DTZ-Chef Hamacher hat das Unternehmen verlassen

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Köpfe 07.02.2013
Überraschung bei DTZ Deutschland: Interimschef Rainer Hamacher hat das Unternehmen verlassen. Damit steht nach nur neun Monaten ein erneuter Führungswechsel an. Hamacher will sich ... 

Überraschung bei DTZ Deutschland: Interimschef Rainer Hamacher hat das Unternehmen verlassen. Damit steht nach nur neun Monaten ein erneuter Führungswechsel an. Hamacher will sich selbstständig machen und als Partner beim Frankfurter Büromakler black olive advisors einsteigen. Das Unternehmen wurde Mitte 2012 von Oliver Schön gegründet, früher geschäftsführender Gesellschafter von Colliers Schön & Lopez Schmitt.

Hamacher hat die Führung von DTZ Deutschland im April 2012 interimsweise übernommen, nachdem sein Vorgänger Timo Tschammler ebenfalls überraschend seinen Wechsel zu Jones Lang LaSalle bekannt gegeben hatte. Eine endgültige Entscheidung über die Position des Deutschlandchefs zog sich allerdings erstaunlich lange hin. Vor Weihnachten habe es Signale aus London gegeben, sagte Hamacher auf Nachfrage. Er habe sich aber für die Selbstständigkeit entschieden, da er näher an den Kunden sein wolle und er mit Schön einen passenden Partner gefunden habe. "Meine Entscheidung war keine gegen DTZ", erklärt er. In der Tat hatte Hamacher immer betont, das die Gespräche über die Führungsposition in Deutschland von beiden Seiten offen geführt würden und ihm eine stark operative Ausgestaltung wichtig sei.

Von DTZ heißt es, es werde weiter nach einem neuen Deutschlandchef gesucht und man sei in fortgeschrittenen Gesprächen. Deswegen werde es auch keine Interimslösung geben. Das nach dem Ausscheiden von Tschammler gebildete Executive Comittee bestehend aus Estanislau Torrent, Klaus Dalafina, Jan Stadelmann, Claus-Dieter Trapp und Martin Fiedler werde die Geschäfte weiter leiten. Sollte es Abstimmungsbedarf geben, werde Steve Watts, COO Cemea, die Rolle von Hamacher übernehmen, erklärt DTZ. Watts werde auch künftig alle ein bis zwei Wochen in Deutschland sein.

Nach UGL-Übernahme hat komplette damalige Deutschandführung DTZ verlassen

Hamacher war im Juni 2010 in die Geschäftsleitung von DTZ-Deutschland berufen worden und verantwortete dort den Geschäftsbereich Occupational Markets mit den Ressorts Bürovermietung, Tenant Representation und Global Corporate Services. Zuvor war er seit 2007 Niederlassungsleiter von DTZ in Frankfurt gewesen. Nach der Übernahme von DTZ durch den australischen Konzern UGL ist somit kein Mitglied der damaligen Geschäftsführung der Deutschlandtochter mehr an Bord. Neben Hamacher und Tschammler hat auch Hanns-Joachim Fredrich von sich aus das Unternehmen verlassen und ist zu Cushman & Wakefield gewechselt.

Hamacher will künftig als Partner von black olive advisors arbeiten. Derzeit arbeiten bei dem auf Beratungs-, Vermietungs- und Investmentleistungen im Bürosegment spezialisierten Maklerhaus neun Mitarbeiter. Ziel seien 18 bis 20, sagt Hamacher. Geschäftsführer Schön war Ende 2009 aus dem von ihm mitgegründeten Unternehmen Colliers Schön & Lopez Schmitt als Geschäftsführer ausgeschieden, ein Jahr später hat er auch seine Anteile verkauft.

DTZ bekannt für häufige Führungswechsel

Der stetige Wechsel an der Spitze hat bei DTZ Deutschland fast schon Tradition. Nun steht der Amtsantritt des achten Deutschlandchefs innerhalb von rund zehn Jahren an. Zuletzt standen allerdings Timo Tschammler (2009 bis 2012) und Jörg Nehls (2006 bis 2009) jeweils knapp drei Jahre an der DTZ-Spitze. Zuvor gab es allerdings bereits ein stetiges Kommen und Gehen: Nach hohen Verlusten verließ Matthias Müller im November 2002 das Unternehmen, sein Nachfolger Wilfried Widmann folgte ein Jahr später. In beiden Fällen sollen Unstimmigkeiten mit der Zentrale in London die Ursache gewesen sein. Nach eineinhalb Jahren warf auch Jeff Kirchhoff im Juni 2005 das Handtuch, "aus persönlichen Gründen", wie es damals hieß. Bis August 2006 leitete dann David Steventon interimsweise das Deutschlandgeschäft, bevor Nehls übernahm.

Peter Maurer

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Tina Reuter ist ab sofort Head of Germany bei Cushman & Wakefield

Tina Reuter ist ab sofort Chefin der deutschen Tochter von C&W.

Tina Reuter ist ab sofort Chefin der deutschen Tochter von C&W.

Quelle: Cushman & Wakefield

Köpfe 18.04.2024
Nun ist es offiziell: Tina Reuter ist ab sofort Head of Germany bei Cushman & Wakefield (C&W). Sie hatte das Amt schon im Dezember 2023 interimsmäßig von Yvo Postleb übernommen, ... 

Nun ist es offiziell: Tina Reuter ist ab sofort Head of Germany bei Cushman & Wakefield (C&W). Sie hatte das Amt schon im Dezember 2023 interimsmäßig von Yvo Postleb übernommen, der das Unternehmen verlassen hat.

In ihrer neuen Rolle ist Tina Reuter für die strategische Ausrichtung und die Geschäftsentwicklung von C&W in Deutschland verantwortlich, sie möchte die Wachstumsstrategie des Unternehmens weiterentwickeln und umsetzen.

Sie wolle C&W „als One-Stop-Shop“ in Deutschland positionieren, sagt Reuter der Immobilien Zeitung. Das Unternehmen solle künftig nicht mehr nur als Maklerhaus, sondern als Anbieter ganzheitlicher Lösungen wahrgenommen werden.

Zudem will sie den Teamgedanken stärken. „Die goldenen Jahre liegen hinter uns, jetzt stehen Themen an, die mehr der Vernetzung bedürfen“, sagte Reuter. Mit interdisziplinären Teams könne man die Immobilie besser verstehen und kreativer denken. Das bringe Mehrwert ebenso für die Kunden wie für die Städte und die Gemeinschaft.

„Haben Finanzkraft und das Vertrauen der Banken“

Reuter betonte, C&W sei wirtschaftlich stabil. Durch Umschuldung und Rückzahlung von Darlehen habe man den Zinsaufwand reduziert. „Wir haben die notwendige Finanzkraft und das Vertrauen der Banken“, sagte Reuter mit Blick auf kommende Herausforderungen.

Die Diplom-Architektin und Master of Science im Bereich Business Administration hatte die Führung der deutschen Tochter bereits im Dezember 2023 interimsmäßig von Yvo Postleb übernommen.

Reuter verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Immobilienbranche und ist seit 2013 bei Cushman & Wakefield tätig. 2019 wurde sie als Executive Partner Mitglied des strategischen Führungsteams von C&W in der EMEA-Region und war hier vor ihrer Bestellung zur Head of Germany für das Asset Services-Geschäft in 14 Ländern mit mehr als 1.300 Mitarbeitern verantwortlich. Zudem ist sie Teil des EMEA-Gremiums für Diversität, Gleichheit und Inklusion sowie des ESG EMEA Councils.

Strategisches Denken in der neuen Rolle

„Tina Reuter leitete in unserem Unternehmen bereits wirtschaftlich äußerst erfolgreiche Teams, die gleichzeitig unsere Unternehmenswerte vorbildlich leben“, sagte Colin Wilson, Chief Executive EMEA bei C&W. „Aus der langjährigen engen Zusammenarbeit mit ihr weiß ich, dass sie Fokus, Organisation und strategisches Denken in ihre neue Rolle einbringen wird.“ Unter ihrer Führung habe das Geschäft mit Asset Services in Europa ein stetiges Margenwachstum erzielt.

„Ich möchte Yvo Postleb für seinen Beitrag danken“, sagte Wilson weiter. Er habe das Deutschland-Geschäft lange Jahre geleitet, durch die Pandemie geführt und die Dienstleistungspalette weiter ausgebaut.

Weltweit hat C&W rund 52.000 Beschäftigte in mehr als 400 Niederlassungen und 60 Ländern. In Deutschland ist das börsennotierte Unternehmen mit Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München mit etwa 350 Experten vertreten.

Peter Dietz