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Die Boni für Manager flachen ab

Veränderungen im Transaktionsmarkt haben sich 2022 auf die Gehälter von Investmentmanagern ausgewirkt.

Veränderungen im Transaktionsmarkt haben sich 2022 auf die Gehälter von Investmentmanagern ausgewirkt.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: jirsak

Karriere 16.03.2023
Private-Equity-Gesellschaften bezahlen ihre Investmentmanager noch immer mit Spitzenvergütungen. Zwar bieten institutionelle Investmenthäuser ähnliche Grundgehälter für einige ... 

Private-Equity-Gesellschaften bezahlen ihre Investmentmanager noch immer mit Spitzenvergütungen. Zwar bieten institutionelle Investmenthäuser ähnliche Grundgehälter für einige Positionen, doch die Boni bei ihnen schrumpfen allmählich. Ein Trend, der nicht für das derzeit gefragte Segment Asset-Management gilt.

Ein "lauwarmer Transaktionsmarkt" hat die Boni von Investmentmanagern im vergangenen Jahr schrumpfen lassen, sagt Alice Fontana. Sie ist Managing Partner der Personalberatung Bohill Partners mit Sitz in London und analysiert zusammen mit ihrem Kollegen Joseph Smith jährlich die Fixgehälter und Bonuszahlungen für Führungskräfte in deutschen Unternehmen aus der Finanz- und Immobilienwirtschaft. "Die Boni in den hohen Leveln, etwa in Geschäftsführerpositionen, lagen zum Teil unter denen von 2021", fasst Smith die Entwicklungen zusammen.

Inflation verschiebt Fokus auf Basisgehälter

Weil das auch für die mittleren Ebenen gilt, haben sich beim Recruiting die Gehaltsansprüche von Bewerbern für Vice-President- und Associate-Positionen verschoben: "Die Kandidaten haben den Fokus eher auf ein gesundes Basisgehalt gelegt", sagt Fontana. Grund dafür: Bei den an sich niedrigeren Grundgehältern fallen die Boni in diesen Positionen stärker ins Gewicht als auf höheren Levels. Durch steigende Grundgehälter wollen Kandidaten sinkende Boni ausgleichen. Des Weiteren suche man einen Angleich an Inflation und steigende Lebenshaltungskosten.

Institutionelle Investmenthäuser zahlten ihren Vice-Presidents im vergangenen Jahr Basisgehälter von 100.000 bis 130.000 Euro. Sie waren vergleichbar mit denen der Private-Equity-Gesellschaften (100.000 bis 140.000 Euro). Doch bei den Institutionellen lag die Spanne der Boni bei 30.000 bis 120.000 Euro, die Private-Equity-Gesellschaften legten zwischen 100.000 und 250.000 Euro als Bonus obendrauf und zahlten somit weiter die Spitzenvergütungen im Segment Investmentmanagement. Bei ihnen war die Nachfrage nach Führungskräften 2022 besonders hoch, denn viele Gesellschaften haben neue Niederlassungen in Deutschland eröffnet. Dafür waren sie vor allem auf der Suche nach Kandidaten, die ein Netzwerk in der gesamten DACH-Region mitbringen und bereits in der Vergangenheit an Transaktionen auf Unternehmens- und Portfolioebene beteiligt waren. Managing-Director-Positionen bezahlten sie mit Spitzengehältern ab 400.000 Euro inklusive Boni. Direktoren wurden einschließlich der Bonuszahlungen mit 325.000 bis 475.000 Euro vergütet.

Stabile Bonuszahlungen im Asset-Management

Noch immer "heiß begehrt" seien Spitzenkräfte im Asset-Management, sagt Smith und erklärt: "Viele Unternehmen haben in den vergangenen vier bis fünf Jahren viele Assets gekauft. Nun geht es darum, trotz steigenden Zinsen und Baukosten Werte für Investoren zu steigern." Dafür brauche es Experten, und um diese zu sich zu locken, haben die Unternehmen 2022 die Gehältern kaum verringert. Mit Boni verdienten die Direktoren in diesem Segment bei den institutionellen Investmenthäusern zwischen 160.000 und 220.000 Euro, Managing-Director-Positionen wurden mit bis zu 350.000 Euro vergütet. Bei den Private-Equity-Gesellschaften kamen Direktoren auf Gesamtvergütungen zwischen 245.000 und 310.000 Euro, ein Level höher wurden bis zu 425.000 bezahlt.

Und auch der Markt der Kapitalbeschaffer hält laut der Gehaltsstudie von Bohill Partners weiterhin an. Smith grenzt die begehrten Kandidaten jedoch ein. "Gesucht werden nicht nur die klassischen Vertriebspersönlichkeiten, sondern gleichzeitig Experten mit starkem technischen und kaufmännischen Wissen rund um die Immobilie als Anlageform – und die sind selten", betont er. Gute Chancen, sich bei einem Wechsel einen Job aussuchen zu können, haben laut den beiden Personalexperten aber auch Capital-Raisers, die nach einer Investition langfristig mit Kunden Kontakt halten. Ein breites und belastbares Netzwerk ist laut Fontana der Schlüssel zur Wunschposition. "Ein Netzwerk, das so belastbar ist, dass es nicht nur als Türöffner dient, sondern auch zu Abschlüssen führt, ist hier notwendig", sagt sie. Und weil diese Kandidaten rar sind, könnten sie noch immer gutes Gehalt verlangen. Schon auf der Ebene des Vice-President lagen die Gesamtgehälter 2022 bei 140.000 bis 240.000 Euro, Managing Directors verdienten Grundgehälter von 210.000 bis 270.000 Euro und kassierten zusätzlich Boni von 105.000 bis 430.000 Euro.

Einen Trend haben die beiden Personalexperten im Bereich der Kreditvergaben beobachtet. Zwar seien in Deutschland noch immer die großen Banken dominierend auf diesem Gebiet, doch auch bankenfremde Kreditgeber gewinnen hierzulande immer mehr an Bedeutung. "Diese Entwicklung konnten wir in Großbritannien schon während der Corona-Pandemie beobachten", sagt Smith. Jetzt komme sie auch in Deutschland an und biete gute Gehaltschancen für die passenden Kandidaten. Für einen Direktor lagen die Vergütungen 2022 bei 150.000 Euro bis 255.000 Euro inklusive Boni. Laut Smith könnten sie bei anhaltendem Trend in den kommenden zwölf Monaten weiter steigen.

Für die Headhunter habe die Arbeit trotz schwächelndem Transaktionsmarkt im vergangenen Jahr nicht nachgelassen. "Einen Einbruch auf der Recruitingseite konnten wir nicht beobachten", sagt Fontana. Als Gründe nennt sie, dass sich gerade in Krisenzeiten viele Unternehmen neu ausrichten, etwa in Bezug auf Strategie oder neue Assetklassen. Für diese Schritte brauchen sie zusätzliche Experten in ihren Teams und vor allem in den Führungsriegen. Einige Unternehmen haben in diesem Zuge auch die geforderten Qualifikationen für bestehende Rollen angepasst.

Zudem müssten bei Nachbesetzungen immer wieder Kandidaten gefunden werden, sagt Fontana. Die Passgenauigkeit sei dabei in den vergangenen Monaten immer wichtiger geworden. Das gelte vor allem auf der Finanzseite. "Chief Financial Officers und Finanz-Direktoren sind stark gefragt, denn man braucht gerade in schwierigen Zeiten, wo es um Refinanzierungen und Neubudgetierung geht, ein gutes Finanzteam", sagt Fontana und erklärt, dass die Boni deshalb für diese Funktionen stabil geblieben sind. Sie lagen bei den CFOs bei bis zu 350.000 Euro im Jahr – zusätzlich zu Basisgehältern zwischen 200.000 und 375.000 Euro.

Einen passenden Finanzdirektor haben Unternehmen mit Basisgehältern zwischen 110.000 und 200.000 Euro entlohnt. Die zusätzlichen Boni lagen in den meisten Fällen bei um die 55.000 Euro.

Janina Stadel

Private-Equity-Firmen zahlen Spitzengehälter

Im Asset-Management und bei  Investmentprofis unterscheiden sich Grundgehälter und Boni.

Im Asset-Management und bei Investmentprofis unterscheiden sich Grundgehälter und Boni.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Robert Kneschke

Karriere 31.03.2022
Investmentprofis und Asset- Manager, die Erfahrung mit den Assetklassen Logistik, Wohnen oder Gesundheitsimmobilien mitbringen, haben bei einem Wechsel gute Chancen auf ein hohes Gehalt, ... 

Investmentprofis und Asset- Manager, die Erfahrung mit den Assetklassen Logistik, Wohnen oder Gesundheitsimmobilien mitbringen, haben bei einem Wechsel gute Chancen auf ein hohes Gehalt, vor allem in der Private-Equity-Branche. Doch der Research erfährt durch die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage ebenfalls einen Aufschwung.

Viele internationale Unternehmen wollen in den alternativen Nutzungsarten Logistik-, Life-Science-, Gesundheits- und Sozialimmobilien auf dem deutschen Markt Fuß fassen oder wachsen. Deshalb haben Einkäufer von Gebäuden und bebaubaren Flächen mit guten Netzwerken innerhalb der Branche und auf kommunalpolitischer Ebene Chancen auf gut bezahlte Stellen. Gute Englischkenntnisse sind zusätzlich nötig, nicht zuletzt für die interne Kommunikation, sodass einige Unternehmen gezielt nur nach Kandidaten mit Erfahrung im internationalen Geschäft suchen. Zu diesem Ergebnis kommen Alice Fontana, Managing Partner bei der Personalberatung Bohill Partners mit Sitz in London, und ihr Kollege Joseph Smith. Letzterer hat als Verantwortlicher für alle Gehaltsuntersuchungen des Unternehmens die Gehälter von Mitarbeitern auf Senior-Level in deutschen und internationalen Unternehmen im vergangenen Jahr analysiert.

Demnach werden Investmentprofis von Private-Equity-Gesellschaften besser bezahlt als von institutionellen Investmentmanagern. Einem Experten auf Managing-Director-Ebene, der 15 Jahre Berufserfahrung mitbringt, zahlen die Private-Equity-Gesellschaften im Schnitt ein festes Jahresgehalt von 200.000 bis 325.000 Euro, ein Director mit zehn Jahren Berufserfahrung bekommt zwischen 190.000 und 260.000 Euro im Jahr. Die zusätzlichen Boni liegen v.a. bei den Managing Directors zum Teil bei mehr als 100%.

Englischkenntnisse und Netzwerke sind gefragt

Bei institutionellen Investmentmanagern werden die gleichen Positionen mit 150.000 bis 350.000 Euro und 130.000 bis 200.000 Euro Grundgehalt im Schnitt geringer vergütet. Auch die Boni fallen mit durchschnittlich 50% niedriger aus. So kommt ein Director in der Private-Equity-Welt auf ein Gesamtgehalt, das mit den Salären der höhergestellten Managing Directors bei institutionellen Investmentmanagern vergleichbar ist. Besonders begehrt in der Branche seien Frauen, ergänzt Fontana. Sie werden zum Teil gezielt gesucht, um Diversitätsraten zu erfüllen, seien aber generell häufiger im Asset-Management oder unter den Eigenkapitalbeschaffern zu finden.

Im Asset-Management habe es zuletzt weniger Wechsel gegeben und die Gehälter seien im Vergleich zum Vorjahr kaum gestiegen. Im Schnitt zahlen laut der Untersuchung von 2021 Private-Equity-Gesellschaften für einen Managing Director ein Gesamtgehalt von 335.000 bis 500.000 Euro, ein Director verdient zwischen 155.000 und 210.000 Euro inklusive Boni. Weil die institutionellen Investmentmanager nicht nur niedrigere Grundgehälter zahlen, sondern auch die Boni hinterherhinken, kommen die Managing Directors dort im Schnitt auf Gesamtsaläre von 175.000 bis 350.000 Euro und Directors auf ein Gesamtgehalt von 125.000 bis 205.000 Euro. Fontana rechnet damit, dass die Nachfrage nach Asset-Managern bald wieder steigt, weil viele Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren Bestände eingekauft haben, die es jetzt zu repositionieren und renovieren gilt. Erste Trends in diese Richtung habe sie in den vergangenen Wochen bereits beobachten können. "Die eingeworbenen Bestände müssen jetzt aktiv verwaltet und Werte gehoben werden." Mit Blick auf den deutschen Markt ergänzt sie: "Es gibt wohl eine gute Anzahl an Logistik- und Wohnimmobilien-Asset-Managern, aber das Gerangel um diese ist groß. Viele haben in den letzten zwölf bis 24 Monaten ihren Arbeitgeber gewechselt und sind nicht unbedingt wieder auf der Suche nach einer neuen Rolle."

Die Spitzenverdiener sind die Eigenkapitalbeschaffer. "Auch hier ist die Nachfrage wesentlich größer als der Kandidatenpool an wechselwilligen Fundraisern. Wir sehen, dass relativ jungen Experten in diesem Segment Abteilungsleiter-Positionen angeboten werden, was den Kampf um Talente hier gut reflektiert", erklärt Fontana. Unternehmen zahlen zwischen 190.000 und 345.000 Euro Gesamtgehalt für einen Director, Managing Directors kommen im Schnitt auf 315.000 bis 700.000 Euro pro Jahr inklusive Boni.

Research und Strategy habe in den vergangenen zwei Jahren eine ganz neue Bedeutung für die Immobilienwirtschaft bekommen. "Die Pandemie und letztlich auch die Ukraine-Krise haben das Prognostizieren der Märkte deutlich erschwert. Viele bauen sich jetzt eigene Research-Abteilungen auf oder strukturieren sie so um, dass die Experten sich auf spezifische Nutzungsklassen spezialisieren können, anstatt generalistisch zu arbeiten", erklärt Smith.

Wer dabei von einem externen Berater zu einem Investmentmanager in-house wechselt, könne in den meisten Fällen mit einem Gehaltssprung rechnen. Ein Grundgehalt von 125.000 bis zu 150.000 Euro im Jahr ist im Moment laut der Studie für einen Head of Research realistisch. Gestiegen sind außerdem die zusätzlichen Boni in diesem Bereich. Sie lagen in den vergangenen Jahren noch bei 30% und erreichen jetzt immer häufiger die Marke von 50%.



Janina Stadel

Gute Geschäfte, fürstliche Gehälter

Karriere 12.03.2019
Mag dem Aufschwung auf dem deutschen Immobilienmarkt auch langsam die Puste ausgehen: 2018 war ein Spitzenjahr für die Branche. Den Gehältern von Investmentprofis, Kapitalsammlern und ... 

Mag dem Aufschwung auf dem deutschen Immobilienmarkt auch langsam die Puste ausgehen: 2018 war ein Spitzenjahr für die Branche. Den Gehältern von Investmentprofis, Kapitalsammlern und Asset-Managern in Private-Equity-Häusern und bei institutionellen Fondsmanagern hat das weiter Auftrieb gegeben. Am besten schneiden laut dem aktuellen Vergütungsbericht der Personalberatung Bohill Partners Eigenkapitalbeschaffer bei Finanzinvestoren ab. Allein ihr Festgehalt belief sich im vergangenen Jahr auf bis zu 300.000 Euro. Obendrauf kommt ein leistungsabhängiger Bonus von bis zu 200% des Fixums.

Wie lange der Aufschwung auch der Gehälter anhält, steht in den Sternen: Brexit-Gezerre, Handelskonflikte und marktimmanente Entwicklungen lassen Wolken der Ungewissheit aufziehen. "Es gibt Unternehmen, denen Deutschland zu teuer geworden ist. Andere wollen erst noch in Deutschland einsteigen. Insgesamt ist die Branche nicht mehr so bullish und vorsichtiger mit Prognosen. Ich bin gespannt, was die Immobilienmesse Mipim in Cannes bringt", sagt Alice Fontana, Managing Partner von Bohill Partners.

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in der IZ 11/2019, die am 14. März erscheint.

Harald Thomeczek

London sucht deutsche Value-add-Profis

Headhunterin Alice Fontana im Einsatz auf der Immobilienmesse Expo Real 2017 in München.

Headhunterin Alice Fontana im Einsatz auf der Immobilienmesse Expo Real 2017 in München.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

Karriere 05.04.2018
Kapitalakquisiteure, Einkäufer und Asset-Manager mit Deutschlandexpertise sind bei internationalen Private-Equity-Investoren, Investment-Managern und Fondshäusern begehrt. Die Nachfrage ... 

Kapitalakquisiteure, Einkäufer und Asset-Manager mit Deutschlandexpertise sind bei internationalen Private-Equity-Investoren, Investment-Managern und Fondshäusern begehrt. Die Nachfrage hat sich allerdings verschoben, berichtet Alice Fontana, Co-Chefin der Londoner Personalberatung Bohill Partners: Gefragt sind aktuell insbesondere Spezialisten, die das Maximum aus Objekten mit Optimierungspotenzial herauszuholen wissen. Bei den Gehältern wird nicht geknausert.

Viele von Fontanas Kunden finden die Preise für Core-Assets in Deutschland überteuert. Sie legen deshalb mittlerweile immer öfter Produkte mit Fokus auf Value-add-Immobilien auf. Sie brauchen das entsprechende Personal, das solche Objekte findet, die Rechte an diesen sichert - und mit solchen Objekten zu arbeiten versteht. Last but not least braucht es natürlich auch Leute, die deutsche Investoren von den Vorzügen einer solchen Anlagestrategie zu überzeugen wissen, damit diese die Schatulle für solche Investments öffnen.

"Zurzeit wird speziell Kapital für Value-add-Assets geraised", berichtet die gebürtige Österreicherin Fontana. Sie machte sich 2008 mit einer Kollegin selbstständig, ist aber insgesamt schon seit fast zwei Jahrzehnten als Headhunterin von London aus in der Dach-Region aktiv. Mit der Nachfrage nach Immobilien, deren Leerstände gefüllt werden wollen, denen die Mieter angesichts bald auslaufender Mietverträge abhanden zu kommen drohen, die ein mehr oder minder tiefgreifendes Facelifting nötig oder Platz für Erweiterungen haben, steigt der Bedarf an Menschen, die Potenziale wie diese zu heben imstande sind. An Einkäufern und Asset-Managern also, die "technische Immobilien-Skills mitbringen und gleichzeitig die kaufmännische Expertise haben, die sich also auch mit Cashflows und Returns auskennen", wie Fontana sagt. "Die sind gesucht - und das spiegelt sich auch im Gehalt wider."

In den Himmel schießen die Gehälter auf dem deutschen Personalmarkt zwar nicht, vielmehr bleiben sie stabil auf hohem Niveau, "in Deutschland ist das nicht anders als in London", so Fontana. Bei den Boni konstatiert die erfahrene Headhunterin, die u.a. Positionen wie Heads of Asset-Management (AM), Heads of Business Development bzw. "Capital Raiser" oder Deutschland-Geschäftsleiter von nicht-deutschen Unternehmen (mit Hauptsitz oder Dependance in der britischen Hauptstadt) besetzt, immerhin eine "leichte Steigerung". Und die Grundgehälter hätten im Vorjahresvergleich ebenfalls leicht zugelegt.

Ein Head of AM darf mit einem Grundgehalt von 130.000 bis 180.000 Euro im Jahr brutto rechnen - "manche sind teurer, füllen dann aber eine breitere Rolle auf Geschäftsführerebene aus,", erläutert Fontana. Die Boni für Chef-Asset-Manager sieht sie bei 50% bis 100% des Basisgehalts, "teils darüber". Asset-Manager werden heute ab und an zudem mit Anteilen an den von ihnen gemanagten Fonds in Basispunkthöhe geködert: "Das ist eher ein Private-Equity-Konstrukt und dort schon lange gang und gäbe. Mittlerweile werden solche carry-Elemente auch Asset-Managern angeboten." Oder diese können selbst in eine Transaktion investieren und werden dann ebenfalls am Erlös beteiligt, wenn die Immobilie wieder verkauft wird.

Kapitalakquisiteure, die ihren Dienstsitz in Deutschland haben und im Auftrag eines deutschen oder ausländischen Investment-Management-Unternehmens deutsche institutionelle Anleger für ein wie auch immer geartetes Immobilienprodukt anzapfen, können mehr verdienen. "Heads - also die most senior person in the team oder ein Alleinkämpfer, der verantwortlich ist für Deutschland bzw. deutsche Kunden - beginnen bei 150.000, 155.000 Euro", erzählt Fontana, die schon so lange in London lebt und arbeitet, dass ihre Sätze vor englischen Ausdrücken nur so wimmeln. Bis zu 200.000 Euro sind nach ihrer Erfahrung heute drin für Capital-Raiser - aber nur, wenn diese 15 Jahre oder mehr Track-Record mitbringen und schon Milliarden bei Institutionellen aus Germany eingesammelt haben. Der Bonus kann eine schwindelerregende Höhe von bis zu 200% des Fixums erreichen - Letzteres hätte sich damit also verdreifacht.

Wie die Asset-Manager und die Kapitalsammler sollten "auch Transaktionsmanager dieses Jahr nicht enttäuscht werden", orakelt Fontana. Wer aktiv passende Deals findet, die Verträge selbst verhandelt und zudem "die Execution durchführt", darf mit einem Jahresgrundgehalt von mindestens 110.000, 120.000 Euro und maximal mit 180.000 Euro rechnen - wenn er nicht eine breiter angelegte Rolle, z.B. als Geschäftsführer, spielt. Dann kann sein festes Salär "über 180.000 Euro hinausgehen; das geht auch schon mal Richtung 200.000 Euro". Die Leute, die die Personalberaterin hier vor Augen hat, müssen allerdings schon eine "sehr glaubwürdige" Transaktionserfahrung haben und zumindest zwölf Jahre "relevante" Erfahrung in die Waagschale werfen können.

Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: "So aggressiv wie vor der Krise wird nicht mehr rekrutiert. Unsere Kunden sind sehr picky; sie warten lieber auf die richtige Person, als Kompromisse einzugehen. Die Suchprofile sind sehr komplex - und der Wunschzettel soll möglichst auch erfüllt werden", erzählt Fontana. War so mancher Kunde vor Lehman durchaus weniger kritisch, was Kandidaten betraf - und fragte allenfalls: "Hat er/sie in einem reputablen Unternehmen gearbeitet? Spricht er/sie Deutsch? Okay, das passt schon, davon nehmen wir drei!" -, tauchen die Arbeitgeber im Recruiting heute viel mehr in die Details ein: "Hast du die Transaktion wirklich komplett alleine gemacht oder Unterstützung gehabt?" Auch mit dem Aufbau ganzer Deutschland-Teams sind Londoner Adressen heute vorsichtiger als einst. Und mitunter wird "lieber ein Junior rekrutiert", weil er jünger und also billiger ist.

Fontana bearbeitet derzeit rund zehn Senior-Mandate für Deutschland. Die gefragtesten Tätigkeitsfelder? "Asset-Management, Capital-Raising und Akquise sind sehr busy." Ein Asset-Manager sei eher zu einem Wechsel zu bewegen, wenn er bereits in den Ankauf involviert wird, statt eine Immobilie vor die Nase gesetzt zu bekommen und den Businessplan nur noch zu exekutieren. Wem die Aussicht winkt, künftig schon am Beginn einer Transaktion ins Geschehen eingreifen zu können, fühle sich womöglich - pekuniäre Anreize hin oder her - von einem Jobangebot viel eher angezogen. Auch die Zusage umfangreicher Capex-Maßnahmen für ein Refurbishment kann die Anziehungskraft eines Jobangebots deutlich erhöhen.

Was der Kopfjägerin außerdem in der jüngeren Vergangenheit aufgefallen ist: "Logistik und Light-Industrial sind der flavor of the month, beim student housing ist der Bedarf spürbar größer als vor zwei, drei Jahren." Aktuell drehen sich allein drei ihrer Aufträge um die Assetklasse Logistikimmobilie. In einem Fall soll Fontana für einen neuen Player in diesem Bereich ein ganzes Team aufbauen; bei den beiden anderen geht es um den Ausbau bestehender Teams von etablierten Spielern.

Im vergangenen Jahr hatten 50% aller Immobilienmandate von Bohill Partners einen Deutschlandbezug: Zu besetzen waren Stellen von Hamburg bis München, sowie Jobs für Deutsche in London. Den geplanten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union nimmt die Headhunterin nicht als nennenswerten Hemmschuh für ihre Arbeit wahr. "Die Leute sind doch immer offen für Neues und hören immer gern ihren Marktwert: Was habe ich im Moment und was könnte ich vergleichsweise haben? Die Bereitschaft zu pendeln wächst, sei es von Berlin nach München oder von Hamburg nach London. Die Rolle muss natürlich stimmen."

Ist das der Fall, ist es offenbar nach wie vor kein Problem, Deutsche nach London zu locken. "Klar spielt der Brexit bei manch einem schon eine Rolle. Der Großteil von denen, die abwinken, tun das aber eher, weil sie familiär gebunden sind." Wer wirklich international Karriere machen wolle, "dem ist der Brexit jedenfalls egal".

Harald Thomeczek

"Mehr zarte Schwingungen als große Trends"

Alice Fontana von der Londoner Personalberatung Bohill Partners.

Alice Fontana von der Londoner Personalberatung Bohill Partners.

Bild: hat

Karriere 20.10.2016
Ein Massenexodus aus London zeichnet sich nach dem EU-Referendum nicht ab, und auch von einem Rekrutierungsstopp kann nicht die Rede sein. Völlig spurlos ist das Pro-Brexit-Votum jedoch nicht am ... 

Ein Massenexodus aus London zeichnet sich nach dem EU-Referendum nicht ab, und auch von einem Rekrutierungsstopp kann nicht die Rede sein. Völlig spurlos ist das Pro-Brexit-Votum jedoch nicht am Recruiting-Markt vorbeigegangen, berichtet Personalberaterin Alice Fontana aus London.

Immobilien Zeitung: Frau Fontana, Bohill Partners besetzt von London aus in ganz Europa, ja weltweit Positionen in der Immobilienwirtschaft, rund die Hälfte davon in Großbritannien. Sie selbst machen sich auf die Kandidatensuche, wenn deutsche Immobilienfirmen im Ausland, vorrangig in UK, aktiv(er) werden wollen und rekrutieren für internationale und nationale Immobilienunternehmen Mitarbeiter für Deutschland. Wie hat sich der Brexit auf Ihr Geschäft ausgewirkt?

Alice Fontana: Zunächst muss man sagen, dass bis zum Tag des Referendums Business as usual geherrscht hat. Die wenigsten in London haben damit gerechnet, dass die Briten sich für einen Austritt entscheiden würden.

IZ: Und nach dem Brexit-Schock?

Fontana: Wurden schlagartig einige kleinere Mandate auf Eis gelegt: Am Donnerstag, den 23. Juni, fand das EU-Referendum statt, und als am Freitag darauf das Ergebnis feststand, erhielten wir sofort Anrufe, mit denen Aufträge zurückgezogen wurden.

IZ: Details, bitte!

Fontana: Das ist alles eher unspektakulär, aber bitte: Ein auf Büroimmobilien in Großbritannien spezialisierter Private-Equity-Fonds hat sein Mandat für zwei Positionen, für die wir den Markt schon sondierten, und eine Position in der Pipeline zurückgestellt. Außerdem hat eine paneuropäische Immobilienberatung die Suche nach einem Mitarbeiter in London schlagartig eingestellt. Und die Pläne eines paneuropäischen Immobiliendienstleisters für ein neues Büro in London mit bis zu fünf Mitarbeitern sind wieder in der Schublade verschwunden. Es gab auch weniger deutliche, aber durchausinteressante Reaktionen auf die überraschende Entscheidung pro Brexit: Beispielsweise hat ein internationales Beratungs- und Investmentunternehmen seine britischen Kollegen ermuntert, sich mehr in Richtung Kontinentaleuropa einzubringen.

IZ: Wie kam das denn bei den kontinentaleuropäischen Kollegen an?

Fontana: Natürlich nicht so gut.

IZ: Klingt ja in der Summe doch nicht so, als hätte der Brexit bislang gar keine Wirkung auf das Recruiting in der Immobilienwirtschaft entfaltet.

Fontana: Nun ja, ich würde diese Einzelfälle nicht generalisieren. Seit dem Tag des Brexit-Votums wurden schließlich bei uns keine weiteren Mandate gecancelt. Und der genannte Immobiliendienstleister wird sein Londoner Büro nun wohl doch eröffnen, wie mir in diesen Tagen signalisiert wurde. Eigentlich sehe ich bis jetzt nur Auswirkungen auf kleinere, auf UK spezialisierte Investment-Manager und Sterling-Fonds. Für Fonds, die in Euro, Dollar oder Schweizer Franken investieren, sind der drohende Austritt Großbritanniens aus der EU und das damit verbunden geschwächte Pfund ja eine Opportunität. Auch für opportunistische Fonds könnte Großbritannien jetzt also erst so richtig interessant werden. Gut vorstellbar, dass z.B. bald mehr Deal-Sourcer hierfür gesucht werden. Und große, global tätige Investment- und Fondsmanager mit in Relation geringem Exposure in UK werden ihre paneuropäischen Recruiting-Pläne weiter umsetzen. Schließlich weiß im Moment kein Mensch, wie die Austrittsbedingungen aussehen werden, und vor Anfang 2019 dürfte das auch nicht feststehen.

IZ: Die eine oder andere deutsche Wirtschaftsförderung hat sich im Vorgefühl eines möglichen Massenexodus u.a. Londoner Banken schon in Stellung für Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Vereinigten Königreich gebracht, so geschehen auch auf der Expo Real.

Fontana: Niemand weiß, wie die Austrittskonditionen schlussendlich aussehen werden. Alle hoffen auf einen Schweiz- oder Norwegen-Status. Freiheit des Kapitals wird es nur gegen Freiheit der Arbeitnehmer geben. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass in einem Massenexodus aus UK nach Kontinentaleuropa ganze Teams von London abgezogen und nach Frankfurt oder Paris verlagert werden. Es ist auf jeden Fall viel zu früh, zu behaupten, dass sich andere Städte mit Büros oder Wohnungen für Banker oder Immobilienleute wappnen müssten. Zurzeit ist das alles noch gar nicht absehbar. Die geschilderten Fälle sind nicht mehr als Einzelfälle, und betroffen sind vor allem kleinere, sehr UK-spezifische Marktteilnehmer.

IZ: Gibt es solche Einzelfälle denn auch dergestalt, dass der eine oder andere Arbeitnehmer sich für einen Job auf dem Festland in Stellung bringt?

Fontana: Ja, solche Einzelfälle gibt es: Wir hatten z.B. vor dem Referendum für eine paneuropäische Rolle in Paris Kandidaten aus UK angesprochen. Die meisten dieser britischen Kandidaten sagten uns damals ab. Kurz nach dem Brexit haben sich dann einige dieser Kandidaten überraschend bei uns gemeldet und signalisiert, dass sie doch Interesse an dieser Position hätten. Doch man sollte auch dies nicht überbewerten: Es geht auch hier eher um zarte Schwingungen als um große Trends.

IZ: Wirkt sich das Votum auf die Mandate von Bohill Partners in anderen Ländern aus?

Fontana: Unsere Mandate in anderen Märkten, sei es in Deutschland, Frankreich oder Skandinavien, sind vom Pro-Brexit-Votum der Briten komplett unbeeinflusst geblieben.

IZ: Genug vom Brexit: Welche Profile werden zurzeit am meisten nachgefragt?

Fontana: Gesucht sind u.a. Akquisiteure, also die berühmten Trüffelschweine, die den Riecher für die richtigen Immobilien und Standorte haben. Auch Asset-Manager zur Wertgenerierung nach Zukäufen sind gefragt. Es gibt leider zu wenige Asset-Manager, die gleichzeitig mit der Immobilie und mit Finanzkennzahlen auf hohem Level umgehen können. Im Capital Raising werden Leute gesucht, die mehr aus der deutschen Kapitalseite herausholen können.

IZ: Frau Fontana, vielen Dank für das angenehme und erhellende Gespräch.

Das Interview führte Harald Thomeczek.

Harald Thomeczek

"Boni von 200% sind in London nicht unüblich"

Über den Londoner Dächern drehen sich die Baukräne. Die Skyline der
Finanzmetropole wird sich künftig stark verändern, denn gut 230 Gebäude mit mehr als 20 Stockwerken sind aktuell in Vorbereitung. Kandidaten mit Erfahrung in der Projektentwicklung sind in der Hauptstadt gesucht.

Über den Londoner Dächern drehen sich die Baukräne. Die Skyline der Finanzmetropole wird sich künftig stark verändern, denn gut 230 Gebäude mit mehr als 20 Stockwerken sind aktuell in Vorbereitung. Kandidaten mit Erfahrung in der Projektentwicklung sind in der Hauptstadt gesucht.

Bild: sma

Karriere 10.04.2014
In der Finanzmetropole London sind die Gehälter der Immobilienprofis im Steigflug. Auch die Boni klettern wieder in große Höhen und erreichen teilweise das Doppelte der Grundgehälter. Doch die ... 

In der Finanzmetropole London sind die Gehälter der Immobilienprofis im Steigflug. Auch die Boni klettern wieder in große Höhen und erreichen teilweise das Doppelte der Grundgehälter. Doch die Krise ist noch nicht wieder vergessen und bei Neueinstellungen zählt vor allem die Leistungsbilanz. Auch für Deutsche gibt es in der britischen Hauptstadt Karrierechancen.

Fünfeinhalb Jahre nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers sind die Investmentbanken zurück und zahlen Immobilienprofis in London wieder gute Gehälter: Ein Managing Director verdiente dort im vergangenen Jahr etwa 242.000 Euro Jahresgrundgehalt plus Boni in Höhe von 150% und mehr des Grundgehalts. Auch bei den Private-Equity-Gesellschaften und Fondsmanagern erreichten die Boni ähnliche Höhen und beim Grundgehalt sah es gar noch besser aus: Zwischen 212.000 Euro und 302.000 Euro schwankte die Basisvergütung. Zu diesem Ergebnis kommt die Personalberatung Bohill Partners in ihrer aktuellen Vergütungsstudie. "Wir sehen, dass die Basisgehälter in den letzten Jahren gestiegen sind", sagt Alice Fontana, Partner bei Bohill Partners. Besonders stark habe sie das in den vergangenen zwei, drei Jahren bei Banken beobachtet.

Nun passen sich auch die variablen Vergütungsbestandteile wieder der Marktentwicklung an und steigen. "Boni von 200% des Grundgehalts sind nicht unüblich", sagt Fontana. Wenn alles passe, dann könne auch gut bezahlt werden. Gerade bei Banken würden Boni - wie schon in Zeiten vor der Krise - immer öfter in Unternehmensanteilen ausgezahlt. Diese könnten bei erfahrenen Mitarbeitern einen Anteil von 30% bis 50% der variablen Vergütung erreichen, sagt Fontana.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung verändern sich auch die Bemessungsgrundlagen für Erfolg. Immer häufiger treten Indikatoren wie die Gesamtperformance des Unternehmens stärker in der Vordergrund und lösen Boni, die sich beispielsweise in Prozent des eingeworbenen Kapitals berechneten, ab.

Boni von bis zu 100% finden sich auch schon in den Young-Professional-Positionen Analyst und Associate. Als Grundgehalt riefen Investmentbanken 2013 für Analysten in den ersten drei Berufsjahren 48.000 Euro bis knapp 80.000 Euro auf. Die Associates, eine Hierarchiestufe darüber, liegen etwas höher mit einem Grundgehalt von 85.000 Euro bis zu fast 110.000 Euro. Private-Equity-Gesellschaften boten für beide Positionen noch mal bis zu 15% mehr. Starten Analysten bei einem Fondsmanager mit einem Grundgehalt von 48.000 Euro bis 73.000 Euro ähnlich hoch wie bei Investmentbanken, so fallen sie auf dem Associate-Level dann zurück.

Nicht nur Private-Equity-Fonds und Investmentvehikel wollen sich personell verstärken, auch beispielsweise Unternehmen, die in notleidende Kredite investieren, suchen neue Mitarbeiter. Doch die Krise ist noch nicht vergessen. Wenn Unternehmen jetzt Personal anheuern, schauen sie genau hin: Wie ist der so genannte Track Record des Kandidaten? Was hat der Bewerber in den Jahren 2008 bis 2011/2012 gemacht? War er für die Transaktionen oder das Portfolio wirklich selbst zuständig, oder war es vielleicht doch der Chef?

Die Wunschliste der Arbeitgeber an weiteren Qualifikationen ihrer neuen Mitarbeiter ist lang: Projektentwickler sollten nicht nur technisches Know-how, sondern auch Investmentkenntnisse mitbringen, Akquisiteure brauchen Investorenkontakte und bei Asset-Managern wird nach Kandidaten gesucht, die auch schon mal auf der Einkaufsseite saßen und im besten Fall den ganzen Zyklus eines Investments erlebt haben.

Dafür locken beispielsweise im Asset-Management auch hohe Vergütungen. In der Position eines Vice President beginnen die Grundgehälter bei 73.000 Euro und können bis zu 145.000 Euro erreichen. Ein Director erhält zwischen etwa 102.000 Euro und ca. 181.000 Euro. Auf der obersten Führungsebene (Managing Director) werden Grundgehälter in der Größenordnung zwischen 170.000 Euro und 224.000 Euro aufgerufen. Mit Boni können die Grundgehälter teilweise verdoppelt werden. Generell gilt, dass Immobilienunternehmen ihren Asset-Managern etwas weniger zahlen als Fondsmanager und Private-Equity-Gesellschaften.

Kandidaten müssten die geforderten Qualifikationen in den Profilbeschreibungen vollständig erfüllen. "Kompromisse werden nicht gerne gemacht", betont Personalberaterin Fontana. Der Kunde sei wählerisch.

Auch für Deutsche sieht sie Karrierechancen in London. "Für Junge ist es nach wie vor spannend", sagt sie. Sie lernen nicht nur die britische Mentalität kennen, sondern trainieren auch, mit vielen verschiedenen Kulturen zusammenzuarbeiten. Eine wichtige Lernerfahrung sei das. Zumal Kunden, die einen Head of Germany suchen, gerne jemanden nehmen, der schon einmal in Großbritannien gearbeitet hat. Bei den baldigen Berufseinsteigern ist das Interesse an Auslandserfahrung groß. Von den 622 Studenten, die 2013 an der Umfrage zur IZ-Joboffensive teilgenommen haben, würden 58% gern im Ausland arbeiten. Auf Rang drei der beliebtesten Auslandsziele rangiert Großbritannien.

Auch wenn die Gehälter in London im Schnitt höher sein dürften als in deutschen Großstädten, so sind das auch die Lebenshaltungskosten. Der ortsübliche Mietpreis liegt in Frankfurt bei 990 Euro und in London bei 1.530 Euro, zeigt der UBS Kaufkraftvergleich Preise und Löhne von 2012. Der Richtwert gibt das durchschnittliche Mietpreisniveau der einheimischen Haushalte mit ortsüblichem Komfort und Größe an.

Für berufserfahrene Kandidaten kann ein Wechsel nach London sinnvoll sein, wenn die Karriere in Deutschland ins Stocken geraten ist und der Kandidat Lust auf eine Position als Head of Germany hat, sagt Fontana. Eine Station in der britischen Hauptstadt könnte auch der richtige Karriereschritt in Richtung einer paneuropäischen Leitungsfunktion, z.B. als Head of Europe, sein.

Sonja Smalian