Karriere-News

Corpus: Martin Eberhardt soll Ingo Hartlief vergessen machen

Martin Eberhardt.

Martin Eberhardt.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Monika Leykam

Köpfe 07.03.2018
Martin Eberhardt, lange Jahre das Gesicht von Bouwfonds Investment Management in Deutschland, spielt künftig als Geschäftsführer für Corpus Sireo bzw. die Swiss Life ... 

Martin Eberhardt, lange Jahre das Gesicht von Bouwfonds Investment Management in Deutschland, spielt künftig als Geschäftsführer für Corpus Sireo bzw. die Swiss Life Kapitalverwaltungsgesellschaft. Er übernimmt mehr oder minder die Aufgaben des im vergangenen Jahr ausgeschiedenen Ex-COO von Corpus.

Nach dem Verkauf eines Großteils u.a. des Immobiliengeschäfts von Bouwfonds Investment Management ans niederländische Management wechselt Martin Eberhardt, Country Manager von Bouwfonds IM Deutschland, zu Corpus Sireo Real Estate (CSRE). Der 53-Jährige schlägt seine Zelte am 15. Mai 2018 bei den Kölnern auf. Er wird zum einen weiterer, sprich: vierter Geschäftsführer von CSRE und zum anderen zusätzlicher dritter Geschäftsführer der Swiss Life KVG (CSRE gehört Swiss Life Asset Managers und unterstützt die KVG bei Ankäufen für Fonds).

Eberhardt ist quasi der Nachfolger von Ingo Hartlief, der CSRE im August 2017 nach sieben Jahren verlassen hatte. Hartlief hatte damals nicht nur seine Position als COO und stellvertretender Sprecher der Geschäftsführung, sondern zugleich auch seine Tätigkeit als CEO der Swiss Life KVG, mit deren Aufbau er betraut war, abgegeben. Eberhardt ist als Mitglied des Executive Committees von CSRE für das Asset- und Property-Management-Geschäft zuständig. In der Swiss Life KVG kümmert er sich in der Geschäftsführung um alle immobilienwirtschaftlichen Aspekte und das Fondsmanagement.

Bei Bouwfonds gab Eberhardt seit 2011 den deutschen Landesfürsten. Später wurde er von der niederländischen Muttergesellschaft, die zur Rabo Real Estate Group gehört, zusätzlich zum Managing Director Client Relations geschlagen. In der Konzerngeschäftsführung von CSRE trifft Eberhardt auf Bernhard Berg, Dr. Bernd Wieberneit und Michael Westerhove; bei der Swiss Life KVG teilt er sich die Geschäfte ebenfalls mit Wieberneit sowie mit Dr. Christine Bernhofer.

Harald Thomeczek

Swiss Life KVG: Cockpit ist vollständig besetzt

Köpfe 10.03.2017
Die im Spätherbst 2016 gegründete Swiss Life KVG meldet die Komplettierung ihrer Führungscrew. An die Seite von Ingo Hartlief, Sprecher der Geschäftsführung (und stellvertretender CEO der ... 

Die im Spätherbst 2016 gegründete Swiss Life KVG meldet die Komplettierung ihrer Führungscrew. An die Seite von Ingo Hartlief, Sprecher der Geschäftsführung (und stellvertretender CEO der Swiss-Life-Tochter Corpus Sireo Holding), und Geschäftsführerin/CFO Christine Bernhofer sind in den vergangenen Monaten getreten: Klaus Speitmann als Leiter Vertrieb, Walter Seul als Leiter Fondsmanagement, und Kevin Fuhr als Leiter Portfolio-Management für den bereits aufgelegten Immobilienpublikumsfonds Swiss Life Living + Working. Speitmann war ungefähr 14 Jahre lang bei der Commerz Real. U.a. war er dort als Bereichsleiter Partnervertrieb für den Vertrieb des offenen Publikumsfonds Hausinvest und der geschlossenen Fonds zuständig. Seul arbeitete die vergangenen rund neun Jahre bei Axa Investment Managers, zuletzt als Senior-Fondsmanager. Fuhr ist quasi ein Eigengewächs, hat er doch die letzten rund zehn Jahre für Corpus Sireo gearbeitet, zuletzt als Director Business Origination & Institutional Sales. Die Swiss Life KVG hat seit ihrer Gründung neben dem offenen Publikumsfonds, der 2017 in den Vertrieb gehen soll, auch drei Spezialfonds aufgelegt. Für alle vier Fonds wurden schon Immobilien erworben. Insgesamt belaufen sich die Assets under Management der vier Vehikel bis jetzt auf "mehrere Hundert Millionen Euro", heißt es.

Harald Thomeczek

Die Augen auch mal auf etwas anderes richten

Christine Bernhofer war schon 16, 17 Mal in Afrika. Hier steht sie zusammen mit ihrem Guide Malama am Ufer des Flusses Luangwa im South Luangwa National Park in Sambia.

Christine Bernhofer war schon 16, 17 Mal in Afrika. Hier steht sie zusammen mit ihrem Guide Malama am Ufer des Flusses Luangwa im South Luangwa National Park in Sambia.

Bild: C. Bernhofer

Köpfe 03.10.2013
Einmal den Beruf ruhen lassen und etwas ganz anderes machen. Das wünschen sich viele Arbeitnehmer. Dass der Ausstieg auf Zeit kein Traum bleiben muss und auch in hervorgehobenen Positionen ... 

Einmal den Beruf ruhen lassen und etwas ganz anderes machen. Das wünschen sich viele Arbeitnehmer. Dass der Ausstieg auf Zeit kein Traum bleiben muss und auch in hervorgehobenen Positionen möglich ist, zeigt Christine Bernhofer. Im Interview verrät die ehemalige Geschäftsführerin der UBS Real Estate Kapitalanlagegesellschaft (KAG), München, warum sie mit 45 Jahren den Absprung wagte und was nach dem Sabbatical kommen soll.

Immobilien Zeitung: Frau Bernhofer, jetzt, zum Oktober 2013 haben Sie offiziell Ihr Sabbatical angetreten, das bis Anfang 2015 dauern wird. Ist es Ihnen schwergefallen, Ihr Mandat als Geschäftsführerin bei der UBS Real Estate KAG nach acht Jahren niederzulegen und sich aus der Branche vorerst zu verabschieden?

Christine Bernhofer: Ja und Nein. Die Entscheidung zu einem Mid-Career-Break hat mich nicht zu viel Nachdenken gekostet. Die Frage "Willst du das wirklich tun?", konnte ich dann doch recht schnell mit einem klaren Ja beantworten.

IZ: Wie fühlen Sie sich, nachdem Sie mehr als 20 Jahre im Berufsleben standen und nun keinen Job mehr haben?

Bernhofer: Ich dachte, ich würde durch die Endgültigkeit des Schrittes Angst verspüren. Aber, ich muss sagen, ich fühle mich relativ normal.

Unterstützung durch die Familie

IZ: Hat Ihr Umfeld Ihre Entscheidung verstanden?

Bernhofer: Es gab viele unterschiedliche Reaktionen von "super" bis "bist du wahnsinnig?". Viele reagierten auch neidisch - im positiven Sinne - auf meine Pläne. Aber meine Familie unterstützt mich voll und ganz. Und auch mein Partner hat zu meinen Sabbatical-Plänen sofort gesagt: "Klar machst du das!"

IZ: Nimmt er sich auch frei?

Bernhofer: Das war unsere ursprüngliche Idee, ja. Aber für ihn wäre es derzeit beruflich sehr ungünstig. Deswegen nehme ich die Auszeit jetzt alleine und werde ihn regelmäßig in Deutschland besuchen. Wenn man darauf wartet, dass alles irgendwann passt, dann wartet man sein ganzes Leben lang.

IZ: Wenn Sie regelmäßig nach Deutschland zurückkehren werden, planen Sie also nicht eine große Weltreise, von der so viele träumen?

Bernhofer: Nein, einfach nur um die Welt zu reisen, ist nicht mein Ziel. Ich nehme mir diese Pause, um die Augen auch mal auf etwas anderes zu richten.

IZ: Und was ist das?

Bernhofer: Ich möchte beispielsweise in Sambia zwei Hilfsprojekte unterstützen. Das eine ist eine Mittelschule in der Region, die von mehreren lokalen Lodge-Betreibern aufgebaut wurde. Dafür habe ich schon bei meinen letzten Besuchen für die Kinder Schulsachen mitgebracht. Bei dem anderen Projekt lernen HIV-infizierte Frauen mit der Nähmaschine nähen, um Geld für den Lebensunterhalt wie auch für die Fahrten zum Krankenhaus zu verdienen.

IZ: Wie sind Sie auf diese Fördermaßnahmen aufmerksam geworden?

Bernhofer: Ich bin schon 16, 17 Mal nach Afrika gereist. Besonders nachhaltig erscheinen mir Förderprogramme, die in Afrika selbst entstanden sind und entwickelt wurden. Das ist bei beiden Projekten der Fall. Zudem verfolgen die Initiatoren keine finanziellen Interessen, denn sie verdienen ihr Einkommen durch die Gästelodges.

IZ: Wie wollen Sie sich einsetzen?

Bernhofer: Ich stelle meine Erfahrung und mein Organisationstalent zur Verfügung. Außerdem entstehen gerade viele neue Kontakte, zum Beispiel zu einer deutschen Stiftung.

IZ: Nicht jeder, der von einem Sabbatical träumt, dürfte mutig genug sein, Ihrem radikalen Weg eines Ausscheidens aus der Firma zu folgen. Viele haben sicherlich Sorge, dass sie nach der Auszeit keinen Job mehr finden werden.

Bernhofer: Ich würde mich immer fragen: Welches Bild habe ich von mir selbst? Ich weiß doch, was ich kann. Und damit bin ich bis jetzt hierhergekommen. Warum sollte ich das nicht wieder schaffen? Die persönlichen Fähigkeiten gehen während eines Sabbaticals schließlich nicht verloren.

IZ: Sie werden also nach der Auszeit in die Immobilienbranche zurückkehren?

Bernhofer: Ja, auf jeden Fall. Ich schaue, wo ich mich nach meiner Rückkehr in anderthalb Jahren einbringen kann. Aktuell ist jedoch nichts fest geplant, da ich mich ganz auf die Auszeit konzentrieren will.

Nicht zu lange planen

IZ: Vor dieser Rückkehrphase dürften sich viele fürchten - und aus diesem Grund nie losziehen.

Bernhofer: Für diese Gruppe ist es vielleicht hilfreich, ein Worst-Case-Szenario durchzurechnen. Falls die Jobsuche nach der Rückkehr wirklich länger andauern sollte, wie hoch dann die unabdingbaren Fixkosten wären, die wirklich getragen werden müssen. Ein Auto kann verkauft, eine Wohnung zwischenzeitlich untervermietet werden - einzig die Krankenversicherung sollten Ausstiegswillige weiter finanzieren können. In Summe dürfte dabei ein recht niedriger Betrag herauskommen.

IZ: Mit anderen Worten, die Finanzen prüfen und den Ausstieg auf Zeit dann einfach wagen?

Bernhofer: Genau. Das Geld sollte für die anderthalbfache Zeit der geplanten Auszeit reichen. Wenn das gesichert ist, dann einfach machen - und nicht zu lange planen. Denn viele Dinge ergeben sich auf dem neu eingeschlagenen Weg von selbst.

IZ: Frau Bernhofer, danke für das Gespräch.

Das Interview führte Sonja Smalian

Sonja Smalian

UBS Real Estate ordnet Führungsspitze

Gabriele Merz.

Gabriele Merz.

Bild: UBS Real Estate

Köpfe 10.09.2013