Karriere-News

Die meistgelesenen Personalien 2022

Die Personalie über das Ende der Zusammenarbeit zwischen Christoph Gröner und Altkanzler Gerhard Schröder erzielte 2022 die meisten Aufrufe.

Die Personalie über das Ende der Zusammenarbeit zwischen Christoph Gröner und Altkanzler Gerhard Schröder erzielte 2022 die meisten Aufrufe.

Quelle: Wirtschaft kann e.V., Urheber: Bart Spencer

Köpfe 26.12.2022
Wer kommt, wer geht? Und wer hat es in diesem Jahr in die Klickcharts der meistgelesenen Personalien geschafft? So viel sei verraten: Einige bekannte Gesichter haben die Branche verlassen, ... 

Wer kommt, wer geht? Und wer hat es in diesem Jahr in die Klickcharts der meistgelesenen Personalien geschafft? So viel sei verraten: Einige bekannte Gesichter haben die Branche verlassen, andere sind nach kurzer Pause zurückgekehrt.

Für das größte Aufsehen unter den Jobwechslern der Branche, und damit auf dem ersten Platz, sorgte ausgerechnet ein Politiker: Erst im Juni 2021 holte sich die Gröner Group Altkanzler Gerhard Schröder als Berater ins Boot. Doch schon Ende Februar war die Zusammenarbeit beendet. Grund dafür war der Ausbruch des Kriegs in der Ukraine. Als Mensch, so betonte Christoph Gröner, schätze er Schröder aber noch immer.

Mit fast genauso vielen Klicks belegen gleich sieben Branchenakteure den Platz zwei unseres Rankings: Ex-KPMG-Partner Hans Volkert Volckens, Karin Groß, Johannes Conradi, Christian Schulz-Wulkow, Kerstin Hennig, Martin Rodeck und Alexander Betz. Die ersten fünf haben sich im Herbst zur Management- und Transaktionsberatung Blacklake Management Partners zusammengeschlossen, Rodeck und Betz wollen noch folgen.

Ebenfalls noch auf dem Treppchen steht Colliers. Das Maklerhaus hatte in den vergangenen Monaten einige personelle Veränderungen zu verkünden. Für die Geschäftsführung wurde ein Generationenwechsel angekündigt. An mehreren Standorten gab es in diesem Zuge Aufstiege und Neueinstiege, ab dem Jahreswechsel löst außerdem Felix Kuglernach 30 Jahren Achim Degen als Regional Manager in München ab.

Personalberater, Rückkehrer und Deutschlandchefs im Ranking

Nur knapp am Treppchen vorbei hat es Personalberaterin Inga Beyler auf den vierten Platz der meistgelesenen Personalien geschafft. Sie hat Bernd Heuer Karriere verlassen und wechselte im Sommer zum US-Konzern Korn Ferry. Dort baut sie nun zusammen mit Stefanie Schröder eine Real Estate Praxis auf.

Ihr Comeback in die Branche feiern auf Platz fünf Ex-JLL-Urgestein Jörg Ritter und seine Ex-Kollegin Sabine Keulertz. Sie haben gemeinsam Rike Real Estate gegründet und unterstützen jetzt Investoren von Handelsimmobilien auf eigene Faust.

Rang sechs belegt Andreas Muschter. Er hat im Oktober die Rolle des CEO für die DACH-Region beim Projektentwickler Edge Technologies übernommen. Anfang November wurde bekannt, dass Marcus Lütgering JLL verlässt. Der Ex-Leiter für Büroinvestment wurde von den IZ-Lesern auf Platz sieben geklickt.

Und auch Platz acht belegt eine Abschiedsmeldung: Michael Ehret und Stefan Klein haben in diesem Jahr die operative Leitung des Projektentwicklers Ehret + Klein abgegeben. So ganz loslassen wollen die Gründer und Namensgeber aber noch nicht. Sie wechselten in den Beirat des Unternehmens. Fast genauso oft gelesen wurde schon im Januar die Ankündigung, dass Ex-Beos-Vorstandssprecher Martin Czaja gemeinsam mit Steffen Uttich als Gesellschafter und Geschäftsführer den Investmentbereich für institutionelle Kunden beim Berliner Light-Industrial-Spezialisten Inbright aufbauen wird.

Last but not least schaffte es noch Konstantin Kortmann in die Top Ten. Er hat im Mai die Rolle des Deutschlandchefs bei JLL von Sabine Eckhadt übernommen und mit diesem Aufstieg Rang zehn erreicht.

Janina Stadel

2020: Das waren die meistgelesenen Personalien

2020 war die gesammte Palette an personellen Veränderungen vertreten.

2020 war die gesammte Palette an personellen Veränderungen vertreten.

Quelle: Pixabay, Urheber: Gerd Altmann

Köpfe 31.12.2020
Wer kam? Wer ging? Im Jahr 2020 war die gesamte Palette an personellen Veränderungen vertreten. Doch welche Nachrichten haben das Leserinteresse geweckt und haben es in die Top Ten ... 

Wer kam? Wer ging? Im Jahr 2020 war die gesamte Palette an personellen Veränderungen vertreten. Doch welche Nachrichten haben das Leserinteresse geweckt und haben es in die Top Ten geschafft? Mit dabei: Avison Young, JLL und ECE.

Der Anlass ist ein trauriger, weswegen gleich zwei Meldungen auf den ersten Plätzen der meistgelesenen Personalien stehen: Der Tod von Kai Richter (52), Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter von 12.18., und der von Wisag-Geschäftsführer Ralf Hempel (59). Richter führte seit 2013 zusammen mit Jörg Lindner 12.18. Investment Management, das sich auf touristisch geprägte Immobilien mit Potenzial fokussiert. Schon Jahre zuvor haben die beiden gemeinsam an Plänen zum Ausbau des Nürburgrings in der Eifel gearbeitet. Richter ist nach kurzer und schwerer Erkrankung gestorben. Plötzlich und unerwartet war auch der Tod von Ralf Hempel. Der Wisag-Geschäftsführer war mehr als ein Vierteljahrhundert für den Facility-Manager tätig. Darüber hinaus galt er viele Jahre als eines der Gesichter der Brancheninitiative Die Möglichmacher und damit der gesamten FM-Branche.

Platz vier: Rosskur bei Avison Young

Eine ganz andere Meldung stieß ebenfalls auf großes Interesse. Der SPD-Vizechef Kevin Kühnert hatte am Rande des Branchentreffs Quo Vadis mitgeteilt, dass er für den Bereich Immobilien, Bauen und Wohnen im SPD-Vorstand zuständig sei. Die Aufgaben hatte er gerade einige Tage vor dem Immobilienkongress übernommen.

Auf Platz vier der zehn meistgelesenen Personalmeldungen steht die Rosskur bei Avison Young. Im Sommer hatte das Maklerhaus die Belegschaft um etwa 15% reduziert. Mit dem Schnitt habe das Unternehmen auf die durch die Corona-Krise ausgelösten Veränderungen am Markt reagiert, erklärte Deutschlandchef Udo Stöckl seinerseits dazu.

Das Mittelfeld der Klickcharts dominieren ferner JLL-Personalien. Es sind die Nachwehen aus dem Vorjahr, die sich in 2020 auswirkten. Zur Erinnerung: 2019 gab es eine ganze Serie von personellen Abgängen bei JLL. Noch Anfang dieses Jahres verließ ein Investmentteam das Unternehmen, um bei Eastdil Secured anzuheuern. Im Frühjahr war schließlich die Nachfolge von Timo Tschammler, der alle Ämter mit Wirkung zum 31. März 2020 niederlegte, geklärt. Mit Sabine Eckhardt übernahm eine Branchenfremde den Chefposten. Sie hatte bisher nicht in der Immobilien- sondern der Medienbranche Karriere gemacht. Eckhardt übernahm nicht nur die Verantwortung für das Deutschlandgeschäft, sondern auch für Zentraleuropa.

Die Ankündigung, dass ECE sich zum 1. Januar 2021 neu aufstellt, erhielt ebenfalls viel Aufmerksamkeit. Danach wird das Unternehmen seine unterschiedlichen Geschäftsbereiche zukünftig als eigenständige Gesellschaften führen.

Tina Maren Below, Elisabeth Michalowski sowie Dr. Andreas Muschter beschließen Top Ten

Auf den beiden letzten Plätzen der Top Ten: Anfang des Jahres taten sich zwei ehemalige Comfort-Mitarbeiterinnen, Tina Maren Below und Elisabeth Michalowski, zusammen und gründeten in Köln die Maklerfirma Tilli City Immobilien.

Dr. Andreas Muschter verließ im Sommer die Commerz Real und ging als Chief Financial Officer zu The Student Hotel, einem niederländischen Entwickler, Betreiber und Investor von Hotels und Coworkingspaces. Vorerst, denn schon im November wurde bekannt, dass der frühere Commerz-Real-Vorstandschef ab Februar 2021 in den Vorstand der Zech-Group wechseln wird.

IZ

Sind Sneaker im Job hip oder verzichtbar?

Commerz Real hat bei der Expo Real 2018 erstmals die weißen Sneaker als Erkennungsmerkmal eingeführt. Inzwischen sind sie intern ein Running Gag.

Commerz Real hat bei der Expo Real 2018 erstmals die weißen Sneaker als Erkennungsmerkmal eingeführt. Inzwischen sind sie intern ein Running Gag.

Quelle: Commerz Real

Karriere 11.07.2019
Das Private greift immer mehr ins Berufliche über. Davon bleibt auch der Kleidungsstil in der Immobilienbranche nicht unberührt. Sneaker statt Lederschuhe, das ist einer der Trends, die ... 

Das Private greift immer mehr ins Berufliche über. Davon bleibt auch der Kleidungsstil in der Immobilienbranche nicht unberührt. Sneaker statt Lederschuhe, das ist einer der Trends, die um sich greifen. Die erfahrene Imageberaterin Katharina Starlay hinterfragt diesen modischen Kniff.

Jogi Löw war's. Der Bundestrainer der Fußball-Nationalmannschaft ist mitverantwortlich für das Phänomen, über das sich die Immobilienbranche zurzeit unterhält und oftmals schmunzelt: die weißen Sneaker von Commerz Real. Bei der Vorbereitung auf die Expo Real 2018 war das Organisationsteam des Wiesbadener Fonds- und Asset-Managers auf ein Foto der Profi-Kicker gestoßen, auf dem sie in dunkelblauen Anzügen und mit leuchtendweißen Sneakern posierten. "Das ist es", war der spontane Gedanke bei Commerz Real. Mehrere zuvor formulierte Anforderungen an das Messe-Outfit sahen die Organisatoren mit den Sneakern prompt erfüllt: Die Mitarbeiter sollten stilvoll gekleidet sein, sich ein wenig vom Bankenimage lösen, auch abseits des Messestands als Commerz Real identifiziert werden und sich in dem Outfit wohlfühlen. Der Betriebsrat segnete das Vorhaben ab, die Marketing-Maschinerie setzte sich in Gang.

Es entsponn sich ein Netz an Ideen rund um das Thema Sneaker. Sie sind inzwischen nicht einfach nur ein paar Schuhe, sie sind ein Erkennungsmerkmal nach außen und wirken identitätsstiftend nach innen. Vorstandsvorsitzender Andreas Muschter macht es vor. Bei jeder Gelegenheit des öffentlichen Auftritts trägt er weiße Sneaker - bei der Eröffnung des hauseigenen Digitalwerks genauso wie bei Vorträgen vor den Obersten der Immobilienbranche. Bei der Vermarktung über soziale Medien wie das Netzwerk LinkedIn darf der Hashtag #followthesneaker nicht fehlen, den Schuhen wurde sogar ein kurzer Video-Clip gewidmet. Die Schuhe als heimlicher Superstar.

Fragt man in die Runde weiterer Branchenvertreter, wird die Kampagne um die weißen Sneaker oftmals belächelt, mitunter heißt es, sie mache Commerz Real "sympathischer". Katharina Starlay, erfahrene Modedesignerin und Einkleiderin von Firmen, stellt die Frage, ob diese "interessante Marketingkampagne" dem Ziel diene, die richtigen Kunden anzusprechen und Vertrauen zu ihnen aufzubauen. Denn Vertrauen sei der ausschlaggebende Punkt in der nachhaltigen Kundengewinnung, findet sie. Und auch die Botschaft der Modernität darf hinterfragt werden: "Sneaker sehen wir seit mittlerweile vielen Jahren im Straßenbild", gibt Starlay zu bedenken. In einer textilen Welt, die auch auf der Businessebene zunehmend "casualisiere", könnten zu plakative Symbole oder eine zu starke Orientierung an Modetrends irritierend wirken, weil das eigene Profil nicht sichtbar werde.

"Das Berufs- und das Privatleben fließen immer mehr ineinander", erklärt Starlay. Althergebrachte Regeln würden zunehmend aufgebrochen, manch einer werde unsicher, was in Outfitfragen geht und was nicht. Also unterwerfen sich der Imageberaterin zufolge viele einer "freiwilligen Uniformierung" - statt sich mit dem individuellen Stil und der Frage auseinanderzusetzen, welche Botschaft die eigene Kleidung ausstrahlen soll.

Deutlich legerer als Commerz Real, ja fast schon jugendlich, präsentierten sich die Unternehmen NAI apollo und Corpus Sireo beispielsweise auf dem IZ-Karriereforum. Sie begegneten den Absolventen und Young Professionals in T-Shirts, Jeans oder Stoffhose, darunter Sneaker. Damit hoben sie sich von den vielen anderen Unternehmensvertretern ab, die zwar auch schon häufig ob der sommerlichen Temperaturen ohne Sakko, dafür aber mit weißem Hemd, Stoffhose und Lederschuhen auftraten. Bei Corpus Sireo hat das schon seit vier, fünf Jahren Tradition, zu jeder Expo Real gibt es für die Mitarbeiter ein neues T-Shirt. Es helfe unter anderem dabei, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und den Slogan "The real estate people" zu visualisieren. Gerade im Hochschulmarketing setzten sie das Shirt ganz konsequent ein, sagt Viola Frank, Senior Executive Manager im Human Resources Management. "Wir haben festgestellt, wir kommen so zwangloser ins Gespräch." Und das gute Feedback von außen bestärke sie in ihrem Engagement, Jahr für Jahr ein neues Shirt zu gestalten. Im Berufsalltag hingegen dominiere allerdings auch bei ihnen der Business-Style, das sei im Kundenkontakt ja selbstverständlich.

Auch Andreas Wende, Geschäftsführer bei NAI apollo, sieht es beim Hochschulmarketing mit den Outfitvorgaben nicht so eng. "Wir geben keinen Dresscode vor", sagt er. Er vertraue da seinem Organisationsteam.

Stilberaterin Starlay ist auch von einem allzu legeren Outfit bei Hochschulmessen nicht überzeugt. "Zu jugendliche Looks an reifen Persönlichkeiten gefährden die Glaubwürdigkeit", meint sie. Junge Menschen ticken zudem oft anders als viele vermuten. Die sogenannte Abiball-Generation habe sehr wohl großes Interesse an Dresscodes und gesellschaftlicher Kleidung. Entsprechend einer internationalen Studie empfindet diese Generation Kleidung wie bauchfreie Tops oder transparente Teile - also alles, was Nacktheit repräsentiert - eher als unangemessen am Arbeitsplatz.

Besonders viele Eindrücke des Modestils von Young Professionals in der Immobilienbranche sammelt auch Larissa Lapschies, Gründerin der Immobilienjunioren. Vor ein paar Jahren sei der dunkelblaue Anzug fast schon wie eine Uniform in der Branche getragen worden, erzählt sie. Inzwischen merkt auch sie eine Veränderung. Gerade in sehr innovativen Gegenden wie Berlin scheint das Flair der Start-up-Szene überzugreifen. "Dort wird mehr Individualität gelebt", sagt Lapschies. Und das auf eine sehr gepflegte Art und Weise mit hochwertigen und wohlausgewählten Details. Dabei sei der Anzug nicht unbedingt auf dem Rückzug, er werde nur vielfältiger interpretiert.

Ist der Auftritt von Unternehmensvertretern in T-Shirts und/oder Sneakern vielleicht auch nicht optimal, so darf allerdings ein anderer Aspekt nicht vergessen werden: die Wirkung nach innen, in die Firma selbst. Zahlreiche Mitarbeiter von Commerz Real tun es ihrem Chef nach und tragen die weißen Sneaker im Büro und auch privat. Etwa jeder Dritte verfüge über ein Paar, berichtet Pressesprecher Gerd Johannsen. Die Marketingabteilung habe inzwischen mehr als 300 Paare ausgegeben. Dabei handelt es sich immer um das gleiche Modell, immer in weiß, immer mit dem Schriftzug Commerz Real. Für die Teilnehmer an der Expo Real 2018 waren die Schuhe noch gratis. Aktuell können die Mitarbeiter ihr erstes Paar für 40 Euro erwerben, das ist etwa die Hälfte der unverbindlichen Preisempfehlung. Die andere Hälfte kommt aus der Unternehmenskasse. Alle weiteren Paare müssen die Kollegen voll bezahlen.

Die weißen Sneaker haben sich bei Commerz Real als Running Gag etabliert. Im Intranet werden Johannsen zufolge zahlreiche Selfies geteilt. Weiße Sneaker im Urlaub, weiße Sneaker in luftiger Höhe eines Windrads, weiße Sneaker überall. "Sie haben zu mehr Integration geführt", erklärt Johannsen.

Auch bei Corpus Sireo haben die T-Shirts einen hohe Stellenwert. Frank: "Sie werden dem Marketing aus den Händen gerissen."

Tipps zu Anzug, Krawatte und Socken

Die Imageberaterin Katharina Starlay beobachtet eine "Casualisierung" im modischen Auftreten der Geschäftswelt. Der Anzug habe aber noch immer seinen Platz. Schließlich habe er sich international etabliert und sei als passendes Outfit zu offiziellen und geschäftlichen Anlässen anerkannt. "Ein Anzug kann modern und inspirierend sein", unterstreicht sie. Es komme eben auf die richtige Wahl des Stoffes, des Schnitts, der Farben und Symbole an. Leger wirke zum Beispiel ein hellerer Anzug aus weichem, fließendem Stoff und mit einem lässigeren Schnitt. Darüber hinaus sei es wichtig, auf eine gute Verarbeitung und einen gepflegten Zustand zu achten - ebenso wie bei den restlichen Kleidungsstücken bis hin zu den Schuhen. Die Krawatte: Sie sei zwar "momentan nicht populär", sagt Starlay. Doch sie habe vielen Männern über Jahrzehnte hinweg Sicherheit gegeben. Ohne Krawatte müssten Männer darauf achten, den Rest ihrer Erscheinung interessanter zu gestalten. Ohnehin sei es wichtig, gerade die Partie um den Kopf, den Hals und die Brust attraktiv in Szene zu setzen. Erfolgreiche Gespräche werden mit Blick nach oben geführt. Am besten stellt man sich dazu den engen Ausschnitt einer Kamera vor. Dieser will gut bedient - aber nicht überfrachtet werden. Ein Blusenkragen, ein Anzugkragen, ein Tuch, Schmuck und halblange Haare sind oft zu viel des Guten. Bunte Socken können den Blick vom Gesicht weg nach unten lenken. Was auf einer Schuhmesse ein passender Kniff sein kann, könne im normalen Business auch kontraproduktiv sein. An welchen Stellschrauben man für welche äußere Wirkung der Kleidung drehen müsse, sei eine Wissenschaft für sich, gibt Starlay zu. Das Wissen um Textilien und Kleidung sei genauso ein Fachgebiet wie die Immobilienwirtschaft. Leider sei es in Deutschland nicht schick, sich chic zu machen - dabei sei doch jeder erste Kundenkontakt wie ein erstes Date. api

Katharina Starlay ist Modedesignerin, Imageberaterin und Mitglied im Deutschen Knigge-Rat. Seit 30 Jahren beschäftigt sie sich mit Kleidung und Stil. Zu ihren bestverkauften Büchern zählt der Titel "Stilgeheimnisse" (erschienen im Frankfurter Allgemeine Buch Verlag), ihr aktuelles Buch heißt "Tattoos im Job".

Anke Pipke

Smartphones auch mal abschalten

Bruno Bittis (mfi), Andreas Muschter (Commerz Real) und Timo Tschammler (Jones Lang LaSalle; v.l.n.r.) haben kein Problem mit Facebook während der Arbeitszeit.

Bruno Bittis (mfi), Andreas Muschter (Commerz Real) und Timo Tschammler (Jones Lang LaSalle; v.l.n.r.) haben kein Problem mit Facebook während der Arbeitszeit.

Bild: Alexander Sell

Karriere 27.06.2013
Die Generation Facebook hat in der Immobilienbranche Einzug gehalten. Auf dem vierten RICS Hochschultag, der parallel zum IZ-Karriereforum stattfand, diskutierten Führungskräfte, Studenten und ... 

Die Generation Facebook hat in der Immobilienbranche Einzug gehalten. Auf dem vierten RICS Hochschultag, der parallel zum IZ-Karriereforum stattfand, diskutierten Führungskräfte, Studenten und Personaler darüber, ob dies in den Unternehmen Probleme auslöst.

Weder Timo Tschammler, Board Member Germany Jones Lang LaSalle (JLL), noch Andreas Muschter, Sprecher des Vorstands der Commerz Real, sehen für die älteren Mitarbeiter noch große Kommunikationsprobleme in den neuen Medien: "Es gibt keine Sollbruchstelle", sagt Tschammler. "Es ist besser geworden", sagt Muschter. Gerade Geräte wie Smartphones machten es leichter, auch Ältere an die neue Technik heranzuführen. Zu klären seien aber generelle Fragen der Firmenkultur, z.B. wie schnell im Unternehmen auf Mails geantwortet oder welche Anrede darin gewählt wird.

Der Umgang mit Facebook & Co. ist in den Unternehmen unterschiedlich geregelt. "mfi setzt keine Limits", sagt Bruno Bittis, Leiter Personal bei der mfi. Er achte aber genau darauf, dass Mitarbeiter mit dem richtigen Titel im Facebook-Profil stehen. "Die Bankenwelt ist da restriktiver", sagt Birgid Rita Schlasius, Human Resources Development, Aareal Bank. Grund seien die Sicherheitsanforderungen an die Banken-Kommunikation. Sie informiere sich aber auch nicht über die Facebook-Aktivitäten von Bewerbern. Anna Fominykh, Asset-Manager bei Hatfield Philips und EBS-Alumna, hat gar keinen Bedarf, Facebook während ihrer Arbeitszeit zu nutzen: "Facebook gehört in meine private Freizeit und geht deshalb nur mich etwas an."

Michael Zingel, Manager Ernst & Young Real Estate und Executive-Master-Student bei der EBS, sieht zudem Firmen-Smartphones kritisch. "Die Mitarbeiter werden mit Smartphones ausgestattet, weil sie 24 Stunden am Tag erreichbar sein sollen." Muschter fordert ebenfalls einen verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones. Teilweise sei für Mitarbeiter sogar eine psychologische Betreuung notwendig, weil sich diese ihrem Handy ausgeliefert fühlen und dieses partout nicht abschalten können. Fominykh kennt da eine einfache Lösung: "Der E-Mail-Empfang wird Freitags um 18 Uhr gesperrt."

Lars Wiederhold