Karriere-News

Ihre gewählten Filter:

CEO-Reden: Rolf Buch spricht mehr Kauderwelsch als Klartext

Bulle und Buch: Vonovia-Chef Rolf Buch vor der Frankfurter Börse, an der Vonovia seit Juli 2013 gehandelt wird.

Bulle und Buch: Vonovia-Chef Rolf Buch vor der Frankfurter Börse, an der Vonovia seit Juli 2013 gehandelt wird.

Bild: Vonovia/Martin Joppen

Karriere 11.07.2016
Die Redequalitäten von Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch sind offenbar noch ausbaufähig. Im aktuellen sogenannten Hohenheimer Verständlichkeitsindex (HIX) der Universität Hohenheim landet ... 

Die Redequalitäten von Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch sind offenbar noch ausbaufähig. Im aktuellen sogenannten Hohenheimer Verständlichkeitsindex (HIX) der Universität Hohenheim landet Buch unter den Dax-30-Vorstandsvorsitzenden auf Position 25.

Auf einer Skala von 0 bis 20 erzielt der Vonovia-Chef, der nach dem Aufstieg des Bochumer Wohnungsvermieters in den Dax im Herbst 2015 erstmals im HIX vertreten ist, 11,1 Zähler. Der aktuelle Spitzenreiter, Timotheus Höttges von der Deutschen Telekom erreicht mit 19,5 Punkten fast das Maximum in puncto formaler Verständlichkeit. Im Durchschnitt kommt ein CEO im aktuellen HIX auf einen Wert von 14,3 Punkten (2015: 13,0). Schlusslicht im HIX 2016 ist Stefan Heidenreich vom Konsumgüterkonzern Beiersdorf mit 9,2 Punkten.

Für den HIX haben Professor Dr. Frank Brettschneider und sein Team in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt die Reden der CEOs auf den jüngsten Hauptversammlungen der börsennotierten Aktiengesellschaften im Dax 30 unter die Lupe genommen. Die Reden wurden mit Hilfe einer speziellen Software nach formalen Verständlichkeitskriterien, die auch einer breiteren Öffentlichkeit theoretisch einen Zugang zum Inhalt der Rede garantieren sollen, untersucht. Der Inhalt der Rede, der Aufbau oder Vortragsstil blieben außen vor.

Software ermittelt Wort- und Satzmerkmale

Anhand der Rede-Manuskripte ermittelte die Software für die aktuelle Studie "Klartext oder Kauderwelsch? Die formale Verständlichkeit der CEO-Reden auf den Hauptversammlungen 2016 (Dax-30-Unternehmen)" zahlreiche Wort- und Satzmerkmale. U.a. untersucht wurden die durchschnittliche Satzlänge, der Anteil der Sätze mit mehr als 20 Wörtern, die Anteile von Schachtelsätzen und von Sätzen mit mehr als zwei Informationseinheiten, der Anteil von Passivsätzen, die durchschnittliche Wortlänge sowie die Anteile von abstrakten Substantiven, von Fremdwörtern und von Wörtern aus dem Grundwortschatz.

Vonovia-Chef Buch fällt etwa mit langen Sätzen negativ auf: Mit durchschnittlich knapp 14 Wörtern sind seine Sätze fast doppelt so lang wie die von Telekom-Chef Höttges. Dass in der Kürze die Würze liegt, weiß Buch offenbar durchaus: Mit weniger als 3.000 Wörtern liegt seine Rede in der Kategorie Gesamtredelänge im oberen Mittelfeld. Zudem greift er erfreulich selten auf Passivsätze zurück: Deren Anteil lag in Buchs Rede auf der Hauptversammlung 2016 bei rund 2,4%. VW-Chef Matthias Müller ist mit einem Anteil von 8,3% in dieser Subkategorie unrühmlicher Spitzenreiter. In Sachen unangemessener Gebrauch von Fachausdrücken, die einem Nicht-Fachpublikum das Verständnis erschweren, finden sich in der Studie zwei Negativbeispiele aus Buchs Rede ("like-for-like"; "Loan-to-Value").

Harald Thomeczek

DTZ-Chef Hamacher hat das Unternehmen verlassen

Bild: pm

Köpfe 07.02.2013
Überraschung bei DTZ Deutschland: Interimschef Rainer Hamacher hat das Unternehmen verlassen. Damit steht nach nur neun Monaten ein erneuter Führungswechsel an. Hamacher will sich ... 

Überraschung bei DTZ Deutschland: Interimschef Rainer Hamacher hat das Unternehmen verlassen. Damit steht nach nur neun Monaten ein erneuter Führungswechsel an. Hamacher will sich selbstständig machen und als Partner beim Frankfurter Büromakler black olive advisors einsteigen. Das Unternehmen wurde Mitte 2012 von Oliver Schön gegründet, früher geschäftsführender Gesellschafter von Colliers Schön & Lopez Schmitt.

Hamacher hat die Führung von DTZ Deutschland im April 2012 interimsweise übernommen, nachdem sein Vorgänger Timo Tschammler ebenfalls überraschend seinen Wechsel zu Jones Lang LaSalle bekannt gegeben hatte. Eine endgültige Entscheidung über die Position des Deutschlandchefs zog sich allerdings erstaunlich lange hin. Vor Weihnachten habe es Signale aus London gegeben, sagte Hamacher auf Nachfrage. Er habe sich aber für die Selbstständigkeit entschieden, da er näher an den Kunden sein wolle und er mit Schön einen passenden Partner gefunden habe. "Meine Entscheidung war keine gegen DTZ", erklärt er. In der Tat hatte Hamacher immer betont, das die Gespräche über die Führungsposition in Deutschland von beiden Seiten offen geführt würden und ihm eine stark operative Ausgestaltung wichtig sei.

Von DTZ heißt es, es werde weiter nach einem neuen Deutschlandchef gesucht und man sei in fortgeschrittenen Gesprächen. Deswegen werde es auch keine Interimslösung geben. Das nach dem Ausscheiden von Tschammler gebildete Executive Comittee bestehend aus Estanislau Torrent, Klaus Dalafina, Jan Stadelmann, Claus-Dieter Trapp und Martin Fiedler werde die Geschäfte weiter leiten. Sollte es Abstimmungsbedarf geben, werde Steve Watts, COO Cemea, die Rolle von Hamacher übernehmen, erklärt DTZ. Watts werde auch künftig alle ein bis zwei Wochen in Deutschland sein.

Nach UGL-Übernahme hat komplette damalige Deutschandführung DTZ verlassen

Hamacher war im Juni 2010 in die Geschäftsleitung von DTZ-Deutschland berufen worden und verantwortete dort den Geschäftsbereich Occupational Markets mit den Ressorts Bürovermietung, Tenant Representation und Global Corporate Services. Zuvor war er seit 2007 Niederlassungsleiter von DTZ in Frankfurt gewesen. Nach der Übernahme von DTZ durch den australischen Konzern UGL ist somit kein Mitglied der damaligen Geschäftsführung der Deutschlandtochter mehr an Bord. Neben Hamacher und Tschammler hat auch Hanns-Joachim Fredrich von sich aus das Unternehmen verlassen und ist zu Cushman & Wakefield gewechselt.

Hamacher will künftig als Partner von black olive advisors arbeiten. Derzeit arbeiten bei dem auf Beratungs-, Vermietungs- und Investmentleistungen im Bürosegment spezialisierten Maklerhaus neun Mitarbeiter. Ziel seien 18 bis 20, sagt Hamacher. Geschäftsführer Schön war Ende 2009 aus dem von ihm mitgegründeten Unternehmen Colliers Schön & Lopez Schmitt als Geschäftsführer ausgeschieden, ein Jahr später hat er auch seine Anteile verkauft.

DTZ bekannt für häufige Führungswechsel

Der stetige Wechsel an der Spitze hat bei DTZ Deutschland fast schon Tradition. Nun steht der Amtsantritt des achten Deutschlandchefs innerhalb von rund zehn Jahren an. Zuletzt standen allerdings Timo Tschammler (2009 bis 2012) und Jörg Nehls (2006 bis 2009) jeweils knapp drei Jahre an der DTZ-Spitze. Zuvor gab es allerdings bereits ein stetiges Kommen und Gehen: Nach hohen Verlusten verließ Matthias Müller im November 2002 das Unternehmen, sein Nachfolger Wilfried Widmann folgte ein Jahr später. In beiden Fällen sollen Unstimmigkeiten mit der Zentrale in London die Ursache gewesen sein. Nach eineinhalb Jahren warf auch Jeff Kirchhoff im Juni 2005 das Handtuch, "aus persönlichen Gründen", wie es damals hieß. Bis August 2006 leitete dann David Steventon interimsweise das Deutschlandgeschäft, bevor Nehls übernahm.

Peter Maurer

DTZ trennt sich von Geschäftsführern Nehls und Behrendt

Köpfe 08.06.2009
Das Maklerunternehmen DTZ hat sich von Deutschlandchef Jörg Nehls und Lutz Behrendt getrennt. Man habe sich in gegenseitigem Einvernehmen auf die Beendigung ihrer Verträge als Geschäftsführer ... 
Das Maklerunternehmen DTZ hat sich von Deutschlandchef Jörg Nehls und Lutz Behrendt getrennt. Man habe sich in gegenseitigem Einvernehmen auf die Beendigung ihrer Verträge als Geschäftsführer geeinigt, so die offizielle Lesart. Neuer Deutschlandchef wird Timo Tschammler (32), der seit April 2008 in London als Managing Director International Investment tätig ist. Außerdem wurde Peter Collins (53), seit neun Jahren in verschiedenen Führungspositionen für DTZ tätig, in die Geschäftsführung der DTZ Deutschland Holding berufen.



Für Nehls kommt die Trennung überraschend. Noch vergangenen Mittwoch erläuterte er in einem Redaktionsgespräch gegenüber der Immobilien Zeitung seine Pläne für das laufende Geschäftsjahr. Nehls übernahm am 1. September 2006 die Leitung von DTZ Deutschland. In seine Amtszeit fällt ein rasanter Personalauf- und zuletzt auch wieder Abbau. Von rund 150 Mitarbeitern stieg die Belegschaft auf 370 Vollzeitkräfte, zum größeren Teil durch organisches Wachstum. Im Rahmen von Konsolidierungsbemühungen schrumpfte die Belegschaftsstärke zuletzt wieder auf 265. Im Geschäftsjahr 2007/2008 (1. April bis 31. März) konnte DTZ Deutschland den Umsatz um 52% und den Gewinn um 28% steigern und entwickelte sich damit besser als das Gesamtunternehmen. Für 2008/2009 hat DTZ noch keine Zahlen veröffentlicht, DTZ-Deutschland habe aber keinen Verlust gemacht, betont Nehls.



Mit Tschammler erhält DTZ den sechsten Deutschlandchef innerhalb von acht Jahren. Augenscheinlich ist das Verhältnis zwischen der Londoner und der Frankfurter Zentrale schon lange angespannt. Nach hohen Verlusten verließ Deutschlandchef Matthias Müller im November 2002 das Unternehmen, sein Nachfolger Wilfried Widmann folgte ein Jahr später. In beiden Fällen sollen Unstimmigkeiten mit den Briten die Ursache gewesen sein. Nach eineinhalb Jahren warf auch Jeff Kirchhoff im Juni 2005 das Handtuch, "aus persönlichen Gründen", wie es damals aus London hieß. Bis August 2006 leitete dann David Steventon interimsweise das Deutschlandgeschäft.
IZ