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Studentenjobs sind bei Vonovia Mangelware

Vonovia zeigt Flagge - aber nicht so sehr bei Studenten.

Vonovia zeigt Flagge - aber nicht so sehr bei Studenten.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Monika Leykam

Karriere 02.04.2019
Die Wohnungsgesellschaft Vonovia schreibt fast keine Jobs für Studenten aus. Kein Wunder, dass die meisten Studenten die im DAX notierte Wohn-AG darum auch nicht als Wunscharbeitgeber auf ... 

Die Wohnungsgesellschaft Vonovia schreibt fast keine Jobs für Studenten aus. Kein Wunder, dass die meisten Studenten die im DAX notierte Wohn-AG darum auch nicht als Wunscharbeitgeber auf dem Zettel haben.

Mit ca. 400.000 Wohnungen und rund 10.000 Mitarbeitern ist Vonovia Deutschlands größter Wohnungsvermieter. Aktuell finden sich aber nur 20 Jobangebote für Studenten auf dem Karriereportal des DAX-Konzerns - bei insgesamt 524 offenen Stellenangeboten.

Als die Jobsuchmaschine Adzuna im Rahmen einer minutiösen Analyse am 20. März 2019 alle Stellenausschreibungen auf den Websiten der 30 DAX-Unternehmen unter die Lupe nahm, richteten sich bei Vonovia sogar nur neun von 534 Offerten an Studenten. Gemeint sind Praktika, Werkstudententätigkeiten, Jobs für studentische Aushilfen und Plätze für Abschlussarbeiten, nicht aber Einstiegsmöglichkeiten für Absolventen.

Nur 2% der Vonovia-Jobs richten sich an studierende Köpfe

Diese geringe Trefferquote von 2% brachte Vonovia im Studentenjob-Ranking von Adzuna einen der letzten Plätze ein. Zum Vergleich: Bei Spitzenreiter BMW richteten sich 84% von 1.113 Stellenausschreibungen an studierende Köpfe. Noch weniger Studentenjobs als Vonovia hatte zum fraglichen Zeitpunkt nur Adidas ausgeschrieben, nämlich keinen einzigen. Insgesamt entfiel fast jede dritte bei den 30 DAX-Unternehmen gesichtete Stellenannonce auf Studentenpraktika, Werkstudentenjobs und andere studentische Tätigkeiten.

Abgeschlagen im Wunscharbeitgeber-Ranking der Studenten

Dass Vonovia kaum Jobs für Studenten ausschreibt, könnte eine Rolle beim traditionell schlechten Abschneiden des Wohnungskonzerns im Wunscharbeitgeber-Ranking der Immobilien Zeitung (IZ) spielen. Bei der jüngsten Studentenbefragung im Frühjahr 2018 nannten nur fünf von 418 Teilnehmern Vonovia als einen ihrer Arbeitgeberfavoriten. Zum Vergleich: Sieger JLL bekam 58 Stimmen.

"Wir suchen vor allem im Handwerk neue Mitarbeiter"

Den Eindruck, Vonovia habe keinen ausgeprägten Bedarf an Studenten, weist Pressesprecher Max Niklas Gille zurück: "Natürlich sind auch BWLer, Architekten und alle möglichen sonstigen Studentenberufe für uns spannend." Die niedrige Quote an ausgeschriebenen Studentenjobs von 2% komme vor allem dadurch zustande, "dass wir personell sehr stark wachsen und vor allem im Handwerk neue Mitarbeiter suchen". Beim jüngsten Azubistart im August bzw. September 2018 begrüßte der Wohnungskonzern rund 110 gewerbliche Auszubildende. Zusätzlich gingen ca. 50 kaufmännische Azubis an den Start.

Ausgeschriebene Stellen sind nicht die einzigen Studentenjobs

Außerdem, so Gille weiter, kommen bei Studenten "viele Jobs auch initiativ zustande oder z.B. durch Pflichtpraktika". Die wenigen ausgeschriebenen Stellen seien also nicht die einzigen für Studenten. Zum 31. März waren dem Sprecher zufolge rund 140 studentische Aushilfen bei Vonovia beschäftigt. Zudem biete Vonovia Azubis die Möglichkeit, dual zu studieren oder im Anschluss an die Ausbildung ein Studium zu beginnen.

Die IZ-Arbeitsmarktumfrage 2019 läuft gerade. Wer seiner Meinung noch Gehör verschaffen will, sollte bis zum 14. April 2019 in die Tasten hauen. Hier geht es zur Onlinebefragung. Teilnehmern winken etliche Preise, u.a. ein Apple iPad Pro, vier Armbanduhren von Kapten & Son im Wert von jeweils 250 Euro, vier Business-Bags von Picard im Wert von jeweils 250 Euro, 15 Karten zur Expo Real 2019 sowie etliche Dienstleistungspakete aus dem Hause der Immobilien Zeitung Verlagsgesellschaft.

Harald Thomeczek

Expo Real: CareerDay mit dem nächsten Ausstellerrekord

Personalberaterin Inga Beyler (links), Managing Director von Bernd Heuer Karriere, auf dem CareerDay 2017 im Plausch mit angehenden Immobilienprofis.

Personalberaterin Inga Beyler (links), Managing Director von Bernd Heuer Karriere, auf dem CareerDay 2017 im Plausch mit angehenden Immobilienprofis.

Karriere 23.08.2018
Der CareerDay auf der Expo Real verzeichnet den nächsten Ausstellerrekord. Dieses Jahr präsentieren sich 44 Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft der Zielgruppe Studenten, Absolventen ... 

Der CareerDay auf der Expo Real verzeichnet den nächsten Ausstellerrekord. Dieses Jahr präsentieren sich 44 Arbeitgeber aus der Immobilienwirtschaft der Zielgruppe Studenten, Absolventen und Young Professionals.

Im vergangenen Jahr hatten 38 Unternehmen um die Aufmerksamkeit des Branchennachwuchses gebuhlt. Das bedeutete damals ein starkes Wachstum der Ausstellerzahl von mehr als 70%. Dass das Plus dieses Jahr nicht ganz so groß ausfällt, liegt nicht zuletzt an einer banalen Tatsache: "Es gab noch Anfragen von Unternehmen, aber denen mussten wir eine Absage erteilen, weil wir einfach nicht mehr Fläche zur Verfügung haben. 44 Aussteller ist die finale Zahl, der CareerDay ist ausgebucht", sagt Isabell Kaiser, Exhibition Manager Expo Real.

Veranstaltung zieht um

Letztes Jahr fand der CareerDay auf der Fläche der Meet & Retreat Lounge statt. Diese wird es in diesem Jahr so nicht mehr geben, "daher musste die Veranstaltung umziehen und findet jetzt im Eingang West statt; deswegen hat sich auch die Fläche verkleinert", erklärt Kaiser. Die neue Fläche im Eingang West, auf der sich die Aussteller am letzten Messetag (Mittwoch, 10. Oktober; 9 bis 14 Uhr) als potenzielle Arbeitgeber vorstellen, ist ca. 500 qm groß.

Das Rahmenprogramm dagegen findet wie in den Vorjahren wieder im Discussion & Networking Forum (Halle A1, Stand 250) statt. U.a. wird es eine Diskussionsrunde zu Industriekonzernen als Immobilienarbeitgebern geben: IZ-Redakteur Harald Thomeczek fühlt Vertretern von Daimler Real Estate, der BMW Group und BASF auf den Zahn.

Messe hofft auf bis zu 600 Studenten

In wie viele junge Gesichter die Personaler und sonstigen Unternehmensvertreter auf dem Career Day 2018 blicken werden, steht natürlich noch nicht fest: Bis dato hat die Messe München ca. 250 Studententickets verkauft, "diese Anzahl ist ähnlich der vom letzten Jahr", so Kaiser. Schlussendlich "möchten wir auch in diesem Jahr gerne wieder zwischen 500 und 600 Studenten auf der Expo Real willkommen heißen". Studenten und Azubis, die bis zum 7. Oktober online ein Ticket ordern, zahlen 100 Euro. Wer erst auf der Messe ein Ticket löst, zahlt 150 Euro. Was die Aussteller zahlen, gibt Kaiser nicht preis. Die Vermutung, dass sich die gestiegene Nachfrage auch in steigenden Preisen niedergeschlagen hat, bestätigt sie jedoch: "Ja, die Preise sind gestiegen."

Angefangen hat der Career Day mit vier Ausstellern

Die Expo-Real-Macher haben den Career Day im Jahr 2010 aus der Taufe gehoben. Seitdem fand er jedes Jahr statt. Die Zahl der Aussteller ist seitdem - nicht immer kontinuierlich - deutlich gewachsen: Mit nur vier Ausstellern - Commerz Real, DU Diederichs Projektmanagement, Greif & Contzen und Savills - gestartet, ging es bis 2014 auf 22 Teilnehmer hoch. In den Jahren 2015/2016 stagnierte die Ausstellerzahl, ehe sie letztes Jahr erneut kräftig zulegte.

14 Aussteller sind zum ersten Mal dabei

Einige Unternehmen werden dieses Jahr zum ersten Mal ihr Fähnchen auf dem Career Day hissen. Neu dabei ist diesmal z.B. die Rewe Group, die ihren Wettbewerbern Lidl und Kaufland, die schon letztes Jahr Präsenz zeigten, offenbar das Feld nicht kampflos überlassen will. Ebenfalls Premiere feiern auf dem Career Day 2018 folgende Unternmehmen: Witte Projektmanagement, Wilhelm Geiger, P&P, die Niedersächsische Landgesellschaft, M&P Management, Kondor Wessels, Interboden, Instone, HW Ingenieure, Goldbeck, Catella, Christie & Co sowie Die Immobilien Partner Hamburg.

Dass Immobilienunternehmen zurzeit alle Hände voll zu tun haben und sich immer mehr um Nachwuchskräfte bemühen (müssen), war auch auf dem 9. Karriereforum der Immobilien Zeitung zu beobachten: 58 Aussteller warben im Juni 2018 in Frankfurt um die Gunst studierender Köpfe - so viele wie noch nie. Mit von der Partie waren beim IZ-Karriereforum dieses Jahr 47 Unternehmen und elf Institute der Aus- und Weiterbildung.

Harald Thomeczek

"Im Recruiting sitzen wir heute neben Google"

Bruno Bittis kam einst von Hochtief zur mfi.

Bruno Bittis kam einst von Hochtief zur mfi.

Quelle: Unibail-Rodamco Germany

Karriere 07.09.2017
Unibail-Rodamco Germany (URG) und ihre Vorgängerin mfi trennen Welten, sagt HR-Chef Bruno Bittis. Er sollte es wissen, denn der Mann kümmert sich seit zehn Jahren ums Personal. ... 

Unibail-Rodamco Germany (URG) und ihre Vorgängerin mfi trennen Welten, sagt HR-Chef Bruno Bittis. Er sollte es wissen, denn der Mann kümmert sich seit zehn Jahren ums Personal.

Immobilien Zeitung: Herr Bittis, das Personalkarussell hat sich in den letzten Jahren kräftig bei ihnen gedreht. Von den heutigen rund 450 URG-Mitarbeitern haben nur ca. 35% eine mfi-Vergangenheit.

Bruno Bittis: Diese Zahl muss man allerdings relativieren: Erstens hatten wir auch zu mfi-Zeiten Bewegung. Zweitens sind fünf Jahre - wir sind ja seit 2012 mit Unibail verbunden - eine lange Zeit in der heutigen Arbeitswelt. Drittens haben wir zwischenzeitlich einige Objekte abgegeben oder dazugewonnen, allein der Erwerb des CentrO bedeutete ca. 30 neue Mitarbeiter. Richtig ist aber auch, dass viele ehemalige Mitarbeiter eine eigentümergeprägte Führung geschätzt und sich mit den Besonderheiten eines internationalen Unternehmens schwergetan haben. Wir mussten daher nach dem Eigentümerwechsel einige Mitarbeiter bitten zu gehen. Auch sind einige Positionen weggefallen. Viele wurden auch abgeworben, z.B. unser komplettes fünfköpfiges Asset-Management-Team. Und, nicht zu vergessen, unsere Erwartungen an Mitarbeiter und Kandidaten sind nicht mehr identisch mit dem Anforderungsprofil von früher.

IZ: Was hat sich denn seit dem Einstieg von URG so Gravierendes getan?

Bittis: Durch den Einstieg von URG haben wir einen Internationalisierungsschub bekommen. Früher waren wir trotz einiger internationaler Kunden insgesamt sehr deutsch unterwegs, heute suchen wir für unseren Nachwuchs international ausgebildete, junge Menschen, denen wir schon sehr früh - mit 25, 26 Jahren - Verantwortung geben.

IZ: Was muss denn ein Jungspund so alles mitbringen, um bei URG zu punkten?

Bittis: Wenn wir über unseren akademischen Nachwuchs sprechen: zunächst ein gutes akademisches Profil,

sprich, sehr gute Leistungen an einer renommierten Hochschule. Außerdem eine hohe Leistungsmotivation, Flexibilität, Mobilität und die Bereitschaft, früh Verantwortung zu übernehmen. Und wir setzen bei Kandidaten, auch bei Berufseinsteigern, internationale Erfahrung voraus, zumindest in Form eines Auslandspraktikums und zwei Auslandssemestern. Schließlich erwarten wir - und das ist eine harte Voraussetzung - Dreisprachigkeit.

IZ: Dreisprachigkeit? Bei Unibail-Rodamco Germany müssen alle Mitarbeiter also Englisch, Deutsch und Französisch können?

Bittis: Natürlich müssen nicht alle Mitarbeiter drei Sprachen können. Aber bei Hochschulabsolventen, die mit unserer französischen Zentrale kommunizieren und länderübergreifend tätig sein können sollen, ist das zwingend. Und was die Sprachen angeht: Englisch ist klar, und Deutsch liegt bei uns in Deutschland nahe. Aber ob die dritte Sprache Französisch, Spanisch, Schwedisch oder Tschechisch ist, ist nicht wichtig. Die Sprachkenntnis muss zu unseren Aktivitäten in elf europäischen Ländern passen. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir auf internationaler Ebene sehr eng miteinander arbeiten können und Mitarbeiter, wenn sie sich weiterentwickeln, sowohl in anderen Regionen als auch in anderen Funktionen eingesetzt werden können.

IZ: Heißt das, Neuzugänge werden nicht primär für ein bestimmtes Land ausgebildet, sondern können im Prinzip in allen elf Ländern, in denen URG Shoppingcenter entwickelt und managt, zum Einsatz kommen?

Bittis: Klar rekrutiert jedes Land erstmal für den eigenen Bedarf. Aber erstens können Mitarbeiter von Unibail-Rodamco auch in einem anderen Land andocken, und zweitens sollen sich alle als Teil eines großen Ganzen verstehen und von Anfang an unsere Group Culture verinnerlichen.

IZ: Ist die Ausbildung akademischer Nachwuchskräfte konzernweit komplett vereinheitlicht?

Bittis: Absolut. Wir haben dafür den Begriff EGP geprägt, das bedeutet European Graduate Programme. Jeder Kandidat absolviert ein Speed-Dating mit sechs Top-Managern. Wenn alle Beteiligten überzeugt sind, dass dieser Kandidat für das EGP der richtige ist, erhält er am nächsten Tag einen unbefristeten Vertrag. Und dann startet das Programm: "Ein Jahr, zwei Länder, drei Missions". Wenn ich z.B. jemanden für Deutschland rekrutiere, kann derjenige in Paris anfangen, und seine zweite Station kann in Spanien sein.

IZ: Welche Rolle spielt eigentlich immobilienspezifisches Wissen bei der Rekrutierung?

Bittis: Das spielt keine Rolle. Für uns ist entscheidend, dass die generalistischen Talente, die wir suchen, offen für Neues sind, eine hohe Flexibilität mitbringen und sich zügig auf neue Aufgabenfelder und Gegebenheiten einstellen können. Ob bereits Erfahrung in der Immobilienbranche vorliegt oder jemand ein Studium mit einem Immobilienschwerpunkt absolviert hat, ist dagegen für uns im Recruiting nicht wichtig, auch nicht für das Einstiegsgehalt.

IZ: Klingt nicht so, als hätten Sie dasselbe Beuteschema wie z.B. die ECE, aus der die mfi einst ja quasi hervorgegangen ist.

Bittis: Korrekt, im selben Teich wie die ECE fischen wir nicht.

IZ: Sondern?

Bittis: Unsere Talente würden typischerweise in einer Unternehmensberatung arbeiten oder auch bei Technologie-Unternehmen wie Google und Apple. Im internationalen Recruiting sitzen wir nebeneinander. Und auch bei dem Einstiegsgehalt orientieren wir uns ausschließlich an der Consulting-Branche. Die jungen Leute, die unsere Anforderungen erfüllen, verdienen bei uns jedoch knapp unter dem, was sie bei Wirtschaftsberatungen verdienen könnten. Der entscheidende Punkt soll nicht das Geld sein, es gibt schließlich immer jemanden, der mehr bietet.

IZ: Ziehen Sie dann nicht oft den Kürzeren, wenn Sie weniger bieten als der Wettbewerb?

Bittis: Wir erleben bei Einstellungen von der Hochschule selten Vergütungskonflikte, denn wir befördern Mitarbeiter mit dem nötigen Potenzial und einer entsprechenden Performance schnell: Unser Director of Operations in Deutschland ist 33 Jahre alt, der CFO ist 35, und der Head of Marketing ebenfalls 33. Diese Talente wissen, dass sich mit ihrer Entwicklung auch ihr Gehaltspaket steigert. Nebenbei bemerkt habe ich das Gefühl, dass Absolventen mit Immobilienspezialisierung zu früh im deutschen Markt gehypt werden. Aber ich verstehe natürlich, dass viele Unternehmen unter Anwerbungsdruck stehen und das Angebot rar ist. Schließlich haben wir in Deutschland noch keine so lange Geschichte in der professionellen Immobilienwirtschaft und mit Immobilienstudiengängen wie in England oder Frankreich. Wenn dagegen wir bei URG über Spezialisierung reden, dann schauen wir eher in Richtung Hotellerie.

IZ: Was machen Hotelmanager bei einem Einkaufszentrenbetreiber?

Bittis: Im Centermanagement hat sich bei uns, im Vergleich zu mfi-Zeiten, viel verändert: Die meisten unserer neuen Centermanager kommen aus der internationalen Hotellerie. Für uns gehören der Service-Gedanke und die Sichtweise der Gäste fundamental zum Shopping-Erlebnis. Wer Hotelmanagement studiert oder für eine Hotelgesellschaft gearbeitet hat, stellt die richtigen Fragen: Was würde einem Gast - sprich: dem Besucher eines Shoppingcenters - als erstes auffallen? Was würde dieser sich noch wünschen?

IZ: Wie viele EPGs haben Sie seit dem Sprung in die Unibail-Welt schon eingestellt?

Bittis: Wir stellen jährlich ca. zehn EGPs ein, in der Gruppe insgesamt etwa 50. In Deutschland haben wir seit der Zugehörigkeit zu Unibail schon insgesamt rund 40 Absolventen dieses neuen Typus eingestellt. Davon kommen übrigens ca. 25% nicht aus Deutschland.

IZ: Wie finden Sie diese Rohdiamanten?

Bittis: Unibail-Rodamco arbeitet seit 15 Jahren mit einem Netzwerk europäischer Top- Hochschulen zusammen. Früher hatten wir regelmäßig Probleme, Absolventen zu finden - jetzt nicht mehr. Verglichen mit der mfi-Ära ist das eine der besten Veränderungen. Fündig werden wir z.B. auf internationalen Hochschul- oder Jobmessen in Barcelona, Wien oder London. Kandidaten aus Hotelunternehmen sprechen wir gezielt an, oder wir arbeiten mit Personalberatern zusammen, die auf die Hotellerie spezialisiert sind.

IZ: Aufs IZ-Karriereforum gehen Sie auch.

Bittis: Stimmt! Dort habe ich allerdings überwiegend rein deutsche Immobilienprofile getroffen, das ist eigentlich nicht unsere Zielgruppe. Trotzdem nutzen wir die Gelegenheit, Unibail-Rodamco zu positionieren und die Employer Brand zu stärken. Da sind wir in Deutschland noch nicht dort, wo wir eigentlich hinwollen.

IZ: Stimmt! Von den 320 Studierenden von deutschen Hochschulen, die der Immobilien Zeitung im Rahmen unserer diesjährigen Arbeitsmarktumfrage ihren Wunscharbeitgeber verraten haben, nannten gerade mal zwei Unibail-Rodamco. Zum Vergleich: Die Nummer eins in unserem Top-ArbeitgeberRanking kommt auf satte 81 Nennungen.

Bittis: Das sähe anders aus, wenn Sie an internationalen Top-Hochschulen nachfragten!

IZ: Wie lange können Sie Top-Absolventen europäischer Elitehochschulen bei der Stange halten?

Bittis: Wir wissen, dass diese Talente sehr umworben sind. In Frankreich erleben wir, dass Mitarbeiter eine Unibail-Zeit bewusst als "Schule" sehen, wie das zum Beispiel auch bei PwC oder namhaften Beratungsfirmen der Fall ist. Nach vier Jahren ist ungefähr ein Viertel dieser Talente wieder weg. Aber vergessen Sie nicht, dass es noch sehr junge Menschen sind, bei denen sich beruflich und privat eine Menge ändert. Insgesamt wechseln Mitarbeiter heute häufiger den Arbeitgeber als früher, und gerade Top-Leute binden sich meist nur für eine begrenzte Zeit an einen und denselben Arbeitgeber. Daher sind traditionelle "Bindemittel" wie eine betriebliche Altersversorgung keine zeitgemäße Antwort mehr.

IZ: Kann es sein, dass URG so was einfach zu teuer geworden ist?

Bittis: Wir haben kein Problem, Geld auszugeben, wenn es klug investiert ist: Trainings, Events, Auslandsaufenthalte sowie attraktive Packages passen besser zu uns.

IZ: Im Oktober bekommen Sie einen neuen Chef: den ECE-Manager Andreas Hohlmann. Muss er sich warm anziehen?

Bittis: Zunächst mal wird es ein sportlicher Auftakt für ihn, denn er kommt in der Schlussphase unserer jährlichen Businessplanung. Da wird sicher viel Neues für ihn dabei sein. Aber auch eine gute Gelegenheit, den Status und die Strategie für alle Häuser direkt kennenzulernen.

IZ: Wie läuft das denn so ab, wenn die Businesspläne geschrieben werden?

Bittis: In Frankreich ist ja der August der Ferienmonat. Direkt danach startet eine ca. sechswöchige heiße Phase der Fünfjahresplanung. Für jedes unserer Häuser gehen wir im Detail die Fragen durch: Wo stehen wir mit den Zahlen? Wo wollen wir hin? Welche Potenziale sehen wir und wie können wir diese realisieren? Dieser Prozess bezieht alle Beteiligten ein. Sämtliche Veränderungsvorschläge werden intern abgestimmt und im Detail durchgerechnet, sodass am Ende eine klare Strategie für jedes Center, mithin eine lokale Entscheidungsvorlage steht. Diese präsentiert der jeweilige Operating Manager dem gesamten französischen und deutschen Board sowie den wichtigsten Leitern der Corporate-Abteilungen.

IZ: Nach der Übernahme durch Unibail sollen ja reihenweise gestandene Centermanager durch jüngere und billigere Nachwuchskräfte ersetzt worden sein ...

Bittis: Ja, ja. Solche Aussagen sind mir auch schon zu Ohren gekommen. Aber erstens sind unsere Centermanager heute im Durchschnitt 40 Jahre alt, zweitens waren einige Kollegen damals rentennah, und drittens konnte sich eben nicht jeder mit dem Kulturwechsel anfreunden - ich hatte jedenfalls nie einen Auftrag nach dem Motto "jünger und billiger, bitte!"

IZ: Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Harald Thomeczek.

Bruno Bittis

Ex-Boss von Rewe bei Signa im Gespräch

Dieter Berninghaus (r.) mit Migros-Chef Dieter Bolliger und Depot-Geschäftsführer Hans-Dieter Christ (Mitte).

Dieter Berninghaus (r.) mit Migros-Chef Dieter Bolliger und Depot-Geschäftsführer Hans-Dieter Christ (Mitte).

Bild: Ute Schmidt/bildfolio

Köpfe 07.04.2016
René Benko scheint es mit dem Handel ernst zu meinen. Seine Signa-Gruppe holt angeblich Dieter Berninghaus, einen Top-Manager der Schweizer Migros-Gruppe. Der gebürtige Deutsche ... 

René Benko scheint es mit dem Handel ernst zu meinen. Seine Signa-Gruppe holt angeblich Dieter Berninghaus, einen Top-Manager der Schweizer Migros-Gruppe. Der gebürtige Deutsche Berninghaus stand auch einmal fünf Monate lang an der Spitze des Rewe-Konzerns.

Ich hatte immer die Gabe, die besten Leute für mich zu begeistern." So hat Signa-Gründer René Benko einmal das Geheimnis seines Erfolgs erklärt.

Demnächst verstärkt sich seine Firma offenbar mit einem prominenten Manager aus dem deutschen und schweizerischen Einzelhandel. Wie das Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz berichtet, wechselt Dieter Berninghaus, derzeit noch Mitglied der Generaldirektion des Migros Genossenschaftsbundes, zu Signa. Dem Blatt zufolge soll Berninghaus Benko an der Spitze des Signa-Beirats nachfolgen. Dieses 13-köpfige Gremium, besetzt u.a. mit Signa-Investoren, thront über den operativen Gesellschaften der Gruppe. Ein Dementi gibt es weder von Berninghaus noch von Signa. Ein Signa-Sprecher erklärte auf Anfrage: "Wir kommentieren keine Gerüchte."

Signa hat unlängst gegenüber der Immobilien Zeitung angekündigt, dass die Handelssparte des Unternehmens in einigen Jahren für zehn Milliarden Euro Umsatz stehen solle (siehe "Signa hat große Pläne und sucht einen Immobilienvorstand", www.iz.de, 29. Februar 2016). Derzeit besteht Signa Retail im Wesentlichen aus der Warenhauskette Karstadt und einer 51%-Beteiligung an der KaDeWe Group, was in etwa einem Umsatz von 3 Mrd. Euro entspricht. Die Personalie Berninghaus könnte darauf hindeuten, dass es der Immobilienprofi Benko mit dem Einzelhandel tatsächlich ernst meint.

Berninghaus hat trotz seiner erst 51 Jahre ein an Höhen und Tiefen reiches Berufsleben hinter sich. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler war ein Shootingstar im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und schaffte es nach einigen Jahren bei Metro 2001 in den Rewe-Vorstand, dessen Vorsitz er 2004 im Alter von 38 Jahren übernahm. Auf dem Chefposten des zweitgrößten deutschen LEH-Konzerns konnte er sich allerdings nur fünf Monate halten. 2007 wechselte er in die Schweiz zum Lebensmitteldiscounter Denner, der ein Jahr später von Migros gekauft wurde. Dort führt er seit 2008 das Department Handel. Beim Schweizer Handelsriesen machte sich Berninghaus, wie es in einer Mitteilung von Migros heißt, um den Discounter Denner, die Convenience-Schiene Migrolino und die "digitale Transformation" verdient. Berninghaus ist gebürtiger Deutscher, hat aber die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen.

Unerwähnt lässt Migros in seiner Würdigung das Kapitel Das Depot. Berninghaus war es, der, glaubt man einem Bericht der Schweizer Illustrierten von 2009, mit einem Anruf bei Depot-Inhaber Christian Gries die Übernahme des Deko-Filialisten durch Migros einfädelte. Laut letzter veröffentlichter Bilanz verbuchte die Ladenkette 2014 einen Konzernjahresfehlbetrag von 26,5 Mio. Euro (2013: -42,4 Mio. Euro). Angesichts der aufgelaufenen Verluste verkündete Berninghaus im Februar 2014 eine zwölf bis 24 Monate dauernde Atempause für Das Depot (siehe dazu "Migros haut bei Depot die Bremse rein", IZ 8/14).

Christoph von Schwanenflug

Was wollen Nachwuchskräfte?

Karriere 25.02.2016
Die Umfrage der Immobilien Zeitung zu Wunschgehältern und Arbeitgeberpräferenzen von Studierenden beginnt. Teilnehmen können Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge. ... 

Die Umfrage der Immobilien Zeitung zu Wunschgehältern und Arbeitgeberpräferenzen von Studierenden beginnt. Teilnehmen können Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge.

Angehende Immobilienökonomen erwarten zum Berufseinstieg im Durchschnitt rund 44.800 Euro als Bruttojahresgehalt. Die Projektentwicklung ist und bleibt das Ziel für eine relative Mehrheit (18%) der Studierenden, inzwischen jedoch dicht gefolgt vom Asset- und Property-Management (17%), für das sich immer mehr Studenten begeistern können. Das sind nur zwei Ergebnisse der Umfrage zur Joboffensive, einer Initiative der Immobilien Zeitung (IZ), aus dem vergangenen Jahr.

Die Umfrage bietet Studenten, Absolventen und Unternehmen Orientierung beim intransparenten Berufseinstieg und liefert Antworten auf viele Fragen: Welche Vergütungen sollten Unternehmen aufrufen, um morgen noch konkurrenzfähig zu sein? Was für Maßnahmen der Mitarbeiterbindung machen Arbeitgeber für Berufseinsteiger attraktiv?

Die IZ führt die Gehalts- und Arbeitsmarktuntersuchung seit 2001 durch. Um einen Überblick über die Besonderheiten des immobilienwirtschaftlichen Arbeitsmarkts geben zu können, ist die IZ dabei auf die Unterstützung von dessen künftigen Akteuren angewiesen, der Studierenden. Sie sind aufgerufen, sich auch an der diesjährigen Umfrage zu beteiligen. Diese ist am 22. Februar 2016 gestartet und läuft noch bis zum 17. April 2016. Teilnehmen können Studenten aus den Fachrichtungen Immobilienwirtschaft, Facility-Management, Baumanagement oder aus verwandten Studiengängen. Einzige Voraussetzung: Sie müssen innerhalb der nächsten vier Semester (voraussichtlich) ihren Abschluss machen.

Ihr Engagement wird mit Gewinnen im Gesamtwert von 58.000 Euro belohnt: Unter allen Teilnehmern werden drei Maßanzüge bzw. -kostüme von Dolzer, 25 Eintrittskarten für die Immobilienmesse Expo Real im Oktober 2016 in München, zehn Tickets von Heuer Dialog für einen Regionen-, Immobilien-, Wohn- oder Fach-Dialog nach Wahl für 2016/2017, 50 Premium-Pakete und 350 Basis-Pakete der IZ sowie zehn Gutscheine für IZ-Shop.de verlost.

Unterstützt wird die Joboffensive 2016 von der Aareal Bank Group, Bernd Heuer Karriere, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Commerz Real, Corpus Sireo, ECE, der Expo Real, Patrizia Immobilien, Kaufland und RGM.

Harald Thomeczek

Wie sieht der Arbeitsmarkt 2015 aus?

Karriere 26.02.2015
Die Umfrage der Immobilien Zeitung (IZ) zu Einstiegschancen und -gehältern in der Immobilienwirtschaft beginnt. An der IZ-Joboffensive können sich Immobilienunternehmen und Studenten beteiligen. ... 

Die Umfrage der Immobilien Zeitung (IZ) zu Einstiegschancen und -gehältern in der Immobilienwirtschaft beginnt. An der IZ-Joboffensive können sich Immobilienunternehmen und Studenten beteiligen.

Rund 35.000 Euro verdienten Berufseinsteiger in der Immobilienwirtschaft 2014. Doch die Studenten erträumten sich mehr: Sie hätten am liebsten 44.825 Euro bekommen. Das sind nur zwei Ergebnisse der Umfrage zur IZ-Joboffensive aus dem vergangenen Jahr. Sie bietet Studenten, Absolventen und Unternehmen Orientierung beim intransparenten Berufseinstieg und liefert Antworten auf viele Fragen: Was für Vergütungen sollten Unternehmen aufrufen, um konkurrenzfähig zu sein? Welche Branchensegmente suchen besonders viele Mitarbeiter und mit welchen Qualifikationen punkten Bewerber im Vorstellungsgespräch? Seit 2001 führt die IZ die Gehalts- und Arbeitsmarktuntersuchung durch. Um einen Überblick über die Besonderheiten des immobilienwirtschaftlichen Arbeitsmarkts zu geben, ist die IZ auf die Mithilfe von dessen Akteuren angewiesen: Studenten und Arbeitgeber. Beide sind aufgerufen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Ihr Engagement wird mit Gewinnen im Gesamtwert von 58.000 Euro belohnt. Unterstützt wird die IZ-Joboffensive von der Aareal Bank Group, Bernd Heuer & Partner Human Resources, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Commerz Real, Corpus Sireo, ECE, Kaufland, Messe München/Expo Real, Patrizia Immobilien und RGM.

Teilnehmen können Studenten, die ein immobilienwirtschaftliches Fach studieren und innerhalb der nächsten vier Semester ihren Abschluss machen. Unter allen studentischen Teilnehmern werden 300 Informationspakete (Basis) der IZ und zehn IZ-Premium-Pakete sowie zehn Bücher "English Correspondence and Report Writing for Real Estate Professionals" und 25 Eintrittskarten für die Expo Real 2015 verlost. Die ersten 600 Teilnehmer erhalten zudem den IZ-Karriereführer 2015/16 kostenlos. Der Ratgeber enthält die vollständige Auswertung der Umfrage, viele Arbeitgeberporträts, eine Übersicht über die Weiterbildungs- und Studienangebote sowie eine Fülle von Karrieretipps.

Die Unternehmen erhalten als Dankeschön für ihre Teilnahme ebenfalls den IZ-Karriereführer 2015/16 für die Immobilienwirtschaft. Sie haben zudem die Möglichkeit, sich mit einem Unternehmensporträt in dem Ratgeber und auf der IZ-Karriereseite www.iz-jobs.de zu präsentieren. Ansprechpartnerin hierfür ist Martina Walker (E-Mail: walker@iz.de).

Bis zum 17. April 2015 können Unternehmen und Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer an der Gehalts- und Arbeitsmarktumfrage teilnehmen, und zwar unter www.iz-jobs.de/joboffensive.

Sonja Smalian

Fertig ... und los!

Besonders die Bachelor-Studierenden zeigen sich reiselustig: Zwei Drittel von ihnen würden nach ihrem Abschluss gern im Ausland arbeiten. Von den etwas älteren Masterstudierenden sagt das nur jeder Zweite.

Besonders die Bachelor-Studierenden zeigen sich reiselustig: Zwei Drittel von ihnen würden nach ihrem Abschluss gern im Ausland arbeiten. Von den etwas älteren Masterstudierenden sagt das nur jeder Zweite.

Bild: Andrey Kiselev/Fotolia.com

Karriere 21.08.2014
Die Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer sind mobil. Ein Praktikum, ein Job oder ein Auslandssemester haben schon fast jeden Dritten einmal jenseits der deutschen Grenze geführt, ... 

Die Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer sind mobil. Ein Praktikum, ein Job oder ein Auslandssemester haben schon fast jeden Dritten einmal jenseits der deutschen Grenze geführt, wie die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt. Auch nach dem Abschluss würden gerne knapp zwei Drittel im Ausland arbeiten.

Im Ausland den Beruf ausüben, das würden 61% der Immobilienstudenten in Deutschland gern einmal ausprobieren. Das Fernweh kennt keine Geschlechtergrenzen, sondern packt sowohl Männer wie auch Frauen gleichermaßen. Das zeigt die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive, an der sich 446 Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Fächer beteiligt haben (siehe "Die IZ-Joboffensive" auf dieser Seite unten).

Dem Lockruf der Fremde würden zwei Drittel der Eingeschriebenen an Universitäten und Berufsakademien gern nachgeben. An Fachhochschulen liegt der Anteil der reiselustigen Studenten mit 58% etwas niedriger. Ähnliche Differenzen lassen sich zwischen Bachelor- und Masterstudenten ausmachen. Von den meist jüngeren Bachelorstudenten würden ebenfalls zwei Drittel gern außerhalb Deutschlands einen Job antreten, bei den etwas älteren Masterstudenten ist es hingegen nur jeder Zweite.

Damit zeigen sich die Immobilienstudenten mobiler als der durchschnittliche Berufstätige. Nach einer Umfrage des sozialen Netzwerks Xing unter seinen Mitgliedern würden nur 41% der Xing-Nutzer für ihren Traumjob weltweit umziehen. Unter den jungen Berufstätigen zwischen 18 und 29 Jahren liegt der Anteil mit 47% etwas höher.

Wohin zieht es die angehenden Immobilienprofis? Auf der Wunschliste der 271 Studenten, die gern im Ausland arbeiten würden, stehen gleich vier englischsprachige Länder: Rang eins belegen wie auch schon in den Jahren zuvor die USA. Jeder Vierte würde gerne dort mal ins Berufsleben reinschnuppern. Großbritannien kann, wenn auch mit deutlichem Abstand, ebenfalls punkten (15%). Rang fünf belegen Australien und Neuseeland, wohin es immerhin 7% zieht. Mit der Schweiz ist ebenfalls ein Land in den Top 5, in dem es zumindest im deutschsprachigen Teil wenig sprachliche Hürden geben dürfte. Noch völlig offen und flexibel zeigt sich jeder zehnte Student bei der Länderwahl: Diese Gruppe würde "überall" hingehen für den Job. Das dürfte die Arbeitgeber freuen.

Zumal der Sprung über die Grenze gar nicht für jeden Neuland ist. Denn knapp ein Drittel der 446 Befragten hat schon immobilienspezifische Auslandserfahrung gesammelt, zumeist durch ein Auslandssemester oder ein Praktikum. Manch einer verfügt sogar schon über Berufserfahrung. In dieser Kategorie haben die Männer die Nase leicht vorn im Vergleich zu ihren Kommilitoninnen. Doch beim Thema Auslandspraktika liegen beide Geschlechter gleichauf. Abermals gehören englischsprachige Länder wie Großbritannien (31%), USA (18%) und Australien/Neuseeland (8%) zu den Favoriten der Studenten für ihren Auslandstrip. Aber auch die europäischen Nachbarländer Deutschlands, wie die Niederlande oder die Schweiz, standen in der Gunst der Studenten ganz weit oben (jeweils 6%).

Die Vorliebe für englischsprachige Länder hat ihren Grund. Quasi jeder der befragten 446 Studenten - mit einer Ausnahme - gibt an, Englisch zu sprechen. Knapp ein Viertel würde seine Kenntnisse als verhandlungssicher bezeichnen, jeder Zweite als fließend. Kein Wunder also, dass es die Studenten vor allem in Länder zieht, in denen die globale Wirtschaftssprache beheimatet ist - zumal London das Wirtschaftszentrum Europas ist und die USA zu den größten Märkten der Welt zählt und als Ursprungsland der Subprime-Krise eine weltweite Finanzkrise auslösen konnte. Diese Märkte näher kennenzulernen, dürfte für einen Berufseinsteiger in der Branche sicherlich interessant sein. Neben Englisch parliert noch knapp jeder Dritte auf Französisch und knapp jeder Siebte auf Spanisch. Auch über italienische und russische Sprachkenntnisse verfügen 4% bzw. 7% der Befragten. 29 Fremdsprachen von Afrikaans bis Zulu umfasst der Sprachenschatz der Befragungsteilnehmer.

Die Studierenden haben auch klare Vorstellungen davon, wo sie in Deutschland am liebsten arbeiten würden: Auf dem ersten Rang steht wieder einmal Frankfurt mit dem Rhein-Main-Gebiet (17%). Mainhatten lockt nicht nur mit einer für Deutschland ungewöhnlichen Skyline aus Wolkenkratzern, sondern ist auch Sitz zahlreicher Immobilienunternehmen und Finanzierer. Auf den Rängen zwei bis fünf finden sich mit München (15%), Berlin (13%), Stuttgart (12%) und Hamburg (11%) die größten deutschen Städte wieder. Auf Platz 6 - allerdings mit sechs Prozentpunkten Abstand - hat es mit Leipzig sogar eine ostdeutsche Stadt auf einen der vorderen Plätze geschafft. Die Stadt teilt sich Rang sechs mit der Kategorie "deutschlandweit". Jeder 20. Student ist geografisch noch nicht festgelegt - und bereit, dem besten Angebot zu folgen.

Unternehmen, die Berufseinsteiger auf sich aufmerksam machen wollen, müssen vor allem Aufstiegsmöglichkeiten aufzeigen und mit einem Weiterbildungsangebot aufwarten können. Die Höhe des Gehalts, ein zumindest bei der Entscheidungsfindung offenbar sicherer Arbeitsplatz, eine ansprechende Unternehmenskultur und ein Karriereplanungsprogramm sind ebenfalls wichtige Auswahlfaktoren. Auch wenn die Nachwuchskräfte sich eine Auslandstätigkeit vorstellen können: Bei der Arbeitgeberwahl spielt der Faktor "Möglichkeit einer Auslandsentsendung" nur eine untergeordnete Rolle.

Die IZ-Joboffensive

Die Joboffensive für die Immobilienwirtschaft, eine Initiative der Immobilien Zeitung, fördert seit 2001 den Austausch zwischen Arbeitgebern der Immobilienwirtschaft und Berufseinsteigern. Orientierung für den Übergang vom Studium in den Beruf bietet u.a. eine Gehalts- und Arbeitsmarktumfrage, an der sich in diesem Jahr 115 Immobilienunternehmen und 446 Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge beteiligt haben. Die Ergebnisse der Umfragen werden im IZ-Karriereführer 2014/15 für die Immobilienwirtschaft (Erscheinungstag: 1. September) veröffentlicht. Unterstützt wird die IZ-Joboffensive 2014 von: Aareal Bank, Bernd Heuer & Partner Human Resources, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Corpus Sireo, DTZ, ECE, Irebs Immobilienakademie, Kaufland, Messe München/Expo Real, mfi management für immobilien, Patrizia Immobilien und RGM. sma

Sonja Smalian