Karriere-News

Christoph Hartmann

Christoph Hartmann ist mit seiner Frau Bianca fast neun Jahre lang verheiratet.

Christoph Hartmann ist mit seiner Frau Bianca fast neun Jahre lang verheiratet.

Urheber: Christoph Hartmann

Karriere 30.05.2019
Er hätte gerne mehr Zeit für Familie, Karneval und Jakobsweg. Doch Christoph Hartmann (46) ist voll ausgelastet als Managing Partner und Geschäftsführer bei der internationalen Unternehmens- ... 

Er hätte gerne mehr Zeit für Familie, Karneval und Jakobsweg. Doch Christoph Hartmann (46) ist voll ausgelastet als Managing Partner und Geschäftsführer bei der internationalen Unternehmens- und Personalberatung Deininger. Sein Weg dorthin war untypisch. Zunächst machte Hartmann eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann, studierte dann internationale Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Hotel- und Tourismusmanagement in Dortmund, London und auf Hawaii. In der Beratung bei Kienbaum sammelte Hartmann erste Berufserfahrung, mit dem Segment Immobilie und Bau kam er erstmals 2005 bei Heidrick & Struggles in Kontakt. Über die Station Odgers Berndtson gelangte er 2014 zu Deininger. In der Freizeit treibt Hartmann Sport, liest und kocht.

Wo wohnen Sie zurzeit?

Ich wohne mit meiner Familie in einer Doppelhaushälfte zur Miete in Neuss. Wir leben in einem sehr grünen, ruhig gelegenen Wohnviertel mit Anschluss an Wald und Feld einerseits, aber auch mit schnellem Weg in die Neusser Innenstadt. Das sind etwa fünf Minuten per Fahrrad. Wir haben sehr nette Nachbarn, wohnen sehr kinder- und familienfreundlich und fühlen uns dort sehr wohl.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Haus?

Wir haben einen ausgebauten Dachstuhl, der einerseits ein Gästezimmer und andererseits mein Büro beziehungsweise mein Zimmer beherbergt. Dort fühle ich mich unter der Dachschräge sehr wohl, genieße den wunderbaren Blick über unser Wohnviertel, das viele Grün, und habe dort ein gemütliches Refugium.

Was stört Sie in der Immobranche?

Innerhalb der Immobilienbranche stört mich eigentlich relativ wenig. Mich stört - wenn überhaupt - das verhältnismäßig schlechte Image, das die Branche immer noch genießt im Vergleich zu anderen Branchen. Hierzu habe ich auf der Beratungsplattform, auf der ich mich jetzt bewege, einen ganz guten Überblick.

Und was finden Sie besonders gut?

Da ich in früheren Jahren auch auf andere Branchen fokussiert war, finde ich die familiäre Atmosphäre auf Branchenevents und die übersichtlichen Charaktere der Branche an sich besonders gut.

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Koch und/oder Restaurantbesitzer.

Welches Gebäude würden Sie in Deutschland gerne abreißen?

Es gibt so das eine oder andere sehr hässliche Hochhausgebäude aus den 60er, 70er, manchmal auch 80er Jahren.

Was bringt Sie auf die Palme?

Unzuverlässigkeit, Ungerechtigkeit und Unehrlichkeit - beruflich wie privat.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an ...?

... tolle Sonnenuntergänge, hervorragende kreolische und französische Küche, wunderbare Landschaft.

Welche kürzlich besuchte Veranstaltung hat Ihnen besonders gut gefallen?

Die Sonderausstellung zum 350. Todestag von Rembrandt in Amsterdam und das eine oder andere Fußballspiel im Stadion.

In welcher Bar, Diskothek, welchem Restaurant kann man Sie häufiger antreffen?

Meistens in einem guten Restaurant, das Spitzweg in Neuss.

Und mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie dort gerne einmal einen Abend verbringen?

Mit Emmanuel Macron und mir dabei erklären lassen, wie er die fast unlösbare Aufgabe, Frankreich zu modernisieren, erfolgreich zu Ende bringen will.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Fast alles aus der französischen und vor allen Dingen bretonischen Küche.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Manchmal die Dienstleistungsorientierung in Restaurants, die ich in Deutschland auch gerne sehen würde.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben - welchen Traum erfüllen Sie sich?

Ich würde das Geld einem guten und karitativen Zweck zukommen lassen und somit anderen Menschen einen Traum erfüllen.

IZ

Kienbaum und ZIA loten Branchengehälter aus

Sekt oder Selters: Wie gut werden Führungskräfte, Experten und Sachbearbeiter in der Immobilienbranche bezahlt?

Sekt oder Selters: Wie gut werden Führungskräfte, Experten und Sachbearbeiter in der Immobilienbranche bezahlt?

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Thomas Reimer

Karriere 19.03.2019
Die Personalberatung Kienbaum und der Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) starten eine Umfrage zu Gehältern in der deutschen Immobilienwirtschaft. Angesprochen fühlen ... 

Die Personalberatung Kienbaum und der Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) starten eine Umfrage zu Gehältern in der deutschen Immobilienwirtschaft. Angesprochen fühlen sollen sich Immobilienunternehmen aller Art - und nicht nur diese. Die Befragung läuft bis Ende Mai.

Für den "Real Estate Compensation Benchmark" fragen Kienbaum und ZIA Festgehälter, Zielvergütung und tatsächlich erreichte Boni ab. Die Bandbreite reicht von Führungskräften über Fachkräfte bis hin zu Sachbearbeitern. Daten beisteuern können sowohl klassische Immobilienunternehmen als auch Unternehmen, deren Kerngeschäft sich nicht um Immobilien dreht, die aber eigene Immobilienprofis beschäftigen. Die teilnehmenden Firmen sollen jede Position anonymisiert, aber einzeln erfassen und keine Durchschnittswerte angeben. Beschäftigte können nicht mitmachen.

Was verdienen Centermanager?

Willkommen sind alle Assetklassen: Gewerbe, Einzelhandel und Wohnen. Auf den Bereich Handelsimmobilien legen die Autoren der Studie ein besonderes Augenmerk, "da sich Retailimmobilien hinsichtlich ihrer Komplexität und den spezifischen Funktionen von anderen Gewerbeimmobilien wesentlich unterscheiden. Und da dort Funktionen vorhanden sind, die es bei anderen Immobilienarten nicht gibt, z.B. Centermanager", erklärt Philipp Fank, Consultant bei Kienbaum.

Die Onlinebefragung läuft bis zum 31. Mai 2019. Für die Teilnahme an der Umfrage nutzen Interessenten folgenden Link: https://shop.kienbaum.com/club-survey-real-estate. Das unterzeichnete Anmeldeformular senden sie postalisch oder per E-Mail an Kienbaum zurück (recb@kienbaum.de).

Wer Vergleichsdaten will, muss auch eigene Zahlen beisteuern

Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Juni 2019 veröffentlicht. Alle Teilnehmer erhalten im Nachgang eine kurze Ergebnispräsentation und einen einjährigen Zugang zum Club-Survey-Tool des Kienbaum Compensation Survey (Onlinevergütungsdatenbank). Die anonymisierten Vergütungsdaten sind nur für den Teilnehmerkreis zugänglich, betont Markus Amon, Head of Real Estate bei Kienbaum in Frankfurt. Sie können über den exklusiven Onlinezugang für eigene Auswertungen in der Vergleichsgruppe genutzt werden.

ZIA und Kienbaum haben vor zwei Jahren schon einmal Gehälter, die in der Immobilienwirtschaft gezahlt werden, unter die Lupe genommen. Damals stand aber die Vergütung von Führungskräften aus der zweiten Reihe im Fokus.

Die Immobilien Zeitung ist Medienpartner des diesjährigen Real Estate Compensation Benchmarks

Harald Thomeczek

So viel Geld verdient die zweite Reihe

Die Geldbeutel von Führungskräften aus der zweiten Reihe sind sehr unterschiedlich gefüllt.

Die Geldbeutel von Führungskräften aus der zweiten Reihe sind sehr unterschiedlich gefüllt.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: olly

Karriere 27.09.2017
Arbeitgeber sprechen ja nicht gerne über Geld. Der Personalberatung Kienbaum und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) haben 23 Unternehmen jetzt verraten, was sie Führungskräften ... 

Arbeitgeber sprechen ja nicht gerne über Geld. Der Personalberatung Kienbaum und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) haben 23 Unternehmen jetzt verraten, was sie Führungskräften unterhalb der Topebene zahlen. Manch eine Position ist überraschend dürftig dotiert. Und auch im Corporate Real Estate Management gibt es Überraschungen.

Die ermittelten Vergütungsdaten beziehen sich zwar "nur" auf knapp zwei Dutzend Immobilienunternehmen, doch die Mehrheit der Befragten beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter, wie Markus Amon, Head of Real Estate bei Kienbaum in Frankfurt, erläutert: "Insgesamt liegen 40.000 Datensätze hinter der Studie, was sehr beachtlich für diese Teilnehmerzahl ist." Die Daten, so Amon weiter, fußten auf tatsächlichen Positionsdaten, also realen Mitarbeiterdaten einzelner Beschäftigter.

Im Fokus waren Gehälter von Führungskräften unterhalb des Vorstands bzw. der Geschäftsführung. Die Spitzenverdiener aus der zweiten Reihe der Immobilienbranche sind diejenigen, die das Vermietungsmanagement leiten. Sie kassieren im Median ein Jahresgehalt in Höhe von 215.400 Euro. Das heißt: Die eine Hälfte verdient mehr, die anderen 50% kriegen weniger als das. Die genannte Zahl bezieht sich auf die Gesamtvergütung, schließt also neben der Fixvergütung auch variable Bestandteile mit ein.

Vermietungsmanagement vor Portfolio- und Asset-Management

Überraschend deutlich ist der Abstand zum Leiter Portfoliomanagement und dem Leiter Asset-Management, die auf den Plätzen zwei und drei der Topverdiener aus der zweiten Garde der Immobilienbranche liegen. Hier liegt der Median bei 125.200 Euro bzw. 116.700 Euro. "Darin spiegelt sich sowohl die Zusammensetzung des Teilnehmerfelds, insbesondere die im Teilnehmerfeld vertretenen mittelständischen Unternehmen, als auch die Bandbreite der Realität wieder", erläutert Amon. Vertriebschefs können im Immobiliensektor mit 114.500 Euro rechnen und liegen damit fast auf dem Niveau des Asset-Managements.

Weit unter den genannten Werten verkaufen sich Führungskräfte, die nicht direkt am Kerngeschäft mitwirken: So erhält z.B. ein Leiter Facility-Management im Median nur 68.400 Euro, und ein Leiter Kundenbetreuung kommt auf eine Jahresgesamtvergütung von 56.800 Euro. "Das hat uns überrascht, gibt aber tatsächlich die Realität wieder", so Amon.

Überraschungen auch im CREM

Ebenfalls überrascht hat Amon die große Spannbreite der Jahresgesamtgehälter im Coporate Real Estate Management (CREM) bzw. die Zusammensetzung der dort gezahlten Gehälter. Die Bandbreite vom Lower über das mittlere bis zum Senior Management im CREM beziffert Amon auf 140.000 Euro bis zu 500.000 Euro (Fixum plus Variable). Wobei 500.000 Euro die "absolute Spitze" und einen ziemlich seltenen Ausreißer darstelle: "Normal sind im Senior Management eher 300.000 bis 350.000 Euro", relativiert Amon die oben genannte Zahl. Der Teufel steckt eben bekanntlich im Detail. Das gilt auch für die Binnendifferenzierungen auf den drei genannten Hierarchieebenen: So verdient ein Senior Director im Lower Management nach Amons Analyse beispielsweise 180.000 Euro.

Nicht nur vom breiten Gehaltsband im CREM zeigt sich Amon überrascht, sondern auch davon, dass sich die Gehälter auf allen drei genannten Managementebenen zu jeweils rund 50% aus dem Festgehalt und zu 50% aus einem variablen Bestandteil zusammensetzen. Das Incentive hänge mutmaßlich zu einem großen Teil vom gesamten Unternehmenserfolg - und nicht so sehr von der Performance der jeweiligen Immobilienabteilung oder des einzelnen CRE-Managers - ab, der ja recht unterschiedlich ausfallen kann. Was wiederum, zumindest zum Teil, auch die große Spannbreite der gezahlten Gehälter erklären könnte.

Harald Thomeczek

Immobilien-AGs glänzen mit einfallsloser Entlohnung

Vorstandsgehälter steigen oder sinken u.a. mit dem Aktienkurs - doch sollten sich diese nicht auch an anderen Parametern bemessen?

Vorstandsgehälter steigen oder sinken u.a. mit dem Aktienkurs - doch sollten sich diese nicht auch an anderen Parametern bemessen?

Quelle: istockphoto.com, Urheber: ismagilov

Karriere 03.08.2017
Die Vergütung von Vorständen bemisst sich nur an rückwärtsgewandten Kennziffern. Mit der zusätzlichen Orientierung an qualitativen Zielen wäre mehr gewonnen. ... 

Die Vergütung von Vorständen bemisst sich nur an rückwärtsgewandten Kennziffern. Mit der zusätzlichen Orientierung an qualitativen Zielen wäre mehr gewonnen.

Die Personalberatung Kienbaum schaut sich traditionell Jahr für Jahr die Entwicklung der Vorstandsvergütung in börsennotierten Unternehmen an. Diesmal hat man neben der Vergütungshöhe auch die Vergütungssysteme genauer betrachtet und festgestellt: Diese werden häufig noch nicht als Transformationshebel für Innovationen genutzt. Dabei zeigen Trendsetter, wie es gehen kann.

Sowohl die kurzfristige wie auch die langfristige variable Vergütung sind in der Regel an operativen Ergebniskennzahlen ausgerichtet, zeigt eine Analyse der MDax-Unternehmen. Bei der langfristigen variablen Vergütung wird zudem häufig der Aktienkurs als weitere Kennzahl herangezogen.

"Die Grundstruktur der Vergütungssysteme in Dax und MDax hat sich in den letzten fünf Jahren nur langsam verändert. Gerade vor dem Hintergrund der digitalen Transformation, die fast alle Unternehmen vor enorme Herausforderungen stellt, ist das schon erstaunlich", findet Alexander von Preen, Geschäftsführer bei Kienbaum und verantwortlich für den Bereich Board Services. Und er fordert: "Die variable Vergütung sollte sich stärker an zukunftsorientierten Themen wie Innovation und Wachstum ausrichten!"

Kienbaum-Vergütungsanalyst Sebastian Pacher gibt ein Beispiel von einem Wirtschaftszweig, der hier schon recht weit ist: der Versicherungsbranche. Die Assekuranzen seien schon heute massiv von der Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle betroffen. Daher fänden sich in den Vorstandsvergütungssystemen großer Versicherungen, z.B. der Allianz, der Talanx oder der HannoverRück, "verstärkt auch qualitative Ziele, die auf Innovation und Digitalisierung abzielen". Und das hat auch seinen guten Grund, findet Pacher: "Wenn man Vorstände dazu bewegen möchte, wirkliche Treiber der Digitalisierung in ihren Unternehmen zu sein, können solche Ziele - als Ergänzung zu den finanziellen Zielen - aus unserer Sicht sehr sinnvoll sein."

Für die Immobilien Zeitung hat Pacher die Praxis in Immobilienunternehmen und Immobilienbanken im MDax - Aareal, pbb, Alstria Office, Deutsche Euroshop, Deutsche Wohnen, LEG sowie Hochtief - unter diesem Aspekt unter die Lupe genommen und festgestellt: Die variable Vergütung bemisst sich auch bei den aufgeführten Unternehmen größtenteils am Aktienkurs und an Ergebniskennzahlen wie dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) oder den Funds from Operations (FFO).

"Das ist auch absolut in Ordnung und sinnvoll", kommentiert Pacher. Einerseits. Denn andererseits sind die Ergebniskennzahlen ja von Natur aus rückwärtsgerichtet und messen den Erfolg der Vergangenheit. "Gerade vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung und der Transformation vieler Branchen kann es aber sinnvoll sein, zukunftsorientierte Kennzahlen bei der Vergütung der Vorstände stärker zu berücksichtigen", mahnt der Vergütungsexperte an.

Ein Rezept, wie das gehen soll, gibt es jedoch nicht: Pacher selbst räumt ein, dass strategische Ziele, die die langfristige Entwicklung eines Unternehmens beschreiben und sich beispielsweise auf Innovation und Digitalisierung beziehen, "nicht immer eindeutig definierbar oder quantifizierbar" sind. Zukunftsbezogene, strategische Ziele müssten per se häufig offener formuliert und in einem ständigen Dialog zwischen Vorstand und Aufsichtsrat nachverfolgt werden. Aufsichtsräte machten es sich aber zu einfach, wenn sie sich aus diesem Grund auf reine Finanzkennzahlen zurückzögen.

Harald Thomeczek

Platz 20 in Dax-Gehaltsliga

Das Grundgehalt des Vorstandschefs von Vonovia, Rolf Buch, wurde 2016 um 11% angehoben. Insgesamt erhielt er eine Gehaltserhöhung von knapp 3%.

Das Grundgehalt des Vorstandschefs von Vonovia, Rolf Buch, wurde 2016 um 11% angehoben. Insgesamt erhielt er eine Gehaltserhöhung von knapp 3%.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

Karriere 06.04.2017
Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch hat im vergangenen Jahr eine Gesamtdirektvergütung von 4,2 Mio. Euro erhalten - knapp 3% mehr als 2015. Doch im Vergleich aller 30 Dax-Häuptlinge rutscht er ab. ... 

Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch hat im vergangenen Jahr eine Gesamtdirektvergütung von 4,2 Mio. Euro erhalten - knapp 3% mehr als 2015. Doch im Vergleich aller 30 Dax-Häuptlinge rutscht er ab.

Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Personalberatung Kienbaum hervor. Demnach verdiente der Vorstandsvorsitzende von Deutschlands größtem Wohnungsvermieter im vergangenen Jahr etwas weniger als Adidas-Chef Kasper Rorsted mit hochgerechneten 4,25 Mio. Euro, aber rund 300.000 Euro mehr als Oliver Bäte von der Allianz (3,9 Mio. Euro). Bestverdiener Bill McDermott von SAP kam 2016 auf 13,4 Mio. Euro und verdiente damit mehr als dreimal so viel wie Buch. Tabellenletzter ist Commerzbank-Chef Martin Zielke mit 1,48 Mio. Euro.

Kienbaum hat für seine Analyse die Festvergütung sowie die kurzfristigen und langfristigen variablen Vergütungsbestandteile der 30 Dax-Vorstandschefs addiert. Was die langfristigen Elemente angeht, wurden 2016 die tatsächlichen Zuflüsse berücksichtigt und nicht mehr, wie in den Analysen der Vorjahre, die gewährten Zuwendungen. Der Versorgungsaufwand blieb außen vor.

Für Rolf Buch bedeuten die so errechneten 4,2 Mio. Euro nur eine kleine Gehaltserhöhung in Höhe von 2,78% (2015: 4,1 Mio. Euro). Aber immerhin: Neun der 30 Dax-Vorstandschefs haben 2016 teils erheblich weniger verdient als im Vorjahr. So mussten die Chefs der Energieversorger RWE und E.ON, Rolf Martin Schmitz und Johannes Teyssen, Einbußen von 24% bzw. 17% hinnehmen. Nur gut jeder Zweite der 30 Herren, 17 an der Zahl, sah überhaupt eine Gehaltssteigerung.

Andererseits: Im Durchschnitt kletterten die Gehälter um satte 15% auf 4,9 Mio. Euro (2015: 4,4 Mio. Euro). Selbst ohne die beiden Spitzenverdiener von SAP und Daimler (Dieter Zetsche: 12,46 Mio. Euro) stiegen die Gesamtgehälter um 7% auf 4,6 Mio. Euro. Zurückzuführen waren die Gehaltssteigerungen vor allem auf die Langfristvergütungen. Die Grundgehälter blieben praktisch konstant.

Das Grundgehalt von Vonovia-Chef Buch legte 2016, im Dax-Vergleich eher untypisch, um 11,1% auf eine 1 Mio. Euro zu. Die Short-term Incentives notierten fast unverändert bei 694.800 Euro (2015: 693.000 Euro). Die Long-term Incentives machten mit 2,53 Mio. Euro den größten Batzen an Buchs Gehalt aus. Anders als bei vielen der anderen 29 Dax-Vorstandschefs traten diese bei Buch damit auf der Stelle (2015: 2,51 Mio. Euro).

Für 2015 hatte Kienbaum die Dax-Gehaltsliga noch nach einer anderen Systematik berechnet. Damals landete Buch mit 2,86 Mio. Euro auf Platz 25. Wendet man für 2015 jedoch rückwirkend die neue Methodik an, hätte Buch im vorvergangenen Jahr mit 4,1 Mio. Euro Platz 17 belegt. Rang 20 im Jahr 2016 würde also einen kleinen Abstieg für den Wohnungsmanager bedeuten.

Harald Thomeczek

Große Gehaltsspanne

Karriere 17.11.2016
Das Baugewerbe bezahlt seine Führungskräfte mit am schlechtesten, die Immobilienwirtschaft dagegen überdurchschnittlich gut. ... 

Das Baugewerbe bezahlt seine Führungskräfte mit am schlechtesten, die Immobilienwirtschaft dagegen überdurchschnittlich gut.

Die Personal- und Managementberatung Kienbaum hat 11.000 Einzelpositionen aus 1.000 Unternehmen und 31 Branchen ausgewertet. Über alle Führungsebenen hinweg erhält eine Führungskraft in Deutschland in diesem Jahr durchschnittlich eine Gesamtdirektvergütung von 122.000 Euro. In der Grund- und Wohnungswirtschaft streicht man auf solchen Positionen zurzeit im Schnitt 129.000 Euro ein (plus 5,7%). Damit liegt diese im Branchenvergleich im oberen Viertel.

Das Baugewerbe liegt am unteren Ende der Rangliste: Dort verdienen Führungskräfte nur 99.000 Euro im Jahr, also 18,9% weniger als im Branchendurchschnitt. Die drei Branchen, die die Leistungen ihrer Leader am großzügigsten honorieren, sind Versicherungen (178.000 Euro), der Handel (176.000 Euro) und die Pharmaindustrie (158.000 Euro).

Das Gehalt einer Führungskraft wächst in aller Regel mit der Anzahl der Beschäftigten und dem erzielten Umsatz: So verdient eine Führungskraft in der Grund- und Wohnungswirtschaft in Unternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern im Schnitt 149.000 Euro. Das sind 9,6% mehr als der Durchschnitt aller von Kienbaum untersuchten Branchen (136.000 Euro). In Firmen mit weniger als 100 Leuten bekommt man in der Immobilienwirtschaft auf Führungsebene nur noch 95.000 Euro. Der Branchendurchschnitt liegt hier mit 100.000 Euro etwas höher.

Bei einem jährlichen Umsatz von über 500 Mio. Euro kassiert eine Führungskraft in der Grund- und Wohnungswirtschaft laut Kienbaum 153.000 Euro bzw. 8,5% mehr als in den betrachteten Branchen im Schnitt (141.000 Euro). In der Umsatzgruppe von 100 Mio. bis 500 Mio. Euro im Jahr verdienen Führungskräfte in der Immobilienbranche mit 115.000 Euro dagegen 7,3% weniger als im Branchenschnitt (124.000 Euro) - und übrigens auch ein bisschen weniger als im Baugewerbe (116.000 Euro).

Harald Thomeczek