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IZ IN EIGENER SACHE

Anke Pipke.

Anke Pipke.

Urheber: Christof Mattes

Köpfe 27.08.2020
Anke Pipke (Bild) steigt zum 1. September zur Chefin vom Dienst bei der Immobilien Zeitung (IZ) auf. Bislang hatte die 39-Jährige das Amt der stellvertretenden Chefin vom Dienst inne. Sie folgt ... 

Anke Pipke (Bild) steigt zum 1. September zur Chefin vom Dienst bei der Immobilien Zeitung (IZ) auf. Bislang hatte die 39-Jährige das Amt der stellvertretenden Chefin vom Dienst inne. Sie folgt auf Nicolas Katzung (40), der die IZ zum Ende des Monats verlassen hat, um beim Handelsblatt über Immobilienthemen zu schreiben. Pipke ist seit 2010 bei der IZ, sie kam seinerzeit vom Trierischen Volksfreund. Die neue Chefin vom Dienst wird ihren Tätigkeitsschwerpunkt rund um die Printprodukte haben und als Teil der Redaktionsleitung weiterentwickeln. Darüber hinaus wird sie sich Marketingthemen und Personalien widmen.

Um der zunehmenden Bedeutung der digitalen Medien Rechnung zu tragen, wird Lars Wiederhold (Bild) künftig neben Pipke als Chef vom Dienst agieren. Der 39-Jährige wird sich vor allem auf die digitalen Produkte der IZ-Redaktion, wie etwa den noch recht jungen, wöchentlichen IZ Podcast, konzentrieren. Darüber hinaus übernimmt er die Position des Onlinechefs vom Dienst und hat somit u.a. den täglichen Newsletter IZ aktuell unter seinen Fittichen. Wiederhold arbeitet eng mit Laura Kolb, Redaktion Leiterin Digitales, zusammen. Das Team wird von Redakteur Volker Thies und Contentmanagerin Alexandra Bertram unterstützt. Wiederhold arbeitet seit 2008 für die IZ, zuvor war er als freier Journalist u.a. für die Frankfurter Neue Presse aktiv. Seinem bisherigen Ressort Facility- und Property-Management bleibt der Diplom-Jurist treu, seinen Part für das Regionalressort Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland übergibt er hingegen an Thies.

Mit Stefan Merkle (41; Bild) gibt es zudem einen Neuzugang in der Redaktion der IZ. Er wird sich vor allem um das Ressort Digitales kümmern, zusammen mit Ulrich Schüppler. Darüber hinaus bringt er seine Kenntnisse in den Ressorts Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland sowie Facility- und Property-Management ein. Merkle gehörte seit Mitte 2009 zum Team von Thomas Daily, begann dort als freier Mitarbeiter, absolvierte ein Volontariat und war mehrere Jahre als Redakteur aktiv. Zuletzt stand sein Schreibtisch in Frankfurt. Als Korrespondent berichtete er vor allem über den Immobilienmarkt des Rhein-Main-Gebiets. Vor Thomas Daily sammelte Merkle jahrelang Erfahrungen als freier Mitarbeiter der Badischen Zeitung.

Brigitte Mallmann-Bansa

Agilität braucht ein Menschenbild 2.0

Ulrich Schüppler.

Ulrich Schüppler.

Quelle: Immobilien Zeitung

Karriere 25.07.2019
Agiles Arbeiten ist keine Neuheit, sondern ein alter Hut, findet IZ-Redakteur Ulrich Schüppler. Langfristig würde die agile Methode jedoch einen komplett anderen Gesellschaftsvertrag erfordern. ... 

Agiles Arbeiten ist keine Neuheit, sondern ein alter Hut, findet IZ-Redakteur Ulrich Schüppler. Langfristig würde die agile Methode jedoch einen komplett anderen Gesellschaftsvertrag erfordern.

Viele angeblich brandheiße Neuheiten entpuppen sich bei näherem Hinsehen als alter Hut. Die Römer hatten bekanntlich schon Fußbodenheizung und im Iran der Antike gab es bereits die erste Batterie. Mit dem agilen Arbeiten, also projektbezogenen und selbstverantwortlichen Teams, verhält es sich nicht anders. Es gab sie vermutlich schon in der Steinzeit. Denn bei Naturvölkern, so haben Anthropologen festgestellt, werden die Verantwortlichen fürs tägliche Jagen und Sammeln fallweise ausgewählt, die dem Einzelnen zugesprochene Kompetenz ist das Auswahlkriterium. Dauerhafte Führungspositionen sind weitgehend unbekannt, die Rolle der Ältesten beschränkt sich zumeist auf beratende und zeremonielle Aufgaben.

Der US-amerikanische Verhaltensforscher Leonard L. Martin hat allerdings darauf hingewiesen, dass solche Strukturen dauerhaft nur in Gesellschaften funktionieren, in denen es eine unmittelbare Belohnung für die in der Gruppe gezeigte Kooperation gibt. Liegt der Ertrag des gemeinsamen Handelns hingegen in ferner Zukunft, so müssen Verträge ausgehandelt werden, um festzulegen, welche Leistung in der Gegenwart welchem Anteil am künftigen Erfolg entsprechen soll. Dabei verhandeln naturgemäß einige besser als andere, über mehrere Perioden kommt es zwangsläufig zur Akkumulation von Eigentum und Macht. Und damit endet die schöne, neue, agile Welt: Denn wer Dinge sein Eigen nennt, will sie vor dem Zugriff der anderen schützen und sie nicht durch Fehlentscheidungen auf Ebene der Gruppe womöglich verschleudert sehen. Anders ausgedrückt: Agile Teams sind genau dann kein Nachteil, wenn im Falle eines Scheiterns alle nur genauso arm dran sind wie vorher. Daher funktionieren sie ganz gut für Start-up-Gründer, die kein Geld haben, aber auf Reichtum hoffen.

Mit der Macht, die eine klassische Führungskraft sich entbehrungsreich erarbeitet hat, ist agiles Arbeiten nicht kompatibel. Letztendlich könnte das Team entscheiden, die Führungskraft abzuschaffen. Und spätestens, wenn das Team das komplette Unternehmen verkaufen möchte, um mit dem Erlös die Welt zu verbessern, dürfte es auf den Widerstand der Eigentümer treffen. In hierarchischen Strukturen bleibt agiles Arbeiten daher nur eine Simulation von Freiheit, ein Motivationstool. Echte Agilität hingegen würde darauf hinauslaufen, die Grundprämissen unseres Wirtschaftssystems radikal infrage zu stellen. Das aber wollen wohl die wenigsten.

Lesen Sie dazu die Titelgeschichte "Lieber autoritär als agil" in dieser Ausgabe.

Ulrich Schüppler