Karriere-News

Katharina Biermann

Den Arbeitstag verbringt Katharina Biermann zwar meistens im Büro, ihre Freizeit aber gerne in der Natur.

Den Arbeitstag verbringt Katharina Biermann zwar meistens im Büro, ihre Freizeit aber gerne in der Natur.

Karriere 23.03.2023
Katharina Biermann wurde 1980 in Osnabrück geboren und wuchs in Bad Iburg auf. Inzwischen wohnt und arbeitet sie in Berlin, wo sie den Standort des Gewerbeimmobilienberaters Avison Young ... 

Katharina Biermann wurde 1980 in Osnabrück geboren und wuchs in Bad Iburg auf. Inzwischen wohnt und arbeitet sie in Berlin, wo sie den Standort des Gewerbeimmobilienberaters Avison Young leitet und Teil der Geschäftsführung ist. Dabei wurde ihr Interesse für Immobilien nur zufällig geweckt, als sie während des Studiums aus Langeweile mit einer Freundin eine Vorlesung an der European Business School besuchte. Und tatsächlich: Nach einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin und einem Abstecher ins Modebusiness fasste sie in der Branche Fuß und schätzt an ihrem Beruf, die Arbeits- und Lebenswelten von Menschen zum Positiven wandeln zu können.

Wo wohnen Sie zurzeit?

Zur Miete in einer sanierten Aufzugsfabrik in Berlin-Mitte mit einem Balkon und Blick nach hinten auf eine Schauspielschule.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung? Und warum?

Auf dem Sofa mit Blick nach draußen, am Sonntagsmorgen mit dem ersten Kaffee in der Hand und Sonnenstrahlen im Gesicht.

Was muss die perfekte Wohnung oder das perfekte Haus unbedingt haben?

Weitblick und Ruhe – im Idealfall höre ich nur die Vögel zwitschern. Das ziemliche Kontrastprogramm zur Geräuschkulisse in Mitte.

Wie und wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?

Gerne im Grünen, freistehend und ohne direkte Nachbarn. Die nächste Stadt darf aber nicht zu weit entfernt sein, für Kultur und Amüsement.

Wie haben Sie als Erwachsene zum ersten Mal Geld verdient?

Mein erstes Geld habe ich mit Kellnern verdient, von 16 bis 19. Zählt das? Ansonsten wäre es die Ausbildung zur Steuerfachangestellten vor dem Studium – da habe ich gelernt, was mir nicht so Spaß macht.

Was braucht man, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Lust, mit Menschen zu arbeiten, Energie, voraus und um die Ecke zu denken, und Standhaftigkeit, auch nach Niederlagen weiter positiv zu bleiben.

Was stört Sie in der Immobilienbranche (am meisten)?

Eine gewisse Oberflächlichkeit und dass manchmal Quantität vor Qualität steht.

Und was finden Sie besonders gut?

Dass wir mit einem wunderbaren Produkt arbeiten und mit unserer Arbeit das Arbeits- und Lebensumfeld von vielen Menschen zum Positiven wandeln können.

Baulöwe, Miethai, Heuschrecke: Leute, die mit Immobilien Geld verdienen (wollen), haben nicht immer den besten Ruf. Zurecht?

Es gibt immer solche und solche, da ist unsere Branche keine Ausnahme. Ich persönlich sehe viele Menschen, die für ihre Arbeit brennen, sich ernsthaft engagieren und etwas Positives bewirken wollen.

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil...

…es in unserem Job nie langweilig wird.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Mit dem Team, Familie und Freunden, und gern auch einem Glas Champagner.

Und wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Die gehören in unserer Branche dazu, man kann nicht immer gewinnen. Wichtig ist, aus Fehlern zu lernen und den Blick nach vorne zu richten.

Was bringt Sie auf die Palme – privat und beruflich?

Privat: Unzuverlässigkeit, beruflich: mangelnde Professionalität.

Homeoffice, Büro oder mobil in der Bahn? Wo arbeiten Sie am häufigsten?

Ganz Old School im Büro, weil ich dort nah am Team bin und wir auf kurzem Wege und persönlich kommunizieren können.

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Das wäre etwas ganz Anderes. Ich habe ein ausgeprägtes Interesse für das Leben im Einklang mit der Natur, für Ernährung, körperliche und mentale Gesundheit. In diese Richtung würde es gehen.

Wo oder wie können Sie sich besonders gut entspannen oder abschalten?

Beim Sport und auf Reisen.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an was?

Sonne, Meer und griechischen Salat.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Sport und Reisen.

Wie gehen Sie am liebsten aus?

Am liebsten erst ein bisschen Kultur, dann etwas essen und/oder in eine Bar. Es gibt so viele tolle Locations in Berlin, und ständig kommen neue hinzu. Zu meinen Favoriten in Mitte gehören zum Beispiel das Crackers oder Cookies Cream, Muret la Barba und die Bar Milano.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Dicke Bohnen mit Kartoffeln. Esse ich leider viel zu selten.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Ich war kürzlich im Louisiana Museum in Kopenhagen, das hat mich nachhaltig beeindruckt – die Mischung aus Lage, Natur und Architektur ist einfach grandios.

Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

Ich bin kein großer Fan von Abreißen.

Gibt es etwas im Ausland, das Sie in Deutschland vermissen?

Wir Deutschen sind oft viel zu regeltreu und verbohrt. Da könnten wir – und ich nehme mich da selbst nicht raus – uns in puncto Gelassenheit und Dolce Vita viel von anderen Nationen abgucken.

Sie haben 100.000 Euro zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben – welchen Traum erfüllen Sie sich?

Ein Jahr Pause und um die Welt – Surfen, Yoga, Safari. Was übrig bleibt, spende ich.

Das Interview führte Janina Stadel.

Janina Stadel

Studiengang der ISM Hamburg erhält Zertifikat von Rics

Karriere 23.03.2023

München trennt sich von Gewofag-Chef Klaus-Michael Dengler

Klaus-Michael Dengler muss seinen Hut nehmen.

Klaus-Michael Dengler muss seinen Hut nehmen.

Quelle: Gewofag, Urheber: Stephan Rumpf

Karriere 17.03.2023
Die Stadt München hat mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit Gewofag-Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler beendet. ... 

Die Stadt München hat mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit Gewofag-Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler beendet.

Klaus-Michael Dengler, bisher Geschäftsführer der städtischen Münchner Wohnungsgesellschaft Gewofag, ist über die sogenannte Schriftproben-Affäre gestolpert. In einem Gespräch mit Münchens dritter Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD), die dem Aufsichtsrat der Gewofag vorsteht, sei man „gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass es hinsichtlich des forensischen Gutachtens nicht möglich ist, das Vertrauen zwischen Geschäftsführer und den Gremien wiederherzustellen“. Sie habe daher Denglers „Angebot angenommen, dem Aufsichtsrat vorzuschlagen, die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden“. Ein kommissarischer Nachfolger soll bald feststehen.
Alexander Heintze

HDB gründet Frauennetzwerk

Karriere 16.03.2023
Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie (HDB) hat ein Netzwerk für Frauen aus der Baubranche aufgebaut. Schirmherrin ist Bauministerin Clara Geywitz (SPD). ... 

Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie (HDB) hat ein Netzwerk für Frauen aus der Baubranche aufgebaut. Schirmherrin ist Bauministerin Clara Geywitz (SPD).

Um dem Mangel an weiblichen Nachwuchskräften am Bau entgegenzuwirken, hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) das Frauennetzwerk-Bau ins Leben gerufen. Die Schirmherrschaft übernimmt Clara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Hintergrund ist, dass nach aktuellen Erhebungen des Statistischen Bundesamts nur rund 3% aller Auszubildenden in bauhauptgewerblichen Berufen Frauen sind.

Auch die Zahl von Studentinnen im Fach Bauingenieurwesen geht seit einigen Jahren zurück, sie liegt laut der Statistik im letzten Semester bei rund 30%, der Frauenanteil beim gewerblich dualen Studium bei 9%. "Die Zahlen sind, trotz starker Anstrengungen, nicht so gut, wie sie sein müssten", kommentiert Geywitz.

Verbandspräsident Peter Hübner erklärt:"Mit der Gründung des Netzwerks senden wir ein Signal an künftige weibliche Fach- und Führungskräfte, bieten ihnen ein Forum für den Austausch und werden nachhaltige Mentoring-Strukturen schaffen, um den Ein- und Aufstieg von Frauen in der Bauwirtschaft zu unterstützen." In der Öffnung der Branche für weibliche Fach- und Führungskräfte sehe er einen langfristigen Trend.

Deshalb soll das Netzwerk ein Forum zum Austausch und zur Klärung von spezifischen Fragen der weiblichen Zielgruppe darstellen. Dazu zählen sowohl Unternehmerinnen, die bereits fest im Beruf stehen, als auch Nachwuchskräfte, Studentinnen und Schülerinnen, die sich für eine Ausbildung im Baugewerbe interessieren. Das Netzwerk hat seine Arbeit anlässlich des Weltfrauentags am 8. März aufgenommen.

Janina Stadel

Die Boni für Manager flachen ab

Veränderungen im Transaktionsmarkt haben sich 2022 auf die Gehälter von Investmentmanagern ausgewirkt.

Veränderungen im Transaktionsmarkt haben sich 2022 auf die Gehälter von Investmentmanagern ausgewirkt.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: jirsak

Karriere 16.03.2023
Private-Equity-Gesellschaften bezahlen ihre Investmentmanager noch immer mit Spitzenvergütungen. Zwar bieten institutionelle Investmenthäuser ähnliche Grundgehälter für einige ... 

Private-Equity-Gesellschaften bezahlen ihre Investmentmanager noch immer mit Spitzenvergütungen. Zwar bieten institutionelle Investmenthäuser ähnliche Grundgehälter für einige Positionen, doch die Boni bei ihnen schrumpfen allmählich. Ein Trend, der nicht für das derzeit gefragte Segment Asset-Management gilt.

Ein "lauwarmer Transaktionsmarkt" hat die Boni von Investmentmanagern im vergangenen Jahr schrumpfen lassen, sagt Alice Fontana. Sie ist Managing Partner der Personalberatung Bohill Partners mit Sitz in London und analysiert zusammen mit ihrem Kollegen Joseph Smith jährlich die Fixgehälter und Bonuszahlungen für Führungskräfte in deutschen Unternehmen aus der Finanz- und Immobilienwirtschaft. "Die Boni in den hohen Leveln, etwa in Geschäftsführerpositionen, lagen zum Teil unter denen von 2021", fasst Smith die Entwicklungen zusammen.

Inflation verschiebt Fokus auf Basisgehälter

Weil das auch für die mittleren Ebenen gilt, haben sich beim Recruiting die Gehaltsansprüche von Bewerbern für Vice-President- und Associate-Positionen verschoben: "Die Kandidaten haben den Fokus eher auf ein gesundes Basisgehalt gelegt", sagt Fontana. Grund dafür: Bei den an sich niedrigeren Grundgehältern fallen die Boni in diesen Positionen stärker ins Gewicht als auf höheren Levels. Durch steigende Grundgehälter wollen Kandidaten sinkende Boni ausgleichen. Des Weiteren suche man einen Angleich an Inflation und steigende Lebenshaltungskosten.

Institutionelle Investmenthäuser zahlten ihren Vice-Presidents im vergangenen Jahr Basisgehälter von 100.000 bis 130.000 Euro. Sie waren vergleichbar mit denen der Private-Equity-Gesellschaften (100.000 bis 140.000 Euro). Doch bei den Institutionellen lag die Spanne der Boni bei 30.000 bis 120.000 Euro, die Private-Equity-Gesellschaften legten zwischen 100.000 und 250.000 Euro als Bonus obendrauf und zahlten somit weiter die Spitzenvergütungen im Segment Investmentmanagement. Bei ihnen war die Nachfrage nach Führungskräften 2022 besonders hoch, denn viele Gesellschaften haben neue Niederlassungen in Deutschland eröffnet. Dafür waren sie vor allem auf der Suche nach Kandidaten, die ein Netzwerk in der gesamten DACH-Region mitbringen und bereits in der Vergangenheit an Transaktionen auf Unternehmens- und Portfolioebene beteiligt waren. Managing-Director-Positionen bezahlten sie mit Spitzengehältern ab 400.000 Euro inklusive Boni. Direktoren wurden einschließlich der Bonuszahlungen mit 325.000 bis 475.000 Euro vergütet.

Stabile Bonuszahlungen im Asset-Management

Noch immer "heiß begehrt" seien Spitzenkräfte im Asset-Management, sagt Smith und erklärt: "Viele Unternehmen haben in den vergangenen vier bis fünf Jahren viele Assets gekauft. Nun geht es darum, trotz steigenden Zinsen und Baukosten Werte für Investoren zu steigern." Dafür brauche es Experten, und um diese zu sich zu locken, haben die Unternehmen 2022 die Gehältern kaum verringert. Mit Boni verdienten die Direktoren in diesem Segment bei den institutionellen Investmenthäusern zwischen 160.000 und 220.000 Euro, Managing-Director-Positionen wurden mit bis zu 350.000 Euro vergütet. Bei den Private-Equity-Gesellschaften kamen Direktoren auf Gesamtvergütungen zwischen 245.000 und 310.000 Euro, ein Level höher wurden bis zu 425.000 bezahlt.

Und auch der Markt der Kapitalbeschaffer hält laut der Gehaltsstudie von Bohill Partners weiterhin an. Smith grenzt die begehrten Kandidaten jedoch ein. "Gesucht werden nicht nur die klassischen Vertriebspersönlichkeiten, sondern gleichzeitig Experten mit starkem technischen und kaufmännischen Wissen rund um die Immobilie als Anlageform – und die sind selten", betont er. Gute Chancen, sich bei einem Wechsel einen Job aussuchen zu können, haben laut den beiden Personalexperten aber auch Capital-Raisers, die nach einer Investition langfristig mit Kunden Kontakt halten. Ein breites und belastbares Netzwerk ist laut Fontana der Schlüssel zur Wunschposition. "Ein Netzwerk, das so belastbar ist, dass es nicht nur als Türöffner dient, sondern auch zu Abschlüssen führt, ist hier notwendig", sagt sie. Und weil diese Kandidaten rar sind, könnten sie noch immer gutes Gehalt verlangen. Schon auf der Ebene des Vice-President lagen die Gesamtgehälter 2022 bei 140.000 bis 240.000 Euro, Managing Directors verdienten Grundgehälter von 210.000 bis 270.000 Euro und kassierten zusätzlich Boni von 105.000 bis 430.000 Euro.

Einen Trend haben die beiden Personalexperten im Bereich der Kreditvergaben beobachtet. Zwar seien in Deutschland noch immer die großen Banken dominierend auf diesem Gebiet, doch auch bankenfremde Kreditgeber gewinnen hierzulande immer mehr an Bedeutung. "Diese Entwicklung konnten wir in Großbritannien schon während der Corona-Pandemie beobachten", sagt Smith. Jetzt komme sie auch in Deutschland an und biete gute Gehaltschancen für die passenden Kandidaten. Für einen Direktor lagen die Vergütungen 2022 bei 150.000 Euro bis 255.000 Euro inklusive Boni. Laut Smith könnten sie bei anhaltendem Trend in den kommenden zwölf Monaten weiter steigen.

Für die Headhunter habe die Arbeit trotz schwächelndem Transaktionsmarkt im vergangenen Jahr nicht nachgelassen. "Einen Einbruch auf der Recruitingseite konnten wir nicht beobachten", sagt Fontana. Als Gründe nennt sie, dass sich gerade in Krisenzeiten viele Unternehmen neu ausrichten, etwa in Bezug auf Strategie oder neue Assetklassen. Für diese Schritte brauchen sie zusätzliche Experten in ihren Teams und vor allem in den Führungsriegen. Einige Unternehmen haben in diesem Zuge auch die geforderten Qualifikationen für bestehende Rollen angepasst.

Zudem müssten bei Nachbesetzungen immer wieder Kandidaten gefunden werden, sagt Fontana. Die Passgenauigkeit sei dabei in den vergangenen Monaten immer wichtiger geworden. Das gelte vor allem auf der Finanzseite. "Chief Financial Officers und Finanz-Direktoren sind stark gefragt, denn man braucht gerade in schwierigen Zeiten, wo es um Refinanzierungen und Neubudgetierung geht, ein gutes Finanzteam", sagt Fontana und erklärt, dass die Boni deshalb für diese Funktionen stabil geblieben sind. Sie lagen bei den CFOs bei bis zu 350.000 Euro im Jahr – zusätzlich zu Basisgehältern zwischen 200.000 und 375.000 Euro.

Einen passenden Finanzdirektor haben Unternehmen mit Basisgehältern zwischen 110.000 und 200.000 Euro entlohnt. Die zusätzlichen Boni lagen in den meisten Fällen bei um die 55.000 Euro.

Janina Stadel

Verein FiF startet Speakerinnen-Pool

Karriere 16.03.2023
80 Frauen aus verschiedenen Disziplinen stellen sich im Speakerinnen-Pool des Vereins Frauen in Führung (FiF) vor. Die Plattform bietet Organisatoren von Fachveranstaltungen die Möglichkeit, mit ... 

80 Frauen aus verschiedenen Disziplinen stellen sich im Speakerinnen-Pool des Vereins Frauen in Führung (FiF) vor. Die Plattform bietet Organisatoren von Fachveranstaltungen die Möglichkeit, mit Rednerinnen in Kontakt zu treten, um sie als Expertinnen für Panels, Podien und Workshops zu gewinnen.

Der Verein Frauen in Führung (FiF) hat auf seiner Webseite eine Plattform für Frauen aus der Immobilienwirtschaft geschaffen, auf der sie sich als Referentinnen für Fachveranstaltungen empfehlen können. Zum Start der Plattform haben sich 80 Expertinnen aus unterschiedlichen Themengebieten angemeldet. In den kommenden Wochen soll der Pool laut Anne Tischer, Vorsitzende des Vereins, auf 100 Kandidatinnen wachsen.

Sie stellen sich auf der Webseite in Kurzporträts vor und berichten von ihren Erfahrungen als Workshop-Leiterinnen, mit Podcasts und Bühnenauftritten, von ihren Schwerpunktthemen und ihren beruflichen Motivationen. "Weil es unser Ziel ist, möglichst vielen Frauen die Möglichkeit zu geben, sich in Fachrunden einzubringen, ist Vorerfahrung aber keine Notwendigkeit", sagt Tischer, die mit ihrem Team die Bewerbungen der Kandidaten gesichtet hat. "Wichtig ist aber, dass ein beruflicher Bezug zur Immobilienwirtschaft besteht", grenzt sie ein.

Auf der Plattform werden die Rednerinnen 40 Themengebieten zugeordnet, die von verschiedenen Assetklassen über Architektur, Quartiers- und Projektentwicklung bis zu nicht-operativen Themen rund um Leadership, Bildung und Personalfragen reichen. Die Frauen kommen aus unterschiedlichen Altersgruppen und besetzen in ihren Unternehmen unterschiedliche Positionen. Über ihre Kurzporträts können Veranstalter direkt mit den Expertinnen in Kontakt treten. Weitere Bewerbungen nimmt der Verein online an. Dafür steht auf der Website ein Datenblatt zum Ausfüllen bereit.

Als Motivation für den Start der Plattform nennt Tischer das Ziel, Frauen in der Branche zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen. "50 Prozent Frauen auf die Panels und Podien der Immobilienwirtschaft, das ist das Ziel", erklärt sie. Um das zu erreichen, stehe der Verein bereits in Kontakt zu den Veranstaltern großer Branchenmessen, derzeit etwa ganz konkret mit der Real Estate Arena, die Ende Mai in Hannover stattfindet.

Janina Stadel

Angehende Bauingenieure studieren gerne im Inland

Bei Auslandsreisen trainieren Studierende den Umgang mit internationalen Kunden.

Bei Auslandsreisen trainieren Studierende den Umgang mit internationalen Kunden.

Quelle: stock.adobe.com, Urheber: DavidPrado

Karriere 09.03.2023
Wer während der Ausbildung Einblicke in internationale Märkte und Trends sammelt, bringt zum Berufsstart wichtiges Fachwissen mit. Doch junge Bauingenieure sind kaum bereit, die ... 

Wer während der Ausbildung Einblicke in internationale Märkte und Trends sammelt, bringt zum Berufsstart wichtiges Fachwissen mit. Doch junge Bauingenieure sind kaum bereit, die finanziellen und organisatorischen Hürden für ein Auslandssemester zu nehmen. Das schmälert auch ihre Softskills, die für die Arbeit mit internationalen Kunden notwendig sind.

"Angehende Ingenieure sind generell eher träge, was ihre Bereitschaft, ins Ausland zu gehen, betrifft. Doch für Bauingenieure trifft das besonders zu." Diese klaren Worte findet Ansgar Neuenhofer: Der Professor und studierte Ingenieur lehrt an der TH Köln unter anderem Baumechanik, Statik und Mathematik und hat selbst fast 20 Jahre in den USA gelebt und geforscht. "Von jährlich 90 Bauingenieur-Absolventen unserer Hochschule war nur eine Handvoll im Ausland", sagt Neuenhofer. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) bestätigt Neuenhofers Beobachtung: 20% der Studierenden in Deutschland werden den Ingenieurswissenschaften zugerechnet. Ingenieure machen aber nur 13% der Studierenden im europäischen Mobilitätsprogramm Erasmus aus. "Gegenüber anderen Studiengruppen wie den Geisteswissenschaften sind sie unterdurchschnittlich mobil", sagt Thomas Kiefer, der beim VDI für internationale Berufspolitik zuständig ist.

Studierenden fehlt es an Zeit und Geld

Das Problem ist zum einen struktureller Natur: Während Studierende international ausgerichteter Studiengänge wie Sprach- und Wirtschaftswissenschaften teils verpflichtend einen Auslandsaufenthalt absolvieren müssen, sieht die Studienordnung der meisten Ingenieursstudiengänge eine solche Pflicht nicht vor. Wer ein Semester im Ausland absolviert, tut das also freiwillig – und muss vorab einige organisatorische Hürden nehmen. Da wäre beispielsweise die Regelstudienzeit: Wer BAföG bezieht, bekommt die finanzielle Unterstützung für gewöhnlich genau so lange, wie die Regelstudienzeit dauert. Werden die Studienleistungen an der Auslandshochschule daheim nicht anerkannt, verlängert sich die Studienzeit und stellt Studierende vor finanzielle Hindernisse.

Zum anderen setzt der deutsche Arbeitsmarkt wenig Anreize für diese zusätzliche Belastung im Studium. "Ingenieure werden händeringend gesucht", sagt Kiefer vom VDI. "Da der Arbeitsmarkt in Deutschland so gut ist, scheint sich vielen Studierenden und Lehrenden in den Ingenieurfächern der Sinn eines Auslandsaufenthalts nicht unmittelbar zu erschließen." In der Praxis zeigt sich dann doch häufig, wie wichtig Auslandserfahrung ist, vor allem in international tätigen Konzernen. Ingenieure, die verstehen, wie internationale Teams funktionieren, und aus eigener Erfahrung wissen, vor welchen Herausforderungen der Geschäftspartner im Ausland steht, können das Geschäft international agierender Baufirmen besser vorantreiben.

Auslandsaufenthalte fördern also nicht nur das Verständnis füreinander, sondern auch die persönliche Entwicklung: "Studierende lernen, mit neuen Situationen umzugehen, und betrachten die eigene Gesellschaft mit anderen Augen", sagt Neuenhofer von der TH Köln.

Der internationale Austausch von Fachwissen ist dagegen eher begrenzt: Häuser werden weltweit ähnlich gebaut, die Regeln der Statik gelten für alle. Doch vor allem in vergleichsweise modernen Feldern wie Verkehrsplanung, Nachhaltigkeit und energetischer Sanierung bringt der Wissenstransfer einige Vorteile: "Jedes Land hat da einen eigenen Ansatz. Studierende bekommen wichtige Einblicke, wie andere Kulturen diese Herausforderungen lösen", sagt Neuenhofer.

Spezialisierungen wie Nachhaltigkeit sind häufig Teil von Master-Studiengängen. "Im Bachelor werden die technischen Grundlagen gelegt, die Fülle an Stoff ist sehr groß", sagt Lars Abrahamczyk, Professor an der Bauhaus-Universität Weimar. So bleibt im grundständigen Ingenieursstudium wenig Zeit für Auslandsaufenthalte: Nur zwei von 400 Bachelor-Studierenden haben am Ende des Studium Auslandserfahrung gesammelt. Im Master sieht das an der Bauhaus-Universität schon anders aus: Weimar bietet den englischsprachigen Master-Studiengang "Natural Hazards and Risks in Structural Engineering" an, in dem Studierende lernen, die Gefahren durch Naturereignisse einzuschätzen und Risikoanalysen durchzuführen. Der Studiengang ist stark international orientiert, mehr als 50 Studierende pro Jahr kommen aus dem Ausland nach Thüringen. "Unsere deutschen Studierenden sind da deutlich heimatverbundener", sagt Abrahamcyzk. Im aktuellen Wintersemester haben nur 26 von 210 Master-Studierenden einen Auslandsaufenthalt absolviert.

Besonders beliebt ist der englischsprachige Raum wie die USA und Großbritannien. Auch skandinavische Länder, die viele Lehrveranstaltungen auf Englisch anbieten, kommen gut bei reisewilligen Studierenden an. Immer beliebter werden zudem Spanien, Portugal und Italien. Sowohl die Bauhaus-Universität Weimar als auch die TH Köln setzen auf einen Zweiklang an Unterstützungsmöglichkeiten: Einerseits kooperieren sie mit Hochschulen im Ausland, die dann beispielsweise die Studiengebühren erlassen. Andererseits bieten sie Stipendien über den Deutschen Akademischen Austauschdienst an, die Teile der Reise- und Lebenskosten abdecken. "Trotzdem sind Auslandsaufenthalte, etwa in den USA, mit horrenden Kosten verbunden", sagt Neuenhofer von der TH Köln. Um auch denjenigen internationalen Austausch zu ermöglichen, die sich kein vollständiges Semester im Ausland leisten können, nimmt die TH Köln jedes Jahr an der "International Civil Engineering Week" teil. Hier verbringen Studierende aus den Niederlanden, Frankreich, Spanien, Dänemark, Schottland und Deutschland eine Woche an einer der Partnerhochschulen. Während dieser Zeit lernen sie nicht nur die Kultur der anderen kennen, sondern tauschen auch Fachwissen aus, etwa zu verschiedenen Bauweisen. Im Jahr 2019 ging es für rund 100 Studierende an die Technische Hochschule nach Kopenhagen. Einen ganzen Tag lang waren die Teilnehmenden mit Fahrrädern unterwegs – und haben viele neue Impulse für die deutsche Verkehrsplanung bekommen.

Die Autorin: Anna Friedrich ist Journalistin bei der Wirtschaftsredaktion Wortwert.

Immobilien Zeitung

Frauen in Führung starten Rednerinnen-Pool

Der Speakerinnen-Pool zählt zum Start 80 Expertinnen.

Der Speakerinnen-Pool zählt zum Start 80 Expertinnen.

Quelle: Frauen in Führung (F!F)

Karriere 08.03.2023
80 Frauen aus der Branche stellen sich im Speakerinnen-Pool des Vereins Frauen in Führung (FiF) vor. Die Plattform bietet Organisatoren von Fachveranstaltungen die Möglichkeit, mit ihnen ... 

80 Frauen aus der Branche stellen sich im Speakerinnen-Pool des Vereins Frauen in Führung (FiF) vor. Die Plattform bietet Organisatoren von Fachveranstaltungen die Möglichkeit, mit ihnen in Kontakt zu treten, um sie als Expertinnen für Panels, Podien und Workshops zu gewinnen.

Der Verein FiF hat auf seiner Webseite eine Plattform für Frauen aus der Immobilienwirtschaft geschaffen, auf der sie sich als Referentinnen für Fachveranstaltungen empfehlen können. Zum Start der Plattform haben sich 80 Expertinnen aus unterschiedlichen Gebieten angemeldet. In den kommenden Wochen soll der Pool laut Anne Tischer, Vorsitzende des Vereins, auf 100 Kandidatinnen wachsen. Sie stellen sich auf der Webseite in Kurzporträts vor und berichten von ihren Erfahrungen als Workshop-Leiterinnen, mit Podcasts und Bühnenauftritten. 

„Weil es unser Ziel ist, möglichst vielen Frauen die Möglichkeit zu geben, sich in Fachrunden einzubringen, ist Vorerfahrung aber keine Notwendigkeit“, sagt Tischer, die mit ihrem Team die Bewerbungen der Kandidaten gesichtet hat. „Wichtig ist aber, dass ein beruflicher Bezug zur Immobilienwirtschaft besteht“, ergänzt sie.

Weitere Bewerbungen sind online möglich

Auf der Plattform werden die Rednerinnen 40 Themengebieten zugeordnet, die von verschiedenen Assetklassen, über Architektur, Quartiers- und Projektentwicklung bis zu nicht-operativen Themen rund um Leadership, Bildung und Personalfragen reichen. Über Kurzporträts können Veranstalter direkt mit den Expertinnen in Kontakt treten. Weitere Bewerbungen nimmt der Verein online an. Dafür steht auf der
Website ein Datenblatt zum Ausfüllen bereit.

Als Motivation, für den Start der Plattform nennt Tischer das Ziel, Frauen in der Branche zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen. „50% Frauen auf die Panels und Podien der Immobilienwirtschaft, das ist das Ziel“, erklärt sie. Um das zu erreichen stehe der Verein bereits in Kontakt zu den Veranstaltern großer Branchenmessen, derzeit z.B. ganz konkret mit der Real Estate Arena, die Ende Mai in Hannover stattfindet.
Janina Stadel

Bauindustrie gründet Netzwerk für Frauen

Karriere 07.03.2023
Unter der Schirmherrschaft von Bundesbauministerin Clara Geywitz nimmt das Frauennetzwerk-Bau des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie (HBD) am Mittwoch seine Arbeit auf. Es soll ein Forum zum ... 

Unter der Schirmherrschaft von Bundesbauministerin Clara Geywitz nimmt das Frauennetzwerk-Bau des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie (HBD) am Mittwoch seine Arbeit auf. Es soll ein Forum zum Austausch zwischen Frauen im Baugewerbe darstellen und Raum für deren Fragen und Themen bieten.

Um dem Mangel an weiblichen Nachwuchskräften am Bau entgegenzuwirken, ruft der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) das Frauennetzwerk-Bau ins Leben. Die Schirmherrschaft übernimmt Clara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Hintergrund ist, dass laut aktuellen Erhebungen nur rund 3% aller Auszubildenden in der Branche Frauen sind. Auch die Zahl von Studentinnen im Fach Bauingenieurwesen geht seit einigen Jahren zurück. Laut Bauindustrie-Präsident Peter Hübner liegt der Frauenanteil in der Fachrichtung derzeit bei rund 30%. „Die Zahlen sind, trotz starker Anstrengungen, nicht so gut, wie sie sein müssten“, kommentiert Geywitz.

Austauschforum für Frauen in der Baubranche

Hübner erklärt: „Mit der Gründung des Netzwerkes senden wir ein Signal an künftige weibliche Fach- und Führungskräfte, bieten ihnen ein Forum für den Austausch und werden nachhaltige Mentoring-Strukturen schaffen, um den Ein- und Aufstieg von Frauen in der Bauwirtschaft zu unterstützen.“ Zudem soll das Netzwerk zur Klärung von spezifischen Fragen der weiblichen Zielgruppe dienen. Dazu zählen sowohl Unternehmerinnen, die bereits fest im Beruf stehen und in der Branche Fuß gefasst haben, als auch Schülerinnen, die sich für eine Ausbildung im Baugewerbe interessieren. Das Netzwerk nimmt seine Arbeit anlässlich des Weltfrauentags am Mittwoch, 8. März, auf.

Janina Stadel