So gelingt es Ex-Mitarbeiter zurückzuholen
Wiedereinstellungen bringen Vorteile für Mitarbeiter und Arbeitgeber.
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Auf der Suche nach Mitarbeitern treffen Personalmanager in der Immobilienbranche zuweilen auf bekannte Gesichter. Häufig werden ehemalige Beschäftigte sogar gezielt abgeworben. Damit es gelingt, Talente zurückzuerobern, müssen einige Voraussetzungen stimmen. Faire Offboarding-Strukturen und Kontaktpflege sind Pflicht.
Eine zweite Chance für die Zusammenarbeit ergibt sich nach Müllers Erfahrung insbesondere durch ein gutes Offboarding. Das Unternehmen legt Wert auf ein ausführliches Abschlussgespräch, wie Müller sagt. "Wenn Mitarbeiter kündigen, gibt es ein Gespräch mit HR und Vorgesetzten. Wir fragen nach, woran es gelegen hat, gehen in die Reflexion, was wir besser machen können." Freut sich der scheidende Angestellte vor allem auf einen Tapetenwechsel, versucht man in Kontakt zu bleiben. "Wenn jemand nach vielen Jahren im Job etwas Neues sehen möchte, ist das doch völlig legitim", findet die Personalverantwortliche. "Unser Ziel ist es, ein gutes Verhältnis zu bewahren. Die Branche ist klein, man sieht sich immer mal wieder, da will man sich noch in die Augen schauen können."
Ein sauberer Abschied ist essenziell, davon ist Bushra Nadeem ebenfalls überzeugt. Die Chefin der auf die Immobilienbranche spezialisierten Personalberatung Artes Recruitment beobachtet häufig, dass Arbeitgeber ehemalige Mitarbeiter umwerben. "Ein gelungener Abschied inklusive eines wertschätzenden Gesprächs ist dafür der entscheidende Erfolgsfaktor", stellt sie fest. Hier könne ein Unternehmen offensiv signalisieren: "Unsere Türen stehen offen, wir würden uns freuen, wenn wir in Zukunft wieder zusammenfinden!" Vor allem ist es Nadeem zufolge wichtig, Mitarbeitern keine Steine in den Weg zu legen, indem man sie zum Beispiel nach Möglichkeit früher aus dem Vertrag lässt, wenn ihre zukünftige Stelle das erfordert.
Aber wie geht es weiter, wenn der Beschäftigte ausgeschieden ist? Die Expertin plädiert dafür, Kontakt zu halten. "Fragen Sie am besten nach drei, vier Monaten nach, ob der ehemalige Angestellte gut im neuen Job angekommen ist und wie es ihm geht", rät Nadeem. Bei größeren Unternehmen könne das die HR-Abteilung zum Beispiel über Linkedin übernehmen. Bestand ein enges Verhältnis, kann sich auch die ehemalige Führungskraft über die private Telefonnummer melden.
Sontowski hakt ein paar Monate nach dem Wechsel bei ehemaligen Kollegen nach, fragt nach ihrem Wohlergehen, sendet Geburtstagsgrüße und Weihnachtskarten. Ein aggressives Abwerben kommt für das Unternehmen aber generell nicht infrage, wie Müller betont. "Es gibt regelmäßig Schnittstellen mit unseren Wettbewerbern in der Baubranche, das würde einen schlechten Beigeschmack hinterlassen." Immer wieder berichten Kandidaten der Headhunterin Nadeem, dass sie vom Ex-Arbeitgeber kontaktiert wurden. "Das macht in den meisten Fällen einen guten Eindruck", sagt sie. Wer im neuen Job nicht so glücklich ist wie erhofft, erwägt dann zuweilen sogar noch in der Probezeit eine "Rückkehr zum Ex". Ist der ehemalige Beschäftigte in der Nachfolgeanstellung indessen zufrieden, sollten Unternehmen nicht immer wieder penetrant nachfassen, sondern so verbleiben, dass bei Interesse Kontakt aufgenommen wird.
Ob sanftes Umgarnen oder gezieltes Abwerben: Wie erfolgreich Rehiring tatsächlich ist, hat nicht nur mit Kommunikation und Kontaktpflege zu tun. "Entscheidend ist, aus welchem Grund die Person das Unternehmen verlassen hat", sagt Nadeem. Bestand die Wechselmotivation darin, mal etwas Anderes ausprobieren zu wollen, ist das Rückgewinnungspotenzial gegeben. Scheiterte die Zusammenarbeit an Unstimmigkeiten mit direkten Vorgesetzten oder dem Management, lohnt sich ein zweiter Versuch nur, wenn sich hier in der Zwischenzeit personelle oder strukturelle Änderungen ergeben haben.
Schnelle Einigung auf beiden Seiten
Erweiterte Kompetenzen sorgen für einen höheren Marktwert der Wiedereinsteiger. "Wenn jemand fünf Jahre in einem anderen Unternehmen war und viele wertvolle Qualifikationen mitbringt, müssen wir dieser Person eine entsprechende Position zu passenden Konditionen anbieten", sagt die Savills-Personalchefin. Personalberaterin Nadeem erlebt solche Verhandlungsrunden oft als unkompliziert, da beide Seiten nicht "die Katze im Sack" kauften, würden sie sich in vielen Fällen recht schnell einig. "Aber es muss definitiv eine neue Verh
Die Autorin: Anne Hünninghaus ist Journalistin in der Wirtschaftsredaktion Wortwert.