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Reanovo startet Lernprogramm zur IHK-Zertifizierung der Verwalter

Schon jetzt bereiten sich viele Verwalter auf die IHK-Prüfung Ende des Jahres vor.

Schon jetzt bereiten sich viele Verwalter auf die IHK-Prüfung Ende des Jahres vor.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Robert Kneschke

Karriere 03.03.2022
Zur Vorbereitung auf die anstehende IHK-Zertifizierung Ende des Jahres hat Reanovo einen hauseigenen Lernplan für seine Verwalter erstellt. Das Unternehmen rechnet mit unterschiedlichen ... 

Zur Vorbereitung auf die anstehende IHK-Zertifizierung Ende des Jahres hat Reanovo einen hauseigenen Lernplan für seine Verwalter erstellt. Das Unternehmen rechnet mit unterschiedlichen Wissensständen, die aber durch Lernstandserhebungen, Apps und Fragerunden bis zum vierten Quartal ausgeglichen werden sollen.

Als "dringend notwendig, aber sehr kurzfristig" bezeichnet Tom Goerke, Head of HR von Reanovo, die Reform des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG), die vorsieht, dass Wohnungseigentümer ab Dezember 2022 auf einen IHK-zertifizierten Verwalter bestehen können. Nach Schätzungen des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz sind bundesweit rund 28.500 Angestellte von der Neuregelung betroffen, knapp 300 allein bei Reanovo. Sie müssen bis Ablauf der Frist ihre Fachkompetenz für den Beruf nachweisen und von der Industrie- und Handelskammer (IHK) zertifizieren lassen. "Deshalb haben wir ein Programm mit Zeitplan erstellt. Wir können nicht länger warten", fasst Goerke die aktuelle Situation zusammen. Die Inhalte, die in der Prüfung abgefragt werden, seien inzwischen klar und setzen sich aus Fragen aus dem rechtlichen, technischen und kaufmännischen Bereich zusammen. Außerdem sollen Grundkenntnisse der Immobilienwirtschaft abgefragt werden. Geplant sind eine 90-minütige schriftliche und eine 15-minütige mündliche Prüfung.

Weil die IHKs sich selbst noch auf den Prüfungsansturm vorbereiten müssen, rechnet Goerke damit, dass die Prüfungen erst im vierten Quartal angeboten werden. Besonders bei der Abstimmung der Termine für die mündliche Prüfung prophezeit er einen hohen organisatorischen Aufwand sowohl für die Verwalter als auch für IHKs. "Uns wäre es natürlich am liebsten, wenn wir alle Reanovo-Verwalter bei einer einzigen IHK zertifizieren lassen könnten. Auch wenn wir 50 Standorte in ganz Deutschland haben, wäre die Organisation so am einfachsten", hofft er auf einen reibungslosen Ablauf.

Einstufungstest zur Lerngruppenbildung

Damit die Verwalter bis zum Startschuss der Zertifizierungsphase bereit sind für die Fragen, starten bei Reanovo schon im April die Vorbereitungen. Die Quereinsteiger durchlaufen dann ein festes Lernprogramm, alle anderen legen einen Einstufungstest ab, damit sie einer Lerngruppe zugeordnet werden können. "Wir gehen davon aus, dass sich drei Gruppen herauskristallisieren werden. Das sind zum einen diejenigen, die seit Jahren im Beruf sind und nur ein dreitägiges Webinar zur Auffrischung brauchen. Dann haben wir diejenigen, die zwar schon einige Jahre Erfahrung haben, aber ursprünglich aus einer anderen Branche gewechselt sind. Sie bekommen Studienbriefe mit Lerninhalten für 50 Stunden. Und dann gibt es noch die Quereinsteiger, die zusätzlichen Input brauchen werden, weil sie alles nachholen müssen, was andere im Studium oder durch viele Jahre Berufserfahrung gelernt haben." Gerade bei dieser Gruppe geht Goerke davon aus, dass in den Sommermonaten mit der ein oder anderen Überstunde zu rechnen ist. "Die Aufträge pausieren in dieser Zeit nicht, denn die Immobilien müssen natürlich weiter verwaltet werden – schließlich betrifft es alle Verwalter in Deutschland. Deswegen müssen sich unsere Mitarbeiter geschickt organisieren und gegenseitig unterstützen."

Für die Auffrischung der Kenntnisse greift das Unternehmen auf seine hauseigene Akademie zurück. Das digitale Tool wird schon jetzt genutzt, damit die Verwalter ihrer Fortbildungspflicht von 20 Stunden in drei Jahren nachkommen können. Um einen einfachen Einstieg ins Lernen zu ermöglichen, bekommen sie außerdem vorab Input zu Lerntechniken. Zudem sollen wöchentliche Fragerunden organisiert werden, in denen sich die Lernenden austauschen können. "Wir überlegen noch, ob wir Zwischenstandsüberprüfungen einführen. So, dass die Verwalter erst dann in eine nächste Lernphase aufsteigen, wenn sie auch bereit dafür sind." Dabei versichert Goerke, dass der individuelle Lernstand gegenüber den Kollegen und gegenüber dem Unternehmen geheim gehalten wird.

Trotz des organisatorischen Aufwands findet Goerke: "Die Neuregelung macht den Berufs des Verwalters langfristig attraktiver." Dabei denkt er vor allem an Quereinsteiger, für die das Vorbereitungsprogramm für die Zertifizierung langfristig bestehen bleiben soll. Sie sollen sich so in Zukunft innerhalb kurzer Zeit alles notwendige Wissen für die Verwaltertätigkeit aneignen können. Gleichzeitig betreibe das Unternehmen damit Qualitätssicherung. "Diese Form der Professionalisierung war schon lange dringend notwendig in der Branche. Sie hilft uns die Qualität unserer Verwalter und somit die Qualität unserer Leistungen zu gewährleisten."

Da die Zeit bis zum Dezember 2022 recht knapp ist, steht die Frage im Raum, ob es Übergangsregelungen geben wird, die in besonderen Personalsituationen greifen. Goerke denkt dabei an Langzeitkranke oder Kollegen, die zum Start der Lernphasen in Elternzeit sind. "Wir wissen noch nicht, ob eine erfahrene Verwalterin, die im Dezember aus dem Mutterschutz kommt, auch direkt wieder vollumfänglich arbeiten kann, oder ob sie bis zur nächsten Zertifizierungsphase aussetzen muss", nennt Goerke ein Beispiel. Ähnlich sehe es mit Zeitarbeitskräften aus. "Diese setzen wir zwar selten, aber hin und wieder ein. Was ist, wenn ihnen eine Zertifizierung fehlt? Ob sie dann nur Hilfsarbeiten machen dürfen, ist noch nicht klar geregelt." Eine Karenzzeit bis 1. Juni 2024 soll es für Verwalter nur für konkrete Gemeinschaften geben, wenn sie den Verwalter schon vor Inkrafttreten des Gesetzes im Dezember 2020 bestellt haben.

In der ersten Zertifizierungsrunde, die voraussichtlich im Oktober beginnt, rechnet Goerke mit Kosten von rund 700 Euro pro Verwalter. "Viele kleine und mittelständische Unternehmen werden größere Probleme bei der Vorbereitung auf die Zertifizierung haben", fürchtet er. Er schätzt, dass sie in vielen Fällen auf teure Vorbereitungskurse von externen Anbietern zurückgreifen müssen.

Die Sorge um wirtschaftliche Einbußen durch nicht bestandene Prüfungen fällt in der Branche bisher gering aus. Bei einer Sondererhebung im Rahmen des 9. Branchenbarometers des Verbands der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV) haben von 310 Teilnehmern lediglich 4% angegeben, Einbußen für das Unternehmen durch die Neuregelung zu fürchten. Knapp die Hälfte der Befragten (47%) erklärte, dass sie von ihrer Qualität überzeugt ist und keine wirtschaftlichen Nachteile auf sich zukommen sieht. Weitere 49% haben geäußert, nicht mit einer WEG zusammenarbeiten zu wollen, die auf den Zertifikatsnachweis besteht. Die Begründung: Sie sehen dies als Zeichen, dass ihnen nicht genug Vertrauen entgegengebracht wird.

Janina Stadel

"Häufig geht es nicht ohne den Staat!"

"Mit der Pubertät ist der ZIA nun im Wesentlichen durch", sagt der neue Geschäftsführer Stephan Rabe.

"Mit der Pubertät ist der ZIA nun im Wesentlichen durch", sagt der neue Geschäftsführer Stephan Rabe.

Bild: bb

Köpfe 05.02.2015
Stephan Rabe, 52, ist seit November 2014 an der Seite von Klaus-Peter Hesse Geschäftsführer des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). Der Jurist erklärt im IZ-Interview, welche Themen er ... 

Stephan Rabe, 52, ist seit November 2014 an der Seite von Klaus-Peter Hesse Geschäftsführer des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). Der Jurist erklärt im IZ-Interview, welche Themen er setzen will, was er in Brüssel vorhat, wieso ihn das Bestellerprinzip nicht stört und warum steuerliche Förderungen aus seiner Sicht keine Subventionen sind.

Immobilien Zeitung: Herr Rabe, Sie haben Ihr warmes Nest als stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim Bankenverband VÖB verlassen, um Geschäftsführer beim ZIA zu werden, den Ihr Vorgänger Axel von Goldbeck eine Dauerbaustelle nannte. Warum der Wechsel von der gut beheizten Bank auf die zugige Baustelle?

Stephan Rabe: Ich würde den ZIA nicht als eine Baustelle betrachten, schon gar nicht als eine, auf der es drunter und drüber geht. Der ZIA ist, gemessen an den anderen Verbänden der Immobilienbranche, noch sehr jung und hat sich nach meinem Eindruck mit inzwischen 202 Mitgliedern - darunter 25 Verbänden - deutlich besser entwickelt, als sich die Gründerväter das 2006 gedacht hatten. Mit der Pubertät ist der ZIA nun im Wesentlichen durch, jetzt kommt das Erwachsenenalter. Die Strukturen sind gefestigt. In der Organisation geht es jetzt im Wesentlichen um Ergänzungen, nicht um das Erfinden grundlegend neuer Strukturen.

IZ: Dennoch: Was wollen Sie alles neu machen?

Rabe: Eine meiner wichtigsten Aufgaben wird es sein, die Interessen der Deutschen Immobilienbranche bei der Europäischen Union in Brüssel stärker zu vertreten. Es gibt in Brüssel keine dem breiten Aufgabenspektrum des ZIA entsprechende immobilienwirtschaftliche Interessenvertretung, der wir uns anschließen könnten. Daher wollen wir uns bei der Kommission und im Europäischen Parlament noch stärker als bisher eigene Kontakte erschließen. Bislang sind wir in Brüssel über das Büro des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) vertreten. Dort bezahlen wir eine halbe Stelle. Wir denken nun darüber nach, wie wir unsere Präsenz in Europa ausbauen können.

IZ: In Deutschland ist die Immobilienwirtschaft mit konkreten Themen wie der Mietpreisbremse, diversen Grunderwerbsteuererhöhungen und der Forderung nach besseren Abschreibungsmöglichkeiten beim Wohnungsbau beschäftigt. Welche Themen sehen Sie für den ZIA in Brüssel?

Rabe: Eine Reihe von Themen sind tatsächlich abgeräumt. Die Bankenregulierung ist durch und das für Versicherungen relevante Thema Solvency II ist auf einem vernünftigen Weg. Aber denken Sie an künftige Regulierungsthemen wie die angekündigte Kapitalmarktunion, Verbraucherschutzthemen oder an die Energieeffizienz-Richtlinie. Es ist wichtig, so etwas vor Ort intensiv zu begleiten.

IZ: Hätte der ZIA in Brüssel längst viel stärker präsent sein müssen?

Rabe: Bei uns ging es in den ersten Jahren sicherlich erst einmal darum, Strukturen aufzubauen und sich in Deutschland zu etablieren. Jetzt aber - ich sprach ja vom Erwachsenenalter - ist es wichtig, in Brüssel permanent vor Ort zu sein, um neben den offiziellen auch informelle Kontakte pflegen zu können. Das ist in vielen Fällen wichtiger, als die meisten offiziellen Termine es sind.

IZ: Dem VÖB haben Sie nach 15 Jahren den Rücken gekehrt, weil sie dort nicht die Nummer eins geworden sind. Beim ZIA teilen Sie sich die Geschäftsführung mit Klaus-Peter Hesse. Die bisher von Axel von Goldbeck ausgeübte Sprecherfunktion entfällt. Lohnt es sich für Sie dann überhaupt, gewechselt zu sein?

Rabe: Das ist nicht meine Herangehensweise. Beim VÖB sah ich für mich keine Perspektive mehr, und beim ZIA reizen mich eine Reihe neuer Aufgaben. Wir teilen uns die Fachbereiche auf. Klaus-Peter Hesse kümmert sich zum Beispiel um Themen wie Stadtentwicklung, Wohnen und Nachhaltigkeit, und ich nutze mein Know-how in den Bereichen Finanzierung, Regulierung und Europapolitik. Eine Sprecherfunktion ist bei einer solchen Arbeitsteilung nicht erforderlich.

IZ: Sie sind studierter Volljurist und Experte im Bankenmetier. Woher kommt Ihre Expertise in Immobiliendingen?

Rabe: Immobilienthemen haben schon in meiner alten Funktion eine Rolle gespielt. Als ZIA-Geschäftsführer habe ich den Anspruch, mich in der gebotenen Tiefe in die relevanten Themen einzuarbeiten, aber ich muss nicht in allen fachspezifischen Themen tief drin sein. Ich bin ja nicht allein, sondern wir sind beim ZIA fast 20 Mitarbeiter. Grundsätzlich ist es so, dass der Schritt von der Bankenwelt in die Immobilienbranche gar nicht so groß ist, jedenfalls nicht so groß, wie ein Wechsel in die Zigaretten- oder Automobilindustrie es wäre. Das sehen Sie schon daran, dass ich bereits in meiner vorherigen Tätigkeit viele Male auf der Expo Real war. Immobilien und Finanzierung sind Themen, bei denen es eine Reihe von Schnittmengen gibt.

IZ: Trotz aller Europapläne: Das Gros Ihrer Arbeit als Vertreter eines Lobbyverbands der deutschen Immobilienwirtschaft werden Sie in Berlin erledigen. Welches Bundesministerium ist für den Geschäftsführer des ZIA das wichtigste: Bau, Wirtschaft oder Finanzen?

Rabe: Für meinen Zuständigkeitsbereich ist das Bundesfinanzministerium das wichtigste. Das ergibt sich schon aus Feldern wie der Finanzmarktregulierung und Steuern. In der ZIA-Gesamtsicht ist aber das Bauministerium erster Ansprechpartner.

IZ: Mit dem Stichwort Steuern meinen Sie das Interesse Ihres Verbandes daran, steuerliche Förderungen für die energetische Gebäudesanierung, den Wohnungsneubau und den seniorengerechten Umbau von Wohnungen durchzusetzen. Wie passen solche Forderungen nach staatlichen Subventionen zu der gängigen Forderung des ZIA, der Staat möge sich aus möglichst viel heraushalten?

Rabe: Ich sehe in den von Ihnen genannten Punkten keinen Ruf nach Subventionen. Das sind eher Incentives.

IZ: Also Subventionen.

Rabe: Wir meinen Instrumente des Staates zum Anstoßen politisch gewünschter Entwicklungen. Zum Beispiel über die Förderbank KfW mit ihrem 100.000-Dächer-Programm, das von 1999 bis 2003 lief. Bei so etwas ist es nicht die Immobilienwirtschaft, die nach Unterstützung ruft, sondern der Staat ergreift die Initiative und fördert, was er fördern möchte. Aber grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht: Es ist ein Widerspruch, wenn die Branche einerseits den Markt als Regulativ befürwortet und andererseits staatliche Fördermittel begrüßt. Das Problem ist aber: Häufig geht es nicht ohne den Staat. Wir brauchen ihn zum Beispiel dafür, für breite Bevölkerungsschichten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

IZ: Derzeit könnte man den Eindruck gewinnen, nicht das Ministerium von Wolfgang Schäuble wäre das wichtigste für die Immobilienwirtschaft, sondern das Bundesjustizministerium, weil dort das Gesetz zur Mietpreisbremse geschrieben wird.

Rabe: Die Mietpreisbremse ist in der Tat unser Schockthema. Wir rätseln zwar noch immer über den Zeitplan des parlamentarischen Verfahrens, aber wir gehen davon aus, dass die Mietpreisbremse kommen wird.

IZ: Eine Niederlage des ZIA, dass er die Bremse nicht verhindert hat?

Rabe: Nein, ich werte es eher als Erfolg, dass es uns gelungen ist, Neubauten aus dem Gesetz herauszuhalten und eine zeitliche Begrenzung der Mietpreisbremse erreicht zu haben. Es gibt einen großen Unterschied zwischen der ursprünglichen Fassung des Gesetzestextes und der jetzt vorliegenden. Wir müssen unseren Mitgliedern immer wieder erklären, was ein Verband leisten kann und was nicht. Er kann Entwicklungen oft nicht vollständig verhindern, aber es lohnt sich, wenn er sich einbringt. Wir müssen voraussichtlich mit der Bremse leben, tun das aber nicht gerne. Sie wird nach unserer Einschätzung ohnehin nur wenig bewirken, wenn sie nicht von staatlichen Maßnahmen zur Ankurbelung des Wohnungsbaus flankiert wird. Wir denken da an die Wiedereinführung der degressiven AfA und daran, dass Kommunen günstiges Bauland zur Verfügung stellen.

IZ: Was die Kommunen in der Regel gar nicht dürfen, ganz abgesehen davon, dass viele von ihnen so gut wie pleite sind und nichts zu verschenken haben.

Rabe: Es stimmt, dass auch Kommunen nichts zu verschenken haben. Gleichwohl halte ich die Forderung nach einem Beitrag zu politisch gewünschten Effekten für zulässig.

IZ: Juckt Sie das Bestellerprinzip für Makler bei der Vermietung von Wohnungen?

Rabe: Das ist für uns kein Kernthema. Darum kümmert sich der IVD, der betont, er wolle ein echtes Bestellerprinzip haben und keine Regelung, bei der fast immer der Vermieter den Makler bezahlen muss. Bei uns ist es so: Wir vertreten auch eine Reihe von Maklern, die Gewerbeimmobilien vermitteln. In diesem Teil der Branche wird längst ein Bestellerprinzip praktiziert. Also fragen sich die dort Tätigen: Wo ist das Problem?

IZ: Der ZIA will das Thema Innovation besetzen und hat mit Martin Rodeck neuerdings einen Innovationsbeauftragten. Steckt Substanzielles dahinter, oder ist das nur PR?

Rabe: Wir meinen das schon substanziell. Bei uns werden darunter Themen wie digitales Bauen oder neue Formen altersgerechten Wohnens verstanden. Da geht es zum Beispiel darum, wie Wohnungen altersgerecht konfiguriert werden können, ob die Pflegeversicherung bei der Finanzierung noch stärker herangezogen werden kann und welche anderen innovativen Fördermöglichkeiten es gibt. Oder wir fragen, inwieweit es möglich ist, in bestehende Wohnquartiere Pflegedienste zu integrieren, damit ältere Menschen möglichst lange in ihren Wohnungen bleiben können.

IZ: Ihr Verband gilt als Erfolgsgeschichte. Das wird an der anerkannten Kompetenz, aber auch an der stetig gestiegenen Zahl der Mitglieder festgemacht. Wie groß schätzen Sie das noch zu erschließende Potenzial von Mitgliedern ein?

Rabe: Der ZIA hat in den vergangenen drei Jahren etwa 50 Mitglieder hinzugewonnen. Ich hoffe, dass sich diese positive Entwicklung fortsetzt. Wachstumsmöglichkeiten sehe ich in allen unseren Tätigkeitsfeldern, zum Beispiel bei den Dienstleistern rund um die Immobilie, den Banken und in den Bereichen Hotel und Anwaltskanzleien. Die Zielmarke, 10.000 Mitglieder zu haben, ist aber sicher nicht unser Anspruch.

IZ: Herr Rabe, danke fürs Gespräch.

Das Interview führte Bernhard Bomke.

Bernhard Bomke