Schumacher hört bei der Aareal Bank auf

Wolf Schumacher bei der Präsentation der Jahreszahlen 2014.

Wolf Schumacher bei der Präsentation der Jahreszahlen 2014.

Bild: Aareal Bank

Köpfe 17.09.2015
Wolf Schumacher (57) räumt nach zehn Jahren Amtszeit den Chefsessel bei der Aareal Bank. "Im gegenseitigen Einvernehmen" scheidet Schumacher mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand der ... 

Wolf Schumacher (57) räumt nach zehn Jahren Amtszeit den Chefsessel bei der Aareal Bank. "Im gegenseitigen Einvernehmen" scheidet Schumacher mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand der Bank aus, teilte das Unternehmen am Donnerstagnachmittag mit. Als sein Nachfolger ernannte der Aufsichtsrat seinen Stellvertreter und Finanzvorstand Hermann J. Merkens (49).

Man sei davon überzeugt, dass die Bank unter der Führung von Merkens die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre auch in Zukunft fortschreiben werde, lässt sich die Aufsichtsratsvorsitzende Marija Korsch in einer Pressemitteilung zitieren. Merkens ist seit dem Jahr 2001 Mitglied des Aareal-Bank-Vorstands. Zunächst übt er die Funktion des Vorstandsvorsitzenden und des Finanzvorstands in Personalunion aus. Über eine Erweiterung des Vorstands bzw. Umbesetzung sei noch nicht entschieden worden, heißt es.

Im April 2005 übernahm Schumacher den Vorstandsvorsitz der Aareal Bank und führte das Unternehmen rasch aus der Verlustzone. Das blieb auch während der 2008 einsetzenden und mehr oder weniger bis heute anhaltenden Finanz- und Staatsverschuldungskrise so. Für Aufmerksamkeit sorgte Schumacher durch zwei Übernahmen in den vergangenen zwei Jahren: Ende 2013 übernahm seine Bank den kleineren Konkurrenten Corealcredit, gut ein Jahr später folgte der Kauf der Westdeutschen ImmobilienBank. Bei beiden Deals kassierte die Aareal Bank einen Sofortgewinn von jeweils rund 150 Mio. Euro.

Zuletzt wurde Schumacher als möglicher Nachfolger von Jürgen Fitschen als Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) in Verbindung gebracht. Vor einigen Wochen sagte Schumacher zu den Gerüchten, dass ihn die Rolle des Vorstandsvorsitzenden bei der Aareal Bank ausfülle. Spekulationen um einen Zusammenhang mit der Vakanz beim BdB-Präsidium werden nun aber nicht aufkommen: Gestern gab der BdB bekannt, dass Hans-Walter Peters, Sprecher und persönlich haftender Gesellschafter der Hamburger Privatbank Berenberg, zum Nachfolger von Fitschen gewählt werden soll.

Nicolas Katzung

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Tina Reuter ist ab sofort Head of Germany bei Cushman & Wakefield

Tina Reuter ist ab sofort Chefin der deutschen Tochter von C&W.

Tina Reuter ist ab sofort Chefin der deutschen Tochter von C&W.

Quelle: Cushman & Wakefield

Köpfe 18.04.2024
Nun ist es offiziell: Tina Reuter ist ab sofort Head of Germany bei Cushman & Wakefield (C&W). Sie hatte das Amt schon im Dezember 2023 interimsmäßig von Yvo Postleb übernommen, ... 

Nun ist es offiziell: Tina Reuter ist ab sofort Head of Germany bei Cushman & Wakefield (C&W). Sie hatte das Amt schon im Dezember 2023 interimsmäßig von Yvo Postleb übernommen, der das Unternehmen verlassen hat.

In ihrer neuen Rolle ist Tina Reuter für die strategische Ausrichtung und die Geschäftsentwicklung von C&W in Deutschland verantwortlich, sie möchte die Wachstumsstrategie des Unternehmens weiterentwickeln und umsetzen.

Sie wolle C&W „als One-Stop-Shop“ in Deutschland positionieren, sagt Reuter der Immobilien Zeitung. Das Unternehmen solle künftig nicht mehr nur als Maklerhaus, sondern als Anbieter ganzheitlicher Lösungen wahrgenommen werden.

Zudem will sie den Teamgedanken stärken. „Die goldenen Jahre liegen hinter uns, jetzt stehen Themen an, die mehr der Vernetzung bedürfen“, sagte Reuter. Mit interdisziplinären Teams könne man die Immobilie besser verstehen und kreativer denken. Das bringe Mehrwert ebenso für die Kunden wie für die Städte und die Gemeinschaft.

„Haben Finanzkraft und das Vertrauen der Banken“

Reuter betonte, C&W sei wirtschaftlich stabil. Durch Umschuldung und Rückzahlung von Darlehen habe man den Zinsaufwand reduziert. „Wir haben die notwendige Finanzkraft und das Vertrauen der Banken“, sagte Reuter mit Blick auf kommende Herausforderungen.

Die Diplom-Architektin und Master of Science im Bereich Business Administration hatte die Führung der deutschen Tochter bereits im Dezember 2023 interimsmäßig von Yvo Postleb übernommen.

Reuter verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Immobilienbranche und ist seit 2013 bei Cushman & Wakefield tätig. 2019 wurde sie als Executive Partner Mitglied des strategischen Führungsteams von C&W in der EMEA-Region und war hier vor ihrer Bestellung zur Head of Germany für das Asset Services-Geschäft in 14 Ländern mit mehr als 1.300 Mitarbeitern verantwortlich. Zudem ist sie Teil des EMEA-Gremiums für Diversität, Gleichheit und Inklusion sowie des ESG EMEA Councils.

Strategisches Denken in der neuen Rolle

„Tina Reuter leitete in unserem Unternehmen bereits wirtschaftlich äußerst erfolgreiche Teams, die gleichzeitig unsere Unternehmenswerte vorbildlich leben“, sagte Colin Wilson, Chief Executive EMEA bei C&W. „Aus der langjährigen engen Zusammenarbeit mit ihr weiß ich, dass sie Fokus, Organisation und strategisches Denken in ihre neue Rolle einbringen wird.“ Unter ihrer Führung habe das Geschäft mit Asset Services in Europa ein stetiges Margenwachstum erzielt.

„Ich möchte Yvo Postleb für seinen Beitrag danken“, sagte Wilson weiter. Er habe das Deutschland-Geschäft lange Jahre geleitet, durch die Pandemie geführt und die Dienstleistungspalette weiter ausgebaut.

Weltweit hat C&W rund 52.000 Beschäftigte in mehr als 400 Niederlassungen und 60 Ländern. In Deutschland ist das börsennotierte Unternehmen mit Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München mit etwa 350 Experten vertreten.

Peter Dietz