Karriere-News

Frauen in der Immobilienwirtschaft wählen neuen Vorstand

Jutta Heusel.

Jutta Heusel.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Janina Stadel

Köpfe 12.12.2023
Jutta Heusel wird Vorstandsvorsitzende im Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft. Das Gremium setzt sich aus sechs Mitgliedern zusammen. ... 

Jutta Heusel wird Vorstandsvorsitzende im Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft. Das Gremium setzt sich aus sechs Mitgliedern zusammen.

Der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft hat bei seiner Mitgliederversammlung Jutta Heusel zur Vorstandsvorsitzenden gewählt. Ihre bisherige Position im Vorstand übernimmt Cordula Fay. Als weitere Mitglieder wurden Jessica Hanke, Sarah Kocabiyik, Xenia Krause-Dünow und Michaela Schriever in das Gremium gewählt.

Heusel ist Managing Director bei Kollmannsperger Executive Search und folgt auf Katrin Williams, die das Amt im Verein in den vergangenen vier Jahren innehatte. Fay ist Managing Project Manager bei Drees & Sommer, die Anwältin Hanke ist Partnerin in der Kanzlei McDermott, Will & Emery, Kocabiyik seit Anfang November COO bei Metabuild, Krause-Dünow ist CEO und Gründerin der Personalberatung Fits for Future und Schriever Niederlassungsleiterin bei Wolff & Muller Hoch- und Industriebau. Der Vereinsvorstand wurde für die kommenden zwei Jahre gewählt.

Janina Stadel

Katrin Williams bleibt Vorsitzende von Frauen in der Immobilienwirtschaft

Katrin Williams

Katrin Williams

Quelle: Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V., Urheber: Studioline Leipzig

Köpfe 09.12.2021
Im sechsköpfigen Vorstand des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft bleibt Katrin Williams für weitere zwei Jahre Vorsitzende.  ... 

Im sechsköpfigen Vorstand des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft bleibt Katrin Williams für weitere zwei Jahre Vorsitzende.



Der Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft hat sein Vorstandsteam für die kommenden zwei Jahre gewählt. Als Vorsitzende tritt Katrin Williams, Vertriebsleiterin Ost beim Leipziger Unternehmen DOK Systeme, ihre zweite Amtszeit an. Ebenfalls in ihrem Amt bestätigt wurden die Vorstandsmitglieder Patricia Friebel, Mitglied der Geschäftsleitung der MK Beteiligungs GmbH, und Dr. Maria Wolleh, Partnerin und Geschäftsführerin der Kallan Rechtsanwaltsgesellschaft.

Erstmalig in das Gremium gewählt wurden Cordula Fay, Abteilungsleiterin der Howoge Wohnungsbaugesellschaft, und Frauke von Kisfeld, Portfoliomanagerin bei Lidl. Jutta Heusel, Managing Director bei Kollmannsperger Executive Research, war bereits von 2009 bis 2015 Mitglied im Gremium und wurde nun wiedergewählt. Die vorherigen Vortständinnen Stefanie Risse, Anna Klaft und Angelika Knaus standen nicht mehr zur Wahl.

Janina Stadel

Kienbaum und ZIA loten Branchengehälter aus

Sekt oder Selters: Wie gut werden Führungskräfte, Experten und Sachbearbeiter in der Immobilienbranche bezahlt?

Sekt oder Selters: Wie gut werden Führungskräfte, Experten und Sachbearbeiter in der Immobilienbranche bezahlt?

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Thomas Reimer

Karriere 19.03.2019
Die Personalberatung Kienbaum und der Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) starten eine Umfrage zu Gehältern in der deutschen Immobilienwirtschaft. Angesprochen fühlen ... 

Die Personalberatung Kienbaum und der Branchenverband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) starten eine Umfrage zu Gehältern in der deutschen Immobilienwirtschaft. Angesprochen fühlen sollen sich Immobilienunternehmen aller Art - und nicht nur diese. Die Befragung läuft bis Ende Mai.

Für den "Real Estate Compensation Benchmark" fragen Kienbaum und ZIA Festgehälter, Zielvergütung und tatsächlich erreichte Boni ab. Die Bandbreite reicht von Führungskräften über Fachkräfte bis hin zu Sachbearbeitern. Daten beisteuern können sowohl klassische Immobilienunternehmen als auch Unternehmen, deren Kerngeschäft sich nicht um Immobilien dreht, die aber eigene Immobilienprofis beschäftigen. Die teilnehmenden Firmen sollen jede Position anonymisiert, aber einzeln erfassen und keine Durchschnittswerte angeben. Beschäftigte können nicht mitmachen.

Was verdienen Centermanager?

Willkommen sind alle Assetklassen: Gewerbe, Einzelhandel und Wohnen. Auf den Bereich Handelsimmobilien legen die Autoren der Studie ein besonderes Augenmerk, "da sich Retailimmobilien hinsichtlich ihrer Komplexität und den spezifischen Funktionen von anderen Gewerbeimmobilien wesentlich unterscheiden. Und da dort Funktionen vorhanden sind, die es bei anderen Immobilienarten nicht gibt, z.B. Centermanager", erklärt Philipp Fank, Consultant bei Kienbaum.

Die Onlinebefragung läuft bis zum 31. Mai 2019. Für die Teilnahme an der Umfrage nutzen Interessenten folgenden Link: https://shop.kienbaum.com/club-survey-real-estate. Das unterzeichnete Anmeldeformular senden sie postalisch oder per E-Mail an Kienbaum zurück (recb@kienbaum.de).

Wer Vergleichsdaten will, muss auch eigene Zahlen beisteuern

Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Juni 2019 veröffentlicht. Alle Teilnehmer erhalten im Nachgang eine kurze Ergebnispräsentation und einen einjährigen Zugang zum Club-Survey-Tool des Kienbaum Compensation Survey (Onlinevergütungsdatenbank). Die anonymisierten Vergütungsdaten sind nur für den Teilnehmerkreis zugänglich, betont Markus Amon, Head of Real Estate bei Kienbaum in Frankfurt. Sie können über den exklusiven Onlinezugang für eigene Auswertungen in der Vergleichsgruppe genutzt werden.

ZIA und Kienbaum haben vor zwei Jahren schon einmal Gehälter, die in der Immobilienwirtschaft gezahlt werden, unter die Lupe genommen. Damals stand aber die Vergütung von Führungskräften aus der zweiten Reihe im Fokus.

Die Immobilien Zeitung ist Medienpartner des diesjährigen Real Estate Compensation Benchmarks

Harald Thomeczek

Das sind die besten Headhunter für die Immobilienbranche

Karriere 21.12.2017
Das Magazin Wirtschaftswoche (Wiwo) hat deutsche Unternehmen zum zweiten Mal darum gebeten, über ihre Zufriedenheit mit Personalberatern Auskunft zu geben. In der Kategorie Immobilien ergatterten ... 

Das Magazin Wirtschaftswoche (Wiwo) hat deutsche Unternehmen zum zweiten Mal darum gebeten, über ihre Zufriedenheit mit Personalberatern Auskunft zu geben. In der Kategorie Immobilien ergatterten sechs Beratungen jeweils vier von maximal möglichen fünf Sternen.

Fünf Sterne stehen für exzellente Leistungen, vier für sehr gute und drei für gute. Im Generalisten-Ranking sowie in jedem anderen der insgesamt neun Teilrankings bringen es der bzw. die Spitzenreiter jeweils auf fünf Sterne. Nur im Teilranking Immobilien findet sich keine Personalberatung, die die volle Punktzahl erreicht hat. Dafür wurden immerhin sechs Headhunter, die teils in verschiedenen Branchen zuhause sind und teils auf die Immobilienbranche spezialisiert sind, im Schnitt mit der Note sehr gut (vier Sterne) bewertet. Und zwar in dieser Reihenfolge: Deininger Consulting, Heidrick & Struggles, Bernd Heuer, ifp, LAB & Company und Westwind. Im Vorjahr, als die Wiwo zum ersten Mal den Markt für Personalberater unter die Lupe nahm, fanden sich drei Headhunter im Immobilien-Ranking, ebenfalls mit je vier Sternen: ifp, Heidrick & Struggles und Westwind.

Um herauszufinden, wie zufrieden deutsche Unternehmen mit Personalberatern sind, hat Christel Gade, Professorin von der IUBH Internationalen Hochschule Bad Honnef für u.a. Personal- und Leadership-Themen, einen Fragebogen entwickelt. Diesen füllten zwischen Juli und Oktober 1.150 Personalentscheider aus. Unterstützt wurde die Umfrage von der Deutschen Gesellschaft für Personalführung, dem Bundesverband Deutscher Unternehmensberater und dem Verband Die Führungskräfte.

Harald Thomeczek

Mit einem Mentor geht es leichter voran

Mentee Yoon Sun Choi und ihr Mentor Jan Bettink auf der Abschlussveranstaltung des ersten Cross-Mentoring-Jahrgangs im November 2016 in Berlin.

Mentee Yoon Sun Choi und ihr Mentor Jan Bettink auf der Abschlussveranstaltung des ersten Cross-Mentoring-Jahrgangs im November 2016 in Berlin.

Bild: Pictureblind/Jürgen Sendel

Karriere 19.01.2017
Die Immoebs schickt ihr CrossMentoring-Programm im März in die zweite Runde. Was das Förderprogramm bringen kann, zeigt das Beispiel von Yoon Sun Choi. Ihr Mentor Jan Bettink half ihr, ... 

Die Immoebs schickt ihr CrossMentoring-Programm im März in die zweite Runde. Was das Förderprogramm bringen kann, zeigt das Beispiel von Yoon Sun Choi. Ihr Mentor Jan Bettink half ihr, die Weichen in einer beruflichen Umbruchphase neu zu stellen.

Choi war zwar nur eine von wenigen Mentees unter insgesamt 17 Teilnehmern des Pilotprojekts, die das Mentoringprogramm "Immoment" des Alumni-Netzwerks für eine berufliche Neuorientierung nutzen wollten und die ihren damaligen Arbeitgeber darum auch nicht über ihre Teilnahme informierten. Doch gerade deshalb ist die Koreanerin das beste Beispiel für ein gelingendes Mentoring.

Choi kam mit 15 Jahren nach Deutschland, machte ihr Abi an der Internatsschule Schloss Salem, studierte an in Cottbus und Berlin Architektur mit dem Abschluss Diplom-Ingenieurin und sattelte an der Irebs noch einen Abschluss als Immobilienökonomin drauf. Als sie sich im Herbst 2015 für Immoment bewarb, war ihre Entscheidung, ihren Arbeitgeber, wo sie nach einem Trainee-Programm seit September 2011 als Projektmanagerin in der CREM-Abteilung tätig war, zu verlassen, praktisch schon gefallen. "Sie war unzufrieden mit ihrem Job, mit der Pendelei zum 200 Kilometer entfernten Wohnort, war auf der Suche nach einer neuen Herausforderung", erinnert sich ihr Mentor Bettink, Ex-Chef der Berlin Hyp.

Die Aufgabe, die ihm an diesem Wendepunkt von Chois Karriere zufiel, beschreibt Bettink so: "Ich konnte helfen, Ruhe zu bewahren." Als Choi die Entscheidung, zu kündigen, endgültig getroffen hatte, "wirkte sie wie befreit", erinnert sich ihr Mentor. Doch neben der Unzufriedenheit mit ihrem alten Job und dem nervigen Arbeitsweg hatte die heute 36-jährige Koreanerin noch ein Problem, genauer: zwei. Jedenfalls nahm sie das damals so wahr: "Ich bin Ausländerin, und das sieht man mir an. Und ich bin eine Frau. Beides zusammen kommt in der Immobilienwirtschaft selten vor", sagt die in Seoul Geborene, die übrigens exzellent Deutsch spricht, mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit.

In dem Karriereförderprogramm suchte sie nicht nur einen neutralen Diskussionspartner, mit dem sie unter vier Augen offen über alles reden konnte. Auch die Aussicht auf einen vertrauensvollen Austausch mit Young Professionals aus anderen Unternehmen und vor allem mit Immobilienfrauen, die womöglich ähnliche (negative) Erfahrungen wie sie gemacht hatten, reizte sie. Und tatsächlich waren der Erfahrungsaustausch und die Möglichkeit zur Selbstreflexion, die dieser Austausch mit anderen Mentees bot, für Choi das Wichtigste an dem Programm.

"In den Tandemgesprächen können Nachwuchskräfte den Smalltalk umgehen und direkt Fragen stellen", wirbt Svetlana Gippert, Geschäftsführerin der Immoebs, denn auch für Immoment. Und durch die unternehmens- und generationsübergreifende Vernetzung "entstehen Kontakte fürs Leben!"

Alle vier bis sechs Wochen trafen sich Bettink und Choi in seinem Büro in Berlin. Er reservierte sich gleich zu Beginn des Programms rund zehn Zeitfenster in seinem Terminkalender und nahm sich jeweils zwei, drei Stunden für die vielen Anliegen der Young Professional Zeit. Choi definierte Ziele, bereitete die einzelnen Treffen akribisch vor und protokollierte jede Sitzung. "Ein Mentor hat wenig Zeit, als Mentee muss man die Tandem-Treffen darum sehr genau vorbereiten."

Flankiert wurde die Arbeit des Tandems von drei Rahmenveranstaltungen, auf denen alle Mentees und Mentoren zusammenkamen, sowie von Workshops (u.a. wurden Kooperation und Kommunikation in Stresssituationen in einem Flugsimulator trainiert), Mentee-Stammtischen und einem Präsentationstraining in Form von Einzelcoachings.

Bettink wirkte darauf hin, dass Choi, die nach seinen Worten zuvor an einer "gewissen Selbstunterschätzung" litt, künftig "selbstbewusster an die Dinge herangeht". Die Kombination Frau und Ausländerin sei ja auch ein "Alleinstellungsmerkmal". Er habe daher versucht, ihre Grundeinstellung zu verändern. Bettinks Bemühungen fruchteten anscheinend: Im Juli 2016, also während des Mentoring-Programms, fand Choi eine neue Stelle. Sie arbeitet heute als Projektentwicklerin bei der Gewerbeimmobilien-AG Officefirst in Frankfurt, die die IVG bekanntlich unlängst für 3,3 Mrd. Euro an den US-Finanzinvestor Blackstone verkauft hat.

Es ist nun allerdings nicht so, dass alle Teilnehmer, die das Programm besuchen, sich bereits innerlich von ihrem Arbeitgeber verabschiedet hätten, ganz im Gegenteil. Generell lebe das Programm, betont Gippert, davon, "dass die Arbeitgeber die Teilnahme befürworten und die Teilnehmer ins Programm entsenden". So z.B. setze die Berlin Hyp, einer von mittlerweile sechs Sponsoren des Programms - neben Bernd Heuer & Partner Human Resources, RICS Deutschland sowie neuerdings auch dem ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, Beos und CBRE - Immoment "im Rahmen einer speziellen Spitzenqualifizierung von Young Professionals ein", erklärt Sabine Olejnik, Personalleiterin der Bank. Man habe daher "schon für zwei weitere Jahre eine Beteiligung zugesichert".

Im März 2017 geht Immoment in die zweite Runde, noch können Bewerber auf den Zug aufspringen. Die Teilnahme kostet 1.260 Euro. Im Pilotprojekt übernahmen zahlreiche Arbeitgeber die Kosten. Formale Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft bei Immoebs. Wer es ernst meint, muss sich schon die Mühe machen und ein Schreiben aufsetzen, das eine ausgeprägte Motivation erkennen lässt, sich beruflich und persönlich weiterentwickeln zu wollen. "Außerdem muss sich der Bewerber bzw. die Bewerberin in unser Netzwerk einbringen wollen. Eine reine Konsumhaltung ist nicht erwünscht", sagt Immoebs-Geschäftsführerin Gippert.

Die Teilnehmer der ersten Runde wurden offenbar für ihre Mühen belohnt. Gippert zufolge sind "die meisten jetzt deutlich zufriedener als vorher mit ihrer beruflichen Situation", wie eine Evaluation des Pilotjahrgangs ergeben habe. Vier Mentees haben das Unternehmen gewechselt und eine neue Aufgabe übernommen, einer von ihnen sogar Führungsverantwortung. Ein anderer hat sich selbstständig gemacht, wieder ein anderer berichtet von einer "deutlichen" Gehaltserhöhung. Vier Mentees haben eine neue Position bei ihrem bestehenden Arbeitgeber erklommen oder dort eine neue Aufgabe bekommen.

Im nächsten Durchgang von Immoment werden Mentoren und Mentees nicht nur das Rahmenprogramm gemeinsam bestreiten, sondern die Mentoren werden auch an einzelnen Workshops teilnehmen. Fest eingeplant ist z.B. ein Fachtag zur Innovationsmethode Design Thinking für die gesamte Gruppe. Bettink und andere Mentoren der ersten Stunde stellen sich wieder zur Verfügung. Neu dabei ist ZIA-Geschäftsführer Stephan Rabe. Er möchte seinem künftigen Mentee u.a. von der "Hubschrauberperspektive", die der ZIA als Verband hat, profitieren lassen und Lobbyarbeit als Berufsbild in der Immobilienwirtschaft näherbringen. In jedem Fall, so Rabe, der bereits einige Erfahrung als Mentor außerhalb der Immobilienbranche gesammelt hat, "wird das keine Einbahnstraße sein: Als Mentor bekommt man immer auch den Spiegel vorgehalten".

Harald Thomeczek

"Da geht es um die Existenz"

Personalberater prüfen Kandidaten genau im persönlichen Gespräch.
Erscheint der Bewerber fachlich ausreichend qualifiziert zu
sein sowie zur Unternehmenskultur zu passen, kommt er auf die
"shortlist", die später das auftraggebende Unternehmen erhält.

Personalberater prüfen Kandidaten genau im persönlichen Gespräch. Erscheint der Bewerber fachlich ausreichend qualifiziert zu sein sowie zur Unternehmenskultur zu passen, kommt er auf die "shortlist", die später das auftraggebende Unternehmen erhält.

Bild: Fotolia.de/Kzenon

Karriere 22.11.2012
Wenn Unternehmen einen Personalberater beauftragen möchten, müssen sie viele Dinge bei der Auswahl beachten. Denn Vergütungsmodelle und Suchmethoden der Dienstleister unterscheiden sich ... 

Wenn Unternehmen einen Personalberater beauftragen möchten, müssen sie viele Dinge bei der Auswahl beachten. Denn Vergütungsmodelle und Suchmethoden der Dienstleister unterscheiden sich mitunter erheblich und der Markt ist wenig transparent. Gerade deshalb sollten Unternehmen auch darauf achten, dass "die Chemie stimmt".

Auf der Expo Real suchen Unternehmen den Stand von Personalberatungen vergeblich. Dabei sind viele Personalberater auf der Messe unterwegs: Sie besuchen Personalverantwortliche an ihren Ständen, sitzen bei Vorträgen im Publikum oder stehen selbst auf der Bühne und informieren über die aktuelle Lage am Personalmarkt. Und sie treffen natürlich auch manchen Wechselwilligen, allerdings meist etwas abseits des Geschehens.

Auch wenn der eine oder andere Name bekannt ist, der Markt für Personalberatungen ist unübersichtlich und die Berufsbezeichnung nicht geschützt. Mitunter hat die Branche mit dem negativen Image zu kämpfen, sie seien Kopfgeldjäger, die für den Höchstbietenden arbeiteten. Die Mischung aus Diskretion und Intransparenz auf der einen Seite und teilweise Unwissenheit über die Arbeitsweise der Berater macht es auch für Unternehmen nicht einfach, den richtigen Dienstleister für sich zu finden. Besonders wenn zum ersten Mal eine Stelle mit Hilfe von außen besetzt werden soll.

Die Personalberatung ist noch eine recht junge Dienstleistung. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es die ersten Personalberater in den Vereinigten Staaten. Mitte der Fünfziger Jahre traten auch die ersten Berater in Deutschland auf. Der Aufschwung wurde jedoch durch rechtliche Rahmenbedingungen behindert, schreibt Jörg Murmann im Handbuch der Personalberatung. Das staatliche Arbeitsvermittlungsmonopol lag zunächst bei der Bundesanstalt für Arbeit. In den frühen 60er Jahren belief sich die Zahl der Suchaufträge auf insgesamt rund 300 pro Jahr. Rund fünfzig Jahre später, im Jahr 2011, besetzten die rund 2.000 Personalberatungsgesellschaften fast 50.000 Positionen (siehe Artikel "Der Personalberatungsmarkt in Deutschland" auf dieser Seite rechts).

Auch die Personalverantwortlichen in der Immobilienwirtschaft setzen auf die Dienste der Berater: 44% der 86 teilnehmenden Unternehmen an der diesjährigen IZ-Umfrage zur Joboffensive arbeiten schon bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften mit Beratern zusammen. Doch wie finden Berater und Unternehmen zusammen? "Auf Empfehlung", lautet die Antwort der Personalberater meist. Diese Methode wird auch von Ulrich Schröder im Handbuch der Personalberatung als vielleicht "glücklichste Variante" erwähnt.

Doch auch die Suche nach von Personalberatern geschalteten Anzeigen in Stellenmärkten sowie ein Anruf beim Fachverband Personalberatung im Bundesverband Deutscher Unternehmensvertreter (BDU) kann eine Hilfestellung sein. Denn die Beratungsgesellschaften unterscheiden sich erheblich in Kompetenz, Spezialisierung, Methode und Größe. Neben den großen international agierenden "Komplettanbietern" finden sich auch viele kleine und mittelständische Dienstleister.

Berater muss zur Aufgabe passen

Schröder weist deswegen explizit darauf hin, dass Größe und Renommee eines Unternehmens nicht als Differenzierungsmerkmal ausreichten. Viel entscheidender sei es, dass das gewählte Unternehmen zu der Aufgabe passt, die vorab definiert werden muss. Braucht das Unternehmen für die Aufgabe tatsächlich einen Personal- oder doch eher einen Unternehmensberater? Was ist die Aufgabe genau? Soll eine Position besetzt werden oder ein Auswahlverfahren begleitet werden? Auf welcher Ebene soll die Position besetzt werden? Wird ein Top-Manager der ersten Ebene oder ein Spezialist gesucht? Braucht der Berater Branchenkenntnisse?

Die Branchenspezialisierung ist nach Ansicht von Richard-Emanuel Goldhahn, Geschäftsführer von Cobalt Recruitment, sehr wichtig. Denn nur dann brauche der Berater bei der Suche nicht "bei Null" anzufangen. Zumal sich beispielsweise hinter einer Position im Asset-Management völlig verschiedene Qualifikationsprofile verbergen können.

Darüber hinaus erfordert die Zusammenarbeit mit einem Berater auch eine große Offenheit und Vertrauen. Denn der Berater vertritt das Unternehmen nach außen. Um im Zweifelsfall den besonders robusten Kandidaten für ein ruppiges Betriebsklima zu rekrutieren, muss er ehrlich über die Unternehmenskultur informiert werden und Einblicke erhalten. Frank Groß, Geschäftsführer von immopersonal, spricht sich dafür aus, dass Unternehmen ruhig mehrere Berater in Augenschein nehmen sollten, um eine Auswahl zu treffen. Auch Schröder bekräftigt, dass der "Nasenfaktor" entscheidend sei.

Ausschlaggebend für die Wahl eines Beraters kann auch das Vergütungsmodell sein. Die Mehrheit der Personalberater legt als Honorar einen prozentualen Anteil des Jahresgehalts der zu besetzenden Position fest. In drei Raten - bei Auftagserteilung, bei Kandidatenvorstellung und bei Abschluss des Arbeitsvertrags - wird bei der so genannten Drittelregelung das Honorar für den Berater fällig. Viele Berater werden nur aktiv, wenn sie das Mandat exklusiv erhalten. Vergeben Unternehmen denselben Auftrag an zwei Berater, kann es sein, dass beide in einem engen Markt dieselben Kandidaten ansprechen. Für den Kandidaten wirkt das dann nicht selten unseriös.

Wer Sorge hat, dass der "eigene" Personalberater beim nächsten Mandat Mitarbeiter aus dem eigenen Unternehmen abzieht, der kann beruhigt sein. Oft wird vertraglich eine zumindest zeitlich begrenzte Sperrfrist vereinbart. Andere Vergütungsvarianten gibt es jedoch auch. Frank Groß beispielsweise arbeitet auf Erfolgsbasis. Der ehemalige Geschäftsführer vom Bankhaus Wölbern erhält sein Honorar nach geglückter Besetzung.

Diskretion ist oberstes Gebot

Bei der Personalsuche ist Diskretion das oberste Gebot. Kein Kandidat soll in der relativ engen Immobilienwirtschaft "verbrannt" werden. Persönliche Daten gehen nur nach Rücksprache mit dem Kandidaten an das Unternehmen, betont Thomas Flohr, Geschäftsführer von Bernd Heuer & Partner Human Resources. "Da geht es um den Job, da geht es um die Existenz." Deswegen distanzieren sich die Berater auch ausdrücklich von so genannten "Lebenslaufmaklern". Die, so besagt ihr schlechter Ruf in der Beraterbranche, schicken ungefragt Lebensläufe an Unternehmen in der Hoffnung, dass das Unternehmen einen der Kandidaten näher kennenlernen möchte - und für die Vermittlung dann zahlt. Für den Kandidaten hat das den Nachteil, dass er manchmal gar nicht weiß, wo sein Lebenslauf (wenn auch anonymisiert) gerade "im Umlauf" ist. Der vermeintliche Wechselwille kann so mitunter in Kreisen publik werden, die davon besser nichts erfahren sollten. Wer sich vor schwarzen Schafen schützen will, sollte sich also ganz genau die Arbeitsweise des Beraters erläutern lassen.

Ein Berater bietet neben der Suche nach dem geeigneten Kandidaten eine Beratungsleistung an: Er definiert gemeinsam mit dem Kunden das genaue Stellenprofil. Dann erfolgt die (Direkt-)Ansprache der Kandidaten (Executive Search). Manchmal wird diese Suchmethode durch Anzeigen oder eine Datenbanksuche ergänzt. Der Berater spricht mit den einzelnen Kandidaten und präsentiert einige Ausgewählte dem Kunden und begleitet auch nach Vertragsabschluss beide noch eine Zeit lang. Eine Stellenbesetzung dauert im Schnitt drei Monate.

Der demografische Wandel dürfte den Beratern in die Hände spielen und ihre Dienstleistung künftig gefragter machen. Nach einer BDU-Studie rechnen sie mehrheitlich damit, dass sich die durchschnittliche Besetzungszeit aufgrund der Verknappung auf der Kandidatenseite verlängern wird.

Der Personalberatungsmarkt in Deutschland

Die rund 2.000 Personalberatungsgesellschaften in Deutschland haben 2011 einen Gesamtumsatz von 1,49 Mrd. Euro erwirtschaftet. Mit diesem Plus von 14,8% sei wieder das Volumen des Vor-Krisenjahres 2008 erreicht, heißt es in der Studie Personalberatung in Deutschland 2011/12. Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) hat dafür im März und April 2012 rund 250 Personalberatungsgesellschaften befragt.

Rund 5.500 Berater und etwa 2.400 festangestellte Researcher haben insgesamt 48.800 Positionen besetzt. Davon wurden 13.000 Positionen von großen Gesellschaften mit einem Jahresumsatz von mehr als 5 Mio. Euro und weitere 10.000 Positionen von Gesellschaften mit 500.000 Euro bis 1 Mio. Euro Jahresumsatz besetzt. Im Durchschnitt arbeitete jeder Berater bei neun Suchaufträgen mit. Bei den großen Personalberatungsgesellschaften (Jahresumsatz: 1 Mio. Euro bis 5 Mio. Euro) waren es im Schnitt fünfzehn Mandate pro Berater.

Mit ihrer klassischen Dienstleistung, der Suche und Auswahl von Personal, erwirtschafteten die Personalberatungen 2011 knapp 82% ihres Umsatzes (1,21 Mrd. Euro). Zweit- und drittgrößter Umsatztreiber sind die Managementdiagnostik (8,5%) sowie die Besetzung von Beiräten und Aufsichtsräten (3,9%). Darüber hinaus nahmen auch das Executive Coaching, Outplacementberatung, Employer-Branding und sonstige HR-Beratung zu.

63% der vergebenen Mandate bezogen sich 2011 auf die Suche nach Fachkräften und Führungskräften für das mittlere Management. Das waren fast 31.000 Positionen mit einem Zieleinkommen zwischen 75.000 und 150.000 Euro. Auch bei Positionen mit einem Zieleinkommen unter 75.000 Euro setzen Unternehmen auf die Unterstützung von Personalberatern. Diese Kategorie machte knapp 17% des Umsatzes (8.250 Positionen) aus. Hingegen wurden 2011 nur insgesamt rund 1.000 Positionen mit einem Zieleinkommen von mehr als 500.000 Euro besetzt. Das entsprach 2% des Umsatzes.

Die Diskussion um die Frauenquote spiegelt sich auch in der Arbeit der Berater wider: So nahm die Anzahl der präsentierten Kandidatinnen von 21% auf 25% zu. Und der Anteil der platzierten Kandidatinnen erhöhte sich auf 23% (Vorjahr: 19%).

Die durchschnittliche Honorarhöhe lag 2011 bei knapp 26% des Zieleinkommens des zu suchenden Kandidaten. Personalberatungen mit mehr als 2,5 Mio. Euro Jahresumsatz erzielten Honorare von 29% und bei den kleineren Gesellschaften lag der Anteil bei 23% des Zieleinkommens. Knapp drei Viertel der Personalberatungsgesellschaften orientieren sich bei der Festsetzung des Honorars am Zieleinkommen der zu besetzenden Position. Dabei kommt mehrheitlich die so genannte Drittelregelung zum Einsatz, bei der jeweils ein Drittel des Honorars bei Vertragsabschluss, bei Präsentation der Kandidaten und bei der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags fällig wird.

Den höchsten Umsatz generieren die Personalberatungen mit Mandaten aus der Konsumgüterindustrie (ca. 13%) und dem Maschinenbau (ca. 12%). Die Finanzdienstleister sind für knapp 12% des Umsatzes (171,7 Mio. Euro Umsatz; 5.600 Positionen) verantwortlich. (sma)

Sonja Smalian