Karriere-News

REaL und EBS bieten interdisziplinären Austausch für Masterstudenten an

Karriere 23.09.2022
Im Master-Studiengang Real Estate arbeitet das Real Estate Management Institute (REMI) der EBS Universität mit dem Verein Real Estate and Leadership Foundation (REaL) zusammen. Im dritten ... 

Im Master-Studiengang Real Estate arbeitet das Real Estate Management Institute (REMI) der EBS Universität mit dem Verein Real Estate and Leadership Foundation (REaL) zusammen. Im dritten Semester soll so ein interdisziplinärer Austausch geschaffen werden.

Nach einem Pilotprojekt im Wintersemester 2021/2022 setzen REaL und REMI das gemeinsame Programm Interdisciplinary Track fort. Das Programm wird in Hamburg durchgeführt und als drittes Semester im Rahmen des Master-Studiengangs Real Estate angeboten. REaL bildet dabei ein Scharnier zwischen Wissenschaft und Praxis.

Das Programm besteht aus mehreren Modulen, die Themen wie Architecture & Building Technologies, Buildung Sustainability, ESG und Digital Transformation in the Real Estate Industry behandeln. Der Schwerpunkt soll in diesem Jahr zum einen auf hierarchie- und disziplinübergreifenden Leadershipansätzen für die Optimierung bei der Umsetzung von ESG-Kriterien und zum anderen auf der interdisziplinären Analyse von Lösungsoptionen für eine nachhaltige Innenstadtentwicklung liegen. Darüber hinaus können Studierende am REaL Practice Partnership Programme teilnehmen, das sie mit Mitgliedern und des Vereins in Form einer Werkstudententätigkeit zusammenbringt.
Janina Stadel

Hochschulbetreiber kauft die EBS

Campus der EBS in Oestrich-Winkel mit dem Schloss Reichartshausen im Rheingau.

Campus der EBS in Oestrich-Winkel mit dem Schloss Reichartshausen im Rheingau.

Bild: EBS

Karriere 01.08.2016
Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht ist in neuen Händen: Der Klinik- und Hochschulbetreiber SRH aus Heidelberg hat über seine Tochter SRH Higher Education sämtliche Anteile an ... 

Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht ist in neuen Händen: Der Klinik- und Hochschulbetreiber SRH aus Heidelberg hat über seine Tochter SRH Higher Education sämtliche Anteile an der EBS übernommen.

Auch die acht Immobilien auf dem Campus Oestrich-Winkel, darunter das Schloss Reichartshausen, gehen laut einer Mitteilung von SRH an die neuen Eigentümer über. Ein Verkauf und eine Wiederanmietung des Schlosses sind damit dem "Wiesbadener Kurier" zufolge vom Tisch. Stattdessen will SRH nun Geld in Sanierung und Ausbau der Immobilien, allen voran des Schlosses, stecken.

Der Kaufpreis für die EBS liegt laut übereinstimmenden Berichten von "Wiesbadener Kurier" und "Frankfurter Rundschau" bei 3,6 Mio. Euro. Zusätzlich wolle der Käufer rund 14,4 Mio. Euro in die Privat-Uni investieren.

Standorte bleiben erhalten

Die beiden Standorte in Oestrich-Winkel und Wiesbaden sollen erhalten bleiben. An den beiden Fakultäten, der EBS Business School und der 2011 aus der Taufe gehobenen EBS Law School, finden sich aktuell rund 2.100 Studierende. Seit 2006 werden im EBS Real Estate Management Institute (EBS Remi), das zur betriebswirtschaftlichen Fakultät gehört, auch Nachwuchs- und Führungskräfte der Immobilienwirtschaft ausgebildet.

Die EBS war in der Vergangenheit des Öfteren mit roten Zahlen, unsachgerecht verwendeten Fördergeldern, Untreuevorwürfen gegen ihren ehemaligen Präsidenten und einer drohenden Pleite in die Schlagzeilen geraten. Im Geschäftsjahr 2015 hat die EBS aber nach eigenem Bekunden dank Unterstützern den Break-even erreicht und wieder ein positives Eigenkapital ausgewiesen.

Harald Thomeczek

Fiktive Währung für Flüchtlinge

"Best Startup Next" (v.l.n.r.): Georgina Miles, Margaret Stivers, Clara Álvarez-Cascos, Sarah Cobbe und Noemie Jeannin.

"Best Startup Next" (v.l.n.r.): Georgina Miles, Margaret Stivers, Clara Álvarez-Cascos, Sarah Cobbe und Noemie Jeannin.

Bild: Fotostudio Heyer

Karriere 09.06.2016
Ein Wohnkonzept mit Punkteanreizsystem zur Integration von Flüchtlingen und eine digitale Plattform zur Untervermietung von Wohnraum an Studenten: Das sind die beiden Gewinnerideen des ... 

Ein Wohnkonzept mit Punkteanreizsystem zur Integration von Flüchtlingen und eine digitale Plattform zur Untervermietung von Wohnraum an Studenten: Das sind die beiden Gewinnerideen des Real I.S. Innovation Award 2016.

Die Idee der fünf Studierenden Clara Álvarez-Cascos, Sarah Cobbe, Noemie Jeannin, Georgina Miles und Margaret Stivers: das Zusammenleben von Flüchtlingen und deren Integration in die Gesellschaft durch ein Punkte-Bonus-System zu steuern. Bestimmte Aktivitäten bzw. die Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben inner- und außerhalb der Wohn-Gemeinschaft sowie der verantwortliche Umgang mit dem Gebäude, in dem die Flüchtlinge leben, werden mit einer fiktiven Währung belohnt. Die erarbeiteten Punkte können sie gegen andere Leistungen eintauschen. So sollen die Flüchtlinge einen Anreiz erhalten, Tag für Tag einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen, auch wenn sie keine Arbeitserlaubnis haben. Langeweile, Perspektivlosigkeit, Vandalismus und Kriminalität soll der Nährboden entzogen werden.

Dafür gab es den mit 1.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie "Best Startup Next". Ebenfalls 1.000 Euro strich die Gruppe um Drew Davis, Hunter Hite, Akshay Patel, Nick Burk und Gordon Wang in der Kategorie "Best Startup Now" ein. Ihr Konzept: eine digitale Plattform zur - für den Vermieter - gebührenpflichtigen Untervermietung von Wohnungen an Studierende im Praktikum oder Auslandssemester. Die synchronisierte App- und Web-Plattform ermöglicht eine virtuelle Besichtigung via 360-Grad-Panorama-Plug-in, ein integriertes Online-Bezahlsystem und ein standardisiertes oder auf Wunsch individualisiertes Vertragswerk.

Insgesamt warben acht Studentengruppen im Rahmen des Kurses Real Estate Innovation & Entrepreneurship am Real Estate Management Institute der EBS Universität für Wirtschaft und Recht um die Gunst der Award-Jury. Real I.S. und EBS hatten den Preis gemeinsam ausgelobt.

Harald Thomeczek

Netzwerke statt Stellenanzeigen

Eine eigene Karrieremesse auf der Expo Real ist der CareerDay am Mittwoch. In diesem Jahr fand er in der Meet & Retreat Lounge statt. Doch Informationen und Tipps für den Ein- und Aufstieg gibt es an allen drei Messetagen.

Eine eigene Karrieremesse auf der Expo Real ist der CareerDay am Mittwoch. In diesem Jahr fand er in der Meet & Retreat Lounge statt. Doch Informationen und Tipps für den Ein- und Aufstieg gibt es an allen drei Messetagen.

Bild: Messe München

Karriere 22.10.2015
Beim jährlichen Schaulaufen der Branche in München stehen Projekte, Trends und Transaktionen im Vordergrund. Aber auch das Thema Karriere wird in den Messegängen und auf den Podien der Expo ... 

Beim jährlichen Schaulaufen der Branche in München stehen Projekte, Trends und Transaktionen im Vordergrund. Aber auch das Thema Karriere wird in den Messegängen und auf den Podien der Expo Real diskutiert. Die wichtigsten Tipps der Immobilienprofis - nicht nur für die nächste Messe.

Knapp 38.000 Teilnehmer zählte die Expo Real in diesem Jahr. Eine gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und Bewerbungsmöglichkeiten zu sondieren. "Die Immobilienwirtschaft funktioniert über Netzwerke, nicht über Stellenausschreibungen", betont Wolfgang Schäfers, Professor an der Universität Regensburg. Aus diesem Grund sollten Berufseinsteiger oder potenzielle Wechselwillige ihr Gesicht in München zeigen. Zumal sie sich dort ganz anders über eine Firma informieren können. Hier erhielten sie einen Überblick, wer die tradierten, wer die weniger tradierten Unternehmen seien, sagt Schäfers.

Auch Personalberater Frank Groß von immopersonal hat in einigen studentischen Netzwerken für einen Besuch der Messe geworben, nicht nur im Hinblick auf den CareerDay am letzten Tag. "Diese Messe hat eine ganz große Effizienz", sagt Groß. Doch dazu müssten sich die Besucher vorbereiten und über die Angebote informieren, um sie dann auch nutzen zu können. Er empfiehlt, schon früh Kontakt zu einem Personalberater aufzunehmen. Denn dieser gebe auch offen und ehrlich Feedback zur Bewerbungsmappe. Das nicht zu nutzen, sei eine vertane Chance.

Auch wenn die Kontaktschwelle auf der Messe oft niedrig ist, gilt es doch professionell aufzutreten, insbesondere beim Thema Bewerbung. Gut vorbereitete potenzielle Bewerber fielen Rainer Krauß, Geschäftsführer von Greif & Contzen Immobilien, beim CareerDay auf.

Doch auch an den Messeständen lassen sich Gespräche mit Personalverantwortlichen führen. Susanne Ollmann, Personalleiterin von Aengevelt Immobilien, hatte vorab Termine vereinbart, sich aber auch Zeit für spontane Treffen gelassen. Um die Ernsthaftigkeit eines solchen Gesprächs zu betonen, empfiehlt es sich, einen Lebenslauf oder eine Visitenkarte dabei zu haben.

Das eigene Netzwerk lässt sich auch über eine (berufsbegleitende) Weiterbildung vergrößern. Im Idealfall lassen sich die Schulungskosten im Nachgang durch einen Deal mit einem neuen Netzwerkkontakt amortisieren. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Absolventen und Dozenten der einzelnen Anbieter "ticken", empfehle sich ein Besuch der Alumni-Veranstaltungen auf der Messe, sagt Marcus Hübner, geschäftsführender Gesellschafter der ADI Akademie der Immobilienwirtschaft. Da bekämen Studieninteressierte mit, was für einen Stil die jeweilige Institution hat und wer zum Netzwerk aus Dozenten und Almuni gehört.

Das Thema Frauen in Führungspositionen hatte Prologis aufs Podium geholt und zur Diskussionsrunde "The war on talent for Real Estate´s Top Jobs - Where are the women?" geladen. Dort bekamen die Zuhörer, darunter auch viele Männer, so manchen Karrieretipp. Beispielsweise sollten Frauen, aber das dürfte genauso für Männer gelten, die aufsteigen wollen, mit einem Coach oder Mentor zusammenarbeiten. "Denn würde irgendjemand glauben, dass der Tennisspieler Andy Murray nicht mit einem Trainer zusammenarbeitet?", lautete eine provokante Frage. Vor allem sollten Frauen sagen, was sie von ihrer Firma brauchen, um mit ihr verbunden zu bleiben, z.B. nach der Geburt eines Kindes. Oft seien mehr Zugeständnisse möglich als gedacht. Doch sie müssten ihre Wünsche an- und aussprechen.

Daran scheint es zu hapern. Wie sonst lässt sich erklären, dass es nicht genügend weibliche Bewerberinnen für 20 Stipendien am Real Estate Management Institute (Remi) der EBS Universität für Wirtschaft und Recht gibt? Bis zu 50% der Studiengebühren für die Intensiv- und Kontaktstudiengänge werden durch Sponsoren übernommen. Doch bislang seien noch nie alle Plätze vergeben worden, sagt Prof. Jan Mutl, Leiter des Remi. Wenn Frauen in der Aus- und Weiterbildung in der Unterzahl seien, sagt er, dann werde es künftig immer schwieriger, den Frauenanteil in Spitzenpositionen zu erhöhen.

Und was ist der häufigste genannte Tipp von Headhuntern, um die Messe mit ihren vielfältigen Kontaktmöglichkeiten zu nutzen? "Lassen Sie eine Lücke im Terminkalender", rät beispielsweise Sabine Märten von Sabine Märten Executive Search, "um Zeit für spontane Begegnungen auf dem Gang zu haben und dem Zufall eine Chance zu geben".

Sonja Smalian

Innovationen brauchen (Frei-) Raum

Unternehmen, die ihre Innovationskraft steigern wollen, sollten sich ihre internen Prozesse anschauen. Nicht selten killt eine schlechte Fehlerkultur jeden Gedanken jenseits des Mainstreams, bevor daraus eine Geschäftsidee entwickelt werden kann.

Unternehmen, die ihre Innovationskraft steigern wollen, sollten sich ihre internen Prozesse anschauen. Nicht selten killt eine schlechte Fehlerkultur jeden Gedanken jenseits des Mainstreams, bevor daraus eine Geschäftsidee entwickelt werden kann.

Bild: Fotolia.de/fotogestoeber

Karriere 20.08.2015
Wie es um die Innovationskraft der Immobilienwirtschaft bestellt ist, untersucht ein Forschungsprojekt an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Viel Innovationspotenzial steckt in den ... 

Wie es um die Innovationskraft der Immobilienwirtschaft bestellt ist, untersucht ein Forschungsprojekt an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Viel Innovationspotenzial steckt in den eigenen Mitarbeitern. Wer im Wettbewerb um gute Ideen die Nase vor hat, gewinnt oft nicht nur mehr Umsatz, sondern auch Bewerber.

Beim Unternehmenswettbewerb Top 100 hat es Bauwerk Capital in diesem Jahr auf die Liste der innovativsten Unternehmen im Mittelstand geschafft. Die Geschäftsführer Christoph Lemp und Jürgen Schorn sind sich sicher: "Innovation ist die Basis für nachhaltigen Erfolg und ermöglicht ein gesundes Wachstum."

Diesem Satz würden sicherlich viele Immobilienprofis zustimmen, auch wenn das Thema noch nicht so eine Bedeutung hat wie in anderen Branchen. Das zeigt eine simple Google-Suche. Liefert die Wortkombination "Innovation Immobilienbranche" rund 248.000 Ergebnisse, so sind es für die Kombination "Innovation IT-Branche" 696.000 Einträge, rund 2,8 Mal mehr.

Wie ist es also um die Innovationskraft der Immobilienwirtschaft bestellt? Diese Frage untersucht gerade die interdisziplinäre Forschungsstelle Sovereign - Real Estate Innovation des Real Estate Management Institute (Remi) und des Institute for Transformation in Business and Society (INT) an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Es liegt nun eine Vorstudie vor, für die 22 Geschäftsführer, Inhaber sowie Abteilungs- und Bereichsleiter befragt wurden, die zusammen zahlreiche Teilbranchen repräsentieren.

18 von ihnen schätzen Innovationen als wichtig bzw. sehr wichtig ein. Als größte Hemmnisse der Innovationskraft wird die Struktur eines Unternehmens und der Branche an sich genannt. Normen und Regulierungen behindern die Unternehmen nach eigener Einschätzung ebenfalls. Hinzu kommen zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcenknappheit und nicht zu vergessen das fordernde Tagesgeschäft. Auch die Mitarbeiter werden durch ihre mangelnde Bereitschaft zu Veränderungen mitunter als hinderlich angesehen. Andererseits zählen sie auch zu den wichtigsten Treibern von Innovationen, neben flachen Hierarchien und definierten Prozessen.

Viele der genannten Faktoren seien klar, aber die Unternehmen müssten sie dann auch umsetzen, sagt Susanne Hügel. Die Architektin hat die Vorstudie durchgeführt, auf deren Erkenntnissen sie nun eine breit angelegte Untersuchung vorbereitet um später zu dem Thema zu promovieren. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen würden in der Immobilienwirtschaft die Erkenntnisse und Methoden aus der Innovationsforschung der letzten zehn Jahre noch nicht sehr stark angewandt, wertet Hügel die den Ergebnisse der Vorstudie.

Doch damit stehen die Immobilienprofis nicht alleine da. Über alle Wirtschaftszweige hinweg haben deutsche Führungskräfte in dem Bereich anscheinend ein Kompetenzdefizit. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest das deutsche Trendforschungsinstitut 2b Ahead ThinkTank, das 187 Geschäftsführer und Innovationschefs befragt hat. Häufig würden ihnen Kenntnisse über dezidierte Innovationsmethoden und Innovationslogiken fehlen. Jeder zweite Befragte will deswegen für Führungskräfte entsprechende Schulungen anbieten.

Damit Innovationen entstehen, müssten Unternehmen Umgebungen schaffen, in denen ihre Mitarbeiter kreativ werden können, sagt Thomas Körzel, Inhaber des Büros für Karrierecoaching in Essen. Ein Beispiel sei die WIR-Akademie, ein Zusammenschluss von Wohnungsgesellschaften in Nordrhein-Westfalen (Wohnen im Revier). Dort arbeiten ausgewählte Mitarbeiter unternehmensübergreifend zusammen und entwickeln z.B. Konzepte für den Umgang mit Flüchtlingen. Dabei bekommen die Teilnehmer mehrere Wochen lang Zeit und die Freiheit, sich ohne Vorgaben zu Kostenobergrenzen mit dem Thema zu beschäftigen.

Unternehmen sollten das Potenzial ihrer Mitarbeiter nutzen, die oft viel länger im Unternehmen verweilen als der aktuelle Geschäftsführer, so Körzel, der zahlreiche Unternehmen berät. Deswegen empfiehlt er die Einführung eines Vorschlagswesens. Das hat Top-100-Preisträger Bauwerk Capital gemacht und das interne Programm "Fit for Future" aufgelegt, bei dem Mitarbeiter regelmäßig verschiedene Fachthemen untersuchen. Bringt jemand einen erfolgversprechenden Vorschlag ein, erhält er die finanziellen und zeitlichen Mittel zur Ideenverwirklichung. Auch das ebenfalls ausgezeichnete Unternehmen Max-Haus setzt auf seine 21 Mitarbeiter. Pro Jahr reicht jeder rund drei Verbesserungsvorschläge ein. Darauf erhalten sie innerhalb eines Monats ein Feedback vom Chef und den zusätzlichen Anreiz einer eventuellen Prämie. Für gute Ideen kann es ruhig Prämien geben, sagt Körzel. Dabei sollte aber nicht der geldwerte Vorteil, sondern die Wertschätzung im Vordergrund stehen.

Wer Innovationen fördern möchte, kann auch erst einmal mit kleinen Veränderungen beginnen, empfiehlt Karrierecoach Körzel. Das kann eine morgendliche 15-minütige lockere "Stehkonferenz" sein oder eine Mitarbeiterbefragung zu ein, zwei Themen, bei denen es hakt.

Zudem gebe es viele einfache Kreativitätstechniken, beispielsweise das Brainstorming. "Das kennt eigentlich jeder, aber wann wird das mal gemacht?", fragt der Karrierecoach. Viele solcher Prozesse würden gut funktionieren, wenn jemand sie moderiert. Wichtig für das Gelingen ist eine innovationsfördernde Fehlerkultur, die Irrwege nicht sanktioniert, sondern aus ihnen lernt.

Unternehmen könnten den Innovationsprozess auch nach außen öffnen, sagt Hügel. Möglichkeiten dafür wären die Beteiligung an einem Inkubator, der neue Geschäftsmodelle fördert, oder aber eine Kooperation mit Start-up-Unternehmen.

Mit Innovationskraft lässt sich aber nicht nur der Umsatz steigern, sondern zugleich die Arbeitgeberattraktivität. Auf diesen wichtigen Aspekt im Wettbewerb um die besten Köpfe weist Jochen Schenk, Vorstand der Real I.S., hin: "Wenn die Immobilienwirtschaft ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Industriezweigen erhalten will, muss sie auch für die kommenden Generationen von Nachwuchskräften spannend und interessant sein." Zusammen mit der EBS entwickelt Real I.S. ein Innovationsbarometer für die Branche, das im Frühjahr 2016 vorgestellt werden soll.

Tatsächlich können Unternehmen mit ihrer Innovationskraft bei jungen Bewerbern punkten. Auf Rang acht von 19 vorgegebenen Kriterien rangiert sie in der Studie Most Wanted 2015 von e-fellows.net und McKinsey, an der sich rund 6.000 Studierende in Deutschland beteiligten. Die drei wichtigsten Kriterien waren herausfordernde Aufgaben, erfolgreicher Arbeitgeber und attraktive Produkte/Dienstleistungen. Sogar jeder fünfte Teilnehmer an den Recruiting-Messen "Karrieretag Familienunternehmen" nennt die Zukunftsfähigkeit/Innovationsstärke als wichtigen Einflussfaktor bei der Arbeitgeberwahl. Damit belegt der Faktor Innovation Rang fünf, wie eine Umfrage der Stiftung Familienunternehmen zeigt.

Wer innovative Arbeitgeber suche, der sollte sich auf Vortragsveranstaltungen umschauen, lautet Hügels Tipp. Zudem habe es im vergangenen Jahr auf der Expo Real einen Innovationsrundgang gegeben. Auf der Internetseite zum Top-100-Wettbewerb gibt es einen 16 Fragen umfassenden Innovationscheck, (www.top100.de - Projekt) mit dem Unternehmen ihre Innovationskraft einschätzen können. Warum im nächsten Bewerbungsgespräch nicht einfach ein paar dieser Fragen stellen - oder beantworten?

Unter dem Motto "Innovation und Immobilienwirtschaft" findet am 3. Oktober 2015 das 11. Immobilien-Symposium des Irebs Instituts für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg statt. Der neunte deutsche Innovationsgipfel lädt am 24. Februar 2016 zum branchenübergreifenden Austausch nach München ein (www.innovation-network.net). Bewerbungsschluss für den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft ist am 9. Oktober 2015 (www.innovationspreis.com) und für den Wettbewerb Top 100 - die innovativsten Unternehmen im Mittelstand müssen die Unterlagen bis zum 31. Oktober 2015 eingereicht sein (www.Top100.de).

Sonja Smalian

Sechstägiger Crashkurs für Gründer

Jeder 20. Immobilienstudent würde sich nach seinem Abschluss gerne selbstständig machen, zeigt die Umfrage zur IZ-Joboffensive aus dem vergangenen Jahr.

Jeder 20. Immobilienstudent würde sich nach seinem Abschluss gerne selbstständig machen, zeigt die Umfrage zur IZ-Joboffensive aus dem vergangenen Jahr.

Bild: contrastwerkstatt/Fotolia.com

Karriere 22.01.2015
Hochschulen fördern immer öfter gezielt durch spezielle Angebote auch angehende Gründer. Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht bietet ihr Innovations- und Entrepreneurship-Modul nun ... 

Hochschulen fördern immer öfter gezielt durch spezielle Angebote auch angehende Gründer. Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht bietet ihr Innovations- und Entrepreneurship-Modul nun erstmals auch als Kompaktstudium für Externe an.

Innovation und Entrepreneurship für die Immobilienwirtschaft heißt das sechstägige Kompaktstudium, das die EBS nun zum ersten Mal auch für Externe anbietet. Die Teilnehmer lernen, wie sie strukturiert Innovationen generieren können und wie ein Businessplan erstellt und verteidigt wird. Außerdem wird ein Blick auf die bestehenden Franchisekonzepte geworfen. "Die Immobilienwirtschaft ist Unternehmertum pur", sagt Prof. Dr. Nico B. Rottke, der lange Jahre das Real Estate Management Institute (Remi) an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht geleitet hat. Das Kompaktstudium richtet sich an angehende Gründer, aber auch an so genannte Intrapreneure, die angestellt in Unternehmen wie Unternehmer agieren.

Unternehmertum oder Kreativität könne eine Hochschule nicht lehren, weiß Rottke. Aber sie kann zeigen, mit welchen Methoden beispielsweise Ideen strukturiert generiert werden und typische Fehler vermieden werden können. Oder welche Wege von der Idee zur Umsetzung genommen werden müssen und wie ein Investorengespräch vorbereitet werden sollte, damit sich die Studenten nicht eine blutige Nase holen. "Wir sorgen dafür, dass sie bei der Umsetzung ganz, ganz klar sind", sagt Rottke, der auch künftig mehrere Tage pro Jahr an der Hochschule lehren wird.

Seit 2012 bietet die Hochschule ein Themenmodul für Gründer innerhalb des Bachelorstudiums an. Auch für Masterstudenten gibt es im Projektentwicklungskurs ein vergleichbares Angebot. Im vergangenen Jahr fand das Angebot besonders großen Zulauf: 50 Bachelorstudenten nahmen an den Kursen teil, berichtet Rottke. In Fünfergruppen erarbeiteten die Studenten Konzepte, fassten ihre Geschäftsideen auf einer Seite zusammen und übten den so genannten elevator pitch - eine mündliche Kurzpräsentation der Geschäftsidee - in dreiminütigen Filmaufnahmen. Am Kursende galt es eine Jury von Investoren zu überzeugen. Manch ein Student sicherte sich so seine Finanzierung: Tilman Gartmeier machte sich mit seinem Kommilitonen Marius Kalow selbstständig und ging in die Projektentwicklung.

Rottkes Wunsch wäre es, dass die Hochschule den besten Leuten eine Finanzierung vermittelt. Im Gespräch sei auch die Einrichtung eines Inkubators, also eines Gründerzentrums. Nicht für jede Hochschule sei ein solches Angebot vonnöten, sagt Rottke. Doch zur EBS passe es, denn vor allem Kinder aus Unternehmerfamilien besuchten die Hochschule.

Doch auch viele andere Hochschulen haben inzwischen besondere Angebote für Gründer entwickelt. Mehr als 4.400 außer- und innercurriculare Veranstaltungen gab es 2013, wie die Umfrage des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft unter 254 Hochschulen zeigt. Der Stifterverband bemisst die Gründerförderung der Hochschulen und erstellt daraus ein Ranking. Auf den vorderen Plätzen finden sich regelmäßig Hochschulen mit immobilienwirtschaftlichen Studienangeboten, wie das Gründungsradar 2013 zeigt, das im November 2014 erschienen ist.

In der Kategorie große Hochschulen sind z.B. die TU München, das Karlsruher Institut für Technologie, die TU Berlin oder die TU Darmstadt aufgeführt. Bei den mittelgroßen Hochschulen mit 5.001 bis 15.000 Studierenden schlagen sich u.a. die TU Kaiserslautern, die Hochschule Anhalt, die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin sowie die Hochschule Mittweida gut. Die FH Mainz und die HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen und die Bauhaus-Universität Weimar sind im Ranking der kleinen Hochschulen vertreten.

Dass die Hochschulen damit einen Bedarf decken, zeigen die Zahlen des Gründungsradars: 1.755 Gründungen gab es im vergangenen Jahr insgesamt. Auch unter den Immobilienstudenten gibt es ein Gründungsinteresse, wie die Umfrage zur IZ-Joboffensive 2014 zeigt: 5% der rund 446 befragten Studenten können sich nach dem Studium eine Selbstständigkeit vorstellen.

Sonja Smalian