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Ausverkauf bei Bouwfonds IM setzt sich fort

Hier geht's lang zu den Fondsmanagern von Catella.

Hier geht's lang zu den Fondsmanagern von Catella.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thomas Porten

Karriere 15.03.2018
Die Auflösung der Immobilienaktivitäten von Bouwfonds Investment Management (IM) geht in die nächste Runde. Die Rabobank-Tochter hat sich nach Recherchen der Immobilien Zeitung auch vom ... 

Die Auflösung der Immobilienaktivitäten von Bouwfonds Investment Management (IM) geht in die nächste Runde. Die Rabobank-Tochter hat sich nach Recherchen der Immobilien Zeitung auch vom milliardenschweren offenen Publikumsfonds Bouwfonds European Residential Fund getrennt. Die bisherige Service-KVG Catella Real Estate übernimmt das Management des Wohnungsfonds damit komplett. Die Übergabe läuft längst.

Catella Real Estate als Kapitalverwaltungsgesellschaft und Bouwfonds Fund Management "haben sich vertraglich geeinigt, die bestehende Auslagerung des Fondsmanagements (Portfolio- und Asset-Management) vorzeitig zum 30. April 2018 zu beenden", steht in einem Info-Memorandum an die Anleger auf der Website des Bouwfonds European Residential Fund zu lesen. Die Notiz ist auf den 28. November 2017 datiert. Einen Tag später gab auch der Anlageausschuss in einer außerordentlichen Sitzung grünes Licht. Dass die institutionellen Investoren der vorzeitigen Beendigung des Fondsmanagementmandats von Catella an Bouwfonds ausdrücklich ihren Segen geben, hatte Catella zur Bedingung für eine Übernahme der Fondsmanagementaktivitäten gemacht.

Ab dem 1. Mai ist Bouwfonds offiziell komplett raus

Ab dem 1. Mai 2018 wird sich laut Marktkreisen Catella Residential Investment Management (Crim), Berlin, um das komplette Frontoffice, also Investor Relations, Asset-Management und Immobilienakquise, kümmern. Bisher war Catella, genauer: Catella Real Estate in München, ausschließlich für den Backoffice-Support des Fonds zuständig.

Um die Qualität des Übergangs des Fondsmanagements von Bouwfonds auf Catella zu unterstützen, verhandle Catella "die Übernahme von Schlüsselmitarbeitern aus dem Portfolio-, Akquise- und Asset-Management" von Bouwfonds, heißt es in dem Memo vom November. Welche und wie viele Mitarbeiter Catella übernimmt, war bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen. Von Bouwfonds kam bis dato gar keine Stellungnahme, und bei Catella hieß es lediglich, in Abstimmung mit Bouwfonds erfolge keine Kommunikation bis zum Abschluss der Übergabe.

Michiel Dubois, der bisherige Hauptgeschäftsführer des Wohnimmobilienbereichs von Bouwfonds IM, hat das Unternehmen jedenfalls zum 31. Dezember 2017 verlassen. Dies ließ sein bisheriger Arbeitgeber heute in einer dürren Mitteilung verlauten. Dass er mit zu Catella wechselt, gilt in den Marktkreisen allerdings als eher unwahrscheinlich.

Catella will Portfolio in den Jungbrunnen schicken

Der Bouwfonds European Residential Fund wurde 2007 aufgelegt, die ersten Immobilien wanderten 2008 ins Portfolio. Heute hat der Fonds ein Volumen von knapp über 1 Mrd. Euro. Etwa die Hälfte davon entfällt auf Deutschland, der Rest auf sieben weitere europäische Länder. Catella setzt dem Vernehmen nach nicht primär auf Wachstum, sondern will das Portfolio renditeseitig fitter machen, sprich: ältere Objekte herausdrehen und dem Portfolio gleichzeitig frisches Blut zuführen. Eine offizielle Entscheidung, wohin die Reise geht, wollen die neuen Fondsmanager gemeinsam angeblich im Juni mit den Anlegern treffen.

Erst dieser Tage war bekannt geworden, dass Bouwfonds IM ein 1,3 Mrd. Euro schweres Immobilienportfolio aus Wohnungen und Parkhäusern sowie das deutsche Geschäft mit der Verlegung von Breitbandkabeln an die bisherigen Fondsmanager verkauft hat, die die Aktivitäten unter dem Namen Primevest fortführen. Besagtes Wohnimmobilienportfolio ist 400 Mio. Euro schwer und verteilt sich auf zwei Mandate. Das Parkhausgeschäft bringt 900 Mio. Euro auf die Waage. Zuvor, im November vergangenen Jahres, hatte Bouwfonds bereits ein Einzelhandelsimmobilienportfolio sowie u.a. Beteiligungen an Kommunikationsfonds verkauft. Immobilien in Deutschland soll Bouwfonds IM nach diesem Verkaufsreigen und der Abgabe des Managementmandats für den offenen Wohnfonds nicht mehr unter seinen Fittichen haben.

Harald Thomeczek

Demire: Aufsichtsräte müssen den Gürtel enger schnallen

Karriere 08.07.2016
Die Aufsichtsräte der Gewerbeimmobilien-AG Demire müssen sich künftig mit einer geringeren Vergütung zufriedengeben. Im Geschäftsjahr 2015 hatte der Demire-Aufsichtsrat laut Geschäftsbericht ... 

Die Aufsichtsräte der Gewerbeimmobilien-AG Demire müssen sich künftig mit einer geringeren Vergütung zufriedengeben. Im Geschäftsjahr 2015 hatte der Demire-Aufsichtsrat laut Geschäftsbericht 2015 insgesamt 270.000 Euro erhalten. Ab dem Geschäftsjahr 2017 sind es nach dem Beschluss der jüngsten Hauptversammlung von Ende Juni 2016 180.000 Euro.

Ein einfaches Aufsichtsratsmitglied erhält ab 2017 für jedes volle Geschäftsjahr eine feste Vergütung von 30.000 Euro. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache (90.000 Euro), sein Stellvertreter das Doppelte (60.000 Euro). ­Demire hat aktuell drei Aufsichtsräte: einen Vorsitzenden, seinen Stellvertreter und ein normales Aufsichtsratsmitglied. Der Vorsitzende erhielt für das Geschäftsjahr 2015 laut dem jüngsten Geschäftsbericht der Gesellschaft 135.000 Euro, sein Stellvertreter 90.000 Euro und der Dritte im Bunde 45.000 Euro.

Ein Hauptaktionär rückte die Aufsichtsratsvergütung auf die Tagesordnung ...

Die Aufsichtsratsvergütung hatte Rolf Elgeti, der über seine Beteiligungsgesellschaft Obotritia Capital knapp 13% an Demire hält, nachträglich auf die Tagesordnung gerückt. Er wollte der Hauptversammlung ursprünglich vorschlagen, dass ein normales Aufsichtsratsmitglied von Demire künftig - und zwar schon ab dem Geschäftsjahr 2016 und nicht erst ab 2017 - 10.000 Euro bekommt, der Aufsichtsratschef das Doppelte (20.000 Euro) und sein Stellvertreter das Eineinhalbfache (15.000 Euro). Summa summarum hätten die drei Vertreter des Kontrollgremiums künftig also nur noch insgesamt 45.000 Euro erhalten.

Elgetis Begründung für diesen Antrag, die sich auf der Website von Demire nachlesen lässt, lautete: Die gegenwärtige, durch die vorangegangene Hauptversammlung im August 2015 angehobene Gesamtvergütung des Aufsichtsrats in Höhe von 270.000 Euro stehe in keinem Verhältnis zur Größe der Gesellschaft und sei als viel zu hoch zu bewerten. Weiter heißt es: Die zuletzt erfolgte Anhebung der Vergütung für das Geschäftsjahr 2015 sei mit der positiven Entwicklung und dem starken Wachstum der Gesellschaft begründet worden. "Die Ergebnisse zeigen allerdings alles andere als eine positive Entwicklung: Die Gesellschaft hat einen negativen operativen Cashflow; auch der Aktienkurs entwickelt sich seit längerem negativ. Wir halten die Vergütung daher nicht für angemessen und schlagen vor, diese auf ein Sechstel herabzusetzen."

... und stellte einen Gegenantrag zu seinem ursprünglichen Antrag

Offenbar hat sich Elgeti in anschließenden Gesprächen eines Besseren belehren lassen, was die Angemessenheit der Vergütung des Aufsichtsrats von Demire angeht. Seine Obotritia Capital stellte jedenfalls noch einen Gegenantrag zum eigenen Antrag zur Herabsetzung der Aufsichtsratsgehälter: Dieser Gegenantrag sah nun vor, was von der Hauptversammlung dann auch beschlossen wurde, nämlich, dass ein ordentlicher Demire-Aufsichtsrat ab 2017 eine feste Vergütung von 30.000 Euro bekommt; der Vorsitzende das Dreifache, der stellvertretende Vorsitzende das Doppelte dieses Betrags.

Der bisherige Aufsichtsrat wurde auf der Hauptversammlung übrigens in der bestehenden Konstellation wiedergewählt. Prof. Dr. Hermann Anton Wagner wurde als Vorsitzender des Kontrollgremiums bestätigt. Dr. Peter Maser als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt, ebenso wie Günther Walcher als ordentliches Aufsichtsratsmitglied.

Harald Thomeczek