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Besser bauen mit Frauen

Bundesministerin Klara Geywitz (SPD) spricht zum Auftakt

Bundesministerin Klara Geywitz (SPD) spricht zum Auftakt

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Kristina Pezzei

Karriere 28.09.2023
Der Bauindustrieverband ruft ein Frauennetzwerk ins Leben. Frauen am Bau müssten besser wahrgenommen und zahlreicher werden. Bundesbauministerin Klara Geywitz, die die Schirmherrschaft ... 

Der Bauindustrieverband ruft ein Frauennetzwerk ins Leben. Frauen am Bau müssten besser wahrgenommen und zahlreicher werden. Bundesbauministerin Klara Geywitz, die die Schirmherrschaft übernommen hat, sieht Frauen als Qualitätsmerkmal – weil gemischte Teams besser arbeiten.

Ganze 13% der Beschäftigten in der Bauwirtschaft sind weiblich – es gibt also Luft nach oben. Und zwar sowohl in Sachen Gleichstellung als auch mit Blick auf den Fachkräftebedarf, findet der Bauindustrieverband. Mit einer in der vergangenen Woche offiziell gestarteten Initiative will er Frauen für Berufe in der Bauwirtschaft motivieren und die, die schon da sind, besser miteinander vernetzen. Die Situation sei völlig inakzeptabel und unklug, sagte Bauindustriehauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller in Berlin bei dem Treffen der Initiative mit dem Namen Frauen Netzwerk Bau. Der Bau sei die Branche, die Zukunft gestalten solle. "Wir müssen ganz viele junge Frauen begeistern, zu uns zu kommen", sagt er.

Das Netzwerk will Workshops anbieten, den Austausch fördern und Nachwuchskräfte mit Mentoringprogrammen gezielt unterstützen. Außerdem sollen weibliche Erfolgsgeschichten aus der Baubranche sichtbarer und bekannter werden. Auch dazu diente die Auftaktkonferenz in der Landesvertretung Brandenburg in Berlin. Mehrere weibliche Führungskräfte, unter anderem von Goldbeck und Eurovia, berichteten von ihrem Werdegang und beruflichen Alltag. Das Interesse von Unternehmen sei enorm, bekräftigte Müller. Die Arbeit aufgenommen hat das Bündnis zum Weltfrauentag am 8. März, seitdem haben sich bereits gut 270 Frauen zusammengefunden. Die Schirmherrschaft hat Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) übernommen.

Dass die Branche männerdominiert ist, sei bekannt, sagte die SPD-Ministerin. "Neu ist, dass das als Problem gesehen wird." Für Geywitz ist die Situation nicht nur wegen der Beschäftigtenlage brisant. Frauen beeinflussten die gebaute Umwelt mit, merkte die Ministerin an. Städte für Männer, die von Männern geplant sind, seien nicht mehr gefragt. Vielmehr erzielten gemischte Teams, auch und gerade am Bau, die besseren Ergebnisse. "Frauen sind kein Notpflaster gegen den Fachkräftemangel, sondern ein Qualitätsmerkmal."

Kristina Pezzei

MAT: Sebastian Theißen

Quelle: a|w|sobott, André Sobott

Karriere 25.05.2023
Geschäftsführer von List Eco, Doktorand an der Bergischen Universität Wuppertal. Geboren 1992. ... 

Geschäftsführer von List Eco, Doktorand an der Bergischen Universität Wuppertal. Geboren 1992.

Werdegang

Studierter Green-Building-Ingenieur mit zusätzlichem TGA-/Energie-Schwerpunkt. Als geschäftsführender Gesellschafter Verantwortung für ein 25-köpfiges Team von Spezialist:innen. Zuvor als Projektingenieur und wissenschaftlicher Mitarbeiter an (Forschungs-) Projekten in den USA und Deutschland gearbeitet. Zusätzlich Promotion rund um das nachhaltige und digitale Bauen.

Top-Projekte

Firmengründung und Aufbau der List Eco. Projektleiter der Feuerwache Kaiserswerth: Wiederverwendung von Klinkern, CO2-optimierter Beton, BIM-basierte Ökobilanzen, Zirkularitätsbewertungen und DGNB Platin. Projektleiter, Zukunft Bau Forschungsprojekt: Ökobilanzierung und BIM im nachhaltigen Bauen. Schaffung der Grundlagen für die Umsetzung der Ökobilanzierung auf Basis von Ökobaudat als BIM-Anwendungsfall für zukünftige BIM-Pilotvorhaben des Bundes.

Ziele

Teamausbau der List Eco auf 30 bis 35 Mitarbeiter:innen. Neue Kompetenzen entwickeln/schulen, z.B. den Circular Engineer. Projekte außerhalb Deutschlands realisieren. Beschleunigung und Mitentwicklung neuer Branchenstandards für die Immobilien- und Baubranche. Ich möchte mein Team und mich rund um die List Eco zu einem anerkannten Spezialisten im Markt weiter etablieren, um Klima- und Ressourcenschutz für meine und zukünftige Generationen zu fördern, und hierfür das aktuellste Wissen und Technik aus der Forschung in reale Projekte integrieren.

Motivation als MAT

Ich bin jung und besitze einen enormen Ehrgeiz, gepaart mit wissenschaftlichem Verständnis rund um Nachhaltigkeit/ESG-Kriterien, um Projekte in der Praxis wirklich zu verändern. Gleichzeitig versuche ich permanent selbst weiter junge, motivierte Talente zusammen mit erfahrenen Experten in meinem interdisziplinären Team/Netzwerk und einer modernen Arbeitsumgebung zu vereinen.

Ethische Grundsätze

Chancengleichheit, Fairness gegenüber Mitmenschen und der Umwelt.

Netzwerke und Engagements

Verein Deutscher Ingenieure.

Kontakt:

Immobilien Zeitung

Bauindustrie gründet Netzwerk für Frauen

Karriere 07.03.2023
Unter der Schirmherrschaft von Bundesbauministerin Clara Geywitz nimmt das Frauennetzwerk-Bau des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie (HBD) am Mittwoch seine Arbeit auf. Es soll ein Forum zum ... 

Unter der Schirmherrschaft von Bundesbauministerin Clara Geywitz nimmt das Frauennetzwerk-Bau des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie (HBD) am Mittwoch seine Arbeit auf. Es soll ein Forum zum Austausch zwischen Frauen im Baugewerbe darstellen und Raum für deren Fragen und Themen bieten.

Um dem Mangel an weiblichen Nachwuchskräften am Bau entgegenzuwirken, ruft der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) das Frauennetzwerk-Bau ins Leben. Die Schirmherrschaft übernimmt Clara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Hintergrund ist, dass laut aktuellen Erhebungen nur rund 3% aller Auszubildenden in der Branche Frauen sind. Auch die Zahl von Studentinnen im Fach Bauingenieurwesen geht seit einigen Jahren zurück. Laut Bauindustrie-Präsident Peter Hübner liegt der Frauenanteil in der Fachrichtung derzeit bei rund 30%. „Die Zahlen sind, trotz starker Anstrengungen, nicht so gut, wie sie sein müssten“, kommentiert Geywitz.

Austauschforum für Frauen in der Baubranche

Hübner erklärt: „Mit der Gründung des Netzwerkes senden wir ein Signal an künftige weibliche Fach- und Führungskräfte, bieten ihnen ein Forum für den Austausch und werden nachhaltige Mentoring-Strukturen schaffen, um den Ein- und Aufstieg von Frauen in der Bauwirtschaft zu unterstützen.“ Zudem soll das Netzwerk zur Klärung von spezifischen Fragen der weiblichen Zielgruppe dienen. Dazu zählen sowohl Unternehmerinnen, die bereits fest im Beruf stehen und in der Branche Fuß gefasst haben, als auch Schülerinnen, die sich für eine Ausbildung im Baugewerbe interessieren. Das Netzwerk nimmt seine Arbeit anlässlich des Weltfrauentags am Mittwoch, 8. März, auf.

Janina Stadel

IG Bau warnt vor langfristigen Personalfolgen bei Stellenabbau

Karriere 07.03.2023
Die sinkende Auftragslage im Wohnungsbau könnte bei vorübergehendem Personalabbau den Fachkräftemangel am Bau auch langfristig verstärken. Davor warnt die Gewerkschaft IG Bau und zieht ... 

Die sinkende Auftragslage im Wohnungsbau könnte bei vorübergehendem Personalabbau den Fachkräftemangel am Bau auch langfristig verstärken. Davor warnt die Gewerkschaft IG Bau und zieht Vergleiche zur Gastronomie, wo sich nach den Corona-Lockdowns viele Fachkräfte umorientiert haben.

Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr um 9,6% gesunken. Dabei sind es v.a. Aufträge im Wohnungsbau, die laut Carsten Burckhardt, zuständigem Mitglied für die Bauwirtschaft bei der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau), zurückgegangen sind. Er beobachtet, dass sowohl börsennotierte Unternehmen als auch kommunale, kirchliche und genossenschaftliche Wohnungsgesellschaften trotz bundesweitem Wohnungsmangel zuletzt immer mehr Aufträge für Neubauten und Sanierungen auf Eis gelegt haben und sieht das als Alarmsignal für die Beschäftigten im Baugewerbe. 

„Einen Fehler dürfen wir jetzt nicht machen“, sagt er, „Wir dürfen keinen Bauarbeiter nach Hause schicken.“ Dadurch würden Personalkapazitäten, die in den letzten Jahren aufgebaut wurden, leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

Personalressourcen halten

Burckhardt warnt vor dem „Gastro-Effekt“, der sich während der Lockdowns in der Corona-Pandemie im Gastgewerbe gezeigt hat: „Wer einmal geht, der ist weg. Der kommt, wenn man ihn braucht, nicht zurück. Das haben die Pandemie-Lockdowns in der Gastronomie gezeigt“, erklärt er. 

Er ruft daher Bund und Länder auf, das Bauen zu fördern und Maßnahmen im Bestand zu erleichtern. „Notwendig ist ein konsequentes Durchforsten des Dickichts von Gesetzten und Verordnungen – ein Ausmisten bei den Vorschriften, die Neubau und Umbau verhindern“ und legt dabei den Fokus auf die Auswirkungen auf das Personal: „Manpower und Material sind da. Dieses Potential darf der Staat jetzt nicht verschenken.“

Janina Stadel

Sarah Dungs will mit Verband für Bauen im Bestand das Klima schützen

Sarah Dungs.

Sarah Dungs.

Quelle: Greyfield Group, Urheberin: Catrin Moritz

Köpfe 10.02.2023
Herausforderungen und Lösungen für Bauen im Bestand will ein neu gegründeter gleichnamiger Verband eine öffentlichkeitswirksame Stimme verleihen. Auf den Bestand komme es an, wenn ... 

Herausforderungen und Lösungen für Bauen im Bestand will ein neu gegründeter gleichnamiger Verband eine öffentlichkeitswirksame Stimme verleihen. Auf den Bestand komme es an, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen wolle, erklärt die erste Vorsitzende vom Verband für Bauen im Bestand (BiB), Sarah Dungs. Daher müssten Fortschritte und Marktstandards für den Bestand zielgerichtet gewährleistet werden.

Dungs ist Geschäftsführerin beim Essener Projektentwickler Greyfield, auf dessen Initiative die Gründung zurückgeht. Zum Vorstand des Verbands gehören außerdem Diana Anastasija Radke, Managing Partner bei KVL Bauconsult, Nicola Halder-Haß von Bricks & Beyond sowie Annabelle von Reutern von Concular.

Der Verband sieht sich als zentrale Plattform, „um die notwendigen Wege für die Bestandsimmobilien zu ebnen“. Dazu zählten die Diskussion über neue Marktstandards genauso wie über angepasste Normen und Verordnungen, erklärt Dungs. Beispielsweise ergebe sich aus der Arbeitsstättenrichtlinie häufig, dass die Deckenhöhen im Bestand zu niedrig seien. Beim Schallschutz und bei Stellplatzverordnungen passten die Vorgaben ebenfalls häufig nicht zu den Gegebenheiten bei Bestandsbauten – vieles sei nach wie vor auf Neubauten ausgelegt, sagt Dungs auf Nachfrage. Gleiches gelte für manche DIN-Norm, etwa die für Kostenschätzungen im Bestand.

Dungs will mit dem Verband nicht nur die politischen Ebenen adressieren, sondern auch Problembewusstsein und den Willen zu Lösungen in der Branche selbst anstacheln. Dazu passt, dass sich das Bündnis auch als Schaltstelle sieht, um Wissen zu bündeln und weiterzugeben.

Kristina Pezzei

IG Bau warnt vor „Burnout“ für die Bauwirtschaft

Handwerker auf deutschen Baustellen sind voll ausgelastet.

Handwerker auf deutschen Baustellen sind voll ausgelastet.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: ilkercelik

Karriere 17.06.2022
Viermal mehr offene Stellen als 2010 hat das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im ersten Quartal 2022 im deutschen Baugewerbe gezählt. Die Gewerkschaft IG Bau ... 

Viermal mehr offene Stellen als 2010 hat das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung im ersten Quartal 2022 im deutschen Baugewerbe gezählt. Die Gewerkschaft IG Bau warnt vor einer Überlastung der vorhandenen Fachkräfte und sieht den Mangel an qualifizierten Arbeitern als hausgemachtes Problem der Branche.

Trotz steigender Gewinne haben Unternehmen der Baubranche in den vergangenen Jahren immer weniger Fachkräfte eingestellt. In diesem Kontext verweist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) auf Zahlen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die 191.000 offene Stellen in der Bauwirtschaft im ersten Quartal 2022 aufzeigen. Das sind viermal so viele wie im Jahr 2010. Dabei sind die Umsätze im Bauhauptgewerbe laut Statistischem Bundesamt im ersten Jahresviertel 2022 um 26% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.

Fachkräfte voll ausgelastet

Weil die vorhandenen Fachkräfte bereits voll ausgelastet seien, warnt die IG Bau vor einem „Burnout“, also einer Überlastung, die dem Bau drohe. Bundesvorstandsmitglied Carsten Burckhardt sieht den Fachkräftemangel als hausgemachtes Problem der Branche. Er sagt, viele Baufirmen hätten es in den letzten Jahren versäumt, die Arbeit in der Branche attraktiv zu machen und führt aus: „Über Jahre hinweg haben die Unternehmen der Bauwirtschaft, vor allem im Handwerk, die Einkommen ihrer Beschäftigten gedrückt. Sie haben sich kaum darum gekümmert, dass Tarifverträge eingehalten werden. Viele sind aus den Arbeitgeberverbänden ausgetreten. Dann haben sich die Firmen bei den Preisen unterboten und einen Dumping-Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen.“

Zielbranche Industrie

Die größte Abwanderung von Fachkräften beobachte die IG Bau in Betrieben des Bauhandwerks. Von zehn Berufseinsteigern arbeiten laut der Gewerkschaft fünf Jahre nach der Gesellenprüfung nur noch vier auf dem Bau. Von den restlichen wandere ein Großteil in die Industrie ab, um sich lange Anfahrten zu Baustellen zu sparen und Wind und Wetter nicht mehr ausgesetzt zu sein. Zudem erhoffen sie sich dort familienfreundlichere Arbeitszeiten.

Janina Stadel