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Peach Property holt Ex-DW-Chef Michael Zahn als Oberaufseher

Michael Zahn.

Michael Zahn.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Jutta Ochs

Köpfe 12.04.2024
Christoph von Schwanenflug

Deutsche Wohnen versüßte Michael Zahn den Abschied mit 7,3 Mio. Euro

Michael Zahn, Ex-CEO von Deutsche Wohnen.

Michael Zahn, Ex-CEO von Deutsche Wohnen.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Jutta Ochs

Köpfe 01.04.2022
Michael Zahn hat für seinen Abschied von Deutsche Wohnen (DW) nach der Übernahme durch Vonovia eine Abfindung von 7,3 Mio. Euro bekommen. Insgesamt verdiente der Ex-CEO von DW im ... 

Michael Zahn hat für seinen Abschied von Deutsche Wohnen (DW) nach der Übernahme durch Vonovia eine Abfindung von 7,3 Mio. Euro bekommen. Insgesamt verdiente der Ex-CEO von DW im vergangenen Jahr 18,3 Mio. Euro.

Zahn hatte noch zwei Jahre Vertrag, sein Kontrakt hatte eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2023. In den Vorstand von Vonovia wollte er am Ende nicht wie ursprünglich vorgesehen einziehen. Ihm war die Rolle des Vize-CEO unter Rolf Buch angedacht.

Zahns Gesamtgehalt für 2021 enthält neben der Abfindung im Wesentlichen eine Grundvergütung über 1,15 Mio. Euro, kurz- und langfristige Boni in Höhe von ca. 9,5 Mio. Euro sowie eine Sonderzahlung „zum Ausgleich vergütungsverzerrender Effekte“, die der Aufsichtsrat mit ihm und den anderen Vorstandsmitgliedern für den – später gekippten – Berliner Mietendeckel beschlossen hatte.

Henrik Thomsen erhielt eine Abfindung über 3,56 Mio. Euro

Zahns früherer Vorstandskollege Henrik Thomsen (Chief Development Officer) – der ebenfalls die Option gezogen hatte, seinen Vertrag im Falle eines Kontrollwechsels zu beenden – erhielt im Januar eine Abfindung über 3,56 Mio. Euro. Im selben Monat wechselte er in den Vorstand der DW-Beteiligung Quarterback Immobilien. Thomsens Gesamtvergütung für 2021 belief sich auf 2,74 Mio. Euro.

DW wird nach der Übernahme durch Vonovia im Oktober künftig in der Konzernbilanz der Bochumer konsolidiert. Im letzten Jahr der Eigenständigkeit verdiente DW nach Steuern 919 Mio. Euro, ca. ein Drittel weniger als im Jahr davor (1,55 Mrd. Euro). Diesen Rückgang führt das Unternehmen auf geringere Verkäufe, Firmenwertabschreibungen, Zeitwertanpassungen von Wandelschuldverschreibungen und transaktionsbedingte Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der Vonovia-Übernahme zurück.

Harald Thomeczek

Konstantina Kanellopoulos und Lars Urbansky teilen sich den CEO-Posten bei Deutsche Wohnen

Köpfe 03.01.2022
Bei Deutsche Wohnen bilden Konstantina Kanellopoulos und Lars Urbansky als CEOs die Doppelspitze. Zudem wechselt Olaf Weber als CFO von Vonovia in den Deutsche-Wohnen-Vorstand. Im Aufsichtsrat ... 

Bei Deutsche Wohnen bilden Konstantina Kanellopoulos und Lars Urbansky als CEOs die Doppelspitze. Zudem wechselt Olaf Weber als CFO von Vonovia in den Deutsche-Wohnen-Vorstand. Im Aufsichtsrat übernimmt Helene von Roeder den Vorsitz.



Nachdem Vonovia über eine Mehrheitsbeteiligung von rund 87% Deutsche Wohnen (DW) verfügt, hat DW Konstantina Kanellopoulos und Lars Urbansky in den Vorstand berufen und zu Co-CEOs ernannt. Sie folgen auf Michael Zahn, der bis zum Jahreswechsel Vorstandsvorsitzender bei DW war. Zudem übernimmt der designierte Vonovia-CFO Olaf Weber den CFO-Posten bei DW, wenn Philip Grosse diesen am 31. März abgibt. Grosse ist zudem seit Januar CFO bei Vonovia.

Kannelopoulos hatte bei Vonovia zuvor den Posten der Generalbevollmächtigten für den Bereich Value-Add inne. Bei DW übernimmt sie im Vorstand die Verantwortung für die technische Infrastruktur, die IT, für Neubau- und Bestandsinvestitionen, Recht und Compliance, Nachhaltigkeit und Public Affairs. Co-CEO Urbansky verantwortet die Bereiche Property Management, Facility Management, Kundeninformation und Strategie, Personal, Investmentmanagement, Integration und Pflege. Er war zuvor COO bei DW. Weber, der bisher bei Vonovia den Bereich Finanzen und Treasury leitete, wird im DW-Vorstand für das Finanzressort zuständig sein. Ab 1. April übernimmt er zudem das Rechungswesen, das Controlling und die Bereiche Investor Relations und Steuern.

Im Aufsichtsrat übernimmt Helene von Roeder den Vorsitz. Sie ist bei Vonovia Vorständin für Digitalisierung und Innovation. Dr. Florian Stetter übernimmt die Stellvertreterrolle. Als weitere Mitglieder wurden Dr. Fabian Heß, Peter Hohlbein, Christoph Schauerte und Simone Schumacher in den Aufsichtsrat gewählt.

Janina Stadel

Michael Zahn will nicht in den Vonovia-Vorstand

Köpfe 13.12.2021
Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Wohnen (DW), wird zum Jahreswechsel doch nicht in den Vorstand der DW-Mutter Vonovia einziehen. Eigentlich war Zahn für den Posten des ... 

Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Wohnen (DW), wird zum Jahreswechsel doch nicht in den Vorstand der DW-Mutter Vonovia einziehen. Eigentlich war Zahn für den Posten des Vize-CEOs vorgesehen.



Zahn habe "sich entschieden, das Angebot des Aufsichtsrates von Vonovia SE, ihn zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden zu bestellen, nicht anzunehmen", teilt Vonovia schlicht mit. Einen Grund kann auch eine Vonovia-Sprecherin auf Nachfrage nicht nennen. 

In einem Statement von DW, das ein paar Stunden nach der Vonovia-Mitteilung verschickt wird, begründet Zahn seine Entscheidung gegen den Vizeposten bei Vonovia so: "In den vergangenen Monaten seit der Entscheidung für den Zusammenschluss ist mir bewusst geworden, dass ich nach 14 Jahren als Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen die Integration nicht so unbefangen und sachlich hätte vorantreiben können, wie es meinen eigenen Anforderungen entspricht." 

Vonovia-Vorstand wächst trotzdem auf fünf Personen

Anders als Zahn hat sich Philip Grosse, der Finanzvorstand von Deutsche Wohnen, entschieden. Er wird nach dem Abschluss der Übernahme wie angekündigt auch zum CFO von Vonovia avancieren. Seine Bestellung ist zum 1. Januar 2022 wirksam. Zeitgleich tritt die bisherige Finanzchefin von Vonovia, Helene von Roeder, von ihrem derzeitigen Posten ab und wechselt auf einen neuen Vorstands-Stuhl: Sie kümmert sich künftig um das Ressort für Digitalisierung und Innovation. Auch diese Rochade war im Zuge der Elefantenhochzeit schon kommuniziert worden. 

Vonovia-Boss Rolf Buch und seine beiden Vorstandskollegen Arnd Fittkau und Daniel Riedl gehören dem Vorstand auch ab dem neuen Jahr in ihren bisherigen Rollen an.
Harald Thomeczek

Manuela Damianakis spricht nicht mehr für Deutsche Wohnen

Köpfe 23.04.2020
Kommunikationschefin Manuela Damianakis und der Börsenkonzern Deutsche Wohnen gehen getrennte Wege. Damianakis wolle sich beruflich neu orientieren, lässt ihr bisheriger Arbeitgeber wissen. ... 

Kommunikationschefin Manuela Damianakis und der Börsenkonzern Deutsche Wohnen gehen getrennte Wege. Damianakis wolle sich beruflich neu orientieren, lässt ihr bisheriger Arbeitgeber wissen.

"Die Deutsche Wohnen SE und Manuela Damianakis, Managing Director und Leiterin Unternehmenskommunikation & Politik, beenden ihre Zusammenarbeit." So kurz und trocken steht das wirklich in einer Mitteilung der Berliner Wohnungs-AG.

Damianakis sprach zehn Jahre lang für das Unternehmen und baute den Bereich Public Affairs auf. Sie berichtete direkt an Vorstandschef Michael Zahn.

Im Laufe der dürren Mitteilung wird CEO Zahn noch etwas redseliger und emotionaler: "Manuela Damianakis hat den Weg der Deutsche Wohnen zu einem der führenden börsennotierten Immobilienunternehmen in Europa in den vergangenen zehn Jahren begleitet und geprägt. Sie hat mit ihrer engagierten Arbeit einen großen Beitrag dazu geleistet, dass wir unsere hoch gesteckten Ziele erreichen konnten."

Nach einem Jahrzehnt Deutsche Wohnen wolle Damianakis, so steht weiter zu lesen, "in eine Phase der beruflichen Neuorientierung treten". Sie verlasse das Unternehmen also "auf eigenen Wunsch und im besten Einvernehmen".

Harald Thomeczek

Ouram kontrolliert TLG-Aufsichtsrat

Auf der gestrigen Hauptversammlung von TLG Immobilien gab es unerwarteten Wirbel.

Auf der gestrigen Hauptversammlung von TLG Immobilien gab es unerwarteten Wirbel.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Gerda Gericke

Köpfe 22.05.2019
Der israelische Investor Amir Dayan hat sich mit seinem Bestreben, den Aufsichtsrat von TLG Immobilien zu kontrollieren, durchgesetzt. Seit der gestrigen Hauptversammlung stellt das ... 

Der israelische Investor Amir Dayan hat sich mit seinem Bestreben, den Aufsichtsrat von TLG Immobilien zu kontrollieren, durchgesetzt. Seit der gestrigen Hauptversammlung stellt das Ouram-Lager vier von sechs Aufsichtsratsmitgliedern.

Dayan hält über seine Ouram Holding 29,33% an TLG. Den anderen Aktionären muss er so kein Übernahmeangebot unterbreiten, weil er unterhalb der 30%-Schwelle bleibt. Dafür hat Dayan nun das Sagen im Aufsichtsrat, der seinerseits den Vorstand kontrolliert.

Lars Wittan wird nicht gewählt, dafür aber ein zusätzlicher Ouram-Kandidat

Und das kam so: Intown-Chef Sascha Hettrich sitzt schon länger für Ouram im Aufsichtsrat. Gestern kamen, wie von Ouram gewünscht, auch der frühere Blackstone-Manager Jonathan Lurie und DIM-Vorstand Klaus Krägel dazu. Der vom alten Aufsichtsrat vorgeschlagene Kandidat Lars Wittan, Noch-Vizechef bei Deutsche Wohnen, wurde dagegen nicht gewählt - dafür aber ein gewisser Ran Laufer, wohnhaft in Israel und Geschäftsführer einer Immobiliengesellschaft mit Sitz in Monheim am Rhein. Ins Rennen geschickt wurde Laufer von Ouram.

Sascha Hettrich ist neuer Chefaufseher

Der neu zusammengesetzte Aufsichtsrat tagte gestern noch und bestimmte seinen neuen Vorsitzenden. Zur Erinnerung: Der Vertrag des bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden, Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn, lief aus. Den Hut des TLG-Hauptkontrolleurs hat nun Hettrich auf.

"Ohne Rücksicht auf die anderen Aktionäre"

Aktionärsschützer sehen das Vorgehen von Ouram kritisch: "Es ist sehr unerfreulich, dass es im Hintergrund der erfolgreichen Gesellschaft offensichtlich einen Machtkampf mit dem neuen Großaktionär gibt, eingeleitet durch den Antrag am Anfang des Jahres für eine außerordentliche Hauptversammlung, der dann wieder zurückgezogen wurde", sagt Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. "Nach der Tagesordnung sah es erst nach einer Befriedung aus. Durch den Gegenantrag bei Aufsichtsratswahl mit einem eigenen Kandidaten hat der Großaktionär aber nun nur seine eigenen Interessen durchgedrückt, ohne Rücksicht auf die anderen Aktionäre."

Die TLG-Aktie reagierte so auf das Geschehen: Sie büßte bis Mittag am Handelsplatz Frankfurt 2,85% ein und war noch 25,60 Euro wert.

4:1 für Ouram

Aufsichtsratsmitglied Stefan Kowski hatte sein Mandat kurzfristig zum 15. Mai niedergelegt. Es steht zu vermuten, dass dies mit dem jüngst erfolgten Ausstieg von Gerhard Schmidt, zuvor einer der größten TLG-Aktionäre, zu tun hat. Schmidt hat seine TLG-Beteiligung in den vergangenen Wochen in zwei Tranchen verkauft. Kowski war auf Vorschlag von Schmidt in den Aufsichtsrat gelangt. Ein Nachfolger für ihn steht noch nicht fest. Das einzige aktuelle Aufsichtsratsmitglied, das nicht gleichsam von Ouram entsendet wurde, ist damit aktuell Helmut Ullrich, der bisherige Vorsitzende des Prüfungsausschusses. Auch ihn hatte Ouram ursprünglich Anfang des Jahres absägen wollen, ebenso wie Zahn und Michael Bütter, den bisherigen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden.

TLG bekommt CEO

Mit der Kontrolle über den Aufsichtsrat hat Dayan auch bei Personalentscheidungen im Vorstand ein gewichtiges Wörtchen mitzureden - etwa bei der Einsetzung eines Vorstandsvorsitzenden. "Der Markt kann davon ausgehen, dass in der Gesellschaft zukünftig ein dreiköpfiger Vorstand in der klassischen Struktur CEO/CFO/COO angestrebt wird", steht im TLG-Geschäftsbericht 2018. Nachdem ein COO (Jürgen Overath) und ein CFO (Gerald Klinck) vor nicht allzu langer Zeit schon an Bord geholt werden, fehlt nur noch ein CEO. Ein heißer Kandidat für diesen Posten soll schon in den Startlöchern stehen. Weil der Aufsichtsrat jetzt aber ein ganz neues Gesicht hat, wollte der alte Aufsichtsrat den Kandidaten gestern noch nicht der Öffentlichkeit vorstellen.

Die Entlastung der beiden alten TLG-Vorstände, Niclas Karoff und Peter Finkbeiner, wollte der Ouram-Vetreter auf der gestrigen Hauptversammlung nicht mittragen, wie er in einer Rede sagte. Daher wurden Karoff und Finkbeiner - mit den Gegenstimmen von Ouram - nur mit knapper Mehrheit entlastet, wie jemand berichtet, der gestern dabei war. Bei der Entlastung der Aufsichtsräte wollte sich der Ouram-Vertreter enthalten.

Harald Thomeczek

TLG: Kandidaten für den Aufsichtsrat bereiten Bauchschmerzen

Der Umsturz bleibt aus, aber Bedenken bleiben.

Der Umsturz bleibt aus, aber Bedenken bleiben.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Ulrich Schüppler

Köpfe 26.04.2019
Jonathan Lurie, Klaus Krägel und Lars Wittan: Diese drei Kandidaten schlägt der bestehende Aufsichtsrat der Gewerbe-AG TLG Immobilien als Nachfolger für ausgeschiedene bzw. ausscheidende ... 

Jonathan Lurie, Klaus Krägel und Lars Wittan: Diese drei Kandidaten schlägt der bestehende Aufsichtsrat der Gewerbe-AG TLG Immobilien als Nachfolger für ausgeschiedene bzw. ausscheidende Kontrolleure vor. Aktionärsschützer sind nicht begeistert.

Eigentlich wollte TLG-Hauptaktionär Ouram (Amir Dayan) Anfang des Jahres eine außerordentliche Hauptversammlung (HV) einberufen lassen, auf der vier Ouram-Kandidaten in den Aufsichtsrat hätten gehievt werden sollen. U.a. sollte Aufsichtsratschef Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Wohnen, und sein Stellvertreter Michael Bütter außer der Reihe abgewählt werden, obwohl ihre Mandate ohnehin mit der HV 2019 enden.

Doch dann veröffentlichte Zahn einen Brandbrief, in dem der scheidende Chefaufseher davor warnte, TLG könne „zukünftig von einem Minderheitsaktionär kontrolliert werden, ohne dass dieser den anderen Aktionären die Möglichkeit gibt, ihm Aktien im Rahmen eines Kontrollübernahmeangebots anzudienen“. Daraufhin zog Ouram seinen Antrag zurück.

Lurie und Krägel sind Wunschkandidaten von Ouram

Als Trostpflaster durfte Ouram stante pede Jonathan Lurie als Nachfolger für das langjährige Aufsichtsratsmitglied Claus Nolting, der dem Kontrollorgan Ende 2018 vorzeitig den Rücken gekehrt hatte, in das Gremium schicken. Allerdings gilt Luries Bestellung nur bis zum Ablauf der ordentlichen HV am 21. Mai 2019.

Auch Klaus Krägel, im Hauptberuf Vorstandsvorsitzender von DIM Holding, steht auf der Wunschliste. Auch ihn wollte Ouram schon vor Monaten ins Rennen schicken. Beatrice Ruskol und Amir Ramot, die beiden übrigen von ursprünglich vier Ouram-Vorschlägen, fehlen. Dafür findet sich Zahns Noch-Vizechef bei Deutsche Wohnen, Lars Wittan, auf der Liste mit den Vorschlägen des bestehenden Aufsichtsrats. Dass nun drei statt vier Aufseher ausgetauscht werden sollen, liegt daran, dass Helmut Ullrich, der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, nun doch nicht vorzeitig gehen soll.

Rätselraten um Zahns Nachfolge

Mit Lurie, Krägel und Intown-Chef Sascha Hettrich, der seit einem Jahr im Kontrollgremium von TLG sitzt und ebenfalls dem Ouram-Lager zugerechnet wird, würde Ouram die Hälfte der TLG-Aufseher stellen. Sollte dann auch noch der Vorsitzende des Aufsichtsrats aus dem Kreis der Ouram-Schützlinge kommen, könnte der größte Einzelaktionär de facto das Sagen im Aufsichtsrat haben.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Einladung zur HV nicht zu entnehmen ist, wer Zahns Nachfolger werden soll: Da der Aufsichtsrat in wesentlichen Teilen neu gewählt werde, habe der derzeitige Aufsichtsrat bisher nicht über Zahns Nachfolge beraten, steht dort zu lesen. Und weiter: „Dementsprechend besteht kein Wahlvorschlag für den Vorsitz des Aufsichtsrats, der gemäß Ziffer 5.4.3 Satz 3 des Deutschen Corporate Governance Kodex bekanntzumachen wäre.“

„Bedenken gegen die Kandidatenzusammenstellung“

Michael Kunert, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), zeigt verhaltene Freude: „Auch wenn der große Umsturz nach der abgeblasenen außerordentlichen Hauptversammlung diesmal bei der Aufsichtsratswahl ausfällt, gibt es doch Bedenken gegen die Kandidatenzusammenstellung.“ Zwar seien weiterhin auch unabhängige Mitglieder für das Kontrollgremium vorgesehen, „aber zwei größere Aktionäre mit einem Minderheitenanteil können den Aufsichtsrat zusammen kontrollieren, eventuell sogar Ouram Holding alleine. Da wäre es diesmal gut, wenn der Kandidat für den Aufsichtsratsvorsitz vor der Wahl bekannt ist, wie es der Deutsche Coporate Governance Kodex empfiehlt.“

Mit dem zweiten Großaktionär meint Kunert Dr. Gerhard Schmidt, der 9,24% an der TLG hält. Auch Schmidt schickte einen Wunschkandidaten in den Aufsichtsrat: Stefan Kowski. Amir Dayan ist mit 29,33% größter Aktionär. Das jüngste TLG-Aktienpaket (6%) übernahm Dayans Ouram Holding von DIC Asset. Damit bleibt Ouram jedoch immer noch unterhalb der magischen 30%-Schwelle. Erst deren Überschreiten löst eine Pflicht zu einem Übernahmeangebot aus.

Harald Thomeczek