Karriere-News

Vier FM-Studiengänge im CHE-Check

Wer sich für ein FM-Studium interessiert, sollte nicht nur Tabellen und Broschüren konsultieren. Viel wichtiger ist es, mit den Ausbildern und Studenten zu sprechen. Hochschulinformationstage, Fachschaften und Studentenvereine helfen bei der Auswahl.

Wer sich für ein FM-Studium interessiert, sollte nicht nur Tabellen und Broschüren konsultieren. Viel wichtiger ist es, mit den Ausbildern und Studenten zu sprechen. Hochschulinformationstage, Fachschaften und Studentenvereine helfen bei der Auswahl.

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Karriere 16.05.2013
Vier Facility-Management-Studiengänge werden im aktuellen Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) bewertet. Viele Kategorien fehlen, doch es gibt interessante Informationen zu ... 

Vier Facility-Management-Studiengänge werden im aktuellen Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) bewertet. Viele Kategorien fehlen, doch es gibt interessante Informationen zu Regelstudienzeiten und dem Geschlechterverhältnis.

Welche Hochschule genießt die höchste Reputation in Studium und Lehre? Die FH Aachen schneidet in dieser Rubrik am besten ab. Sie gehört zur Spitzengruppe, d.h. sie ist von mehr als 25% aller Professoren an Universitäten bzw. 15% der Professoren an Fachhochschulen empfohlen worden. Ihre eigenen Einrichtungen durften die Hochschullehrer nicht nennen. In die Mittelgruppe reihen sich die Jade Hochschule Oldenburg, die FH Mainz und die Hochschule Wismar ein.

Die Ermittlung von Gruppen ist ein wichtiges Kennzeichen des CHE-Rankings: Es bildet Cluster anstelle einer Rangliste von 1 bis 100. Die Daten wurden durch Befragung von Hochschullehrern, Studenten und verschiedenen Angaben, die z.T. aus öffentlich zugänglichen Quellen oder von den Hochschulen selbst stammen, erhoben.

Die vier FM-Studiengänge sind untersucht worden, weil sie an ihren Hochschulen in dem Fachbereich Bauingenieurwesen angegliedert sind und diese Fachbereiche vom CHE berücksichtigt wurden. Die Auswahl ist somit recht zufällig und spiegelt nicht die Vielzahl der Studienangebote wider (siehe Tippkasten auf dieser Seite), liefert aber manch interessante Information.

In der Kategorie Forschungsgelder je Professor schafften es immerhin drei in die Mittelgruppe: Die Hochschule Wismar führt mit rund 30.000 Euro, gefolgt von der FH Mainz mit etwa 22.000 Euro und der FH Aachen mit ca. 9.000 Euro. In der Schlussgruppe findet sich die Jade Hochschule mit rund 3.000 Euro. Ermittelt wurde dieser Wert über die jährlich durchschnittlich verausgabten Drittmittel, dazu zählen u.a. Mittel von Stiftungen und dem Bund, Forschungsaufträge der Privatwirtschaft etc. Die Höhe der Drittmittel wurde über einen Zeitraum von drei Jahren erhoben und dann ins Verhältnis zur durchschnittlichen Zahl der Professoren in diesem Zeitraum gesetzt, und zwar am Fachbereich, nicht im einzelnen Fach.

Viele Studieninteressierte fragen sich sicherlich angesichts der immer wieder aufkeimenden Diskussion um zu volle Lehrpläne, wie viele Studenten an einer Hochschule innerhalb der Regelstudienzeit plus ein Semester ihr Studium abschließen: An der HS Wismar und der Jade Hochschule schaffen das jeweils 64% der Masterstudenten, an der FH Mainz 57%. Für die anderen beiden Hochschulen fehlen die Werte.

Nicht ganz unwichtig für die richtige Atmosphäre im Studium ist neben der Mietsituation (Spitzengruppe: HS Wismar) auch das Geschlechterverhältnis im Studienfach: Während es an der FH Aachen im Masterstudiengang fast ausgeglichen ist (45% Studentinnen), beträgt der Frauenanteil an der HS Wismar nur 23% und im Bachelorstudiengang Technisches Gebäudemanagement an der FH Mainz ebenfalls nur 25%.

Info: http://ranking.zeit.de/che2013/de/

TIPP

Eine Übersicht über die verschiedenen Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Deutschland im Bereich Facility-Management finden Sie unter www.iz-jobs.de (Menü: Karriere - Studiengänge). Dort können Sie nach verschiedenen Kriterien suchen, u.a. Abschlussart, Hochschultyp und Bundesland. 16 Angebote sind dort aufgelistet. Eine Übersicht über Studienangebote in Europa bietet der "European Facility Management Guide 2009" von EuroFM. Ihn gibt es kostenlos zum Herunterladen unter www.eurofm.org/library/educationguide-2009. Auch die Gefma German Facility Management Association informiert auf ihrer Internetseite über Bildungsangebote im Facility-Management www.gefma.de/bildung.html. Der Verein hat Richtlinien erstellt, nach denen er Bildungsangebote akkreditiert. Insgesamt 13 Studiengänge tragen das Gefma-Siegel.

Sonja Smalian

Immo-AGs geizen bei ihren Vorständen

Was machen die Vorstände von Immobilienunternehmen bloß falsch? Sie verdienen im Schnitt deutlich weniger als die Vorstände anderer MDax- und SDax-Unternehmen.

Was machen die Vorstände von Immobilienunternehmen bloß falsch? Sie verdienen im Schnitt deutlich weniger als die Vorstände anderer MDax- und SDax-Unternehmen.

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Karriere 09.05.2013
Die Vorstände von börsennotierten Immobilien-Aktiengesellschaften in den Nebenwerten-Indices verdienen wesentlich weniger als ihre Kollegen aus anderen Branchen. Zu diesem Ergebnis kommt die ... 

Die Vorstände von börsennotierten Immobilien-Aktiengesellschaften in den Nebenwerten-Indices verdienen wesentlich weniger als ihre Kollegen aus anderen Branchen. Zu diesem Ergebnis kommt die Agentur ergo Kommunikation in einer aktuellen Studie. Am meisten verdienen die Gesamtvorstände von Patrizia Immobilien und Gagfah.

Die Immobilien-AGs in den Nebenwerten MDax und SDax geizen bei der Vergütung ihrer Vorstände. Die durchschnittliche Gesamtvergütung des Vorstands betrug bei den im SDax notierten Immobilienunternehmen 2012 nur rund zwei Drittel des Durchschnitts aller SDax-Unternehmen, der bei ca. 2.137.000 Euro (fixe und variable Vergütung) lag. Beim MDax erreichten die Immo-AGs sogar nur etwa 40% des Index-Durchschnitts. Zu diesem Ergebnis kommt ergo nach der Auswertung der Geschäftsberichte.

Spitzenverdiener war unter den im SDaxnotierten Immobilienunternehmen der Gesamtvorstand von Patrizia Immobilien mit rund 1.776.370 Euro. Schlusslicht bildet die Hamborner Reit, die ihren Vorstand mit ca. 861.000 Euro entlohnte. Dazwischen ordnen sich Prime Office Reit (ca. 1.114.540 Euro), DIC Asset (1.373.950 Euro), IVG Immobilien (ca.1.754.410 Euro) und Alstria Office Reit (1.775.000 Euro) ein. Diese Zahlen beziehen jeweils die fixe und die variable Vergütung mit ein.

Fast 10% weniger gibt's für Immo-Vorstandschefs im SDax

Auch bei einem Vergleich der Vergütung der Vorsitzenden schneiden die Immo-AG-Chefs schlechter ab als ihre branchenfremden Kollegen. So verdient der Vorstandsvorsitzende eines SDax-Unternehmens durchschnittlich rund 944.000 Euro. Berücksichtigt wurden neben dem Fixgehalt auch Nebenleistungen und Short-Term-Incentives. Die Vergütung der Vorstandsvorsitzenden der Immobilien-AGs sah im Schnitt rund 830.000 Euro vor, also 114.000 Euro weniger. Spitzenverdiener unter den Immobilien- Chefs war nach der ergo-Untersuchung Olivier Elamine, Chief Executive Officer von Alstria Office Reit. Sein Jahresgehalt betrug 1,2 Mio. Euro. Rund ein Drittel davon - etwa 430.000 Euro - gab es für die beiden Vorstände von Hamborner Reit.

Etwas höhere Vergütungen als im SDax gab es 2012 für die Vorstandschefs von Tec-Dax-Unternehmen, im Schnitt 985.000 Euro. Doch finanziell lohnt sich vor allem eine Mitgliedschaft im MDax-Club für die Vorstandschefs. Dort erhielten sie durchschnittlich 1.673.000 Euro (2011: 1.762.000 Euro) und damit 77% mehr als ihre Kollegen aus dem SDax.

Noch steileres Vergütungsgefälle im MDax

Doch auch im MDax liegt die Vergütung der Immobilien-Gesamtvorstände deutlich unter dem Durchschnittswert. Die drei Immobilienvorstände der Deutsche Wohnen, Gagfah und GSW Immobilien erhielten im Mittel nur rund 40% des MDax-Durchschnitts von ca. 4.867.020 Euro (fixe und variable Vergütung). Am meisten gab es für den Gesamtvorstand von Gagfah, der mit einer Gesamtvergütung von 2,5 Mio. Euro nur gut die Hälfte des Durchschnitts für die MDax-Werte erreichte. In der Studie nicht berücksichtigt wurden Deutsche Euroshop und TAG Immobilien, weil ihre Geschäftsberichte noch nicht vorlagen.

Auch ein Blick auf die einzelnen Vergütungen der Vorstandsvorsitzenden bestätigt das Bild, dass die Immobilienunternehmen vergleichsweise "geizig" sind. Wie viel der Gagfah-Chef mit nach Hause nimmt, weist das Unternehmen nicht individuell aus, doch der Deutsche-Wohnen-Vorstandschef erhielt 927.000 Euro und der GSW-Immobilien-Vorstandsvorsitzende 1 Mio. Euro. Ist das viel oder wenig? Darüber lässt sich streiten. Auf jeden Fall ist es rund 50% weniger als die durchschnittliche CEO-Vergütung im MDax von etwa 2,3 Mio Euro.

Sonja Smalian

Nachwuchspreis für Akademikerinnen ausgelobt

Mit je 1.250 Euro ist der Nachwuchspreis dotiert. Er wird in drei Kategorien (Bachelor- und Masterarbeit sowie Dissertation) vergeben.

Mit je 1.250 Euro ist der Nachwuchspreis dotiert. Er wird in drei Kategorien (Bachelor- und Masterarbeit sowie Dissertation) vergeben.

Bild: Fotolia.de/Dariusz Urbanczyk

Karriere 07.05.2013

Gaudís Nachfahren kommen

Der gute Ruf von Architekten wie beispielsweise Antoni Gaudí eilt den Spaniern voraus. Das wiederum hilft, das Interesse von deutschen Arbeitgebern zu wecken.

Der gute Ruf von Architekten wie beispielsweise Antoni Gaudí eilt den Spaniern voraus. Das wiederum hilft, das Interesse von deutschen Arbeitgebern zu wecken.

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Karriere 02.05.2013
Die Stuttgarter Nord-Süd Hausbau hat gerade vier spanische Bauingenieure eingestellt und die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main holte jüngst 50 junge Menschen aus der Partnerstadt Madrid an ... 

Die Stuttgarter Nord-Süd Hausbau hat gerade vier spanische Bauingenieure eingestellt und die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main holte jüngst 50 junge Menschen aus der Partnerstadt Madrid an den Main, um sie an Ausbildungsbetriebe zu vermitteln. Die prekäre Lage am Arbeitsmarkt in einigen südeuropäischen Ländern erhöht die Mobilität von Fachkräften und stellt die Unternehmen vor neue Aufgaben.

Neue Denkweisen und andere Herangehensweisen ins Unternehmen zu holen. Das war der Wunsch von Frank Talmon l'Armée. Deswegen blickte der Geschäftsführer der Stuttgarter Nord-Süd Hausbau vor zwei Jahren für die Personalrekrutierung erstmals über die deutsche Landesgrenze hinaus nach Spanien. Ausschlaggebend für das Zielland sei die ähnliche Mentalität gewesen, sagt Talmon l'Armée. Auch das Fachliche habe dafür gesprochen: Die spanischen Vorschriften ähnelten dem deutschen Baurecht und nicht zuletzt sei das Land "von der Architektur wunderbar", schwärmt er.

Im Spätherbst vergangenen Jahres schaltete das knapp 50 Mitarbeiter zählende Unternehmen eine Stellenanzeige auf drei spanischen Jobportalen. Die Anzeige war weitgehend auf deutsch mit einem spanischen Satz: "Möchten Sie Ihre Karriere in Deutschland starten?" Die Antwort war ein vielhundertfaches Ja. Denn die anhaltende Krise auf den Arbeitsmärkten in einigen südeuropäischen Staaten zwingt zur Mobilität (vgl. auch "RICS erhält im Süden mehr Zulauf", IZ 12/13).

Eine deutliche Zunahme der Bewerbungen aus Spanien, Griechenland, aber auch Italien hat auch Andreas Richter in den vergangenen zwei Jahren beobachtet. Den Geschäftsführer der Kölner Personal- und Unternehmensberatung proJob erreichten teilweise Bewerbungen mit verzweifelten Hilferufen. Neben Jung-Akademikern gebe es auch Interesse aus der Altersgruppe 30 bis 50.

Bei der Nord-Süd Hausbau kamen rund 70 Bewerber in die engere Wahl und 14 Interessenten wurden zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Talmon l'Armée persönlich flog für zwei Tage nach Alicante und Madrid. Ursprünglich wollte er nur ein oder zwei Bewerber einstellen, doch dann überzeugten ihn vier Kandidaten. Mit ihnen, darunter einer Frau, hat er Verträge abgeschlossen. Doch damit war es nicht getan. Um die Integration in ein Arbeitsleben in Deutschland zu erleichtern, kümmert sich die Firma ganz besonders um die Neuzugänge: Im einwöchigen Abstand kamen sie nach Stuttgart und nach Köln, damit die knapp 50 Mitarbeiter Zeit hatten, die neuen Kollegen kennenzulernen. Den Flug und die Kosten für den ersten Monat im Hotel übernahm Nord-Süd Hausbau. Auch den sechsmonatigen Deutschkurs trägt das Unternehmen. In dieser Zeit müssen die vier Spanier nur 75% bzw. 80% arbeiten. Die vier Bauingenieure bzw. Architekten - in Spanien sei die Ausbildung der Architekten deutlich technischer ausgeprägt - sind zwischen 30 und 49 Jahre alt. Sie ergänzten sich sehr gut und bildeten zusammen den gesamten Zyklus eines Projekts ab. Nachahmern empfiehlt Talmon l'Armée, die Auswahlgespräche immer vor Ort im Land der Bewerber zu führen, denn das erleichtere die Gesprächsführung.

Offen für die Integration von ausländischen Arbeitskräften muss sich auch das Handwerk zeigen, denn hier ist der Fachkräftemangel inzwischen deutlich spürbar. Keine einzige Bewerbung habe sie auf die Ausschreibung eines Ausbildungsplatzes erhalten, sagt Sonja Feucht vom Heizungs- und Sanitärbauer Bruder + Feucht aus Bad Homburg. Deswegen hat sich das Unternehmen auch an der Initiative der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main und des Hessischen Wirtschaftsministeriums beteiligt, die im April dieses Jahres 50 junge Leute aus Madrid für ein zehntägiges Schnupperpraktikum eingeladen hat. Vier junge Menschen, teils mit, teils ohne Ausbildung und deutsche Sprachkenntnisse, lernte Feucht auf diesem Wege kennen, denen sie ihren Betrieb vorstellte. Zwei wird sie im Mai auswählen, die dann ab August bei ihr eine Ausbildung beginnen - und hoffentlich auch beenden werden.

TIPP

Das vierte IZ-Karriereforum für die Immobilienwirtschaft findet am 15. Juni 2013 auf dem Campus der Frankfurter Goethe-Universität statt. Mehr als 30 Aussteller präsentieren sich auf der Job- und Karrieremesse. Info: www.iz-jobs.de/karriereforum

Sonja Smalian