Karriere-News

MAT: Leonie Zoé Kempe

Karriere 05.05.2022
Studentin der Immobilienwirtschaft an der HfWU Nürtingen-Geislingen. Geboren 1999. ... 

Studentin der Immobilienwirtschaft an der HfWU Nürtingen-Geislingen. Geboren 1999.

Werdegang

Mitarbeit im Backoffice des Instituts für Corporate Governance. Tätigkeiten als studentische Hilfskraft und Unterstützung von Forschungsprojekten. Unterstützung von Projektentwicklungen im Controlling.

Top-Projekte

Fachartikel zum Thema ESG. Moderatorin einer Interview-Reihe mit Professionals der Branche für Youtube. Organisation einer Workshop-Exkursion nach Berlin für Mitglieder des Netzwerks Immopoint als Vorstandsvorsitzende.

Ziele

In den kommenden zwei Jahren steht an vorderster Stelle ein sehr guter Abschluss meines Studiums. Bis dahin möchte ich mein berufliches Netzwerk in der Branche weiter ausbauen, sodass mir ein guter Einstieg in das Berufsleben gelingt. Ich möchte ein Unternehmen finden, in dem ich mich weiterentwickeln kann. Am liebsten in einem tollen Team. In fünf Jahren ist es mein Ziel, mich in meinem zukünftigen Unternehmen zu etablieren, sodass ich mehr Verantwortung erhalte und Managementaufgaben übernehmen darf. Außerdem möchte ich meine Skills kontinuierlich ausbauen, an den Herausforderungen der Branche wachsen.

Motivation als MAT

Ich möchte dazu beitragen, dass die Ideen der Next Gen gehört und diskutiert werden, dass Trends früh erkannt und weiterentwickelt werden, dass (berechtigte) Vorurteile wie die verpasste Digitalisierung bekämpft werden und dass mehr Frauen in unserer Branche in Führungspositionen vertreten sind.

Ethische Grundsätze

Stets Verantwortung für mein Handeln übernehmen, andere Menschen so behandeln, wie ich von ihnen behandelt werden möchte, Tatsachen nicht unreflektiert übernehmen, sondern hinterfragen.

Netzwerke und Mitgliedschaften

Immopoint, Arbeitsgruppe "Ethik in der Immobilienwirtschaft", Rics Student Member.

MAT: Daiane Konrad

Immobilien Zeitung

Den Nachwuchs in die Pflicht nehmen

Zwischen dem guten und dem schlechten Unternehmer liegt oft nur wenig.

Zwischen dem guten und dem schlechten Unternehmer liegt oft nur wenig.

Urheber: Prof. Dr. Winfried Schwatlo

Karriere 08.10.2020
Nachwuchskräfte der Immobilienbranche sollten schon im Studium lernen, Werte nicht nur für ihr Unternehmen, sondern für die Gesellschaft als Ganzes zu generieren. ... 

Nachwuchskräfte der Immobilienbranche sollten schon im Studium lernen, Werte nicht nur für ihr Unternehmen, sondern für die Gesellschaft als Ganzes zu generieren.

Davon ist zumindest das Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG) überzeugt. Das ICG bietet Hochschulen mit immobilienwirtschaftlichen Studiengängen deshalb Gastvorlesungen und Unterrichtsmaterial an und unterstützt Studierende bei Abschlussarbeiten. Wertemanagement sollte nicht erst in den Unternehmen erlernt und gelebt werden, sondern bereits in den Curricula und akademischen Aktivitäten fest verankert sein. Die öffentliche Wahrnehmung dieses Themenfelds hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.

Compliance, Corporate Governance, Corporate Social Responsibility, nachhaltige Unternehmensführung - wer eine mit vielen abstrakten Begriffen und Anglizismen angereicherte Vortragsvorlage überfliegt, die das ICG erstellt hat, könnte den Eindruck gewinnen: Wertemanagement gehört deshalb an die Hochschulen, weil es staubtrocken und weit weg vom richtigen Leben ist.

Der Bewerter und die Erwartungen des Kunden

Doch weit gefehlt: "Das sind keine Sandkastenspiele ethischer Philosophie", sagt Winfried Schwatlo, Professor für Immobilienwirtschaft mit Wirtschaftsethik und Konfliktmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Im Kern geht es um Verantwortung - und die hat viele Gesichter. "Wer möchte denn mal später als Bewerter arbeiten?", fragte Schwatlo die Studierenden schon vor Corona in seinen Workshops. "Stellen Sie sich vor, Sie haben einen tollen Auftraggeber. Dann kommt eine Krise - und Ihr Auftraggeber hat bestimmte Erwartungen. Da ist der Bewerter ganz schnell in dem Konflikt drin: Wie bewerte ich jetzt?"

Die Konflikte liegen gleichsam auf der Straße. Man muss sie nur aufheben wollen. Schwatlo erzählt von sehr gut besuchten Filmabenden, die z.B. den Titel "Wutsache Miete" tragen oder von Baudramen an der spanischen Küste erzählen. Diskussion garantiert.

Die Übernahme von Verantwortung hat etwas Sinnstiftendes. "Ein großer Teil der jungen Menschen ist auf der Suche nach Purpose", sagt Sven Bienert, der das Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft am Institut für Immobilienwirtschaft (Irebs) an der Universität Regensburg leitet.

Im Spannungsfeld von Gewinn und Moral

Investoren sind zunächst und zumeist auf der Suche nach Rendite. Nicht immer verträgt sich dieses Ziel beispielsweise mit dem Klimaschutz (vergleiche "Keinen Cent fürs Klima"). "Das Kapital gehört letztendlich jemandem, der auch uneingeschränkt darüber entscheiden kann, worin es investiert wird. So wie jeder für sich selbst entscheidet, welches Auto mit welcher Antriebstechnik er kauft", sagt Susanne Eickermann-Riepe, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des ICG. "Es wird auch künftig nicht-nachhaltige Finanzprodukte oder börsennotierte Gesellschaften geben", weiß Eickermann-Riepe. "Diese werden aber zu erkennen sein, da die Transparenz bei der Deklarierung voranschreitet. Wer sich bewusst dafür entscheidet, wird auch die (Neben-)Wirkungen akzeptieren müssen, die dann auf dem Tisch liegen. Wer aber nachhaltige Produkte sucht, der wird sie finden. Produkte mit dezidierter ESG-Strategie, die Mindestausschlüsse formulieren."

ESG ist die Abkürzung für Environmental (CO2-Bilanz etc.) Social (Gesellschaft/Mitarbeiter) Governance (z.B. Steuerungs- und Kontrollprozesse im Unternehmen). Das Themenfeld gewinnt, bilanziert das ICG, kontinuierlich an Bedeutung - nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern ebenso an den Hochschulen. Der Umsetzungsstand sei jedoch heterogen. Er reiche von einzelnen Gastvorträgen bis hin zu ganzen Vorlesungsreihen, die sich ausschließlich Aspekten nachhaltiger Unternehmensführung widmen. Teils ist der Besuch für die Studierenden Pflicht, teils beruht er auf Freiwilligkeit.

Die Mühen des ICG tragen offenbar Früchte. Schwatlo hat festgestellt, dass sich Studierende heute mehr als früher wirklich für diese Themen interessieren - und dass das 2002 gegründete ICG keine Unbekannte ist, wenn es etwa in Gestalt von Geschäftsführerin Karin Barthelmes-Wehr zu Vortrag und Diskussion vorbeischaut. "Vor sechs, sieben Jahren war das noch anders, da konnten die meisten Studieren den Begriff Compliance nicht definieren." Mit dem altehrwürdigen Verband RICS könne das ICG inzwischen mithalten, meint Schwatlo.

Bienert meint zudem eine wachsende Sensibilität unter den Nachwuchskräften wahrzunehmen: "Wenn die Führung eines Unternehmens vorbestraft ist, schauen die jungen Leute heute genauer hin. Sie wollen mit solchen Sachen nicht in Verbindung gebracht werden."

Harald Thomeczek