Roland Koch wird Vorstandschef bei Bilfinger Berger

Roland Koch (li.) wurde zum Nachfolger von Bilfinger-Berger-Chef Herbert Bodner (re.) berufen.

Roland Koch (li.) wurde zum Nachfolger von Bilfinger-Berger-Chef Herbert Bodner (re.) berufen.

Bild: Bilfinger Berger

Köpfe 29.10.2010
Jetzt ist es amtlich: Der Aufsichtsrat von Bilfinger Berger hat in seiner heutigen Sitzung den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch zum Vorstandsvorsitzenden berufen. Koch wird ... 

Jetzt ist es amtlich: Der Aufsichtsrat von Bilfinger Berger hat in seiner heutigen Sitzung den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch zum Vorstandsvorsitzenden berufen. Koch wird dem Vorstand ab 1. März 2011 angehören und dann ab 1. Juli 2011 den Vorstandsvorsitz von Herbert Bodner übernehmen, der sich dann nach 12 Jahren an der Spitze des Konzerns in den Ruhestand verabschieden wird.

Die Entscheidung für Koch sei einstimmig getroffen worden, widersprach Aufsichtsratschef Bernhard Walter heute bei einer Telefonkonferenz Gerüchten, der Aufsichtsrat sei bei der Personalie Koch gespalten. Koch sei neben anderen guten Kandidaten die "allerbeste Wahl", betonte Walter. "Die immer wieder bewiesene Führungskraft von Roland Koch ist die beste Voraussetzung, die sehr erfolgreiche Entwicklung von Bilfinger Berger fortzusetzen." Auch der Vorstand trage die Entscheidung voll mit und begrüße sie ausdrücklich, sagte Vorstandschef Herbert Bodner.

Er freue sich über die getroffene Entscheidung und dass ihm einmütig das Vertrauen ausgesprochen wurde, sagte Koch. Bilfinger Berger habe durch die Entwicklung hin zum Bau- und Dienstleistungskonzern eine "sehr, sehr gute" Ausgangsposition für die nächsten Jahre. "Der Konzern darf aber auch in Zukunft nicht vergessen, dass er aus dem Ingenieurbereich kommt und dass das Besondere, das auch die Dienstleistungen auszeichnet, diese Nähe zur Lebenserfahrung im Projektmanagement, Bauen und Ingenieurwesen ist", sagte Koch, der als erster Nicht-Baufachmann an der Spitze des Konzerns dem Bauingenieur Bodner folgen wird.

Er habe sich unter mehreren Angeboten für Bilfinger Berger entschieden, weil zwar Beratungstätigkeiten auch interessant seien, er sich aber mit Freude dem "harten Druck von gesteckten Zielen und messbaren Zahlen" aussetzen möchte. Er wisse sehr wohl, dass die Aufgabe für ihn ein neues Fahrwasser bedeute und er auch auf die Erfahrung seiner künftigen Kollegen bauen müsse, sagte Koch. Andererseits hoffe er, dass er mit seiner Managementerfahrung sowie der Erfahrung in einigen Feldern der Dienstleistung wie etwa bei PPP-Projekten dem Konzern helfen könne.

Peter Maurer

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Tina Reuter ist ab sofort Head of Germany bei Cushman & Wakefield

Tina Reuter ist ab sofort Chefin der deutschen Tochter von C&W.

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Quelle: Cushman & Wakefield

Köpfe 18.04.2024
Nun ist es offiziell: Tina Reuter ist ab sofort Head of Germany bei Cushman & Wakefield (C&W). Sie hatte das Amt schon im Dezember 2023 interimsmäßig von Yvo Postleb übernommen, ... 

Nun ist es offiziell: Tina Reuter ist ab sofort Head of Germany bei Cushman & Wakefield (C&W). Sie hatte das Amt schon im Dezember 2023 interimsmäßig von Yvo Postleb übernommen, der das Unternehmen verlassen hat.

In ihrer neuen Rolle ist Tina Reuter für die strategische Ausrichtung und die Geschäftsentwicklung von C&W in Deutschland verantwortlich, sie möchte die Wachstumsstrategie des Unternehmens weiterentwickeln und umsetzen.

Sie wolle C&W „als One-Stop-Shop“ in Deutschland positionieren, sagt Reuter der Immobilien Zeitung. Das Unternehmen solle künftig nicht mehr nur als Maklerhaus, sondern als Anbieter ganzheitlicher Lösungen wahrgenommen werden.

Zudem will sie den Teamgedanken stärken. „Die goldenen Jahre liegen hinter uns, jetzt stehen Themen an, die mehr der Vernetzung bedürfen“, sagte Reuter. Mit interdisziplinären Teams könne man die Immobilie besser verstehen und kreativer denken. Das bringe Mehrwert ebenso für die Kunden wie für die Städte und die Gemeinschaft.

„Haben Finanzkraft und das Vertrauen der Banken“

Reuter betonte, C&W sei wirtschaftlich stabil. Durch Umschuldung und Rückzahlung von Darlehen habe man den Zinsaufwand reduziert. „Wir haben die notwendige Finanzkraft und das Vertrauen der Banken“, sagte Reuter mit Blick auf kommende Herausforderungen.

Die Diplom-Architektin und Master of Science im Bereich Business Administration hatte die Führung der deutschen Tochter bereits im Dezember 2023 interimsmäßig von Yvo Postleb übernommen.

Reuter verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Immobilienbranche und ist seit 2013 bei Cushman & Wakefield tätig. 2019 wurde sie als Executive Partner Mitglied des strategischen Führungsteams von C&W in der EMEA-Region und war hier vor ihrer Bestellung zur Head of Germany für das Asset Services-Geschäft in 14 Ländern mit mehr als 1.300 Mitarbeitern verantwortlich. Zudem ist sie Teil des EMEA-Gremiums für Diversität, Gleichheit und Inklusion sowie des ESG EMEA Councils.

Strategisches Denken in der neuen Rolle

„Tina Reuter leitete in unserem Unternehmen bereits wirtschaftlich äußerst erfolgreiche Teams, die gleichzeitig unsere Unternehmenswerte vorbildlich leben“, sagte Colin Wilson, Chief Executive EMEA bei C&W. „Aus der langjährigen engen Zusammenarbeit mit ihr weiß ich, dass sie Fokus, Organisation und strategisches Denken in ihre neue Rolle einbringen wird.“ Unter ihrer Führung habe das Geschäft mit Asset Services in Europa ein stetiges Margenwachstum erzielt.

„Ich möchte Yvo Postleb für seinen Beitrag danken“, sagte Wilson weiter. Er habe das Deutschland-Geschäft lange Jahre geleitet, durch die Pandemie geführt und die Dienstleistungspalette weiter ausgebaut.

Weltweit hat C&W rund 52.000 Beschäftigte in mehr als 400 Niederlassungen und 60 Ländern. In Deutschland ist das börsennotierte Unternehmen mit Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München mit etwa 350 Experten vertreten.

Peter Dietz