Karriere-News

Wahlfach Digitalisierung

Karriere 26.05.2017
Die DHBW Stuttgart erweitert die Themenpalette des Studiengangs BWL Immobilienwirtschaft. ... 

Die DHBW Stuttgart erweitert die Themenpalette des Studiengangs BWL Immobilienwirtschaft.

Die Immobilienwirtschaft hinkt im Vergleich z.B. zur Industrie acht bis zehn Jahre hinter dem Digitalisierungstrend her, wenngleich jetzt fast jeder auf das Thema aufspringt - was aber mehr oder weniger nur leere Worte sind", sagt Hanspeter Gondring, Leiter des Studiengangs Immobilienwirtschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart. Mittel und Stellen für das neue Wahlfach "Digitalisierung/Innovation Immobilien" seien bereits beantragt. Der Start ist für das Wintersemester 2018/2019 geplant. Nach Dozenten schaut sich Gondring insbesondere in Prop-Tech-Firmen um.

Das neue Wahlfach soll die Chancen der Digitalisierung auf praktisch allen Feldern der Immobilienwirtschaft ausloten. Es wird u.a. um die Digitalisierung von Bauprozessen gehen und um die Digitalisierung der gesamten Immobilienbewirtschaftung (Facility- Management) sowie der Immobilienbestände zur Optimierung von Risiko-Rendite-Zielgrößen (Asset- und Portfoliomanagement). Thema sind auch die Möglichkeiten, die die Digitalisierung für die Maklerzunft bereithält, die Finanzierung von Immobilien über das Internet (Crowdfunding) und die Digitalisierung der Immobilienbewertung. Das neue Angebot umfasst 80 Vorlesungsstunden, die sich auf jeweils 40 Stunden im fünften und sechsten Semester verteilen. Dies entspricht fünf ECTS-Punkten.

Das an die DHBW angeschlossene Weiterbildungsinstitut ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, dessen Leiter Gondring ist, schreibt Gondrings Herzensthema künftig auch größer: Die ADI wird im Herbst 2017 eine Vorlesung zu "Digitalisierung und Innovationen" einführen. Die Digitalisierung werde Prozesse, etwa Planungs- und Bauabläufe, "vernetzen, verschlanken und insgesamt optimieren", frohlockt Gondring.

Harald Thomeczek

"Wir suchen den Wettbewerb mit den Universitäten"

An der DHBW Dualen Hochschule Baden-Württemberg wird mit dem Projekt InnoProDual ein Modell für die Hochschule im Jahr 2020 entwickelt. Die Hochschule will u.a. Studienzentren einführen und einen akademischen Mittelbau etablieren.

An der DHBW Dualen Hochschule Baden-Württemberg wird mit dem Projekt InnoProDual ein Modell für die Hochschule im Jahr 2020 entwickelt. Die Hochschule will u.a. Studienzentren einführen und einen akademischen Mittelbau etablieren.

Bild: DHBW Stuttgart

Karriere 08.01.2015
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) hat ein fünf Jahre währendes Programm aufgelegt, das ein Bild der Hochschule im Jahr 2020 entwerfen soll. Dabei geht es neben der Lehre und einem ... 

Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) hat ein fünf Jahre währendes Programm aufgelegt, das ein Bild der Hochschule im Jahr 2020 entwerfen soll. Dabei geht es neben der Lehre und einem Umbau der Hochschulorganisation auch um den Aufbau eines akademischen Mittelbaus. Künftig könnten auch Fachhochschulen das Promotionsrecht erhalten, sagt Prof. Dr. Hanspeter Gondring von der DHBW Stuttgart.

InnoProDual heißt das aktuelle Projekt an der DHBW. Es soll "Innovationen in der Hochschulgovernance DHBW 2020" befördern, wie der Untertitel verrät. Dabei geht es konkret um die Einführung von Studienzentren, akademischen Mitarbeitern und Studiengangsmanagern. Sowohl die Studienbedingungen wie auch die Qualität der Lehre sollen durch dieses Projekt verbessert werden. Professoren würden dafür von verwaltungstechnischen Aufgaben entlastet werden, sagt Dr. Hanspeter Gondring, Professor an der DHBW Stuttgart. Alle drei Monate werden sich Qualitätszirkel, besetzt mit Studenten, externen und hauptamtlichen Lehrkräften sowie dualen Partnern, zusammensetzen und gemeinsam Veränderungen anstoßen. Warum sollte ein internes Projekt, auch wenn es an einer der größten Hochschulen Baden-Württembergs mit mehr als 30.000 Studierenden stattfindet, jemanden außerhalb dieser akademischen Welt interessieren? Weil das Projekt den Wandel an den Hochschulen fortschreibt, der mit der Bologna-Reform begonnen hat. Die Ergebnisse würden später in die gesetzlichen Rahmenbedingungen einfließen, sagt Gondring.

Im Prinzip gehe es bei dem Projekt InnoProDual darum, wie die Hochschule im Jahr 2020 aussehen wird, erklärt Gondring. Als Studiendekan des Studienzentrums Finanzwirtschaft an der DHBW Stuttgart, zu dem auch die Studienrichtung BWL-Immobilienwirtschaft gehört, ist er für die Umsetzung des Projekts in diesem Bereich zuständig. Dafür hat er ein Budget von 500.000 Euro zur Verfügung. Das Geld kommt vom Bund. Dieser stellt für das so genannte Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre zwischen 2011 und 2020 rund 2 Mrd. Euro zur Verfügung. Gefördert werden insgesamt Projekte an 186 Hochschulen in allen Bundesländern.

Herzstück des DHBW-Projekts InnoProDual sind die beiden Komponenten Wissenschaftlichkeit und Qualität der Lehre, sagt Gondring. Dabei gehe es um die Fragen, wie Lehre künftig organisiert werden kann und wie leistungsfähig Fachhochschulen sind. Können diese mit Universitäten konkurrieren? Ein umstrittenes Thema, nicht nur unter Hochschullehrern. Gondring rechnet damit, dass die Politik die Gleichstellung der verschiedenen Hochschultypen anstrebt und umsetzen wird. Das werde auf europäischer Ebene so gewollt und das gebiete die Logik der Bologna-Reform, führt der Studiengangsleiter Immobilienwirtschaft/Versicherung aus.

Mit der Bologna-Reform wurden die gestuften Hochschulabschlüsse Bachelor und Master flächendeckend in Deutschland eingeführt. Die Abschlüsse werden für ein bestimmtes Kontingent an ECTS-Punkten (European Credit Transfer and Accumulation System) vergeben, und zwar unabhängig davon, an welchem Hochschultyp der Studiengang absolviert wurde. Auch die Studiendauer wurde vereinheitlicht. War früher Absolventen von Fachhochschulen der Zugang zum höheren Dienst verwehrt und nur für Universitätsabsolventen offen, erlaubt ein Masterabschluss an einer Hochschule nun ebenfalls diesen Weg, sagt Gondring. Die neue Regelvoraussetzung zur Promotion ist mit der Bologna-Reform der Masterabschluss geworden, der 300 ECTS-Punkten entspricht. Doch das Promotionsrecht liegt derzeit noch allein bei den Universitäten. Als Begründung würden dafür u.a. die Grundlagenforschung an Universitäten genannt oder der nur dort vorhandene akademische Mittelbau, sagt Gondring. Sich hinter Formalien zu verstecken, sei immer ein Zeichen von Schwäche. "Die Universitäten tragen das Promotionsrecht vor sich her wie der Priester die Monstranz", sagt Gondring. "Sie scheuen den Wettbewerb mit den Fachhochschulen."

Finanziert wird über das Projekt InnoProDual an der DHBW auch der Aufbau eines akademischen Mittelbaus. Doch um diese Positionen attraktiv zu machen, müsse er den Lehrkräften auch die Möglichkeit zur Promotion in Aussicht stellen können, sagt Gondring. Zum Jahresanfang 2015 wurde die erste Stelle im Fach BWL-Immobilienwirtschaft besetzt. Die Promotion erfolgt über eine Kooperation mit der Universität Karlsruhe. Die für Forschungsprojekte einzuwerbenden Drittmittel würden derzeit am Studienzentrum Finanzwirtschaft der DHBW noch eine untergeordnete Rolle spielen. "Aber das soll sich ändern", sagt Gondring. "Wir suchen den Wettbewerb mit den Universitäten. Aber wenn man in den Wettbewerb zieht, dann müssen die Grundbedingungen gleich sein. Wir müssen dann institutionell gleichgestellt sein."

Sonja Smalian

Was ist der Doktorgrad heute noch wert?

Ein Doktortitel kann in Deutschland nicht nur innerhalb der Forschung, sondern auch in der Wirtschaft und der Politik für einen Karriereschub sorgen. Doch dafür wurde das Verfahren nicht entwickelt.

Ein Doktortitel kann in Deutschland nicht nur innerhalb der Forschung, sondern auch in der Wirtschaft und der Politik für einen Karriereschub sorgen. Doch dafür wurde das Verfahren nicht entwickelt.

Bild: BilderBox.com

Karriere 28.02.2013
Viele promovierte Prominente mussten in der jüngeren Vergangenheit ihren Doktortitel zurückgeben, seitdem Martin Heidingsfelder, Mitbegründer von VroniPlag Wiki, 2011 seinen ... 

Viele promovierte Prominente mussten in der jüngeren Vergangenheit ihren Doktortitel zurückgeben, seitdem Martin Heidingsfelder, Mitbegründer von VroniPlag Wiki, 2011 seinen Plagiatsfeldzug begonnen hat. Scheinheiligkeit und Häme bei den Claqueuren waren die "natürlichen Begleiterscheinungen" dieser Vorgänge. "Als jemand, der vor 30 Jahren seine Inauguraldissertation geschrieben hat, fühle ich mich in eine Art ,Sippenhaft' genommen mit solchen Plagiarii, mit solchen Dieben bzw. Menschenhändlern, wie die ursprüngliche Bedeutung des lateinischen Wortes plagiarius lautet", sagt Prof. Dr. Hanspeter Gondring. Die aktuellen Entwicklungen zeigen deutlich, dass das deutsche Promotionssystem einer kritischen Prüfung unterzogen werden sollte. Dabei lohnt sich auch ein Blick über den Ärmelkanal, denn die Briten haben ein Promotionssystem von dem wir uns einiges abgucken können. Ein Zwischenruf.

Der Doktorgrad ist der höchste akademische Grad, den eine deutsche Universität verleihen kann. Georg Christoph Lichtenberg bezeichnete im 18. Jahrhundert die Erlangung der Doktorwürde als Konfirmation des Geistes, also die Bestätigung der besonderen Geisteskraft und des besonderen Verstandes. Durch die Promotion wird der Promovend in den Kreis der wissenschaftlich Gelehrten, der Doctores, erhoben. Dieser Schritt ist nicht für jeden Studenten erreichbar und ruft auch Neider auf den Plan. Fälschungen und Betrügereien in Doktorarbeiten sind kein neues Phänomen, sondern bereits seit dem Mittelalter bekannt. Durch die jüngsten Negativmeldungen wurde das Image von Promovierten deutlich angekratzt, und es stellt sich die Frage, was der Titel heute noch wert ist.

Nur an den Hochschulen wird ein Doktortitel gebraucht

Einen Doktortitel braucht streng genommen - mit Ausnahme derjenigen, die an Hochschulen forschen und lehren - keiner! Das zeigt auch ein Blick in die Führungsetagen der Immobilienunternehmen. Die Mehrheit der Manager hat keinen Doktortitel und ist dennoch sehr erfolgreich. Gerade diesen Personen (viele haben noch nicht einmal einen Hochschulabschluss) erweise ich meinen größten Respekt. Respekt und Anerkennung erwirbt man sich durch seine Lebensleistung, aber nicht durch Titel.

Gleichwohl gibt es in Deutschland nahezu eine Titelparanoia, Titelmanie oder auch vereinzelt eine Titelhysterie. Es scheint, als wäre das Sammeln von Titeln ein Sportwettkampf geworden. Gewinner ist, wer am schnellsten seine Visitenkarte mit Titeln vollgeschrieben hat. Manches Mal wirkt es schon fast lächerlich und verkehrt sich ins Gegenteil, wenn hinter einem Namen nicht nur die Positionsbezeichnung, sondern zwei, drei Abschlüsse mitsamt Hochschulkürzel aufgeführt werden. Und der Doktortitel reiht sich als wertvolle Ergänzung gern ganz vorn vor dem Namen in die Sammlung ein. Entgegen der landläufigen Meinung ist der Doktorgrad jedoch kein Namensbestandteil, gleichwohl besteht ein Recht auf Eintragung z.B. in das öffentliche Personenstandsregister, in Ausweispapiere und Dokumente. Nicht selten wird der Titel sogar in der mündlichen Ansprache erwähnt.

Ganz anders in den USA, Frankreich oder Großbritannien. Wer sich dort mit Herr oder Frau Doktor ansprechen lässt, wird sofort entweder als Arzt definiert oder stößt - nicht selten mit einem Kopfschütteln - auf Unverständnis. Zugegebenermaßen sind Doktortitel in den Naturwissenschaften (Physik, Mathematik, Chemie, Biologie oder Medizin) von großem Vorteil, wenn nicht sogar Bedingung.

Ebenso sind sie mitunter hilfreich für den Sprung in die Vorstandsetage von DAX-Unternehmen oder supranationalen Institutionen. Auch wird der Doktortitel von Headhuntern bevorzugt, weil Personaler darin Schlüsselkompetenzen wie Durchhaltevermögen, Selbstmotivation, Arbeitskonzentration und Ehrgeiz erkennen wollen. Doch könnten diese Tugenden nicht auch über ein Assessment-Center kostengünstiger für alle Beteiligten - Doktorand, Personalverantwortliche, Steuerzahler - getestet werden? Ist dafür wirklich die mehrjährige Auseinandersetzung nach wissenschaftlichen Methoden mit einer relevanten Forschungsfrage nötig?

Die formalen Hürden zum Promotionsverfahren sind niedrig

Tatsache ist, dass die formalen Zugangshürden zum Doktortitel relativ niedrig sind - und somit von vielen überwunden werden können! Eigentlich ein Fakt, das den Wert des Titels senken sollte, es in der Praxis aber nicht tut.

Jede Hochschule mit Promotionsrecht hat ihre eigene Promotionsordnung, durch die das Promotionsverfahren geregelt wird. Grundsätzlich war in der Vergangenheit jeder promotionsfähig, der ein abgeschlossenes Universitätsstudium (Diplom, Magister, zweites Staatsexamen) i.d.R. mit der Mindestnote 2,5 vorweisen konnte. Mit der Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse setzt die Promotion formal i.d.R. mindestens 300 ECTS-Punkte voraus, die sich rechnerisch mit einem Bachelorabschluss (180 bis 210 ECTS) und einem Masterabschluss (90 bis 120 ECTS) erreichen lassen. Der angehende Doktorand sollte klare Vorstellungen von seinem promotionswürdigen Thema haben, und letztendlich gilt es dann noch, einen Betreuer, also einen Doktorvater, zu finden. Zudem verlangen einige Universitäten noch Eignungstests bzw. Einstellungsgespräche.

Aktuell haben diese Zugangshürden knapp 200.000 Doktoranden genommen, die derzeit ihre Arbeiten verfassen. Die Abbruchquote liegt bei ca. 50% bis 60%. Die Zahl der jährlich erfolgreich abgeschlossenen Promotionsverfahren wird mit rund 25.000 angegeben. Damit haben ca. 1,2% der Bevölkerung einen Doktortitel. Über einen akademischen Abschluss verfügen insgesamt 12% der Deutschen.

In Fachkreisen wird angenommen, dass die Dunkelziffer derjenigen, die ihren Doktortitel unrechtmäßig erworben haben oder keine Berechtigung zur Titelführung haben, zwischen 10% und 15% liegt. Im internationalen Vergleich hat Deutschland eine relativ hohe Promotionsdichte: Die Promotionsquote in Deutschland ist drei Mal so hoch wie z.B. in den USA. Ist unser Doktortitel damit drei Mal so wenig wert?

In der Regel sollte die Promotion den "Internen", das sind die wissenschaftlichen Mitarbeiter an den Lehrstühlen, vorbehalten sein. Denn ihnen konnte unterstellt werden, dass sie mit der Erlangung der Doktorwürde weiter ihren Weg in der Wissenschaft gehen würden. So war es bis in die 1990er Jahre hinein eher die Ausnahme, wenn "Externe" promoviert haben, die ihre Dissertation oft berufsbegleitend angefertigt haben und nicht aktiv in Forschung und Lehre des betreuenden Lehrstuhls eingebunden waren. Dies hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt und die Zahl der berufsbegleitenden, externen Promotionen hat stark zugenommen. Karl-Theodor zu Guttenberg, Silvana Koch-Mehrin, Annette Schavan und die meisten anderen Plagiarii waren "Externe". Die externe Promotion war und ist eine Schwachstelle des deutschen Promotionssystems und sie sollte auch die Ausnahme bleiben!

Leider gibt es in unserer Zunft immer wieder Kollegen, die sich damit brüsten, dass sie 15 bis 20 und mehr externe Doktoranden gleichzeitig betreuen. Dieser Promotions-Fordismus muss zwangsläufig zu Lasten der Qualität gehen. Anders verhält es sich mit den externen Promotionen im angelsächsischen Raum, die dort eine andere Betreuung - meist in Form eines strukturierten Promotionsstudiums - erfahren.

Die Angelsachsen sind uns beim Promotionsverfahren voraus

"Der Doktortitel darf nicht zum Ersatz des Adelstitels werden."

Obwohl mit der Bologna-Reform die angelsächsischen Abschlüsse Bachelor und Master in Deutschland eingeführt wurden, blieben die nationalen Promotionssysteme davon unberührt. Dabei lohnt sich auch hier der Blick ins Ausland: In Großbritannien wird unterschieden zwischen dem DBA (Doctor of Business Administration) und dem Ph.D. (Doctor of Philosophy). Immer mehr britische Universitäten dringen in den deutschen Markt ein und bieten ihre Promotionsprogramme an. Zum Beispiel betreut die deutsche Sektion der Universität Gloucestershire in Deutschland knapp 200 Doktoranden. Der DBA ist ein dreijähriges strukturiertes und berufsbegleitendes Promotionsprogramm mit der Fokussierung auf den Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis. Und damit wäre dieses Programm auch in Deutschland gut für die berufsbegleitenden Promovenden geeignet, die mit ihrem Titel nicht in die Forschung streben, sondern die nächste Sprosse der Unternehmenskarriereleiter erklimmen wollen. Der britische Ph.D., ein vierjähriges, mit Schwerpunkt auf Forschung strukturiertes Promotionsprogramm, ist dem deutschen Doktorgrad gleichwertig. Die Verurteilung des deutschen Promotionssystems insgesamt ist angesichts der Verfehlungen Einzelner übertrieben. Doch um der großen Nachfrage der Visitenkarten- bzw. Karrierepromotionen nachzukommen, ist das deutsche System denkbar ungeeignet. Wer sein besonderes Engagement und seine wissenschaftliche Arbeitsweise unter Beweis stellen möchte, ohne aus dem Job auszuscheiden, für den könnte das britische System mit dem DBA eine sinnvolle Alternative bieten - und dies könnten auch deutsche Universitäten mit Promotionsrecht anbieten. Der Abschluss hätte dann gut erkennbar auch für alle Außenstehenden einen ganz eigenen Wert, unabhängig vom klassischen Doktorgrad, der der Hochschulkarriere vorbehalten sein sollte.

Fazit: Wir sollten uns in Deutschland weniger auf Glanz und Gloria von Titeln und akademischen Graden fokussieren, sondern eine inhaltliche Diskussion führen, d.h. welche Qualifikationen die Wirtschaft braucht und mit welchen Studienprogrammen sich diese erreichen lassen. In dieser Hinsicht sind uns die Angelsachsen voraus: mit dem DBA für die Wirtschaft und dem Ph.D. für Forschung und Lehre. (sma)

Der Autor: Prof. Dr. oec. Hanspeter Gondring ist Studiengangsleiter Immobilienwirtschaft/Versicherung und Studiendekan des Studienzentrums Finanzwirtschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. Zudem ist er wissenschaftlicher Leiter der ADI Akademie der Immobilienwirtschaft.

Hanspeter Gondring

MBA-Studiengang startet im Herbst

Karriere 12.07.2012
Am Campus of Finance - Institut für Finanzmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) startet zum Herbst 2012 der neue Studiengang Management & Real ... 

Am Campus of Finance - Institut für Finanzmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) startet zum Herbst 2012 der neue Studiengang Management & Real Estate. Kooperationspartner ist die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart.

Sonja Smalian

Irebs, EBS und DHBW sind die Besten

Bild: IZ

Karriere 21.06.2012
Auf dem Siegertreppchen des IZ-Hochschulrankings 2012 stehen die Irebs Immobilienakademie, die EBS Business School und die DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart. Sie erhielten von ... 

Auf dem Siegertreppchen des IZ-Hochschulrankings 2012 stehen die Irebs Immobilienakademie, die EBS Business School und die DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart. Sie erhielten von ihren eigenen Studenten die besten Noten für ihr immobilienwirtschaftliches Studienangebot. In den acht Einzelkategorien Studium insgesamt, Studieninhalte, Praxisbezug, Studienaufbau und -organisation, Professoren, Lernumfeld, Ausstattung und Hochschulstandort vergaben die Studenten Schulnoten von eins bis sechs. Auch in den Einzelsparten konnten sich die beiden Erstplatzierten häufig durchsetzen.

Die drei Besten im IZ-Hochschulranking 2012 haben in der Kategorie "Studium insgesamt" ein "sehr gut" erhalten. Mit einer rechnerischen Differenz von 0,19 zwischen dem Erst- und dem Drittplatzierten sind die Unterschiede nur haarfein. Über eine eins in dieser Kategorie können sich auch der Vorjahreserste, die HfWU Nürtingen-Geislingen, der Vorjahreszweite, die Universität Regensburg sowie die ADI Akademie der Immobilienwirtschaft und die HAWK, Standort Holzminden freuen. Der Notenspiegel reicht in dieser Kategorie für die insgesamt 21 teilnehmenden Hochschulen und Bildungseinrichtungen von 1,00 bis 2,21 und liegt damit nochmals über den schon guten Vorjahresergebnissen zwischen 1,27 und 2,80.

Von den drei Sieger-Hochschulen war im vergangenen Jahr zum ersten Mal die EBS Business School im Ranking vertreten gewesen. Für die DHBW hatten in den Jahren 2009 und 2010 ausreichend Studenten ihre Stimme abgegeben. DHBW-Studiengangsleiter Prof. Dr. Hanspeter Gondring betont denn auch: "Ich gebe niemandem einen Kaffee oder eine Pizza aus, der sich an der Umfrage beteiligt." Zum ersten Mal im Ranking mit dabei sind neben der Irebs Immobilienakademie auch die EBZ Business School aus Bochum, die Hochschule Aschaffenburg, die TU Kaiserslautern und die HWR Berlin. Im Ranking berücksichtigt wurden alle Einrichtungen, die mindestens zehn Bewertungen erhalten hatten. Die Rangfolge gibt einen Überblick, welche Institutionen ihre Arbeit in den Augen ihrer eigenen Studenten gut gemacht haben, auch wenn sich die Studienangebote der 21 vertretenen Hochschulen stark unterscheiden.

Hochschulangebote unterscheiden sich stark voneinander

So auch bei den drei Besten: Neuzugang Irebs Immobilienakademie erhielt von seinen Studenten eine 1,0. Damit setzt sich die Weiterbildungseinrichtung an die Spitze des Rankings. Die Einrichtung ist ein An-Institut der Universität Regensburg, die sich auf die berufsbegleitende Weiterbildung spezialisiert hat und u.a. das Kontaktstudium Immobilienökonomie, einen Master of Business Administration (MBA) und verschiedene Zertifikatsstudiengänge anbietet. 1990 hatte Prof. Dr. Karl-Werner Schulte die Akademie an der European Business School (ebs) gegründet, war dann 2006 mit einem Team an die Universität Regensburg gewechselt und übergab die wissenschaftliche Leitung 2011 an Prof. Dr. Tobias Just. Seit dem Wechsel bildete die Akademie knapp 1.000 Immobilienökonome aus und zählt 333 Absolventen der Master- und Intensivstudiengänge ohne Teilnehmer der Seminare und Firmenprogramme. Die Irebs Immobilienakademie ist nicht zu verwechseln mit dem Irebs Institut für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg, das seit 2005 einen Bachelor of Science in BWL oder VWL mit Schwerpunkt Immobilienwirtschaft sowie seit 2008 einen Master of Science in Real Estate anbietet. Beide Studiengänge werden in Vollzeit unterrichtet und erhielten von ihren Studenten in den vergangenen drei Jahren Spitzennoten. In Folge heimste das Institut Gold (2009), Bronze (2010) und Silber (2011) ein.

Den zweiten Rang belegt die EBS Business School, die im vergangenen Jahr den Status Universität erhielt. Prof. Dr. Nico B. Rottke, Leiter des Real Estate Management Institute (Remi), bietet ebenfalls ein Vollzeit- und ein berufsbegleitendes Lehrangebot an. In Vollzeit können die Studenten einen Bachelor of Science in General Management mit Vertiefungsrichtung Immobilienwirtschaft absolvieren. Ein konsekutiver Master of Science in Real Estate rundet das Vollzeit-Angebot ab. Hinzu kommen berufsbegleitend ein Kontaktstudium Immobilienökonomie sowie zahlreiche Zertifikatsstudiengänge. Novum am Remi: In Kürze kann der Immobilienökonom auf berufsbegleitende Masterstudiengänge angerechnet werden (siehe Artikel "Remi stellt sein Weiterbildungsprogramm neu auf", IZ 48/10). "Vermittlung von Fach-, Führungs- und Methodenwissen mit höchsten Qualitätsansprüchen", lautet die Leitlinie nach Rottke. In dem Vollzeit-Masterstudiengang kommt die Hälfte der Studenten aus dem Ausland - Englisch ist aus diesem Grund Unterrichtssprache. Doch auch im Bachelor-Studiengang finden die Lehrveranstaltungen teilweise schon auf Englisch statt.

Den dritten Rang sicherte sich in diesem Jahr die DHBW Stuttgart. Wie eine Berufsakademie, allerdings mit dem Status einer Hochschule, wechseln sich dreimonatige Praxisphasen mit dreimonatigen Lehrphasen an der DHBW ab. Wer dort studieren möchte, der braucht ein Unternehmen, das den Studenten anstellt. Ausgedehnte Semesterferien sind nicht vorgesehen, dafür erhält der Student eine Vergütung vom Unternehmen. Das Konzept wirkt auf Studenten und Unternehmen gleichermaßen anziehend und bundesweit ist nach einer Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung die Zahl der Kooperationen von Unternehmen, die gemeinsam mit einer Hochschule duale Studienplätze anbieten im vergangenen Jahr, um 46% gestiegen. Und auch Gondring konnte 23 neue Kooperationspartner begrüßen. Nach sechs Semestern Studium BWL-Immobilienwirtschaft erhält der Student den Abschluss Bachelor of Arts im Umfang von 210 ECTS-Kreditpunkten. Seit kurzem gibt es auch einen dualen Masterstudiengang Business Management Banking & Finance, mit einer Wahl-Vertiefungsrichtung Immobilienwirtschaft.

Die beiden Besten haben eins gemeinsam: Ihre Angebote sind kostenpflichtig. Auch wenn sich mitunter die Arbeitgeber an den Studiengebühren beteiligen oder diese ganz übernehmen. Auf den Studiengängen klebt ein Preisschild, das es so an staatlichen Hochschulen nicht gibt. Deutlich leichter tun sich denn auch die Studenten staatlicher Einrichtungen damit, das Notenspektrum auszureizen und vergeben häufiger auch mal eine "sechs" - und beteiligen sich auch in größerer Zahl.

Kopf-an-Kopf-Rennen von EBS und Irebs Immobilienakademie

Die beiden Erstplatzierten, die Irebs Immobilienakademie und die EBS Business School, liefern sich auch in sechs weiteren Einzelkategorien ein Kopfan-Kopf-Rennen: Bei der Bewertung der Studieninhalte belegt die EBS Business School wie schon im Vorjahr Rang eins, gefolgt von der Irebs Immobilienakademie und dem Irebs Institut für Immobilienwirtschaft. Rang zwei und drei gehen also an die Universität Regensburg. In der Einzelkategorie Praxisbezug liegt dann die Irebs Immobilienakademie vor der EBS Business School und die ADI belegt Rang drei (Vorjahr: Rang eins). Alle drei erhalten ein "sehr gut" von ihren Studenten.

In der Kategorie Studienaufbau und -organisation punkten abermals die Irebs Immobilienakademie, gefolgt von der EBS Business School und der Universität Regensburg, die ihren dritten Rang aus dem Vorjahr verteidigt. Auch bei der Bewertung der Professoren steht wieder die Irebs Immobilienakademie auf dem Treppchen ganz oben. Ihre Studenten loben den guten Mix aus Praktikern und Akademikern. Die EBS Business School sicherte sich den zweiten Platz. Auf dem dritten findet sich der Vorjahresgesamtsieger und Bestplatzierte in dieser Kategorie, die HfWU Nürtingen-Geislingen, wieder.

Die Atmosphäre an der Hochschule, die Betreuung durch Mitarbeiter und die Arbeit studentischer Netzwerke wird über die Kategorie Lernumfeld abgefragt. Hierbei haben die Regensburger die Nase vorn: Den ersten Rang teilen sich die Irebs Immobilienakademie und das Institut für Immobilienwirtschaft der Universität Regensburg. Den dritten Rang belegt die EBS Business School. Die Studenten der Irebs Immobilienakademie loben die kleinen Gruppen, das Netzwerk und die "ganz tolle Location". Für die Vollzeit-Studenten der Uni Regensburg gibt es die studentische Vereinigung Irebs-CoRE Community of Real Estate, die für viele das Lernumfeld positiv prägt und "ein starkes studentisches Netzwerk" sei. Bei allen dreien äußern sich die Studenten über die sehr gute Betreuung, ein wichtiger Wohlfühlfaktor.

Nur in den beiden Einzelkategorien Ausstattung und Hochschulstandort tauchen vermehrt neue Namen auf: Bei der Ausstattung liegen abermals nicht die privaten Bildungseinrichtungen, sondern die staatlichen Hochschulen auf den ersten Plätzen: Die HAWK Holzminden hat einen Rang gut gemacht und die Universität Leipzig auf Rang zwei verdrängt. Bibliothek, IT-Infrastruktur, Beamer und White-Boards in jedem Raum loben die HAWK-Studenten. An dritter Stelle kommt die EBS Business School und die Irebs Immobilienakademie.

Und auch beim Hochschulstandort können die staatlichen Einrichtungen punkten: Unter den ersten dreien liegen die Universität Regensburg und die Fachhochschule Münster. Die Studenten der Universität Leipzig residieren in einem Neubau direkt in der Innenstadt. Die gute Lage wissen die Studenten sehr wohl zu schätzen und vergeben zum vierten Mal in Folge Bestnoten für die Universität Leipzig, in diesem Jahr eine 1,0! Und so bestätigt auch in diesem Jahr der Nachwuchs ein altes Dogma der Branche: "Lage, Lage, Lage."

Die Ergebnisse des Hochschulrankings

Bewertung Studium gesamt*

1. Irebs Immobilienakademie
2. EBS Business School (4.)
3. DHBW Stuttgart

*Dies ist eine eigenständige Einzelbewertung der Studenten und keine aggregierte Gesamtnote aus den nachfolgenden Kategorien; Vorjahresposition in Klammern.

Bewertung Studieninhalte

1. EBS Business School (1.)
2. Irebs Immobilienakademie
3. Universität Regensburg

Bewertung Praxisbezug

1. Irebs Immobilienakademie
2. EBS Business School
3. ADI Akademie der Immobilienwirtschaft (1.)

Bewertung Aufbau und Organisation

1. Irebs Immobilienakademie
2. EBS Business School
3. Universität Regensburg (3.)

Bewertung Professoren

1. Irebs Immobilienakademie
2. EBS Business School (3.)
3. HfWU Nürtingen-Geislingen (1.)

Bewertung Lernumfeld

1. Universität Regensburg (1.)
Irebs Immobilienakademie
3. EBS Business School

Bewertung Ausstattung

1. HAWK Holzminden (2.)
2. Universität Leipzig (1.)
3. EBS Business School/Irebs Immobilienakademie

Bewertung Hochschulstandort

1. Universität Leipzig (1.)
2. Universität Regensburg (2.)
3. Fachhochschule Münster

Für folgende Bildungseinrichtungen wurden ausreichend Studenten-Bewertungen abgegeben, sodass sie im Hochschulranking berücksichtigt werden konnten:

ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, Berufsakademie Sachsen in Leipzig, Bergische Universität Wuppertal, DHBW Stuttgart, EBS Business School, EBZ Business School, Fachhochschule Münster, HAWK Standort Holzminden, HfWU Nürtingen-Geislingen, Hochschule Anhalt, Hochschule Aschaffenburg, Hochschule Biberach, Hochschule Mittweida, HTW Berlin, HWR Berlin, Irebs Immobilienakademie, TU Darmstadt, TU Kaiserslautern, Universität Leipzig, Universität Regensburg, Universität Stuttgart

© Immobilien Zeitung

JOBOFFENSIVE 2012

Das IZ-Hochschulranking ist ein Teilergebnis aus der Umfrage zur Joboffensive 2012. Diese Befragung zum Arbeitsmarkt sowie Anforderungs- und Qualifikationsprofilen führt die Immobilien Zeitung seit zwölf Jahren unter Studenten immobilienwirtschaftlicher und verwandter Studiengänge und Unternehmen der Immobilienwirtschaft durch. Schirmherrin der Initiative ist Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan. Unterstützt wird die Joboffensive von Unternehmen und Vereinigungen der Immobilienbranche: Aareal Bank, Bernd Heuer & Partner Human Resources, BNP Paribas Real Estate, DTZ, ECE, Gefma/Die Möglichmacher, Irebs Immobilienakademie, IVG Immobilien, KPMG, Messe München/Expo Real, mfi management für immobilien, Patrizia Immobilien und RGM.

714 Studenten, die ihr Studium innerhalb der nächsten vier Semester abschließen werden, haben sich im März und April 2012 an der Umfrage beteiligt und ein Votum für ihre eigene Hochschule abgegeben. Alle Umfrageergebnisse u.a. zu Karrierechancen und Gehaltsentwicklung finden Sie im IZ-Karriereführer 2012/13 für die Immobilienwirtschaft, der diesen Sommer erscheint. Ihre Hochschule fehlt? Machen Sie und mindestens neun Kommilitonen bei der nächsten Joboffensive im Frühjahr 2013 mit und gewinnen Sie einen von zahlreichen Preisen. Infos: www.iz-jobs.de (Menü: Karriere - Joboffensive).

Sonja Smalian

Nachgefragt: Duales Studium

Die DHBW ist in Stuttgart auf 21 Standorte verteilt.

Die DHBW ist in Stuttgart auf 21 Standorte verteilt.

Bild: DHBW Stuttgart

Karriere 21.06.2012
Zum dritten Mal ist die DHBW Stuttgart im IZ-Hochschulranking vertreten und steht erstmals auf dem Siegertreppchen. Die Hochschule bietet ein duales Bachelor-Studium BWL-Immobilienwirtschaft an ... 

Zum dritten Mal ist die DHBW Stuttgart im IZ-Hochschulranking vertreten und steht erstmals auf dem Siegertreppchen. Die Hochschule bietet ein duales Bachelor-Studium BWL-Immobilienwirtschaft an und begeistert damit nicht nur die Studenten, sondern auch immer mehr Unternehmen. Der duale Master Business-Management offeriert Real Estate Management als Vertiefungsrichtung.

Jeweils drei Monate Theorie in der Hochschule wechseln sich mit drei Monaten Praxisphase im Unternehmen ab. Das ist das Konzept des dualen Studiums, das vor mehr als 35 Jahren mit der Berufsakademie Baden-Württemberg aus der Taufe gehoben wurde. Seit 2009 trägt die Bildungsinstitution den Namen Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) und vergibt nun die akademischen Grade Bachelor und Master. Stärker als früher an der Berufsakademie stehe an der DHBW die wissenschaftliche Ausbildung im Vordergrund, sagt Studiendekan und Studiengangsleiter Prof. Dr. Hanspeter Gondring. Über alle sechs Semester des Bachelorstudiums BWL-Immobilienwirtschaft werden Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens gelehrt. Der Studiengang bietet drei Profilfächer (Immobilienfinanzierung, Facility-Management und Immobilienrecht) und ist von der Royal Institution of Chartered Surveyors akkreditiert. Sieben Professoren und etwa 30 Praktiker lehren die immobilienwirtschaftlichen Fächer. Etwa 35 junge Menschen werden pro Jahr zum Bachelorstudium zugelassen und in diesem Jahr sollen es nach Gondring bis zu 50 werden. Rund 700 Immo-Absolventen zählt die DHBW Stuttgart, die mit ihrem dualen System auch immer mehr Unternehmen überzeugt: Allein 2012 hat Gondring 23 Unternehmen als duale Partner zugelassen. Seit Herbst 2011 gibt es zudem den dualen Master in Business Management Banking & Finance, der eine Vertiefung in Real Estate Management umfasst. Künftig kann über die Kooperation mit einer anderen Hochschule ein MBA erworben werden.

Sonja Smalian

"Leistung muss sein!"

Das Team des 3. RICS-Hochschultags (v.l.n.r.): Marcus Hübner,
Maxi-Franziska Schiemann, Prof. Dr. Hanspeter Gondring,
RICS-Geschäftsführer Christoph Georg Schmidt, Natalie Delmer und Prof. Dr.
Winfried Schwatlo.

Das Team des 3. RICS-Hochschultags (v.l.n.r.): Marcus Hübner, Maxi-Franziska Schiemann, Prof. Dr. Hanspeter Gondring, RICS-Geschäftsführer Christoph Georg Schmidt, Natalie Delmer und Prof. Dr. Winfried Schwatlo.

Bild: Melanie Bauer

Karriere 24.05.2012
Vor mehr als 144 Jahren gründeten Immobilienprofis im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland die Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS). Der Berufsverband zählt heute ... 

Vor mehr als 144 Jahren gründeten Immobilienprofis im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland die Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS). Der Berufsverband zählt heute weltweit mehr als 100.000 Mitglieder und ist seit 1993 auch in Deutschland aktiv. Auf dem 3. RICS-Hochschultag gaben die Mitglieder dem Nachwuchs Tipps für die Karriere - und wie das RICS-Netzwerk dabei helfen kann.

Wichtige Erfolgsfaktoren für den Beruf diskutierten die Entscheider der Immobilienbranche u.a. auf dem RICS-Podium. "Leistung muss sein", sagte Burkhard C. Plesser, Managing Director bei CBRE. Wenn ein Mitarbeiter dem Vorgesetzten Zeit spare, habe dieser wiederum mehr Zeit, ihm etwas beizubringen.

Doch nicht nur auf das Fachwissen komme es an, auch Persönlichkeit und Soft Skills spielten eine wichtige Rolle. Und so warnte Prof. Hanspeter Gondring, Studiendekan der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart, die Zuhörer: "Wenn jemand abends schneller nach Hause als morgens zur Arbeit geht, stimmt etwas nicht." Nach Meinung von Brigitte Adam, geschäftsführende Gesellschafterin von Ena Experts, lernt nur derjenige Menschen kennen, die ihn weiterbringen, der sich auch selbst engagiert.

Richard-Emanuel Goldhahn, Geschäftsführer Germany der Cobalt Recruitment, empfiehlt zudem, Interesse an einer langfristigen Tätigkeit zu beweisen. Wer heute seine berufliche Laufbahn als Bewerter beginne, wisse nicht, ob er nicht später einen anderen Schwerpunkt haben wird, sagte Prof. Dr. Winfried Schwatlo, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von RICS Deutschland. Er sehe gute Chancen für Berufseinsteiger, wenn sie sich im Korridor Real Estate bewegten. Hilfreich sei es, schon während des Studiums ein Netzwerk aufzubauen, sagte Marcus Hübner, geschäftsführender Gesellschafter der ADI Akademie der Immobilienwirtschaft. Die ADI war zusammen mit der DHBW Baden-Württemberg Stuttgart in diesem Jahr Kooperationspartner des RICS-Hochschultags. 2013 wird das die EBS Business School sein.

Sonja Smalian,Lars Wiederhold