Karriere-News

Lokale Kräfte mit Auslandserfahrung bevorzugt

Nicht nur der chinesische Drache ruft: Weltweit gibt es einige aufstrebende Märkte, für die sich auch internationale bzw. westliche Immobilienunternehmen interessieren. Doch neue Jobs entstehen in diesen Märkten vor allem für Menschen mit lokalem Know-how

Nicht nur der chinesische Drache ruft: Weltweit gibt es einige aufstrebende Märkte, für die sich auch internationale bzw. westliche Immobilienunternehmen interessieren. Doch neue Jobs entstehen in diesen Märkten vor allem für Menschen mit lokalem Know-how

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Karriere 21.03.2013
Große Projekte, hohe Investitionssummen und eine Prise Exotik: Arbeiten im Ausland klingt für viele Deutsche reizvoll. Das bürokratische Klein-Klein in der Heimat hinter sich zu lassen, neues ... 

Große Projekte, hohe Investitionssummen und eine Prise Exotik: Arbeiten im Ausland klingt für viele Deutsche reizvoll. Das bürokratische Klein-Klein in der Heimat hinter sich zu lassen, neues Terrain zu erorbern, an Projekten mitzuarbeiten, die es so in Deutschland nicht gibt, und sich auch persönlich weiterzuentwickeln - das alles wirkt anziehend. Mehr als die Hälfte der Immobilienstudenten kann sich einen Auslandseinsatz vorstellen. Doch lässt sich das auch leicht verwirklichen? Die IZ hat sich auf der Immobilienmesse Mipim einmal umgehört.

Die Türkei war Country of Honour bei der diesjährigen Mipim in Cannes. Im türkischen Pavillon zeigten viele lokale Unternehmen, deren Namen nur wenige Deutsche fehlerfrei aussprechen dürften, ihre aktuellen Großprojekte. Das Land boomt und gilt als Emerging Market. In dem EU-Anrainerstaat ist jeder zweite Einwohner jünger als 25 Jahre. Doch nicht nur die interessante demografische Situation, auch der zunehmende Konsum machen das Land für deutsche Immobilienunternehmen interessant.

Vor Ort ist auch der Stuttgarter Projektsteuerer Drees & Sommer aktiv. Das Unternehmen erwirtschaftet aktuell rund ein Viertel seines Umsatzes im Ausland. In der Türkei berät Drees & Sommer u.a. Shoppingcenterentwickler bei der Qualitätssicherung und im Controlling. Für junge Deutsche bieten sich jedoch keine Jobmöglichkeiten. "Wir suchen türkische Mitarbeiter", sagt Geschäftsführer Sascha Hempel, der für das Geschäft in der Türkei zuständig ist. Der ideale Kandidat sei in der Türkei aufgewachsen, habe bis zu fünf Jahre lang Auslandserfahrung gesammelt, um dann in die Heimat zurückzukehren. Dem zehnköpfigen Team gehören Türken oder türkischstämmige Mitarbeiter an.

Das dürfte viele Studenten immobilienwirtschaftlicher Fächer enttäuschen. Denn 56% der insgesamt 714 Teilnehmer der Joboffensive 2012 können sich einen Einsatz im Ausland vorstellen. Besonders mobil sind die Studenten an Universitäten: Drei Viertel von ihnen zieht es in die Ferne.

Auf der Wunschliste der Studenten stehen ganz oben die beiden englischsprachigen Länder USA (22%) und Großbritannien (20%). An dritter Stelle kommt jedoch bereits die Option "Land egal - Hauptsache weg". Jeder Zehnte hat also keine Länderpräferenz. Jeweils rund 2% würden am liebsten in der Türkei und China anheuern.

In dem asiatischen Riesenreich hat Drees & Sommer gerade das Projekt Audi Research & Development Center Beijing abgeschlossen. Bei dem 8.000 m2 großen Gebäude, das am 1. Februar dieses Jahres eingeweiht wurde, hatte das Unternehmen die Projektsteuerung übernommen. Das Team vor Ort in Peking und Schanghai umfasst 20 Mitarbeiter, davon sind 14 lokale Mitarbeiter.

Doch das Unternehmen suche auch deutsche Mitarbeiter für China, sagt Bernhard Unseld, Partner und Managing Director von Drees & Sommer. Neben Expatriates, die bereit sind, für ein paar Jahre rüberzugehen, beschäftige das Unternehmen auch ein bis zwei Werkstudenten. Für das Visum müssen die Teilnehmer mindestens zwei Jahre Berufserfahrung nachweisen. Mit dieser Vorgabe der chinesischen Behörden kann Unseld jedoch gut leben. Das Unternehmen bietet Mitarbeitern ein zweijähriges Trainingsprogramm an, um sie auf ihren Einsatz im fernen Osten vorzubereiten, dazu zählt u.a. Weiterbildung im Kosten- und Qualitätsmanagement. Wer sich dann für den Auslandseinsatz meldet, erhält neben dem Gehalt z.B. auch Wohnungszuschüsse und eine private Krankenversicherung. "Wir wollen nicht, dass die Leute wegen des Geldes dorthin gehen", betont Unseld. Dennoch biete der Einsatz in einer Landesgesellschaft durchaus die Chance, rascher Verantwortung zu übernehmen. Unseld habe beobachtet, dass die Mitarbeiter eine sehr rasante persönliche Entwicklung gemacht haben. Es werde jedoch kein Aufstiegsversprechen gegeben. Für 2014 soll das Büro in Peking zwei Geschäftsführer und ein vierzigköpfiges Team umfassen, so der Plan. Unseld rechnet damit, dass davon nur 15 bis 20 Mitarbeiter Expats sein werden. Das Unternehmen ist auch auf der Suche nach in Deutschland ausgebildeten Chinesen und hat dafür schon Kontakt zu Hochschulen in Trier und Kaiserslautern aufgenommen.

Auf Chinesen, die ihre Ausbildung im Ausland erhalten haben, setzt auch Robert T. Lie, Managing Director der Real Estate Group von Citic Capital mit Sitz in Hongkong. Das Unternehmen beschäftigt im Immobilienbereich 35 Mitarbeiter, die alle chinesischstämmig bzw. Chinesen sind. "Wer in Asien arbeiten möchte, der sollte dort studieren", sagt David P. Roberts, CEO von Aedas, die insgesamt 2.500 Mitarbeiter beschäftigen, davon 1.500 in Asien. Das Unternehmen ist auch in den sich öffnenden Märkten Myanmar und Malaysia tätig.

Auch wenn Jones Lang LaSalle weltweit viel Wert auf eine diversifizierte Belegschaft legt, geht auch in Asien der Trend eher dahin, lokale Kräfte zu rekrutieren. Wer jedoch als westlicher Absolvent unbedingt nach Asien möchte, der sollte sich vor Ort niederlassen, so der Tipp von Alistair Meadows, Head of International Capital Group Asia Pacific bei Jones Lang LaSalle. Auch wenn das ein risikobehafteter Weg sei, könne der Kandidat damit sein besonderes Commitment zum Ausdruck bringen.

Sonja Smalian

Joboffensive 2013: Halbzeit für die IZ-Arbeitsmarktumfrage

Wen die Immobilienunternehmen einstellen wollen, zeigt die IZ-Arbeitsmarktanalyse.

Wen die Immobilienunternehmen einstellen wollen, zeigt die IZ-Arbeitsmarktanalyse.

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Karriere 18.03.2013
Noch vier Wochen lang - bis zum 19. April - läuft die Umfrage der Immobilien Zeitung im Rahmen der Joboffensive 2013. Sie untersucht die aktuelle Arbeitsmarktsituation und ermittelt u.a., ... 

Noch vier Wochen lang - bis zum 19. April - läuft die Umfrage der Immobilien Zeitung im Rahmen der Joboffensive 2013. Sie untersucht die aktuelle Arbeitsmarktsituation und ermittelt u.a., welche Anforderungen an Berufseinsteiger gestellt und welche Einstiegsgehälter gezahlt werden. Ziel der Analyse ist es, für mehr Transparenz auf dem Arbeitsmarkt der Immobilienbranche zu sorgen und Nachwuchskräfte bei ihrem Berufseinstieg zu unterstützen.

Zur Teilnahme aufgerufen sind alle Personalverantwortlichen (u.a. Personalleiter, Geschäftsführer, Recruitingbeauftragte) aus Immobilienunternehmen mit mindestens fünf Mitarbeitern. Sie brauchen lediglich ihre E-Mail-Adresse anzugeben und können die Umfrage danach direkt starten. Die Auswertung der Daten erfolgt anonymisiert.

Nehmen Sie teil und unterstützen Sie die IZ-Arbeitsmarktanalyse! Hier geht es zur Umfrage für Arbeitgeber: http://www.iz-jobs.de/karriere/joboffensive/umfrage/unternehmen.php

Zum Dank für ihr Engagement werden den teilnehmenden Unternehmen sämtliche Analyseergebnisse mit dem "IZ-Karriereführer 2013/14 für die Immobilienwirtschaft", der im August erscheint, kostenlos zur Verfügung gestellt.

Ebenfalls bis zum 19. April wird auch eine Umfrage unter Studierenden der Immobilienwirtschaft und verwandter Studiengänge durchgeführt. Unter allen Teilnehmern werden zahlreiche Preise im Gesamtwert von 60.000 Euro verlost! Hier geht es zur Umfrage für Studierende: http://www.iz-jobs.de/karriere/joboffensive/umfrage/studenten.php

Die Joboffensive für die Immobilienwirtschaft, eine Initiative der Immobilien Zeitung, wird von namhaften Unternehmen der Immobilienbranche unterstützt. So sind die Aareal Bank, Bernd Heuer & Partner Human Resources, Bilfinger Facility Services, BNP Paribas Real Estate, CBRE, Corpus Sireo, DTZ, ECE Projektmanagement, Irebs Immobilienakademie, IVG Immobilien, Kaufland, Messe München/Expo Real, mfi management für immobilien, Patrizia Immobilien und RGM Sponsoren der Initiative.

Britta Kriechel

Sperrvermerke nicht leichtfertig aussprechen

Prof. Dr. Ulrich Bogenstätter möchte, dass das Wissen der Studenten geteilt werden kann. So wie bei diesen Abschlussarbeiten im Schrank, die alle einsehbar sind.

Prof. Dr. Ulrich Bogenstätter möchte, dass das Wissen der Studenten geteilt werden kann. So wie bei diesen Abschlussarbeiten im Schrank, die alle einsehbar sind.

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Karriere 14.03.2013
Fachhochschulen zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug der Ausbildung aus. Deswegen wird es gern gesehen, wenn Studenten ihre Abschlussarbeit in einem Unternehmen schreiben. Doch nicht selten ... 

Fachhochschulen zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug der Ausbildung aus. Deswegen wird es gern gesehen, wenn Studenten ihre Abschlussarbeit in einem Unternehmen schreiben. Doch nicht selten wird der Einblick in betriebliche Abläufe mit einem Sperrvermerk "bezahlt". Zu leichtfertig werde dieses rigorose Mittel angewendet, sagt Prof. Dr. Ulrich Bogenstätter, Studiengangsleiter für das Technische Gebäudemanagement an der Fachhochschule Mainz. Er plädiert für einen sensiblen Umgang mit dem Werkzeug, damit interessante Arbeiten nicht weggeschlossen werden müssen.

Sperrvermerke sieht Bogenstätter kritisch, weil Fachhochschulen keinen akademischen Mittelbau ausbilden. Sie verfügen nicht über ein Heer von Doktoranden, wie es Universitäten haben, den Fachhochschulen fehlt das Promotionsrecht. Neues Wissen wird dort also durch die Professoren und die Studenten generiert. Sind die Arbeiten jedoch mit einem Sperrvermerk versehen, kann auf die Erkenntnisse nicht aufgebaut werden.

Seit 1999 haben 428 Studenten ihre Bachelor- oder Masterarbeit im Technischen Gebäudemanagement an der FH Mainz verfasst. Davon waren 48 Arbeiten mit einem Sperrvermerk versehen. Das sind immerhin 11%, also jede neunte Arbeit, die weggeschlossen wird - und damit quasi für den Papierkorb produziert wurde.

Praxispartner wünschen sich häufig den Sperrvermerk

Eine Arbeit kann aus verschiedenen Gründen gesperrt sein. Zum einen hat der Verfasser das Recht, seine Arbeit unter Verschluss zu halten. Häufiger geschieht es jedoch, dass der Praxispartner, also das Unternehmen, bei dem der Student seine Arbeit angefertigt hat, einen Sperrvermerk wünscht.

Über die Gründe kann auch Bogenstätter nur spekulieren. Vielleicht hat das Unternehmen Sorge, dass firmeninterne Daten auf diesem Wege zugänglich werden. Ein anderer möglicher Grund könnte sein, dass die Unternehmen sich den Wettbewerbsvorteil durch die Erkenntnisse der Arbeit sichern wollen. Dafür müssten die aber erst einmal im Unternehmen umgesetzt werden, gibt Bogenstätter zu bedenken. Doch auch der umgekehrte Fall ist denkbar: Das Unternehmen möchte unter Verschluss halten, dass bestimmte Verfahren im Unternehmen noch nicht "state-of-the-art" sind.

Nicht selten dürften auch rein menschliche Nöte Auslöser sein. Vielleicht sorgt sich der Betreuer im Unternehmen, dass er sich gegenüber seinem Chef rechtfertigen muss, welche Daten der Student bearbeiten durfte. Der Sperrvermerk wird pauschal und leichtfertig als Sicherungsnetz eingezogen.

Durch Sperrvermerke bringen sich Studenten selbst um Chancen

Dabei bringen sich die Studenten um einige Chancen, wenn sie die Arbeit unter Verschluss halten wollen. Sie könnten diese dann nicht mehr bei Wettbewerben einreichen, sagt Bogenstätter. Auch als Türöffner bei Vorstellungsgesprächen lässt sich das Werk nicht mehr einsetzen. Von einer Veröffentlichung in einer Hochschulreihe ganz abgesehen. Doch genau das plant Bogenstätter. Er möchte künftig Kurzfassungen der Abschlussarbeiten auf der hochschuleigenen Internetseite präsentieren. Das geht nur, wenn die Arbeiten frei zugänglich sind. Auch in der Immobilien Zeitung werden in der Rubrik mit dem "Doktorhut" ebenfalls nur immobilienwirtschaftliche Abschlussarbeiten ohne Sperrvermerk vorgestellt.

"Ich habe in meiner elfjährigen Hochschulpraxis keine Arbeit gesehen, die sperrwürdig gewesen wäre", sagt Bogenstätter. Zumindest die Titel der Arbeiten lassen dahinter nicht sofort brisante Firmeninterna vermuten. Da geht es beispielsweise um die Verringerung der Verschmutzungsneigung von Fassaden, das Flächenmanagement von Büroflächen oder eine Methode zur Auswahl und Entwicklung reinigungsgerechter Bauwerksteile in Sanitärräumen.

Nicht vergessen werden darf zudem, dass sich die Studenten auch nur eine begrenzte Zeit mit ihrem Thema beschäftigen: Am Ende des Bachelorstudiums haben sie zwei und am Ende ihres Masterstudiums drei Monate Zeit für die Bearbeitung ihres Themas. Auch diese Bearbeitungszeit lässt es sinnvoll erscheinen, wenn Themen von anderen Studenten "weitergedreht" werden können.

Es gibt viele alternative Lösungen zum Sperrvermerk

Und selbst wenn bestimmte Daten nicht für jeden einsehbar sein sollen, gibt es dafür eine Vielzahl von Lösungen: Zum einen könnten die Daten anonymisiert oder die Zahlen verändert werden. Zum anderen gibt es auch die Möglichkeit, das Thema so zuzuschneiden, dass eventuell geheime bzw. schützenswerte Inhalte gar nicht erst publik werden. Es können auch nur einzelne Teile der Arbeit, z.B. der Anhang mit dem brisanten Datenmaterial, geschützt werden. In Gesprächen kann geklärt werden, welche Vorgehensweise sich eignet.

Bogenstätter wurmen die Sperrvermerke auch deshalb, weil er aus der Hochschule heraus gerne einen aktuellen Beitrag zur fachlichen Diskussion in der Branche leisten will. Er möchte raus aus dem Elfenbeinturm und hat viele Ideen für Kooperationen mit Unternehmen. "Hochschule kann ein Ort des Testens sein, wenn man sie ließe", sagt er. Er plant, einen Alumni-Beirat zu gründen, um mit der Ausbildung noch näher an den Themen der Praxis zu sein. Ab dem kommenden Semester sollen gemeinsam mit Praxispartnern mögliche Themen für Abschlussarbeiten vorgestellt und beworben werden. "Hochschulen brauchen den Praxisbezug", sagt Bogenstätter.

Sonja Smalian

Gefma-Förderpreise: Tipps fürs Treppchen

Die sechs Gewinner der diesjährigen Gefma-Förderpreise (v.l.n.r.): Gerrit Fischer, Simone Blankenburg, Manuel Wider, Yvonne Schoeberichts, Andreas Diem und Stephan Stößel.

Die sechs Gewinner der diesjährigen Gefma-Förderpreise (v.l.n.r.): Gerrit Fischer, Simone Blankenburg, Manuel Wider, Yvonne Schoeberichts, Andreas Diem und Stephan Stößel.

Bild: sma

Karriere 07.03.2013
Die German Facility Management Association (Gefma) verlieh auf der Fachmesse Facility-Management in Frankfurt am Main zum 16. Mal ihre Förderpreise. Sechs Hochschulabsolventen erhielten ... 

Die German Facility Management Association (Gefma) verlieh auf der Fachmesse Facility-Management in Frankfurt am Main zum 16. Mal ihre Förderpreise. Sechs Hochschulabsolventen erhielten für ihre Bachelor- bzw. Masterarbeiten insgesamt ein Preisgeld von 8.000 Euro. Sie gaben zusammen mit den Juroren und den Sponsoren viele Tipps für Planung und Umsetzung der Abschlussarbeit.

Der mit 3.000 Euro dotierte Hauptpreis ging in diesem Jahr an Manuel Wider, der seine Bachelorarbeit an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen verfasst hat. Wider untersuchte, wie sich die Gebäudeautomation auf die Nachhaltigkeit von Gebäuden im Lebenszyklus auswirkt. Dabei stellte er die Funktionen und Prozesse der Gebäudeautomation den Nachhaltigkeitskriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) gegenüber. Es stellte sich heraus, dass viele der DGNB-Kriterien positiv beeinflussbar sind. Mit der Arbeit habe Wider zwei wichtige Themen zusammengeführt, betonte Dr. Markus Lehmann, Professor an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und Vorsitzender der vierköpfigen Jury. Denn bislang sei das Thema Gebäudeautomation nur indirekt bei der Nachhaltigkeitszertifizierung betrachtet worden.

16 Hochschularbeiten waren bei dem diesjährigen Wettbewerb eingereicht worden, darunter acht Master-, zwei Diplom- und sechs Bachelorarbeiten. Zwölf Teilnehmer hatten ihren Abschluss an einer Fachhochschule absolviert und vier an einer Universität. Die Beteiligung war in diesem Jahr vergleichsweise niedrig ausgefallen, aber das Leistungsniveau sei gut bis sehr gut gewesen, so Lehmann.

Den Bewertungsschlüssel und die Vorgehensweise der Jury erläuterte Wolfgang Schneider, ehemals Professor an der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg: Die Jury schaue insbesondere auf Inhaltsbreite und -tiefe, Innovation, Praxisbezug und die formalen Kriterien der Arbeit. Gerade auch die beiden Praxisvertreter in der Jury, Friedrich Quentin und Wilhelm Merz, legen Wert auf die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit und des Lebenszyklus in der Arbeit sowie die Anwendbarkeit und neue, unbekannte Themen, die auch über das eigentliche Gebäude hinausgehen können.

Bei der Konzeption des Themas sollten die Studenten auch die Themen alter Arbeiten anschauen. Eine Liste der bisherigen Preisträger ist auf der Gefma-Internetseite einsehbar. Merz empfiehlt zudem zu prüfen, ob bestimmte Themen nicht "weitergedreht" werden können in einer zweiten Arbeit.

Zahlreiche Anregungen und Tipps gab es aber auch von den Preisträgern selbst. Sie machten den Studenten Mut, "einfach mal zum Hörer" zu greifen und einen möglichen Praxispartner zu kontaktieren, sich bei älteren Kommilitonen oder Alumni zu informieren oder auch einfach mögliche Interviewpartner anzusprechen - und das Beste zu hoffen. So hatte die studierte Architektin Yvonne Schoeberichts für ihre Masterarbeit zum Brandschutz im kommunalen Gebäudemanagement rund 14 Brandschutzbeauftragte verschiedener Städte interviewt.

Die weiteren vier mit jeweils 1.000 Euro dotierten Sonderpreise gingen an Simone Blankenburg (Das Münchner Kanalreinigungssystem. Analyse und Bewertung des Münchner Kanalreinigungssystems, als ein Instrument zum Einstieg in die bedarfsgerechte Kanalreinigung), Andreas Diem (Anforderungen neuer rechtlicher Rahmenbedingungen an die Dokumentation im Immobilien-Lebenszyklus - Anwendbarkeit und Nutzen der GEFMA-Richtlinie 198 (E)), Gerrit Fischer (FM-gerechtes Planen und Bauen - Entwicklung standardisierter Flächenmodule für FM-Funktionen bei Industrieunternehmen) und Stephan Stößel (FMkonforme Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur eines Industriestandortes). Einen Tipp gab Schneider künftigen Wettbewerbsteilnehmern noch auf den Weg. Sie sollten die ersten 30 Seiten, in denen sie FM erklären, einfach weglassen.

Nachwuchswettbewerbe in der Immobilienwirtschaft

Es gibt einige Wettbewerbe, bei der Studenten ihre Arbeiten einreichen - und im besten Fall versilbern lassen können. Eine Auswahl.

Sonja Smalian