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Corestate und René Parmantier gehen getrennte Wege

René Parmantier.

René Parmantier.

Quelle: kplus konzept

Köpfe 18.07.2022
René Parmantier, Ex-CEO von Corestate Capital und zwischenzeitlich zum Geschäftsführer der Corestate Bank heruntergestuft, hat sich am vergangenen Donnerstag aus der ... 

René Parmantier, Ex-CEO von Corestate Capital und zwischenzeitlich zum Geschäftsführer der Corestate Bank heruntergestuft, hat sich am vergangenen Donnerstag aus der Corestate-Gruppe verabschiedet. Ein Nachfolger ist noch nicht da.

Parmantier hatte im Dezember 2020 auf dem Stuhl des Corestate-CEO Platz genommen. Quasi als Nachfolger für den eigentlich für diese Rolle ausersehenen Ex-Patrizia-Manager Klaus Schmitt, der nach einer Rochade im Aktionärskreis noch vor Amtsantritt wieder abbestellt wurde.

In Parmantiers Amtszeit fällt nicht zuletzt der Erwerb der Finanzierungsplattform Aggregate Financial Services (AFS), mit dem Parmantier die Bindung von Corestate zum Adler-Group-Aktionär Aggregate Holdings festigte. AFS wurde nach der Übernahme in Corestate Bank umbenannt. Finanziert wurde der Deal im Wesentlichen mit der Ausgabe neuer Corestate-Aktien, was einer Kapitalerhöhung um 33% entsprach.
Anfang März, nach 15 Monaten als Corestate-Chef, wurde der frühere Oddo-Seydler-Banker Parmantier von seinem CEO-Amt entbunden zum Leiter des Segments Real Estate Debt und Geschäftsführer der Corestate Bank heruntergestuft. Diese Posten hatte er zunächst, im Februar, zusätzlich zu seiner CEO-Rolle mitübernommen. 

Die AFS-Gründer und Gesellschafter Johannes Märklin und Sebastian Ernst rutschten mit der Übernahme im Januar 2021 in den Vorstand von Corestate und sollten dort mindestens drei Jahre bleiben. Im Februar dieses Jahres übernahm aber Parmantier die Geschäftsführung der Corestate Bank, als der Aufsichtsrat Märklin und Ernst zwei Jahre vor Ablauf ihrer Vorstandsverträge von ihren Ämtern entband. Auf der Hauptversammlung Ende Juni verweigerten die Aktionäre Ernst und Märklin – als einzigen von zehn Vorstandsmitgliedern und Aufsichtsräten des Geschäftsjahres 2021 – die Entlastung. 

Den bei der Übernahme verbuchten immateriellen Firmenwert von AFS hat Corestate zwischenzeitlich um zwei Drittel abgeschrieben. Im Juni erklärte das Unternehmen, neben einer weiteren substanziellen Wertberichtigung auf den Goodwill des Mezzanine-Gebers HFS auch den Hoffnungswert der Corestate Bank um ca. 61 Mio. Euro herunterzuschrauben. Im Geschäftsbericht steht die Ex-AFS noch mit einem Goodwill von 94,6 Mio. Euro zu Buche.

Doch zurück zur Parmantier: Am 14. Juli haben sich die Wege von Corestate und Parmantier getrennt, wie das Unternehmen auf Anfrage bestätigt. Das Magazin Wirtschaftswoche hatte zuerst über Parmantiers Abgang berichtet. 

Die Corestate Bank wird jetzt von Thomas Waldhard-Knopp, Head of Compliance bei der Corestate Bank, und Dirk Giessamer, Group Head of Technology bei der Corestate Capital Group, geführt. Das ist aber nur eine vorübergehende Lösung: „Die Nachfolgesuche für Herrn Parmantier läuft bereits“, teilt das Unternehmen mit.

Der Geschäftsleitung der Corestate Bank gehört zudem die neue Vertriebschefin Nadja Hoppe an, die im Frühjahr für den vorherigen Group Head of Sales Philipp Ellebracht aufgerückt war. Ellebracht wirkte gut ein Jahr bei Corestate. CEO und Großaktionär Stavros Efremidis verantwortet operativ den Gesamtbereich Real Estate Debt, also die Corestate Bank und den Mezzanine-Finanzierer HFS. Dem Verwaltungsrat von HFS gehörte Parmantier auch an, „diese Position wird zeitnah nachbesetzt“.
Harald Thomeczek

Lars Schnidrig verlässt Corestate jetzt doch

Köpfe 31.05.2021
Lars Schnidrig verlässt Corestate mit einem halben Jahr Verspätung. Die Suche nach einem neuen CFO läuft. ... 

Lars Schnidrig verlässt Corestate mit einem halben Jahr Verspätung. Die Suche nach einem neuen CFO läuft.

Der Finanzvorstand des Investmentmanagers wird seinen bis Ende 2023 laufenden Vertrag nicht erfüllen. Schnidrig hat gekündigt. Sein letzter offizieller Arbeitstag ist heute, sein Vertrag wird zum 31. Juli aufgelöst.

Zu den Gründen der Trennung schweigt sich Corestate aus. Das Unternehmen schreibt nur, diese erfolge "aus persönlichen Gründen", "auf Wunsch" von Schnidrig und "im besten Einvernehmen".

Schnidrig hätte Corestate eigentlich schon Ende Dezember 2020 verlassen sollen. An seiner Statt hätte der ehemalige Patrizia-COO Klaus Schmitt in die CEO-Rolle schlüpfen sollen.

Es kam anders: Nicht Schmitt, sondern René Parmantier, langjähriger CEO der Oddo Seydler Bank, betrat vor sechs Monaten die Kommandobrücke. Statt Corestate wie geplant zu verlassen, blieb Schnidrig im Vorstand, wechselte aber vom CEO-Sitz auf den Stuhl des Finanzvorstands. Er unterzeichnete damals einen Dreijahresvertrag.

CEO René Parmantier macht den CFO-Job vorläufig mit

Die Suche nach einem Nachfolger für Schnidrig will Corestate "umgehend einleiten". Bis ein neuer Finanzchef gefunden ist, macht CEO Parmantier Schnidrigs Arbeit mit.

Schnidrig war vor knapp vier Jahren zu Corestate gestoßen. Er kam im Juli 2017 von Vonovia, wo er Leiter Finanzen und Treasury war, und beerbte Daniel Schoch als CFO. Nach dem überraschenden Aus von Michael Bütter, heute CEO von Union Investment Real Estate, nach acht Monaten Amtszeit als Corestate-Chef übernahm Schnidrig Anfang 2019 zusätzlich das CEO-Amt. Als Schndrig zwei Monate später zur Dauerlösung befördert wurde, gab er den CFO-Posten an Martin Bassermann ab, ehe er den CFO-Stab Ende 2020 wiederum von Bassermann übernahm.

Harald Thomeczek

Fundamenta Deutschland holt Klaus Schmitt als Aufseher

Köpfe 27.05.2021
Klaus Schmitt ist diesen Monat in den Aufsichtsrat der Fundamenta Group Deutschland eingezogen. ... 

Klaus Schmitt ist diesen Monat in den Aufsichtsrat der Fundamenta Group Deutschland eingezogen.

Der ehemalige COO des Investmenthauses Patrizia leistet in dem Kontrollgremium Dr. Christoph Zaborowski und dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Gründer der Fundamenta Group, David Garcia, Gesellschaft. Schmitt hätte eigentlich im Januar dieses Jahres CEO von Corestate werden sollen. Daraus wurde nach einer Rochade im Aktionärskreis aber nichts.

Als Vorstandsmitglied von Patrizia half Schmitt in mehr als 17 Jahren mit, die europäischen Assets der Augsburger auf gut 44 Mrd. Euro auszubauen. Aktuell steht der Zeiger bei der Truppe von Wolfgang Egger bei 47 Mrd. Euro.

Die Fundamenta Group Deutschland, Tochter der Schweizer Fundamenta Group Holding, will Ende 2021 bei 1 Mrd. Euro angekommen sein. Zusammen verwalten Mutter und Tochter in der Schweiz und Deutschland Immobilien im Wert von 2,3 Mrd. Euro.

Geführt wird die deutsche Tochter von CEO Christian Paul, Carsten Lehmann (CFO) und Frank Baier (COO). Und das bleibt vorerst auch so: Die drei Herren haben ihre Vorstandsverträge verlängert, und zwar um jeweils zwei Jahre bis Ende 2023 bzw. 2024.

Harald Thomeczek

Klaus Schmitt wird doch nicht Corestate-CEO

Klaus Schmitt.

Klaus Schmitt.

Quelle: Patrizia Immobilien AG

Karriere 10.12.2020
Nächste Volte beim Investmentmanager Corestate: Auf die Rochade im Aktionärskreis und den zweiten Komplettaustausch des Aufsichtsrats in diesem Jahr folgt die Neubesetzung des CEO-Postens. Das ... 

Nächste Volte beim Investmentmanager Corestate: Auf die Rochade im Aktionärskreis und den zweiten Komplettaustausch des Aufsichtsrats in diesem Jahr folgt die Neubesetzung des CEO-Postens. Das Kuriose dabei: Der scheidende CEO Klaus Schmitt geht, bevor er überhaupt angekommen ist.

Das Ehepaar Ketterer und Yannick Heller, denen bislang rund ein Viertel der Corestate-Aktien gehörten, haben fast alle ihre Papiere an verschiedene Investoren verkauft und sind ausgestiegen. Neuer Ankeraktionär mit einem Anteil von 9,9% ist ein Fonds von Vestigo Capital (siehe "Bei Corestate Ketterer raus, Vestigo rein", IZ 49/20). Nach dem Aktionärswechsel hat der komplette Aufsichtsrat abgedankt. Die bisherigen Kontrolleure mit Georg Allendorf an der Spitze waren erst im Juni 2020 angetreten. Ersetzt wird Allendorf durch Friedrich Munsberg. Ihm zur Seite stehen Hermann Wagner und Friedrich Oelrich.

Nicht antreten wird der designierte CEO Klaus Schmitt. Der Ex-Patrizia-Vorstand hätte zum 1. Januar 2021 als Nachfolger von Lars Schnidrig ins CEO-Gewand schlüpfen sollen. Daraus wird nun nichts, wie Corestate inzwischen mitteilte. Stattdessen wird René Parmantier (45) Vorstandsvorsitzender von Corestate. Der neue Aufsichtsrat habe ihn mit sofortiger Wirkung und für eine Amtszeit von drei Jahren zum CEO ernannt, schreibt das Unternehmen. Parmentier war in den vergangenen zwölf Jahren CEO der Oddo Seydler Bank. Diese hätte eigentlich an die von Rolf Elgeti geführte Gesellschaft Obotritia Capital verkauft werden sollen, doch dieser Deal war im Sommer geplatzt. Die drei neuen Aufsichtsräte haben ebenfalls einen Bankenhintergrund.

Und noch eine Überraschung: Der bisherige CEO Lars Schnidrig, der Corestate eigentlich zum Jahresende 2020 hätte verlassen sollen, bleibt nun doch. Er übernimmt den vakanten CFO-Posten, den er schon einmal inne hatte, bevor er zum CEO aufrückte. Schnidrigs neuer Vertrag läuft ebenfalls drei Jahre. Die beiden anderen bestehenden Vorstandsmitglieder, Nils Hübener und der erst im Oktober in das Gremium aufgenommene Daniel Löhken, die als Chief Investment Officer bzw. Chief Legal & HR Officer wirken, bleiben bei ihren vertrauten Rollen.

Der neue Vorstand hat u.a. diese Ziele: Schulden abbauen, die Risikoklassen Core/Core+ ausbauen und das Finanzierungsgeschäft ankurbeln. Parmentier lässt in der Mitteilung wissen: "Ich sehe erhebliches Wachstumspotenzial sowohl im bestehenden Produktbereich des Anlagemanagements als auch und vor allem im Segment Private Debt." Das Mezzanine-Geschäft bleibe attraktiv und das verwaltete Vermögen - aktuell gut 28 Mrd. Euro - solle wachsen.

Schnidrig setzt darauf, dass sie "auf der Basis einer effizienteren Kostenstruktur weitere Fortschritte bei Profitabilität und Umsatzwachstum erzielen können". Zuletzt war Corestate auf Schrumpfkurs. Der Umsatz sackte in den ersten neun Monaten 2020 um 23% auf 142,7 Mio. Euro ab, der bereinigte Konzerngewinn brach von 67,6 auf 20,8 Mio. Euro ein.

Harald Thomeczek

Corestate: Schmitt tritt nicht an, Schnidrig bleibt als CFO

Ex-Patrizia-Vorstand Klaus Schmitt geht bei Corestate schon wieder, noch ehe er angekommen ist.

Ex-Patrizia-Vorstand Klaus Schmitt geht bei Corestate schon wieder, noch ehe er angekommen ist.

Quelle: Patrizia Immobilien AG

Köpfe 02.12.2020
Nächste Volte beim Investmentmanager Corestate: Auf die Rochade im Aktionärskreis und den zweiten Komplettaustausch des Aufsichtsrats in diesem Jahr folgt die Neubesetzung des ... 

Nächste Volte beim Investmentmanager Corestate: Auf die Rochade im Aktionärskreis und den zweiten Komplettaustausch des Aufsichtsrats in diesem Jahr folgt die Neubesetzung des CEO-Postens. Das Kuriose dabei: Der scheidende CEO geht, bevor er überhaupt angekommen ist.

Norbert Ketterer, seine Frau Sandra Ketterer und Yannick Heller, denen bislang rund ein Viertel der Corestate-Aktien gehörten, haben fast alle ihre Papiere an verschiedene Investoren verkauft und sind bei Corestate ausgestiegen. Neuer Ankeraktionär ist ein Fonds von Vestigo Capital: Vestigo Immobilien Investment übernahm einen Anteil von 9,9% am Grundkapital der Gesellschaft.

Nach dem Einstieg von Vestigo und den anderen Investoren, die Corestate nicht beim Namen nennt, hat der komplette Aufsichtsrat abgedankt. Die bisherigen Kontrolleure mit Georg Allendorf an der Spitze waren erst im Juni 2020 angetreten. Ersetzt wird Allendorf durch Friedrich Munsberg. Ihm zur Seite stehen Hermann Wagner und Friedrich Oelrich.

Ein Banker wird neuer CEO

Nicht antreten wird der designierte CEO Klaus Schmitt. Der Ex-Patrizia-Vorstand hätte zum 1. Januar 2021 als Nachfolger von Lars Schnidrig ins CEO-Gewand schlüpfen sollen. Daraus wird nun nichts, wie Corestate gestern am späten Abend mitteilte.

Stattdessen wird René Parmantier (45) Vorstandsvorsitzender von Corestate. Der neue Aufsichtsrat habe ihn mit sofortiger Wirkung und für eine Amtszeit von drei Jahren zum CEO ernannt, schreibt das Unternehmen. Die drei neuen Aufsichtsräte haben ebenfalls einen Bankenhintergrund.

Parmentier war in den vergangenen zwölf Jahren CEO der Oddo Seydler Bank. Diese hätte eigentlich an die von Rolf Elgeti geführte Gesellschaft Obotritia Capital vekauft werden sollen - dieser Deal war im Sommer geplatzt.

Lars Schnidrig geht doch nicht von Bord

Und noch eine Überraschung: Der bisherige CEO Lars Schnidrig, der Corestate eigentlich zum Jahresende 2020 hätte verlassen sollen, bleibt nun doch. Er übernimmt den vakanten CFO-Posten, den er schon einmal inne hatte, bevor er zum CEO aufrückte. Schnidrigs neuer Vertrag läuft ebenfalls drei Jahre. Die beiden anderen bestehenden Vorstandsmitglieder, Nils Hübener und der erst im Oktober in das Gremium aufgenommene Daniel Löhken, die als Chief Investment Officer bzw. Chief Legal & HR Officer wirken, bleiben bei ihren vertrauten Rollen.

Der neue Vorstand hat u.a. diese Ziele: Schulden abbauen, die Risikoklassen Core/Core+ ausbauen und das Finanzierungsgeschäft ankurbeln. Parmentier lässt in der Mitteilung wissen: "Ich sehe erhebliches Wachstumspotential sowohl im bestehenden Produktbereich des Anlagemanagements als auch und vor allem im Segment Private Debt." Das Mezzanine-Geschäft bleibe attraktiv und das verwaltete Vermögen - aktuell gut 28 Mrd. Euro - solle wachsen.

Schnidrig hofft, "auf der Basis einer effizienteren Kostenstruktur weitere Fortschritte bei Profitabilität und Umsatzwachstum erzielen können". Zuletzt waren Gewinn und Umsatz auf einem Schrumpfkurs. Der Umsatz sackte in den ersten neun Monaten 2020 um 23% auf 142,7 Mio. Euro ab, der bereinigte Konzerngewinn brach von 67,6 Mio. auf 20,8 Mio. Euro ein.

Harald Thomeczek

Kommen und Gehen im Corestate-Kosmos

Ralph Winter gründete vor 14 Jahren den Patrizia-Konkurrenten Corestate, nun übernimmt dort ein Ex-Patrizia-Manager das Ruder.

Ralph Winter gründete vor 14 Jahren den Patrizia-Konkurrenten Corestate, nun übernimmt dort ein Ex-Patrizia-Manager das Ruder.

Quelle: 777 Capital Partner

Karriere 15.10.2020
Ralph Winter gründete 2006 den Asset-Manager Corestate und stieg dort Ende 2019 fast komplett aus. 2006 ist auch das Jahr, seit dem Klaus Schmitt als Vorstand den Asset- und ... 

Ralph Winter gründete 2006 den Asset-Manager Corestate und stieg dort Ende 2019 fast komplett aus. 2006 ist auch das Jahr, seit dem Klaus Schmitt als Vorstand den Asset- und Investment-Manager Patrizia leitete - bis er das Unternehmen 2020 verließ. Nun übernimmt Schmitt beim Patrizia-Konkurrenten Corestate das Ruder als CEO. Und wetteifert künftig auch mit Ralph Winter: Der kehrt mit einer Investment-Boutique ins Geschäft mit vermögenden Investoren zurück.

Schmitt hatte den börsennotierten Immobilienmanager Patrizia in der Position des Chief Operating Officer mitgeführt, ab dem 1. Januar 2021 ist er nun als CEO für den Kurs des ebenfalls börsennotierten Wettbewerbers Corestate verantwortlich. Vielleicht schafft es Schmitt, auch in seine neue Führungsetage etwas mehr Konstanz zu bringen. Schmitt ist nämlich der vierte Corestate-CEO, der innerhalb von vier Jahren bestellt wurde.

Im Jahr 2016 ging das Unternehmen unter dem Vorstandsvorsitzenden Sascha Wilhelm an die Börse. Auf ihn folgte im Mai 2018 Michael Bütter, mit dem das Unternehmen aber schon Ende desselben Jahres ohne Angabe von Gründen die Zusammenarbeit beendete. Bütters Nachfolger Lars Schnidrig hielt sich immerhin 24 Monate, Ende dieses Jahres scheidet er aus dem Unternehmen aus. Sein Vorstandsvertrag lief bis März 2023. Schnidrig wird Corestate verlassen, "um eine neue berufliche Aufgabe zu übernehmen", teilt der Investmentmanager mit.

Auch die Position des Finanzvorstands war bei Corestate zuletzt keine dauerhafte. Aktuell wird ein neuer CFO gesucht, Martin Bassermann kümmert sich währenddessen außerhalb des Vorstands operativ um das Thema Finanzen.

2017 hatte der amtierende CFO Daniel Schoch den Platz für Lars Schnidrig geräumt, bevor dieser den geschassten Michael Bütter - zunächst interimsweise, dann dauerhaft - als CEO ersetzte und Bassermann die Finanzen übertrug. Auch im Aufsichtsgremium des Asset-Managers blieb kürzlich kein Stein auf dem anderen. Anfang Juni wurde der Corestate-Aufsichtsrat komplett ausgetauscht, den Vorsitz hat nun Georg Allendorf.

Corestate begründet die vielen Personalrochaden auf Anfrage mit der "Transformation von einem gründergeführten Unternehmen hin zu einem institutionalisierten Geschäftsmodell". Einen ähnlichen Prozess hat allerdings auch Patrizia hinter sich - dort ist Gründer Wolfgang Egger aber immer noch als CEO am Ruder und sein Vorstandskollege Schmitt hielt es an seiner Seite immerhin vierzehn Jahre lang im Vorstand aus.

Schmitts neuer und alte Arbeitgeber ähneln sich auf den ersten Blick in vielen Bereichen. Beide holen sich ihr Kapital von der Börse, beide bedienen mit ihren Produkten und Dienstleistungen Großanleger und reiche Private aus dem In- und Ausland. Doch mit einer Marktkapitalisierung von 433 Mio. Euro ist Corestate am Kapitalmarkt deutlich weniger wert als Konkurrent Patrizia, der auf 2 Mrd. Euro kommt. Auch bei den betreuten Assets liegen die Firmen weit auseinander, Corestate erreicht 28 Mrd. Euro, inklusive Flugzeugfonds der Hannover Leasing und dem Vermögen der HFS-Mezzaninefonds, Patrizia betreut Immobilienmandate im Volumen von 45 Mrd. Euro.

Beide Firmen waren lange Jahre von der Persönlichkeit ihrer jeweiligen Gründer geprägt. Winter hatte sich allerdings schon vor dem Corestate-IPO in die Rolle des Großaktionärs und Beraters zurückgezogen. Mit dem Verkauf eines letzten großen Winter-Aktienpakets Ende vergangenen Jahres gingen beide Seiten endgültig getrennte Wege. Damals hatte Winter seinen Schritt damit begründet, sein Anlagefokus konzentriere sich mit der Umsiedlung in die USA künftig auf amerikanische Unternehmen.

Doch ausschließlich USA-fixiert scheint Winter nun doch nicht zu sein. Zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten Thomas Landschreiber - er arbeitete von 2014 bis Anfang 2020 als CIO bei Corestate - gründete er kürzlich 777 Capital Partners mit Sitz in Baar im Schweizer Kanton Zug. Das Unternehmen will sich auf Off-Market-Deals in den Segmenten Gewerbe und "innovatives Wohnen" konzentrieren und dabei einen "konsequenten Value-add-Ansatz" verfolgen. Das Investitionsspektrum reicht Winter zufolge "von Debt-Capital über Equity bis hin zu Proptech Private Equity". Vorstände von 777 Capital Partners sind Winter und Landschreiber.

Für die Finanzierungsthemen hat sich 777 Capital Partners Micha Blattmann als Mitgründer und Präsident des Verwaltungsrats ins Boot geholt. Blattmann, bis Mitte 2020 Aufsichtsratschef bei Corestate, ist Mitgründer des Private-Debt-Spezialisten Vicenda Asset Management.

Monika Leykam

Corestate: Klaus Schmitt folgt auf CEO Lars Schnidrig

Klaus Schmitt.

Klaus Schmitt.

Quelle: Patrizia Immobilien AG

Köpfe 06.10.2020
Der Investmentmanager Corestate baut seine Führungsebene personell um. CEO Lars Schnidrig wird zum Jahresende "im besten Einvernehmen" das Unternehmen verlassen, seine Aufgaben übernimmt der ... 

Der Investmentmanager Corestate baut seine Führungsebene personell um. CEO Lars Schnidrig wird zum Jahresende "im besten Einvernehmen" das Unternehmen verlassen, seine Aufgaben übernimmt der ehemalige Patrizia-Vorstand Klaus Schmitt für zunächst drei Jahre. Zudem wächst der Corestate-Vorstand um zwei weitere Neuzugänge.

Schnidrig wird Corestate verlassen, "um eine neue berufliche Aufgabe zu übernehmen", teilt der Investmentmanager mit. Die CEO-Zuständigkeiten fallen dann in die Hände von Schmitt (Jahrgang 1965), der 14 Jahre lang dem Patrizia-Vorstand angehörte. Schon im Frühjahr war sein Weggang dort bekanntgeworden, seinen bis Jahresende 2020 laufenden Vertrag erfüllt er in Form einer Beraterfunktion.

Daniel Löhken wird CLO, der CFO-Posten ist noch unbesetzt

Etwas früher als Schmitt wird Daniel Löhken (Jahrgang 1978) seinen Einstand im Corestate-Vorstand geben. Ab dem 1. November wird er als Chief Legal and HR (CLO) für die Bereiche Recht, Compliance, ESG, Risikomanagement, Personal und die Interne Revision zuständig sein. Er gehört seit Anfang 2018 zur Corestate-Mannschaft, zu seinen früheren Arbeitgebern zählen Vonovia und Clifford Chance.

Wer als CFO für Corestate tätig wird, ist noch offen. Klar ist, dass das Finanzressort künftig eigenständig behandelt wird. "Die Besetzung erfolgt im Rahmen eines strukturierten Prozesses", erklärt Corestate. Nils Hübener bleibt derweil CIO.

Entschuldung steht oben auf der To-Do-Liste

Die Führungsebene werde sich "weiter neben der konsequenten Entschuldung auf den Ausbau der Risikoklassen Core und Core+ konzentrieren". Für 2021 hält Corestate an dem Ziel fest, den Verschuldungsgrad (Nettofinanzverbindlichkeiten im Verhältnis zu Ebitda) auf unter 3.0x zu reduzieren. Das Umsatzziel für das laufende Jahr peilt Corestate innerhalb einer Spanne von 185 Mio. bis 210 Mio. Euro an, das Ebitda sollte zwischen 55 Mio. und 80 Mio. Euro und das bereinigte Konzernergebnis zwischen 25 Mio. und 50 Mio. Euro liegen.

Anke Pipke