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Meistgelesene Personalien 2018

Immobilienentwickler Ardi Goldman.

Immobilienentwickler Ardi Goldman.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Lars Wiederhold

Köpfe 30.12.2018
Haftantritt, Umstrukturierung, kurze Gastspiele oder Abschiede nach Jahrzehnten der Zugehörigkeit: Auch 2018 gab es wieder viele spannende personelle Veränderungen in der deutschen ... 

Haftantritt, Umstrukturierung, kurze Gastspiele oder Abschiede nach Jahrzehnten der Zugehörigkeit: Auch 2018 gab es wieder viele spannende personelle Veränderungen in der deutschen Immobilienszene. Angeführt wird das Ranking der meistgelesenen Personalien von Ardi Goldman.

Goldman steht sogar auf den Plätzen eins und zwei. Zur Erinnerung: Der Immobilienentwickler Ardi Goldman war 2015 vom Landgericht Frankfurt wegen Bestechung zu zwei Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Damals erlangte der Prozess bundesweite Aufmerksamkeit. Goldman zog schließlich vor den Bundesgerichtshof, der jedoch Anfang des Jahres seine Revision für unbegründet erklärte. Im Sommer trat der Unternehmer seine Haft in Euskirchen an.

Eine Spitzenposition nimmt auch der Wechsel von Jürgen Büllesbach mit Platz drei ein. Er hatte seinen zum Ende des Jahres auslaufenden Vertrag als CEO bei der Bayerischen Hausbau nicht verlängert. Im Sommer verabschiedete er sich dann auch und Hermann Brandstetter übernahm die Geschäfte als Sprecher des Vorstands. Büllesbach wird ab dem kommenden Jahr für das Family-Office des Knorr-Bremse-Eigentümers Heinz Hermann Thiele den Immobilienbereich weiter ausbauen.

Kurzes Gastspiel

Viel Aufmerksamkeit erhielt ebenfalls das kurze Gastspiel von Andreas Segal. Offiziell seit dem 1. September als CEO bei Gateway Real Estate im Amt hatte er nach einem Monat das Unternehmen wieder verlassen. Zuvor war er Vize beim Wohnungsunternehmen Buwog. Dort hatte Segal sein Vorstandsmandat im Rahmen der Übernahme durch Vonovia vorzeitig niedergelegt. Der Paukenschlag schaffte es auf Rang vier.

Die Nachricht, dass BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) Anfang des Jahres auf 18 Geschäftsführer aufstockte, war dem Immobilienvolk ebenfalls viele Klicks wert. Die Neuzugänge, Nico Keller, Udo Cordts-Sanzenbacher und Christopher Raabe etablieren sich auf Platz fünf des Nachrichtenrankings. Der Ausbau der GmbH-Geschäftsführung war dem Immobilienberater zufolge dem "Wachstum des Unternehmens und den damit verbundenen inhaltlichen und organisatorischen Herausforderungen" geschuldet. Die Geschäftsführung der Holding blieb übrigens unverändert.

Dicht gefolgt und damit auf Rang sechs ist der Wechsel bei Wohninvest. Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Immobilienunternehmens Wohninvest Holding aus Fellbach bei Stuttgart, Harald Panzer, legte das operative Geschäft in die Hände von Bernd Fickler. Seit 2017 teilten sich beide die Geschäftsführung. Davor war Fickler fünf Jahre Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Waiblingen - dann wurde die Zusammenarbeit überraschend beendet. Laut Waiblinger Kreiszeitung ermittelte die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen des Verdachts der Untreue gegen ihn. Die Ermittlungen wurden nach Medieninformationen im Mai eingestellt.

Schon im Januar hatte Ferdinand Rock, der lange Jahre Leiter der Münchner Niederlassung von JLL war, bei dem Münchner Projektentwickler Investa angeheuert. Gemeinsam mit zwei Co-Geschäftsführern leitet er seitdem dort den Bereich Projektentwicklung. Ihr Platz sieben.

Abschied nach 27 Jahren

Noch eine BNPPRE-Personalie hat es in die Klickcharts geschafft. Nach 27 Jahren verließ Oliver Barth, bis dahin Geschäftsführer und Niederlassungsleiter beim Immobilienberater in Frankfurt, im Sommer das Unternehmen und ging nach Florida. Für zunächst ein Jahr wollte er sich vom deutschen Alltagstrott verabschieden. "Und wer ihn kennt, weiß um seine Leidenschaft für den Sunshine-State", schrieb damals IZ-Redakteurin Anke Pipke. Der Ausstieg schaffte es auf Rang acht der Top Ten.

Als hätten sie sich verabredet: Ebenfalls nach 27 Jahren Zugehörigkeit schlug Claus Thomas das Kapitel LaSalle Investment Management zu. Ob sein Abschied damit in Zusammenhang stand, dass er im November 2017 einen neuen Vorgesetzten bekam, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall wird er Anfang 2019 den bisherigen CEO von BNPPRE Investment Management Germany, Reinhard Mattern, ablösen. Der geht in den Vorruhestand. Der Wechsel bescherte ihm Rang neun.

Auf dem zehnten Platz findet sich Detlef Kalthoff ein. Nur etwa zehn Monate hatte er den Posten als Geschäftsführer bei DIM Property Value inne, dann wechselte er im September 2018 zu JLL. Dort übernahm er die Aufgaben als Head of Property Management Germany von Ulrike Janssen, die sich nach Angaben des Immobiliendienstleisters "entschlossen hat, JLL auf eigenen Wunsch zu verlassen, um sich einer neuen Herausforderung auf Eigentümerseite zu stellen".

IZ

Von DIM zu JLL: Detlef Kalthoff springt zum nächsten Job

Detlef Kalthoff.

Detlef Kalthoff.

Urheber: Detlef Kalthoff

Köpfe 15.08.2018
Ulrike Janssen verlässt JLL nach mehr als vier Jahren und gibt ihre Aufgaben als Head of Property Management Germany an Detlef Kalthoff weiter. Dieser hatte erst vor zehn Monaten den ... 

Ulrike Janssen verlässt JLL nach mehr als vier Jahren und gibt ihre Aufgaben als Head of Property Management Germany an Detlef Kalthoff weiter. Dieser hatte erst vor zehn Monaten den Geschäftsführerposten bei der DIM Property Value angenommen.

Detlef Kalthoff packt nach nur etwa zehn Monaten schon wieder die Umzugkartons und schleppt sein Hab und Gut aus seinem Büro bei der Berliner DIM Deutsche Immobilien Management. Dort war er als Geschäftsführer der Tochtergesellschaft DIM Property Value engagiert. Sein künftiger Schreibtisch steht bei JLL. Dort wird der Immobilienökonom (ebs) und MRICS mit Wirkung zum 1. September 2018 Head of Property Management Germany.

Schon seine Station vor der Zeit bei DIM war nur von kurzer Dauer. Nach rund anderthalb Jahren als Leiter REM und Vertrieb für die Strabag Property und Facility Services (Strabag PFS) sowie als Geschäftsführer der Strabag Residential Property Services strich er dort die Segel.

Kalthoff kann allerdings auch anders. Mehr als 20 Jahre blieb er seinem Xing-Profil zufolge BNP Paribas Real Estate treu, zuletzt etwa 13 Jahre lang als Geschäftsführer von BNPPRE Property Management.

Janssen geht, Czoske steigt auf

Bei JLL tritt Kalthoff damit die Nachfolge von Ulrike Janssen an, die sich nach Angaben des Immobiliendienstleisters "entschlossen hat, JLL auf eigenen Wunsch zu verlassen, um sich einer neuen Herausforderung auf Eigentümerseite zu stellen". Janssen war seit Sommer 2014 bei JLL.

Kalthoff wird bei seiner Arbeit von Thorsten Czoske (48) unterstützt. Er ist als künftiger Deputy Head of Property Management Germany gesetzt. Zu seinen Aufgaben zählt es, den Bereich Immobilienmanagement weiterzuentwickeln. Czoske kennt sich bei JLL bereits aus. Seit Juni 2017 ist er Team Leader Property Management Düsseldorf und bleibt das auch weiterhin.

Anke Pipke

Der Leer-Plan

Wer eine Ausbildung bei einem Gewerbeimmobilienverwalter macht, es an der Berufsschule aber viel öfter mit Wohn- als Gewerbethemen zu tun bekommt, droht einzuschlafen.

Wer eine Ausbildung bei einem Gewerbeimmobilienverwalter macht, es an der Berufsschule aber viel öfter mit Wohn- als Gewerbethemen zu tun bekommt, droht einzuschlafen.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Ermolaev Alexandr

Karriere 15.03.2018
Immobilienkaufleute werden nicht auf die Verwaltung von Gewerbeimmobilien vorbereitet. Ihr Fachwissen ist zu gering, notwendige Soft Skills sind Fehlanzeige. Die Mängelliste, die ... 

Immobilienkaufleute werden nicht auf die Verwaltung von Gewerbeimmobilien vorbereitet. Ihr Fachwissen ist zu gering, notwendige Soft Skills sind Fehlanzeige. Die Mängelliste, die Property-Manager an die Berufsschulen schicken, ist lang. Der Konter ist jedoch genauso hart: Solange die Unternehmen selbst kaum ausbilden, ergebe eine stärkere Berücksichtigung von Gewerbeimmobilien keinen Sinn.

Die Leute sind häufig nicht gut ausgebildet." Diese harsche Kritik hört Thomas Wenzel regelmäßig von Property-Managern, die Gewerbeimmobilien verwalten, über die Abgänger von Berufsschulen. Viel zu stark sei die wohnwirtschaftliche Prägung. Etliche Themen würden gar nicht, andere nur oberflächlich gelehrt. Wenzel, der für das Beratungsunternehmen Bell Management Consultants arbeitet, befragt seit 2009 regelmäßig die Anbieter von Property-Management-Dienstleistungen. Und deren Mängelliste ist lang.

"Die Marktteilnehmer und Nutzungsarten im Gewerbeimmobilienbereich oder auch die umfangreichen Anforderungen der Eigentümervertreter bei der Implementierung eines neuen PM-Mandats in Bezug auf Prozesse, IT-Systeme und Reporting werden, wenn überhaupt, nur gestreift", konstatiert Ralf Lehmann, Geschäftsführer von Apleona Real Estate Management und verantwortlich für das Property-Management (PM). "Auch die heute unverzichtbare Fähigkeit, mit ERP-Systemen zu arbeiten, wird nicht praxisnah genug vermittelt."

Nicht in der nötigen Tiefe oder gar nicht behandelt, so die Kritik der Praktiker, würden auch juristische Themen wie z.B. Gewerbemietrecht und Mietvertragsformen (Staffel-, Index- oder Umsatzmieten etc.). Zudem fehlten Lerneinheiten rund um den technischen Gebäudebetrieb, Gewährleistungsmanagement, Haftungsfragen, Forderungsmanagement oder Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Lehmann wünscht sich daneben mehr Raum für die Vermittlung von Soft Skills: "Wichtige Fähigkeiten, etwa wie man ein Projekt koordiniert und steuert, festgesetzte Termine auch gegen Widerstände einhält und Mieter und Auftraggeber adressiert, müssten durch die Vermittlung von Kommunikations-, Problemlösungs- und Konfliktmanagementkompetenzen gezielt trainiert werden."

Dem kann Ulrike Janssen, Head of Property Management von JLL in Deutschland, nur zustimmen. "Wir Property-Manager müssen auch mit hochspezialisierten Mietern auf Augenhöhe kommunizieren können." Etwa dann, wenn es um geplante Mieterhöhungen, Nebenkostenabrechnungen oder einen Wasserschaden geht.

Tatsächlich drehen sich aktuell nur 40 von 880 Unterrichtsstunden im Rahmenlehrplan für Immobilienkaufleute um die Bewirtschaftung gewerblicher Objekte. Der Vermietung und Verwaltung von Wohnräumen bzw. Wohnungseigentum sind dagegen 240 Stunden vorbehalten. Der Rahmenlehrplan wurde zuletzt vor zwölf Jahren aktualisiert - das Berufsbild des gewerblichen Property-Managers in seiner heutigen Ausprägung sei hierzulande jedoch jünger und finde kaum Berücksichtigung, monieren die Dienstleister. Die dreijährige Ausbildung zum Immobilienkaufmann bzw. zur -kauffrau, die ein Mitarbeiter im kaufmännischen PM typischerweise absolviert habe, sei in dieser Hinsicht veraltet.

Unternehmen wie Apleona oder auch Tattersall Lorenz aus Berlin suchen den Ausweg aus der Misere zunehmend an den Hochschulen. "Parallel zur Ausbildung bei uns im Haus intensivieren wir die Zusammenarbeit mit Hochschulen im Bereich dualer Studiengänge", berichtet Lehmann. Die dualen Hochschulen vermittelten sowohl theoretische Kenntnisse als auch Einblicke in den Unternehmensalltag - und bildeten daher näher an der Praxis und damit besser aus.

Tattersall Lorenz bietet zwei Plätze für ein duales Studium an: einen in einem kaufmännischen Studiengang mit Schwerpunkt auf Immobilienwirtschaft, den anderen in einer technisch geprägten Fachrichtung. Susanne Tattersall: "Wir haben viele studierte Köpfe im Unternehmen. Eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann allein reicht eben oft nicht, um alle Anforderungen, die gewerbliche Immobilien mit sich bringen, zu erfüllen."

Der Unterricht zu theoretisch? Große Mängel in Breite und Tiefe der Lehrinhalte? Bei öffentlichen und privaten Berufsschulen trifft diese Kritik auf Unverständnis. "In drei Jahren können wir nie und nimmer alles reinpacken, was sich die einzelnen Berufsstände wünschen. Berufliche Erstausbildung kann das nicht leisten. Das geht nur über Fort- und Weiterbildungen oder interne Schulungen", sagt Peter Schön, Schulleiter der Hans-Böckler-Schule in Frankfurt. Auch andere Teilbranchen, Makler etwa oder WEG-Verwalter, wünschten sich naturgemäß eine stärkere Berücksichtigung ihrer Belange, so der Schulleiter der Hans-Böckler-Schule in Frankfurt. "Wir müssen die Ausbildung aber breit anlegen, damit die jungen Leute später in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden können."

Immobilienkaufleute lernten zudem ja nicht nur in den ausdrücklich für Gewerbethemen vorgesehenen 40 Stunden Dinge, die für sie relevant sind, ergänzt Jürgen Morbe, der an der Friedrich-List-Schule in Wiesbaden u.a. für die Ausbildung von Immobilienkaufleuten zuständig ist. Christine Reinhold, Leiterin der privaten Berufsschule für Immobilienkaufleute an der BBA Akademie der Immobilienwirtschaft in Berlin, nennt das Beispiel Mietrecht: "Natürlich sieht ein Wohnraummietvertrag anders aus als der Mietvertrag mit einer Anwaltskanzlei für Büroflächen. Aber die Grundlagen des Mietrechts - Vertragsgestaltung, Vertragsstörungen, Kündigungen - behandeln wir hoch und runter. Und die unterscheiden sich im Prinzip nicht. Mehr könnten wir auch nicht abbilden."

Das eigentliche Problem liege ohnehin ganz woanders, nämlich in der äußerst geringen Ausbildungsbereitschaft der Kritiker. Solange nur "einer oder zwei von 20 Schülern von Unternehmen kommen, die in der Gewerberaumbewirtschaftung tätig sind", so Morbe, sei fraglich, wie viel Sinn es habe, Gewerbethemen in der Ausbildung stärker zu vermitteln.

Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender des EBZ Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, richtet noch deutlichere Worte an die Adresse der Unternehmen: "Angesichts von geschätzt 200.000 bis 300.000 Menschen, die in Deutschland im gewerblichen Property-Management beschäftigt sind, sind die Unternehmen zu inaktiv in der Ausbildung. Deshalb orientieren sie sich in der Personalgewinnung häufig in Richtung Hochschulabsolventen - obwohl die Aufgaben auch ein Immobilienkaufmann leisten könnte."

Zur Untermauerung verweist Leuchtmann auf die Verteilung der Azubis, die am EBZ Berufskolleg lernen. Knapp zwei Drittel der angehenden Immobilienkaufleute am EBZ kommen aus der Wohnungswirtschaft bzw. von Wohnimmobilienverwaltern, weitere 10% aus Maklerhäusern. Gewerbeimmobilienverwalter machen nur rund 3% vom EBZ-Azubikuchen aus. Dass diese Verteilung eine gewisse Repräsentativität beanspruchen darf, leitet Leuchtmann daraus ab, dass von knapp 7.000 Immobilienkaufleuten, die sich hierzulande momentan in der Ausbildung befinden, rund 1.400 oder ca. 20% die private Berufsschule des EBZ besuchen.

Den Schuh, zu wenig auszubilden, wollen sich die PM-Anbieter, mit denen die Immobilien Zeitung gesprochen hat, so allerdings nicht anziehen. Apleona Real Estate Management etwa hat derzeit insgesamt 25 Azubis an Bord; in diesem Jahr haben acht Nachwuchskräfte ihre Ausbildung begonnen. Bei mehr als zwei neuen Azubis pro Standort bleibe nicht genug Zeit für die Betreuung des Einzelnen, erklärt Lehmann. Insgesamt beschäftigt Apleona aktuell rund 250 Mitarbeiter im PM, davon 140 im kaufmännischen Bereich.

JLL stellte in den letzten Jahren im Schnitt 18 Auszubildende jährlich ein. Diese werden vor allem in der Bürovermietung und im Property-Management eingesetzt. Der Dienstleister kommt alles in allem auf 180 Mitarbeiter im PM. Tattersall Lorenz hat aktuell vier Azubis an Bord. Insgesamt zählt das Unternehmen, das außer im PM u.a. auch im Asset-Management tätig ist, rund 90 Köpfe.

Darüber hinaus seien die gewerblichen Property-Manager auch an anderer Stelle aktiv wie z.B. in der YouPM-Initiative. Unter diesem Namen haben sich Apleona, JLL und Tattersall Lorenz sowie sieben weitere Unternehmen - namentlich Aurelis, DIC, Goldbeck Procenter, HIH Property Management, Omega Immobilien Gruppe, tectareal und Treureal - mit Bell Management Consultants zu einer Art Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie wollen die Trommel für das Berufsbild des Property-Managers Commercial rühren, damit mehr Schüler, Abiturienten und Absolventen sowie Berufseinsteiger und Quereinsteiger den Weg in die Gewerbeimmobilienverwaltung finden.

Damit Azubis, die die Unternehmen auch mithilfe einer angekündigten Imagekampagne an Land zu ziehen hoffen, in der Berufsschule genau das lernen, was sie später im Job brauchen, loten die YouPM-Mitstreiter zurzeit aus, wie die Ausbildung an den Berufsschulen bzw. der Rahmenlehrplan stärker auf ihre Belange zugeschnitten werden könnte. Dafür, dass dies notwendig ist, führen sie eine Befragung unter ihren eigenen operativ tätigen PM-Mitarbeitern ins Feld. 65% der 90 Befragungsteilnehmer bemängelten, dass die Fähigkeit zur Planung und Priorisierung von Aufgaben in der Ausbildung bzw. im Studium nicht ausreichend gefördert werden. Dabei ist gerade dies in ihren Augen die wichtigste fachliche Fähigkeit für einen Gewerbeimmobilienverwalter.

Leuchtmann vom EBZ signalisiert seine grundsätzliche Unterstützung für eine Änderung des Rahmenlehrplans: "Wenn die nächste Änderung des Berufsbilds ansteht, holen wir sie mit an den Tisch!" Dass dies schnell geschehen könnte, ist allerdings äußerst unwahrscheinlich. "Ein Branchenverband müsste den Impuls zur Aktualisierung geben - von der Wohnungswirtschaft als der Teilbranche, die am meisten ausbildet, wird so ein Impuls in den nächsten Jahren aber sicher nicht ausgehen", glaubt Leuchtmann.

Und auch die YouPM-Mitstreiter selbst mussten mittlerweile feststellen, dass die Überarbeitung eines Berufsbilds ein mühseliges und langwieriges Unterfangen ist - und ein hochpolitisches dazu: Der Bund ist für die Ausbildungsordnung zuständig, die Kultusministerkonferenz für den Rahmenlehrplan und die Länder für dessen Umsetzung in Lehrpläne für die Berufsschulen.

Immerhin besteht sowohl auf der Seite der Praxis als auch auf der der Ausbilder Gesprächsbereitschaft. Zusatzmodule seien durchaus jenseits des Lehrplans möglich, so Leuchtmann. Leuchtmann findet, dass die technische Gebäudeausrüstung nach heutigen Maßstäben in dem mittlerweile zwölf Jahre alten Rahmenlehrplan unterbewertet ist. Via E-Learning könnten solche Module auch für Schüler anderer Berufsschulen zugänglich gemacht werden.

Auch Reinhold von der Berliner Berufsschule für Immobilienkaufleute zeigt sich gesprächsbereit: "Die Ausbilder aus den Unternehmen sind herzlich eingeladen, unsere Sinne für die Bedürfnisse der Praxis zu schärfen. Ich organisiere gerne eine Runde für den Gedankenaustausch."

Harald Thomeczek

Flechtner übernimmt Geschäftsführung bei Property First

Köpfe 08.04.2014
Andreas Flechtner (43) hat zum 1. April die Geschäftsführung bei Property First, Bochum, übernommen. Flechtner folgt auf Ulrike Janssen, die im Sommer bei Jones Lang LaSalle anfängt. Zuvor war ... 

Andreas Flechtner (43) hat zum 1. April die Geschäftsführung bei Property First, Bochum, übernommen. Flechtner folgt auf Ulrike Janssen, die im Sommer bei Jones Lang LaSalle anfängt. Zuvor war Flechtner Geschäftsführer bei Crown Credit Services. Der Finanzdienstleister befindet sich seit dem 1. Oktober 2013 in Liquidation. Der Eigentümer Forum Partners, ein weltweit agierender Private-Equity-Investor, hatte sich im Sommer 2013 dazu entschlossen, die Aktivitäten von Crown Credit Services in Deutschland nicht weiter zu verfolgen. Flechtner begründet den Rückzug u.a. mit dem engen Wettbewerb in Deutschland und dem geringen Angebot an Not leidenden Immobilienportfolios. Die Bestände von Crown im Umfang von rund 400 Mio. Euro (überwiegend Servicing-Mandate) wurden bereits an andere Kreditservicer veräußert.

Nicolas Katzung