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"Kein Grund zur Bescheidenheit": IG Bau will 5,9% mehr Lohn

Bauarbeiter sollen 5,9% höhere Löhne erhalten. Auch Auszubildende sollen mehr Geld in der Lohntüte vorfinden.

Bauarbeiter sollen 5,9% höhere Löhne erhalten. Auch Auszubildende sollen mehr Geld in der Lohntüte vorfinden.

Bild: BHW Bausparkasse

Karriere 17.02.2016
Berechtigte Forderung oder unerfüllbare Erwartung? Die IG Bau will 5,9% mehr Geld für Beschäftigte im Baugewerbe. Die Gewerkschaft verweist zur Untermauerung ihrer Lohnforderung ... 

Berechtigte Forderung oder unerfüllbare Erwartung? Die IG Bau will 5,9% mehr Geld für Beschäftigte im Baugewerbe. Die Gewerkschaft verweist zur Untermauerung ihrer Lohnforderung insbesondere auf den anziehenden Wohnungsbau.

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) geht mit einer Forderung von 5,9% höheren Löhnen und Gehältern für die rund 785.000 Beschäftigten in der Bauwirtschaft in die Tarifrunde 2016. Außerdem fordert die Bundestarifkommission der IG Bau u.a. eine Erhöhung der Vergütung Auszubildender um monatlich hundert Euro für jedes Ausbildungsjahr sowie die Einführung eines Mindestlohns II für Ostdeutschland, wie es ihn im Westen bereits gibt.

"Die Bauwirtschaft läuft rund. Es besteht kein Grund zur Bescheidenheit", erklärte der Stellvertretende Bundesvorsitzende der IG Bau, Dietmar Schäfers. In diesem Jahr rechne die Bauwirtschaft mit einem Umsatzwachstum von 3%, argumentiert die Gewerkschaft. Mit rund 60 Prozent sei der Wohnungsbau die größte Bausparte, die voraussichtlich um 5% zulegen werde. Der öffentliche Bau erwarte ein Wachstum von 4%. "Wir haben gerade in Ballungsgebieten einen enormen Nachholbedarf an bezahlbaren Wohnungen und Sozialwohnungen. Gleichzeitig müssen die Verkehrswege saniert und ausgebaut werden", so Schäfers. Das Wachstum sei stabil - und die Beschäftigten müssten an der guten Entwicklung beteiligt werden.

Arbeitgeber: "Kein Verteilungsspielraum für Lohnerhöhungen"

Die Arbeitgebervertreter werfen der IG Bau vor, sie wecke mit einer Lohnforderung von 5,9% "unerfüllbare Erwartungen": Dieser Forderung "stehen weiterhin niedrige Umsatzrenditen der Betriebe im Baugewerbe gegenüber. Die nur gering gestiegenen Umsätze haben nicht zu höheren Umsatzrenditen geführt; es besteht nach wie vor ein hoher Wettbewerbsdruck, der weiterhin über die Preise ausgetragen wird", sagte der Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite für die diesjährige Tarifrunde und Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, Frank Dupré. Weil Bauen arbeitsintensiv sei und der Lohnkostenanteil um ein Vielfaches über dem der stationären Industrie liege, werde "der Kostenwettbewerb vor allem auf dem Rücken der tarifgebundenen Betriebe ausgetragen". Billiglohnkonkurrenz und immer mehr Scheinselbstständige verhinderten zudem bei vielen Aufträgen auskömmliche Preise. Vor diesem Hintergrund habe ein Umsatzwachstum von "gerade mal einem Prozent im vergangenen Jahr" nicht zu einem Verteilungsspielraum für Lohnerhöhungen geführt.

Die Tarifverhandlungen sollen am 15. März 2016 beginnen.

Harald Thomeczek

Westwind besetzt 40% mehr Stellen

Karriere 12.02.2016

Stellenmarkt: Bauleiter stark gefragt

Der Bedarf an Bauleitern ist laut dem entsprechenden Skill-Index der Personalberatung Hays im Schlussquartal 2015 kräftig gestiegen.

Der Bedarf an Bauleitern ist laut dem entsprechenden Skill-Index der Personalberatung Hays im Schlussquartal 2015 kräftig gestiegen.

Bild: Fotolia.de/carlosseller

Karriere 11.02.2016
Bauleiter, nicht zuletzt im Wohnungsbau, sind eine gesuchte Spezies: Laut dem aktuellen Construction-&-Property-Index des Personaldienstleisters Hays ist der Bedarf an Bauleitern im ... 

Bauleiter, nicht zuletzt im Wohnungsbau, sind eine gesuchte Spezies: Laut dem aktuellen Construction-&-Property-Index des Personaldienstleisters Hays ist der Bedarf an Bauleitern im vierten Quartal 2015 auf einen neuen Höchststand gestiegen.

Die Nachfrage nach Bauleitern in Deutschland ist im vierten Quartal 2015 deutlich gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Construction-&-Property-Index (C&P-Index) des Personaldienstleisters Hays hervor. Demnach ist der Skill-Index für Bauleiter im letzten Quartal 2015 um zwölf auf 139 Punkte geklettert. Das ist der höchste Wert, den der Subindex für Bauleiter seit Erhebungsbeginn im ersten Quartal 2011 erreicht hat. Der Referenzwert 100 bezieht sich auf diesen Startpunkt. Im dritten Quartal 2015 hatte er mit 127 Punkten bereits den vorherigen Höchststand vom ersten Quartal 2012 wieder erklommen. Der Hays-Fachkräfte-Index basiert auf einer quartalsweisen Auswertung aller Stellenanzeigen in regionalen und überregionalen Tageszeitungen sowie der meistfrequentierten Online-Jobbörsen.

Der C&P-Index bildet die Personalnachfrage in sieben Branchen ab: Baugewerbe, Ingenieurbüros, technische Gebäudeausrüstung, Elektrotechnik, Kraftwerk/Energie, Maschinenbau und Personaldienstleister. Darum umfasst die Position Bauleiter in dem Index nicht nur Jobs im Hoch- oder Tiefbau, sondern auch im Bau von Industrieanlagen. Überwiegend werden, so Hays, akuell Bauleiter im Anlagen- und Wohnungsbau gesucht. Den reinen Wohnungsbau oder Hoch-/Tiefbau als Branche weist Hays jedoch nicht aus.

Bedarf an Bauleitern wächst mit Wohnbaugenehmigungen

Die steigende Nachfrage nach Bauleitern im Wohnungsbau passt ins Bild: Mit der Sonder-AfA oder der Verdopplung des Bundeszuschusses zum sozialen Wohnungsbau heizt die Bundesregierung den Wohnungsbau hierzulande an. Die Zahl der Baugenehmigungen im Wohnungsbau ist laut dem Statistischen Bundesamt von knapp 188.000 im Jahr 2010 auf gut 285.000 Wohnungen im Jahr 2014 gestiegen. Im Jahr 2015 wurden von Januar bis November - aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor - gut 276.000 Wohnungen genehmigt. Nimmt man an, dass im Dezember 25.000 Genehmigungen erteilt worden sind (das ist in etwa der Monatsdurchschnitt der ersten elf Monate), kämen gut 300.000 genehmigte Wohnungen im Gesamtjahr 2015 zusammen. Der Trend zu mehr Wohnungsbau würde sich also fortsetzen.

Die Gesamtnachfrage nach C&P-Fachkräften ist im vierten Quartal 2015 Hays zufolge praktisch stabil geblieben: Nach jeweils 110 Punkten in den beiden Vorquartalen liegt der Index nun bei 109 Punkten. Damit stellt das Schlussquartal des vergangenen Jahres eine Ausnahme dar: In den Vorjahren wurde am Jahresende jeweils eine geringere Nachfrage nach C&P-Fachkräften beobachtet. Der milde Winter und die gute konjunkturelle Lage haben einen solchen Rückgang 2015 offenbar verhindert.

Weniger Fachkräfte im Baugewerbe insgesamt und für TGA gesucht

Die gute Konjunktur spiegele sich auch im Stellenmarkt für C&P-Spezialisten generell wider: Nach einem Absinken 2012 und 2013 hat die Nachfrage seit 2014 wieder deutlich zugelegt. Der Hauptanteil an offenen Positionen stammt dabei aus dem Baugewerbe und den Ingenieurbüros. Während die Anzahl der Stellenanzeigen von Ingenieurbüros jedoch gestiegen ist - der jeweilige Subindex legte um 5 auf 99 Punkte zu -, wurden Fachkräfte für das Baugewerbe insgesamt (-22 auf 84 Punkte) und für die technische Gebäudeausrüstung deutlich seltener gesucht (-36 auf 133 Punkte) als im Vorquartal.

Harald Thomeczek

Wolfgang Bogner und Adcuram gründen Eckpfeiler Immobilien

Dr. Ulf Lange.

Dr. Ulf Lange.

Bild: Eckpfeiler Immobilien

Karriere 10.02.2016
Der Beteiligungsinvestor Adcuram Group, München, und Wolfgang Bogner haben die Eckpfeiler Immobilien Gruppe mit Sitz in München gegründet. Geschäftsführende Gesellschafter des neuen ... 

Der Beteiligungsinvestor Adcuram Group, München, und Wolfgang Bogner haben die Eckpfeiler Immobilien Gruppe mit Sitz in München gegründet. Geschäftsführende Gesellschafter des neuen Unternehmens sind Bogner, der zuvor das weltweite Immobilienmanagement des Bremsenherstellers Knorr-Bremse leitete, und Dr. Ulf Lange, Aufsichtsrat und Gesellschafter der Adcuram Group.

Eckpfeiler hält Ausschau nach Immobilien - Grundstücke oder Bestände - mit Wertsteigerungspotenzial: Gesucht werden laut Web-Auftritt der Gesellschaft Grundstücke ab 10.000 Quadratmetern in deutschen A- und B-Städten, insbesondere Industriebrachen in städtischen Lagen oder Flächen mit ungeklärten Baurechtssituationen. Auch Wohnungsbestände, die ihren Zenit überschritten, sind im Fokus: Hoher Leerstand und Instandhaltungsrückstau sind willkommen, gekauft wird ab 100 Einheiten im Paket, in Frage kommen Städte ab 50.000 Einwohnern. Das dritte Spielfeld von Eckpfeiler sind Serviced Apartments für Pendler, Studenten oder Senioren: Gesucht werden ebenso bestehende Gebäude mit Sanierungsbedarf wie Grundstücke zum Neubau in A- und B-Städten. Für Bestandskäufe sind auch hier 100 Einheiten das Minimum.

Harald Thomeczek

Generation Weitsprung?

Die Generation Y gilt als sprunghaft - zu recht?

Die Generation Y gilt als sprunghaft - zu recht?

Bild: Sergey Nivens/Fotolia.com

Karriere 04.02.2016
Viele Nachwuchskräfte tragen sich offenbar mit dem Gedanken, ihrem Arbeitgeber kurzfristig den Rücken zu kehren. Talente aus der Immobilienbranche scheinen weniger sprunghaft zu sein. ... 

Viele Nachwuchskräfte tragen sich offenbar mit dem Gedanken, ihrem Arbeitgeber kurzfristig den Rücken zu kehren. Talente aus der Immobilienbranche scheinen weniger sprunghaft zu sein.

Schreck, lass' nach: Jeder dritte Berufseinsteiger und Senior-Mitarbeiter Anfang/Mitte 30 in Deutschland will spätestens in zwei Jahren den Arbeitgeber gewechselt haben. Jede sechste Fachkraft unter den sogenannten Millennials - also den nach 1980 Geborenen - will hierzulande sogar binnen zwölf Monate die Pferde wechseln. Das hat eine weltweite Umfrage von Deloitte zutage gefördert, bei der u.a. 300 Mitarbeiter in Deutschland befragt wurden, darunter 30% in Senior-Rollen.

Wie überraschend ist dieses Ergebnis für Personalverantwortliche aus der deutschen Immobilienwirtschaft? "Natürlich ist uns der Trend bekannt, dass gerade Fach- und Führungskräfte regelmäßigen Wechseln positiv gegenüberstehen. Viele, besonders Mitglieder der Generation Y, erhoffen sich Aufstiegschancen oder suchen fachliche Herausforderungen", sagt Egbert Schumacher, Personalleiter von LEG Immobilien. Dieser Umstand gehöre ein Stück weit auch zum aktuellen Zeitgeist.

Ob auch der LEG viele Millennials den Rücken kehren? Aktuell verzeichnet die Wohnungsgesellschaft "eine Selbstkündigungsquote von nur 1,7%", erklärt Schumacher. Dieser Wert bezieht sich allerdings auf die gesamte Belegschaft mit über 1.000 Mitarbeitern.

Wechselwilligem Nachwuchs spielt der Fachkräftemangel in die Karten. Auch die leichte Auffindbarkeit von potenziellen Mitarbeitern im Internet spielt eine Rolle: "Unsere Bauleiter beispielsweise bekommen in erheblichem Umfang Anfragen von Headhuntern", berichtet Catherine Boisserée, Personalreferentin der Deutschen Reihenhaus. Von 35 Millennials haben den Bauträger in den Jahren 2014/2015 jedoch nur vier verlassen, also jeder Neunte: "Das ist ein Wert, mit dem wir gut leben können." Ein Bauleiter sei übrigens nicht unter den Abgewanderten gewesen. Im Schnitt seien die Kollegen aus dieser Altersklasse - sowohl die noch existenten wie die entschwundenen - seit knapp drei Jahren im Unternehmen.

"Wichtig ist den Millennials, dass die Arbeit Spaß macht. Wer keinen Spaß hat, kann sich unproblematisch umorientieren", hält Boisserée fest. Spaß meint natürlich nicht, dass die Jungen den ganzen Tag nur herumalbern wollen, sondern ihre Tätigkeit als sinnstiftend erleben und darum Verantwortung übertragen bekommen wollen; dass sie ihrer Tätigkeit in einem harmonischen Arbeitsklima nachgehen wollen - und neben dem Job auch noch genug Zeit für ihren Partner, ihre Kinder oder etwa ihre Eltern haben wollen.

Dass die junge Generation anders tickt als vorangegangene Alterskohorten, weiß auch Peter Hinze, Leiter Personal und Recht der Deutschen Hypo. Aber auch er betont, dass sich das "nicht zwingend an Laufzeiten festmacht". Bei Bewerbungsgesprächen hat Hinze zwar durchaus festgestellt, dass jüngere Mitarbeiter sich immer öfter schon nach kurzer Zeit wieder beruflich verändern wollen. Was sein Haus angeht, bewege sich die Fluktuationsquote insgesamt "seit Jahren im niedrigen einstelligen Prozentbereich". Etwa jeder Vierte von aktuell rund 400 Mitarbeitern ist unter 35 Jahren.

Besonders wichtig sei den Jungen - übrigens vermehrt auch den Männern -, eine Balance von Job und Familie bzw. Privatleben hinzukriegen. Damit das gelingt, räumt der Finanzierer seinen Mitarbeitern etwa die Möglichkeit ein, bis zu 40% ihrer Arbeit zuhause zu erledigen, also bis zu zwei volle Tage die Woche Homeoffice zu machen. So können sie sich auch mal noch am Abend an den Rechner setzen, wenn am Nachmittag etwa ein Kitafest auf dem Programm gestanden hat.

Iris Schönbeck, Director HR Management von Corpus Sireo, kann ebenfalls nicht bestätigen, dass ihr die Vertreter der Generation Y in Scharen von der Fahne gingen. Die Fluktuation in dieser Altersgruppe sei nicht signifikant höher als im gesamten Unternehmen: Corpus Sireo beschäftigt aktuell circa 560 Mitarbeiter; jährlich scheiden ungefähr 3% bis 4% aus bzw. kommen neu hinzu.

Die Loyalität ihrer Millennials führt Schönbeck darauf zurück, dass Corpus Sireo Talente praktisch nur einstellt, nachdem sie ein 15-monatiges Trainee-Programm durchlaufen haben. "Wer einmal da ist, bleibt meist auch lange", sagt Schönbeck. Absolventen als Trainees zu gewinnen, räumt Schönbeck ein, wird aber immer mühseliger: "Der Markt der Nachwuchskräfte ist heiß umkämpft. Daher sind die Unternehmen immer stärker gefordert, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren."

Sandra Scholz registriert eine "rückläufige Fluktuationsrate" unter den 25- bis 35-Jährigen, und "es kehren auch, dies gilt altersklassenübergreifend, immer wieder ehemalige Kolleginnen und Kollegen zu uns zurück. Einmal war das sogar nach nur vier Monaten der Fall", erzählt die Leiterin Human Resources & Communications der Fondsgesellschaft Commerz Real. In nackten Zahlen: In der Altersgruppe von 25 bis 35 Jahren ist die Fluktuationsquote von 2014 auf 2015 von 4,55% auf 3,71% zurückgegangen. Über alle Mitarbeiter sank sie 2015 von 2,96% auf 2,11%. Aktuell sind 103 Mitarbeiter in dieser Altersklasse bei der Commerz Real beschäftigt, was einem Anteil von 16,27% entspricht.

Scholz kann sich jedoch gut vorstellen, weshalb viele - nicht nur, aber insbesondere - jüngere Kollegen sich mit dem Gedanken tragen, den Absprung zu wagen: "Überforderung ist ein ernst zu nehmendes Thema. Heutzutage müssen Mitarbeiter eine immer höhere fachliche Komplexität beherrschen. Wenn die Arbeitsbereiche dann nicht gut gesteuert und die Arbeitspakete nicht gut gemanagt sind, bekommen Mitarbeiter echte Probleme."

Überforderung droht dem Nachwuchs auch von einer anderen Seite: Fast zwei Drittel der wechselwilligen deutschen Millennials erklären laut der Deloitte-Studie, sie seien nicht ausreichend auf Führungspositionen vorbereitet. Unter denjenigen, die ihrem Unternehmen länger als fünf Jahre die Treue halten wollen, sagen das 36%.

Für Iris Schönbeck von Corpus Sireo ist es keine Überraschung, wenn sich junge Leader auf ihre Führungsaufgaben nicht gut vorbereitet fühlen: "Führungskompetenz ist schwer zu trainieren. Wie Führen funktioniert und ob man sich für diese Rolle eignet, kann man am besten in der Projektarbeit ausprobieren." Außerdem, gibt Schönbeck zu, würden gestern wie heute zuweilen Personen zu Führungskräften gemacht, die zwar über ein Top-Fachwissen verfügten, aber teilweise Defizite bei den Führungsqualitäten hätten, wie sich dann herausstelle. "Das passiert überall."

Wie viel Aussagekraft hat die Deloitte-Studie für die Immobilienbranche? Sind Young Professionals ihren Arbeitgebern hier treuer ergeben? "Was wir befragt haben, ist die Einstellung der Generation Y, nicht aber, was sie dann wirklich tun", wiegelt Nicolai Andersen, Partner/Leiter Innovation bei Deloitte, ab. "Vielleicht wechseln tatsächlich nicht so viele. Aber viele spielen mit dem Gedanken, was bedeutet, dass sie in ihrem Beruf nicht zufrieden sind - das ist schon ein Warnsignal."

Harald Thomeczek

Brigitte Adam

Brigitte Adam ist ausgebildete Sopranistin. Dieses Foto wurde im September 2015 anlässlich des Festaktes zum 10-jährigen Jubiläum des Hauses der Chöre in Frankfurt aufgenommen.

Brigitte Adam ist ausgebildete Sopranistin. Dieses Foto wurde im September 2015 anlässlich des Festaktes zum 10-jährigen Jubiläum des Hauses der Chöre in Frankfurt aufgenommen.

Bild: Brigitte Adam

Karriere 04.02.2016
Die Frankfurterin Brigitte Adam (51) führt seit 2005 mit zwei Mitgesellschaftern die Geschäfte von ENA Experts Real Estate Valuation, Mainz. Ehe sie sich 2002 mit einem Sachverständigenbüro ... 

Die Frankfurterin Brigitte Adam (51) führt seit 2005 mit zwei Mitgesellschaftern die Geschäfte von ENA Experts Real Estate Valuation, Mainz. Ehe sie sich 2002 mit einem Sachverständigenbüro selbstständig machte, war sie von 1990 an für Wika Gesellschaft für Vermittlung von Immobilienfinanzierung sowie MAB Bauträger, beide Bischofsheim, tätig. Die ausgebildete Sopranistin singt seit ihrem sechsten Lebensjahr in großen Chören, zurzeit im Figuralchor Frankfurt. Dessen Förderverein sitzt sie ebenso wie dem Kurt Thomas - Haus der Chöre e.V. vor. Adam ist verheiratet und hat zwei Zwillingssöhne (31).

Wo wohnen Sie zurzeit?

In einer Doppelhaushälfte, die mein Mann im Jahr 1991 gebaut hat.

Bitte beschreiben Sie Ihr Haus.

Unser Zuhause liegt in einem Wohngebiet aus den 80er/90er Jahren, harmonisch eingefügt in ursprüngliche bzw. langjährige Bebauung. Was es ganz besonders macht? Es ist …: Siehe Antwort 1.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Haus?

Das Erdgeschoss ist bei uns offen gestaltet, und ich bin am liebsten mitten drin; dort steht unser Esstisch. Daran wird gegessen, debattiert, gelacht und Wesentliches entschieden; die Schaltzentrale der Familie.

Haben Sie bei Ihrem Haus mit Hand angelegt?

Na ja, gemauert habe ich nicht und zum Tapezieren fehlt mir das Talent. Bei der Gartengestaltung habe ich mitgewirkt, nicht ganz uneigennützig.

Was muss das perfekte Haus haben?

Offene Flächen, viel Licht und einen Raum für mich zum Arbeiten, Klavier spielen und Musik hören.

Womit haben Sie als Erwachsene zum ersten Mal Geld verdient?

Ich habe nach meiner Ausbildung zur Drogistin in einem traditionsreichen Reformhaus in Frankfurt gearbeitet.

Wie haben Sie den Weg in die Immobilienbranche gefunden?

Eher zufällig: Den ersten Impuls habe ich meinem Mann zu verdanken. Ich lernte ihn 1989 kennen, zu dieser Zeit war er bereits seit einigen Jahren in der Immobilienwirtschaft zuhause und steckte mich mit seiner Begeisterung an. Wir haben dann zwölf Jahre zusammengearbeitet, eine tolle Zeit.

Was braucht man, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Erfahrung ist sehr günstig für unseren Beruf. Mir hat meine langjährige Vertriebstätigkeit sehr geholfen, den Markt kennenzulernen und einzuschätzen. Und für diesen wie für jeden anderen Job halte ich Leidenschaft für obligatorisch.

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Ich bin gerne da, wo ich jetzt bin. Es wäre schade, wenn das nicht so wäre. Reine Zeitverschwendung wäre das.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Das Haus der Chöre in Frankfurt. Es ist architektonisch sehr interessant und einzigartig in Deutschland: Vor zehn Jahren eröffnet, steht es der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Chöre als Probenhaus zur Verfügung. Ich darf mich als Vorsitzende des Trägervereins darum kümmern. Wunderbare Akustik, leider noch viel zu unbekannt.

Wo oder wie können Sie gut abschalten?

Ganz klar beim Singen!

Wofür haben Sie zu wenig Zeit?

Ich würde gerne Spanisch lernen und einen Swing/LindyHop-Tanzkurs machen.

Nennen Sie einen Ihrer Lieblingssongs?

My Way von Frank Sinatra, The Voice.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an …?

An den Spaß, den ich hatte, mein sehr junges theoretisches Wissen des kurz zuvor erworbenen Sportbootführerscheins See mit einem Segeltörn zu zweit auf die Ostsee zu übertragen: An- und Ablegemanöver im Hafen, Knotenkunde in der Praxis …

Welche kürzlich besuchte Veranstaltung hat Ihnen besonders gut gefallen?

Ein Konzert der Frankfurter Museumsgesellschaft in der Alten Oper, 2. Sinfonie von Gustav Mahler, beeindruckende Musik. Ich habe sie aber nicht besucht, sondern mitgewirkt.

In welcher Location trifft man Sie häufiger?

Im "Oosten - Realwirtschaft" im Frankfurter Ostend. Das ist eine ausgefallene Location (alter Hafenkran) direkt am Main.

Und mit welcher Persönlichkeit würden Sie dort gern einen Abend verbringen?

Mit Angela Merkel. Ich würde zu gern wissen, was sie wirklich denkt und ob sich das mit meinen Vermutungen deckt.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung - welchen Traum erfüllen Sie sich?

Meine Träume sind unbezahlbar.

Harald Thomeczek

Flüchtlingsstrom treibt Nachfrage nach Sicherheitsdiensten

Karriere 03.02.2016
Private Wach- und Sicherheitsdienste haben offenbar gut zu tun. Laut den gestern vorgestellten Arbeitsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit waren in der Sicherheitsbranche im Januar 2016 mit ... 

Private Wach- und Sicherheitsdienste haben offenbar gut zu tun. Laut den gestern vorgestellten Arbeitsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit waren in der Sicherheitsbranche im Januar 2016 mit 13.326 Arbeitsplätzen exakt 6.294 Stellen (+89,5%) mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat zu besetzen.

Diese Zahlen schließen sowohl sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse wie auch Minijobs und Praktikantenstellen ein. Die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften durch Wach- und Sicherheitsdienste sowie auch Detekteien resultiere vor allem aus den Tätigkeiten im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften, heißt es beim Bundesverband für Sicherheitswirtschaft.

Im Baugewerbe hat der Bestand an freien gemeldeten Stellen ebenfalls deutlich zugelegt, wenn auch bei weitem nicht so stark: Für diese Wirtschaftsgruppe meldet die Bundesagentur für Agentur ein Plus von 5.679 unbesetzten Jobs oder 22,7%. Insgesamt wurden hier im Januar 30.659 Arbeitskräfte gesucht (Vorjahr: 24.980). In der Wirtschaftsgruppe Grundstücks- und Wohnungswesen ist der Anstieg mit 26,6% prozentual etwas höher, absolut entspricht dies 531 Stellen (Zuwachs von 1.998 auf 2.529 unbesetzte Jobs).

Über alle Branchen hinweg waren im Januar 581.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, 96.000 mehr als vor einem Jahr (+19,7%). Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit, ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften hierzulande, stieg im Januar 2016 um vier auf 211 Punkte. Das ist ein neuer Höchstwert. Der deutsche Jobmotor, er brummt.

Harald Thomeczek