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Die Legende vom Makler, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Makler, der den Job wechselt wie seine Hemden: Ist er nur eine Schimäre?

Der Makler, der den Job wechselt wie seine Hemden: Ist er nur eine Schimäre?

Bild: iStock/Diane Diederich

Karriere 25.02.2016
Immobilienmakler gelten als besonders wechselfreudige Spezies. Aber das ist anscheinend - glaubt man den großen internationalen Immobilienberatungsunternehmen hierzulande - nur ein ... 

Immobilienmakler gelten als besonders wechselfreudige Spezies. Aber das ist anscheinend - glaubt man den großen internationalen Immobilienberatungsunternehmen hierzulande - nur ein Gerücht.

Wer Personalwechsel in der Immobilienwirtschaft verfolgt, gewinnt schnell den Eindruck, dass Immobilienmakler - und vor allem jene aus einschlägigen internationalen Beratungsunternehmen - ein besonders wechselfreudiges Völkchen sind. Kenner schätzen die jährliche Fluktuationsrate unter Maklern auf 25% bis 30%, andere halten eher eine Größenordnung von 10% bis 15% für realistisch. Ab einem bestimmten Level an Macht und Gehalt nehme der Drang, sich zu verändern, zwar spürbar ab, berichtet ein Headhunter. Aber alles in allem dürften Immobilienmakler, über alle Altersgruppen und Hierarchie-Ebenen hinweg, im groben Durchschnitt etwa alle drei bis vier Jahre das Pferd wechseln, schätzt er.

Wer sich bei den üblichen Verdächtigen umhört, erntet mit diesem Versuch einer Annäherung an die Materie jedoch nur Kopfschütteln: "25% bis 30%?!", wundert sich Mark Spangenberg, der als Chief Operating Officer von CBRE in Deutschland u.a. für das Thema Human Resources zuständig ist. "Bei uns ist das absolut kein Thema", beteuert er. Die CBRE GmbH beschäftigt rund 650 Mitarbeiter, davon arbeitet rund ein Viertel als Makler (160). Die Fluktuationsquote unter den Mitarbeitern beziffert Personalchef Spangenberg auf erstaunlich geringe 7% in den vergangenen Jahren. Dies sei auch bei den Maklern der Fall.

Bei Colliers International, Ende 2015 mit gut 270 Mitarbeitern in Deutschland unterwegs, bewegt sich die Fluktuationsrate "auf branchenüblichem Niveau im einstelligen Prozentbereich mit Schwankungen in beide Richtungen, je nach spezifischer Marktsituation", gibt Carsten Liede, Head of Human Resources, zu Protokoll. Ob das wie bei CBRE auch für die Gruppe der Makler gilt, bleibt eine offene Frage, denn eine Differenzierung nach Maklern und Nicht-Maklern nimmt das Unternehmen nicht vor.

Das kanadische Maklerhaus für Gewerbeimmobilien Avison Young, das erst Ende 2014 in deutschen Landen gestartet ist, aber schon 34 Köpfe zählt, will dieses Wachstumstempo beibehalten, wie Udo Stöckl, Geschäftsführer in Deutschland und Partner von Avison Young, erklärt: Kurzfristig, bis Ende 2016 plant er mit 60 Mitarbeitern. "Unsere Wachstumspläne sind aber bis 2020 ausgelegt: Ziel ist, dass wir bis dahin auf 200 bis 220 Mitarbeiter wachsen", die weit überwiegend in der Makelei tätig sein sollen.

Wie schafft es ein neuer Marktteilnehmer, in so kurzer Zeit so viele Leute zu rekrutieren? Stöckl verweist auf die Möglichkeit, sich an Avison Young in Kanada zu beteiligen (er selbst ist einer von aktuell drei deutschen Partnern): "Das ist vor allem für Senior-Mitarbeiter attraktiv." Ein zweiter Punkt seien flache Hierarchien: "Es gibt keinen Head of Emea, nur einen CEO in Kanada." Zur Rekrutierung nutze man die guten Kontakte bereits angeworbener Kollegen - "Netzwerke sind ein unheimlicher Hebel".

Signifikant höhere Gehälter oder Provisionsbeteiligungen setzt Avison Young, versichert Stöckl, nicht als Instrument der Anwerbung ein. Er sagt, Höhe und Ausgestaltung der Vergütung unterschieden sich "nicht substanziell" vom Wettbewerb, spricht von "konkurrenzfähigen Umsatzbeteiligungen". Wie die Vergütungsstrukturen bei Avison Young genau aussehen, behält Stöckl lieber für sich. Ebenso wie alle anderen von der Immobilien Zeitung befragten Maklerhäuser/Immobilienberatungsunternehmen.

Headhunter verweisen auf die große Heterogenität der Vergütungsmodelle. Diese seien eben von Region zu Region, Assetklasse zu Assetklasse oder Marktteilnehmer zu Marktteilnehmer sehr verschieden und hingen auch stark vom Erfahrungs- und Hierarchielevel ab. Als Faustformel könne aber gelten: "Ein Makler verdient im Durchschnitt etwa ein Drittel seines Jahresumsatzes, den er macht, als Gesamtbruttojahresgehalt."

"Jedes Unternehmen hat einen anderen Fokus bei der Vergütung", berichtet Marcus Lemli, Vorsitzender der Geschäfts

führung von Savills Deutschland. Das eine bietet ein höheres Fixum, bei einem anderen sind variable Anteile größer. Und auch bei der Progression der Erfolgsbeteiligung eines Maklers mit einer wachsenden Zahl von Abschlüssen unterscheiden sich die einzelnen Häuser voneinander. "Die Unterschiede in der Vergütung insgesamt sind mittlerweile aber nicht mehr so groß wie früher."

Um auf Avison Young zurückzukommen: Sein Haus, so Geschäftsführer Udo Stöckl weiter, profitiere sicher davon, dass nicht in allen Maklerhäusern "im Moment die höchste Zufriedenheit herrscht". Mag ja sein, aber fähiges Personal gibt es nicht wie Sand am Meer: "Die guten Leute sind im Grunde vergeben", sagt Peter Schreppel, Deutschlandchef von CBRE. Wie realistisch ist es daher, dass es Avison Young gelingt, seine Wachstumsziele in puncto Mitarbeiterzahl zu erreichen? Izabela Danner, Mitglied im deutschen Management Board von JLL und dort verantwortlich für Human Resources (HR), gibt zu bedenken: "Prinzipiell ist es derzeit sehr schwierig, gute Nachwuchskräfte zu finden und an das eigene Unternehmen zu binden." Dafür seien erhebliche Anstrengungen, eine Vielzahl ausgefeilter HR-Maßnahmen und entsprechende Ressourcen erforderlich.

Susanne Ollmann, Personalleiterin bei Aengevelt, erklärt, nach der Expansionslust von Avison Young befragt:

"Immobilienmakler sind Vertriebler, die den Vertriebserfolg lieben und suchen. Daher ziehen manche dem Erfolg, mit anderen Worten: dem Geld, hinterher, will heißen: dorthin, wo sie für sich den größten Vertriebserfolg vermuten bzw. wo ihnen dies - eventuell zusammen mit einem höheren Fixgehalt - versprochen wurde."

Allerdings, gibt Ollmann zu bedenken, seien gerade solche Unternehmen nicht nur sehr dynamisch bei der Einstellung, sondern auch bei Entlassungen, zum Beispiel, wenn das Geschäftsmodell sich nicht wie geplant entwickle und/oder die entsprechenden Marktanteile nicht in den avisierten, meist recht kurzen Zeiträumen erreicht würden.

Zum zyklischen und volatilen Immobilienmarkt, findet Ollmann, passe eine solche Vorgehensweise "nur bedingt: Wer seinen Arbeitgeber wechselt wie sein Hemd, weil er meint, die Wiese ist auf der anderen Seite des Zauns immer grüner und saftiger, läuft Gefahr, seinem Image und Ansehen zu schaden."

Wie sich dies auf die Fluktuationshöhe bei Aengevelt auswirkt? Von "unter 10%" in den vergangenen Jahren ist die Rede. Auch bei den Maklern im eigentlichen Sinne soll sie im "einstelligen Prozentbereich liegen". Weil nicht jeder Mitarbeiter in den Boomjahren Verlockungen widerstehen könne, sei jedoch über die Jahre eine gewisse Schwankungsbreite zu verzeichnen, heißt es.

Savills-Deutschlandchef Marcus Lemli gibt die Fluktuationsrate im Jahr 2015 mit praktisch unschlagbar niedrigen 4,7% an. Dieser Wert bezieht sich jedoch nur auf Professionals, und Makler werden nicht gesondert erfasst. "Diese geringe Fluktuationsrate erklärt sich aus der Phase der Unternehmensentwicklung, in der wir uns befinden: Wir wachsen in unseren Märkten und erweitern unser Dienstleistungsangebot", so Lemli. So ergäben sich für Mitarbeiter, die mehr wollen, Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Etwa, indem sie mehr Verantwortung übernehmen, in einen anderen Unternehmensbereich wechseln oder einen neuen Unternehmensbereich mit aufbauen können.

"Sind gewisse Positionen vergeben, kann ein Wechsel für den nächsten Karriereschritt Sinn machen", sagt Lemli mit Blick auf die Branche insgesamt. Warum Savills für solche Wechselwilligen attraktiv sei? "Bei uns sind noch nicht alle Positionen besetzt. Berufserfahrenen bieten wir die Chance, ihr Geschäft auf einer globalen Plattform und mit viel Freiraum individuell weiterzuentwickeln."

Izabela Danner von JLL nennt keine konkrete Fluktuationsrate, versichert aber, man habe diese "durch eine Vielzahl von Maßnahmen im Sinne der Mitarbeiterzufriedenheit in den vergangenen Jahren nachhaltig reduzieren können". Fluktuation korreliere unmittelbar mit dem Immobilienzyklus - und sei "nicht prinzipiell nachteilig, solange sie ein gesundes Maß nicht überschreitet". Entscheidend sei, Fluktuation "bewusst zu managen".

Dabei profitieren auch Arbeitgeber davon, dass "die Branche traditionell klein ist und stark von Networking geprägt. Man kennt sich, und auf informeller Ebene findet viel Austausch statt, der sich auch in Abwerbemaßnahmen äußert. Zudem sind Makler prinzipiell extrinsisch motiviert", so Danner weiter. Die Einschätzung, die durchschnittliche Fluktuationsrate liege bei 10% bis 15%, decke sich mit "unseren Erfahrungen".

Wie man Leute, die mit den Hufen scharren, bei der Stange hält? Um, erklärt Peter Schreppel, versierte, erfolgshungrige Vertriebler zu halten, bedürfe es natürlich einer gewissen "Flexibilität", was in Ausnahmefällen auch schnellere Beförderungen und dergleichen mehr bedeute.

Harald Thomeczek

Netzwerke statt Stellenanzeigen

Eine eigene Karrieremesse auf der Expo Real ist der CareerDay am Mittwoch. In diesem Jahr fand er in der Meet & Retreat Lounge statt. Doch Informationen und Tipps für den Ein- und Aufstieg gibt es an allen drei Messetagen.

Eine eigene Karrieremesse auf der Expo Real ist der CareerDay am Mittwoch. In diesem Jahr fand er in der Meet & Retreat Lounge statt. Doch Informationen und Tipps für den Ein- und Aufstieg gibt es an allen drei Messetagen.

Bild: Messe München

Karriere 22.10.2015
Beim jährlichen Schaulaufen der Branche in München stehen Projekte, Trends und Transaktionen im Vordergrund. Aber auch das Thema Karriere wird in den Messegängen und auf den Podien der Expo ... 

Beim jährlichen Schaulaufen der Branche in München stehen Projekte, Trends und Transaktionen im Vordergrund. Aber auch das Thema Karriere wird in den Messegängen und auf den Podien der Expo Real diskutiert. Die wichtigsten Tipps der Immobilienprofis - nicht nur für die nächste Messe.

Knapp 38.000 Teilnehmer zählte die Expo Real in diesem Jahr. Eine gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und Bewerbungsmöglichkeiten zu sondieren. "Die Immobilienwirtschaft funktioniert über Netzwerke, nicht über Stellenausschreibungen", betont Wolfgang Schäfers, Professor an der Universität Regensburg. Aus diesem Grund sollten Berufseinsteiger oder potenzielle Wechselwillige ihr Gesicht in München zeigen. Zumal sie sich dort ganz anders über eine Firma informieren können. Hier erhielten sie einen Überblick, wer die tradierten, wer die weniger tradierten Unternehmen seien, sagt Schäfers.

Auch Personalberater Frank Groß von immopersonal hat in einigen studentischen Netzwerken für einen Besuch der Messe geworben, nicht nur im Hinblick auf den CareerDay am letzten Tag. "Diese Messe hat eine ganz große Effizienz", sagt Groß. Doch dazu müssten sich die Besucher vorbereiten und über die Angebote informieren, um sie dann auch nutzen zu können. Er empfiehlt, schon früh Kontakt zu einem Personalberater aufzunehmen. Denn dieser gebe auch offen und ehrlich Feedback zur Bewerbungsmappe. Das nicht zu nutzen, sei eine vertane Chance.

Auch wenn die Kontaktschwelle auf der Messe oft niedrig ist, gilt es doch professionell aufzutreten, insbesondere beim Thema Bewerbung. Gut vorbereitete potenzielle Bewerber fielen Rainer Krauß, Geschäftsführer von Greif & Contzen Immobilien, beim CareerDay auf.

Doch auch an den Messeständen lassen sich Gespräche mit Personalverantwortlichen führen. Susanne Ollmann, Personalleiterin von Aengevelt Immobilien, hatte vorab Termine vereinbart, sich aber auch Zeit für spontane Treffen gelassen. Um die Ernsthaftigkeit eines solchen Gesprächs zu betonen, empfiehlt es sich, einen Lebenslauf oder eine Visitenkarte dabei zu haben.

Das eigene Netzwerk lässt sich auch über eine (berufsbegleitende) Weiterbildung vergrößern. Im Idealfall lassen sich die Schulungskosten im Nachgang durch einen Deal mit einem neuen Netzwerkkontakt amortisieren. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Absolventen und Dozenten der einzelnen Anbieter "ticken", empfehle sich ein Besuch der Alumni-Veranstaltungen auf der Messe, sagt Marcus Hübner, geschäftsführender Gesellschafter der ADI Akademie der Immobilienwirtschaft. Da bekämen Studieninteressierte mit, was für einen Stil die jeweilige Institution hat und wer zum Netzwerk aus Dozenten und Almuni gehört.

Das Thema Frauen in Führungspositionen hatte Prologis aufs Podium geholt und zur Diskussionsrunde "The war on talent for Real Estate´s Top Jobs - Where are the women?" geladen. Dort bekamen die Zuhörer, darunter auch viele Männer, so manchen Karrieretipp. Beispielsweise sollten Frauen, aber das dürfte genauso für Männer gelten, die aufsteigen wollen, mit einem Coach oder Mentor zusammenarbeiten. "Denn würde irgendjemand glauben, dass der Tennisspieler Andy Murray nicht mit einem Trainer zusammenarbeitet?", lautete eine provokante Frage. Vor allem sollten Frauen sagen, was sie von ihrer Firma brauchen, um mit ihr verbunden zu bleiben, z.B. nach der Geburt eines Kindes. Oft seien mehr Zugeständnisse möglich als gedacht. Doch sie müssten ihre Wünsche an- und aussprechen.

Daran scheint es zu hapern. Wie sonst lässt sich erklären, dass es nicht genügend weibliche Bewerberinnen für 20 Stipendien am Real Estate Management Institute (Remi) der EBS Universität für Wirtschaft und Recht gibt? Bis zu 50% der Studiengebühren für die Intensiv- und Kontaktstudiengänge werden durch Sponsoren übernommen. Doch bislang seien noch nie alle Plätze vergeben worden, sagt Prof. Jan Mutl, Leiter des Remi. Wenn Frauen in der Aus- und Weiterbildung in der Unterzahl seien, sagt er, dann werde es künftig immer schwieriger, den Frauenanteil in Spitzenpositionen zu erhöhen.

Und was ist der häufigste genannte Tipp von Headhuntern, um die Messe mit ihren vielfältigen Kontaktmöglichkeiten zu nutzen? "Lassen Sie eine Lücke im Terminkalender", rät beispielsweise Sabine Märten von Sabine Märten Executive Search, "um Zeit für spontane Begegnungen auf dem Gang zu haben und dem Zufall eine Chance zu geben".

Sonja Smalian

Wann Jobwechsel die Karriere eher behindern als fördern

Auch das Alter des Kandidaten spielt bei der Bewertung der Job- und Unternehmenswechsel eine Rolle.

Auch das Alter des Kandidaten spielt bei der Bewertung der Job- und Unternehmenswechsel eine Rolle.

Bild: contrastwerkstatt/Fotolia.com

Karriere 05.02.2015
Manche Karriereratgeber empfehlen, alle drei bis fünf Jahren den Arbeitgeber zu wechseln. Auch in der Immobilienwirtschaft ist die Wechselfreudigkeit groß. Doch nicht jeder Jobwechsel befördert ... 

Manche Karriereratgeber empfehlen, alle drei bis fünf Jahren den Arbeitgeber zu wechseln. Auch in der Immobilienwirtschaft ist die Wechselfreudigkeit groß. Doch nicht jeder Jobwechsel befördert die Karriere, und wenn es zu viele sind, können sie bei der nächsten Bewerbung eher hinderlich sein. Personalprofis aus der Immobilienwirtschaft geben Tipps, was Berufstätige beachten sollten.

In Deutschland ist jeder dritte Erwerbstätige zumindest latent auf Jobsuche und könnte sich 2015 einen beruflichen Wechsel vorstellen. Unter Arbeitnehmern bis zu einem Alter von 49 Jahren liegt die Wechselbereitschaft mit 40% noch höher, wie eine forsa-Umfrage zeigt. Jobwechsel können die eigene Karriere befördern. Doch der Bogen darf nicht überspannt werden, denn Job-Hopper haben es im Bewerbungsprozess nicht unbedingt leichter und sollten ihre Veränderungen begründen können.

"Alle Wechsel unter zwei Jahren sind kritisch zu sehen", sagt Richard-Emanuel Goldhahn, Geschäftsführer von Cobalt Recruitment. Doch der Personalberater betont auch, dass jeder Wechsel isoliert betrachtet wird und, dass es gute Gründe geben kann, die einen recht kurzfristigen Wechsel unumgänglich machen: Beispiele sind die Insolvenz des Unternehmens, befristete Tätigkeiten oder familiäre Veränderungen.

Wichtig seien die Fragen, warum jemand gewechselt hat, wer gekündigt hat und ob eine inhaltliche oder hierarchische Weiterentwicklung im Lebenslauf zu erkennen ist, beispielsweise vom Property-Manager über die Vermietung zum Asset-Manager und später zum Fondsmanager. Nicht so positiv zu bewerten sei es, gibt Goldhahn zu bedenken, wenn jemand das Unternehmen wechselt, um aufzusteigen, der bisherige Arbeitgeber aber für entsprechende Positionen in derselben Zeit Mitarbeiter gesucht hat.

Auch Thomas Flohr, Geschäftsführer von Bernd Heuer & Partner, sieht Wechsel im Zwei-Jahres-Rhythmus kritisch. "Ich kenne kaum Mandanten, die das akzeptieren", sagt der Personalberater. Von schnellen Wechsel lässt sich Susanne Ollmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Aengevelt Immobilien, hingegen nicht sofort abschrecken. Sie prüft anhand des Track-Records, ob die gemeldeten Erfolgsstories zur Verweildauer bei dem jeweiligen Arbeitgeber passen, oder ob der Kandidat nur sequenziell an bestimmten Projekten mitgearbeitet haben kann.

Eine "optimale Verweildauer" im Unternehmen bewerten die Personalprofis unterschiedlich: Optimal sei immer so lange, wie ein Unternehmen dem Arbeitnehmer Entwicklungsmöglichkeiten bietet und der Mitarbeiter erfolgreich dem Unternehmen etwas zurückgeben kann, sagt Frank Groß von immopersonal consulting frank gross. Aber drei Jahre sollten es im Mittel dann schon sein, ergänzt Groß. Denn nur dann habe der Mitarbeiter den gesamten Zyklus mitgenommen von der anfänglichen Euphorie über die neue Aufgabe, die Routine und den Alltag bis hin zur Ernüchterung. Das heißt, der Mitarbeiter hat seine eigenen Erfolge oder Misserfolge erlebt und war gezwungen damit weiterzuarbeiten. Daran lasse sich zudem die Belastbarkeit des Kandidaten ablesen, sagt Groß. Verschwindet er nach einem Jahr wieder oder beißt er sich auch mal durch Tiefen durch?

Dass Mitarbeiter die Folgen ihres Handelns selbst spüren müssen, darauf legt Peter Jaksch, Group Head Human Ressources bei Patrizia Immobilien, ebenfalls großen Wert. Im ersten Jahr lerne der Mitarbeiter, im zweiten tue er und im dritten verbessere er, so Jaksch. Vier bis fünf Jahre brauche es daher schon in einer Position, um die Früchte der eigenen Arbeit ernten zu können.

Damit Jobwechsel im Lebenslauf positiv auffallen, sollte sich an ihnen eine Entwicklung ablesen lassen. Die muss nicht immer ein hierarchischer Aufstieg sein, betont Personalberater Flohr. Der Kandidat könne sein fachliches Spektrum erweitern, einen neuen Markt erschließen oder aber einen bestimmten Bereich bei einer guten Adresse aufbauen. Es gebe auch Jobangebote, wo solide, gute Spezialisten gefragt seien. Wichtig ist, dass die Jobwechsel plausibel erklärt werden können. Denn Lebensläufe sähen heute eh wilder aus als früher, sagt Jaksch. Er hat in den vergangenen Jahren etwa 600 Personen eingestellt und hat auch heute noch wöchentlich zehn bis fünfzehn Lebensläufe auf dem Tisch. Wer seine Karriere aktiv planen möchte, der sollte sich von vornherein ein Unternehmen aussuchen, das Karrieren fördert, betont Jaksch. Patrizia habe in den vergangenen Jahren zwei Drittel der Führungskräfte intern besetzt und fördere Inhouse-Bewerbungen außerhalb des eigenen Fachbereichs, um die Mitarbeiter breiter aufzustellen.

Durchaus kein Manko sei es, wenn jemand kaum Unternehmenswechsel vorzuweisen hat und zehn Jahre bei einem Arbeitgeber beschäftigt war - wenn er sich dort stetig weiterentwickelt hat. "Die Unternehmen sind sehr an Kontinuität interessiert", sagt Goldhahn. Zumal sich in den Firmen selbst viel verändere. Kontinuität sei deswegen ein gutes Verkaufsargument, so Goldhahn.

Für vermeintliche Job-Hopper gibt es gute Aussichten: Wenn jemand beispielsweise viele große Maklerhäuser gesehen hat, mitunter auch in kurzen Abständen, kann er dennoch für ein mittelständisches Unternehmen sehr interessant sein, die dieses Know-how schätzen, sagt Goldhahn.

Einem Wechsel zum alten Arbeitgeber, der in der Immobilienwirtschaft nicht selten ist, stehen die meisten Personalprofis positiv gegenüber: Eine Rückkehr ist für Susanne Ollmann von Aengevelt ein Signal dafür, dass sich beide Seiten professionell getrennt haben müssen, um einen Neustart zu wagen. Der Werdegang müsse aber auch bei dieser Variante eine Entwicklung aufzeigen, sagt Berater Flohr. Patrizia-Personalchef Jaksch hält zu ehemaligen Mitarbeitern des Unternehmens gar mit einem Newsletter Kontakt, um die Rückkehr zur erleichtern.

Bewerber ermahnt er, in Vorstellungsgesprächen nicht schlecht über den letzten Arbeitgeber zu sprechen. Solch ein Verhalten führe bei ihm sofort zum Ausschluss des Kandidaten. Und er warnt davor, Jobs anzunehmen, um diese als Sprungbrett für die eigentliche Wunschposition zu verwenden, so genannte "um-zu-Jobs". Es sei nur sinnvoll, eine Position anzutreten, die der Kandidat auch mit Lust und Leidenschaft ausfüllen möchte, denn nur dann sei er auch gut.

Sonja Smalian

Mehr als 500 Jobs und Praktika

Das direkte Gespräch mit den Personalverantwortlichen der Unternehmen
stand im Vordergrund der Jobmesse. Rund 400 Termine waren schon vorab fest vereinbart worden.

Das direkte Gespräch mit den Personalverantwortlichen der Unternehmen stand im Vordergrund der Jobmesse. Rund 400 Termine waren schon vorab fest vereinbart worden.

Bild: IZ/Melanie Bauer

Karriere 26.06.2014
31 Unternehmen präsentierten sich auf dem fünften IZ-Karriereforum als Arbeitgeber. Mit fast 400 Einstiegspositionen und Traineestellen sowie rund 130 Praktikumsplätzen buhlten sie um die Gunst ... 

31 Unternehmen präsentierten sich auf dem fünften IZ-Karriereforum als Arbeitgeber. Mit fast 400 Einstiegspositionen und Traineestellen sowie rund 130 Praktikumsplätzen buhlten sie um die Gunst der rund 550 potenziellen Bewerber. Die erhielten in zahlreichen Vorträgen und Diskussionen zudem Karrieretipps aus erster Hand.

Das IZ-Karriereforum ist eine Generalprobe für das direkte Gespräch mit den Personalverantwortlichen der Immobilienwirtschaft. 400 solcher Termine hatten die Teilnehmer schon im Vorfeld der Jobmesse vereinbart. "Wer hierher kommt, ist ernsthaft interessiert", lautet das Urteil von Susanne Klaußner, Vorsitzende der Geschäftsführung von GRR. Das auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Unternehmen präsentierte sich zum zweiten Mal auf der Jobmesse und beobachtete ein deutlich gestiegenes Interesse der Studierenden.

Netzwerken wie auf einer "kleinen Expo Real"

Neben spontanen Treffen hatte ihr Team den ganzen Tag über vorab vereinbarte Gespräche mit Bewerbern geführt. "Sehr gut vorbereitet" seien die Kandidaten gewesen, die sich um einen festen Termin bemüht hatten, sagte Klaußner, die sich erst am Ende der Gespräche als Geschäftsführerin zu erkennen gab. Das Unternehmen war schon auf der Veranstaltung im vergangenen Jahr fündig geworden und hatte eine Kandidatin für eine Location-Management-Stelle rekrutiert. In diesem Jahr brachte GRR drei offene Positionen mit zur Messe, u.a. suchten sie einen Junior-Assetmanager.

Exakt 511 Jobs und Praktika meldeten die 31 vertretenen Arbeitgeber zur Jobmesse, die von der Immobilien Zeitung und Heuer Dialog veranstaltet wird. 122 offene Positionen waren für Berufseinsteiger und 226 für Young Professionals vorgesehen. Außerdem hatten die Unternehmen 35 der schon im Vorjahr sehr begehrten Traineestellen mitgebracht.

Dazu gehört auch CBRE. Das Beratungsunternehmen bietet derzeit zweijährige Traineeprogramme in den Investmentabteilungen der Standorte Berlin und Frankfurt an. Ein weiteres zweieinhalbjähriges Programm richtet sich an Absolventen eines RICS-akkreditierten Studiums, die sich eine Tätigkeit in der Immobilienbewertung vorstellen können. Ein fachübergreifendes Traineeprogramm, das an vier Standorten zum Einsatz kommen soll, ist in der Mache. CEO Peter Schreppel unterstützte sein Team auf dem Karriereforum und suchte ebenfalls das Gespräch mit potenziellen Nachwuchskräften. "Es ist Wachstum im gesamten Unternehmen geplant", sagt Schreppel. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter von Mitte 30 solle dabei gehalten werden. Karsten Burbach, Head of Retail, lobte die "gute Qualität" der Bewerber.

Diese ist nicht immer selbstverständlich. Denn jedes zweite Immobilienunternehmen ist mit der Qualität der ihnen zugesandten Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen nicht zufrieden. Das zeigt die diesjährige Umfrage zur IZ-Joboffensive, an der sich 115 Branchenunternehmen beteiligt hatten. Die Hälfte der befragten Unternehmen gab zudem an, zu wenige Bewerbungen zu erhalten " und das, obwohl sich 54% bis zum Frühjahr 2015 personell vergrößern wollen.

Die internationale Wachstumsstrategie von Patrizia Immobilien macht sich auch in deren Traineeprogrammen bemerkbar. Diese beinhalten inzwischen mehrmonatige Auslandsaufenthalte. Praktika im Ausland vergibt das Unternehmen derzeit aber noch nicht. Das soll sich jedoch bald ändern. Ein Direkteinstieg ist bei dem in Augsburg ansässigen Unternehmen ebenfalls möglich: 18 offene Stellen warteten auf der Messe auf Bewerber. Insgesamt reicht das Stellenangebot vom Werkstudenten im Portfolio-Management über mehrere Property-Manager- Positionen bis hin zum Senior-Investmentmanager für Westeuropa. Die von Position und Abschluss abhängigen Einstiegsgehälter liegen zwischen 40.000 Euro und 50.000 Euro. Keinen Masterabschluss zu besitzen, ist bei Patrizia laut Simone Böck, Head of HR Operations, häufig schon ein K.-o.-Kriterium. "Ein Master bedeutet mehr Ausbildung und mehr Reife", weiß Böck.

Ob der Bachelorabschluss für den Berufseinstieg reicht oder es ein Masterabschluss sein muss, sorgt auch fünfzehn Jahre nach Einführung der Bologna-Reform immer noch für kontroverse Diskussionen und war Thema des begleitenden Tagungsprogramms. Mit Fabian Spohn lernten die Besucher einen Young Professional auf der Bühne kennen, dem mit einem dualen Bachelorstudium der Einstieg in eine verantwortungsvolle Position gelungen war. Der 25-Jährige gab den Studenten Einblick in das Berufsbild des Property-Managers. Er selbst hat inzwischen diese Laufbahn verlassen und ist Assistent der Treureal-Geschäftsführung. Das duale Studium hat sich für ihn bewährt: "Ich habe dadurch frühzeitig gelernt, mich im Berufsumfeld zu bewegen." Property-Manager müssen nach Spohns Meinung besonders kommunikativ sein, weil sie als Schnittstelle zwischen Eigentümern und Mietern agieren.

400 Gesprächstermine vorab vereinbart

Mitunter ist auch ganz ohne immobilienwirtschaftliche Ausbildung ein Einstieg in die Immobilienbranche möglich, wie der Berufsweg von Kevin T. Nguyen zeigt. Der gelernte Industriekaufmann hatte seinerzeit einem DTZ-Geschäftsführer im Möbelhaus so überzeugend eine Wohnzimmereinrichtung verkauft, dass dieser ihn für die Immobilienbranche anwarb. Inzwischen arbeitet Nguyen für das Beratungsunternehmen black olive, zu dessen Gründungspartnern u.a. der Ex- DTZ-Deutschlandchef Rainer Hamacher zählt, und vermarktet unter anderem das 40.000 m2 große Frankfurter FBC. Bei der diesjährigen IZ-Gehaltsanalyse hatten die Makler mit den niedrigsten Einstiegsgehältern aufgewartet. Doch Nguyen wies darauf hin, dass viele Maklerunternehmen bei erfolgreichen Vermittlungen zusätzliche Boni zahlen. Teamfähigkeit und Ehrgeiz seien wichtige Eigenschaften für seinen Job.

Flexibilität, wie Nguyen sie vorgelebt hat, ist beim Berufseinstieg generell empfehlenswert. Das war auch Thema einer Diskussionsrunde beim parallel veranstalteten 5. RICS- Hochschultag, den in diesem Jahr die Akademie der Hochschule Biberach organisiert hatte: "Das Einzige, was in der Immobilienbranche immobil sein sollte, ist die Immobilie", sagt Thomas Flohr, Geschäftsführer Bernd Heuer & Partner Human Resources. Daneben hilft es auch, frühzeitig viele Kontakte zu knüpfen. Dies machte sich auch beim IZ-Karriereforum bemerkbar: "Es entwickelt sich immer mehr zu einer "Netzwerkveranstaltung für junge Leute", hat Susanne Ollmann, Personalleiterin des Maklerhauses Aengevelt, beobachtet. "Es ist wie eine kleine Expo Real."

IZ-Karriereforum

Rund 800 Teilnehmer, darunter rund 550 Studenten und Absolventen besuchten am 14. Juni das fünfte IZ-Karriereforum in Frankfurt. Veranstaltet wurde die Jobmesse für die Immobilienwirtschaft von der Immobilien Zeitung und Heuer Dialog. Wie in den Vorjahren hatte der Zentrale Immobilien Ausschuss die Schirmherrschaft für das Karriereforum übernommen, in das der fünfte RICS-Hochschultag integriert war. RICS-Hochschulpartner war die Akademie der Hochschule Biberach.

Aussteller des fünften IZ-Karriereforums waren folgende Unternehmen sowie Aus- und Weiterbildungsanbieter: Acrest, ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, Aengevelt, Arcadis, BASF, Bayer, BBA Akademie der Immobilienwirtschaft Berlin, Beos, Bilfinger Real Estate, BNP Paribas Real Estate, Capera, CBRE, Comfort, Commerz Real, Corestate, Corpus Sireo, Cushman & Wakefield, CRES Center for Real Estate Studies, DB Immobilien, DIC, Drees & Sommer, DTZ, EBS Universität für Wirtschaft und Recht, ECE, Eipos, Engel & Völkers, GE Capital Real Estate, GRR, Hochschule Biberach/Akademie der Hochschule Biberach, Irebs Immobilienakademie, JLL, Kaufland, KPMG, mfi, Patrizia, Reag, Royal Institution of Chartered Surveyors, Savills, Siemens Real Estate und die TU Berlin.

Neben Gesprächen mit den Personalern, erhielten die Teilnehmer in Diskussionsrunden Informationen zum Einstieg in die Immobilienbranche und zur Bewerbung. Aus ihrem Arbeitsalltag als Projektmanager, Property-Manager oder Immobilienberater berichteten drei Young Professionals. Erstmals präsentierten sich auch drei Vertreter des öffentlichen Dienstes auf dem Podium und gaben Auskunft zu Karrierepfaden bei Deutschlands größtem Arbeitgeber.

Das sechste IZ-Karriereforum inklusive RICS-Hochschultag findet am 20. Juni 2015 in Frankfurt statt. Infos unter: www.iz-jobs.de/karriereforum. sma

Sonja Smalian,Lars Wiederhold

Ein Dankeschön nach der Messe

Karriere 24.10.2013
Mit so genannten Kickoff-Meetings stimmen viele Unternehmen ihre Mitarbeiter auf die Expo Real ein. Doch auch nach der Messe kann der Arbeitgeber für gute Stimmung sorgen, indem er Dankeschön ... 

Mit so genannten Kickoff-Meetings stimmen viele Unternehmen ihre Mitarbeiter auf die Expo Real ein. Doch auch nach der Messe kann der Arbeitgeber für gute Stimmung sorgen, indem er Dankeschön sagt.

Am Montag nach der Expo Real wartet auf die Mitarbeiter von Aengevelt Immobilien, die auf der Messe mit dabei waren, ein kleines Präsent auf ihrem Schreibtisch: Ein Dankesschreiben für ihren Einsatz sowie zwei Weinflaschen von dem Rheingauer Weingut des Gesellschafters Lutz Aengevelt. Das sei vor vielen Jahren eine Idee der Gesellschafter gewesen und ein Zeichen der Wertschätzung, sagt Susanne Ollmann, Mitglied der Geschäftsleitung und zuständig für Personalwesen.

Dass den Mitarbeitern nach einem Messeauftritt gedankt wird, gehört zum guten Ton. Wie umfassend dieses Dankeschön ausfallen kann, hänge jedoch individuell von der Unternehmenskultur ab, sagt Hans-Jörg Klecha, Gründer von it's fair Agentur: Messe & Marketing. Was auf jeden Fall zur professionellen Nutzung des Marketinginstruments Messe gehöre, sei eine Manöverkritik der Messe, sagt der Trainer: Was lief gut, und was soll künftig anders gemacht werden? Diese Auswertungssitzung könnten Unternehmen aber mit einem Incentive als Dankeschön, verbinden.

Sonja Smalian

Richtig feiern mit Mitarbeitern und Kunden

Auf der Burg Crass in Eltville feierte Piepenbrock mit Mitarbeitern und Kunden das hundertjährige Firmenjubiläum. Die Teilnehmer konnten einen Parcours absolvieren, der u.a. Stationen wie "Hau den Lukas"  und Melken an der Modellkuh umfasste.

Auf der Burg Crass in Eltville feierte Piepenbrock mit Mitarbeitern und Kunden das hundertjährige Firmenjubiläum. Die Teilnehmer konnten einen Parcours absolvieren, der u.a. Stationen wie "Hau den Lukas" und Melken an der Modellkuh umfasste.

Bild: sma

Karriere 11.07.2013
Wenn Unternehmen ihren Gründungstag feiern, dann sind die wichtigsten Fragen: Wie wird gefeiert, wo wird gefeiert und vor allem, wer steht auf der Gästeliste? Unternehmen, die dabei auch ... 

Wenn Unternehmen ihren Gründungstag feiern, dann sind die wichtigsten Fragen: Wie wird gefeiert, wo wird gefeiert und vor allem, wer steht auf der Gästeliste? Unternehmen, die dabei auch ihre Beschäftigten im Auge haben, können viel für die Mitarbeiterbindung tun.

Wer 100 Jahre alt wird, der hat allen Grund zu feiern. Ob es ein Galadinner oder eine Grillparty gibt, bleibt dem Unternehmen überlassen. Befindet es sich gerade in einer schwierigen Phase, dann müsse fürs Jubiläum auch nicht tief in die Kasse gegriffen werden, sagt Dr. Jutta Rump, Professorin an der Hochschule Ludwigshafen und Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability. Wichtig sei, dass die Feier zum Unternehmen, seiner Kultur und seinem Klima passe.

Der FM-Dienstleister Piepenbrock, der in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, entschied sich für Feiern unterschiedlichen Typs. Am Stammsitz in Osnabrück eröffnete eine Gala mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten den Partyreigen, der mit lokalen Feiern an acht weiteren Standorten fortgesetzt wurde. Konzipiert wurden diese vom unternehmenseigenen Veranstaltungsmanager. Er kenne die Mitarbeiter und wisse, woran die Leute Spaß haben, sagt Arnulf Piepenbrock, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. Während in Dresden eine Dixielandfahrt auf der Elbe geplant ist, gab es im Rhein-Main-Gebiet eine Feier direkt am Rheinufer auf Burg Crass in Eltville. Überschattet wird das Jubiläumsjahr durch den Tod Hartwig Piepenbrocks (siehe Rubrik Personalien auf dieser Seite unten).

Wie lang die Gästeliste sein sollte, ist eine kniffelige Frage. Piepenbrock feiert mit etwa 4.000 seiner rund 27.000 Mitarbeitern. Angefangen von den Führungskräften bis teilweise zur Vorarbeiterebene sind Mitarbeiter eingeladen. Doch das Unternehmen bedankte sich bei allen seinen Mitarbeitern durch einen Aufdruck auf der Lohnabrechnung für die geleistete Arbeit. Die Kunden durften bei den Feiern auch nicht fehlen.

Das sieht Susanne Ollmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Aengevelt Immobilien, ebenso: "Wir wären nicht 100 Jahre alt geworden ohne die Kunden." Das Unternehmen feierte 2010 sein hundertjähriges Bestehen mit rund 2.000 Teilnehmern an sechs Standorten.

Jubiläumsfeiern dienten mehreren Zwecken, sagt Thomas Glodek, Leiter Information und Marketing bei Aengevelt Immobilien. Neben der Mitarbeiterbindung seien das auch die Kundenbindung und die Kundengewinnung. Aengevelt waren ungewöhnliche Immobilien wichtig, in denen die Abendveranstaltungen mit Kunden, Dienstleistern, Keynote-Speaker wie dem Bürgermeister oder dem Chef der Industrie- und Handelskammer, den Mitarbeitern der jeweiligen Niederlassung, den beiden Gesellschaftern und dem Führungskreis stattfanden. Für Ollmann war es ein wichtiges Signal, dass auch die Führungsspitze bei allen Terminen präsent war. Doch auch bei diesem Thema kommt es wieder auf das einzelne Unternehmen an. Der Geschäftsführer muss nicht immer vor Ort sein, sagt Personalwissenschaftlerin Rump. Wichtig ist, dass die Verhältnisse stimmen. Tritt das Führungsteam im Alltag nicht in Erscheinung, kann die lokale Feier auch mit den lokalen Bezugspersonen, also den lokalen Führungskräften, durchgeführt werden.

Durch Jubiläumsfeiern könne ein Wir-Gefühl erzeugt und Wertschätzung ausgedrückt werden, sagt Rump. Gelebte Werte könnten durch eine Feier verdeutlicht werden. Beide Unternehmen haben dies u.a. getan, indem sie zu Spenden für karitative Einrichtungen aufriefen, die sie schon seit Jahren unterstützen. Piepenbrock stockte u.a. die Spenden der Mitarbeiter für ein Trinkwasserprojekt in Laos um 100.000 Euro auf.

Stadtansichten waren das verbindende Element bei den verschiedenen Feiern von Aengevelt Immobilien. Anfang der 1990er Jahre hatte das Unternehmen ein Künstlerehepaar beauftragt, Bilder der Stadt Düsseldorf, dem Aengevelt-Stammsitz, zu malen. Zum Jubiläum sollten nun auch von den anderen Standorten Bilder angefertigt werden. In dem Buch "Deutsche Städte in Bildern" wurden alle 116 abgedruckt und zum Festakt in Düsseldorf zusammen gezeigt. Ausstellungen der lokalen Stadtbilder gab es auch in den jeweiligen Niederlassungen während der Jubiläumsfeiern.

Einen Film ließ Piepenbrock zur 100-Jahr-Feier erstellen, in dem die Unternehmensgeschichte erzählt wird und auch alte "Piepenbrocker" zu Wort kommen. Die Ehemaligen spielten so auch bei den Feierlichkeiten eine Rolle und einige Ex-Mitarbeiter waren eingeladen mitzufeiern. So etwas erhöhe noch einmal die Verbundenheit, sagt Rump. Und das sei in Zeiten von Fachkräfteengpässen keine schlechte Idee.

Sonja Smalian

In 30 Sekunden gecheckt

Karriere 24.05.2012
Beim dritten IZ-Karriereforum konnte sich der immobilienwirtschaftliche Nachwuchs nicht nur beim Bewerbungsmappencheck Verbesserungsvorschläge für die eigene Bewerbung holen - auch ... 

Beim dritten IZ-Karriereforum konnte sich der immobilienwirtschaftliche Nachwuchs nicht nur beim Bewerbungsmappencheck Verbesserungsvorschläge für die eigene Bewerbung holen - auch Personalentscheider mehrerer Immobilienunternehmen verrieten, worauf sie besonders achten, wenn sie Bewerbungen auf den Tisch bekommen.

Die Papier-Bewerbung auf den Tisch bekommen ist das richtige Stichwort. Das möchten die Personaler nämlich gar nicht: „Mit einer Mappe können Sie gegenüber einer Online-Bewerbung bei uns nicht punkten, da sie zusätzliche Kapazitäten bindet“, sagt Joyce Wiedmann, Senior Spezialist Personalentwicklung bei Strabag Property and Facility Services. Das Unternehmen weist gezielt darauf hin, dass es Online-Bewerbungen als Eingangskanal bevorzugt.

Bei der Bewerbungsmappe bzw. Online-Bewerbung kommt es vor allem darauf an, schnell zu überzeugen. Viel Zeit hat der Bewerber dazu nämlich nicht. „Wir haben derzeit 800 Bewerbungen im Umlauf. Da bleibt nur ein schneller Blick von 30 Sekunden bis zu einer Minute für die Bewerbungsmappe“, sagt Peter Jaksch, Personalleiter von Patrizia Immobilien. Es kann sich deshalb für die Bewerber lohnen, etwas mehr Arbeit in das Anschreiben zu investieren. „Ich werde häufig mit “Herr Wiedmann„ angeschrieben, dabei kann jeder auf unserer Internetseite sehen, dass ich eine Frau bin“, sagt Wiedmann. Ein bloßes Copy-and-Paste aus anderen Bewerbungen sollte ebenfalls vermieden werden.

Handy-Nummer nicht vergessen

Weitere wichtige Punkte bei der Bewerbung seien ein professioneller Umgang mit der Textverarbeitung, vollständige und fehlerfreie Unterlagen und ganz wichtig: die Angabe einer Handynummer. „Wenn ein Kandidat nicht erreichbar ist, rufen wir den nächsten an“, warnt Wiedmann. Auch ein kurzer Anruf des Bewerbers beim Arbeitgeber kann nicht schaden. „Wenn Sie es gut machen“, schränkt Jaksch ein. Susanne Ollmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Aengevelt Immobilien, empfiehlt dazu, zwei bis drei konkrete Fragen bereitzuhalten.

Positiv aus der Masse der vielen Bewerber herauszustechen, hörte sich in der Diskussionsrunde gar nicht so schwierig an. Doch bei der Umsetzung zeigten die Unterlagen der Bewerber manchmal Schwächen: Drei Personalberater und ein Karrierecoach warfen beim Bewerbungsmappen-Check kritische Blicke auf die Anschreiben und Lebensläufe des Nachwuchses. Ihr Service war gefragt und alle Termine für die 15-minütigen Beratungen schnell ausgebucht. Kein Wunder, ist doch die Mappe die erste Arbeitsprobe, die ein Unternehmen von einem möglicherweise zukünftigen Mitarbeiter in den Händen hält.

Tätigkeiten kurz erläutern

Wie viel zu viel und was zu wenig ist, bereitete oft Schwierigkeiten. Marion Banken von Bernd Heuer & Partner Human Resources wurde ein zweiseitiges Anschreiben vorgelegt. Das sei definitiv zu lang. Beim Lebenslauf hingegen verzichteten viele auf nähere Beschreibungen ihrer Tätigkeiten von absolvierten Praktika und Jobs. Olaf Kenneweg von Kenneweg Property Personalberatung empfiehlt hier, kurz und knapp die ausgeführten Tätigkeiten zu erläutern und so den „Lebenslauf mit Leben zu füllen“. Zudem sollte auf eine klare Struktur des Lebenslaufs geachtet werden, betont Psychologe Thomas Körzel, Inhaber des Büros für Karrierecoaching. Hinter unklaren Formulierungen könnte der Leser vermuten, dass eine Tätigkeit nicht abgeschlossen wurde.

Nur die relevanten Informationen für die Stellenausschreibung aufzulisten, fiel manchmal schwer. Viele würden versuchen, mit nebensächlichen Schulpraktika ihren Lebenslauf zu verlängern, sagte Richard-Emanuel Goldhahn, Geschäftsführer von Cobalt Recruitment. Auch eine Tätigkeit als Platzwart beim örtlichen Tennisverein bewertet er als wenig aussagekräftig. Er rät dem Nachwuchs, früh einen langfristigen Plan aufzustellen, wo es im Leben hingehen soll, um irrelevante Aktivitäten leichter ausschließen zu können. „Es hilft auch nicht jedes Praktikum.“

Sonja Smalian,Lars Wiederhold

"Es ist schwierig, gute Leute zu finden"

Zwischen den einzelnen Gesprächen und Vorträgen warfen die Bewerber auf
der Dachterrasse des Casinos einen Blick in die Unterlagen der
Unternehmen.

Zwischen den einzelnen Gesprächen und Vorträgen warfen die Bewerber auf der Dachterrasse des Casinos einen Blick in die Unterlagen der Unternehmen.

Bild: Melanie Bauer

Karriere 24.05.2012
Viele Wege führen zum Job, doch nicht alle sind gleich effektiv. Auf Jobmessen können sich Bewerber und Unternehmen schnell und effizient einen Überblick verschaffen, ob sie beruflich ... 

Viele Wege führen zum Job, doch nicht alle sind gleich effektiv. Auf Jobmessen können sich Bewerber und Unternehmen schnell und effizient einen Überblick verschaffen, ob sie beruflich zueinander passen könnten - Initiativbewerbungen live und auf Augenhöhe. Rund 450 Bewerber und 37 Aussteller lockte dieses Konzept am 12. Mai 2012 in das Casino der Frankfurter Goethe-Universität. Dabei ging es auf dem dritten IZ-Karriereforum nicht nur um Jobs - von denen hatten die Unternehmen 165 im Gepäck -, sondern auch um Praktika, Traineeships, Jobwechsel und viele Karrieretipps.

Grau, Anthrazit, Marine und Schwarz - das waren die vorherrschenden Farben auf dem dritten IZ-Karriereforum. Nur hier und da leuchtete ein Schlips oder ein Top in Pink, Rot oder Blau und lockerte den strengen Business-Look auf. Schon bevor sich die schweren Türen zum Casino um 10 Uhr öffneten, standen die ersten jungen Immobilien-Studenten vor dem Eingang, eine Ledertasche mit Bewerbungsunterlagen in der Hand. "Rausgeputzt wie die Millionäre, nur ohne Geld", beschreibt ein Teilnehmer den Stil der Kommilitonen. Und ergänzt sofort, dass die sorgfältige Kleiderwahl auch eine Form der Wertschätzung ist.

Rund 450 Bewerber aus dem gesamten Bundesgebiet waren angereist, um am dritten IZ-Karriereforum teilzunehmen. Knapp jeder fünfte kam aus Baden-Württemberg, gefolgt von Besuchern aus Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Den weitesten Weg hatte Joachim Ramis zurückgelegt. Der 50 Jahre alte Bauingenieur kam aus Barcelona nach Frankfurt und führte zahlreiche Gespräche. Ramis, dessen Mutter aus Leipzig stammt und der die deutsche Schule in Barcelona besuchte, spricht fließend Deutsch. Dennoch musste er die deutschen Bewerbungsgepflogenheiten erst erlernen. "In Spanien gibt es keine Arbeitszeugnisse", sagt Ramis. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Spanien nutze er die Messe, um Kontakte nach Deutschland zu knüpfen. "Ich möchte wieder den Himmel zwischen Wolken sehen. Das Panorama ist so gräulich", sagt Ramis. Viele seiner Freunde steuerten auf eine ungewisse Zukunft hin, und auch sein Arbeitgeber habe die Zahl der Mitarbeiter bereits reduziert.

Viele offene Stellen

Ein anderes Bild präsentierten die 37 Aussteller auf der Jobmesse: Sie hatten rund 165 Stellenausschreibungen im Gepäck, wurden jedoch auch auf Praktika u.Ä. angesprochen. Mehr als 380 feste Gesprächstermine hatten die Bewerber bereits vorab über ein Online-Tool verabredet. Doch auch ohne Termine konnten die Studenten Gespräche mit den Personalverantwortlichen und den Fachreferenten an den Ständen führen. Auf spontane Gespräche setzte zum Beispiel Cornelia Hübner von Corpus Sireo. Am Stand warteten insgesamt 16 offene Stellen zuzüglich Trainee-Stellen auf die Bewerber, u.a. im Asset-Management und im Portfoliomanagement. Spontan ging es auch bei Ernst & Young zu. Dort waren 15 Stellen allein im Real-Estate-Bereich zu haben. E&Y ermöglicht dabei laut Partner Dietmar Fischer einen Direkteinstieg als Consultant oder Senior Consultant. Gefragt sind Bewerber sowohl mit technischer als auch mit kaufmännischer Vorbildung. Ein Immobilienbezug sei allerdings wichtig. Zudem würden Master-Abschlüsse bevorzugt. "Es zählt aber die Persönlichkeit", sagt Fischer.

IZ-Karriereforum

Das dritte IZ-Karriereforum hat am 12. Mai 2012 auf dem Campus der Goethe-Universität in Frankfurt stattgefunden. Veranstaltet wurde die Jobmesse mit rund 650 Teilnehmern von der Immobilien Zeitung und Heuer Dialog, Schirmherr war der ZIA Zentrale Immobilien Ausschuss. Integriert in das IZ-Karriereforum war der dritte RICS-Hochschultag.

37 Aussteller präsentierten sich auf der Jobmesse: ABB Grundbesitz, Acrest Property Group, ADI Akademie der Immobilienwirtschaft, Aengevelt Immobilien, agenda4, Arcadis Deutschland, BASF, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Commerz Real, Corpus Sireo Asset Management Commercial, CRES Center for Real Estate Studies, Cushman & Wakefield, DB Services Immobilien, Deutsche Annington Immobilien, DHBW Stuttgart, DIC - Deutsche Immobilien Chancen, DTZ, ECE, Engel & Völkers, EPM Assetis, Ernst & Young Real Estate, Estama Gesellschaft für Real Estate Management, GE Real Estate, Gefma/Die Möglichmacher, Hennes & Mauritz, HSG Zander, IVG Immobilien, Jones Lang LaSalle, KPMG, Metro Properties, mfi, Minol, Patrizia Immobilien, RICS Deutschland, Siemens Real Estate und Sprengnetter.

Das IZ-Karriereforum ist ein Element der Joboffensive 2012, einer Initiative der Immobilien Zeitung. Die Förderer der Joboffensive sind: Aareal Bank, Bernd Heuer & Partner Human Resources, BNP Paribas Real Estate, DTZ, ECE, Gefma/Die Möglichmacher, Irebs Immobilienakademie, IVG, KPMG, Messe München/Expo Real, mfi, Patrizia Immobilien, RGM.

Das vierte IZ-Karriereforum findet voraussichtlich am 15. Juni 2013 statt. Infos unter: www.iz-jobs.de/karriereforum.

Wie wichtig den Unternehmen die Nachwuchsrekrutierung ist, zeigte die hohe Mitarbeiterzahl an den Ständen: Neben Personalverantwortlichen waren auch zahlreiche Fachreferenten, Niederlassungsleiter oder Führungskräfte auf der Messe zugegen, wie Dr. Wolfgang Schäfers, Vorstandssprecher von IVG Immobilien und Professor am Irebs Institut für Immobilienwirtschaft der Universität Regensburg. "Es ist schwierig, gute Leute zu finden", sagt Personalreferent Dirk Drumm von der Deutschen Annington. Deshalb sei das Unternehmen nun häufiger auf Hochschulmessen vertreten und arbeite auch mit der Arbeitsagentur zusammen. 15 Trainee-Stellen hatte Drumm für die Bereiche General Management, Finanzen und Property-Management dabei. Die Bewerber sollten ein betriebswirtschaftliches Studium mit Immobilienbezug abgeschlossen haben. Die Art des Studienabschlusses sei dagegen weniger relevant.

Das Angebot traf auch die Interessen der Bewerber: Philipp Middendorp z.B. könnte sich eine Tätigkeit im Investment sowie im Portfolio- oder Asset-Management vorstellen. Er absolviert gerade ein betriebswirtschaftliches Masterstudium mit dem Schwerpunkt Immobilienmanagement an der Universität Leipzig.

Ein Dauerbrenner war auch wieder der Bereich Projektentwicklung, doch die große Nachfrage kann der Arbeitsmarkt nicht befriedigen. "Dafür gibt es derzeit keine Vakanzen", sagt Melanie Krüger von der Abteilung HR Recruiting & Marketing bei ECE.

Arbeitsfeld CREM vorgestellt

Das IZ-Karriereforum lenkte jedoch den Blick der Bewerber auf ein weiteres Tätigkeitsfeld: das Corporate Real Estate Management. Dazu zählt das Immobilienmanagement - vom Portfolio- bis zum Facility-Management - von Konzernen (siehe Artikel "Arbeiten, wo Immobilien nicht Kerngeschäft sind", S. 11). Beispielsweise umfasse der CREM-Bereich von Siemens mehr als 3.500 Mitarbeiter weltweit und sei zuständig für rund 17 Mio. m2, so Stefan Liesen, Vice President Human Resources von Siemens Real Estate. Weitere Aussteller aus diesem Segment waren u.a. H&M, BASF, ABB Grundbesitz und Metro Properties. Diese "atypischen" Unternehmen seien gut angekommen, erzählte Prof. Dr. Winfried Schwatlo, Mitglied im Vorstand von RICS Deutschland.

Lob für die Studenten

Auch die Studenten konnten bei den potenziellen Arbeitgebern punkten. Personalreferentin Ute Daniel bei DB Mobility Networks Logistics war davon beeindruckt, dass sie von einigen Messeteilnehmern des IZ-Karriereforums 2011 mit Namen angesprochen wurde. Auch Benjamin Hamisch war zum zweiten Mal dabei. Der Student der HfWU Nürtingen-Geislingen absolviert gerade sein Praxissemester bei GE Capital Real Estate. Er unterstützte das Stand-Team, wenn Nachfragen zu Praktika kamen, und war begeistert von der Motivation der Bewerber.

Susanne Ollmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Aengevelt Immobilien, war ebenfalls voll des Lobes: "Die Bewerber zeigten eine unheimliche Termintreue. Das hat richtig Freude gemacht." Für sie und einige ihrer Gesprächspartner ist die Messe noch nicht vorbei: Die ersten Nachgespräche wurden bereits geführt.

Sonja Smalian,Lars Wiederhold