Karriere-News

Eurocastle ist Belfry und Truss los

Karriere 13.09.2016
Eurocastle Investment hat zwei Portfolios mit deutschen Einzelhandelsimmobilien verkauft. Die beiden Pakete, die auf die Namen Belfry und Truss hören, beinhalten zusammen 67 Immobilien mit ... 

Eurocastle Investment hat zwei Portfolios mit deutschen Einzelhandelsimmobilien verkauft. Die beiden Pakete, die auf die Namen Belfry und Truss hören, beinhalten zusammen 67 Immobilien mit 134.000 qm. Wie der in Amsterdam börsennotierte geschlossene Fonds mit Sitz auf Guernsey meldet, spült der Verkauf der beiden Portfolios nicht mehr als 2,3 Mio. Euro in die Kassen. Der Grund: Der sogenannte Nettovermögenswert der Immobilien war inzwischen niedriger (laut Halbjahresbericht 2016: 84,1 Mio. Euro bzw. 44,1 Mio. Euro) als die Verbindlichkeiten, die auf den Portfolios lasten (87,2 Mio. Euro bzw. 53 Mio. Euro). Die LTVs (Beleihungsausläufe) wurden auf 106% bzw. 129% beziffert.

Käufer der beiden Portfolios ist der kanadische Immobilieninvestor Slate Asset Management (Slate). Avison Young beriet Slate auf der kaufmännischen Seite, Goodwin Procter auf der rechtlichen. KPMG unterstützte Slate beim Steuerrecht und der Akquisitionsstruktur. Die Verkäuferseite wurde von Savills und Clifford Chance beraten. Als Kandidat für den Erwerb der 67 Supermärkte aus dem Truss- und dem Belfry-Portfolio war im vergangenen Jahr Patrizia gehandelt worden. Patrizia hatte bereits Anfang 2015 ein Portfolio mit 107 Supermärkten von Eurocastle gekauft.

Harald Thomeczek

Bilfinger: Keysberg wird "mitverkauft"

Jochen Keysberg.

Jochen Keysberg.

Bild: Bilfinger

Karriere 07.09.2016
Der Verkauf des Immobilien- und Baugeschäfts von Bilfinger an den Finanzinvestor EQT ist unter Dach und Fach. Und wie erwartet ist Dr. Jochen Keysberg (50), bislang im Vorstand von Bilfinger für ... 

Der Verkauf des Immobilien- und Baugeschäfts von Bilfinger an den Finanzinvestor EQT ist unter Dach und Fach. Und wie erwartet ist Dr. Jochen Keysberg (50), bislang im Vorstand von Bilfinger für die Immobilienaktivitäten verantwortlich, im Zuge des nun abgeschlossenen Verkaufs der Divisionen Building, Facility und Real Estate als CEO zu dem neuen Unternehmen gewechselt.

Designierter Aufsichtsratsvorsitzender dieses neuen Unternehmens ist Ex-Hochtief-Aufsichtsratschef Manfred Wennemer. Wie das neue Unternehmen künftig heißt, soll am 4. Oktober auf der Expo Real in München bekannt gegeben werden. Bilfinger bleibt nach der mit EQT getroffenen Vereinbarung zu 49% am neuen Unternehmen beteiligt und wird so auch in entsprechender Höhe am Wiederverkaufserlös partizipieren. Keysberg war seit November 2012 im Bilfinger-Vorstand für das Segment Building and Facility zuständig.

Die drei nun an EQT verkauften Divisionen kamen im Geschäftsjahr 2015 zusammen mit rund 22.000 Mitarbeitern auf eine Leistung von 2,5 Mrd. Euro. Für den Übergang von Bilfinger zu EQT wurde, sozusagen als vorübergehende zentrale Schaltstelle für diese drei Divisionen, eine neue Gesellschaft gegründet: die Bilfinger Real Estate Solutions GmbH mit Sitz in Neu-Isenburg. Die Funktion dieser Gesellschaft wird künftig von der neuen Company, deren Namen noch bekannt gegeben wird, übernommen.

Der Kaufpreis für das Segment Building and Facility liegt bei 1,2 Mrd. Euro. Allerdings stundet Bilfinger einen Teil des Kaufpreises, nämlich 100 Mio. Euro, als Verkäuferdarlehen. Dieses Darlehen verzinst sich endfällig mit 10%. Weitere 200 Mio. Euro bringt Bilfinger als Eigenkapitalbeteiligung in das neue gemeinsame Unternehmen mit EQT ein. Diese Summe entspricht einem Eigenkapitalanteil von 49%. Die 900 Mio. Euro, die Bilfinger direkt zufließen, schlagen sich mit einem Verkaufsgewinn von 500 Mio. Euro in der Bilanz des Mannheimer Konzerns nieder. Mehrheitseigentümer EQT lotet angeblich bereits einen Weiterverkauf des Hochbaugeschäfts aus.

Harald Thomeczek

Thomas Meyer

Thomas Meyer auf großer Tour beim Ötztaler Radmarathon 2015.

Thomas Meyer auf großer Tour beim Ötztaler Radmarathon 2015.

Bild: Privat

Karriere 01.09.2016
Rennradfahren und mit Frau und Hunden wandern: Einen langen Atem hat der Vorstandsvorsitzende der Wertgrund Immobilien. Der 46-Jährige, der seine Kindheit in Stuttgart und Gütersloh verbracht ... 

Rennradfahren und mit Frau und Hunden wandern: Einen langen Atem hat der Vorstandsvorsitzende der Wertgrund Immobilien. Der 46-Jährige, der seine Kindheit in Stuttgart und Gütersloh verbracht hat, ist nicht zufällig Mitglied des Expobike-Veranstalters ImmoSport sowie im Siena Garden Roadbike Club. Der Berufseinstieg des gelernten Bauzeichners und Diplom-Kaufmanns (EBS) erfolgte 1997 bei Kyrein Projektmanagement. Zwei Jahre später erfüllte sich Meyer seinen Traum von der Selbstständigkeit: Er gründete Comes Real mit und wurde Gesellschafter der Wertgrund Immobilien GmbH. 2005 wechselte er in den Vorstand der AG.

Wohnen Sie zurzeit im Eigentum oder zur Miete?

Im Eigentum.

Bitte beschreiben Sie Ihr Haus mit ein paar Sätzen.

Es ist ein kleines, saniertes Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert in der Mitte eines kleinen Dorfs zwischen Kirche und Biergarten.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung? Warum?

Am Küchentisch, da dies der Dreh- und Angelpunkt unseres häuslichen Lebens ist.

Haben Sie bei dieser Immobilie oder einer anderen beim Bau schon einmal selbst mit Hand angelegt?

Ja, insbesondere im Rahmen meiner Bauzeichnerausbildung in der Fertighausfabrikation und vier Wochen auf Montage.

Was muss das perfekte Haus unbedingt haben?

Einen Blick ins Grüne.

Wie und wo möchten Sie im Alter wohnen?

Zwischen München und den Alpen in einem kleinen, modernen Haus in ruhiger Lage mit schönem Blick in die Landschaft.

Womit haben Sie als Erwachsener zum ersten Mal Geld verdient?

Beim Zivildienst in einer Rehaklinik und als Nachtportier in einem Hotel.

Wie haben Sie den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Für mich gab es damals nur die Immobilienbranche, die einzige Frage war: als Architekt oder im eher (betriebs-) wirtschaftlichen Bereich. Letzteres hat gewonnen.

Was braucht man, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Nie.

Was stört Sie in der Branche am meisten?

Zu viele Männer in dunklen Anzügen.

Und was finden Sie besonders gut?

Das Produkt Immobilie: immer wieder vielschichtig und faszinierend!

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Hoteldirektor.

Was bringt Sie privat auf die Palme? Und was beruflich?

Privat: Unordnung. Beruflich: Unzuverlässigkeit.

Wo oder wie können Sie sich besonders gut entspannen oder abschalten?

Beim Rennradfahren und Hundespaziergängen.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit

Mehrtägige Wanderungen und Rennradtouren.

Nennen Sie einen Ihrer Lieblingssongs?

"When I met God" von Marillion.

Wenn Sie an Ihren vergangenen Urlaub denken, denken Sie an …?

Eine stürmische und regnerische Nacht im Zelt auf einem Berggipfel im österreichischen Rofangebirge und Aufwachen am Morgen bei Sonnenaufgang und vor gigantischem Alpenpanorama.

Welche kürzlich besuchte Veranstaltung hat Ihnen besonders gut gefallen?

Ein Konzert von Udo Lindenberg.

In welcher Location kann man Sie häufiger antreffen?

Im Forsthaus am (Starnberger) See: tolle Küche in toller Lage.

Und mit welcher heute noch lebenden Persönlichkeit würden Sie dort gerne einmal einen Abend verbringen? Aus welchem Grund?

Mit Uli Hoeneß. Das wird sicherlich ein lehrreicher und unterhaltsamer Abend.

Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag tauschen?

Mit unseren Hunden, vollkommen im Hier und Jetzt (und sehr verwöhnt).

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Nein.

IZ

Ein Deutscher führt bald den Weltkonzern JLL

Ulbrich auf der diesjährigen Immobilienmesse Mipim.

Ulbrich auf der diesjährigen Immobilienmesse Mipim.

Bild: mol

Karriere 01.09.2016
Christian Ulbrich übernimmt im Oktober den Chefposten beim globalen Immobiliendienstleister JLL und wird damit die Gesamtverantwortung für die strategische Ausrichtung und das weitere Wachstum ... 

Christian Ulbrich übernimmt im Oktober den Chefposten beim globalen Immobiliendienstleister JLL und wird damit die Gesamtverantwortung für die strategische Ausrichtung und das weitere Wachstum des Konzerns innehaben.

Damit dürfte erstmals ein Deutscher in die vorderste Riege der angelsächsischen Beratungsriesen vorgestoßen sein. Der derzeit amtierende CEO Colin Dyer wird Ende September offiziell seinen Stuhl räumen und zum Jahresende in den Ruhestand gehen. In den letzten drei Monaten dieses Jahres wird Dyer aber weiterhin für die Konzernstrategie in den Bereichen Daten, Information und Analyse verantwortlich sein. 2017 bleibt er JLL als Berater verbunden.

Sein Nachfolger Christian Ulbrich hat sich seit 2005 in der Konzernhierarchie Stück für Stück nach oben gearbeitet - erst als Deutschland-Geschäftsführer, ab 2009 als Verantwortlicher für die Region Emea, wo er den Umsatz binnen sechs Jahren verdreifachte. Nun übernimmt er die Spitze des börsennotierten globalen Immobiliendienstleisters.

Das ist keine Selbstverständlichkeit in dieser Branche, wo die erste Reihe traditionell von Männern aus dem angelsächsischen Raum besetzt wird. Dyer ist Brite, ebenso wie der Savills-CEO Jeremy Helsby. Der aktuelle CEO von CBRE, Bob Sulentic, und Brett White, Chef von Cushman & Wakefield, sind US-Amerikaner, Colliers-CEO und Miteigentümer Jay Hennick stammt aus Kanada. Platzhirsche in der Szene sind CBRE (Börsenkapitalisierung: 10,3 Mrd. USD) und JLL (5 Mrd. USD). Hier stammen beide Vorgänger der aktuell amtierenden CEOs, Brett White (CBRE) und Stuart L. Scott (JLL), ebenfalls aus den USA.

Ulbrich kümmert sich bereits seit Februar dieses Jahres als JLL-President um die regionalen Aktivitäten des Konzerns weltweit sowie um das Wachstum des Konzerns durch die Übernahme weiterer Unternehmen. Diese Tätigkeit galt unter Insidern als Vorstufe für den Übergang in die künftige globale CEO-Funktion. Im Oktober endet damit bei JLL auch die Verteilung der Funktionen von CEO und President auf verschiedene Personen - Ulbrich wird dann beide Positionen belegen. Auch das ist branchenüblich. Wie für Dyer wird für Ulbrich das Thema Technik und Digitalisierung weiterhin besonders im Vordergrund stehen. Er nennt die "Führungsposition in der digitalen Revolution" als wichtiges Ziel seiner weiteren Führungsarbeit.

Monika Leykam

Gebäudereiniger entlastet

Karriere 18.08.2016
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie zur Qualitätssicherung ... 

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie zur Qualitätssicherung vereinbart.

Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter setzen sich seit dem Herbst vergangenen Jahres mit dem Problem auseinander, dass die Arbeitgeber in der Gebäudereinigungsbranche häufig kurze Zeit nach Tariferhöhungen die Leistungsanforderungen an ihre Mitarbeiter hochschraubten. Die erkämpfte Lohnerhöhung hatte also jeweils ihren Preis. Die Verhandlungspartner präsentierten nun eine Lösung. Der permanent wachsende Leistungsdruck soll dazu auf zwei Weisen begrenzt werden: "Erstens müssen die Beschäftigten durch Schulung in die Lage versetzt werden, die Vorgaben zu schaffen. Zweitens müssen die Arbeitsbedingungen so geregelt sein, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund bleiben - und zwar an Körper und Seele", berichtet Ulrike Laux, IG-Bau-Bundesvorstandsmitglied. Dazu zähle auch die zweckmäßige Gestaltung der Arbeitsaufgabe. "Für die bessere Qualifizierung haben wir deshalb einen Rahmenlehrplan ausgearbeitet."

Anforderungen an die Arbeitsbedingungen will die IG Bau in Kürze in einer zusammen mit den Arbeitgebern erstellten Broschüre veröffentlichen. Diese soll die Grundlage dafür bieten, Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in eigener Verantwortung zu etablieren oder mit ihrer Hilfe ein bereits bestehendes Arbeitsschutzsystem zu überprüfen und bei Bedarf entsprechend anzupassen. Parallel kündigt die Gewerkschaft an, Betriebsräte, die mit ihren Arbeitgebern Betriebsvereinbarungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz abschließen wollen, zu unterstützen.

Der Rahmenlehrplan soll Vorarbeiter in der Branche ansprechen. Diese seien daraufhin wiederum gefordert, die Kollegen ihrer Arbeitsgruppen so einzuweisen, dass sie einerseits zwar effizient reinigen, aber auch genau wissen, welche Arbeiten der Kundenauftrag überhaupt umfasst. Zum Teil verlangten die Kunden nämlich mehr, als sie bezahlen. Außerdem sind die Vorarbeiter dazu aufgerufen, einzuschreiten, wenn sich später herausstellt, dass der Arbeitsumfang ihrer Mitarbeiter trotz Schulung nicht in der vorgegebenen Zeit zu schaffen ist.

Lars Wiederhold