Compensation Benchmark" fragen Kienbaum und ZIA Festgehälter, Zielvergütung und tatsächlich erreichte Boni ab. Die Bandbreite reicht von Führungskräften über Fachkräfte bis hin zu Sachbearbeitern. Daten beisteuern können sowohl klassische Immobilienunternehmen als auch Unternehmen, deren Kerngeschäft sich nicht um Immobilien dreht, die aber eigene Immobilienprofis beschäftigen. Die teilnehmenden Firmen sollen jede Position anonymisiert, aber einzeln erfassen und keine Durchschnittswerte angeben. Beschäftigte können nicht mitmachen.

Was verdienen Centermanager?

Willkommen sind alle Assetklassen: Gewerbe, Einzelhandel und Wohnen. Auf den Bereich Handelsimmobilien legen die Autoren der Studie ein besonderes Augenmerk, "da sich Retailimmobilien hinsichtlich ihrer Komplexität und den spezifischen Funktionen von anderen Gewerbeimmobilien wesentlich unterscheiden. Und da dort Funktionen vorhanden sind, die es bei anderen Immobilienarten nicht gibt, z.B. Centermanager", erklärt Philipp Fank, Consultant bei Kienbaum.

Die Onlinebefragung läuft bis zum 31. Mai 2019. Für die Teilnahme an der Umfrage nutzen Interessenten folgenden Link: https://shop.kienbaum.com/club-survey-real-estate. Das unterzeichnete Anmeldeformular senden sie postalisch oder per E-Mail an Kienbaum zurück (recb@kienbaum.de).

Wer Vergleichsdaten will, muss auch eigene Zahlen beisteuern

Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Juni 2019 veröffentlicht. Alle Teilnehmer erhalten im Nachgang eine kurze Ergebnispräsentation und einen einjährigen Zugang zum Club-Survey-Tool des Kienbaum Compensation Survey (Onlinevergütungsdatenbank). Die anonymisierten Vergütungsdaten sind nur für den Teilnehmerkreis zugänglich, betont Markus Amon, Head of Real Estate bei Kienbaum in Frankfurt. Sie können über den exklusiven Onlinezugang für eigene Auswertungen in der Vergleichsgruppe genutzt werden.

ZIA und Kienbaum haben vor zwei Jahren schon einmal Gehälter, die in der Immobilienwirtschaft gezahlt werden, unter die Lupe genommen. Damals stand aber die Vergütung von Führungskräften aus der zweiten Reihe im Fokus.

Die Immobilien Zeitung ist Medienpartner des diesjährigen Real Estate Compensation Benchmarks

Harald Thomeczek

Gute Geschäfte, fürstliche Gehälter

Karriere 12.03.2019
Mag dem Aufschwung auf dem deutschen Immobilienmarkt auch langsam die Puste ausgehen: 2018 war ein Spitzenjahr für die Branche. Den Gehältern von Investmentprofis, Kapitalsammlern und ... 

Mag dem Aufschwung auf dem deutschen Immobilienmarkt auch langsam die Puste ausgehen: 2018 war ein Spitzenjahr für die Branche. Den Gehältern von Investmentprofis, Kapitalsammlern und Asset-Managern in Private-Equity-Häusern und bei institutionellen Fondsmanagern hat das weiter Auftrieb gegeben. Am besten schneiden laut dem aktuellen Vergütungsbericht der Personalberatung Bohill Partners Eigenkapitalbeschaffer bei Finanzinvestoren ab. Allein ihr Festgehalt belief sich im vergangenen Jahr auf bis zu 300.000 Euro. Obendrauf kommt ein leistungsabhängiger Bonus von bis zu 200% des Fixums.

Wie lange der Aufschwung auch der Gehälter anhält, steht in den Sternen: Brexit-Gezerre, Handelskonflikte und marktimmanente Entwicklungen lassen Wolken der Ungewissheit aufziehen. "Es gibt Unternehmen, denen Deutschland zu teuer geworden ist. Andere wollen erst noch in Deutschland einsteigen. Insgesamt ist die Branche nicht mehr so bullish und vorsichtiger mit Prognosen. Ich bin gespannt, was die Immobilienmesse Mipim in Cannes bringt", sagt Alice Fontana, Managing Partner von Bohill Partners.

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in der IZ 11/2019, die am 14. März erscheint.

Harald Thomeczek