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Roland Koch soll zahlen

Karriere 16.05.2019
Zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder von Bilfinger erhalten in nächster Zeit Schreiben von ihrem alten Arbeitgeber. ... 

Zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder von Bilfinger erhalten in nächster Zeit Schreiben von ihrem alten Arbeitgeber.

In diesen Briefen wird der Industriedienstleister die von ihm ausgemachten Schadenersatzansprüche gegen die Ex-Manager beziffern. Der Bilfinger-Aufsichtsrat hat in der vergangenen Woche beschlossen, Schreiben mit konkreten Forderungen an die einzelnen Vorstände, die zwischen 2006 und 2015 amtierten, aber vor 2015 in den Vorstand kamen, zu verschicken. Insgesamt will das Unternehmen einen "erstattungsfähigen Schaden in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrags erlitten" haben. Als Bilfinger im Frühjahr 2018 erklärte, die zwölf Ex-Vorstände wegen Pflichtverletzungen bei der Implementierung eines korrekten Compliance-Management-Systems bzw. im Kontext eines M&A-Projekts zur Kasse bitten zu wollen, war im Umfeld des Unternehmens von um die 100 Mio. Euro die Rede.

Wie hoch die Summe mittlerweile auch genau sein mag: Sie verteilt sich auf die beiden Ex-Vorstandschefs Roland Koch (2011 bis 2014) und Herbert Bodner (1999 bis 2011 bzw. 2014/2015) sowie die früheren Vorstandsmitglieder Helmut Schetter, Jürgen M. Schneider, Joachim Ott, Kenneth Dickson Reid, Klaus Raps, Joachim Müller, Thomas Töpfer, Joachim Enenkel, Pieter Koolen und Jochen Keysberg. Keysberg führt heute den zwischenzeitlich von Bilfinger verkauften und umbenannten Immobiliendienstleister Apleona.

Harald Thomeczek

Bilfinger konfrontiert Ex-Bosse mit Schadenersatzansprüchen

Roland Koch.

Roland Koch.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

Köpfe 08.05.2019
Zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder von Bilfinger erhalten in nächster Zeit Schreiben, in denen der Mannheimer Industriedienstleister die von ihm ausgemachten Schadenersatzansprüche gegen die ... 

Zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder von Bilfinger erhalten in nächster Zeit Schreiben, in denen der Mannheimer Industriedienstleister die von ihm ausgemachten Schadenersatzansprüche gegen die Ex-Manager beziffert.

Der Bilfinger-Aufsichtsrat hat am gestrigen Dienstag beschlossen, Schreiben mit konkreten Forderungen an die einzelnen Vorstände, die zwischen 2006 und 2015 amtierten, aber vor 2015 in den Vorstand kamen, zu verschicken. Insgesamt will das Unternehmen einen "erstattungsfähigen Schaden in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrags erlitten" haben. Als Bilfinger im Frühjahr 2018 erklärte, die zwölf Ex-Vorstände wegen Pflichtverletzungen bei der Implementierung eines korrekten Compliance-Management-Systems bzw. im Kontext eines M&A-Projektes zur Kasse bitten zu wollen, war im Umfeld des Unternehmens von um die 100 Mio. Euro die Rede.

Wie hoch die Summe mittlerweile auch genau sein mag: Sie verteilt sich auf die beiden Ex-Vorstandschefs Roland Koch (2011 bis 2014) und Herbert Bodner (1999 bis 2011 bzw. 2014/2015) sowie die früheren Vorstandsmitglieder Helmut Schetter, Jürgen M. Schneider, Joachim Ott, Kenneth Dickson Reid, Klaus Raps, Joachim Müller, Thomas Töpfer, Joachim Enenkel, Pieter Koolen und Jochen Keysberg. Keysberg führt heute den zwischenzeitlich von Bilfinger verkauften und umbenannten Immobiliendienstleister Apleona.

Harald Thomeczek

Bilfinger bittet Koch, Bodner, Keysberg & Co. zur Kasse

Roland Koch ist nicht der einzige Ex-Vorstand, den Bilfinger auf dem Zettel hat.

Roland Koch ist nicht der einzige Ex-Vorstand, den Bilfinger auf dem Zettel hat.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

Karriere 01.03.2018
Zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder des früheren Bau- und Immobiliendienstleisters Bilfinger bekommen voraussichtlich in den nächsten Wochen unangenehme Post: Ihnen sollen Schreiben mit ... 

Zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder des früheren Bau- und Immobiliendienstleisters Bilfinger bekommen voraussichtlich in den nächsten Wochen unangenehme Post: Ihnen sollen Schreiben mit Schadenersatzansprüchen ihres ehemaligen Arbeitgebers zugehen. Der börsennotierte Konzern aus Mannheim, der heute nur noch als Industriedienstleister zugange ist, will Pflichtverletzungen von ihnen u.a. in Sachen Compliance ausgemacht haben.

Unter den ehemaligen Vorständen, denen der Bilfinger-Aufsichtsrat bzw. die mit der Untersuchung beauftragte Kanzlei Linklaters Pflichtverletzungen bei der "Implementierung eines ordnungsgemäßen Compliance-Management-Systems" bzw. im Kontext von "M&A-Projekten" vorwirft, befinden sich zwei Ex-Vorstandsvorsitzende und zehn gewöhnliche Vorstandsmitglieder.

Namentlich handelt es sich nach Informationen der Immobilien Zeitung um folgende zwölf Herren: die beiden Ex-Vorstandschefs Roland Koch, der von 2011 bis 2014 am Steuer saß, und Herbert Bodner (er amtierte von 1999 bis 2011 bzw. 2014/2015). Außerdem fallen in Marktkreisen mit Blick auf die angemeldeten Schadenersatzansprüche diese Namen: Helmut Schetter, Jürgen M. Schneider, Joachim Ott, Kenneth Dickson Reid, Klaus Raps, Joachim Müller, Thomas Töpfer, Joachim Enenkel, Pieter Koolen und Jochen Keysberg. Letzterer ist heute der Chef des mittlerweile von Bilfinger verkauften und umbenannten Immobiliendienstleisters Apleona.

Bilfinger selbst spricht in einer Mitteilung nur von ehemaligen Vorstandsmitgliedern, die zwischen 2006 und 2015 im Amt waren, aber noch vor 2015 in den Vorstand eingetreten sind. Keine Anhaltspunkte für Pflichtverstöße ergaben die im März 2016 eingeleiteten Untersuchungen demnach bei den Ex-Vorständen Per Utnegaard (Vorstandschef 2015/2016), Axel Salzmann (er war 2015/2016 CFO) und Michael Bernhardt (seit 2015 im Vorstand).

Die Vorwürfe an die Adresse der anderen zwölf Ex-Vorstände reichen auch in die Bauvergangenheit des Konzerns zurück und lassen sich dem Vernehmen nach etwa wie folgt zusammenfassen: Erst gab es gar kein Compliance-System - und später wurde (zunächst) kein effektives aufgebaut. Die Schatten der Vergangenheit verfolgen Bilfinger bis heute. Weil ein Joint-Venture von Bilfinger und einem US-amerikanischen Unternehmen in Nigeria im Jahr 2003 in einen Korruptionsfall verwickelt war, musste Bilfinger 32 Mio. Dollar Strafe zahlen und wurde unter Aufsicht des US-Justizministeriums gestellt. Diese wurde später bis Ende 2018 verlängert, weil Bilfinger die Auflagen nicht erfüllte. Schmiergeldvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe eines Auftrags im Umfeld der Fußball-WM 2014 in Brasilien führten dazu, dass die Übernahme einer Firma später rückabgewickelt wurde. Dabei sei zum Zeitpunkt dieser Übernahme bereits ein Compliance-System installiert gewesen - nur habe es nicht gegriffen, heißt es. Das Unternehmen soll die Vorwürfe bei der Übernahme verschwiegen haben.

Der "erstattungsfähige Schaden", den Bilfinger durch die Pflichtverstöße erlitten haben will, soll bei um die 100 Mio. Euro liegen. Wie groß er genau ist und ob sich die Schadenersatzansprüche auch durchsetzen lassen, stehe noch nicht fest, so Bilfinger. Auch steht noch eine Entscheidung darüber aus, welcher Ex-Vorstand in welcher konkreten Höhe zur Kasse gebeten wird. Diese Entscheidung soll jedoch bereits in den nächsten Wochen fallen, so ist zu hören. Die genannten Herren sollen dann direkt per Post erfahren, für wie groß ihr jeweiliger Anteil an dem ausgemachten Schaden befunden wird.

Die Managerhaftpflichtversicherung, die Bilfinger bei einem Versicherungskonsortium unter Führung einer Allianz-Gesellschaft für seine Vorstände abgeschlossen hat, dürfte den Schaden im Falle eines Falles jedenfalls nicht vollständig decken. Alle Vorstände von Aktiengesellschaften sind nämlich von Gesetzes wegen zu einem Selbstbehalt in der D&O-Versicherung ("Directors" und "Officers") verpflichtet. Der Manager muss sich im Schadenfall mit mindestens 10% am Schaden beteiligen, jedoch nur bis zu einer maximalen Obergrenze des Anderthalbfachen seiner jährlichen Festvergütung. Dieser Selbstbehalt wiederum kann allerdings mit einer eigenen Selbstbehaltsversicherung abgesichert werden.

Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch hat bereits auf die Ankündigung seines Ex-Arbeitgebers geantwortet: "Mit Befremden" habe er auf den Beschluss des Bilfinger-Aufsichtsrats reagiert, "gegen ganze Generationen von früheren Bilfinger-Vorständen aktiv zu werden", ließ Koch durch seinen Sprecher Dirk Metz wissen. "Koch ist sich keinerlei Schuld bewusst und verweist darauf, dass das Unternehmen über dreieinhalb Jahre hinweg keinen einzigen konkreten Vorwurf erhoben habe", so der Sprecher. Koch hatte den Posten als Vorstandschef nach mehreren Gewinnwarnungen räumen müssen. In die Immobilienbranche ist er vor gut einem Jahr zurückgekehrt, als er in den Stiftungsrat des Gebäudedienstleisters Dussmann Group einzog. Das FM-Unternehmen erhofft sich, bei seinen weltweiten Aktivitäten von Kochs Expertise zu profitieren.

Auch das Wirken der Aufsichtsräte, die in der fraglichen Zeit am Werk waren, wird noch näher beleuchtet. Der seit Mitte 2016 amtierende Bilfinger-Vorstandsvorsitzende Tom Blades ist aufgrund der vorliegenden Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen aktienrechtlich dazu verpflichtet, hier weitere Untersuchungen folgen zu lassen. Anhaltspunkte für Verfehlungen von Aufsichtsräten liegen jedoch bislang nicht vor.

Bilfinger will seine Hausaufgaben nun endlich erledigt haben: Der Konzern hat sich den Aufbau des Compliance-Systems, das laut einem Konzernsprecher nun "weitgehend etabliert" ist, rund 100 Mio. Euro kosten lassen. In die Vereinheitlichung von IT- und HR-Systemen, die für ein wirksames Compliance-Management erforderlich gewesen sei, seien weitere 50 Mio. Euro geflossen, so der Sprecher. Ob das alles reicht, wird sich zeigen, wenn die US-Aufseher Ende des Jahres entscheiden, ob sie Bilfinger aus ihrer besonderen Obhut entlassen.

Harald Thomeczek

Bilfinger bittet Koch, Bodner, Keysberg & Co. zur Kasse

Ex-Vorstandsvorsitzender Roland Koch ist beileibe nicht das einzige ehemalige Bilfinger-Vorstandsmitglied, das demnächst unerwünschte Post bekommen dürfte.

Ex-Vorstandsvorsitzender Roland Koch ist beileibe nicht das einzige ehemalige Bilfinger-Vorstandsmitglied, das demnächst unerwünschte Post bekommen dürfte.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Frank Boxler

Karriere 21.02.2018
Zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder des früheren Bau- und Immobiliendienstleisters Bilfinger bekommen voraussichtlich in den nächsten Wochen unangenehme Post: Ihnen sollen Schreiben mit ... 

Zwölf ehemalige Vorstandsmitglieder des früheren Bau- und Immobiliendienstleisters Bilfinger bekommen voraussichtlich in den nächsten Wochen unangenehme Post: Ihnen sollen Schreiben mit Schadensersatzansprüchen ihres ehemaligen Arbeitgebers zugehen. Der börsennotierte Konzern aus Mannheim, der heute nur noch Geschäfte als Industriedienstleister macht, hat gestern die Öffentlichkeit darüber informiert, Pflichtverletzungen bestimmter Ex-Vorstände u.a. in Sachen Compliance ausgemacht zu haben.

Unter den ehemaligen Vorständen, denen der Bilfinger-Aufsichtsrat bzw. die mit der Untersuchung beauftragte Kanzlei Linklaters Pflichtverletzungen bei der "Implementierung eines ordnungsgemäßen Compliance-Managment-Systems" bzw. im Kontekt von "M&A-Projekten" vorwirft, befinden sich zwei Ex-Vorstandsvorsitzende und zehn gewöhnliche Vorstandsmitglieder.

Nicht nur Koch und Bodner im Visier

Namentlich handelt es sich nach Informationen der Immobilien Zeitung um folgende zwölf Herren: die beiden Ex-Vorstandschefs Roland Koch, der von 2011 bis 2014 am Steuer saß, und Herbert Bodner (er amtierte von 1999 bis 2011 bzw. 2014/2015). Außerdem fallen in Marktkreisen mit Blick auf die angemeldeten Schadensersatzansprüche diese Namen: Helmut Schetter, Jürgen M. Schneider, Joachim Ott, Kenneth Dickson Reid, Klaus Raps, Joachim Müller, Thomas Töpfer, Joachim Enenkel, Pieter Koolen und Jochen Keysberg. Letzterer ist heute der Chef des mittlerweile von Bilfinger verkauften und umbenannten Immobiliendienstleisters Apleona.

Bilfinger selbst spricht in einer am gestrigen späten Nachmittag veröffentlichten Mitteilung nur von ehemaligen Vorstandsmitgliedern, die zwischen 2006 und 2015 im Amt waren, aber noch vor 2015 in den Vorstand eingetreten sind. Keine Anhaltspunkte für Pflichtverletzungen haben die im März 2016 eingeleiteten Untersuchungen demnach bei den Ex-Vorständen Per Utnegaard (Vorstandschef 2015/2016), Axel Salzmann (er war 2015/2016 CFO) und Michael Bernhardt (seit 2015 im Vorstand) ergeben.

Vorwürfe reichen in Bauvergangenheit zurück

Die Vorwürfe an die Adresse der anderen zwölf Ex-Vorstände reichen auch in die Bauvergangenheit des Konzerns zurück und lassen sich dem Vernehmen nach etwa wie folgt zusammenfassen: Erst gab es gar kein Compliance-System - und später wurde (zunächst) kein effektives aufgebaut. Die Schatten der Vergangenheit verfolgen Bilfinger bis heute. Weil Bilfinger z.B. in Nigeria in einen Korruptionsfall verwickelt war, musste das Unternehmen 32 Mio. Dollar Strafe zahlen und wurde unter Aufsicht des US-Justizministeriums gestellt. Diese wurde später verlängert, weil Bilfinger die Auflagen nicht erfüllte. Schmiergeldvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe eines Auftrags im Umfeld der Fußball-WM 2014 in Brasilien führten dazu, dass die Übernahme einer Firma später rückabgewickelt wurde. Dabei sei zum Zeitpunkt dieser Übernahme bereits ein Compliance-System installiert gewesen - nur habe dieses nicht gegriffen, heißt es.

Bilfinger will Schaden von ca. 100 Mio. Euro erlitten haben

Der "erstattungsfähige Schaden", den Bilfinger durch die Pflichtverstöße erlitten haben will, soll bei um die 100 Mio. Euro liegen. Wie groß er genau ist und ob sich die Schadensersatzansprüche auch durchsetzen lassen, stehe noch nicht fest, so Bilfinger. Auch steht noch eine Entscheidung darüber aus, welcher Ex-Vorstand in welcher konkreten Höhe zur Kasse gebeten wird. Diese Entscheidung soll jedoch bereits in den nächsten Wochen fallen, so ist zu hören. Die genannten Herren sollen dann direkt per Post erfahren, für wie groß ihr jeweiliger Anteil an dem ausgemachten Schaden befunden wird.

Roland Koch ist sich keiner Schuld bewusst

Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch, der seit einem guten Jahr dem Stiftungsrat des Gebäudedienstleisters Dussmann Group angehört, hat bereits auf die Ankündigung seines Ex-Arbeitgebers geantwortet: "Mit Befremden" habe er auf den Beschluss des Bilfinger-Aufsichtsrats reagiert, "gegen ganze Generationen von früheren Bilfinger-Vorständen aktiv zu werden", ließ Koch durch seinen Sprecher Dirk Metz wissen. "Koch ist sich keinerlei Schuld bewusst und verweist darauf, dass das Unternehmen über dreieinhalb Jahre hinweg keinen einzigen konkreten Vorwurf erhoben habe", so sein Sprecher.

Harald Thomeczek

MDax: So viel verdienten die Vorstände

Hochtief-Chef Marcelino Fernández Verdes ist mit einer Gesamtvergütung von rund 3,8 Mio. Euro der Spitzenverdiener unter den Immo-Vorständen im MDax.

Hochtief-Chef Marcelino Fernández Verdes ist mit einer Gesamtvergütung von rund 3,8 Mio. Euro der Spitzenverdiener unter den Immo-Vorständen im MDax.

Bild: tja

Karriere 21.05.2015
Die Managementberatung Kienbaum hat die Vergütung der MDax-Vorstände untersucht. Die Immobilienunternehmen liegen mehrheitlich im Mittel. Das Schlusslicht bildet die Deutsche Euroshop. ... 

Die Managementberatung Kienbaum hat die Vergütung der MDax-Vorstände untersucht. Die Immobilienunternehmen liegen mehrheitlich im Mittel. Das Schlusslicht bildet die Deutsche Euroshop.

Durchschnittlich 5% mehr als im Vorjahr haben die Vorstandsvorsitzenden der MDax-Unternehmen 2014 verdient. Ordentliche Vorstandsmitglieder durften sich im Schnitt über ein Plus in der Gesamtvergütung von 6% freuen. Damit bleiben die Vorstandsgehälter hinter den Unternehmensgewinnen zurück, die sich im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 33% erhöht haben. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle MDax-Vorstandsstudie der Beratungsgesellschaft Kienbaum nach einer Auswertung der Geschäftsberichte.

Unter den Vorstandsvorsitzenden der acht im MDax gelisteten Immobilienunternehmen hat Marcelino Fernández Verdes am meisten verdient. Der Vorstandschef von Hochtief erhielt 2014 eine Gesamtvergütung von 3,828 Mio. Euro. Darin enthalten sind eine Grundvergütung von 1,008 Mio. Euro sowie kurz- und langfristige variable Vergütungsbestandteile.

Damit bleibt der Hochtief-Chef klar hinter dem MDax-Spitzenreiter Günther Fielmann zurück, der eine Gesamtvergütung von 4,5 Mio. Euro bekam. Fernández Verdes liegt nahe an dem drittgrößten MDax-Verdiener, Gerhard Weber, der den Bekleidungskonzern Gerry Weber bislang führte und dafür eine Gesamtvergütung von rund 3,9 Mio. Euro einstrich.

Dennoch liegt Fernández Verdes' Gesamtvergütung deutlich über dem Durchschnitt der MDax-Unternehmenschefs: Im Schnitt erhielt im vergangenen Jahr ein Vorstandsvorsitzender 2,446 Mio. Euro Jahresgesamtvergütung. Ein ordentliches Vorstandsmitglied bezog hingegen 45% weniger, und zwar durchschnittlich 1,355 Mio. Euro.

Rang zwei der Immo-Vorstandsvorsitzenden belegt Wolf Schumacher von der Aareal Bank. Er brachte es 2014 auf eine Gesamtvergütung von 2,960 Mio. Euro. Davon machte die Grundvergütung 1,350 Mio. Euro aus. An dritter Stelle rangiert Rolf Buch von der Deutschen Annington. Er erhielt 2,916 Mio. Euro Gesamtvergütung.

Am Ende der Gehaltsrangliste aller 50 MDax-Vorstandsvorsitzenden liegt ein Immobilienunternehmen. Die Deutsche Euroshop vergütete die Dienste ihres zum 30. Juni dieses Jahres scheidenden CEO Claus-Matthias Böge mit insgesamt 750.000 Euro Euro. Die Grundvergütung war mit 300.000 Euro die niedrigste im Vergleich mit den anderen Vorstandschefs der Immobilienunternehmen.

Die Diskussion um die Managervergütung in den vergangenen Jahren hat offenbar Früchte getragen. Die mehrperiodige erfolgsabhängige Vergütung habe sich im MDax durchgesetzt, hat Kienbaum beobachtet. Im Schnitt belaufe sich die langfristige Vergütung auf rund 40% Prozent der Gesamtvergütung. 2011 hatte ihr Anteil nur 33% betragen. "Der hohe Anteil an langfristigen Vergütungsbestandteilen führt zu einem Glättungseffekt. Deshalb schwankt die Gesamtvergütung des Vorstands nicht so stark wie die Gewinne der Unternehmen. Das ist auch ein Grund, warum die Saläre der Vorstandsmitglieder im vergangenen Jahr wesentlich weniger stark gestiegen sind als die Unternehmensgewinne", sagt Karl-Friedrich Raible, Partner bei Kienbaum in Frankfurt.

Doch der Vergütungsexperte äußert auch Kritik: "Der Gesetzgeber fordert von den Unternehmen, dass sie ihre Vorstandsvergütung immer detaillierter offenlegen. Mehr Transparenz herrscht deshalb aber noch lange nicht: Denn zugleich werden die Regularien für die Gestaltung der Vergütungssysteme immer umfangreicher - diese Entwicklung wird sich nach unserer Einschätzung künftig fortsetzen. Es wird zu einer zentralen Aufgabe des Aufsichtsrats, die Komplexität der Vergütungssysteme trotzdem zu verringern. Schließlich sind Transparenz und Verständlichkeit sehr wichtig, wenn etwa die Hauptversammlung über die Vorstandsbezüge befinden muss."

Sonja Smalian

Norweger soll neuer Bilfinger-Chef werden

Per H. Utnegaard.

Per H. Utnegaard.

Bild: Swissport

Köpfe 06.02.2015
Der neue Bilfinger-Chef steht offenbar fest: Per H. Utnegaard, Chef des Schweizer Konzerns Swissport, soll laut Informationen des Handelsblatts kommende Woche vom Aufsichtsrat ernannt ... 

Der neue Bilfinger-Chef steht offenbar fest: Per H. Utnegaard, Chef des Schweizer Konzerns Swissport, soll laut Informationen des Handelsblatts kommende Woche vom Aufsichtsrat ernannt werden. Die Zeitung beruft sich dabei auf "Branchenkreise". Zudem berichtet das Wirtschaftsmagazin Bilanz, dass ProSiebenSat1-Finanzchef Axel Salzmann in gleicher Funktion zu Bilfinger wechseln soll. Bilfinger bestätigt Gespräche mit Kandidaten, will aber zur Person von möglichen Kandidaten keine Stellung nehmen. Die Gespräche seien nicht abgeschlossen und der Aufsichtsrat habe noch keine Entscheidung getroffen.

Der in Oslo geborene Utnegaard leitet seit 2007 Swissport International. Das Unternehmen gilt als weltgrößte Servicegesellschaft für Flughäfen und Fluggesellschaften und ist mit rund 55.000 Mitarbeitern in 45 Ländern aktiv. Vergangenes Jahr machte das Unternehmen einen Umsatz von rund 2,8 Mrd. Euro. Vor seiner Zeit bei Swissport hat Utnegaard als selbstständiger Berater gearbeitet, davor war er in verschiedenen Managementfunktionen bei TNT und der Deutsche-Post-Tochter Danzas tätig gewesen.

Salzmann ist seit 2008 CFO bei der ProSiebenSat1 Media AG. Zuvor war er seit 1994 bei einigen anderen Unternehmen ebenfalls als Finanzchef tätig gewesen, unter anderem bei O2 Germany und Philips Elektro Hausgeräte.

Mit der Ernennung von Utnegaard würde die Interimsleitung durch Herbert Bodner enden. Der frühere Unternehmenschef und Aufsichtsrat war eingesprungen, nachdem sich Roland Koch nach einer Reihe von Gewinnwarnungen von der Unternehmensspitze zurückziehen musste. Salzmann folgt Joachim Müller, der ebenfalls seinen Abschied angekündigt hatte, aber mit dem Aufsichtsrat vereinbart hatte, bis zur Bestellung eines Nachfolgers im Amt zu bleiben.

Peter Maurer