Karriere-News

Ihre gewählten Filter:

Iris Schöberl möchte Andreas Mattner nachfolgen

Arbeiten seit Jahren im ZIA zusammen: Andreas Mattner und Iris Schöberl.

Arbeiten seit Jahren im ZIA zusammen: Andreas Mattner und Iris Schöberl.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Stefan Merkle

Köpfe 20.03.2024
Beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) endet im Juni die Ära von Andreas Mattner. Er wird sich nicht mehr als Präsident zur Wahl stellen. Seine Nachfolge möchte Iris Schöberl ... 

Beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) endet im Juni die Ära von Andreas Mattner. Er wird sich nicht mehr als Präsident zur Wahl stellen. Seine Nachfolge möchte Iris Schöberl antreten.

Schöberl, zurzeit Vizeprädidentin und ungefähr zehn Jahre für den Verband aktiv, stellt sich am 10. Juni den Mitgliedern des ZIA als neue Präsidentin zur Wahl. Am Montag vor dem Tag der Immobilienwirtschaft in Berlin dürfen die rund 37.000 Mitglieder:innen über die künftige Chefin abstimmen.

Schöberl ist seit Jahren die Wunschkandidatin von Andreas Mattner. Mattner steht seit 2009 an der Spitze des ZIA und wollte eigentlich schon vor drei Jahren, als seine Wiederwahl anstand, Schluss machen. Doch die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben ihn abgehalten. Jetzt aber sieht er die Zeit für einen Wechsel gekommen. „Es geht hier nicht um mich, sondern um den ZIA und darum, Kontinuität zu haben“

Schöberl hat nicht lange gezögert als Mattner sie gefragt hat, ob sie sein Amt übernehmen möchte. „Ich habe vielleicht fünf Minuten überlegt: Schaffe ich das? Es ist schließlich ein sehr anspruchsvolles Ehrenamt. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich das leisten kann und auch will.“ Den Vorstand des ZIA hat Schöberl, Managing Director Germany von Columbia Threadneedle Investments, bereits von sich überzeugt – er steht einstimmig hinter ihrer Nominierung. Jetzt müssen noch die Mitglieder dem Wechsel zustimmen.

Ein Doppelinterview mit Iris Schöberl und Andreas Mattner lesen Sie in der aktuellen IZ 12/2024.

Brigitte Mallmann-Bansa

"Spielregeln der Macht verändern"

Preisträgerin des W.I.R.E.-Award 2016: Marion Schmitz-Stadtfeld.

Preisträgerin des W.I.R.E.-Award 2016: Marion Schmitz-Stadtfeld.

Bild: Daniel Hofer/Heuer Dialog GmbH

Karriere 15.12.2016
Frauen in der Immobilienwirtschaft sind zuerst und zuletzt Frauen in der Immobilienwirtschaft: Leute, die einen guten oder weniger guten Job machen. Und so drehte sich der 2. Jahreskongress ... 

Frauen in der Immobilienwirtschaft sind zuerst und zuletzt Frauen in der Immobilienwirtschaft: Leute, die einen guten oder weniger guten Job machen. Und so drehte sich der 2. Jahreskongress Immobilien-Frauen von Heuer Dialog nur zum kleineren Teil um die Frau auf der Karriereleiter - und zum größeren Teil um Immobilienthemen, die alle in der Branche umtreiben, ob Männlein oder Weiblein.

Eine Veranstaltung, die ein bestimmtes Geschlecht in ihrem Namen ein- und das andere damit ausschließt, wirkt auf den ersten Blick vielleicht "sexistisch", wie Architekt und Keynote-Speaker Eike Becker auf der Vorabendveranstaltung anmerkte. Doch die "Old Boys Networks" sind in der Immobilienwirtschaft, wenn man Becker glauben darf, noch immer so massiv präsent, dass Netzwerkveranstaltungen, die sich speziell an Frauen richten, doch ziemlich harmlos anmuten.

"In der Immobilienwirtschaft haben es Frauen schwerer als in anderen Bereichen", so Becker. Die Männer, die an den Hebeln der Macht sitzen, "wollen diejenigen, die anders sind als sie, draußen halten. Darum sind so wenige Frauen unter den Entscheidungsträgern der Immobilienwirtschaft." Dabei wäre es für die Immobilienbranche und die Gesellschaft insgesamt ein Segen, wenn die Hürden, die die Immobilienwirtschaft auf den Karrierewegen von Frauen errichtet, schleunigst zu Fall kämen: "Es ist ein Desaster, dass eine kleine Gruppe entscheidet, wie unsere gebaute Umwelt aussieht - und alles um uns herum ist ja gebaute Umwelt."

Verglichen mit anderen (Netzwerk-) Veranstaltungen der Branche tauchten auf dem Frauenkongress auffällig viele jüngere Köpfe auf. Wohl nicht nur, um sich über den Stand der Digitalisierung in der Immobilienbranche, zu modularem Wohnungsbau oder über "Erlebniswelten mit Aufenthaltsqualität" (also den guten alten stationären Einzelhandel in Zeiten des Klick-Konsums) auszutauschen. Sondern sehr wahrscheinlich auch, um mit Tipps und Tricks für die eigene Karriere und wertvollen Kontakten zu Zunftgenossinnen, die es schon geschafft haben oder zumindest schon ein paar Schritte weiter sind, nach Hause zu gehen. Für diese Theorie spricht jedenfalls, dass Workshops zu "Frauen in Führung" und Start-ups reißenden Absatz fanden, während ein Workshop zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie kaum Teilnehmerinnen anlockte. Was allerdings nicht mehr überraschte, nachdem am Vorabend nur drei Finger hochgegangen waren, als Keynote-Speaker Becker gefragt hatte, wie viele Anwesende schon mal eine Babypause eingelegt hätten. Einer davon gehörte übrigens dem Redner selbst.

In die Höhe reckte am Vorabend auch Marion Schmitz-Stadtfeld etwas. Die Leiterin Integrierte Stadtentwicklung von NH ProjektStadt, einer Tochter der Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt, wurde von Heuer Dialog mit dem W.I.R.E.-Award (Women In Real Estate) für mutige Immobilienfrauen ausgezeichnet. Unter anderem deshalb, weil sie, die zugleich die Koordinierungsstelle Integrierte Flüchtlingsansiedlung des landeseigenen hessischen Wohnungsunternehmens leitet, sich schon vor der großen Flüchtlingswelle über die integrative Unterbringung von Geflüchteten Gedanken gemacht und kostengünstige, aber schöne Lösungen gefunden habe: "Ikea in Containerbauweise", lobte Laudatorin Iris Schöberl. So und durch eine offensive und ehrliche Kommunikation würden "Anwohnern von vornherein Ängste genommen".

Wobei in gewissen Fällen Angst ja auch ganz gut tun kann. Angst um den eigenen Fortbestand z.B. Dass Immobilienunternehmen zurzeit nur 5% ihres Jahresumsatzes in Digitalisierung investieren, erklärte Sonja Kury, Business Development Manager der Crowdfunding-Plattform Exporo, so: "Der Druck ist wohl noch nicht groß genug. Wenn ich in einen Schuhladen gehe und mir gefällt ein Schuh nicht, habe ich noch 50 Alternativen. Bei Bürostandorten ist die Auswahl viel kleiner." Jonas Haberkorn, der den Blog Gewerbe-Quadrat.de betreibt, sah das ähnlich: "Uns geht's einfach zu gut. Der Aufwärtstrend hält seit sieben Jahren an."

Der typische Kunde von Exporo ist übrigens, rein statistisch betrachtet, im Schnitt 52 Jahre alt und zu 80% ein Mann. "Die Crowd ist männlich", pflichtete Uli W. Fricke, Geschäftsführerin von FunderNation, bei. Diese Crowdinvesting-Plattform bietet u.a. Investments speziell in von Frauen geführte Start-ups an. "Die wachsen meistens langsamer. Aber dafür gibt es sie noch, wenn viele Unternehmen, die von Männern gegründet wurden, längst von der Bildfläche verschwunden sind", so Fricke. Oder um es mit den Worten von W.I.R.E.-Preisträgerin Schmitz-Stadtfeld zu sagen: "Es geht nicht nur darum, die Spielregeln der Macht zu adaptieren. Wir müssen sie auch verändern."

Die eigene Existenzberechtigung stellt offenbar auch der Asset-Manager und Projektentwickler Beos ab und an infrage. Denn in einer Zeit, in der man nicht mehr ins Büro gehen muss, um arbeiten zu können, ist das Geschäftsmodell mit der Vermietung fester Räume als Arbeitsplatz womöglich endlich. Und so räumte denn auch Inga Kühn, Senior Projektmanagerin für Daten und Prozessmanagement, ein, dass man sich im Hause Beos schon mal mit der Frage konfrontiert: "Gibt es uns als Vermieter irgendwann noch?"

Kühn spielte in ihren Ausführungen mit dem Gedanken, nicht mehr bestimmte Flächen an bestimmte Nutzer zu vermieten, sondern womöglich in Zukunft "Clubmitgliedschaften" für mobile Mieter anzubieten, die sich nicht mehr für fünf oder gar zehn Jahre an einen Standort binden wollen und/oder können: "Heute Berlin, morgen Hamburg, übermorgen München." Womit der klassische Bürovermieter, der seine Immobilien heute schon atmen lassen können muss, wenn er sich wachstumsfreudige und mit wandelbaren Arbeitsplatzwünschen daherkommende Start-ups ins Haus holt, endgültig in Richtung Betreiber gerutscht wäre.

Brigitte Adam, Mitinhaberin des Sachverständigenbüros ENA Experts, brachte in diesem Zusammenhang eine spannende Idee ins Gedankenspiel: "Büromieten werden sich Umsatzmieten für Einzelhandelsimmobilien oder umsatzabhängigen Hotelpachten annähern." Heißt: Die Raumkosten würden vom Büroimmobiliennutzer künftig stärker in den Kontext seiner Gesamtkosten gestellt und/oder an Umsatz, Betriebsergebnis, Gewinn oder was auch immer gekoppelt betrachtet.

Auch der stationäre Handel muss sich neu erfinden. Denn: "Bloß einkaufen kann ich auch zuhause", sagte Martina Schäfer, Geschäftsführerin von comlex.eu (Mietvertragsmanagement für Einzelhändler und Systemgastronomen). Wie sie sich den Laden der Zukunft vorstellt, beschrieb sie so: "Mehr Fläche, aber weniger Produkt: Weil der Kunde, der sich z.B. für eine Musikanlage interessiert, sie im Laden ausprobieren will. Ich will dabei wie zuhause auf der Couch liegen und etwas trinken. Und ich will freies WLAN haben, damit ich die Anlage, wenn sie mir gefällt, direkt online bestellen kann."

Innenarchitektin Tina Jokisch von Schwitzke & Partner steuerte ein Beispiel aus ihrer Praxis bei, wie der immobile Handel Alleinstellungsmerkmale aufzubauen versucht. Jokisch hat für den Londoner Flagshipstore von Tommy Hilfiger einen "Smart Mirror" mitentwickelt: Der Spiegel erkennt über einen RFID-Code, was die Kundin gerade anprobiert - und spricht Empfehlungen aus, welche anderen Teile dazu passen würden. Oder die Dame schlüpft in ein Abendkleid: Sofort wird das Licht heruntergedimmt, und eine Melodie ertönt.

Harald Thomeczek

Marion Schmitz-Stadtfeld erhält Award für mutige Immofrauen

"W.I.R.E.-Award"-Gewinnerin 2016: Marion Schmitz-Stadtfeld.

"W.I.R.E.-Award"-Gewinnerin 2016: Marion Schmitz-Stadtfeld.

Bild: Daniel Hofer/Heuer Dialog GmbH

Karriere 09.12.2016
Der W.I.R.E.-Award (Women In Real Estate) des Veranstalters Heuer Dialog geht in diesem Jahr an Marion Schmitz-Stadtfeld, Leiterin Integrierte Stadtentwicklung von NH ProjektStadt, einer ... 

Der W.I.R.E.-Award (Women In Real Estate) des Veranstalters Heuer Dialog geht in diesem Jahr an Marion Schmitz-Stadtfeld, Leiterin Integrierte Stadtentwicklung von NH ProjektStadt, einer Tochter der Wohnungsgesellschaft Nassauische Heimstätte/Wohnstadt. Sie machte mit ihrem frühzeitigen und innovativen Engagement bei der Unterbringung von Geflüchteten auf sich aufmerksam - aber nicht nur.

Schmitz-Stadtfeld, die die Koordinierungsstelle Integrierte Flüchtlingsansiedlung des landeseigenen hessischen Wohnungsunternehmens leitet, habe sich schon vor der großen Flüchtlingswelle der Frage, wie geflüchtete Menschen kostengünstig, aber schön untergebracht werden können, angenommen und diese in den Kontext der Stadtentwicklung gestellt. Herausgekommen sind Unterkünfte, die Iris Schöberl, Laudatorin und W.I.R.E.-Preisträgerin 2015, als "Ikea in Containerbauweise" lobte: So und durch eine offensive und ehrliche Kommunikation würden "Anwohnern von vornherein Ängste genommen".

Der Wirkungskreis von Schmitz-Stadtfeld reicht weit über die innovative und integrative Ansiedlung von Flüchtlingen hinaus. Nach eigenem Bekunden verwendet sie ja auch "nur 3% meiner Arbeitszeit" auf diesen Teil ihres Jobs, und auch die Jury des W.I.R.E.-Awards stellte auf ihre vielfältigen Leistungen in der Umsetzung innovativer Wohnformen, z.B. für Studierende (modulares Bauen/Pop-up-Wohnen als Zwischennutzung) sowie in der Entwicklung und Gestaltung von (Innen-)Städten und Quartieren (Erhöhung der Aufenthaltsqualität von Gemeinschaftsflächen, Nachverdichtung/Aufstockung, Bürgerbeteiligung, Integration von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Nutzungen), ab.

Den W.I.R.E.-Award versteht der Veranstalter als Auszeichnung für Immobilienfrauen, "die mit Mut in der Branche auf sich aufmerksam" machen. Die ausgezeichnete Frau "steht ein für ihre Immobilienprojekte, ihr Unternehmen, ihre Mitarbeiter oder ihre Visionen etwa um zukunftsorientierte Maßnahmen und Lösungen zu entwickeln und voranzutreiben, um so mit ihrer Persönlichkeit auf gesellschaftliche Entwicklungen und die Immobilienbranche Einfluss zu nehmen".

Am zweiten Jahreskongress Immobilien-Frauen von Heuer Dialog nahmen 130 vorwiegend weibliche Köpfe der Immobilienwirtschaft teil. Mehr als im Vorjahr also, als die Teilnehmerzahl bei 120 lag.

Mehr über die diesjährige Netzwerkveranstaltung, auf der sich in diesem Jahr wieder diverse Entscheiderinnen aus der Branche, aber auch auffällig viele junge Immobilienfrauen tummelten, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Immobilien Zeitung (IZ 50/16), die am 15. Dezember erscheint.

Harald Thomeczek

"Nutzen Sie Ihre Macht, liebe Damen!"

Wie das "Ich" zur Marke wird, erklärte die Expertin für Markenführung Andrea Och. Für den Erfolg seien Selbstmarketing und Beziehungen wichtiger als Leistung.

Wie das "Ich" zur Marke wird, erklärte die Expertin für Markenführung Andrea Och. Für den Erfolg seien Selbstmarketing und Beziehungen wichtiger als Leistung.

Bild: sma

Karriere 17.12.2015
Wer nach oben will, braucht Helfer. Die finden sich vor allem im eigenen Netzwerk. Rund 125 Frauen haben das ihre beim ersten Jahreskongress Immobilien-Frauen in Berlin aktiv erweitert. ... 

Wer nach oben will, braucht Helfer. Die finden sich vor allem im eigenen Netzwerk. Rund 125 Frauen haben das ihre beim ersten Jahreskongress Immobilien-Frauen in Berlin aktiv erweitert. Auch in Aufsichtsräte führt der Weg nicht über Seminare, sondern über die richtigen Kontakte.

Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat, sagt der Volksmund. Im modernen Wirtschaftsleben spielen sie eine wichtige Rolle. "55% des Business-Erfolgs hängen vom persönlichen Netzwerk(en) ab", sagte die Netzwerkexpertin Petra Polk auf dem von Heuer Dialog veranstalteten ersten "Jahreskongress Immobilien-Frauen" in Berlin. "Netzwerken wird von den wenigsten Frauen aus der Immobilienwirtschaft als Schlüssel zum Erfolg erkannt", war auch die Beobachtung von Christine Hager, Geschäftsführerin von Redos Retail und Vorsitzende des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft. Darum rief sie die ca. 125 Teilnehmerinnen des - so der Untertitel der Veranstaltung - "Netzwerkkongresses für Frauen, die den Takt angeben", dazu auf, die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen: "Netzwerken Sie und machen Sie vor allem auch Geschäft miteinander." Denn Frauen haben längst Wirtschaftsmacht. Mit 18 Billionen USD ist sie doppelt so groß wie die von China und Indien zusammen, sagte Polk.

Dennoch sind Frauen auf den Führungsposten bislang noch unterrepräsentiert. Großes Interesse fand deswegen eine Vortragsrunde über die Aufstiegsmöglichkeiten in Aufsichtsräte und Vorstände. Dorthin führen die Wege ebenfalls fast nur über Netzwerke. Denn über Personalberater werden nur wenige Prozent der Aufsichtsposten besetzt. Die meisten Menschen entscheiden sich bei der Vergabe von Führungspositionen für Personen, zu denen sie bereits ein Vertrauensverhältnis haben. Zum Selbstzweck darf Networking allerdings nicht werden: "Sie müssen sich schon unter den richtigen Leuten vernetzen", so Martin Kaspar, Senior Manager bei PricewaterhouseCoopers. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft biete Seminare zur Vorbereitung auf ein Aufsichtsratsmandat an (siehe Schlussinfo). Aber ein Seminar bringe noch kein Mandat, sagt Kaspar. Das müsse über das eigene Netzwerk kommen.

Künftig wird die Frauenquote von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig den Druck im Kessel der Unternehmen erhöhen. Und zwar nicht nur für jene 108 Konzerne, die künftig einen Frauenanteil von mindestens 30% in ihren Aufsichtsräten aufweisen müssen, sondern auch für die Unternehmen, die sich selbst (beliebige) Zielvorgaben setzen und erfüllen müssen: "Der Staat wird Aufträge verstärkt an Unternehmen vergeben, die die Ziele der Ministerin verinnerlichen und auch umsetzen", prophezeite Ulrike Detmers, Gesellschafterin und Mitglied der Unternehmensleitung des Backwarenherstellers Mestemacher.

Aber: Die Frauenquote "kann nur Türen öffnen - hindurchgehen und sich beweisen müssen Sie schon selbst", rief Monika Schulz-Strelow, Präsidentin des Vereins Frauen in die Aufsichtsräte, den Anwesenden zu. Allein die Diskussion um die Quote habe "mehr Chancen als noch vor fünf oder sieben Jahren eröffnet". Frauen sollten diese Errungenschaften nicht selbst torpedieren: "Sagen Sie nie, dass Sie gegen die Frauenquote sind und dass Sie das nicht alles selber geschafft haben - das würde in der gleichen Situation kein Mann sagen."

Nicht auf den Mund gefallen ist der typische Mann, wenn es um die Formulierung seiner Gehaltsvorstellung geht. "Bei Mitarbeiterinnen dagegen war ich es gewohnt, dass sie warten, bis ich ihnen eine Gehaltserhöhung anbiete - und dafür erwartete ich auch noch Dankbarkeit. Ich hatte ein männliches Rollenmuster in mir", berichtete Iris Schöberl, Managing Director von BMO Real Estate Partners mit rund 50 Mitarbeitern, davon 60% Frauen.

Ihren Heureka-Moment hatte Schöberl, als eine von ihr günstig eingekaufte Asset-Managerin plötzlich von sich aus mehr Geld wollte. Eine Gehaltsanalyse im eigenen Unternehmen ergab: "Alle Frauen verdienten auf vergleichbarer Position weniger als ihre männlichen Kollegen, sie waren systematisch unterbezahlt." Zu so viel schonungsloser Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und Offenheit vor einem vollen Plenum gehört eine Menge Mut. Allein dafür hätte Iris Schöberl schon einen Preis verdient.

Und sie bekam ihn: Schöberl erhielt den Woman in Real Estate (kurz W.I.R.E.)-Award. Diese Auszeichnung würdigt Frauen, die durch mutige Entscheidungen in Erscheinung getreten sind und damit als Vorbilder für andere Frauen in der Branche dienen können. "Iris Schöberl ist eine Kämpferin - für ihre Sache und für ihr Team. Und wenn der Wind von vorne weht, stellt sie sich vor ihre Leute", so Laudatorin Elisabeth Kammermeier, geschäftsführende Gesellschafterin von Activ Consult Real Estate und Beiratsmitglied des Jahreskongresses Immobilien-Frauen.

Die geschlechterbedingte Ungleichheit in der Bezahlung ihrer Mitarbeiter hat Schöberl nach eigener Aussage inzwischen abgestellt. Künftig können Frauen die Gehaltsungleichheit selbst erfragen. Im Referentenentwurf für das geplante Lohngleichstellungsgesetz des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist ein individueller Auskunftsanspruch für alle Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst vorgesehen.

Schöberl ist damit ein schönes Beispiel für den Aufruf von Andrea Och, Führungskräftecoach und Expertin für Markenführung: "Macht ist nicht per se etwas Schlechtes. Nutzen Sie sie zum Wohle von uns allen!"

Och hatte viele weitere wertvolle Ratschläge, wie man aus sich eine Marke macht, zum Frauen-Kongress mitgebracht: "Haben Sie Ziele und formulieren Sie sie schriftlich." Wer seine Ziele aufschreibe, sei nämlich gezwungen, so Och, sie zu Ende zu denken. Und er könne sie sich jeden Morgen vornehmen und überlegen, welchen konkreten Schritt er heute gehen könne und an wen er "ran muss, um sein Ziel zu erreichen". Denn der Schlüssel zum Erfolg bestehe nur zu 10% aus Leistung: 30% seien Selbstvermarktung und der Löwenanteil, 60%, seien Beziehungen.

Beeindruckende Ergebnisse einer Untersuchung unter Harvard-Absolventen präsentierte Och den Teilnehmern. Absolventen, die ihre Ziele schriftlich notiert haben, verdienten in den ersten Jahren nach ihrem Abschluss mehr als dreimal so viel wie ihre Kommilitonen, die ihre Ziele nicht aufgeschrieben hatten. Und sogar zehnmal so viel wie ihre Studienkollegen, die sich erst gar keine Ziele gesetzt hatten. "Oh mein Gott", entfuhr es einer Teilnehmerin, "ich schreibe mir sofort ein Ziel auf."

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC bietet Seminare u.a. zur Vorbereitung auf eine Aufsichtsratsposition an. Eine Einführung bietet die Publikation "Boardroom - Die Unternehmensüberwachung - Überblick und Praxistipps", die kostenlos unter www.pwc-wissen.de erhältlich ist . Zudem gibt es einen Newsletter für Aufsichtsräte (www.pwc.de; Menü: Wissen und Events - Newsletter - Newsletter rund um Kapitalmarkt und Rechnungslegung - 404 PwC für Aufsichtsräte) sowie eine entsprechende App: www.pwc.de/boardroom-app.

Sonja Smalian,Harald Thomeczek

ZIA beruft Regionalvorstände

Köpfe 17.11.2014
Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) hat seine sechs Regionalvorstände berufen. Sie vertreten die Interessen der Immobilienwirtschaft gegenüber Landes- und Kommunalpolitikern.Neu in den ... 

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) hat seine sechs Regionalvorstände berufen. Sie vertreten die Interessen der Immobilienwirtschaft gegenüber Landes- und Kommunalpolitikern.

Neu in den Vorstand der Region Süd wurden Heike Piasecki (BulwienGesa), Jürgen Paskert (KPMG), Rainer Thaler (Investa) und Brigitte Walter (Real I.S.) berufen. Im Amt bestätigt wurden Oliver Priggemeyer (IC Immobilien Holding) sowie die Regionalvorstandssprecherin Iris Schöberl (F&C REIT).

In der Region Südwest kamen Dirk Tönges (Treureal) und Jochen Renz (Renz Solutions) neu hinzu. Sprecher Thomas Jaißle (Drees & Sommer) wurde im Amt bestätigt.

Den Regionalvorstand Nord verstärkt Sabine Barthauer (Deutsche Hypothekenbank). Unverändert gehören Andreas Wende (Savills) als Sprecher sowie Peter Axmann (HSH Nordbank), Prof. Philip Goltermann (Drees & Sommer) und Michael Schmidt als dem Team an.

Neu in den Regionalvorstand West wurden Dr. Michael Hartung (Metro Properties) und Günter Nikelowski (Strabag Real Estate) berufen. Hans-Richard Schmitz (Hamborner Reit) bleibt Sprecher.

Dr. Constantin Westphal (Nassauische Heimstätte) ist neues Mitglied des Regionalvorstands Mitte. In ihren Ämtern bestätigt wurden Sprecher Axel König (NAI Apollo), Michael Wisser (Wisag) und Thaddäus Zajac (aurelis Real Estate).

In der Region Ost wurden Niclas Karoff (TLG Immobilien) als Sprecher sowie Gero Bergmann (BerlinHyp), Prof. Dr. Stephan Bone-Winkel (Beos), Dr. Thomas Herr (Valteq/CBRE) und Dr. Christian Schede (Olswang Germany) als Vorstandsmitglieder bestätigt.

Sonja Smalian