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Private-Equity-Firmen zahlen Spitzengehälter

Im Asset-Management und bei  Investmentprofis unterscheiden sich Grundgehälter und Boni.

Im Asset-Management und bei Investmentprofis unterscheiden sich Grundgehälter und Boni.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: Robert Kneschke

Karriere 31.03.2022
Investmentprofis und Asset- Manager, die Erfahrung mit den Assetklassen Logistik, Wohnen oder Gesundheitsimmobilien mitbringen, haben bei einem Wechsel gute Chancen auf ein hohes Gehalt, ... 

Investmentprofis und Asset- Manager, die Erfahrung mit den Assetklassen Logistik, Wohnen oder Gesundheitsimmobilien mitbringen, haben bei einem Wechsel gute Chancen auf ein hohes Gehalt, vor allem in der Private-Equity-Branche. Doch der Research erfährt durch die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage ebenfalls einen Aufschwung.

Viele internationale Unternehmen wollen in den alternativen Nutzungsarten Logistik-, Life-Science-, Gesundheits- und Sozialimmobilien auf dem deutschen Markt Fuß fassen oder wachsen. Deshalb haben Einkäufer von Gebäuden und bebaubaren Flächen mit guten Netzwerken innerhalb der Branche und auf kommunalpolitischer Ebene Chancen auf gut bezahlte Stellen. Gute Englischkenntnisse sind zusätzlich nötig, nicht zuletzt für die interne Kommunikation, sodass einige Unternehmen gezielt nur nach Kandidaten mit Erfahrung im internationalen Geschäft suchen. Zu diesem Ergebnis kommen Alice Fontana, Managing Partner bei der Personalberatung Bohill Partners mit Sitz in London, und ihr Kollege Joseph Smith. Letzterer hat als Verantwortlicher für alle Gehaltsuntersuchungen des Unternehmens die Gehälter von Mitarbeitern auf Senior-Level in deutschen und internationalen Unternehmen im vergangenen Jahr analysiert.

Demnach werden Investmentprofis von Private-Equity-Gesellschaften besser bezahlt als von institutionellen Investmentmanagern. Einem Experten auf Managing-Director-Ebene, der 15 Jahre Berufserfahrung mitbringt, zahlen die Private-Equity-Gesellschaften im Schnitt ein festes Jahresgehalt von 200.000 bis 325.000 Euro, ein Director mit zehn Jahren Berufserfahrung bekommt zwischen 190.000 und 260.000 Euro im Jahr. Die zusätzlichen Boni liegen v.a. bei den Managing Directors zum Teil bei mehr als 100%.

Englischkenntnisse und Netzwerke sind gefragt

Bei institutionellen Investmentmanagern werden die gleichen Positionen mit 150.000 bis 350.000 Euro und 130.000 bis 200.000 Euro Grundgehalt im Schnitt geringer vergütet. Auch die Boni fallen mit durchschnittlich 50% niedriger aus. So kommt ein Director in der Private-Equity-Welt auf ein Gesamtgehalt, das mit den Salären der höhergestellten Managing Directors bei institutionellen Investmentmanagern vergleichbar ist. Besonders begehrt in der Branche seien Frauen, ergänzt Fontana. Sie werden zum Teil gezielt gesucht, um Diversitätsraten zu erfüllen, seien aber generell häufiger im Asset-Management oder unter den Eigenkapitalbeschaffern zu finden.

Im Asset-Management habe es zuletzt weniger Wechsel gegeben und die Gehälter seien im Vergleich zum Vorjahr kaum gestiegen. Im Schnitt zahlen laut der Untersuchung von 2021 Private-Equity-Gesellschaften für einen Managing Director ein Gesamtgehalt von 335.000 bis 500.000 Euro, ein Director verdient zwischen 155.000 und 210.000 Euro inklusive Boni. Weil die institutionellen Investmentmanager nicht nur niedrigere Grundgehälter zahlen, sondern auch die Boni hinterherhinken, kommen die Managing Directors dort im Schnitt auf Gesamtsaläre von 175.000 bis 350.000 Euro und Directors auf ein Gesamtgehalt von 125.000 bis 205.000 Euro. Fontana rechnet damit, dass die Nachfrage nach Asset-Managern bald wieder steigt, weil viele Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren Bestände eingekauft haben, die es jetzt zu repositionieren und renovieren gilt. Erste Trends in diese Richtung habe sie in den vergangenen Wochen bereits beobachten können. "Die eingeworbenen Bestände müssen jetzt aktiv verwaltet und Werte gehoben werden." Mit Blick auf den deutschen Markt ergänzt sie: "Es gibt wohl eine gute Anzahl an Logistik- und Wohnimmobilien-Asset-Managern, aber das Gerangel um diese ist groß. Viele haben in den letzten zwölf bis 24 Monaten ihren Arbeitgeber gewechselt und sind nicht unbedingt wieder auf der Suche nach einer neuen Rolle."

Die Spitzenverdiener sind die Eigenkapitalbeschaffer. "Auch hier ist die Nachfrage wesentlich größer als der Kandidatenpool an wechselwilligen Fundraisern. Wir sehen, dass relativ jungen Experten in diesem Segment Abteilungsleiter-Positionen angeboten werden, was den Kampf um Talente hier gut reflektiert", erklärt Fontana. Unternehmen zahlen zwischen 190.000 und 345.000 Euro Gesamtgehalt für einen Director, Managing Directors kommen im Schnitt auf 315.000 bis 700.000 Euro pro Jahr inklusive Boni.

Research und Strategy habe in den vergangenen zwei Jahren eine ganz neue Bedeutung für die Immobilienwirtschaft bekommen. "Die Pandemie und letztlich auch die Ukraine-Krise haben das Prognostizieren der Märkte deutlich erschwert. Viele bauen sich jetzt eigene Research-Abteilungen auf oder strukturieren sie so um, dass die Experten sich auf spezifische Nutzungsklassen spezialisieren können, anstatt generalistisch zu arbeiten", erklärt Smith.

Wer dabei von einem externen Berater zu einem Investmentmanager in-house wechselt, könne in den meisten Fällen mit einem Gehaltssprung rechnen. Ein Grundgehalt von 125.000 bis zu 150.000 Euro im Jahr ist im Moment laut der Studie für einen Head of Research realistisch. Gestiegen sind außerdem die zusätzlichen Boni in diesem Bereich. Sie lagen in den vergangenen Jahren noch bei 30% und erreichen jetzt immer häufiger die Marke von 50%.



Janina Stadel

Die Boni für Manager schrumpfen

Die Boni für Investmentprofis sind 2020 nicht mehr ganz so üppig ausgefallen.

Die Boni für Investmentprofis sind 2020 nicht mehr ganz so üppig ausgefallen.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: kaninstudio

Karriere 04.06.2021
Die Krise ist bis jetzt an der Immobilienbranche weitgehend vorbeigegangen. Ein kleines bisschen enger schnallen müssen Immobilienprofis den Gürtel aber schon. Zumindest bei den Boni. ... 

Die Krise ist bis jetzt an der Immobilienbranche weitgehend vorbeigegangen. Ein kleines bisschen enger schnallen müssen Immobilienprofis den Gürtel aber schon. Zumindest bei den Boni.

500.000 Euro Gehalt für einen leitenden Asset-Manager, 620.000 Euro für einen Capital-Raising-Chef, 750.000 Euro für einen Managing Director im Investmentbereich: Private-Equity-Firmen zahlen gut. Vergleichbare Mitarbeiter von institutionellen Investmentmanagern, die etwas weniger offensiv unterwegs sind, müssen aber auch nicht am Hungertuch nagen. Jemand, der in einem solchen Haus im Asset-Management den Titel Managing Director führt, hat im vergangenen Jahr bis zu 345.000 Euro nach Hause gebracht, Fixum plus Bonus. Für einen leitenden Angestellten im Investment belief sich die Gesamtvergütung am oberen Ende auf eine halbe Million Euro.

Diese und viele weitere Zahlen hat die Londoner Personalberatung Bohill Partners ermittelt. Managing Partner Alice Fontana und ihr Kollege Joseph Smith stellten für die Positionen Managing Director (kurz MD, Leitungsfunktion), Director (direkt unter dem MD angesiedelt) und Vice President (noch eine Stufe weiter drunter) eine Gehaltstabelle für Asset- und Investmentmanager, Eigenkapitalsammler sowie für Finance und Research zusammen, eingeteilt nach Topverdienern, Mittelfeld und unterer Gehaltsebene. Im Fokus: Mitarbeiter, die in Deutschland angestellt sind, also Arbeitsverträge nach deutschem Recht haben und in Euro bezahlt werden, wenngleich sie mitunter für in London ansässige und global agierende Vermögensverwalter tätig sind.

Die Gehälter dieser Spezialisten sind zweifellos üppig. Einziger Wermutstropfen: Vor Corona fielen sie noch etwas üppiger aus. Die Boni sind nämlich, der leicht gedämpften Stimmung am Markt und einem geringfügig gebremsten Dealflow geschuldet, ein wenig geschrumpft.

"Am Basisgehalt ist nicht gerüttelt worden, aber die Boni haben teilweise etwas gelitten, weil es weniger Transaktionen in Deutschland gab", sagt Fontana und verweist auf den Rückgang des Investmentvolumens um fast 25% von 76 Mrd. auf 58 Mrd. Euro. Die Headhunterin und Gehaltsexpertin betont aber im gleichen Atemzug: Von einem dramatischen Einbruch bei den Boni könne mitnichten die Rede sein, denn es wurde ja nach wie vor gutes Geschäft gemacht, das Transaktionsvolumen lag über dem Zehnjahresdurchschnitt.

20% bis 30% geringerer variabler Anteil

Doch Differenzierung tut not: "Bei den großen institutionellen Investmentmanagern sind die Boni schon etwas stärker gesunken. Die haben nach dem ersten Lockdown ja Einstellungsstopps ausgerufen und schauen sich bei Besetzungen jetzt eher inhouse als draußen nach geeigneten Kandidaten um; da sind sie auch mit Bonuszahlungen vorsichtiger geworden." Die Assetklasse spielt ebenfalls eine Rolle: "Bei Hotels z.B. sind die Boni natürlich stärker eingebrochen als bei Wohnen oder Logistik." Der CFO eines Hotelbetreibers beispielsweise, der die dazugehörigen Immobilien teils im Bestand hält, habe - mehr oder minder freiwillig - auf seinen 2020er Bonus verzichtet. Im Schnitt beziffert Fontana den Rückgang des variablen, leistungs- und erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteils auf 20% bis maximal 30%.

Bei den Spitzenverdienern macht der Bonus derweil immernoch mindestens die Hälfte des Gehalts aus. So setzen sich die eingangs genannten Bezüge eines Managing Directors wie folgt zusammen: 250.000 Euro fest, 250.000 Euro variabler Anteil im Asset-Management; 230.000 Euro fix, 390.000 Euro obendrauf im Capital Raising; 300.000 Euro garantiert, 450.000 Euro Bonus im Investment.

Ein Head of Research bringt zwischen 140.000 und 200.000 Euro heim. Der Bonus macht hier maximal ein Viertel der Gesamtbezüge aus. Die Verträge von CFOs sind mit 300.000 bis 450.000 Euro dotiert, wobei der variable Anteil hier annähernd das Niveau des Basisgehalts erreichen kann.

Auf Vice-President-Level werden kleinere Brötchen gebacken. Hier fangen die Gehälter bei ca. 100.000 Euro an - all in - und enden in der Spitze bei knapp 300.000 Euro. Die Boni machen auf der unteren Gehaltsebene meist nur 20%, 30% vom Kuchen aus. Am Ende der Fahnenstange kann sich das Gehalt aber mindestens verdoppeln.

Harald Thomeczek

Gute Geschäfte, fürstliche Gehälter

Karriere 12.03.2019
Mag dem Aufschwung auf dem deutschen Immobilienmarkt auch langsam die Puste ausgehen: 2018 war ein Spitzenjahr für die Branche. Den Gehältern von Investmentprofis, Kapitalsammlern und ... 

Mag dem Aufschwung auf dem deutschen Immobilienmarkt auch langsam die Puste ausgehen: 2018 war ein Spitzenjahr für die Branche. Den Gehältern von Investmentprofis, Kapitalsammlern und Asset-Managern in Private-Equity-Häusern und bei institutionellen Fondsmanagern hat das weiter Auftrieb gegeben. Am besten schneiden laut dem aktuellen Vergütungsbericht der Personalberatung Bohill Partners Eigenkapitalbeschaffer bei Finanzinvestoren ab. Allein ihr Festgehalt belief sich im vergangenen Jahr auf bis zu 300.000 Euro. Obendrauf kommt ein leistungsabhängiger Bonus von bis zu 200% des Fixums.

Wie lange der Aufschwung auch der Gehälter anhält, steht in den Sternen: Brexit-Gezerre, Handelskonflikte und marktimmanente Entwicklungen lassen Wolken der Ungewissheit aufziehen. "Es gibt Unternehmen, denen Deutschland zu teuer geworden ist. Andere wollen erst noch in Deutschland einsteigen. Insgesamt ist die Branche nicht mehr so bullish und vorsichtiger mit Prognosen. Ich bin gespannt, was die Immobilienmesse Mipim in Cannes bringt", sagt Alice Fontana, Managing Partner von Bohill Partners.

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in der IZ 11/2019, die am 14. März erscheint.

Harald Thomeczek

"Boni von 200% sind in London nicht unüblich"

Über den Londoner Dächern drehen sich die Baukräne. Die Skyline der
Finanzmetropole wird sich künftig stark verändern, denn gut 230 Gebäude mit mehr als 20 Stockwerken sind aktuell in Vorbereitung. Kandidaten mit Erfahrung in der Projektentwicklung sind in der Hauptstadt gesucht.

Über den Londoner Dächern drehen sich die Baukräne. Die Skyline der Finanzmetropole wird sich künftig stark verändern, denn gut 230 Gebäude mit mehr als 20 Stockwerken sind aktuell in Vorbereitung. Kandidaten mit Erfahrung in der Projektentwicklung sind in der Hauptstadt gesucht.

Bild: sma

Karriere 10.04.2014
In der Finanzmetropole London sind die Gehälter der Immobilienprofis im Steigflug. Auch die Boni klettern wieder in große Höhen und erreichen teilweise das Doppelte der Grundgehälter. Doch die ... 

In der Finanzmetropole London sind die Gehälter der Immobilienprofis im Steigflug. Auch die Boni klettern wieder in große Höhen und erreichen teilweise das Doppelte der Grundgehälter. Doch die Krise ist noch nicht wieder vergessen und bei Neueinstellungen zählt vor allem die Leistungsbilanz. Auch für Deutsche gibt es in der britischen Hauptstadt Karrierechancen.

Fünfeinhalb Jahre nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers sind die Investmentbanken zurück und zahlen Immobilienprofis in London wieder gute Gehälter: Ein Managing Director verdiente dort im vergangenen Jahr etwa 242.000 Euro Jahresgrundgehalt plus Boni in Höhe von 150% und mehr des Grundgehalts. Auch bei den Private-Equity-Gesellschaften und Fondsmanagern erreichten die Boni ähnliche Höhen und beim Grundgehalt sah es gar noch besser aus: Zwischen 212.000 Euro und 302.000 Euro schwankte die Basisvergütung. Zu diesem Ergebnis kommt die Personalberatung Bohill Partners in ihrer aktuellen Vergütungsstudie. "Wir sehen, dass die Basisgehälter in den letzten Jahren gestiegen sind", sagt Alice Fontana, Partner bei Bohill Partners. Besonders stark habe sie das in den vergangenen zwei, drei Jahren bei Banken beobachtet.

Nun passen sich auch die variablen Vergütungsbestandteile wieder der Marktentwicklung an und steigen. "Boni von 200% des Grundgehalts sind nicht unüblich", sagt Fontana. Wenn alles passe, dann könne auch gut bezahlt werden. Gerade bei Banken würden Boni - wie schon in Zeiten vor der Krise - immer öfter in Unternehmensanteilen ausgezahlt. Diese könnten bei erfahrenen Mitarbeitern einen Anteil von 30% bis 50% der variablen Vergütung erreichen, sagt Fontana.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung verändern sich auch die Bemessungsgrundlagen für Erfolg. Immer häufiger treten Indikatoren wie die Gesamtperformance des Unternehmens stärker in der Vordergrund und lösen Boni, die sich beispielsweise in Prozent des eingeworbenen Kapitals berechneten, ab.

Boni von bis zu 100% finden sich auch schon in den Young-Professional-Positionen Analyst und Associate. Als Grundgehalt riefen Investmentbanken 2013 für Analysten in den ersten drei Berufsjahren 48.000 Euro bis knapp 80.000 Euro auf. Die Associates, eine Hierarchiestufe darüber, liegen etwas höher mit einem Grundgehalt von 85.000 Euro bis zu fast 110.000 Euro. Private-Equity-Gesellschaften boten für beide Positionen noch mal bis zu 15% mehr. Starten Analysten bei einem Fondsmanager mit einem Grundgehalt von 48.000 Euro bis 73.000 Euro ähnlich hoch wie bei Investmentbanken, so fallen sie auf dem Associate-Level dann zurück.

Nicht nur Private-Equity-Fonds und Investmentvehikel wollen sich personell verstärken, auch beispielsweise Unternehmen, die in notleidende Kredite investieren, suchen neue Mitarbeiter. Doch die Krise ist noch nicht vergessen. Wenn Unternehmen jetzt Personal anheuern, schauen sie genau hin: Wie ist der so genannte Track Record des Kandidaten? Was hat der Bewerber in den Jahren 2008 bis 2011/2012 gemacht? War er für die Transaktionen oder das Portfolio wirklich selbst zuständig, oder war es vielleicht doch der Chef?

Die Wunschliste der Arbeitgeber an weiteren Qualifikationen ihrer neuen Mitarbeiter ist lang: Projektentwickler sollten nicht nur technisches Know-how, sondern auch Investmentkenntnisse mitbringen, Akquisiteure brauchen Investorenkontakte und bei Asset-Managern wird nach Kandidaten gesucht, die auch schon mal auf der Einkaufsseite saßen und im besten Fall den ganzen Zyklus eines Investments erlebt haben.

Dafür locken beispielsweise im Asset-Management auch hohe Vergütungen. In der Position eines Vice President beginnen die Grundgehälter bei 73.000 Euro und können bis zu 145.000 Euro erreichen. Ein Director erhält zwischen etwa 102.000 Euro und ca. 181.000 Euro. Auf der obersten Führungsebene (Managing Director) werden Grundgehälter in der Größenordnung zwischen 170.000 Euro und 224.000 Euro aufgerufen. Mit Boni können die Grundgehälter teilweise verdoppelt werden. Generell gilt, dass Immobilienunternehmen ihren Asset-Managern etwas weniger zahlen als Fondsmanager und Private-Equity-Gesellschaften.

Kandidaten müssten die geforderten Qualifikationen in den Profilbeschreibungen vollständig erfüllen. "Kompromisse werden nicht gerne gemacht", betont Personalberaterin Fontana. Der Kunde sei wählerisch.

Auch für Deutsche sieht sie Karrierechancen in London. "Für Junge ist es nach wie vor spannend", sagt sie. Sie lernen nicht nur die britische Mentalität kennen, sondern trainieren auch, mit vielen verschiedenen Kulturen zusammenzuarbeiten. Eine wichtige Lernerfahrung sei das. Zumal Kunden, die einen Head of Germany suchen, gerne jemanden nehmen, der schon einmal in Großbritannien gearbeitet hat. Bei den baldigen Berufseinsteigern ist das Interesse an Auslandserfahrung groß. Von den 622 Studenten, die 2013 an der Umfrage zur IZ-Joboffensive teilgenommen haben, würden 58% gern im Ausland arbeiten. Auf Rang drei der beliebtesten Auslandsziele rangiert Großbritannien.

Auch wenn die Gehälter in London im Schnitt höher sein dürften als in deutschen Großstädten, so sind das auch die Lebenshaltungskosten. Der ortsübliche Mietpreis liegt in Frankfurt bei 990 Euro und in London bei 1.530 Euro, zeigt der UBS Kaufkraftvergleich Preise und Löhne von 2012. Der Richtwert gibt das durchschnittliche Mietpreisniveau der einheimischen Haushalte mit ortsüblichem Komfort und Größe an.

Für berufserfahrene Kandidaten kann ein Wechsel nach London sinnvoll sein, wenn die Karriere in Deutschland ins Stocken geraten ist und der Kandidat Lust auf eine Position als Head of Germany hat, sagt Fontana. Eine Station in der britischen Hauptstadt könnte auch der richtige Karriereschritt in Richtung einer paneuropäischen Leitungsfunktion, z.B. als Head of Europe, sein.

Sonja Smalian