Karriere-News

ZIA holt Ex-Ministerin Aygül Özkan in die Geschäftsführung

Köpfe 03.09.2020
Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) baut seine Geschäftsführung etwas um. Die frühere niedersächsische Bauministerin Aygül Özkan (CDU) kommt als neues Mitglied hinzu, Sun Jensch ist in ... 

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) baut seine Geschäftsführung etwas um. Die frühere niedersächsische Bauministerin Aygül Özkan (CDU) kommt als neues Mitglied hinzu, Sun Jensch ist in die Geschäftsführung der ZIA Servicegesellschaft gewechselt.

Der ZIA bedient sich bei der Besetzung seiner Geschäftsführung erneut aus früheren Ministerreihen. Neben Oliver Wittke, ehemaliger NRW-Landesbauminister und parlamentarischer Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministeriums, ist nun ebenso Ex-Ministerin Aygül Özkan als Mitglied des Führungsgremiums gesetzt.

Eine Frau mit vielen CDU- und Wirtschaftskontakten

Die 49-jährige gebürtige Hamburgerin war von 2010 bis 2013 die von der CDU-Fraktion gestellte Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit, Bau und Integration in Niedersachsen. Darüber hinaus wurde die Rechtsanwältin als CDU-Spitzenkandidatin für die Hamburger Bürgerschaftswahl 2020 gehandelt.

Die Juristin und Wirtschaftsmanagerin hat zudem viele Jahre Erfahrung aus Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft gesammelt. Zu ihren früheren Arbeitgebern zählen etwa Deutsche Telekom und TNT Post. Zuletzt war sie Geschäftsführerin und Mitglied der Management Group Germany von Deutsche Bank PCC Services. Daneben ist sie u.a. Vorstand im Bundesverband der Migrantenwirtschaft und ein langjähriges Mitglied des Stiftungsrats Lebendige Stadt unter dem Vorsitz von ECE-Chef Alexander Otto.

Wittke kommt später zum ZIA

In der ZIA-Geschäftsführung trifft Özkan auf Wittke, der anders als ursprünglich geplant nicht zum Herbst 2020, sondern erst ab März 2021 für den Spitzenverband tätig wird. Er kommt als Nachfolger von Klaus-Peter Hesse, der dieser Tage bei ECE eingestiegen sein dürfte. Darüber hinaus gehört Rechtsanwalt Gero Gosslar zur ZIA-Geschäftsführung. Sun Jensch hingegen, seit Ende 2018 in diesem Team dabei, hat sich in das Pendant der ZIA Servicegesellschaft verabschiedet, um dort die wirtschaftlichen Aktivitäten des Verbands auszubauen.

Anke Pipke

ECE holt Klaus-Peter Hesse vom ZIA

Wechselt zu ECE: Klaus-Peter Hesse.

Wechselt zu ECE: Klaus-Peter Hesse.

Quelle: ECE, Urheber: Ulf Büschleb

Köpfe 09.07.2020
Der noch amtierende ZIA-Geschäftsführer Klaus-Peter Hesse wechselt zu ECE. Für den 52-Jährigen wird die Funktion eines Director City Development & Acquisition geschaffen. ... 

Der noch amtierende ZIA-Geschäftsführer Klaus-Peter Hesse wechselt zu ECE. Für den 52-Jährigen wird die Funktion eines Director City Development & Acquisition geschaffen.

Die berufliche Zukunft von Klaus-Peter Hesse ist klar. Er wechselt zum 1. September zu ECE und übernimmt dort auf der zweiten Führungsebene die neu geschaffene Funktion des Directors City Development & Acquisition. Hesse war elf Jahre beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und arbeitete sich dort vom Pressesprecher zum Sprecher der Geschäftsführung hoch.

Der ZIA hatte Hesses Abschied bereits im Oktober 2019 bekanntgegeben. Damals hieß es, Hesse verlasse den ZIA auf eigenen Wunsch, um sich "neuen beruflichen Herausforderungen in seiner Heimatstadt Hamburg" zu widmen. Hesses Nachfolger als ZIA-Chef wird Oliver Wittke.

Hesse könnte die Mattner-Nachfolge antreten

Hesse könnte bei ECE als Verbindungsmann zum ZIA in die Fußstapfen von Andreas Mattner (60) treten. Mattner ist neben seiner Arbeit bei ECE von jeher stark beim Immobilienverband engagiert, als dessen Präsident er fungiert. Mattner war lange Mitglied der Geschäftsführung von ECE und bekleidet jetzt die Position des Geschäftsführers der Gesellschaft ECE Office Traffic Industries. Er hat noch einen Vertrag bis zum Jahr 2023. Den Posten in der ECE-Geschäftsführung hat er mit dem Erreichen des 60. Lebensjahres im Mai dieses Jahres abgegeben.

Auf Anfrage beschreibt ECE die Stelle Hesses wie folgt: "Es handelt sich um eine assetklassenübergreifende Schnittstellenfunktion. Ein wesentlicher Verantwortungsbereich wird die Akquisition von neuen Projekten im Bereich Work + Live sein. In diesem Bereich sind unsere Aktivitäten in den Assetklassen Logistik, Wohnen, Hotel und Büro gebündelt."



Christoph von Schwanenflug

ZIA setzt auf Transparenz durch Forschung

Michael Hellwig.

Michael Hellwig.

Urheber: Michael Hellwig

Köpfe 27.11.2019
Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss will der (Daten-)Transparenz in der deutschen Immobilienwirtschaft mit mehr Marktforschung auf die Sprünge helfen. Dafür hat der Verband personell ... 

Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss will der (Daten-)Transparenz in der deutschen Immobilienwirtschaft mit mehr Marktforschung auf die Sprünge helfen. Dafür hat der Verband personell aufgerüstet: Michael Hellwig wird am 2. Dezember 2019 als Referent für Marktbeobachtung und -forschung beim ZIA anfangen.

Zuletzt, seit Oktober 2015, arbeitete Hellwig als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Nachwuchsforschungsgruppe "Wettbewerb und Innovation" am ZEW Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Er erstellte ökonomische Studien und wissenschaftliche Artikel, u.a. zu Themen wie Bankenfusionen, Kartellschäden und Baugewerbe. Hellwig studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg und an der Erasmus-Universität in Rotterdam. Nach einem Masterstudium in Öffentlicher Wirtschaft an der Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer promoviert Hellwig an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Klaus-Peter Hesse, Sprecher der Geschäftsführung beim ZIA, erklärt, warum der Immobilienverband den Forscher angeheuert hat: "Die Recherche, Analyse und strukturierte Aufbereitung von Marktinformationen sind für unsere Branche fundamental wichtig. Eine Steigerung der Transparenz - insbesondere der Datentransparenz - wird der hohen Bedeutung unserer Branche für die deutsche Volkswirtschaft gerecht und trägt zur weiteren Professionalisierung der Immobilienwirtschaft bei."

Harald Thomeczek

Ex-Minister soll ZIA führen

Köpfe 31.10.2019
Staatssekretär Oliver Wittke (53) von der CDU soll vom kommenden Jahr an den Immobilienverband ZIA führen. ... 

Staatssekretär Oliver Wittke (53) von der CDU soll vom kommenden Jahr an den Immobilienverband ZIA führen.

Klaus-Peter Hesse (52), Sprecher der Geschäftsführung des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), verlässt den Verband auf eigenen Wunsch. Er wolle sich "neuen beruflichen Herausforderungen in seiner Heimatstadt Hamburg" widmen, teilt der ZIA mit. Hesse war dort elf Jahre und arbeitete sich vom Pressesprecher zum Geschäftsführer hoch.

Sein Nachfolger soll ab 2020 Oliver Wittke (CDU) werden, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Der 53-Jährige bekleidet den Posten seit März 2018. Davor war der studierte Geograf Generalsekretär der CDU Nordrhein-Westfalen (2010 bis 2012), Mitglied der Geschäftsführung des Bauunternehmens Hellmich in Duisburg (2009 bis 2010), Minister für Bauen und Verkehr in Nordrhein-Westfalen (2005 bis 2009), Leiter Vertrieb bei der Montan-Grundstücksgesellschaft (2005) und Oberbürgermeister von Gelsenkirchen (1999 bis 2004).

Wittke soll sein Amt beim ZIA im Herbst 2020 antreten. Laut ZIA hängt das genaue Datum noch von einer Entscheidung der Bundesregierung bzw. eines beratenden Gremiums ab. "Es befindet darüber, ob das Regierungsmitglied beim ZIA in einem Bereich arbeitet, in dem das ehemalige Mitglied der Bundesregierung während seiner Amtszeit tätig war", erklärt der ZIA. Eine Untersagung solle in der Regel die Dauer von einem Jahr nicht überschreiten. Wittke hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 28. Oktober um die Entlassung aus seinem Amt gebeten.

Christoph von Schwanenflug

CDU-Politiker Wittke soll ab 2020 ZIA führen

Oliver Wittke.

Oliver Wittke.

Urheber: Jan Kopetzky

Köpfe 28.10.2019
Staatssekretär Oliver Wittke (53) soll vom kommenden Jahr an den Immobilienverband ZIA führen. Wittke war u.a. NRW-Bauminister und Oberbürgermeister von Gelsenkirchen. ... 

Staatssekretär Oliver Wittke (53) soll vom kommenden Jahr an den Immobilienverband ZIA führen. Wittke war u.a. NRW-Bauminister und Oberbürgermeister von Gelsenkirchen.

Klaus-Peter Hesse (52), Sprecher der Geschäftsführung des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), verlässt den Verband auf eigenen Wunsch. Er wolle sich "neuen beruflichen Herausforderungen in seiner Heimatstadt Hamburg" widmen, teilt der Verband mit. Hesse war elf Jahre beim ZIA und arbeitete sich vom Pressesprecher zum Geschäftsführer hoch.

Sein Nachfolger soll aber 2020 Oliver Wittke (CDU) werden, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Der 53-Jährige bekleidet den Posten seit März 2018. Davor war der studierte Geograf Generalsekretär der CDU Nordrhein-Westfalen (2010 bis 2012), Mitglied der Geschäftsführung des Bauunternehmens Hellmich in Duisburg (2009 bis 2010), Minister für Bauen und Verkehr in Nordrhein-Westfalen (2005 bis 2009), Leiter Vertrieb bei der Montan-Grundstücksgesellschaft (2005) und Oberbürgermeister von Gelsenkirchen (1999 bis 2004). Seit 2013 ist Wittke Mitglied des Deutschen Bundestags.

Gremium befindet über die Personalie Wittke

Wittke soll sein Amt beim ZIA im Herbst 2020 antreten. Laut ZIA hängt das genaue Datum noch von einer Entscheidung der Bundesregierung bzw. eines beratenden Gremiums ab. "Es befindet darüber, ob das Regierungsmitglied beim ZIA in einem Bereich arbeitet, in dem das ehemalige Mitglied der Bundesregierung während seiner Amtszeit tätig war", erklärt der ZIA. Eine Untersagung solle in der Regel die Dauer von einem Jahr nicht überschreiten.

Wittke hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) heute um die Entlassung aus seinem Amt gebeten.

Christoph von Schwanenflug

Sun Jensch wird dritte ZIA-Geschäftsführerin

Sun Jensch.

Sun Jensch.

Urheber: Die Hoffotografen GmbH Berlin

Köpfe 30.10.2018
Sun Jensch, die Bundesgeschäftsführerin des IVD Immobilienverband Deutschland, wechselt zum ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss. Jensch, die die Geschäfte des IVD seit Juli 2012 führte, ... 

Sun Jensch, die Bundesgeschäftsführerin des IVD Immobilienverband Deutschland, wechselt zum ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss. Jensch, die die Geschäfte des IVD seit Juli 2012 führte, schlüpft beim ZIA in die neu geschaffene Rolle der dritten Geschäftsführerin. Sie wird dort auf Klaus-Peter Hesse und Gero Gosslar treffen. Hesse firmiert ab dem 1. Januar 2019 als Sprecher der Geschäftsführung, Gosslar war zuvor stellvertretender Geschäftsführer. Die Berufung einer weiteren Geschäftsführerin erklärt der Branchenverband mit seiner "Wachstumsstrategie", im Zuge derer "auch weitere personelle Verstärkungen in Europa und in den ZIA-Regionen erfolgen". Mit Jensch wolle der ZIA Akzente in puncto Digitalisierung und Innovation setzen, so ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner.

In Jenschs Fußstapfen beim IVD tritt Carolin Hegenbarth (54), die jetzige Geschäftsführerin des IVD Region Nord. Hegenbarth ist schon seit 14 Jahren im IVD tätig. Ihren neuen Posten im Bundesverband tritt sie im Frühjahr 2019 an. Ihr Stellvertreter wird Dr. Christian Osthus sein, der beim IVD die Rechtsabteilung leitet. Osthus wird außerdem Geschäftsführer der Servicegesellschaft des Verbandes. Auch Hegenbarth sieht eine ihrer größten Herausforderungen - neben den Umwälzungen, die die Politik der Branche bereitet hat bzw. bereiten will - in der Digitalisierung.

Harald Thomeczek

bsi-Experte Gero Gosslar rückt in ZIA-Geschäftsführung

Köpfe 22.06.2017
Die Auflösung des Sachwerteverbands bsi und der Beitritt seiner Mitglieder zum Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) rücken näher. Gestern stimmten Vorstand, Präsidium und Mitgliederversammlung ... 

Die Auflösung des Sachwerteverbands bsi und der Beitritt seiner Mitglieder zum Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) rücken näher. Gestern stimmten Vorstand, Präsidium und Mitgliederversammlung des ZIA dem Beitritt der bsi-Mitglieder zu. Bereits zum 1. Juli dieses Jahres wird Gero Gosslar, 35, die neu geschaffene Position des stellvertretenden ZIA-Geschäftsführers übernehmen. Gosslar ist bislang beim bsi federführend für die Themen Europäische Union und Internationales im Einsatz und ergänzt nun beim ZIA die Geschäftsführung aus Stephan Rabe und Klaus-Peter Hesse.

Zum 1. Januar 2018 erfolgt überdies die Aufnahme der bisherigen bsi-Vorstände Martina Hertwig (Partnerin der Beratungsgesellschaft Baker Tilly) und Jochen Schenk (Vorstand von Real I.S.) in das Präsidium des ZIA. Zugleich übernimmt der ZIA Anfang kommenden Jahres die zehn bsi-Mitarbeiter. Der bisherige Hauptgeschäftsführer des bsi, Eric Romba, wird beim ZIA keine Position übernehmen. Der Mittvierziger konzentriert sich fürderhin auf seine Tätigkeit als Partner der Berliner Rechtsanwaltskanzlei Lindenpartners.

Bernhard Bomke

"Häufig geht es nicht ohne den Staat!"

"Mit der Pubertät ist der ZIA nun im Wesentlichen durch", sagt der neue Geschäftsführer Stephan Rabe.

"Mit der Pubertät ist der ZIA nun im Wesentlichen durch", sagt der neue Geschäftsführer Stephan Rabe.

Bild: bb

Köpfe 05.02.2015
Stephan Rabe, 52, ist seit November 2014 an der Seite von Klaus-Peter Hesse Geschäftsführer des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). Der Jurist erklärt im IZ-Interview, welche Themen er ... 

Stephan Rabe, 52, ist seit November 2014 an der Seite von Klaus-Peter Hesse Geschäftsführer des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). Der Jurist erklärt im IZ-Interview, welche Themen er setzen will, was er in Brüssel vorhat, wieso ihn das Bestellerprinzip nicht stört und warum steuerliche Förderungen aus seiner Sicht keine Subventionen sind.

Immobilien Zeitung: Herr Rabe, Sie haben Ihr warmes Nest als stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim Bankenverband VÖB verlassen, um Geschäftsführer beim ZIA zu werden, den Ihr Vorgänger Axel von Goldbeck eine Dauerbaustelle nannte. Warum der Wechsel von der gut beheizten Bank auf die zugige Baustelle?

Stephan Rabe: Ich würde den ZIA nicht als eine Baustelle betrachten, schon gar nicht als eine, auf der es drunter und drüber geht. Der ZIA ist, gemessen an den anderen Verbänden der Immobilienbranche, noch sehr jung und hat sich nach meinem Eindruck mit inzwischen 202 Mitgliedern - darunter 25 Verbänden - deutlich besser entwickelt, als sich die Gründerväter das 2006 gedacht hatten. Mit der Pubertät ist der ZIA nun im Wesentlichen durch, jetzt kommt das Erwachsenenalter. Die Strukturen sind gefestigt. In der Organisation geht es jetzt im Wesentlichen um Ergänzungen, nicht um das Erfinden grundlegend neuer Strukturen.

IZ: Dennoch: Was wollen Sie alles neu machen?

Rabe: Eine meiner wichtigsten Aufgaben wird es sein, die Interessen der Deutschen Immobilienbranche bei der Europäischen Union in Brüssel stärker zu vertreten. Es gibt in Brüssel keine dem breiten Aufgabenspektrum des ZIA entsprechende immobilienwirtschaftliche Interessenvertretung, der wir uns anschließen könnten. Daher wollen wir uns bei der Kommission und im Europäischen Parlament noch stärker als bisher eigene Kontakte erschließen. Bislang sind wir in Brüssel über das Büro des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) vertreten. Dort bezahlen wir eine halbe Stelle. Wir denken nun darüber nach, wie wir unsere Präsenz in Europa ausbauen können.

IZ: In Deutschland ist die Immobilienwirtschaft mit konkreten Themen wie der Mietpreisbremse, diversen Grunderwerbsteuererhöhungen und der Forderung nach besseren Abschreibungsmöglichkeiten beim Wohnungsbau beschäftigt. Welche Themen sehen Sie für den ZIA in Brüssel?

Rabe: Eine Reihe von Themen sind tatsächlich abgeräumt. Die Bankenregulierung ist durch und das für Versicherungen relevante Thema Solvency II ist auf einem vernünftigen Weg. Aber denken Sie an künftige Regulierungsthemen wie die angekündigte Kapitalmarktunion, Verbraucherschutzthemen oder an die Energieeffizienz-Richtlinie. Es ist wichtig, so etwas vor Ort intensiv zu begleiten.

IZ: Hätte der ZIA in Brüssel längst viel stärker präsent sein müssen?

Rabe: Bei uns ging es in den ersten Jahren sicherlich erst einmal darum, Strukturen aufzubauen und sich in Deutschland zu etablieren. Jetzt aber - ich sprach ja vom Erwachsenenalter - ist es wichtig, in Brüssel permanent vor Ort zu sein, um neben den offiziellen auch informelle Kontakte pflegen zu können. Das ist in vielen Fällen wichtiger, als die meisten offiziellen Termine es sind.

IZ: Dem VÖB haben Sie nach 15 Jahren den Rücken gekehrt, weil sie dort nicht die Nummer eins geworden sind. Beim ZIA teilen Sie sich die Geschäftsführung mit Klaus-Peter Hesse. Die bisher von Axel von Goldbeck ausgeübte Sprecherfunktion entfällt. Lohnt es sich für Sie dann überhaupt, gewechselt zu sein?

Rabe: Das ist nicht meine Herangehensweise. Beim VÖB sah ich für mich keine Perspektive mehr, und beim ZIA reizen mich eine Reihe neuer Aufgaben. Wir teilen uns die Fachbereiche auf. Klaus-Peter Hesse kümmert sich zum Beispiel um Themen wie Stadtentwicklung, Wohnen und Nachhaltigkeit, und ich nutze mein Know-how in den Bereichen Finanzierung, Regulierung und Europapolitik. Eine Sprecherfunktion ist bei einer solchen Arbeitsteilung nicht erforderlich.

IZ: Sie sind studierter Volljurist und Experte im Bankenmetier. Woher kommt Ihre Expertise in Immobiliendingen?

Rabe: Immobilienthemen haben schon in meiner alten Funktion eine Rolle gespielt. Als ZIA-Geschäftsführer habe ich den Anspruch, mich in der gebotenen Tiefe in die relevanten Themen einzuarbeiten, aber ich muss nicht in allen fachspezifischen Themen tief drin sein. Ich bin ja nicht allein, sondern wir sind beim ZIA fast 20 Mitarbeiter. Grundsätzlich ist es so, dass der Schritt von der Bankenwelt in die Immobilienbranche gar nicht so groß ist, jedenfalls nicht so groß, wie ein Wechsel in die Zigaretten- oder Automobilindustrie es wäre. Das sehen Sie schon daran, dass ich bereits in meiner vorherigen Tätigkeit viele Male auf der Expo Real war. Immobilien und Finanzierung sind Themen, bei denen es eine Reihe von Schnittmengen gibt.

IZ: Trotz aller Europapläne: Das Gros Ihrer Arbeit als Vertreter eines Lobbyverbands der deutschen Immobilienwirtschaft werden Sie in Berlin erledigen. Welches Bundesministerium ist für den Geschäftsführer des ZIA das wichtigste: Bau, Wirtschaft oder Finanzen?

Rabe: Für meinen Zuständigkeitsbereich ist das Bundesfinanzministerium das wichtigste. Das ergibt sich schon aus Feldern wie der Finanzmarktregulierung und Steuern. In der ZIA-Gesamtsicht ist aber das Bauministerium erster Ansprechpartner.

IZ: Mit dem Stichwort Steuern meinen Sie das Interesse Ihres Verbandes daran, steuerliche Förderungen für die energetische Gebäudesanierung, den Wohnungsneubau und den seniorengerechten Umbau von Wohnungen durchzusetzen. Wie passen solche Forderungen nach staatlichen Subventionen zu der gängigen Forderung des ZIA, der Staat möge sich aus möglichst viel heraushalten?

Rabe: Ich sehe in den von Ihnen genannten Punkten keinen Ruf nach Subventionen. Das sind eher Incentives.

IZ: Also Subventionen.

Rabe: Wir meinen Instrumente des Staates zum Anstoßen politisch gewünschter Entwicklungen. Zum Beispiel über die Förderbank KfW mit ihrem 100.000-Dächer-Programm, das von 1999 bis 2003 lief. Bei so etwas ist es nicht die Immobilienwirtschaft, die nach Unterstützung ruft, sondern der Staat ergreift die Initiative und fördert, was er fördern möchte. Aber grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht: Es ist ein Widerspruch, wenn die Branche einerseits den Markt als Regulativ befürwortet und andererseits staatliche Fördermittel begrüßt. Das Problem ist aber: Häufig geht es nicht ohne den Staat. Wir brauchen ihn zum Beispiel dafür, für breite Bevölkerungsschichten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

IZ: Derzeit könnte man den Eindruck gewinnen, nicht das Ministerium von Wolfgang Schäuble wäre das wichtigste für die Immobilienwirtschaft, sondern das Bundesjustizministerium, weil dort das Gesetz zur Mietpreisbremse geschrieben wird.

Rabe: Die Mietpreisbremse ist in der Tat unser Schockthema. Wir rätseln zwar noch immer über den Zeitplan des parlamentarischen Verfahrens, aber wir gehen davon aus, dass die Mietpreisbremse kommen wird.

IZ: Eine Niederlage des ZIA, dass er die Bremse nicht verhindert hat?

Rabe: Nein, ich werte es eher als Erfolg, dass es uns gelungen ist, Neubauten aus dem Gesetz herauszuhalten und eine zeitliche Begrenzung der Mietpreisbremse erreicht zu haben. Es gibt einen großen Unterschied zwischen der ursprünglichen Fassung des Gesetzestextes und der jetzt vorliegenden. Wir müssen unseren Mitgliedern immer wieder erklären, was ein Verband leisten kann und was nicht. Er kann Entwicklungen oft nicht vollständig verhindern, aber es lohnt sich, wenn er sich einbringt. Wir müssen voraussichtlich mit der Bremse leben, tun das aber nicht gerne. Sie wird nach unserer Einschätzung ohnehin nur wenig bewirken, wenn sie nicht von staatlichen Maßnahmen zur Ankurbelung des Wohnungsbaus flankiert wird. Wir denken da an die Wiedereinführung der degressiven AfA und daran, dass Kommunen günstiges Bauland zur Verfügung stellen.

IZ: Was die Kommunen in der Regel gar nicht dürfen, ganz abgesehen davon, dass viele von ihnen so gut wie pleite sind und nichts zu verschenken haben.

Rabe: Es stimmt, dass auch Kommunen nichts zu verschenken haben. Gleichwohl halte ich die Forderung nach einem Beitrag zu politisch gewünschten Effekten für zulässig.

IZ: Juckt Sie das Bestellerprinzip für Makler bei der Vermietung von Wohnungen?

Rabe: Das ist für uns kein Kernthema. Darum kümmert sich der IVD, der betont, er wolle ein echtes Bestellerprinzip haben und keine Regelung, bei der fast immer der Vermieter den Makler bezahlen muss. Bei uns ist es so: Wir vertreten auch eine Reihe von Maklern, die Gewerbeimmobilien vermitteln. In diesem Teil der Branche wird längst ein Bestellerprinzip praktiziert. Also fragen sich die dort Tätigen: Wo ist das Problem?

IZ: Der ZIA will das Thema Innovation besetzen und hat mit Martin Rodeck neuerdings einen Innovationsbeauftragten. Steckt Substanzielles dahinter, oder ist das nur PR?

Rabe: Wir meinen das schon substanziell. Bei uns werden darunter Themen wie digitales Bauen oder neue Formen altersgerechten Wohnens verstanden. Da geht es zum Beispiel darum, wie Wohnungen altersgerecht konfiguriert werden können, ob die Pflegeversicherung bei der Finanzierung noch stärker herangezogen werden kann und welche anderen innovativen Fördermöglichkeiten es gibt. Oder wir fragen, inwieweit es möglich ist, in bestehende Wohnquartiere Pflegedienste zu integrieren, damit ältere Menschen möglichst lange in ihren Wohnungen bleiben können.

IZ: Ihr Verband gilt als Erfolgsgeschichte. Das wird an der anerkannten Kompetenz, aber auch an der stetig gestiegenen Zahl der Mitglieder festgemacht. Wie groß schätzen Sie das noch zu erschließende Potenzial von Mitgliedern ein?

Rabe: Der ZIA hat in den vergangenen drei Jahren etwa 50 Mitglieder hinzugewonnen. Ich hoffe, dass sich diese positive Entwicklung fortsetzt. Wachstumsmöglichkeiten sehe ich in allen unseren Tätigkeitsfeldern, zum Beispiel bei den Dienstleistern rund um die Immobilie, den Banken und in den Bereichen Hotel und Anwaltskanzleien. Die Zielmarke, 10.000 Mitglieder zu haben, ist aber sicher nicht unser Anspruch.

IZ: Herr Rabe, danke fürs Gespräch.

Das Interview führte Bernhard Bomke.

Bernhard Bomke