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Party time auf dem Job-Markt

Die Immobilienbranche ist in Feierlaune, von Katerstimmung keine Spur. Das schlägt sich auch in der Personalnachfrage nieder.

Die Immobilienbranche ist in Feierlaune, von Katerstimmung keine Spur. Das schlägt sich auch in der Personalnachfrage nieder.

Bild: iStockphoto/RyanJLane

Karriere 10.03.2016
Der Boom auf dem deutschen Immobilienmarkt geht weiter. Das müsste doch auch den Personalbedarf an praktisch allen Ecken und Enden der Branche befeuert haben - oder etwa nicht? ... 

Der Boom auf dem deutschen Immobilienmarkt geht weiter. Das müsste doch auch den Personalbedarf an praktisch allen Ecken und Enden der Branche befeuert haben - oder etwa nicht?

Anlagedruck und Mini-Zinsen treiben Investoren aus aller Herren Länder dem deutschen Betongold nur so in die Arme. Der Job-Markt für Immobilienfach- und -führungskräfte, sollte man jedenfalls meinen, boomt mit. Eine Auswertung aller Stellenanzeigen in der Immobilien Zeitung (IZ), also der Printausgabe und des Job-Portals IZ-Jobs.de, scheint diese Sicht der Dinge zu bestätigen: Demnach ist die Zahl der geschalteten Stellenangebote im vergangenen Jahr im Vergleich mit 2014 genau um zwei Drittel, also satte 66%, gestiegen.

Signifikante Anstiege der Jobangebote in der gedruckten IZ und auf IZ-Jobs.de gab es u.a. im Facility-Management (+140%), in der WEG-Verwaltung (+82%) und im Property-Management (+23%) sowie in der Immobilienverwaltung (+174%; ohne WEG-Verwalter und Property-Manager). Auch Projektentwickler (+68%), Asset-Manager (+56%) und Bewerter (+38%) wurden anno 2015 deutlich häufiger als im Jahr 2014 gesucht. Ein Rückgang wurde hingegen überraschenderweise bei Maklern/Immobilienberatern (-13%) verzeichnet.

Eine gewisse Unschärfe zugestanden, was die nicht immer einheitliche Benennung von Jobprofilen und die Zuordnung einzelner Anzeigen zu einer Berufsgruppe angeht, scheint der Trend doch eindeutig nach oben zu zeigen. Oder ist es nicht ganz so einfach?

Richard-Emanuel Goldhahn, Deutschlandchef des Personalvermittlers Cobalt Recruitment, übt sich bei der Bewertung der IZ-Stellenanzeigen-Statistik sowie der Geschäftsentwicklung von Cobalt in Zurückhaltung: "Grundsätzlich spiegelt die IZ-Statistik auch unseren Eindruck wider", hebt Goldhahn an. "So konnte Cobalt beispielsweise 2015 eine Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 50% verzeichnen."

Das Aber folgt auf dem Fuß: "Aber vielleicht waren meine Vertriebler einfach besser als im Jahr zuvor? Aus unserer Umsatzsteigerung von 50% automatisch zu schließen, dass die Anzahl der zu besetzenden Stellen um diesen Wert gestiegen ist, halte ich für zu gewagt", erklärt Goldhahn. Denn die Entwicklung und Verteilung der Umsätze von Cobalt in bzw. auf einzelne spezialisierte Divisionen spiegele "nicht den Markt wider, sondern lediglich die Umsetzung unserer strategischen Entscheidungen".

Ähnlich verhalte es sich mit den bei der IZ ausgeschriebenen Stellen: "Vielleicht ist die Anzahl der zu besetzenden Vakanzen gleich geblieben, aber die Kandidaten bewerben sich derzeit einfach nicht ausreichend, sodass die Unternehmen gezwungen sind, stärker auf die Vakanzen hinzuweisen?", fragt der Deutschland-Geschäftsführer von Cobalt.

Personalberater haben alle Hände voll zu tun

Thomas Flohr, geschäftsführender Gesellschafter der Executive-Search-Beratung Bernd Heuer & Partner Human Resources, zeigt sich weniger zurückhaltend: "Die Personalnachfrage ist Abbild der Nachfrage nach der Assetklasse Immobilie." Und die ist seit einiger Zeit eben global sehr begehrt, besonders wenn sie in Deutschland steht oder gebaut wird. Ein Ende des Hypes scheint nicht in Sicht. Für Flohrs Haus hieß das: "2015 haben wir mehr als 80 Stellen besetzt, das war ein Rekord für uns. Und 2016 geht es gerade so weiter: Die Personalnachfrage ist extrem hoch."

Privatanleger, semi-professionelle Investoren, Kapitalanlagegesellschaften, Versicherungen oder Pensionsfonds aus dem In- und Ausland: Natürlich suchen sie auch deutsche Gewerbeimmobilien, aber insbesondere haben sie alle vor einiger Zeit die deutsche Wohnimmobilie als Anlageklasse wiederentdeckt. Und weil der investierbare Wohnungsbestand die Nachfrage nur bedingt deckt, müssen die Anlageobjekte eben neu gebaut werden. Das hat das Bauträgergeschäft und die Wohnungsprojektentwicklung angekurbelt - und den Bedarf an Projektentwicklern und -steuerern sowohl technischer wie kaufmännischer Couleur befeuert.

Heiß begehrt sind nach Flohrs Erfahrung auch Akquisiteure bzw. Investment-Manager, die für Kapitalanlagegesellschaften Wohnanlagen im Bestand oder Neubau, auf die zurzeit so viele scharf sind, aufstöbern: "Besonders solche Akquisitionspezialisten sind schwer gesucht. Wir haben auf diesem Gebiet zurzeit allein fünf Mandate auf unterschiedlichen Hierarchieebenen", sagt Flohr, der mit seinem Beraterteam derzeit insgesamt nach dem oder der Richtigen für mehr als 50 Vakanzen fahndet.

Weil Wohnanlagen, früher als unsexy verschrien, in aller Regel zwar einen sicheren und stabilen Cashflow garantieren, aber schwer zu managen sind, sind auch die Asset-Manager, die sich um solche Portfolios kümmern, gefragt, ebenso wie Fondsmanager mit Fokus auf Wohnimmobilien bzw. Mietrecht: "Solche Kandidaten sind selten, denn die wenigsten Wohnungsspezialisten sind auch mit dem Kapitalanlagegesetz vertraut", sagt Flohr.

Personelle Engpässe werden nicht zuletzt auf der technischen Seite beklagt: Da hat man den jungen Leuten jahrelang erzählt, dass es mit der Bauwirtschaft bergab geht - und nun wundert man sich, dass die schiere Zahl des Nachwuchses für die Bauindustrie nicht der anziehenden Nachfrage standhält. Ähnliches gilt für TGA-Planer oder Elektroingenieure.

Die wiedererwachte Begeisterung für die deutsche Wohnimmobilie als Anlageobjekt dürfte auch ein indirekter Grund für das Phänomen sein, das Petra Gacheru beschreibt: "Im Jahr 2014 haben wir eher über die einschlägigen Online-Jobplattformen gesucht", sagt die Human-Resources-Managerin bei BPD Immobilienentwicklung. Im vergangenen Jahr und im Vorjahr hat sie jeweils zehn bis 15 zusätzliche neue Mitarbeiter eingestellt, zu rund 80% Bauleiter, Projektentwickler und -steuerer, u.a. für die jungen Niederlassungen in Berlin und Nürnberg sowie drei Regionalbüros in Freiburg, Überlingen (am Bodensee) und Koblenz. Aktuell zählt das Unternehmen rund 230 Mitarbeiter in acht Niederlassungen in Deutschland.

Im vergangenen Jahr hat die Suche via Jobbörsen für BPD nicht mehr so reibungslos funktioniert wie im Jahr davor: "2015 ist es deutlich schwerer geworden, ein interessantes Kandidatenangebot für Vakanzen zu generieren. 2014 befanden sich die Leute - so mein Eindruck - noch eher selbst auf Jobsuche", so Gacheru. Vor allem gestandene Fachkräfte "mit drei, besser fünf bis zehn Jahren Berufserfahrung" seien heute deutlich schwerer zu bekommen. Der Wohnungsentwickler setzt daher nun mehr auf Personalberater, die mit ihren Netzwerken und Kandidaten-Datenbanken zusätzlich zur Anzeigenschaltung unter Umständen mehr ausrichten können.

Akquisiteure sind schwer gesucht

Warnende Stimmen, dass der Aufschwung in der deutschen Immobilienwirtschaft nicht ewig anhält, werden lauter. Ist der Rückgang der Jobangebote für Makler ein Indikator dafür, dass Maklerhäuser rechtzeitig auf die Bremse treten?

Wie intensiv der größte Gewerbeimmobilienvermittler hierzulande, JLL, derzeit rekrutiert und ob man dabei den Abschwung schon im Hinterkopf hat, ist aus der Personalchefin für die deutschsprachigen Länder, Izabela Danner, nicht herauszukriegen. Aber sie beteuert: "Wir überprüfen regelmäßig unsere Szenarien auf ihre Realitätstauglichkeit. Aus der Vergangenheit haben wir gelernt, wie wichtig Leistungsmanagement und Investitionen in Personalentwicklung gerade in Krisenzeiten sind." Marktteilnehmer erinnern sich noch gut an Entlassungswellen, im Zuge derer 20% bis 30% der Belegschaft angloamerikanischer Maklerhäuser in der Finanzkrise über die Klinge gesprungen sein sollen.

Freigebiger mit Zahlen ist Stephan Peters, Leiter Personal der HIH-Gruppe mit HIH Real Estate, Warburg-HIH Invest und IntReal. Diese ist in den Jahren 2014 und 2015 "beträchtlich gewachsen, bis heute insgesamt um 25%". Der Personalaufbau im Asset-, Property- und Vermietungsmanagement sowie im InvestmentManagement sei in den beiden vergangenen Jahren jedoch "recht ausgewogen" verlaufen.

Ein stärkeres Wachstum als im Jahr 2014 habe 2015 insbesondere der Geschäftsbereich der Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft mit IntReal und IntReal Solutions (IT-Lösungen), "u.a. begünstigt von der Regulierung der Fondsbranche und der hohen Nachfrage nach Spezialfonds", so Peters, verzeichnet: Dort legte die Mitarbeiterzahl im vergangenen Jahr um ca. 41% zu, nach einem Zuwachs von rund 21% im Jahr zuvor. Insgesamt beschäftigt die HIH-Gruppe zurzeit rund 420 Mitarbeiter; Ende 2014 waren es noch ca. 370 Leute.

In der Immobilienverwaltung hat die HIH-Gruppe ebenfalls kräftig neue Leute eingestellt: "Das Wachstum der Mitarbeiterzahl geht zu rund 60% auf das Property-Management und IntReal zurück", sagt Personalleiter Peters. Auch der Bedarf an Investment-, Portfolio-, Fonds- oder Vermietungsmanagern sei deutlich gestiegen. Fondsbuchhalter, Steuerexperten, Risikomanager, Controller oder Bewerter braucht es auch, damit die Maschinerie eines Immobiliendienstleisters bzw. Investment-Managers bzw. einer Service-KVG läuft - und solche Expertenstellen sind laut Peters mitunter noch schwerer zu besetzen als klassische Immobilienjobs.

Die Gewerbeimmobilien-AG DIC Asset sucht laut Personalleiterin Birgit Rüdiger für das wachsende Fondsgeschäft "Mitarbeiter für die gesamte Prozesskette, zum Beispiel für das Fondsmanagement, im Bereich Transaction oder im Tax-Management". Aufgrund eines sehr dynamischen Transaktionsgeschäfts konzentriere man sich bei der Personalsuche auf erfahrene Akquisiteure und Verkäufer mit Track-Record. Da möchte man viel Erfolg beim Suchen wünschen: Solche Trüffelschweine dürften auch bei anderen Häusern ganz oben auf dem Zettel stehen.

Harald Thomeczek

Defama legt Zahlen für erstes Geschäftsjahr vor

Karriere 03.03.2016
Der Ende 2014 gegründete Börsenaspirant Deutsche Fachmarkt (Defama) hat vorläufige Zahlen für das erste Geschäftsjahr vorgelegt. Demnach hat das von Matthias Schrade, zuvor Geschäftsführer ... 

Der Ende 2014 gegründete Börsenaspirant Deutsche Fachmarkt (Defama) hat vorläufige Zahlen für das erste Geschäftsjahr vorgelegt. Demnach hat das von Matthias Schrade, zuvor Geschäftsführer des Fachmarktinvestors FCR Immobilien, aus der Taufe gehobene Unternehmen im Jahr 2015 Funds from Operations (FFO) in Höhe von gut 0,5 Mio. Euro bzw. 0,24 Euro je Aktie erwirtschaftet. Der Vorstand um Schrade will der Hauptversammlung am 4. Juni 2016 daher die Ausschüttung einer Dividende von 10 Cent pro Aktie für das erste volle Geschäftsjahr vorschlagen.

Der jüngste, im Januar 2016 getätigte Zukauf, der Erwerb des Einkaufszentrums (EKZ) Radeberg in der gleichnamigen sächsischen Stadt, ist in den Geschäftszahlen für 2015 nicht enthalten. Die annualisierte Jahresnettomiete inklusive dieses Zukaufs gibt Defama mit rund 2,5 Mio. Euro an (auf das EKZ Radeberg entfallen davon 780.000 Euro). Auf dieser Grundlage rechnet der Investor im Jahr 2016 mit einem Konzernjahresüberschuss von über 0,6 Mio. Euro (2015 nach untestierten Zahlen: 0,3 Mio. Euro) bzw. einem FFO von mehr als 1,2 Mio. Euro.

Nach der Transaktion in Radeberg umfasst das Portfolio von Defama sieben Standorte mit insgesamt gut 31.000 qm Nutzfläche. Um weiter zu wachsen, hat das Unternehmen eine Kapitalerhöhung in Angriff genommen: Bis zu 1 Mio. neue Aktien werden für 3,33 Euro das Stück angeboten. Aktien für gut 1 Mio. Euro wurden bislang gezeichnet, für den Rest "laufen Gespräche mit Investoren", so Defama. Die laufende Kapitalerhöhung soll die letzte vor dem angestrebten Börsengang sein: Im Sommer 2016 soll die Erstnotiz im Freiverkehr einer deutschen Wertpapierbörse erfolgen.

Harald Thomeczek

DVP lobt Förderpreis 2016 aus

Karriere 01.03.2016
Der Deutsche Verband der Projektmanager in der Bau- und Immobilienwirtschaft (DVP) lobt zusammen mit der Immobilien Zeitung (IZ) den DVP-Förderpreis 2016 aus. Gesucht werden wissenschaftliche ... 
Harald Thomeczek

Gute Gehaltsaussichten dank Zuwanderung

Geldsegen: Die Gehälter von Führungs- und Fachkräften in der Immobilienwirtschaft dürften 2016 spürbar wachsen.

Geldsegen: Die Gehälter von Führungs- und Fachkräften in der Immobilienwirtschaft dürften 2016 spürbar wachsen.

Bild: Fotolia.de/olly

Karriere 01.03.2016
Nicht zuletzt die Flüchtlingswelle dürfte die Gehälter in der Immobilienwirtschaft in diesem Jahr steigen lassen. ... 

Nicht zuletzt die Flüchtlingswelle dürfte die Gehälter in der Immobilienwirtschaft in diesem Jahr steigen lassen.

Die Hamburger Vergütungsberatung Compensation Partner geht jedenfalls von einem positiven Effekt der starken Zuwanderung auf die Gehälter aus: "Soziale Einrichtungen werden durch den Zustrom an Migranten profitieren. Gleiches gilt für Bau, Handwerk und die Immobilienbranche", sagt Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Parter. Vor allem aufgrund des aktuellen Wohnungsmangels erwarten die Vergütungsberater eine verbesserte Auftragslage für die genannten Branchen.

"Wachstum mindestens auf Vorjahresniveau"

In ihrer Gehaltsprognose für 2016, die die Wirtschaftssektoren IT, Industrie, Handel und Dienstleistung umfasst, hat die Vergütungsberatung den Immobiliensektor zwar nicht gesondert erfasst, und auch eine konkrete Prognose für den Einfluss der Zuwanderung auf die Gehälter in der Immobilienwitschaft gibt es (noch) nicht. Aber: "Wir gehen von einer verbesserten Auftragslage aus, weswegen sich das Wachstum mindestens auf Vorjahresniveau befinden wird", teilt ein Sprecher auf Nachfrage mit.

Konkret heißt das: Führungskräfte dürften schätzungsweise mit einem Plus von 4% bis 5% rechnen. Und "Fachkräfte könnten zu den großen Gewinnern im Immobilienbereich gehören", so der Sprecher, weil die Gesamtsituation so gut ist. Im Jahr 2015 legten die Gehälter von Fachkräften in der Immobilienwirtschaft nach Zahlen von Compensation Partners um 2,3% zu, die von Führungskräften um 3,9%.

Für den Sektor Industrie, in dem die Immobilienbranche ja inkludiert ist, prognostiziert die Vergütungsberatung im laufenden Jahr ein Gehaltsplus von 3,7% für Führungs- und 5,3% für Fachkräfte. Über alle Sektoren hinweg wird ein Anstieg von 3,5% bei Führungs- und 4,2% bei Fachkräften erwartet.

Harald Thomeczek

Keine deutschen Start-ups auf der Mipim-Bühne

Brandon Weber (ganz vorn), ehemaliger First Vice President von CBRE und nun CEO von Hightower, war einer von acht Start-up-Unternehmern, die sich auf der Mipim 2015 in Cannes vorstellten. Der Live-Pitch kam beim Publikum so gut an, dass die Messe nun ihr Engagement ausbaut und einen Start-up-Wettbewerb ausgelobt hat.

Brandon Weber (ganz vorn), ehemaliger First Vice President von CBRE und nun CEO von Hightower, war einer von acht Start-up-Unternehmern, die sich auf der Mipim 2015 in Cannes vorstellten. Der Live-Pitch kam beim Publikum so gut an, dass die Messe nun ihr Engagement ausbaut und einen Start-up-Wettbewerb ausgelobt hat.

Bild: Mipim

Karriere 01.03.2016
Nun ist es definitiv: Das Finale der ersten Mipim Startup Competition auf der diesjährigen Immobilienmesse Mipim in Cannes geht am 16. März 2016 ohne deutsche Beteiligung über die ... 

Nun ist es definitiv: Das Finale der ersten Mipim Startup Competition auf der diesjährigen Immobilienmesse Mipim in Cannes geht am 16. März 2016 ohne deutsche Beteiligung über die Bühne.

Zur Erinnerung: Der Berliner Popup-Läden-Makler Go-Popup war gar nicht erst zur Vorqualifikation auf der Mipim UK 2015 in London angetreten, und die ebenfalls für die Longlist nominierte und in London angetretene Renovierungsplattform Doozer Real Estate Systems (auch aus Berlin) hatte es nicht auf die Shortlist geschafft. Nun wurden die sechs Nominierten für die Qualifikationsrunde, die am 15. März 2016, also einen Tag vor dem Finale, auf der Messe stattfindet, bekannt gegeben: Unter ihnen findet sich kein einziges deutsches Jungunternehmen.

Um die letzten Tickets für den Live-Pitch vor Jury und Messepublikum werden kämpfen: Urbismart und Jooxter (beide aus Frankreich), Simplyture (Dänemark), Locatee (Schweiz), Opinum (Belgien) und Hamwells (Niederlande). Die beiden Unternehmen, die es aus dieser Gruppe ins Finale schaffen, bekommen es dort mit OpenSensors.io (Großbritannien) und Standard Access (Irland) sowie Parallax Technologies aus China und Source Central aus Singapur zu tun. Diese vier Finalisten hatten sich in London bzw. auf der Mipim Asia 2015 in Hongkong durchgesetzt.

Auf der Mipim 2015 hatte es bereits einen Live-Pitch von Start-up-Unternehmern gegeben. Dieser kam so gut beim Publikum an, dass die Messe einen eigenen Wettbewerb für Start-ups auslobte. Die Messemacher geben mit dem Innovation Forum bereits seit 2013 jungen Unternehmen Raum zur Präsentation auf der Mipim. Der erste Live-Pitch fand übrigens im Palais des Festivals statt, wo auch die Mipim Awards vergeben werden.

Der Gewinner der Mipim Startup Competition wird am 17. März 2016 bekannt gegeben - dann schlägt auch für die Nominierten der Mipim Awards 2016 die Stunde der Wahrheit.

Die Finalisten des Start-up-Wettbewerbs können sich u.a. über zwei kostenlose Eintrittskarten zur Mipim 2016 freuen und dürfen sich im Start-up-Pavillon im Mipim Innovation Forum präsentieren. Zudem werden sie für ihren Finalauftritt gecoacht. Der Gewinner erhält kostenlosen Eintritt für eine Person zur Mipim UK 2016, Mipim Asia 2016, Mipim Japan 2016 und zur Mipim 2017. Zudem wird das Unternehmen auf den Internetseiten der jeweiligen Mipim-Messen vorgestellt. Im Innovation Pavillon erhält der Gewinner außerdem eine Ausstellungsfläche während der Mipim 2017.

Harald Thomeczek

Gefma zeichnet Hochschul-Abschlussarbeiten aus

Das sind die Preisträger des Gefma-Förderpreises 2016.

Das sind die Preisträger des Gefma-Förderpreises 2016.

Bild: Uta Mosler

Karriere 29.02.2016
Auf der Messe INservFM in Frankfurt am Main hat der FM-Branchenverband Gefma sechs mit insgesamt 8.000 Euro dotierte Förderpreise verliehen. ... 

Auf der Messe INservFM in Frankfurt am Main hat der FM-Branchenverband Gefma sechs mit insgesamt 8.000 Euro dotierte Förderpreise verliehen.

Der diesjährige Hauptpreis ging an Florian Körner für seine Arbeit zum Thema "„Trinkwasserhygiene - Betreiberverantwortung, Gefahrenpotentiale, Werkzeuge und Lösungswege". Körner hat die Arbeit im Rahmen seines Bachelorstudiums Energie- und Gebäudetechnik an der Technischen Hochschule Nürnberg geschrieben. Er hat darin für die Nürnberger Messegesellschaft ein Konzept entworfen, mit dem alle Anforderungen an die Einhaltung der Trinkwasserhygiene in Bestandsgebäuden und Neubauten gewährleistet werden können sollen.

Außerdem vergab die Jury unter Vorsitz von Gefma-Vorstand Prof. Dr. Markus Lehmann Sonderpreise in fünf Fachkategorien. Der Preis in der Kategorie „Nutzerbeteiligung ging an Vanessa Platner (Masterarbeit; FH Münster), in der Kategorie Instandhaltung wurde Tristan Bode (Masterarbeit; Bauhaus Universität Weimar) ausgezeichnet, „und in der Kategorie Lebenszykluskosten ist Andreas Kindt (Masterarbeit; ebenfalls Uni Weimar) der Preisträger. Sonderpreise erhielten zudem Dr. Sigrun Lüttringhaus (TU Darmstadt; Dissertation) in der Kategorie Fremdvergabe und Norman Romeike (Universität Regensburg bzw. Irebs/Executive MBA) in der Kategorie „Nachnutzungskonzeption.

Die mit insgesamt 8.000 Euro dotierten Gefma-Förderpreise für Hochschulabschlussarbeiten waren zum 19. Mal ausgeschrieben worden. Die nächste Ausschreibungsrunde startet im April 2016. Infos dazu sind dann auf www.gefma.de zu finden. Verliehen werden sollen die „Gefma-Förderpreise 2017 am 23. Februar 2017 auf der INservFM in Frankfurt am Main.

Harald Thomeczek

Die Legende vom Makler, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Makler, der den Job wechselt wie seine Hemden: Ist er nur eine Schimäre?

Der Makler, der den Job wechselt wie seine Hemden: Ist er nur eine Schimäre?

Bild: iStock/Diane Diederich

Karriere 25.02.2016
Immobilienmakler gelten als besonders wechselfreudige Spezies. Aber das ist anscheinend - glaubt man den großen internationalen Immobilienberatungsunternehmen hierzulande - nur ein ... 

Immobilienmakler gelten als besonders wechselfreudige Spezies. Aber das ist anscheinend - glaubt man den großen internationalen Immobilienberatungsunternehmen hierzulande - nur ein Gerücht.

Wer Personalwechsel in der Immobilienwirtschaft verfolgt, gewinnt schnell den Eindruck, dass Immobilienmakler - und vor allem jene aus einschlägigen internationalen Beratungsunternehmen - ein besonders wechselfreudiges Völkchen sind. Kenner schätzen die jährliche Fluktuationsrate unter Maklern auf 25% bis 30%, andere halten eher eine Größenordnung von 10% bis 15% für realistisch. Ab einem bestimmten Level an Macht und Gehalt nehme der Drang, sich zu verändern, zwar spürbar ab, berichtet ein Headhunter. Aber alles in allem dürften Immobilienmakler, über alle Altersgruppen und Hierarchie-Ebenen hinweg, im groben Durchschnitt etwa alle drei bis vier Jahre das Pferd wechseln, schätzt er.

Wer sich bei den üblichen Verdächtigen umhört, erntet mit diesem Versuch einer Annäherung an die Materie jedoch nur Kopfschütteln: "25% bis 30%?!", wundert sich Mark Spangenberg, der als Chief Operating Officer von CBRE in Deutschland u.a. für das Thema Human Resources zuständig ist. "Bei uns ist das absolut kein Thema", beteuert er. Die CBRE GmbH beschäftigt rund 650 Mitarbeiter, davon arbeitet rund ein Viertel als Makler (160). Die Fluktuationsquote unter den Mitarbeitern beziffert Personalchef Spangenberg auf erstaunlich geringe 7% in den vergangenen Jahren. Dies sei auch bei den Maklern der Fall.

Bei Colliers International, Ende 2015 mit gut 270 Mitarbeitern in Deutschland unterwegs, bewegt sich die Fluktuationsrate "auf branchenüblichem Niveau im einstelligen Prozentbereich mit Schwankungen in beide Richtungen, je nach spezifischer Marktsituation", gibt Carsten Liede, Head of Human Resources, zu Protokoll. Ob das wie bei CBRE auch für die Gruppe der Makler gilt, bleibt eine offene Frage, denn eine Differenzierung nach Maklern und Nicht-Maklern nimmt das Unternehmen nicht vor.

Das kanadische Maklerhaus für Gewerbeimmobilien Avison Young, das erst Ende 2014 in deutschen Landen gestartet ist, aber schon 34 Köpfe zählt, will dieses Wachstumstempo beibehalten, wie Udo Stöckl, Geschäftsführer in Deutschland und Partner von Avison Young, erklärt: Kurzfristig, bis Ende 2016 plant er mit 60 Mitarbeitern. "Unsere Wachstumspläne sind aber bis 2020 ausgelegt: Ziel ist, dass wir bis dahin auf 200 bis 220 Mitarbeiter wachsen", die weit überwiegend in der Makelei tätig sein sollen.

Wie schafft es ein neuer Marktteilnehmer, in so kurzer Zeit so viele Leute zu rekrutieren? Stöckl verweist auf die Möglichkeit, sich an Avison Young in Kanada zu beteiligen (er selbst ist einer von aktuell drei deutschen Partnern): "Das ist vor allem für Senior-Mitarbeiter attraktiv." Ein zweiter Punkt seien flache Hierarchien: "Es gibt keinen Head of Emea, nur einen CEO in Kanada." Zur Rekrutierung nutze man die guten Kontakte bereits angeworbener Kollegen - "Netzwerke sind ein unheimlicher Hebel".

Signifikant höhere Gehälter oder Provisionsbeteiligungen setzt Avison Young, versichert Stöckl, nicht als Instrument der Anwerbung ein. Er sagt, Höhe und Ausgestaltung der Vergütung unterschieden sich "nicht substanziell" vom Wettbewerb, spricht von "konkurrenzfähigen Umsatzbeteiligungen". Wie die Vergütungsstrukturen bei Avison Young genau aussehen, behält Stöckl lieber für sich. Ebenso wie alle anderen von der Immobilien Zeitung befragten Maklerhäuser/Immobilienberatungsunternehmen.

Headhunter verweisen auf die große Heterogenität der Vergütungsmodelle. Diese seien eben von Region zu Region, Assetklasse zu Assetklasse oder Marktteilnehmer zu Marktteilnehmer sehr verschieden und hingen auch stark vom Erfahrungs- und Hierarchielevel ab. Als Faustformel könne aber gelten: "Ein Makler verdient im Durchschnitt etwa ein Drittel seines Jahresumsatzes, den er macht, als Gesamtbruttojahresgehalt."

"Jedes Unternehmen hat einen anderen Fokus bei der Vergütung", berichtet Marcus Lemli, Vorsitzender der Geschäfts

führung von Savills Deutschland. Das eine bietet ein höheres Fixum, bei einem anderen sind variable Anteile größer. Und auch bei der Progression der Erfolgsbeteiligung eines Maklers mit einer wachsenden Zahl von Abschlüssen unterscheiden sich die einzelnen Häuser voneinander. "Die Unterschiede in der Vergütung insgesamt sind mittlerweile aber nicht mehr so groß wie früher."

Um auf Avison Young zurückzukommen: Sein Haus, so Geschäftsführer Udo Stöckl weiter, profitiere sicher davon, dass nicht in allen Maklerhäusern "im Moment die höchste Zufriedenheit herrscht". Mag ja sein, aber fähiges Personal gibt es nicht wie Sand am Meer: "Die guten Leute sind im Grunde vergeben", sagt Peter Schreppel, Deutschlandchef von CBRE. Wie realistisch ist es daher, dass es Avison Young gelingt, seine Wachstumsziele in puncto Mitarbeiterzahl zu erreichen? Izabela Danner, Mitglied im deutschen Management Board von JLL und dort verantwortlich für Human Resources (HR), gibt zu bedenken: "Prinzipiell ist es derzeit sehr schwierig, gute Nachwuchskräfte zu finden und an das eigene Unternehmen zu binden." Dafür seien erhebliche Anstrengungen, eine Vielzahl ausgefeilter HR-Maßnahmen und entsprechende Ressourcen erforderlich.

Susanne Ollmann, Personalleiterin bei Aengevelt, erklärt, nach der Expansionslust von Avison Young befragt:

"Immobilienmakler sind Vertriebler, die den Vertriebserfolg lieben und suchen. Daher ziehen manche dem Erfolg, mit anderen Worten: dem Geld, hinterher, will heißen: dorthin, wo sie für sich den größten Vertriebserfolg vermuten bzw. wo ihnen dies - eventuell zusammen mit einem höheren Fixgehalt - versprochen wurde."

Allerdings, gibt Ollmann zu bedenken, seien gerade solche Unternehmen nicht nur sehr dynamisch bei der Einstellung, sondern auch bei Entlassungen, zum Beispiel, wenn das Geschäftsmodell sich nicht wie geplant entwickle und/oder die entsprechenden Marktanteile nicht in den avisierten, meist recht kurzen Zeiträumen erreicht würden.

Zum zyklischen und volatilen Immobilienmarkt, findet Ollmann, passe eine solche Vorgehensweise "nur bedingt: Wer seinen Arbeitgeber wechselt wie sein Hemd, weil er meint, die Wiese ist auf der anderen Seite des Zauns immer grüner und saftiger, läuft Gefahr, seinem Image und Ansehen zu schaden."

Wie sich dies auf die Fluktuationshöhe bei Aengevelt auswirkt? Von "unter 10%" in den vergangenen Jahren ist die Rede. Auch bei den Maklern im eigentlichen Sinne soll sie im "einstelligen Prozentbereich liegen". Weil nicht jeder Mitarbeiter in den Boomjahren Verlockungen widerstehen könne, sei jedoch über die Jahre eine gewisse Schwankungsbreite zu verzeichnen, heißt es.

Savills-Deutschlandchef Marcus Lemli gibt die Fluktuationsrate im Jahr 2015 mit praktisch unschlagbar niedrigen 4,7% an. Dieser Wert bezieht sich jedoch nur auf Professionals, und Makler werden nicht gesondert erfasst. "Diese geringe Fluktuationsrate erklärt sich aus der Phase der Unternehmensentwicklung, in der wir uns befinden: Wir wachsen in unseren Märkten und erweitern unser Dienstleistungsangebot", so Lemli. So ergäben sich für Mitarbeiter, die mehr wollen, Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Etwa, indem sie mehr Verantwortung übernehmen, in einen anderen Unternehmensbereich wechseln oder einen neuen Unternehmensbereich mit aufbauen können.

"Sind gewisse Positionen vergeben, kann ein Wechsel für den nächsten Karriereschritt Sinn machen", sagt Lemli mit Blick auf die Branche insgesamt. Warum Savills für solche Wechselwilligen attraktiv sei? "Bei uns sind noch nicht alle Positionen besetzt. Berufserfahrenen bieten wir die Chance, ihr Geschäft auf einer globalen Plattform und mit viel Freiraum individuell weiterzuentwickeln."

Izabela Danner von JLL nennt keine konkrete Fluktuationsrate, versichert aber, man habe diese "durch eine Vielzahl von Maßnahmen im Sinne der Mitarbeiterzufriedenheit in den vergangenen Jahren nachhaltig reduzieren können". Fluktuation korreliere unmittelbar mit dem Immobilienzyklus - und sei "nicht prinzipiell nachteilig, solange sie ein gesundes Maß nicht überschreitet". Entscheidend sei, Fluktuation "bewusst zu managen".

Dabei profitieren auch Arbeitgeber davon, dass "die Branche traditionell klein ist und stark von Networking geprägt. Man kennt sich, und auf informeller Ebene findet viel Austausch statt, der sich auch in Abwerbemaßnahmen äußert. Zudem sind Makler prinzipiell extrinsisch motiviert", so Danner weiter. Die Einschätzung, die durchschnittliche Fluktuationsrate liege bei 10% bis 15%, decke sich mit "unseren Erfahrungen".

Wie man Leute, die mit den Hufen scharren, bei der Stange hält? Um, erklärt Peter Schreppel, versierte, erfolgshungrige Vertriebler zu halten, bedürfe es natürlich einer gewissen "Flexibilität", was in Ausnahmefällen auch schnellere Beförderungen und dergleichen mehr bedeute.

Harald Thomeczek