Karriere-News

Stefanie Schröder folgt Inga Beyler zu Korn Ferry

Stefanie Schröder.

Stefanie Schröder.

Quelle: privat

Köpfe 19.08.2022
Stefanie Schröder baut die Real Estate Practice der US-amerikanischen Personalberatung Korn Ferry in der DACH-Region zusammen mit ihrer alten und neuen Kollegin Inga Beyler auf. Schröder ... 

Stefanie Schröder baut die Real Estate Practice der US-amerikanischen Personalberatung Korn Ferry in der DACH-Region zusammen mit ihrer alten und neuen Kollegin Inga Beyler auf. Schröder hat die Düsseldorfer Personalberatung Bernd Heuer Karriere nach mehr als 20 Jahren verlassen und ist zum 1. August zu Korn Ferry gewechselt.

„Inga Beyler und ich haben schon bei Bernd Heuer außerordentlich erfolgreich zusammengearbeitet, und ich freue mich sehr meine Erfahrungen und Kenntnisse nun in einem internationalen, größeren Umfeld einbringen zu können und Korn Ferry auch in der DACH-Region ganz vorne zu positionieren“, sagt die 43-jährige Schröder. „Die Branche steht vor einigen komplexen Herausforderungen, sodass die Besetzung der besten Fach- und Führungskräfte weiterhin oberste Priorität haben wird.“

Bei Bernd Heuer Karriere hatte Schröder im Jahr 2001 mit einem klassischen Praktikum angefangen. Sie kletterte die Karriereleiter über die Sprossen Werkstudentin, Researcherin Beraterin, Projektleiter, Prokuristin und – ab 2015 – Geschäftsführerin neben Thomas Flohr und Beyler empor. Bei Korn Ferry firmiert sie nun als Managing Associate. Beyler hatte sich Korn Ferry im Juni angeschlossen. Ihr Titel bzw. ihre Rolle dort: Senior Partner Real Estate DACH-Region.

Harald Thomeczek

Wechsler machen große Gehaltssprünge

Wechselwillige können einen großen Sprung in der Gehaltsliga machen.

Wechselwillige können einen großen Sprung in der Gehaltsliga machen.

Quelle: Imago, Urheber: YAY Images

Karriere 21.04.2022
Kienbaum und Bernd Heuer Karriere haben für den ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss die Gehälter in der Branche unter die Lupe genommen. Ein erfreuliches Ergebnis: Die Chefs lockern den ... 

Kienbaum und Bernd Heuer Karriere haben für den ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss die Gehälter in der Branche unter die Lupe genommen. Ein erfreuliches Ergebnis: Die Chefs lockern den Gürtel bei Gehaltserhöhungen. Richtig Kasse macht aber, wer wechselt: War früher ein Aufschlag von 10% üblich, sind es heute 15% bis 20%. Selbst 30% oder 40% sind kein Ding der Unmöglichkeit. Manch ein Chef zieht da lieber die Reißleine und befördert jemanden aus den eigenen Reihen.

Ein Investmentmanager mit mindestens fünf Jahren relevanter Berufserfahrung verdient inklusive Boni im Median 135.000 Euro im Jahr. Im Median heißt: Die eine Hälfte der Senior-Investmentmanager verdient mehr, die andere weniger. Damit ist der Investmentmanager in der Immobilienbranche der absolute Spitzenverdiener unter den Spezialisten - Führungskräfte einmal außen vor gelassen (siehe die Grafik auf dieser Seite).Das haben die Personalberatungen Kienbaum und Heuer Karriere für den ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss herausgefunden. Am unteren Ende der Gehaltsrangliste der Spezialisten mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung finden sich u.a. Bauzeichner mit einem Median von 53.000 Euro. Besser gestellt sind Facility- und Property-Manager (66.000 Euro).

Bei den Spezialisten mit zwei bis fünf Jahren Berufserfahrung liegen Fachanwälte mit einem Jahresgehalt von ca. 90.000 Euro im Median an der Spitze. Dicht dahinter mit 87.000 Euro: die Fondsmanager. Rang drei belegen die Asset-Manager für Einzelhandelsimmobilien mit 85.000 Euro brutto im Jahr. Die Vergütungsexperten haben auch die Bestandsgehälter von Junior-Spezialisten mit weniger als zwei Jahren relevanter Berufserfahrung abgefragt. Das Trio der Topverdiener setzt sich hier aus Asset-Managern, Investmentmanagern und Risikomanagern zusammen. Diese verdienen rund 70.000 Euro im Jahr, Grundgehalt plus Variable. Am bescheidensten fallen die Lohnzettel von Forderungsmanagern, Facility- und Property-Managern aus: Diese Mitarbeiter müssen sich mit rund 34.000 Euro begnügen - mit halb so viel wie die Spitzenverdiener also.

Die Topverdiener unter den Führungskräften der ersten Führungsebene - also direkt unterhalb des Vorstands bzw. der Geschäftsführung - sind der Leiter Projektentwicklung mit 240.000 Euro im Median (Fixum inklusive Variable), gefolgt vom Leiter (Bau-)Projektmanagement/Projektsteuerung mit 228.000 Euro. Drittplatzierter mit einem gewissen Abstand ist der Leiter Finanzen und Rechnungswesen (193.000 Euro). Die oberen Führungskräfte mit den geringsten Gehältern sind der Leiter Controlling mit 132.000 Euro vor dem Leiter Unternehmenskommunikation mit 123.100 Euro und dem Leiter Facility-Management/ Property-Management mit 120.400 Euro.

Wer sein eigenes Salär nun mit den genannten Zahlen zu vergleichen beginnt, dem sei gesagt, dass dieser Vergleich hinken könnte. Art und Größe des Unternehmens, Branchensegment, Geschäftsmodell, Standort - all diese Faktoren sorgen bei der Vergütung für "deutliche Unterschiede, insbesondere nach oben", erklärt Julia Leitl-Civan, Senior Manager für Compensation & Performance Management bei Kienbaum.

Die größten Vergütungsunterschiede unter den Spezialisten mit fünf Jahren und mehr Berufserfahrung in der jeweiligen Funktion machen die Personalberater in der Gruppe der Projektentwickler, -manager und -leiter aus: Hier liegt der Median bei 110.900 Euro. Das obere Quartil beträgt 125.000 Euro, das untere Quartil 84.100 Euro. Das bedeutet: Die 25% der Senior- Projektentwickler mit den höchsten Gehältern kommen auf ein Jahresgehalt von über 125.000 Euro, die 25% mit den geringsten Gehältern in dieser Gruppe verdienen weniger als 84.100 Euro. Ähnlich weit ist die Gehaltsspanne bei den Senior-Vermietungsmanagern. Sie reicht, bei einem Median von 80.000 Euro, von 58.000 Euro bis 97.000 Euro.

Die Personalberater klopften für ihren "Clubbenchmark Real Estate 2021" exakt 14.207 Gehaltsdatensätze aus 20 Unternehmen aus allen möglichen Bereichen der Immobilienwirtschaft ab. Die Datensätze verteilen sich auf 91 Funktionen vom Vorstand bzw. der Geschäftsführung bis zum Sachbearbeiter bzw. der Sachbearbeiterin. Die Daten wurden im Juli und August 2021 erhoben. Berücksichtigt wurde die Grundvergütung für 2021 sowie die im vergangenen Jahr für das Jahr 2020 ausbezahlte variable Vergütung.

Bei den erhobenen Zahlen handelt es sich um die Gehaltsspannen für Bestandsmitarbeiter. "Für Neueinstellungen gelten diese Werte nicht, hier werden seit einiger Zeit deutlich höhere Werte aufgerufen", betont Kienbaum-Vergütungsexpertin Leitl-Civan. Ihr Kollege Oliver Rüsing präzisiert: "Früher war ein Plus von 10% für Wechsler üblich. Heute sind es in der Regel 15% bis 20%. Selbst 30% oder 40% sind - abhängig von der Dringlichkeit der Besetzung und der Ausgangsbasis - nicht unmöglich."

Die Gründe sind vielfältig: Sie reichen von begrenzter Wechselwilligkeit (weil es seit zehn Jahren in der Immobilienbranche so gut läuft und auch Corona keine echte Delle hinterlassen hat) über den sprichwörtlichen Fachkräftemangel (vor allem bei Führungskräften, Digitalisierungsexperten und Jobs rund um die Projektentwicklung) bis hin zu einer gewissen Selbstüberschätzung all derer, die weder Dotcom- noch Finanzkrise erlebt haben.

Selbst Young Professionals mit weniger als zwei Jahren relevanter Berufserfahrung strotzen in Gehaltsverhandlungen bei Neueinstellungen nur so vor Selbstbewusstsein. "Hier sind in den Gehaltsforderungen Steigerungen von bis zu 40% gegenüber den Vergleichswerten von vor drei bis vier Jahren beobachtbar", sagt Leitl-Civan. Ein etwas zu gesundes Selbstbewusstsein legen aber nicht nur Nachwuchskräfte an den Tag. Der Boom der Immobilienmärkte "kann bei einigen Führungskräften auch zu einer Überschätzung der eigenen Fähigkeiten führen, z.B. durch Entwicklungswünsche vom Senior Asset-Manager zum Geschäftsführer Assetmanagement".

"Der Kandidat hätte das Gehaltsgefüge zerschossen"

Die Unternehmen gehen die saftigen Gehaltsforderungen mit, "weil der Schaden, der entsteht, wenn z.B. Projekte nicht realisiert werden können, im Zweifel größer ist als der hohe Preis, den sie für hart umkämpfte Kandidaten mit dem benötigten Track-Record zahlen müssen", erklärt Rüsing. Diese Logik hat aber ihre Grenzen. So riet Thomas Flohr, Managing Partner bei Bernd Heuer Karriere, einem Kunden aus dem Bereich Projektentwicklung nach langer Suche letztlich davon ab, die Leitung einer neu gegründeten Niederlassung in Düsseldorf mit einer externen Führungskraft zu besetzen. Stattdessen wurde jemand aus den eigenen Reihen befördert. "Ein Kandidat von außerhalb hätte das Gehaltsgefüge zerschossen. Die Gehaltssprünge bei einem Wechsel sind der Entwicklung der Bestandsgehälter enteilt - das steht in keinem Verhältnis mehr und treibt viele Entscheider in der Branche um."

Zwar erhöhen die Unternehmen die Gehälter ihrer vorhandenen Mitarbeiter laut Leitl-Civan "dieses Jahr durchschnittlich um 4% bis 5%, um die Inflation zumindest partiell zu kompensieren", während das Plus in den beiden Vorjahren im Schnitt nur bei 2% lag. Doch die Sprünge, die Neuzugänge machen können, "können unsere Mandanten nicht im kompletten Unternehmen abbilden", sagt Flohr. Sie lassen Leistungsträgern deshalb andere Benefits angedeihen. "Das fängt mit der Kinderbetreuung an, geht über vegane Gerichte in der Kantine bis hin zu mehr Flexibilität - den inzwischen obligatorischen ein bis zwei Tagen Homeoffice die Woche. Das alles ist auch ein Schutz gegen Abwerbeversuche, die bei erfolgskritischen Mitarbeitern und Führungskräften praktisch auf der Tagesordnung stehen."

Harald Thomeczek

Heuer Karriere angelt sich Oliver Rüsing

Oliver Rüsing.

Oliver Rüsing.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Harald Thomeczek

Köpfe 31.08.2018
Bernd Heuer & Partner Human Resources freut sich bekannt geben zu dürfen: Zum morgigen 1. September 2018 stößt Oliver Rüsing (38) als Director zu der Personalberatung, die sich der ... 

Bernd Heuer & Partner Human Resources freut sich bekannt geben zu dürfen: Zum morgigen 1. September 2018 stößt Oliver Rüsing (38) als Director zu der Personalberatung, die sich der Besetzung von Führungs- und Fachpositionen in der Immobilienwirtschaft verschrieben hat. Diplom-Kaufmann Rüsing war zuletzt Senior Consultant bei Deininger Consulting und widmete seine Schaffenskraft seit 2014 auch dort der Vermittlung von Jobs aus der ersten und zweiten Führungsebene der Immobilienbranche.

Insgesamt bringt Rüsing gut zehn Jahre Erfahrung im Executive Search zu Heuer Karriere mit: Vor Deininger machte er bei den Personalberatungen Odgers Berndtson und Heidrick & Struggles Station - wo er jeweils ebenfalls Mandanten aus der Immobilien- und Finanzwirtschaft unter seine Fittiche nahm. Rüsing hat eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht und BWL an der International School of Management in Dortmund studiert. Heuer Karriere ist insgesamt 20 Köpfe groß. Neben der Personalberatung im engeren Sinne zählt die von Thomas Flohr geführte Firma auch das Human Ressources Management, Audits und Interim-Management zu ihrem Leistungsspektrum.

Harald Thomeczek

Wann Jobwechsel die Karriere eher behindern als fördern

Auch das Alter des Kandidaten spielt bei der Bewertung der Job- und Unternehmenswechsel eine Rolle.

Auch das Alter des Kandidaten spielt bei der Bewertung der Job- und Unternehmenswechsel eine Rolle.

Bild: contrastwerkstatt/Fotolia.com

Karriere 05.02.2015
Manche Karriereratgeber empfehlen, alle drei bis fünf Jahren den Arbeitgeber zu wechseln. Auch in der Immobilienwirtschaft ist die Wechselfreudigkeit groß. Doch nicht jeder Jobwechsel befördert ... 

Manche Karriereratgeber empfehlen, alle drei bis fünf Jahren den Arbeitgeber zu wechseln. Auch in der Immobilienwirtschaft ist die Wechselfreudigkeit groß. Doch nicht jeder Jobwechsel befördert die Karriere, und wenn es zu viele sind, können sie bei der nächsten Bewerbung eher hinderlich sein. Personalprofis aus der Immobilienwirtschaft geben Tipps, was Berufstätige beachten sollten.

In Deutschland ist jeder dritte Erwerbstätige zumindest latent auf Jobsuche und könnte sich 2015 einen beruflichen Wechsel vorstellen. Unter Arbeitnehmern bis zu einem Alter von 49 Jahren liegt die Wechselbereitschaft mit 40% noch höher, wie eine forsa-Umfrage zeigt. Jobwechsel können die eigene Karriere befördern. Doch der Bogen darf nicht überspannt werden, denn Job-Hopper haben es im Bewerbungsprozess nicht unbedingt leichter und sollten ihre Veränderungen begründen können.

"Alle Wechsel unter zwei Jahren sind kritisch zu sehen", sagt Richard-Emanuel Goldhahn, Geschäftsführer von Cobalt Recruitment. Doch der Personalberater betont auch, dass jeder Wechsel isoliert betrachtet wird und, dass es gute Gründe geben kann, die einen recht kurzfristigen Wechsel unumgänglich machen: Beispiele sind die Insolvenz des Unternehmens, befristete Tätigkeiten oder familiäre Veränderungen.

Wichtig seien die Fragen, warum jemand gewechselt hat, wer gekündigt hat und ob eine inhaltliche oder hierarchische Weiterentwicklung im Lebenslauf zu erkennen ist, beispielsweise vom Property-Manager über die Vermietung zum Asset-Manager und später zum Fondsmanager. Nicht so positiv zu bewerten sei es, gibt Goldhahn zu bedenken, wenn jemand das Unternehmen wechselt, um aufzusteigen, der bisherige Arbeitgeber aber für entsprechende Positionen in derselben Zeit Mitarbeiter gesucht hat.

Auch Thomas Flohr, Geschäftsführer von Bernd Heuer & Partner, sieht Wechsel im Zwei-Jahres-Rhythmus kritisch. "Ich kenne kaum Mandanten, die das akzeptieren", sagt der Personalberater. Von schnellen Wechsel lässt sich Susanne Ollmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Aengevelt Immobilien, hingegen nicht sofort abschrecken. Sie prüft anhand des Track-Records, ob die gemeldeten Erfolgsstories zur Verweildauer bei dem jeweiligen Arbeitgeber passen, oder ob der Kandidat nur sequenziell an bestimmten Projekten mitgearbeitet haben kann.

Eine "optimale Verweildauer" im Unternehmen bewerten die Personalprofis unterschiedlich: Optimal sei immer so lange, wie ein Unternehmen dem Arbeitnehmer Entwicklungsmöglichkeiten bietet und der Mitarbeiter erfolgreich dem Unternehmen etwas zurückgeben kann, sagt Frank Groß von immopersonal consulting frank gross. Aber drei Jahre sollten es im Mittel dann schon sein, ergänzt Groß. Denn nur dann habe der Mitarbeiter den gesamten Zyklus mitgenommen von der anfänglichen Euphorie über die neue Aufgabe, die Routine und den Alltag bis hin zur Ernüchterung. Das heißt, der Mitarbeiter hat seine eigenen Erfolge oder Misserfolge erlebt und war gezwungen damit weiterzuarbeiten. Daran lasse sich zudem die Belastbarkeit des Kandidaten ablesen, sagt Groß. Verschwindet er nach einem Jahr wieder oder beißt er sich auch mal durch Tiefen durch?

Dass Mitarbeiter die Folgen ihres Handelns selbst spüren müssen, darauf legt Peter Jaksch, Group Head Human Ressources bei Patrizia Immobilien, ebenfalls großen Wert. Im ersten Jahr lerne der Mitarbeiter, im zweiten tue er und im dritten verbessere er, so Jaksch. Vier bis fünf Jahre brauche es daher schon in einer Position, um die Früchte der eigenen Arbeit ernten zu können.

Damit Jobwechsel im Lebenslauf positiv auffallen, sollte sich an ihnen eine Entwicklung ablesen lassen. Die muss nicht immer ein hierarchischer Aufstieg sein, betont Personalberater Flohr. Der Kandidat könne sein fachliches Spektrum erweitern, einen neuen Markt erschließen oder aber einen bestimmten Bereich bei einer guten Adresse aufbauen. Es gebe auch Jobangebote, wo solide, gute Spezialisten gefragt seien. Wichtig ist, dass die Jobwechsel plausibel erklärt werden können. Denn Lebensläufe sähen heute eh wilder aus als früher, sagt Jaksch. Er hat in den vergangenen Jahren etwa 600 Personen eingestellt und hat auch heute noch wöchentlich zehn bis fünfzehn Lebensläufe auf dem Tisch. Wer seine Karriere aktiv planen möchte, der sollte sich von vornherein ein Unternehmen aussuchen, das Karrieren fördert, betont Jaksch. Patrizia habe in den vergangenen Jahren zwei Drittel der Führungskräfte intern besetzt und fördere Inhouse-Bewerbungen außerhalb des eigenen Fachbereichs, um die Mitarbeiter breiter aufzustellen.

Durchaus kein Manko sei es, wenn jemand kaum Unternehmenswechsel vorzuweisen hat und zehn Jahre bei einem Arbeitgeber beschäftigt war - wenn er sich dort stetig weiterentwickelt hat. "Die Unternehmen sind sehr an Kontinuität interessiert", sagt Goldhahn. Zumal sich in den Firmen selbst viel verändere. Kontinuität sei deswegen ein gutes Verkaufsargument, so Goldhahn.

Für vermeintliche Job-Hopper gibt es gute Aussichten: Wenn jemand beispielsweise viele große Maklerhäuser gesehen hat, mitunter auch in kurzen Abständen, kann er dennoch für ein mittelständisches Unternehmen sehr interessant sein, die dieses Know-how schätzen, sagt Goldhahn.

Einem Wechsel zum alten Arbeitgeber, der in der Immobilienwirtschaft nicht selten ist, stehen die meisten Personalprofis positiv gegenüber: Eine Rückkehr ist für Susanne Ollmann von Aengevelt ein Signal dafür, dass sich beide Seiten professionell getrennt haben müssen, um einen Neustart zu wagen. Der Werdegang müsse aber auch bei dieser Variante eine Entwicklung aufzeigen, sagt Berater Flohr. Patrizia-Personalchef Jaksch hält zu ehemaligen Mitarbeitern des Unternehmens gar mit einem Newsletter Kontakt, um die Rückkehr zur erleichtern.

Bewerber ermahnt er, in Vorstellungsgesprächen nicht schlecht über den letzten Arbeitgeber zu sprechen. Solch ein Verhalten führe bei ihm sofort zum Ausschluss des Kandidaten. Und er warnt davor, Jobs anzunehmen, um diese als Sprungbrett für die eigentliche Wunschposition zu verwenden, so genannte "um-zu-Jobs". Es sei nur sinnvoll, eine Position anzutreten, die der Kandidat auch mit Lust und Leidenschaft ausfüllen möchte, denn nur dann sei er auch gut.

Sonja Smalian

Mehr als 500 Jobs und Praktika

Das direkte Gespräch mit den Personalverantwortlichen der Unternehmen
stand im Vordergrund der Jobmesse. Rund 400 Termine waren schon vorab fest vereinbart worden.

Das direkte Gespräch mit den Personalverantwortlichen der Unternehmen stand im Vordergrund der Jobmesse. Rund 400 Termine waren schon vorab fest vereinbart worden.

Bild: IZ/Melanie Bauer

Karriere 26.06.2014
31 Unternehmen präsentierten sich auf dem fünften IZ-Karriereforum als Arbeitgeber. Mit fast 400 Einstiegspositionen und Traineestellen sowie rund 130 Praktikumsplätzen buhlten sie um die Gunst ... 

31 Unternehmen präsentierten sich auf dem fünften IZ-Karriereforum als Arbeitgeber. Mit fast 400 Einstiegspositionen und Traineestellen sowie rund 130 Praktikumsplätzen buhlten sie um die Gunst der rund 550 potenziellen Bewerber. Die erhielten in zahlreichen Vorträgen und Diskussionen zudem Karrieretipps aus erster Hand.

Das IZ-Karriereforum ist eine Generalprobe für das direkte Gespräch mit den Personalverantwortlichen der Immobilienwirtschaft. 400 solcher Termine hatten die Teilnehmer schon im Vorfeld der Jobmesse vereinbart. "Wer hierher kommt, ist ernsthaft interessiert", lautet das Urteil von Susanne Klaußner, Vorsitzende der Geschäftsführung von GRR. Das auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Unternehmen präsentierte sich zum zweiten Mal auf der Jobmesse und beobachtete ein deutlich gestiegenes Interesse der Studierenden.

Netzwerken wie auf einer "kleinen Expo Real"

Neben spontanen Treffen hatte ihr Team den ganzen Tag über vorab vereinbarte Gespräche mit Bewerbern geführt. "Sehr gut vorbereitet" seien die Kandidaten gewesen, die sich um einen festen Termin bemüht hatten, sagte Klaußner, die sich erst am Ende der Gespräche als Geschäftsführerin zu erkennen gab. Das Unternehmen war schon auf der Veranstaltung im vergangenen Jahr fündig geworden und hatte eine Kandidatin für eine Location-Management-Stelle rekrutiert. In diesem Jahr brachte GRR drei offene Positionen mit zur Messe, u.a. suchten sie einen Junior-Assetmanager.

Exakt 511 Jobs und Praktika meldeten die 31 vertretenen Arbeitgeber zur Jobmesse, die von der Immobilien Zeitung und Heuer Dialog veranstaltet wird. 122 offene Positionen waren für Berufseinsteiger und 226 für Young Professionals vorgesehen. Außerdem hatten die Unternehmen 35 der schon im Vorjahr sehr begehrten Traineestellen mitgebracht.

Dazu gehört auch CBRE. Das Beratungsunternehmen bietet derzeit zweijährige Traineeprogramme in den Investmentabteilungen der Standorte Berlin und Frankfurt an. Ein weiteres zweieinhalbjähriges Programm richtet sich an Absolventen eines RICS-akkreditierten Studiums, die sich eine Tätigkeit in der Immobilienbewertung vorstellen können. Ein fachübergreifendes Traineeprogramm, das an vier Standorten zum Einsatz kommen soll, ist in der Mache. CEO Peter Schreppel unterstützte sein Team auf dem Karriereforum und suchte ebenfalls das Gespräch mit potenziellen Nachwuchskräften. "Es ist Wachstum im gesamten Unternehmen geplant", sagt Schreppel. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter von Mitte 30 solle dabei gehalten werden. Karsten Burbach, Head of Retail, lobte die "gute Qualität" der Bewerber.

Diese ist nicht immer selbstverständlich. Denn jedes zweite Immobilienunternehmen ist mit der Qualität der ihnen zugesandten Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen nicht zufrieden. Das zeigt die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive, an der sich 115 Branchenunternehmen beteiligt hatten. Die Hälfte der befragten Unternehmen gab zudem an, zu wenige Bewerbungen zu erhalten " und das, obwohl sich 54% bis zum Frühjahr 2015 personell vergrößern wollen.

Die internationale Wachstumsstrategie von Patrizia Immobilien macht sich auch in deren Traineeprogrammen bemerkbar. Diese beinhalten inzwischen mehrmonatige Auslandsaufenthalte. Praktika im Ausland vergibt das Unternehmen derzeit aber noch nicht. Das soll sich jedoch bald ändern. Ein Direkteinstieg ist bei dem in Augsburg ansässigen Unternehmen ebenfalls möglich: 18 offene Stellen warteten auf der Messe auf Bewerber. Insgesamt reicht das Stellenangebot vom Werkstudenten im Portfolio-Management über mehrere Property-Manager- Positionen bis hin zum Senior-Investmentmanager für Westeuropa. Die von Position und Abschluss abhängigen Einstiegsgehälter liegen zwischen 40.000 Euro und 50.000 Euro. Keinen Masterabschluss zu besitzen, ist bei Patrizia laut Simone Böck, Head of HR Operations, häufig schon ein K.-o.-Kriterium. "Ein Master bedeutet mehr Ausbildung und mehr Reife", weiß Böck.

Ob der Bachelorabschluss für den Berufseinstieg reicht oder es ein Masterabschluss sein muss, sorgt auch fünfzehn Jahre nach Einführung der Bologna-Reform immer noch für kontroverse Diskussionen und war Thema des begleitenden Tagungsprogramms. Mit Fabian Spohn lernten die Besucher einen Young Professional auf der Bühne kennen, dem mit einem dualen Bachelorstudium der Einstieg in eine verantwortungsvolle Position gelungen war. Der 25-Jährige gab den Studenten Einblick in das Berufsbild des Property-Managers. Er selbst hat inzwischen diese Laufbahn verlassen und ist Assistent der Treureal-Geschäftsführung. Das duale Studium hat sich für ihn bewährt: "Ich habe dadurch frühzeitig gelernt, mich im Berufsumfeld zu bewegen." Property-Manager müssen nach Spohns Meinung besonders kommunikativ sein, weil sie als Schnittstelle zwischen Eigentümern und Mietern agieren.

400 Gesprächstermine vorab vereinbart

Mitunter ist auch ganz ohne immobilienwirtschaftliche Ausbildung ein Einstieg in die Immobilienbranche möglich, wie der Berufsweg von Kevin T. Nguyen zeigt. Der gelernte Industriekaufmann hatte seinerzeit einem DTZ-Geschäftsführer im Möbelhaus so überzeugend eine Wohnzimmereinrichtung verkauft, dass dieser ihn für die Immobilienbranche anwarb. Inzwischen arbeitet Nguyen für das Beratungsunternehmen black olive, zu dessen Gründungspartnern u.a. der Ex- DTZ-Deutschlandchef Rainer Hamacher zählt, und vermarktet unter anderem das 40.000 m2 große Frankfurter FBC. Bei der diesjährigen IZ-Gehaltsanalyse hatten die Makler mit den niedrigsten Einstiegsgehältern aufgewartet. Doch Nguyen wies darauf hin, dass viele Maklerunternehmen bei erfolgreichen Vermittlungen zusätzliche Boni zahlen. Teamfähigkeit und Ehrgeiz seien wichtige Eigenschaften für seinen Job.

Flexibilität, wie Nguyen sie vorgelebt hat, ist beim Berufseinstieg generell empfehlenswert. Das war auch Thema einer Diskussionsrunde beim parallel veranstalteten 5. RICS- Hochschultag, den in diesem Jahr die Akademie der Hochschule Biberach organisiert hatte: "Das Einzige, was in der Immobilienbranche immobil sein sollte, ist die Immobilie", sagt Thomas Flohr, Geschäftsführer Bernd Heuer & Partner Human Resources. Daneben hilft es auch, frühzeitig viele Kontakte zu knüpfen. Dies machte sich auch beim IZ-Karriereforum bemerkbar: "Es entwickelt sich immer mehr zu einer "Netzwerkveranstaltung für junge Leute", hat Susanne Ollmann, Personalleiterin des Maklerhauses Aengevelt, beobachtet. "Es ist wie eine kleine Expo Real."

IZ-Karriereforum

Rund 800 Teilnehmer, darunter rund 550 Studenten und Absolventen besuchten am 14. Juni das fünfte IZ-Karriereforum in Frankfurt. Veranstaltet wurde die Jobmesse für die Immobilienwirtschaft von der Immobilien Zeitung und Heuer Dialog. Wie in den Vorjahren hatte der Zentrale Immobilien Ausschuss die Schirmherrschaft für das Karriereforum übernommen, in das der fünfte RICS-Hochschultag integriert war. RICS-Hochschulpartner war die Akademie der Hochschule Biberach.

Aussteller des fünften IZ-Karriereforums waren folgende Unternehmen sowie Aus- und Weiterbildungsanbieter: Acrest, ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, Aengevelt, Arcadis, BASF, Bayer, BBA Akademie der Immobilienwirtschaft Berlin, Beos, Bilfinger Real Estate, BNP Paribas Real Estate, Capera, CBRE, Comfort, Commerz Real, Corestate, Corpus Sireo, Cushman & Wakefield, CRES Center for Real Estate Studies, DB Immobilien, DIC, Drees & Sommer, DTZ, EBS Universität für Wirtschaft und Recht, ECE, Eipos, Engel & Völkers, GE Capital Real Estate, GRR, Hochschule Biberach/Akademie der Hochschule Biberach, Irebs Immobilienakademie, JLL, Kaufland, KPMG, mfi, Patrizia, Reag, Royal Institution of Chartered Surveyors, Savills, Siemens Real Estate und die TU Berlin.

Neben Gesprächen mit den Personalern, erhielten die Teilnehmer in Diskussionsrunden Informationen zum Einstieg in die Immobilienbranche und zur Bewerbung. Aus ihrem Arbeitsalltag als Projektmanager, Property-Manager oder Immobilienberater berichteten drei Young Professionals. Erstmals präsentierten sich auch drei Vertreter des öffentlichen Dienstes auf dem Podium und gaben Auskunft zu Karrierepfaden bei Deutschlands größtem Arbeitgeber.

Das sechste IZ-Karriereforum inklusive RICS-Hochschultag findet am 20. Juni 2015 in Frankfurt statt. Infos unter: www.iz-jobs.de/karriereforum. sma

Sonja Smalian,Lars Wiederhold

"Da geht es um die Existenz"

Personalberater prüfen Kandidaten genau im persönlichen Gespräch.
Erscheint der Bewerber fachlich ausreichend qualifiziert zu
sein sowie zur Unternehmenskultur zu passen, kommt er auf die
"shortlist", die später das auftraggebende Unternehmen erhält.

Personalberater prüfen Kandidaten genau im persönlichen Gespräch. Erscheint der Bewerber fachlich ausreichend qualifiziert zu sein sowie zur Unternehmenskultur zu passen, kommt er auf die "shortlist", die später das auftraggebende Unternehmen erhält.

Bild: Fotolia.de/Kzenon

Karriere 22.11.2012
Wenn Unternehmen einen Personalberater beauftragen möchten, müssen sie viele Dinge bei der Auswahl beachten. Denn Vergütungsmodelle und Suchmethoden der Dienstleister unterscheiden sich ... 

Wenn Unternehmen einen Personalberater beauftragen möchten, müssen sie viele Dinge bei der Auswahl beachten. Denn Vergütungsmodelle und Suchmethoden der Dienstleister unterscheiden sich mitunter erheblich und der Markt ist wenig transparent. Gerade deshalb sollten Unternehmen auch darauf achten, dass "die Chemie stimmt".

Auf der Expo Real suchen Unternehmen den Stand von Personalberatungen vergeblich. Dabei sind viele Personalberater auf der Messe unterwegs: Sie besuchen Personalverantwortliche an ihren Ständen, sitzen bei Vorträgen im Publikum oder stehen selbst auf der Bühne und informieren über die aktuelle Lage am Personalmarkt. Und sie treffen natürlich auch manchen Wechselwilligen, allerdings meist etwas abseits des Geschehens.

Auch wenn der eine oder andere Name bekannt ist, der Markt für Personalberatungen ist unübersichtlich und die Berufsbezeichnung nicht geschützt. Mitunter hat die Branche mit dem negativen Image zu kämpfen, sie seien Kopfgeldjäger, die für den Höchstbietenden arbeiteten. Die Mischung aus Diskretion und Intransparenz auf der einen Seite und teilweise Unwissenheit über die Arbeitsweise der Berater macht es auch für Unternehmen nicht einfach, den richtigen Dienstleister für sich zu finden. Besonders wenn zum ersten Mal eine Stelle mit Hilfe von außen besetzt werden soll.

Die Personalberatung ist noch eine recht junge Dienstleistung. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es die ersten Personalberater in den Vereinigten Staaten. Mitte der Fünfziger Jahre traten auch die ersten Berater in Deutschland auf. Der Aufschwung wurde jedoch durch rechtliche Rahmenbedingungen behindert, schreibt Jörg Murmann im Handbuch der Personalberatung. Das staatliche Arbeitsvermittlungsmonopol lag zunächst bei der Bundesanstalt für Arbeit. In den frühen 60er Jahren belief sich die Zahl der Suchaufträge auf insgesamt rund 300 pro Jahr. Rund fünfzig Jahre später, im Jahr 2011, besetzten die rund 2.000 Personalberatungsgesellschaften fast 50.000 Positionen (siehe Artikel "Der Personalberatungsmarkt in Deutschland" auf dieser Seite rechts).

Auch die Personalverantwortlichen in der Immobilienwirtschaft setzen auf die Dienste der Berater: 44% der 86 teilnehmenden Unternehmen an der diesjährigen IZ-Umfrage zur Joboffensive arbeiten schon bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften mit Beratern zusammen. Doch wie finden Berater und Unternehmen zusammen? "Auf Empfehlung", lautet die Antwort der Personalberater meist. Diese Methode wird auch von Ulrich Schröder im Handbuch der Personalberatung als vielleicht "glücklichste Variante" erwähnt.

Doch auch die Suche nach von Personalberatern geschalteten Anzeigen in Stellenmärkten sowie ein Anruf beim Fachverband Personalberatung im Bundesverband Deutscher Unternehmensvertreter (BDU) kann eine Hilfestellung sein. Denn die Beratungsgesellschaften unterscheiden sich erheblich in Kompetenz, Spezialisierung, Methode und Größe. Neben den großen international agierenden "Komplettanbietern" finden sich auch viele kleine und mittelständische Dienstleister.

Berater muss zur Aufgabe passen

Schröder weist deswegen explizit darauf hin, dass Größe und Renommee eines Unternehmens nicht als Differenzierungsmerkmal ausreichten. Viel entscheidender sei es, dass das gewählte Unternehmen zu der Aufgabe passt, die vorab definiert werden muss. Braucht das Unternehmen für die Aufgabe tatsächlich einen Personal- oder doch eher einen Unternehmensberater? Was ist die Aufgabe genau? Soll eine Position besetzt werden oder ein Auswahlverfahren begleitet werden? Auf welcher Ebene soll die Position besetzt werden? Wird ein Top-Manager der ersten Ebene oder ein Spezialist gesucht? Braucht der Berater Branchenkenntnisse?

Die Branchenspezialisierung ist nach Ansicht von Richard-Emanuel Goldhahn, Geschäftsführer von Cobalt Recruitment, sehr wichtig. Denn nur dann brauche der Berater bei der Suche nicht "bei Null" anzufangen. Zumal sich beispielsweise hinter einer Position im Asset-Management völlig verschiedene Qualifikationsprofile verbergen können.

Darüber hinaus erfordert die Zusammenarbeit mit einem Berater auch eine große Offenheit und Vertrauen. Denn der Berater vertritt das Unternehmen nach außen. Um im Zweifelsfall den besonders robusten Kandidaten für ein ruppiges Betriebsklima zu rekrutieren, muss er ehrlich über die Unternehmenskultur informiert werden und Einblicke erhalten. Frank Groß, Geschäftsführer von immopersonal, spricht sich dafür aus, dass Unternehmen ruhig mehrere Berater in Augenschein nehmen sollten, um eine Auswahl zu treffen. Auch Schröder bekräftigt, dass der "Nasenfaktor" entscheidend sei.

Ausschlaggebend für die Wahl eines Beraters kann auch das Vergütungsmodell sein. Die Mehrheit der Personalberater legt als Honorar einen prozentualen Anteil des Jahresgehalts der zu besetzenden Position fest. In drei Raten - bei Auftagserteilung, bei Kandidatenvorstellung und bei Abschluss des Arbeitsvertrags - wird bei der so genannten Drittelregelung das Honorar für den Berater fällig. Viele Berater werden nur aktiv, wenn sie das Mandat exklusiv erhalten. Vergeben Unternehmen denselben Auftrag an zwei Berater, kann es sein, dass beide in einem engen Markt dieselben Kandidaten ansprechen. Für den Kandidaten wirkt das dann nicht selten unseriös.

Wer Sorge hat, dass der "eigene" Personalberater beim nächsten Mandat Mitarbeiter aus dem eigenen Unternehmen abzieht, der kann beruhigt sein. Oft wird vertraglich eine zumindest zeitlich begrenzte Sperrfrist vereinbart. Andere Vergütungsvarianten gibt es jedoch auch. Frank Groß beispielsweise arbeitet auf Erfolgsbasis. Der ehemalige Geschäftsführer vom Bankhaus Wölbern erhält sein Honorar nach geglückter Besetzung.

Diskretion ist oberstes Gebot

Bei der Personalsuche ist Diskretion das oberste Gebot. Kein Kandidat soll in der relativ engen Immobilienwirtschaft "verbrannt" werden. Persönliche Daten gehen nur nach Rücksprache mit dem Kandidaten an das Unternehmen, betont Thomas Flohr, Geschäftsführer von Bernd Heuer & Partner Human Resources. "Da geht es um den Job, da geht es um die Existenz." Deswegen distanzieren sich die Berater auch ausdrücklich von so genannten "Lebenslaufmaklern". Die, so besagt ihr schlechter Ruf in der Beraterbranche, schicken ungefragt Lebensläufe an Unternehmen in der Hoffnung, dass das Unternehmen einen der Kandidaten näher kennenlernen möchte - und für die Vermittlung dann zahlt. Für den Kandidaten hat das den Nachteil, dass er manchmal gar nicht weiß, wo sein Lebenslauf (wenn auch anonymisiert) gerade "im Umlauf" ist. Der vermeintliche Wechselwille kann so mitunter in Kreisen publik werden, die davon besser nichts erfahren sollten. Wer sich vor schwarzen Schafen schützen will, sollte sich also ganz genau die Arbeitsweise des Beraters erläutern lassen.

Ein Berater bietet neben der Suche nach dem geeigneten Kandidaten eine Beratungsleistung an: Er definiert gemeinsam mit dem Kunden das genaue Stellenprofil. Dann erfolgt die (Direkt-)Ansprache der Kandidaten (Executive Search). Manchmal wird diese Suchmethode durch Anzeigen oder eine Datenbanksuche ergänzt. Der Berater spricht mit den einzelnen Kandidaten und präsentiert einige Ausgewählte dem Kunden und begleitet auch nach Vertragsabschluss beide noch eine Zeit lang. Eine Stellenbesetzung dauert im Schnitt drei Monate.

Der demografische Wandel dürfte den Beratern in die Hände spielen und ihre Dienstleistung künftig gefragter machen. Nach einer BDU-Studie rechnen sie mehrheitlich damit, dass sich die durchschnittliche Besetzungszeit aufgrund der Verknappung auf der Kandidatenseite verlängern wird.

Der Personalberatungsmarkt in Deutschland

Die rund 2.000 Personalberatungsgesellschaften in Deutschland haben 2011 einen Gesamtumsatz von 1,49 Mrd. Euro erwirtschaftet. Mit diesem Plus von 14,8% sei wieder das Volumen des Vor-Krisenjahres 2008 erreicht, heißt es in der Studie Personalberatung in Deutschland 2011/12. Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) hat dafür im März und April 2012 rund 250 Personalberatungsgesellschaften befragt.

Rund 5.500 Berater und etwa 2.400 festangestellte Researcher haben insgesamt 48.800 Positionen besetzt. Davon wurden 13.000 Positionen von großen Gesellschaften mit einem Jahresumsatz von mehr als 5 Mio. Euro und weitere 10.000 Positionen von Gesellschaften mit 500.000 Euro bis 1 Mio. Euro Jahresumsatz besetzt. Im Durchschnitt arbeitete jeder Berater bei neun Suchaufträgen mit. Bei den großen Personalberatungsgesellschaften (Jahresumsatz: 1 Mio. Euro bis 5 Mio. Euro) waren es im Schnitt fünfzehn Mandate pro Berater.

Mit ihrer klassischen Dienstleistung, der Suche und Auswahl von Personal, erwirtschafteten die Personalberatungen 2011 knapp 82% ihres Umsatzes (1,21 Mrd. Euro). Zweit- und drittgrößter Umsatztreiber sind die Managementdiagnostik (8,5%) sowie die Besetzung von Beiräten und Aufsichtsräten (3,9%). Darüber hinaus nahmen auch das Executive Coaching, Outplacementberatung, Employer-Branding und sonstige HR-Beratung zu.

63% der vergebenen Mandate bezogen sich 2011 auf die Suche nach Fachkräften und Führungskräften für das mittlere Management. Das waren fast 31.000 Positionen mit einem Zieleinkommen zwischen 75.000 und 150.000 Euro. Auch bei Positionen mit einem Zieleinkommen unter 75.000 Euro setzen Unternehmen auf die Unterstützung von Personalberatern. Diese Kategorie machte knapp 17% des Umsatzes (8.250 Positionen) aus. Hingegen wurden 2011 nur insgesamt rund 1.000 Positionen mit einem Zieleinkommen von mehr als 500.000 Euro besetzt. Das entsprach 2% des Umsatzes.

Die Diskussion um die Frauenquote spiegelt sich auch in der Arbeit der Berater wider: So nahm die Anzahl der präsentierten Kandidatinnen von 21% auf 25% zu. Und der Anteil der platzierten Kandidatinnen erhöhte sich auf 23% (Vorjahr: 19%).

Die durchschnittliche Honorarhöhe lag 2011 bei knapp 26% des Zieleinkommens des zu suchenden Kandidaten. Personalberatungen mit mehr als 2,5 Mio. Euro Jahresumsatz erzielten Honorare von 29% und bei den kleineren Gesellschaften lag der Anteil bei 23% des Zieleinkommens. Knapp drei Viertel der Personalberatungsgesellschaften orientieren sich bei der Festsetzung des Honorars am Zieleinkommen der zu besetzenden Position. Dabei kommt mehrheitlich die so genannte Drittelregelung zum Einsatz, bei der jeweils ein Drittel des Honorars bei Vertragsabschluss, bei Präsentation der Kandidaten und bei der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags fällig wird.

Den höchsten Umsatz generieren die Personalberatungen mit Mandaten aus der Konsumgüterindustrie (ca. 13%) und dem Maschinenbau (ca. 12%). Die Finanzdienstleister sind für knapp 12% des Umsatzes (171,7 Mio. Euro Umsatz; 5.600 Positionen) verantwortlich. (sma)

Sonja Smalian

CREM kommt: Immo-Spezialisten gesucht

Immobilien gehören zum Geschäft - und zwar auch bei Unternehmen, die eigentlich in einem ganz anderen Industriezweig tätig sind, wie hier im Mainzer Industriegebiet Mombach.

Immobilien gehören zum Geschäft - und zwar auch bei Unternehmen, die eigentlich in einem ganz anderen Industriezweig tätig sind, wie hier im Mainzer Industriegebiet Mombach.

Bild: Landeshauptstadt Mainz

Karriere 08.11.2012
Der Dornröschenschlaf ist offenbar vorbei. Immer häufiger suchen große Industrieunternehmen Immobilien-Spezialisten für ihre eigenen Bestände. Wer immobilienwirtschaftliches Know-how ... 

Der Dornröschenschlaf ist offenbar vorbei. Immer häufiger suchen große Industrieunternehmen Immobilien-Spezialisten für ihre eigenen Bestände. Wer immobilienwirtschaftliches Know-how mitbringt und einen Konzern-Arbeitsplatz sucht, für den kann es sich lohnen, seinen Suchradius über die reinen Immobilienunternehmen hinaus zu erweitern. Welche Qualifikationen nachgefragt werden, erklärt Thomas Flohr, Geschäftsführer von Bernd Heuer & Partner Human Resources, im Interview.

Immobilien Zeitung: Herr Flohr, Sie erhalten seit rund zweieinhalb Jahren immer häufiger Mandate von Nicht-Immobilienunternehmen, so genannten Corporates, die Fachkräfte für ihr Corporate Real Estate Management suchen. Woher rührt dieses gesteigerte Interesse solcher Unternehmen an Immobilien-Knowhow?

Thomas Flohr: Die Aufgabenstellungen haben sich bei den Unternehmen verändert. Agierte das Corporate Real Estate Management (CREM) früher eher wie eine Liegenschaftsverwaltung, spielt es nun auch eine große Rolle bei strategischen Entscheidungen, beispielsweise bei einer Verlagerung des Produktionsprozesses. Soll am neuen Standort eine Halle gemietet, gekauft oder vielleicht selbst gebaut werden? Diesen Herausforderungen sind Corporates ohne Immobilienspezialisten nicht gewachsen.

IZ: Die steigenden Energiekosten dürften auch so manches Unternehmen zum Nachdenken über den Zustand ihrer betriebseigenen Immobilien gebracht haben.

Flohr: Das Thema Energieeffizienz ist neben der Bilanzierung ein wichtiger Grund für das gestiegene Interesse am Corporate Real Estate Management. Denn die betriebsnotwendigen Immobilien bilden nicht selten einen großen Anteil des Anlagevermögens. Wie Standorte optimiert werden können, ist somit eine Frage, die häufig direkt vom Finanzvorstand an das CREM-Team herangetragen wird. Das haben auch die großen Immobilienberatungsgesellschaften erkannt, die ihre Dienstleistungen für Corporates ausbauen.

Kleine Teams mit großer Nähe zur Konzernspitze

IZ: Wen suchen Konzerne, um für sie diese Aufgaben zu lösen?

Flohr: Die Stellenprofile sind eher generalistisch formuliert. Von einem Head of Corporate Real Estate Management wird erwartet, dass er Strategien für den Immobilienbestand entwickeln kann. Dazu zählt auch, nicht mehr betriebsnotwendige Gebäude zu verkaufen oder einer neuen Nutzung zuzuführen. Wird neu gebaut, werden nicht selten Joint Ventures mit einem Projektentwickler gegründet, die gesteuert werden müssen. Auch die Organisation des Property- und des Facility-Managements ist ein Aufgabenbereich. Die vom CREM-Team entwickelten Strategien werden nach Abstimmung mit dem Vorstand gemeinsam mit Dienstleistern umgesetzt.

"Den neuen Herausforderungen, z.B. durch hohe Energiekosten, sind Corporates ohne Spezialisten nicht gewachsen."
IZ: Wenn für die Umsetzung mit Dienstleistern zusammengearbeitet wird, heißt das aber auch, dass die CREM-Teams zahlenmäßig eher klein aufgestellt sind, oder?

Flohr: Ja. Bei vielen der von uns betreuten Corporates gibt es meist einen Head of Corporate Real Estate Management sowie bis zu fünf weitere Mitarbeiter. Ist der CREM-Bereich eine eigene Gesellschaft, dann ist der Head oft gleichzeitig der Geschäftsführer. Andernfalls ist er meist auf der Ebene der Bereichsleitung angesiedelt, oft direkt unter dem CFO oder dem COO. Kleine Teams machen diesen Arbeitsbereich in meinen Augen zudem nicht minder attraktiv, denn die Mitarbeiter sind dadurch immer sehr nah an den Entscheidungsprozessen dran und arbeiten oft an länderübergreifenden Aufgaben.

IZ: Bei einem international tätigen Konzern gehört damit sicherlich auch viel Reiseverpflichtung zum Job dazu.

Flohr: Ja. Von 20 Arbeitstagen ist ein CRE-Manager mitunter 15 im Ausland. Das schreckt einige Kandidaten ab, die dann ihre Bewerbung wieder zurückziehen.

Für Führungspositionen gibt es bis zu 160.000 Euro

IZ: Was müssen Kandidaten für solch eine Position denn noch mitbringen außer Fernweh?

Flohr: Sie sollten einen bau- oder immobilienwirtschaftlichen Hochschulabschluss mit internationaler Ausrichtung haben sowie über sehr gute Englischkenntnisse verfügen. Gut geeignet sind meist Kandidaten, die bereits in einer CREM-Organisation oder in der Projektentwicklung tätig waren. Nicht zuletzt müssen Bewerber Interesse daran haben, in Konzernstrukturen und in internationalen Teams zu arbeiten. Denn manche Konzerne haben bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern strenge Vorgaben hinsichtlich des Frauenanteils und der Internationalität der Teams.

IZ: Wie viel können Immobilienspezialisten bei Corporates denn im Schnitt verdienen?

Flohr: Für Head-Positionen werden Gehälter von 100.000 Euro bis zu 160.000 Euro aufgerufen. Hinzu kommen noch variable Anteile. Spezialisten können mit 60.000 Euro bis 85.000 Euro rechnen. Interessant ist auch, dass die Arbeitsplätze recht sicher sind, wie wir in den vergangenen Jahren beobachten konnten. Auch wenn es zu Personalabbau im Konzern kam, sind die erst kürzlich rekrutierten CREM-Teams nicht freigesetzt worden.

IZ: Herr Flohr, danke für das Gespräch.

Das Interview führte Sonja Smalian.

Schwer zu vermessen: Das Corporate Real Estate Management

In welchem Umfang Industrieunternehmen Immobilien unterhalten und sich damit auch mit dem Thema Corporate Real Estate Management auseinandersetzen müssen, lässt sich nur schwer sagen. Eine Studie von BulwienGesa aus dem Jahr 2010 geht von einem Marktwert von rund 1.100 Mrd. Euro für Gewerbe- und Industrieimmobilien aus. Davon seien rund 850 Mrd. Euro betriebsnotwendige Immobilien von Corporates oder aber gehörten mittelständischen Eigentümern bzw. seien zu klein, um handelbar zu sein. Diese heterogene Gruppe summiert sich zu einer Fläche von rund 2.200 Mio. m2. Betriebsnotwendige Immobilien machten in Deutschland etwa 5% bis 20% des Anlagevermögens aus, schrieb Thomas Glatte, Präsident des Chapters für Central Europe bei CoreNet Global, in einem Beitrag.

Prof. Dr. Andreas Pfnür, Leiter des Forschungscenters Betriebliche Immobilienwirtschaft (FBI) an der Technischen Universität Darmstadt, wies in einer Bestandsaufnahme zum CREM in Deutschland nach, dass die CREM-Einheiten in der Regel beim Finanzbereich oder den zentralen Diensten eingegliedert sind. Rechtlich handele es sich oft um selbstständige Einheiten, die auf der zweiten Managementebene angesiedelt sind. In einer weiteren Studie zeigte er, dass die oberste Führungsebene den größten Einfluss auf Entscheidungen habe.

Eine sechzehntägige Weiterbildung im Corporate Real Estate Management bietet die Irebs Immobilienakademie für 7.500 Euro zzgl. MwSt. an. Die Vorlesungstage verteilen sich auf vier Monate (sma)

Sonja Smalian