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CRE-Manager können nicht über Gehälter klagen

Wie viel war im Boni-Topf für mich drin?

Wie viel war im Boni-Topf für mich drin?

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Karriere 23.02.2017
Ein Head of Corporate Real Estate (CRE) verdiente 2016 in Europa im Durchschnitt umgerechnet 211.000 US-Dollar. Das ist ein Ergebnis der alljährlichen Gehälterbefragung des CRE-Verbands ... 

Ein Head of Corporate Real Estate (CRE) verdiente 2016 in Europa im Durchschnitt umgerechnet 211.000 US-Dollar. Das ist ein Ergebnis der alljährlichen Gehälterbefragung des CRE-Verbands Corenet Global (CNG) und FPL Associates. Die Vorjahresstudie hatte noch eine deutlich höhere Durchschnittsvergütung zutage gefördert. Doch die Datensätze sind nur bedingt vergleichbar. Und die Betroffenen sind ohnehin zufrieden.

Die 211.000 US-Dollar Jahresvergütung beinhalten das Grundgehalt für 2016 und den Bonus für das Vorjahr, der ja erst im Laufe des Folgejahres ausgezahlt wird. Anno 2015 verdiente ein europäischer CRE-Manager laut der Vorjahresstudie 238.000 Euro. Das durchschnittliche Grundgehalt fiel damals mit 162.000 USD etwas geringer als 2016 (166.000 USD) aus. Doch die - im Jahr 2015 nachträglich für 2014 gezahlten - Boni beliefen sich auf knapp 50% des Grundgehalts bzw. in absoluten Zahlen auf durchschnittlich 76.000 USD. Die für 2015 gezahlten Boni lagen im Schnitt bei 45.000 USD, was nur gut einem Viertel des Fixgehalts entspricht.

Allein: 2015 beteiligten sich nur drei europäische CRE-Manager an der Gehaltsumfrage. Im vergangenen Jahr nahmen doppelt so viele Manager, sechs an der Zahl, teil. "Im Grunde liegen jetzt erst auswertbare Daten vor, denn erst ab fünf Teilnehmern kann man eine sinnvolle Auswertung vornehmen", sagt Thomas Glatte, Director Group Real Estate & Facility Management bei BASF, der selbst Zahlen für die Studie beisteuerte. Angesichts der Heterogenität deutscher CRE-Abteilungen stellt sich die Frage, wie aussagekräftig der Vergleich mit dem Vorjahr ist. Denn während jemand wie Glatte ein Heer von 500 Mitarbeitern weltweit befehligt, hat manch anderer CRE-Leiter hierzulande weniger als zehn Leute unter sich.

Den vermeintlichen Boni-Einbruch, den die nackten Zahlen suggerieren, kann Glatte sich nur mit der erweiterten Zusammensetzung des Teilnehmerpanels erklären. Er kenne jedenfalls keinen Kollegen, der sich darüber beklagt hätte, dass sein Bonus massiv heruntergefahren worden wäre. "Die Entwicklung ist nicht so, dass die Kollegen Grund hätten, unzufrieden zu sein", bestätigt Björn Christmann, Geschäftsführer von Bayer Real Estate und Nachfolger von Glatte als CNG-Präsident für die Region Zentraleuropa. Bonuskürzungen? Fehlanzeige. Auch Christmann hat den Fragebogen ausgefüllt.

Insgesamt steuerten weltweit 141 Immobilienmanager Zahlen für die Gehaltsanalyse bei und gaben ihre Einschätzung zur Entwicklung ihrer Fixgehälter sowie der variablen Gehaltsbestandteile ab. Untersucht wurden etliche Immobilienpositionen, doch nur für den Head of CRE liegen Zahlen für Europa vor. Zum Vergleich: Die 49 nordamerikanischen Immobilienchefs, die Angaben machten, strichen allein als Grundgehalt 211.000 USD ein (Vorjahr: 51 Teilnehmer; Grundgehalt: 210.000 USD). Ihre gesamte Barvergütung legte von rund 269.000 USD auf 292.000 USD zu.

Über einen steigenden Bonus konnte sich 2016 wieder knapp jeder zweite aller rund 140 Teilnehmer freuen, und auch die Höhe der Bonussteigerung lag mit durchschnittlich 14% auf dem Vorjahresniveau. Für 2016 rechnen vier von zehn Managern mit einem Anstieg. Die gewachsene Zurückhaltung mag ihren Grund darin haben dass die Firmen, an deren Gesamtperformance die Ausschüttung von Boni primär hängt, auf Sicht fahren und vorsichtiger investieren, weil keiner weiß, welche Einschränkungen der Welthandel erfährt.

Harald Thomeczek

CRE-Gehälter wachsen nicht in den Himmel

CREM-Chefs hatten 2015 vor allem dank höherer Boni gut lachen.

CREM-Chefs hatten 2015 vor allem dank höherer Boni gut lachen.

Bild: iStockphoto/Wavebreakmedia

Karriere 17.03.2016
2015 haben die Chefs von Corporate-Real-Estate-Einheiten deutlich höhere Boni kassiert als im Vorjahr. Fraglich, ob das 2016 so weitergeht. ... 

2015 haben die Chefs von Corporate-Real-Estate-Einheiten deutlich höhere Boni kassiert als im Vorjahr. Fraglich, ob das 2016 so weitergeht.

Kamen Führungskräfte im Bereich Coporate Real Estate (CRE) in Europa 2014 im Schnitt auf eine jährliche Gesamtvergütung von 228.059 US-Dollar, stieg diese 2015 auf 258.454 USD. Das geht aus der aktuellen Vergütungsstudie des CRE-Verbands CoreNet Global (CNG) und von FPL Associates hervor. Berücksichtigt man nur das Grundgehalt und variable Gehaltsbestandteile in Cash, lässt aber langfristige Komponenten außen vor, hat die Gesamtvergütung europäischer CRE-Leiter von 204.332 USD auf 237.787 USD zugelegt, also um gut 16%. Motor des Gehaltsauftriebs sind dabei die Boni, die CRE-Führungskräfte ob der eigenen Leistung, aber vor allem aufgrund einer guten Performance ihres Unternehmens einstreichen. Das offenbart ein Blick auf die Entwicklung des durchschnittlichen Fixgehalts: Dieses ist nämlich 2015 nur um 2% auf 161.585 USD gestiegen.

Diese Zahlen sind jedoch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, denn der Datenpool ist überschaubar. Für die aktuelle Befragung lüfteteten nur drei europäische CRE-Manager in leitender Funktion das Geheimnis ihrer Vergütung. 2014 waren es immerhin noch acht gewesen. Daher stellt sich die Frage, ob die genannten Zahlen den Gesamtmarkt widerspiegeln. In Nordamerika war das Teilnehmerfeld für diese Position mit 51 Antwortenden erneut (Vorjahr: 67) ungleich größer.

Nähme man die mathematisch exakte Steigerung für bare Münze, hätte er schon Bauchschmerzen, gesteht Thomas Glatte, CNGPräsident für das Chapter Central Europe. Aber Pi mal Daumen "passt das schon", denn "seit 2010 sind die Gehälter insbesondere in Deutschland und der Schweiz kontinuierlich deutlich gestiegen. In den vergangenen Jahren haben wir Höchststände gesehen, es wurden sehr hohe Werte ausgekehrt".

Exakt 172 Mitarbeiter von 155 Unternehmen weltweit steuerten Zahlen zur aktuellen CNG-Gehaltsstudie bei. Erfasst sind 15 Positionen. Auffällig ist, dass sich die Gehaltserwartungen der Befragten leicht eintrüben: So rechnen nur noch 80% für 2016 mit einem Anstieg ihres Grundgehalts, nachdem 2015 83% eine solche Steigerung realisiert haben. Laut der Umfrage aus dem Vorjahr hatten 2014 noch 89% eine Gehaltserhöhung erhalten.

Dasselbe wie beim Fixanteil ist auch bei den Cash-Boni zu beobachten: Im Jahr 2013 hatten der Vorjahresumfrage zufolge 52% der Teilnehmer einen höheren Bonus als 2012 eingestrichen. Im Jahr 2014 sank der Anteil der Mehrverdiener auf 48%. Und für 2015 rechnen nur noch 41% mit höheren Boni.

"Wirtschaft ist zyklisch, und die Spitze des aktuellen Zyklus dürfte langsam erreicht sein. Wir rutschen in eine Abschwungphase hinein, der Margendruck wächst", erklärt Glatte, der seine Brötchen als Director Group Real Estate & FM bei BASF verdient, die gedämpften Gehaltserwartungen. Björn Christmann, sein designierter Nachfolger bei CNG, diese Eintrübung: "Die gedämpften Gehaltserwartungen von CRE-Managern in unserer Studie scheinen im Zusammenhang mit den sich verändernden politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu stehen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die meisten Teilnehmer der Umfrage aus den USA kommen."

Da CRE immer dann Hochkonjunktur hat, wenn sich der Ausblick für die Wirtschaft eintrübt - etwa, weil Unternehmen dann mit dem Verkauf von Immobilienbeständen die Bilanz aufbessern wollen -, gibt es auch zu denken, dass aktuell viele deutsche Firmen ihre Bemühungen in dieser Richtung verstärken. "In den vergangenen anderthalb Jahren haben wir im Durchschnitt etwa acht bis zehn CRE-Mandate pro Jahr erhalten", berichtet Thomas Flohr, Managing Director von Bernd Heuer & Partner Human Resources.

Christmann, im Hauptberuf Head of Real Estate bei Bayer, bestätigt die anziehende Personalnachfrage: "In den vergangenen sechs bis neun Monaten waren starke Aktivitäten in der Besetzung von CRE-Positionen, vor allem seitens familiengeführter und größerer mittelständischer Firmen, zu beobachten."

Harald Thomeczek

Rekrutieren mit Lage und Ausstattung

Der Surf- und Sportwear-Hersteller Hurley hat die Küche für seine Mitarbeiter am Hauptsitz in Kalifornien vom Grafikkünstler Dalek gestalten lassen.

Der Surf- und Sportwear-Hersteller Hurley hat die Küche für seine Mitarbeiter am Hauptsitz in Kalifornien vom Grafikkünstler Dalek gestalten lassen.

Bild: Hurley Headquarters, Fotografie von Brandon Shigeta, aus "WorkScape", Copyright Gestalten 2014

Karriere 24.07.2014
Im Wettkampf um Fachkräfte kann auch Betongold glänzen. "Es lohnt sich für Unternehmen, in die Qualität des Arbeitsumfelds zu investieren", glaubt Ken Kuhnke von HIH. Denn Lage und Ausstattung ... 

Im Wettkampf um Fachkräfte kann auch Betongold glänzen. "Es lohnt sich für Unternehmen, in die Qualität des Arbeitsumfelds zu investieren", glaubt Ken Kuhnke von HIH. Denn Lage und Ausstattung von Büros spielen für die Arbeitgeberattraktivität eine Rolle.

Unternehmen in zentraler Innenstadtlage können mit einer guten Erreichbarkeit und Einkaufsmöglichkeiten punkten. Das mache sie auch zu attraktiveren Arbeitgebern, sagen 62% der Bürobeschäftigten in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage mit insgesamt 504 Befragungsteilnehmern des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von HIH Hamburgische Immobilien Handlung.

Für eine positive Außenwirkung seien vor allem die Qualität der Produkte und Dienstleistungen sowie die Mitarbeiter verantwortlich, sagt fast jeder Befragte. Doch auch die Ausstattung der Büros und der Internetauftritt spielen eine bedeutende Rolle (82% bzw. 84%). Eine gute Adresse bewertet wiederum jeder Zweite als wichtig für eine positive Wahrnehmung von außen. Was die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsumfeld angeht, sind die Faktoren Lage (52%) und Ausstattung (86%) wichtig, aber als entscheidendes Merkmal nennen nahezu alle Befragungsteilnehmer die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Vorgesetzten.

Dennoch gilt: Unternehmen können mit der Immobilie und deren Lage auf Mitarbeiterfang gehen, und zwar besonders stark bei Berufseinsteigern, wie auch die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive zeigt. Der Standort des Unternehmens spielt bei der Arbeitgeberwahl eine wichtige Rolle. Auf einer Skala von eins (sehr wichtig) bis sechs (unwichtig/nicht relevant) bewerteten die Studenten den Standort mit zwei. Ebenso stark wird das Image des Unternehmens bei der Arbeitgeberwahl berücksichtigt. Das wiederum wird durch eine gute Adresse bestärkt wird, wie die HIH-Umfrage zeigt.

Dass Unternehmen umziehen, um eine günstigere Miete zu erzielen, beobachtet Ken Kuhnke, Leiter Vermietungsmanagement bei HIH, kaum noch. Es gehe vielmehr um eine bessere Ausstattung und Lage. "Hintergrund ist nicht selten Handlungsdruck bei der Rekrutierung von Fachkräften", sagt Kuhnke, der mit HIH rund 150 Mietverträge pro Jahr betreut. Wer in eine bessere und damit teurere Lage ausweiche, kompensiere dies nicht selten durch eine kleinere Fläche.

Das entspricht dem globalen Trend: Die Fläche pro Büromitarbeiter hat sich seit 2010 um rund 25% je Mitarbeiter reduziert, wie eine weltweite Befragung des Verbands der Corporate Real Estate Manager, CoreNet Global (CNG), aus dem vergangenen Jahr zeigt. 43% der Befragungsteilnehmer verfügen über mehr Gemeinschaftsflächen als persönliche Flächen für individuelles Arbeiten. Der Trend zum Großraumbüro sieht Kuhnke auch in Deutschland weiter im Kommen.

Eigentlich müssten diese Erkenntnisse die Rekrutierung von Nachwuchskräften zu einem Heimspiel für die Branche werden lassen, die sich der Immobilie verschrieben hat. Doch innovative Workplace-Konzepte und auffällige Gestaltungsmerkmale finden sich bislang eher in der IT-, E-Commerce- oder Lifestyle-Branche. Das zeigt auch ein Blick das Buch "WorkScape", in dem die Herausgeber auf der Suche nach neuen Arbeits- und Büroräumen verschiedene Unternehmen vorstellen, u.a. YouTube, Facebook, Google, Hurley, Red Bull und Jung von Matt. Wann ziehen die Top-Immobilienunternehmen mit ihren Kunden gleich? sma

WorkScape. New Spaces for New Work, hg. von Sofia Borges, Sven Ehmann und Robert Klanten (Berlin: Verlag Gestalten, 240 Seiten, 39,90 Euro, ISBN: 978-3-89955-495-3), zu beziehen über www.iz-shop.de.

Sonja Smalian

Mehr Geld für CRE-Manager in Europa

Die europäischen CRE-Manager belegen im weltweiten Vergleich die
Spitzenposition bei den Gesamtvergütungen. Gerade langfristige variable
Vergütungsbestandteile spielen bei dieser Gruppe eine besondere Rolle.

Die europäischen CRE-Manager belegen im weltweiten Vergleich die Spitzenposition bei den Gesamtvergütungen. Gerade langfristige variable Vergütungsbestandteile spielen bei dieser Gruppe eine besondere Rolle.

Bild: RioPatuca Images/Fotolia.com

Karriere 14.02.2013
Durchschnittlich 143.750 Euro Basisgehalt erhielt ein Leiter des betrieblichen Immobilienmanagements (Head of Corporate Real Estate) im Jahr 2012. Damit ist die Vergütung gegenüber dem Vorjahr ... 

Durchschnittlich 143.750 Euro Basisgehalt erhielt ein Leiter des betrieblichen Immobilienmanagements (Head of Corporate Real Estate) im Jahr 2012. Damit ist die Vergütung gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Studie von CoreNet Global. Die europäischen Corporate Real Estate Manager müssen den internationalen Vergleich mit ihren Kollegen nicht scheuen, denn sie zählen zu den Spitzenverdienern.

Die Basisgehälter der CRE-Manager sind 2012 in den meisten Fällen gestiegen. 79% der Befragungsteilnehmer hatten zum 1. September 2012 mehr auf dem Gehaltszettel als im Vorjahr. Doch diese subjektive Einschätzung wird nicht immer von den absoluten Zahlen gestützt. Höhere Basisgehälter gab es für die Position des Head of Corporate Real Estate: Weltweit erhielt dieser im Schnitt 143.750 Euro und damit 8% mehr als noch im Vorjahr (132.103 Euro). Anders sieht es hingegen bei der Position des Regional Head of Corporate Real Estate aus. Dort gab es 2011 weltweit durchschnittlich 116.550 Euro als Basisgehalt und in diesem Jahr rund 5% weniger (110.766 Euro).

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Vergütungsstudie der Vereinigung CoreNet Global. Insgesamt beteiligten sich 298 Teilnehmer aus 259 Unternehmen an der Umfrage. Ein Viertel der Befragten ist im betrieblichen Immobilienmanagement von Unternehmen der Finanzwirtschaft tätig. An zweiter Stelle werden Technologieunternehmen (12%) genannt und an dritter die verarbeitende Industrie (7%). 90% der Unternehmen sind auf dem amerikanischen Markt tätig und jedes zweite auch in Europa. Die Unternehmen verfügen durchschnittlich über rund 38.600 Mitarbeiter (Median: 15.000). Die internen CRE-Einheiten zählen im Schnitt 121 Mitarbeiter. Doch der Median von 14 lässt auf eine deutlich kleinere Abteilungsgröße schließen.

Zusätzlich zum Basisgehalt haben 93% der Befragten auch Anspruch auf eine variable Vergütung (Bonus). Wie hoch diese ausfällt, ist bei jedem Zweiten vom Gesamtunternehmensergebnis abhängig. Bei etwa einem Viertel der Befragten dient die individuelle Leistung als Bemessungsgrundlage. Nur in 7% der Fälle ist die Performance der CRE-Einheit Kriterium für den Bonus. Von den Befragten haben nur 14% keinen Bonus für ihre Leistung im Jahr 2011 erhalten und weitere 9% erwarten keine Boni für ihre Arbeit im Jahr 2012. Jeder Zweite kann sich über einen höheren Bonus als im Vorjahr freuen bzw. erwartet einen höheren als im Vorjahr.

Auffallend ist, dass die langfristigen Bonisysteme, also langfristig wirkenden Vergütungskomponenten wie z.B. Aktienoptionspläne, in den Einheiten des betrieblichen Immobilienmanagements noch nicht ausgeprägt sind. Nur ein Drittel von ihnen verfügt über ein solches Programm. Dennoch sind 92% der CRE-Manager berechtigt, an langfristigen Boni-Programmen über ihr Gesamtunternehmen teilzunehmen.

Die Vergütungen in den Leitungspositionen fallen in Europa in der Gesamtsumme hoch aus. Ein Head of Real Estate in Europa erhält als Basisgehalt 145.520 Euro (Vorjahr: 139.700) und damit fast 25.000 Euro weniger als seine Kollegen in Australien und Neuseeland (s. Tabelle links "So viel verdienen CRE-Manager weltweit"). Doch werden auch die kurz- und langfristigen zusätzlichen Vergütungskomponenten berücksichtigt, steigt die Gesamtvergütung auf 307.481 Euro (Vorjahr: 201.200 Euro). Damit liegen die europäischen Gehälter knapp 90.000 Euro über denen der Nordamerikaner sowie der Gruppe der Australier und Neuseeländer. Der große Gehaltsunterschied erklärt sich durch langfristige Vergütungskomponenten, die in Europa ein wesentlich höheres Gewicht haben. Auffällig ist auch die Gehaltsspanne in Abhängigkeit von der Größe der CRE-Einheiten: So verdient ein Head of Real Estate mit mehr als 60 Mitarbeitern in der Gesamtvergütung fast drei Mal so viel (433.564 Euro) wie der Leiter einer CRE-Einheit mit bis zu neun Mitarbeitern (155.569 Euro).

Ein anderes Bild zeigt sich bei der Position des Regional Head of Corporate Real Estate: Hier fallen die Gehaltsunterschiede je nach Größe der CRE-Einheit relativ gesehen deutlich geringer aus: "Nur" 11% betragen sie beim Basisgehalt und knapp 60% bei der Gesamtvergütung. Auch in dieser Position konnten die europäischen CRE-Manager zulegen: Ihr Basisgehalt belief sich auf 117.381 Euro (Vorjahr: 103.000 Euro). Bei den Gesamtbezügen belegen die Europäer dann wieder die Spitzenposition mit 161.482 Euro (Vorjahr: 137.500 Euro).

Die CRE-Manager blicken optimistisch in die Zukunft. 78% rechnen damit, dass sich ihre Gehälter auch künftig erhöhen werden, im Schnitt um 4%. Das sieht Thomas Glatte, Präsident Zentraleuropa von CoreNet Global, etwas differenzierter. Er geht von einer moderaten Steigerung der Basisgehälter aus, allerdings mit einer Verringerung der variablen Vergütungen, was sich in einigen Branchen in einer Gehaltsreduktion niederschlagen kann.

Sonja Smalian

CREM kommt: Immo-Spezialisten gesucht

Immobilien gehören zum Geschäft - und zwar auch bei Unternehmen, die eigentlich in einem ganz anderen Industriezweig tätig sind, wie hier im Mainzer Industriegebiet Mombach.

Immobilien gehören zum Geschäft - und zwar auch bei Unternehmen, die eigentlich in einem ganz anderen Industriezweig tätig sind, wie hier im Mainzer Industriegebiet Mombach.

Bild: Landeshauptstadt Mainz

Karriere 08.11.2012
Der Dornröschenschlaf ist offenbar vorbei. Immer häufiger suchen große Industrieunternehmen Immobilien-Spezialisten für ihre eigenen Bestände. Wer immobilienwirtschaftliches Know-how ... 

Der Dornröschenschlaf ist offenbar vorbei. Immer häufiger suchen große Industrieunternehmen Immobilien-Spezialisten für ihre eigenen Bestände. Wer immobilienwirtschaftliches Know-how mitbringt und einen Konzern-Arbeitsplatz sucht, für den kann es sich lohnen, seinen Suchradius über die reinen Immobilienunternehmen hinaus zu erweitern. Welche Qualifikationen nachgefragt werden, erklärt Thomas Flohr, Geschäftsführer von Bernd Heuer & Partner Human Resources, im Interview.

Immobilien Zeitung: Herr Flohr, Sie erhalten seit rund zweieinhalb Jahren immer häufiger Mandate von Nicht-Immobilienunternehmen, so genannten Corporates, die Fachkräfte für ihr Corporate Real Estate Management suchen. Woher rührt dieses gesteigerte Interesse solcher Unternehmen an Immobilien-Knowhow?

Thomas Flohr: Die Aufgabenstellungen haben sich bei den Unternehmen verändert. Agierte das Corporate Real Estate Management (CREM) früher eher wie eine Liegenschaftsverwaltung, spielt es nun auch eine große Rolle bei strategischen Entscheidungen, beispielsweise bei einer Verlagerung des Produktionsprozesses. Soll am neuen Standort eine Halle gemietet, gekauft oder vielleicht selbst gebaut werden? Diesen Herausforderungen sind Corporates ohne Immobilienspezialisten nicht gewachsen.

IZ: Die steigenden Energiekosten dürften auch so manches Unternehmen zum Nachdenken über den Zustand ihrer betriebseigenen Immobilien gebracht haben.

Flohr: Das Thema Energieeffizienz ist neben der Bilanzierung ein wichtiger Grund für das gestiegene Interesse am Corporate Real Estate Management. Denn die betriebsnotwendigen Immobilien bilden nicht selten einen großen Anteil des Anlagevermögens. Wie Standorte optimiert werden können, ist somit eine Frage, die häufig direkt vom Finanzvorstand an das CREM-Team herangetragen wird. Das haben auch die großen Immobilienberatungsgesellschaften erkannt, die ihre Dienstleistungen für Corporates ausbauen.

Kleine Teams mit großer Nähe zur Konzernspitze

IZ: Wen suchen Konzerne, um für sie diese Aufgaben zu lösen?

Flohr: Die Stellenprofile sind eher generalistisch formuliert. Von einem Head of Corporate Real Estate Management wird erwartet, dass er Strategien für den Immobilienbestand entwickeln kann. Dazu zählt auch, nicht mehr betriebsnotwendige Gebäude zu verkaufen oder einer neuen Nutzung zuzuführen. Wird neu gebaut, werden nicht selten Joint Ventures mit einem Projektentwickler gegründet, die gesteuert werden müssen. Auch die Organisation des Property- und des Facility-Managements ist ein Aufgabenbereich. Die vom CREM-Team entwickelten Strategien werden nach Abstimmung mit dem Vorstand gemeinsam mit Dienstleistern umgesetzt.

"Den neuen Herausforderungen, z.B. durch hohe Energiekosten, sind Corporates ohne Spezialisten nicht gewachsen."
IZ: Wenn für die Umsetzung mit Dienstleistern zusammengearbeitet wird, heißt das aber auch, dass die CREM-Teams zahlenmäßig eher klein aufgestellt sind, oder?

Flohr: Ja. Bei vielen der von uns betreuten Corporates gibt es meist einen Head of Corporate Real Estate Management sowie bis zu fünf weitere Mitarbeiter. Ist der CREM-Bereich eine eigene Gesellschaft, dann ist der Head oft gleichzeitig der Geschäftsführer. Andernfalls ist er meist auf der Ebene der Bereichsleitung angesiedelt, oft direkt unter dem CFO oder dem COO. Kleine Teams machen diesen Arbeitsbereich in meinen Augen zudem nicht minder attraktiv, denn die Mitarbeiter sind dadurch immer sehr nah an den Entscheidungsprozessen dran und arbeiten oft an länderübergreifenden Aufgaben.

IZ: Bei einem international tätigen Konzern gehört damit sicherlich auch viel Reiseverpflichtung zum Job dazu.

Flohr: Ja. Von 20 Arbeitstagen ist ein CRE-Manager mitunter 15 im Ausland. Das schreckt einige Kandidaten ab, die dann ihre Bewerbung wieder zurückziehen.

Für Führungspositionen gibt es bis zu 160.000 Euro

IZ: Was müssen Kandidaten für solch eine Position denn noch mitbringen außer Fernweh?

Flohr: Sie sollten einen bau- oder immobilienwirtschaftlichen Hochschulabschluss mit internationaler Ausrichtung haben sowie über sehr gute Englischkenntnisse verfügen. Gut geeignet sind meist Kandidaten, die bereits in einer CREM-Organisation oder in der Projektentwicklung tätig waren. Nicht zuletzt müssen Bewerber Interesse daran haben, in Konzernstrukturen und in internationalen Teams zu arbeiten. Denn manche Konzerne haben bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern strenge Vorgaben hinsichtlich des Frauenanteils und der Internationalität der Teams.

IZ: Wie viel können Immobilienspezialisten bei Corporates denn im Schnitt verdienen?

Flohr: Für Head-Positionen werden Gehälter von 100.000 Euro bis zu 160.000 Euro aufgerufen. Hinzu kommen noch variable Anteile. Spezialisten können mit 60.000 Euro bis 85.000 Euro rechnen. Interessant ist auch, dass die Arbeitsplätze recht sicher sind, wie wir in den vergangenen Jahren beobachten konnten. Auch wenn es zu Personalabbau im Konzern kam, sind die erst kürzlich rekrutierten CREM-Teams nicht freigesetzt worden.

IZ: Herr Flohr, danke für das Gespräch.

Das Interview führte Sonja Smalian.

Schwer zu vermessen: Das Corporate Real Estate Management

In welchem Umfang Industrieunternehmen Immobilien unterhalten und sich damit auch mit dem Thema Corporate Real Estate Management auseinandersetzen müssen, lässt sich nur schwer sagen. Eine Studie von BulwienGesa aus dem Jahr 2010 geht von einem Marktwert von rund 1.100 Mrd. Euro für Gewerbe- und Industrieimmobilien aus. Davon seien rund 850 Mrd. Euro betriebsnotwendige Immobilien von Corporates oder aber gehörten mittelständischen Eigentümern bzw. seien zu klein, um handelbar zu sein. Diese heterogene Gruppe summiert sich zu einer Fläche von rund 2.200 Mio. m2. Betriebsnotwendige Immobilien machten in Deutschland etwa 5% bis 20% des Anlagevermögens aus, schrieb Thomas Glatte, Präsident des Chapters für Central Europe bei CoreNet Global, in einem Beitrag.

Prof. Dr. Andreas Pfnür, Leiter des Forschungscenters Betriebliche Immobilienwirtschaft (FBI) an der Technischen Universität Darmstadt, wies in einer Bestandsaufnahme zum CREM in Deutschland nach, dass die CREM-Einheiten in der Regel beim Finanzbereich oder den zentralen Diensten eingegliedert sind. Rechtlich handele es sich oft um selbstständige Einheiten, die auf der zweiten Managementebene angesiedelt sind. In einer weiteren Studie zeigte er, dass die oberste Führungsebene den größten Einfluss auf Entscheidungen habe.

Eine sechzehntägige Weiterbildung im Corporate Real Estate Management bietet die Irebs Immobilienakademie für 7.500 Euro zzgl. MwSt. an. Die Vorlesungstage verteilen sich auf vier Monate (sma)

Sonja Smalian

Arbeiten, wo Immobilien nicht Kerngeschäft sind

IZ-Redakteur Albert Engelhardt im Gespräch mit Karin Eder, Klaus Ansmann
und Christian Schlicht (v.l.n.r.), die Einblicke in die Immobilienaufgaben
im Corporate Real Estate Management gaben.

IZ-Redakteur Albert Engelhardt im Gespräch mit Karin Eder, Klaus Ansmann und Christian Schlicht (v.l.n.r.), die Einblicke in die Immobilienaufgaben im Corporate Real Estate Management gaben.

Bild: Melanie Bauer

Karriere 24.05.2012
Wer einen Abschluss in einem immobilienspezifischen Studiengang in der Tasche hat, der muss nicht notwendigerweise bei einem Immobilienunternehmen anheuern. Denn auch dort, wo Immobilien nicht zum ... 

Wer einen Abschluss in einem immobilienspezifischen Studiengang in der Tasche hat, der muss nicht notwendigerweise bei einem Immobilienunternehmen anheuern. Denn auch dort, wo Immobilien nicht zum Kerngeschäft gehören, spielen sie bei vielen großen Unternehmen eine wichtige Rolle: Welche Aufgaben das Corporate Real Estate Management (Crem) umfasst, darüber gaben drei Immobilienprofis auf dem IZ-Karriereforum Auskunft.

Wer bei Corporate Real Estate Management nur an Verwaltung und Instandhaltung des Immobilienportfolios denkt, der wurde eines Besseren belehrt. Die Aufgaben in den verschiedenen Weltunternehmen sind vielfältig - und sie sind organisatorisch hoch "aufgehängt": "Strategische Entscheidungen des Konzerns begleiten und umsetzen", so umschreibt Klaus Ansmann, Geschäftsführer von Deutsche Post DHL Corporate Real Estate Management, die Aufgaben der Crem-Gesellschaft.

Crem ist kein reiner Kostenfaktor

Seit September 2011 ist Ansmann für alle Immobilienaktivitäten der Deutsche Post/ DHL-Gruppe in Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika verantwortlich. Die Bedeutung des Immobilienbestands innerhalb des Konzerns zeigt er anhand der Kostenstruktur auf. 5% bis 6% der Gesamtkosten machten diese aus. Doch sie seien kein reiner Kostenfaktor. Vielmehr erwarte der Konzern auch, dass sie Geld erwirtschafte. Inzwischen entwickele die Einheit Crem eigene Immobilien, erwerbe dafür den Baugrund und führe den Bau selbst durch, erzählt Ansmann. Den "Developer-Profit" streiche dann seine Einheit ein.

Baukoordination und Bauherrenvertretung zählte zunächst zu Christian Schlichts Aufgaben, nachdem er beim Industrieunternehmen Adolf Würth eingestiegen war. Zuvor hatte er ein duales Studium als Wirtschaftsingenieur mit Vertiefungsrichtung Facility Management an der DHBW Baden-Württemberg absolviert. Später unterstützte ihn Würth dabei, berufsbegleitend einen Master of Business Administration draufzusatteln. Heute arbeitet der 28-Jährige in der Stabstelle Immobilien & Facility Management. Er ist für die strategische Ausrichtung und Koordination des Facility-Managements der Niederlassungen tätig. Zudem leitet er den An- und Verkauf der unternehmenseigenen Immobilien. Bei dem Schrauben-Hersteller sind das 1.400 Immobilien weltweit, davon 370 Gebäude in Deutschland.

BWL- und Technikwissen gefragt

Wer sich für den Bereich Crem interessiert, sollte BWL-Kenntnisse mitbringen, betont Karin Eder. Die Facility-Managerin ist seit 2009 bei Inter Ikea Centre Austria Services tätig. Zudem sei für sie der technische Background wichtig. Denn es gebe viel Vermittlungsarbeit zwischen Technikern und Kaufleuten, und als Facility-Managerin sei sie ein wichtiges Bindeglied zwischen den beiden Welten. Zudem sollte man auch Spaß am Networking haben. Auch Ansmann betont die enge Verzahnung von Technik und kaufmännischem Know-how: "Es ist eine kaufmännische Entscheidung, was passiert, aber die muss auf einer fundierten technischen Entscheidung basieren."

Info: CoreNet Global, die Vereinigung von Corporate Real Estate Managern weltweit, veröffentlicht im Juni 2012 ihre neue Studie "Corporate Real Estate 2020" und analysiert den Stand und die Entwicklung der Branche.

Sonja Smalian