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Der richtige Auftritt auf einer Jobmesse

Ein Bewerbungsgespräch will immer gut vorbereitet sein – auch auf einer Jobmesse.

Ein Bewerbungsgespräch will immer gut vorbereitet sein – auch auf einer Jobmesse.

Bild: Alexander Sell

Karriere 07.05.2012
Initiativbewerbungen müssen nicht immer nur per Post verschickt werden. Das Interesse kann auch live vermittelt werden. Auf einer Jobmesse treffen Kandidat und Personalverantwortlicher ... 

Initiativbewerbungen müssen nicht immer nur per Post verschickt werden. Das Interesse kann auch live vermittelt werden. Auf einer Jobmesse treffen Kandidat und Personalverantwortlicher direkt aufeinander – und können sich sofort Feedback geben. Dieser offene Austausch erspart den Bewerbern so manche Hürde, die im gewöhnlichen Bewerbungsprozess vor dem Erstkontakt steht. Doch um wirklich bei den Auswahlprofis punkten zu können, müssen Besucher vorbereitet sein. Hier die wichtigsten Tipps.

Jobmessen bieten Bewerbern viele Vorteile: Kandidaten können mit mehreren verschiedenen Unternehmen in kürzester Zeit direkt in Kontakt treten. Anders als auf Fachmessen, wie z.B. der Expo Real, sind auf Jobmessen mit den Personalverantwortlichen die richtigen Ansprechpartner auch wirklich am Stand und warten auf Interessenten. Jedes vierte Immobilienunternehmen sucht inzwischen auf Fach- und Jobmessen nach neuen Mitarbeitern. Das ergab die Umfrage zur Joboffensive 2011. Die Liste der Gesprächsthemen auf einer Jobmesse ist lang: Einstiegsoptionen, Informationen zu Praktika oder Tätigkeiten als Werkstudent, Suche nach Praxispartnern für ein duales Studium sowie Themen für Abschlussar­beiten.

Im direkten Gespräch mit den Personalern erhält der Interessent auch gleich einen Eindruck, wie das Unternehmen "tickt" - und ob es passen könnte. Gleichzeitig hat er auch die Chance, mit seiner Persönlichkeit zu punkten. Um überzeugend zu wirken, bedarf es jedoch einer guten Vorbereitung - wie bei jedem anderen Bewerbungsgespräch auch. Zumal auf einer Jobmesse alle Besucher ähnliche Ziele verfolgen und die Konkurrenz entsprechend groß ist! Der Auftritt will also geplant sein, von der Anreise über die Bekleidung bis zu den Unterlagen und zum Zeitplan.

Im Vorfeld den Dresscode klären

Bei der Anreise sollten Bewerber Pufferzeiten einplanen, um nicht in Stress zu geraten. Das gilt besonders für Kandidaten, die vorab feste Termine vereinbart haben. Diese sollten nicht zu eng gesetzt sein, denn gerade auf Messen kann es zu Verschiebungen kommen - und auch der Bewerber braucht wahrscheinlich eine Pause zwischen zwei verschiedenen Unternehmen.

Auch an die Bekleidung sollte der Bewerber einige Gedanken verschwenden. Wer lange im Zug oder Auto sitzen muss, könnte das gebügelte Hemd auch erst kurz vor der Veranstaltung überziehen, um nicht schon verknittert anzukommen. Ein Ersatzhemd in der Tasche ist zur Sicherheit empfehlenswert. Wie der Dresscode auf der Messe aussieht, lässt sich meist einfach recherchieren. Sofern es sich nicht um eine erstmalige Veranstaltung handelt, sind oftmals auf der Internetseite Fotos von der letzten Veranstaltung eingestellt oder über eine Internetsuche schnell auffindbar. Diese zwei Minuten sollten sich Bewerber Zeit nehmen, denn wenn alle im Anzug erscheinen, könnten die Jeans mit Sakko nicht mehr ganz so lässig wirken - und der Kandidat fühlt sich entsprechend unwohl.

Etwas mehr Vorbereitungszeit ist sicherlich für die Erstellung der Unterlagen nötig. Für eine Jobmesse reicht ein Lebenslauf ohne Zeugnisse und Anschreiben, schreibt das Autorenteam um Claus Peter Müller-Thurau in seinem Ratgeber "Erfolgreich bewerben. Das große Handbuch". Doch auch dieser sollte sehr übersichtlich und durchdacht erstellt werden. Auf dem zweiten IZ-Karriereforum im vergangenen Jahr bemängelten die Personalprofis während des Bewerbungsmappen-Checks Schwächen bei Verständlichkeit und Layout des Lebenslaufs.

Das eigene Kompetenzprofil kurz formulieren

Müller-Thurau empfiehlt Bewerbern, ihr eigenes Kompetenzprofil kurz und knapp zu formulieren. Dazu zählt eine Kurzvorstellung des Bewerbers (vollständiger Name, sein Aufhänger, warum er sich für dieses Unternehmen interessiert, und wie seine aktuelle Situation ist). Dann sollte Auskunft gegeben werden, welche Qualifikationen und wesentlichen Kenntnisse, z.B. in der Bewertung, der Kandidat mitbringt und wo er sein Wissen schon einmal einbringen konnte. Dann muss der Kandidat kommunizieren können, welches Ziel er hat, also welche Position ihn interessiert. Bevor das Gespräch beendet wird, sollte das weitere Vorgehen vereinbart werden. Reicht der Kandidat eine vollständige Mappe nach, gibt es ein weiteres Telefongespräch? Die mündliche Präsentation des Kurzprofils kann der Bewerber zuhause bereits üben, indem er es mehrere Male laut spricht! Auf der Messe dürfte es ihm dann nach dem zweiten Gespräch sicher über die Lippen gehen.

Sonja Smalian