Karriere-News

Das waren die meistgeklickten Personalia 2019

JLL-Deutschlandchef Timo Tschammler (rechts), hier neben seinem Noch-Vorgesetzten Guy Grainger, CEO Emea von JLL, nimmt sich im Frühling und Sommer 2020 eine Auszeit.

JLL-Deutschlandchef Timo Tschammler (rechts), hier neben seinem Noch-Vorgesetzten Guy Grainger, CEO Emea von JLL, nimmt sich im Frühling und Sommer 2020 eine Auszeit.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Gerda Gericke

Köpfe 31.12.2019
Gleich mehrfach ist JLL 2019 unter den zehn meistgelesenen Personalmeldungen des Jahres vertreten. Wobei Ihre absolute Topmeldung des Jahres aus dem Ressort Job & Karriere – "Was ist ... 

Gleich mehrfach ist JLL 2019 unter den zehn meistgelesenen Personalmeldungen des Jahres vertreten. Wobei Ihre absolute Topmeldung des Jahres aus dem Ressort Job & Karriere – "Was ist nur los bei JLL?", unsere Titelstory in IZ 49/2019 – ein wahres Sammelsurium an Personalwechseln ist und Antworten auf die Frage gibt, weshalb sich das Personalkarussell bei JLL seit einiger Zeit hierzulande auffallend kräftig dreht.

Die Ursachenforschung der Immobilien Zeitung führte zu Gründen wie mangelnder Wertschätzung, Streit um Boni, einer Titelflut, einengenden Strukturen und einem abtrünnigen Großkunden. Vor allem so mancher Makler und die eine oder andere Führungskraft fühlte sich offenbar in letzter Zeit bei JLL übergangen und suchte das Weite. Die Konkurrenz, die ihre Reihen nicht zuletzt in den Bereichen Capital Markets und Büro- oder Logistikvermietung etc. verdichtet, freute sich und griff dankbar zu.

Der personelle Aderlass erreichte im Laufe der Recherche auch das deutsche Management Board von JLL: Der scheidende Deutschlandchef Timo Tschammler reichte seine Kündigung ebenso ein wie Personalchefin Izabela Danner. Für beide hatte JLL bis Mitte Dezember 2019 noch keinen Ersatz gefunden. Dabei geht das neue deutsche Operations Board, das zusammen mit einem sogenannten Strategy Board das bisherige Management Board ersetzen wird, offiziell schon zum Jahreswechsel an den Start. "Wer führt die Firma ab Januar?", fragen sich Mitarbeiter. Immerhin: Tschammlers Garden Leave beginnt erst im April. Danner dagegen geht schon zum Jahresende 2019 von Bord.

Im Exklusivinterview mit der Immobilien Zeitung zeigt sich Guy Grainger, CEO für die Emea-Region bei JLL, enttäuscht über die vielen Abgänge - und schaltet auf Angriff: "Unsere Wettbewerber haben ihre Personalkapazitäten in Bereichen, die besondere Beachtung in der Öffentlichkeit erfahren - z.B. Capital Markets und Leasing -, ausgebaut. Trotzdem sind wir enttäuscht über die Zahl von Abgängen. Im nächsten Jahr wird sich das Blatt wenden."

Trauriger Anlass für die meistgelesene Meldung ohne JLL-Bezug

Der Anlass für die meistgeklickte IZ-Onlinemeldung aus dem Jobs-Ressort ohne JLL-Bezug ist ein trauriger: der Tod des Frankfurter Star-Architekten Magnus Kaminiarz. Kaminiarz verstarb im April im Alter von 54 Jahren. Über sein Vermögen lief da ein Insolvenzverfahren. Der gebürtige Bremer machte mit Projekten wie dem Grand Tower, Deutschlands höchstem Wohnturm, oder dem begrünten Hochhaus Eden von sich reden. Im Frühjahr 2019 wurde jedoch bekannt, dass sein Büro am Wiesenhüttenplatz in eine finanzielle Schieflage geraten war.

Marc Drießen tokenisiert Immobilieninvestments

Eine Entdeckung der ganz anderen Art machte vergangenes Jahr offenbar auch Marc Drießen. Drießen, der zumindest der Immobilienfondsgemeinde als Geschäftsführer von Hansainvest oder als Vorstand von Hesse Newman ein Begriff ist, entdeckte die Blockchain für sich und gründete die Gesellschaft Bloxxter mit Sitz in der Schweiz. Der Geschäftszweck: das Tokenisieren von Immobilieninvestments. Wie Drießen der IZ im Interview verriet, will er mit Bloxxter im Januar 2020 das erste tokenisierte Immobilienprodukt in Form eines Genussrechts auf den Markt bringen.

Angermann muss Hamburger Stammkräfte ziehen lassen

Schlechte Nachrichten sorgten in einem anderen Fall für viele Klicks: Das Maklerhaus Angermann strukturierte notgedrungen seine Hamburger Bürovermietungsabteilung um. Die beiden langjährigen Kollegen Artur Kraft und Frank Kerstan verließen das Unternehmen nach 16 bzw. 17 Jahren im Hause Angermann zur Jahresmitte. Wo Stammkräfte ein Unternehmen verlassen, ergeben sich Chancen für nachrückende Nachwuchskräfte: Angermann beförderte den Hamburger Makler Dennis Riepenhausen, immerhin schon seit zehn Jahren im Unternehmen, zum Direktor und Pia Baguhn, seit 2012 dabei, zu seiner Stellvertreterin.

Uli Höller wagt einen Neuanfang

Auch Ulrich Höller verändert sich beruflich. Höller steigt Anfang 2020 beim Projektentwickler ABG-Gruppe in den Sattel. Er hat dem geschäftsführenden ABG-Hauptgesellschafter und Unternehmenslenker Walter Wübben Anteile abgekauft und nimmt auch operativ die Zügel in die Hand. Höller, der Branche gut bekannt von seinen Engangements bei DIC Asset und GEG German Estate Group, ist Mitte 50. Einige prominente Projektentwickler, die in den vergangenen zwei Jahren zur ABG gewechselt waren, haben das Unternehmen schon wieder verlassen.

JLL verliert den nächsten Logistikteamleiter

Auf Platz sechs der zehn meistgelesenen Meldungen auf IZ.de steht wieder eine News mit JLL-Bezug: Marc Snehotta (41), lange Jahre Teamleiter Logistikvermietung in Frankfurt, verlässt JLL zum Jahreswechsel Richtung CBRE. Beim Wettbewerber wird Snehotta Teamleader Industrial & Logistics Frankfurt und Head of Business Development Industrial & Logistics.

Bei JLL reiht sich Snehotta in eine ganze Serie aus Industrial-Abgängen in den vergangenen ein, zwei Jahren ein: Nicht weniger als sechs Teamleader im Bereich Logistikvermietung bzw. -investment und der Head of Industrial Investment Germany haben sich in letzter Zeit verflüchtigt. Snehottas Nachfolger bei JLL ist schon seit Dezember Roman Zurek (35), ein Kollege aus dem Frankfurter Industrial-Agency-Team.

TLG-Großaktionär drückt Personalentscheidungen durch

Auf großes Interesse stieß auch das Treiben des TLG-Großaktionärs Amir Dayan bzw. seiner Ouram Holding. Der israelische Investor setzte sich mit seinem Bestreben, den Aufsichtsrat von TLG Immobilien zu kontrollieren, durch. Seit der Hauptversammlung im Mai 2019 stellt das Ouram-Lager die klare Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder. Das neu zusammengesetzte Kontrollgremium traf prompt eine nicht ganz unwichtige weitere Personalentscheidung: Es installierte über der bis dato amtierenden Doppelspitze aus Jürgen Overath (COO) und Gerald Klinck (CFO) einen CEO in Gestalt von Barak Bar-Hen. Und damit nicht genug der Volten: Unter neuer Führung wollte TLG erst die ungleich größere Gewerbe-AG Aroundtown schlucken, ehe Aroundtown ein Angebot für TLG machte. Die Eckpunkte für eine Fusion stehen schon mal.

Barbara Knoflach und BNP trennen sich

Dass Frauen auch in der Immobilienbranche nicht eben häufig auf Führungspositionen in Erscheinung treten, spiegelt sich auch in unseren Top-Ten-Personalia des Jahres 2019. Die zweite hochrangige Dame, die hier nach JLL-Personalerin Izabela Danner auftaucht, ist Barbara Knoflach. "Deputy Chief Executive Officer" und "Global Head of Investment Management" stand auf Knoflachs Visitenkarte von BNP Paribas Real Estate Investment Management. Im Frühsommer 2019 trennten sich die Wege der erfahrenen Immobilienfondsfrau und des französischen Investmentmanagers. Knoflachs Nachfolgerin Nathalie Charles von AXA Investment Management Real Assets kam am 1. Juli 2019 aus den Startlöchern. Charles soll das verwaltete Anlagevermögen von BNP Paribas Reim bis 2020 von 29 Mrd. auf 34 Mrd. Euro ausbauen helfen. Knoflach schaffte in den vier Jahren ihrer Amtszeit ein Wachstum von 22 Mrd. auf besagte 29 Mrd. Euro.

Viel Rein und Raus bei Aviarent

Ziemlich viele Immobilienfrauen tauchen in der Meldung auf Platz neun auf: "Aviarent verzeichnet mehrere Neuzugänge auf Führungsebenen". So avancierte Yenna Haack zu Jahresbeginn zum Vorstandsmitglied bei AviaRent Invest und verstärkte zusammen mit Sascia Hauke die Geschäftsführung von AviaFund Solution Services. Neu in die Geschäftsführung von AviaRent Capital Management zog der Jurist Harald Strelen ein. Von Bord gingen derweil Ende 2018 AviaRent-Invest-Gründer und CEO Dan-David Golla sowie Vorstandsmitglied und Chief Investment Officer Susan Winter. Beide haben sich dem Vernehmen nach jeweils mit eigenen Unternehmen selbstständig gemacht. Aviarent Invest ist der deutsche Ableger der luxemburgischen Fondsgesellschaft AviaRent Capital Management.

Adlers Abflug macht den Weg frei für Bohle

Auch Gunther Adler (SPD) machte den Weg frei für eine Frau. Der Ex-Baustaatssekretär, der nicht nur unter Horst Seehofer (CSU), sondern auch unter der ehemaligen Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) aktiv war, trat im März den Posten als Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor der bundeseigenen Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen an. Seit April kümmert sich Anne Katrin Bohle, zuletzt Abteilungsleiterin Stadtentwicklung und Denkmalpflege im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, für Seehofer um die Wohnungspolitik des Bundes.

Adlers Abflug überraschte nicht: Im Herbst 2018 war er von Seehofer in den Ruhestand geschickt worden, weil er Platz für Hans-Georg Maaßen machen sollte, der als Verfassungsschutzchef nicht mehr tragbar war. Der Rauswurf blieb dem in der Branche sehr geschätzten Staatssekretär zwar erspart, die Vorkommnisse dürften seine Entscheidung für den Jobwechsel jedoch beflügelt haben.

Harald Thomeczek

ABG: Nach Hohwieler sind auch Gorski und Müller wieder weg

Die Münchner Unternehmensgruppe ABG entwickelt bundesweit Immobilien. Im Bild das in Köln errichtete Bürogebäude am Gustav-Heinemann-Ufer 88.

Die Münchner Unternehmensgruppe ABG entwickelt bundesweit Immobilien. Im Bild das in Köln errichtete Bürogebäude am Gustav-Heinemann-Ufer 88.

Quelle: ABG-Unternehmensgruppe, Urheber: Andreas Weiss

Köpfe 17.12.2019
Nach Thomas Hohwieler hat auch Gordon Gorski die Unternehmensgruppe ABG wieder verlassen. Und Marcus Müller, Hohwielers Ex-Kollege aus Strabag-Zeiten, ist ebenfalls auf dem Sprung weg von ... 

Nach Thomas Hohwieler hat auch Gordon Gorski die Unternehmensgruppe ABG wieder verlassen. Und Marcus Müller, Hohwielers Ex-Kollege aus Strabag-Zeiten, ist ebenfalls auf dem Sprung weg von dem Münchner Projektentwickler.

Marcus Müller und die Münchner ABG-Gruppe gehen künftig getrennte Wege. Müller, erst Anfang 2018 ins Unternehmen gekommen und bislang Geschäftsführer der ABG Projektentwicklungsgesellschaft, verlässt das Unternehmen Ende 2019. "Aufgrund struktureller Änderungen in der Unternehmensgruppe haben sich beide Parteien einvernehmlich auf Müllers Ausscheiden geeinigt", teilt das Unternehmen etwas verklausuliert mit. Vor seinem Wechsel zur ABG war Müller von 2011 an als Bereichsleiter München und Prokurist bei Strabag Real Estate zuständig für Projektentwicklungen in Bayern. Davor wiederum entwickelte Müller von 2007 bis 2011 als Abteilungsleiter Hotels bei Accor Hotellerie in Deutschland.

Auch Gordon Gorski ist zu RFR gewechselt

Müller ist der nächste prominentere Name innerhalb relativ kurzer Zeit, der die Münchner ABG-Gruppe vergleichsweise schnell wieder verlässt: Thomas Hohwieler, Ex-Geschäftsführer von Strabag Real Estate, war im August 2017 als Sprecher der Geschäftsführung und Gesamtverantwortlicher für das Projektentwicklungsgeschäft zu ABG gekommen - und schon im Januar 2019 als Geschäftsführer zu RFR Development weitergezogen.

Und damit nicht genug: Auch Gordon Gorski, der ehemalige Geschäftsführer von Hochtief Projektentwicklung, hat ABG ebenfalls verlassen, wie ein ABG-Sprecher auf Anfrage der Immobilien Zeitung bestätigt. Seinem Profil auf der Karriereplattform LinkedIn zufolge ist Gorski Hohwieler zu RFR gefolgt: Der Ex-Hochtief-Mann firmiert bei RFR als Geschäftsführer in Berlin. Bei ABG hatte Gorski im Juni 2017 die Geschäftsführung der damals neu eröffneten Berliner Niederlassung der ABG Projektentwicklungs GmbH übernommen und sollte dem Geschäft der Münchner in der Hauptstadt Beine machen.

Ulrich Höller mischt mit

Zwischenzeitlich hat Ulrich Höller, ehemals DIC Asset bzw. GEG German Estate Group, sich bei der ABG eingekauft. Er nimmt auch die operativen Zügel bei dem Entwickler in die Hand, und zwar wie geplant Anfang 2020.

Die ABG entwickelt nach eigenen Angaben von München, Berlin, Frankfurt, Hamburg und Köln aus mit rund 70 Mitarbeitern im gesamten Bundesgebiet Büro-, Wohn- und Geschäftshäuser sowie Hotels. Sie kümmert sich dabei nicht nur um die Projektentwicklung, sondern auch um die Baubetreuung sowie Vermietung und Verwaltung. In den vergangenen zehn Jahren hat die Unternehmensgruppe Gebäude mit einem Investitionsvolumen von mehr als 5 Mrd. Euro hochgezogen, darunter das Ericus-Contor in Hamburg. Zu den aktuellen ABG-Projekten gehören das Deutschlandhaus in Hamburg, die Gebäude H3/H4 im Berliner Humboldthafen oder das Wohnprojekt Living Isar auf dem ehemaligen Osram-Gelände in München.

Harald Thomeczek

Ulrich Höller strebt zu neuen Ufern

Ulrich Höller.

Ulrich Höller.

Quelle: Heuer Dialog/Quo Vadis 2019; Urheber: Alexander Sell

Köpfe 05.04.2019
Ulrich Höller gibt den Chefposten bei der GEG German Estate Group ab. Der 53-Jährige ist in den Aufsichtsrat von GEG gewechselt. Perspektivisch will er in eine mehr unternehmerische Rolle ... 

Ulrich Höller gibt den Chefposten bei der GEG German Estate Group ab. Der 53-Jährige ist in den Aufsichtsrat von GEG gewechselt. Perspektivisch will er in eine mehr unternehmerische Rolle schlüpfen.

Mit Anfang 50 wolle Höller nochmal einen neuen Anfang wagen, wird in Frankfurter Immobilienkreisen gemunkelt. Dem Investment- und Asset-Management sowie der Projektentwicklung werde er dabei treu bleiben. Allerdings in einer eher unternehmerischen Rolle, in der er noch mehr und direkter die Zügel in der Hand hält. Spätestens für Anfang nächsten Jahres wird Höllers Aufschlag im neuen Dress erwartet.

GEG braucht keinen CEO mehr

Sein Vorstandsvertrag wäre bis Ende 2019 gelaufen. Er wurde aufgelöst. Nun hat Höller einen Vertrag als Chefaufseher, denn er hat den Vorsitz des Kontrollgremiums übernommen. Und Aufsichtsratsvorsitzender von GEG soll Höller auch bleiben - nicht nur bis zu seinem Neuanfang. Vielmehr soll er die Geschicke von GEG dauerhaft aus dem Aufsichtsrat heraus auch operativ begleiten. Nur so ist wohl zu erklären, dass GEG künftig auf einen CEO verzichtet.

Head of Institutional Investment steigt in den Vorstand auf

CFO Thomas Hartmann bleibt an Bord und teilt sich die Vorstandsverantwortung in Zukunft mit Christian Bock (39.) Der bisherige Head of Institutional Business der GEG ist jetzt zum COO befördert worden.

Höllers neuen GEG-Posten hatte vorher Gerhard Schmidt inne. Schmidt bleibt aber gewöhnliches Aufsichtsratsmitglied. Er ist Hauptaktionär von TTL Beteiligungs- und Grundbesitz, einem der beiden Anteilseigner von GEG. Der andere GEG-Aktionär ist der Finanzinvestor KKR. Dieser hatte GEG zusammen mit Deutsche Immobilien Chancen (DIC) Ende 2014 gegründet. Höller ist seit 2016 Vorstandsvorsitzender von GEG. Er war vorher mehr als 15 Jahre Vorstandschef der Gewerbeimmobilien-AG DIC Asset und sitzt inzwischen auch dort im Aufsichtsrat.

Harald Thomeczek