Karriere-News

Richard-Emanuel Goldhahn

Richard-Emanuel Goldhahn mit seiner Frau Henrike und den drei Kindern im Venedig-Urlaub.

Richard-Emanuel Goldhahn mit seiner Frau Henrike und den drei Kindern im Venedig-Urlaub.

Urheber: Richard-Emanuel Goldhahn

Karriere 11.04.2019
Personalberatung in der Immobilienbranche ist sein Metier. 2008 hat Richard-Emanuel Goldhahn (heute 39) Cobalt Recruitment mitgegründet und ist seither Geschäftsführer. Familienbedingt hatte er ... 

Personalberatung in der Immobilienbranche ist sein Metier. 2008 hat Richard-Emanuel Goldhahn (heute 39) Cobalt Recruitment mitgegründet und ist seither Geschäftsführer. Familienbedingt hatte er früh eine Nähe zum Thema Immobilien. Dennoch stieg er nach seinem BWL-Studium an der Berufsakademie Berlin 2003 als Junior-Pressereferent bei der Firma Herlitz ein. 2004 folgte die Personalabteilung eines Chipherstellers in Dresden, doch schnell kam Goldhahn nach Berlin zurück. 2005 startete er als Personalberater bei der Firma Michael Page, drei Jahre später begann das noch immer aktuelle Kapitel Cobalt Recruitment.

Sind Sie verheiratet?

Meine Frau Henrike habe ich 2002 in einem Urlaub kennengelernt. Nach zwei Dates sind wir zusammengekommen, sind nach drei Wochen zusammengezogen und 2008 haben wir geheiratet.

Haben Sie Kinder?

Wir haben drei großartige Kinder. Unsere älteste Tochter Ella Naemi wurde 2009 geboren, unser Sohn Friedrich Nathanael kam 2011 auf die Welt und unsere jüngste Tochter Martha Aurelia machte die Familie 2015 komplett.

Welchem Hobby gehen Sie nach?

Mit drei Kindern, zwei alten Häusern und über 100 beruflichen Reisetagen pro Jahr bleibt wenig Zeit für Hobbies. Früher habe ich Saxophon in Bands gespielt. Das klappt heute leider nicht mehr.

Wenn ich etwas Zeit für mich habe, gehe ich Laufen. Alle paar Jahre ist dann auch ein Halbmarathon oder Marathon drin, wobei ich katastrophal langsam geworden bin.

Ansonsten findet man mich häufig im Garten.

In welchem Club oder Verein sind Sie Mitglied?

Auch für aktive Vereinsarbeit bleibt kaum Zeit. Seit 1996 bin ich Mitglied in einer großen Volkspartei. Beruflich bin ich im Representative Commitee der APSCo, der Association of Professional Staffing Companies, einem Branchenverband der Personalberatungen, aktiv.

Wo wohnen Sie zurzeit?

Meine Frau und ich haben im Jahr 2010 ein sanierungsbedürftiges Stadthaus von 1781 aus der zweiten barocken Stadterweiterung in Potsdam erworben und mit recht viel Aufwand saniert. Architekt des Hauses war Christian Georg Unger, ein Schüler von Carl von Gontard. Beide haben damals in Potsdam um die Wette gebaut.

Bitte beschreiben Sie kurz Ihr Haus.

Das Haus hat ca. 250 m² und lag am damaligen Stadtkanal von Potsdam, unweit der Garnisonkirche. Diese entsteht ja gerade wieder neu. Den Kanal wird es hoffentlich in ein paar Jahren auch wieder geben. Derzeit stockt der Wiederaufbau leider etwas. Das Tolle an unserem Haus ist aber der Garten. Er ist nicht groß, aber herrlich grün und so haben wir Stadt- und etwas Landleben in einer Immobilie vereint. In den nächsten Jahren müssen wir noch die Sanierung der Stuckfassade und den Dachausbau über die Bühne bringen und dann ist es perfekt.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Wohnung?

Unser Haus ist, obwohl so alt, wunderbar geräumig und weitläufig. Das Kaminzimmer geht ins Klavier- und Esszimmer über und ein großer Durchgang führt von dort aus in die Küche. Nur die Schlafzimmer und das Hauptbad liegen auf einer anderen Etage. Im Winter halten wir uns viel vor dem Kamin auf, obwohl alles mehr oder weniger ein großer Raum ist. Im Sommer bin ich eigentlich nur zum Schlafen im Haus - fast alles andere spielt sich im Garten ab.

Haben Sie bei dieser Immobilie oder einer anderen beim Bau schon einmal selbst mit Hand angelegt? Wenn ja: wie genau und wie häufig?

Wie beschrieben war unser Haus beim Kauf ziemlich sanierungsbedürftig und stark überbaut. So mussten beispielsweise die Grundrisse an die historische Gestaltung angepasst werden. Hier habe ich etwas beim Abriss mitgewirkt, wenngleich der Bauablauf zwischen den Gewerken so dicht getaktet war, dass für „Eigenarbeit" kaum Möglichkeit bestand. Außerdem waren die Denkmalauflagen sehr hoch.

In unserem neusten kleinen Projekt, einer 160 Jahre alten und recht sanierungsbedürftigen Dorfschule direkt an einem Brandenburger See, die wir als Wochenendobjekt nutzen wollen, sieht das anders auf. Hier mache ich eigentlich alles selbst.

Was muss das perfekte Haus unbedingt haben?

Ich finde Altbauten mit Geschichte toll. Die späteste baugeschichtliche Epoche, die mich interessiert, ist das Bauhaus. Mit einem modernen Neubau kann ich in den allermeisten Fällen nichts anfangen. Ansonsten ist mir der Bezug zur Natur wichtig. Auch wenn unser Stadtgarten nicht sehr groß ist – ohne ihn würde ich das Haus nicht so lieben!

Wie und wo möchten Sie im Alter gerne wohnen?

Idealerweise in unserem Potsdamer Haus. Mit ein paar kleineren Umbauten wäre das auch sicherlich möglich. Mein Großvater ist 92 und wohnt noch immer in seinem Haus mit Garten – so stelle ich mir das für mich auch vor.

Wann, wo und womit haben Sie als Erwachsener zum ersten Mal Geld verdient?

Das war im Bauzuliefergewerbe. Der Vater einer Mitschülerin stellte „verlorene Schalung" her – da habe ich mitgearbeitet. Allerdings wurde ich relativ bald (mit 18) in eine Gemeindevertretung gewählt und wollte mich auf die politische Arbeit konzentrieren. Die Sitzungsgelder waren zwar etwas niedriger als die Einkünfte aus der Bauzulieferindustrie, aber neben dem Abitur und der Musik blieb nicht genug Zeit für den anderen Job.

Wie haben Sie in die Immobilienbranche gefunden?

Mein Vater war nach einem Studium der Automatisierungstechnik über Umwege im Immobilienbereich gelandet und hatte sich mit einer technischen Immobilienverwaltung selbständig gemacht. Insofern waren schon zu Schulzeiten Immobilienthemen am elterlichen Abendbrotstisch Teil meiner Jugend. Als ich 2005 das erste Mal in der Personalberatung tätig wurde und mir als junger Vertriebler meine Nische suchen musste, bot sich das Immobilienthema an. Hier gab es intern keine Wettbewerber und auch außerhalb von Michael Page reduzierte es sich auf zwei, drei kleinere Player.

Was braucht man Ihrer Meinung nach, um es in Ihrem Job zu etwas zu bringen?

Der Job des Personalberaters ist eigentlich nicht wahnsinnig kompliziert. Man kann ihn auch nicht akademisch auf einer Schulbank „erlernen".

Das Wichtigste ist Neugierde. Interesse an Menschen, die Fähigkeit, zuzuhören, Offenheit – das zeichnet erfolgreiche Personalberater aus. Ansonsten ist es in erster Linie eine vertriebliche Aufgabe. Und dabei „verkaufen" wir in zwei Richtungen: das Unternehmen muss uns vertrauen. Immerhin geht es um die wichtigste Ressource der Unternehmen: die Mitarbeiter. Dem Kandidaten „verkaufen" wir seine berufliche Weiterentwicklung. Auch hier geht es um viel, denn schließlich sichert der Job in den meisten Fällen den Broterwerb. In dieser Vermittlungsaufgabe liegt die eigentliche Herausforderung unseres Berufes.

Wie feiern Sie Ihre Erfolge?

Eher gar nicht. Natürlich freue ich mich, wenn etwas klappt. Aber eine der Herausforderungen eines Personalberaters ist es, immer viele Bälle in der Luft zu haben. Insofern wartet häufig schon wieder die nächste Herausforderung und es bleibt wenig Zeit, Vergangenes zu feiern.

Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?

Darin bin ich leider nicht besonders gut. Verlieren gehörte noch nie zu meinen Stärken. Ich bin beispielsweise schrecklich bei Gesellschaftsspielen und ärgere mich fürchterlich; selbst, wenn es um nichts geht. Aber auch darin werde ich besser.

Was stört Sie an der Immobilienbranche?

Das ist gar nicht so leicht zu beschreiben, weil es keine richtige Lösung für das Problem gibt! Ich finde es moralisch gesehen eher schwierig, dass von einigen Branchenteilnehmern mit einem lebensnotwendigen Grundbedürfnis der Menschen spekuliert wird, was die Preise nach oben treibt. Das ist für viele Gesellschaftsschichten ein großes Problem! Andererseits weiß ich als BWLer natürlich auch, dass Unternehmen Gewinne erwirtschaften müssen und dass nur das Gewinnerzielungsinteresse dazu führt, dass überhaupt Angebot bereitgestellt wird. Glauben Sie mir, ich bin wirklich ein überzeugter Verfechter der freien Marktwirtschaft, aber beim Wohnungsmarkt kommen wir vermutlich um etwas staatliches Eingreifen, beispielsweise durch eine Wohnungsbauförderung, nicht herum. Die Mietpreisbremse halte ich allerdings für das falsche Mittel, weil sie das Angebot langfristig verknappt und damit das Problem potenziert.

Und was finden Sie besonders gut?

Ich finde es toll, dass sich jeder unter dem „Produkt Immobilie" etwas vorstellen kann und dass das Spektrum an Immobilien so breit ist. Immobilien sind für nahezu alle Branchen unserer Wirtschaft ein zentraler Produktionsfaktor und für Menschen der Raum, in dem sie sich zu Hause fühlen. Das gefällt mir.

Sie würden jungen Leuten raten, den Weg in die Immobilienwirtschaft einzuschlagen, weil...

... Immobilien immer gebraucht werden. Ich kann mir kaum eine krisenfestere Branche denken. Zu jeder Zeit werden Menschen wohnen, einkaufen, in Hotels übernachten, Büros mieten – die Branche ist konservativ und modern, regional und international, vernetzt und kompetitiv zugleich. Das bietet ganz unterschiedliche und immer neue Karriereperspektiven.

Was wären Sie heute gerne, wenn nicht Immobilienprofi?

Sie werden lachen: gerne hätte ich Architektur und Geschichte studiert. Ich hätte mir aber auch einen handwerklichen Beruf vorstellen können, beispielsweise Schreiner oder Kunstschmied. In beiden Fällen wäre ich dann vielleicht trotzdem in der Immobilienbranche gelandet – beispielsweise in der Denkmalpflege.

Haben Sie eine Lieblingsimmobilie?

Nein. Ich kann schönen Häusern in schönen Locations viel abgewinnen. Aber mal ist es das alte Kloster in der Ardèche, mal die viktorianische Villa in London und mal der Bauhaus-Museumsbau mitten in Berlin. Unterschiedliche Immobilien für unterschiedliche Lebenssituationen und Nutzungen. Horses for courses, wie die Engländer sagen.

Und welches Gebäude in Deutschland würden Sie gerne abreißen und warum?

Als Potsdamer ist man bei dieser Diskussion sensibilisiert, weil hier die teilweise grausamen Überformungen eines barocken Stadtgrundrisses aus der DDR-Zeit nach und nach zurückgebaut werden – und das nicht mit dem Wohlwollen aller. Grundsätzlich vertrete ich die Ansicht, dass Immobilien entweder historisch wertvoll oder praktisch und rentabel sein sollten. Wenn beide Kriterien nicht zutreffen, sollte man abreißen. Aber ich hege gegen kein Gebäude, das derzeit steht, einen Groll. Insofern stellt sich mir die Frage nicht.

Was bringt Sie auf die Palme?

Tatsächlich bin ich leider mit einem leicht aufbrausenden Charakter auf die Welt gekommen, sodass es gar nicht so wahnsinnig viel braucht, mich aufzuregen. Ich habe das mit zunehmendem Alter aber immer besser im Griff.

Beruflich bin ich eigentlich recht besonnen. Nur eines kann ich nicht haben: wenn Zusagen nicht eingehalten werden. Nichts ist unangenehmer, als wenn Kunden nach dem erfolgreichen Abschluss eines Projekts anfangen, über den Preis zu diskutieren. Dafür habe ich absolut kein Verständnis.

Wo oder wie können Sie sich besonders gut entspannen oder abschalten?

Ich bin leider einer der Menschen, die nie richtig abschalten können. Nahezu faustisch muss es bei mir immer weitergehen. Aber das sorgt natürlich auch dafür, dass ich recht viel schaffe.

Für welches private Vergnügen haben Sie zu wenig Zeit?

Tatsächlich würde ich gerne mehr laufen gehen. Aber morgens bringe ich die Kinder in die Schule, tagsüber ist es schwer, sich aus dem Büroalltag zurückzuziehen, und abends verbringen wir die Zeit natürlich als Familie, soweit das bei über 100 Reisetagen im Jahr möglich ist.

Nennen Sie einen Ihrer Lieblingssongs?

Ich hätte da einen mit Immobilienbezug: „Haus am See" von Peter Fox. Eigentlich gar nicht so meine Musik – aber der Song gefällt mir.

Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, denken Sie an was...?

Ein volles London mit der ganzen Familie. Ich hatte ein Board Meeting mitten in den Winterferien. Da haben wir den Familienurlaub kurzerhand nach London verlagert. Anstrengend, aber im Rückblick trotzdem schön.

Welche kürzlich besuchte Veranstaltung (Theater, Kino, Konzert, Sport...) hat Ihnen besonders gut gefallen und warum?

Mein letzter Theaterbesuch war vor Weihnachten ein Theaterstück, bei dem meine große Tochter mitgespielt hat. Da ist man als Vater natürlich von Hause aus stolz. Ins Kino schaffe ich es eher selten. Aber vor ein paar Jahren habe ich Musikfestivals für mich entdeckt. Meine Frau tippt auf die Midlife-Crisis... aber ich kann allen einen Besuch auf einem Musikfestival nur empfehlen.

In welcher Bar/Restaurant/Diskothek kann man Sie häufiger antreffen?

Beruflich bin ich natürlich viel unterwegs und abends essen. Privat ist das seltener der Fall. Aber wenn ich mal einen Abend Zeit habe, treffe ich mich gerne mit Freunden in der Bar Fritz'n in Potsdam.

Und mit welcher noch lebenden Persönlichkeit würden Sie dort gerne einmal einen Abend verbringen?

Mit Barak Obama würde ich gerne mal einen Abend verbringen. Oder, wenn es wirklich lustig werden soll, mit Jimmy Fallon.

Verraten Sie uns auch noch Ihr Lieblingsgericht?

Früher waren es die Königsberger Klopse meiner Großmutter. Nun lebt meine Großmutter leider nicht mehr und ich bin seit 20 Jahren Vegetarier. Deshalb sind es heute „Linguine al Tartufo" mit einem kräftigen Barolo, Montepulciano oder Nero d'Avola.

Mit wem würden Sie gerne ein Mal für einen Tag das Leben tauschen?

Mit einem der großen Politiker zum Beispiel. Mir fielen da Trump, Putin oder May ein. An einem Tag könnte man sicherlich schon eine ganze Menge der Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre korrigieren. Ansonsten vielleicht mit Richard Branson.

Gibt es etwas im Ausland, was Sie in Deutschland vermissen?

Ich finde die britische Pub-Kultur sehr sympathisch. Und mit dem südfranzösischen Lebensgefühl kann ich mich auch sehr gut identifizieren. Ansonsten fühle ich mich in Deutschland sehr wohl und vermisse, bis auf ein bisschen mehr Sonnenschein, eigentlich nichts.

Sie haben 100.000 EUR zur freien Verfügung und müssen das Geld komplett ausgeben. Welchen Traum erfüllen Sie sich?

Ich denke, ich könnte diesen Betrag locker in originale Mid Century Möbel investieren. Oder in Kunst. Oder in eine Weltreise mit meiner Familie. Da würden mir viele Dinge einfallen.

IZ

IZ-Karriereforum 2019 ist praktisch ausverkauft

Auf dem IZ-Karriereforum loten Studierende, Absolventen, Berufstätige und Auszubildende ihre Job- und Karrierechancen in der Immobilienwirtschaft aus.

Auf dem IZ-Karriereforum loten Studierende, Absolventen, Berufstätige und Auszubildende ihre Job- und Karrierechancen in der Immobilienwirtschaft aus.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Melanie Bauer

Karriere 10.04.2019
Das IZ-Karriereforum ist auch dieses Jahr wieder ausverkauft. Genau 47 Unternehmen und zehn Hochschulen haben einen Stand als Aussteller gemietet. Eine Reihe von Unternehmen stellt sich ... 

Das IZ-Karriereforum ist auch dieses Jahr wieder ausverkauft. Genau 47 Unternehmen und zehn Hochschulen haben einen Stand als Aussteller gemietet. Eine Reihe von Unternehmen stellt sich dieses Jahr zum ersten Mal ins Arbeitgeberschaufenster.

Das IZ-Karriereforum, eine von der Immobilien Zeitung (IZ) und Heuer Dialog veranstaltete Jobmesse für die Immobilienwirtschaft, findet am Samstag, den 25. Mai 2019, zum zehnten Mal statt. Zum ersten Mal als Aussteller mit von der Partie werden folgende Unternehmen sein (in alphabetischer Reihenfolge): apollo real estate, d.i.i. Deutsche Invest Immobilien, DI Management, Dream Global Advisors Germany, Goodman Germany, Nuveen Real Estate Management Germany, Real I.S., Signa Prime Selection und W+S Real Estate Services.

Die meisten Studenten suchen einen Job für den Direkteinstieg

Die Arbeitgeber und Hochschulen werden an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main vor allem auf Studenten, aber auch auf Absolventen, Berufstätige und Auszubildende treffen. Von den bisher knapp 200 Besuchern, die sich schon ein Ticket gekauft haben, studieren mehr als 80%. Die meisten Besucher kommen, weil sie einen Job für einen Direkteinstieg nach dem Studium suchen. Auf Platz zwei und drei der Motive rangieren: einen Praktikumsplatz oder einen Werkstudentenjob finden.

Aussteller bringen Jobs und Praktika mit

Tatsächlich sollten die Jobsucher auf dem Karriereforum auf ihre Kosten kommen: Im vergangenen Jahr hatten die Aussteller 551 Jobs mit im Gepäck, darunter 248 Stellen für (Young) Professionals, 119 Jobs für Berufseinsteiger, 40 Traineestellen und 114 Praktikumsplätze. Neben Jobs erwarten die Besucher in diesem Jahr ein Karriere-Coaching, ein Bewerbungsmappencheck, die Möglichkeit, sich für ein Bewerbungsfoto ablichten zu lassen, und das Tagungsprogramm mit namhaften Sprechern aus der Immobilienwirtschaft.

Im vergangenen Jahr war die Veranstaltung erstmals ausgebucht

Anno 2018 war das IZ-Karriereforum zum ersten Mal ausgebucht. Damals zeigten sogar 58 Aussteller – 47 Unternehmen und elf Bildungseinrichtungen – an ihrem Stand Flagge. "Wir haben allerdings auch umgebaut, da es die Meile mit den Corporate Real Estate Managern nur alle zwei Jahre gibt", berichtet Martina Walker, Leiterin Stellenmärkte bei der IZ.

Allen Arbeitgebern, die noch auf den fahrenden Zug aufspringen wollen, sei gesagt: "Es gibt theoretisch noch einen Platz zu verkaufen", verrät Walker. So oder so wird es auch dieses Jahr wieder rappelvoll werden im Casino-Gebäude auf dem Campus Westend der Frankfurter Goethe-Universität. Im vergangenen Jahr tummelten sich auf den Ausstellungsflächen, in den Vortragssälen und in den Chillecken rund 650 Menschen: knapp 350 Jobsucher und rund 300 Personalverantwortliche der Unternehmen sowie Fach- und Führungskräfte aus dem operativen Geschäft.

Für Jobsucher geht es hier zur Anmeldung für das IZ-Karriereforum am Samstag, den 25. Mai 2019, in Frankfurt am Main.

Harald Thomeczek

Design Offices: Neuer COO, neues Wachstumsziel

Joachim Gripp.

Joachim Gripp.

Quelle: Design Offices

Karriere 10.04.2019
Coworking-Anbieter Design Offices drückt mit einem neuen Chief Operating Officer (COO) auf die Wachstumstube. Allerdings nicht mehr ganz so stark wie zuvor. ... 

Coworking-Anbieter Design Offices drückt mit einem neuen Chief Operating Officer (COO) auf die Wachstumstube. Allerdings nicht mehr ganz so stark wie zuvor.

Der neue COO heißt Joachim Gripp. Er ist schon seit dem 1. Januar 2019 an Bord. Aktuell teilt er sich die Verantwortung für das operative Geschäft noch mit Michael Barth, der bisher alleiniger COO war. Gripp kommt aus der Systemgastronomie: Er war Geschäftsführer bei Maredo, COO bei Vapiano und General Manager bei KFC Deutschland/Niederlande.

Mehr Standorte, mehr Umsatz

Design Offices zählte Ende vergangenen Jahres 27 Standorte mit gut 102.000 qm Gesamtfläche. Das waren acht Standorte mehr als Ende 2017. Die bespielte Fläche betrug damals 59.552 qm. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr von 25,1 Mio. Euro auf 42,8 Mio. Euro oder um 70%. Auch das Flächenwachstum lag in dieser Größenordnung.

2019 soll rund 60.000 qm neue Fläche dazukommen

Für das laufende Jahr gibt das Unternehmen aktuell das Ziel aus, bis Jahresende auf 33 Standorte bzw. eine Gesamtfläche von 160.000 qm zu kommen. Im Mai 2018, nachdem ein neuer Investor an Bord gegangen war, hieß es noch, das Flächenangebot solle bis Ende 2019 von damals 75.000 qm auf "bis zu 200.000 qm" ausgeweitet werden. Das aktuell genannte Wachstumsziel sei nicht das letzte Wort, es könne auch mehr werden, so eine Sprecherin von Design Offices auf Nachfrage.

Wachsen will Design Offices so oder so vor allem in Berlin, Köln und München sowie in "Städten abseits der Metropolen". So setzte der Coworking-Anbieter im vergangenen Jahr erstmals einen Fuß nach Erlangen, Heidelberg und Leipzig.

Harald Thomeczek

Knight Frank tritt in Berlin in der Bürovermietung an

Karriere 09.04.2019
Das Maklerhaus Knight Frank erweitert seine Angebotspalette in Berlin. Das Unternehmen betätigt sich seit einigen Monaten auch in der Bundeshauptstadt als Berater/Vermittler im Bereich ... 

Das Maklerhaus Knight Frank erweitert seine Angebotspalette in Berlin. Das Unternehmen betätigt sich seit einigen Monaten auch in der Bundeshauptstadt als Berater/Vermittler im Bereich Bürovermietung.

In Frankfurt und München bietet Knight Frank seine Dienste als Büroflächenvermittler schon länger an. Nun unterhält das Unternehmen auch in Berlin ein eigenes Bürovermietungsteam. Dieses hat sechs Köpfe. Den Hut auf hat Jelena Goebel (30). Im Zentrum der Bemühungen stehen - neben der gewöhnlichen Vermittlertätigkeit - die Vermarktung größerer Projektentwicklungen, Eigentümervertretung und internationale Suchmandate (Landlord bzw. Tenant Representation).

Abteilungsleiterin kommt von HGHI

Goebel machte vor ihrem Start als Berliner Head of Office Leasing von Knight Frank im Oktober 2018 laut ihrem Profil auf der Karriereplattform LinkedIn beim Berliner Projektentwickler HGHI sowie den beiden Maklerunternehmen JLL und Colliers Station. Bei allen drei Unternehmen drehte sich ihr tägliches Treiben um die Vermietung von Büroflächen.

Team Berlin mit 20 Spielern

Bisher beschränkte sich Knight Frank in Berlin auf die Tätigkeitsfelder Capital Markets und Bewertung. Die Berliner Mannschaft von Knight Frank kommt mit der neuen Abteilung jetzt auf gut 20 Spieler.

Harald Thomeczek

Weiterbildungspflicht mit Haken

Weiterbilden muss sein. In der Praxis müssen sich gerade kleine Firmen genau überlegen, wie sie ihre Pflicht erfüllen.

Weiterbilden muss sein. In der Praxis müssen sich gerade kleine Firmen genau überlegen, wie sie ihre Pflicht erfüllen.

Quelle: Fotolia.com, Urheber: Robert Kneschke

Karriere 04.04.2019
Makler und Verwalter von Wohnimmobilien sollten den Kalender im Blick haben. Der erste Dreijahreszeitraum, in dem 20 Stunden in die Weiterbildung investiert werden müssen, neigt sich der ... 

Makler und Verwalter von Wohnimmobilien sollten den Kalender im Blick haben. Der erste Dreijahreszeitraum, in dem 20 Stunden in die Weiterbildung investiert werden müssen, neigt sich der Halbzeit zu. In der Praxis gibt es ein paar Fallstricke zu beachten.

Für lernfaule Makler oder Wohnimmobilienverwalter wird es langsam Zeit, sich Gedanken um interessante Seminare zu machen. Die gesetzlich geregelte Weiterbildungspflicht (§15b MaBV) ist zwar noch recht jung, sie trat erst im August vergangenen Jahres in Kraft. Doch der Dreijahreszeitraum, in dem die geforderten 20 Stunden Weiterbildung abgeleistet werden müssen, läuft schon seit Anfang 2018. Das gilt übrigens auch für solche Verwalter, die sich aufgrund der neuen Regeln ihren Gewerbeschein erst innerhalb der Übergangsfrist Anfang 2019 geholt haben. Wer auf seinem Lernstundenkonto jetzt noch eine mickrige Null stehen hat, hat noch etwa 21 Monate, um daraus mindestens eine 20 zu machen. Und wer sowohl makelt als auch verwaltet, muss sogar 40 Zeitstunden anstreben.

Das Ziel ist also klar definiert. Nur bei der Umsetzung ergeben sich so manche Fragen. Eine zentrale ist: Wer muss sich überhaupt weiterbilden? Die kurze Antwort: jeder, der aktiv als Makler oder als Verwalter von WEGs oder Mietshäusern auf den ahnungslosen Bürger trifft. Diesbezüglich sitzt ein Geschäftsführer eines international tätigen Unternehmens in einem Boot mit einem Kollegen, der nur hin und wieder seine Schubladenerlaubnis hervorkramt. Ausgenommen sind die Mitarbeiter im Backoffice, z.B. in dem Sekretariat, der Buchhaltung oder der Personalabteilung. Darüber hinaus gibt es ein paar Sonderregelungen, z.B. für Beschäftigte, die Immobilienkaufleute oder Geprüfte Immobilienfachwirte sind. Sie müssen sich erst drei Jahre nach Erwerb des Abschlusses weiterbilden. Auch aktuelle Azubis können ihr wachsendes Wissen unter Umständen als Weiterbildung anrechnen lassen.

Ein weiteres Extra gibt es für einen Geschäftsführer, der nicht ins operative Geschäft eingreift. Er kann die Weiterbildungspflicht an einen Mitarbeiter übertragen, der den weiteren Beschäftigten gegenüber weisungsbefugt ist. In aller Regel ist das ein Abteilungsleiter. Diese Delegation hat dabei keine Auswirkungen auf das Stundenkonto des Mitarbeiters, für ihn gelten immer noch die 20 Stunden. Werner Merkel, Vorstandsvorsitzender beim hessischen Verwalterverband VDIVH und Präsidiumsmitglied des DDIV, weist allerdings auf ein Risiko hin, das besonders kleine Betriebe betrifft: Sollte nämlich dieser auserwählte Abteilungsleiter das Unternehmen verlassen, nimmt er seine Weiterbildungsstunden mit. Bei einer amtlichen Prüfung, die zunächst die Stunden der Chefs im Blick hat, könnte die Firma ihre Pflicht im schlimmsten Fall nicht erfüllt haben. Merkel rät daher, dass sich die Gewerbetreibenden im Zweifelsfall doch besser selbst weiterbilden sollten.

Und was fällt konkret unter den Begriff der Weiterbildung? Darunter sind klassische Präsenzseminare eines externen Anbieters, aber auch ein begleitetes Selbststudium mit nachweisbarer Lernerfolgskontrolle wie z.B. Webinare oder E-Learning-Konzepte sowie betriebsinterne Maßnahmen zu verstehen. Sparfüchse sehen sich mit ihren Mitarbeitern schon an der Kaffeemaschine stehen und Reden über Präsentationstechniken schwingen oder sie stecken ihren Mitarbeitern im Vorbeigehen ein Buch in die Hand. So nicht, entgegnet der Gesetzgeber. Eine Weiterbildung muss bestimmte Kriterien erfüllen: Sie muss mit einem gewissen Vorlauf geplant worden sein. Es liegt dem Teilnehmer also eine schriftliche Einladung vor, in der u.a. der Inhalt der Weiterbildung beschrieben und der Umfang in Zeitstunden angegeben ist. Der Lehrende muss derweil ein gewisses, aber nicht näher beschriebenes Anforderungsprofil erfüllen, um sicherzustellen, dass es tatsächlich eine "Weiter"-bildung für die Teilnehmer ist und nicht nur die Festigung eines Status quo.

Auch zu den relevanten Themen einer Weiterbildung hat sich der Gesetzgeber Gedanken gemacht. Eine lange Liste ist in der Anlage 1 der MaBV zu finden. Generell geht es um Grundlagenwissen aus den beiden Tätigkeitsfeldern Maklerwesen und Immobilienverwaltung, u.a. auch um rechtliches und kaufmännisches Basiswissen. Hinzu kommen Themen aus den Bereichen Verbraucherschutz und Wettbewerbsrecht. Unter IVD-Mitgliedern seien vor allem Seminarthemen im Zusammenhang mit einem Haftungsrisiko, abmahnfähigen Fehlern im Wettbewerbsrecht und aktuellen rechtlichen Regelungen wie DSGVO und Geldwäsche beliebt, erklärt Christian Osthus, stellvertretender Geschäftsführer des IVD. Etwa 90% der Informationen, die in IVD-Seminaren vermittelt werden, seien seiner Meinung nach relevant im Sinne der MaBV. Der Verwalterverband DDIV will sogar versuchen, seine Weiterbildungsangebote mittels einer Zertifizierung MaBV-fest zu machen. Osthus bezeichnet das als "nette Idee", warnt allerdings davor, in die Seminarbeschreibung eine Formulierung wie "(...) wird anerkannt nach §15b MaBV" einzufügen. Die Anerkennung liege allein im Ermessen der zuständigen Behörde. Eine Zertifizierungsinstanz gibt es nicht.

Ist nun der Zeitpunkt erreicht, da der Gewerbetreibende zufrieden auf die vergangenen drei Jahre und ein gefülltes Lernstundenkonto zurückblickt, kann es ab dem Jahr 2021 sein, dass die zuständige Behörde (je nach Bundesland eine andere) bei ihm klingelt und Nachweise fordert. Die Überprüfung erfolgt in aller Regel nur vereinzelt und betrifft im Detail zunächst nur die Weiterbildung der Chefetage, Einzelnachweise für die Maßnahmen der Mitarbeiter müssen aber zumindest griffbereit sein. In Anlage 3 der MaBV ist ein Muster hinterlegt, wie die Seminare & Co. nachgewiesen werden müssen. Wichtig ist es für den Unternehmer, die Dokumentation - angefangen bei der Einladung bis hin zu den Ergebnissen der Lernerfolgskontrolle - fünf Jahre lang auf einem dauerhaften Datenträger aufzubewahren.

Die Überprüfung findet zudem nicht zu einem bestimmten Stichtag statt. Das birgt ein Problem, auf das der Deutsche Dachverband der Immobilienverwalter (DDIV) aufmerksam macht. Die Verordnung könne derzeit so ausgelegt werden, dass eine "gleitende" Prüfung möglich ist. Ein Beispiel: Angenommen Verwalter Hans hat im Jahr 2018 schon seine 20 Stunden Fortbildung absolviert, lehnt sich die nächsten beiden Jahre zurück und macht nichts. Er hat ja sein Soll erfüllt. Im Jahr 2021 besucht er ein Seminar mit fünf Stunden, die ihm anerkannt werden. Er denkt sich, den Rest werde er irgendwann später absolvieren, er hat ja noch Zeit, bis sein zweiter Dreijahreszeitraum vorbei ist. Im Jahr 2022 klingelt allerdings die Behörde und schaut sich die Weiterbildung von Verwalter Hans in den vergangenen drei Jahren an. Der große Brocken aus dem Jahr 2018 fällt dabei raus. Auf seiner Rechnung stehen lediglich 2019 und 2020 mit jeweils 0 Stunden und 2021 mit 5 Stunden. Hat Hans sich dann zu wenig weitergebildet? Die Antwort darauf kann selbst das Bundeswirtschaftsministerium derzeit nicht geben, nur so viel: In der Regelung "sind keine festen Dreijahreszeiträume festgelegt". Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es zu zeitlichen Überschneidungen hinsichtlich des Weiterbildungszeitraums und der Überprüfung kommt. "Hier sollte jedoch zunächst abgewartet werden, wie die Regelung im Vollzug angewandt wird." Bis zur Klärung ist es wohl ratsam, jedes Jahr mindestens sieben Stunden Weiterbildung zu absolvieren. Dann kann die Behörde prüfen, wann sie will.

20 Stunden: Mal zu viel, mal zu wenig

20 Zeitstunden müssen Makler und Verwalter in drei Jahren auf ihrem Weiterbildungskonto sammeln. Für große Unternehmen ist das meist keine Herausforderung. "Wir bilden ohnehin weiter", sagt Heinz Colligs, Prokurist bei Treureal. Seit Jahren gebe es zwei Veranstaltungen pro Jahr mit verpflichtender Teilnahme für die Mitarbeiter von Treureal PM. Darüber hinaus werden individuelle Fortbildungen angeboten. Neu sei lediglich, dass die Nachweise aufwändiger archiviert werden.

Eine ähnliche Reaktion ist aus dem Maklerhaus Aengevelt zu hören. Die Chefs legten seit jeher großen Wert auf Weiterbildung. Selbst Pressesprecher Thomas Glodek und weitere Mitarbeiter außerhalb des operativen Geschäfts absolvieren regelmäßig u.a. E-Learning-Programme zu aktuellen Themen aus dem Maklerwesen. Und auch für die Immobiliendienstleister von JLL ändert sich - abgesehen von mehr Bürokratie - nichts. "Bereits seit fünf Jahren hat JLL das hausinterne Weiterbildungsprogramm MyDevelopment mit mehreren Dutzend Weiterbildungsseminaren und -webinaren etabliert. Die Novellierung bestätigt somit das Konzept", sagt Sophie Motisi, Team Leader Talent Management.

Für kleinere Firmen sieht die Lage anders aus. Dort wirbeln Weiterbildungstage das Alltagsgeschäft durcheinander. Es sei fraglich, wie sich gerade Ein- oder Zwei-Mann-Betriebe unter diesen Vorzeichen entwickelten, gibt DDIV-Vertreter Werner Merkel zu bedenken. Dennoch hat sich der Verband eine weitergehende Selbstverpflichtung auferlegt. Denn die 20 Stunden in drei Jahren, "das ist eine Farce", sagt Merkel. Der DDIV fordert von seinen Mitgliedern 45 Stunden im gleichen Zeitraum.

Enttäuscht von dem aus seiner Sicht mickrigen Umfang der MaBV-Novellierung zeigt sich auch der IVD. Er arbeite weiter an seiner Forderung nach einem qualifizierten Sachkundenachweis. Der sei immer noch Thema in Hintergrundgesprächen mit den Abgeordneten, erklärt Christian Osthus, stellvertretender IVD-Geschäftsführer. api

Anke Pipke

Meisterpflicht würde Bauen weiter verteuern

Karriere 04.04.2019
Die Bundesregierung prüft eine Rückvermeisterung u.a. für Bauberufe. Das soll für weniger Pfusch am Bau sorgen. Teurer würde Bauen wohl auf jeden Fall. ... 

Die Bundesregierung prüft eine Rückvermeisterung u.a. für Bauberufe. Das soll für weniger Pfusch am Bau sorgen. Teurer würde Bauen wohl auf jeden Fall.

Der Bundesrat, der sich für eine Wiedereinführung der Meisterpflicht ausgesprochen hat, argumentiert u.a. mit Qualitätssicherung. In diese Kerbe schlagen auch Verbände. So hat die Fachgemeinschaft Bau Berlin Brandenburg mit Blick auf das Fliesenlegerhandwerk "mangelhafte Ausführungen, Schwarzarbeit und oft teure Nachbesserungen, die den Verbraucher zu Recht ärgern und zu einer Rufschädigung der gesamten Branche führen", als Folgen der 2004 abgeschafften Meisterpflicht ausgemacht. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) beruft sich auf Umfragen unter Sachverständigen. Demnach arbeite nur jeder fünfte Betrieb ohne Qualifikation mangelfrei. Dagegen sähen Sachverständige bei ca. 90% der Betriebe mit Gesellen- und/oder Meisterqualifikation eine Ausführung ohne Mängel.

Der Bundesregierung liegen jedoch keine Informationen dazu vor, ob und wie sich die Abschaffung der Meisterpflicht auf die Qualität der Arbeit ausgewirkt hat, wie sie Ende 2018 in einer Antwort auf eine Anfrage von Grünen-Abgeordneten schreibt. Sie verweist in diesem Zusammenhang auch auf die amtliche Statistik der Gerichtsverfahren. Im Werksvertragsrecht bei Baurechtsstreitigkeiten z.B. sei die Anzahl der abgeschlossenen Gerichtsverfahren deutlich zurückgegangen. So sank die Zahl der vor Amtsgerichten erledigten Zivilprozesssachen im Bau- und Architektenrecht laut Statistischem Bundesamt zwischen 2004 und 2016 trotz eines gewachsenen Bauvolumens von 26.094 auf 11.215 Verfahren.

Eine andere Frage ist, ob Bauen durch eine Rückvermeisterung nicht noch teurer werden würde, als es ohnehin schon ist. "Betriebe mit Meisterqualifikation erbringen hochwertige Arbeit. Die Preise mögen dabei zunächst etwas höher sein. Allerdings hält die Arbeit auch, was sie verspricht", hält Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB, dagegen. Der ZDB macht sich für eine Wiedereinführung bei Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern, Betonstein- und Terrazzoherstellern sowie Estrich- und Parkettlegern stark. Ein anderer Punkt, auf den der Bundesrat abhebt, ist, dass viele Betriebe in zulassungsfreien Gewerken kaum oder gar nicht ausbilden. Pakleppa warnt: "Die Ausbildungsleistung ist bereits stark rückläufig. Sollte sich die Anzahl qualifizierter Betriebe weiter verringern, wird sich das langfristig auch auf die Preise auswirken."

Im zweiten Quartal 2019 findet eine Anhörung der zulassungsfreien Handwerke statt. "Im Sommer soll dann ein Gesetzentwurf erarbeitet werden", teilt eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums mit.

Harald Thomeczek

Studentenjobs sind bei Vonovia Mangelware

Vonovia zeigt Flagge - aber nicht so sehr bei Studenten.

Vonovia zeigt Flagge - aber nicht so sehr bei Studenten.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Monika Leykam

Karriere 02.04.2019
Die Wohnungsgesellschaft Vonovia schreibt fast keine Jobs für Studenten aus. Kein Wunder, dass die meisten Studenten die im DAX notierte Wohn-AG darum auch nicht als Wunscharbeitgeber auf ... 

Die Wohnungsgesellschaft Vonovia schreibt fast keine Jobs für Studenten aus. Kein Wunder, dass die meisten Studenten die im DAX notierte Wohn-AG darum auch nicht als Wunscharbeitgeber auf dem Zettel haben.

Mit ca. 400.000 Wohnungen und rund 10.000 Mitarbeitern ist Vonovia Deutschlands größter Wohnungsvermieter. Aktuell finden sich aber nur 20 Jobangebote für Studenten auf dem Karriereportal des DAX-Konzerns - bei insgesamt 524 offenen Stellenangeboten.

Als die Jobsuchmaschine Adzuna im Rahmen einer minutiösen Analyse am 20. März 2019 alle Stellenausschreibungen auf den Websiten der 30 DAX-Unternehmen unter die Lupe nahm, richteten sich bei Vonovia sogar nur neun von 534 Offerten an Studenten. Gemeint sind Praktika, Werkstudententätigkeiten, Jobs für studentische Aushilfen und Plätze für Abschlussarbeiten, nicht aber Einstiegsmöglichkeiten für Absolventen.

Nur 2% der Vonovia-Jobs richten sich an studierende Köpfe

Diese geringe Trefferquote von 2% brachte Vonovia im Studentenjob-Ranking von Adzuna einen der letzten Plätze ein. Zum Vergleich: Bei Spitzenreiter BMW richteten sich 84% von 1.113 Stellenausschreibungen an studierende Köpfe. Noch weniger Studentenjobs als Vonovia hatte zum fraglichen Zeitpunkt nur Adidas ausgeschrieben, nämlich keinen einzigen. Insgesamt entfiel fast jede dritte bei den 30 DAX-Unternehmen gesichtete Stellenannonce auf Studentenpraktika, Werkstudentenjobs und andere studentische Tätigkeiten.

Abgeschlagen im Wunscharbeitgeber-Ranking der Studenten

Dass Vonovia kaum Jobs für Studenten ausschreibt, könnte eine Rolle beim traditionell schlechten Abschneiden des Wohnungskonzerns im Wunscharbeitgeber-Ranking der Immobilien Zeitung (IZ) spielen. Bei der jüngsten Studentenbefragung im Frühjahr 2018 nannten nur fünf von 418 Teilnehmern Vonovia als einen ihrer Arbeitgeberfavoriten. Zum Vergleich: Sieger JLL bekam 58 Stimmen.

"Wir suchen vor allem im Handwerk neue Mitarbeiter"

Den Eindruck, Vonovia habe keinen ausgeprägten Bedarf an Studenten, weist Pressesprecher Max Niklas Gille zurück: "Natürlich sind auch BWLer, Architekten und alle möglichen sonstigen Studentenberufe für uns spannend." Die niedrige Quote an ausgeschriebenen Studentenjobs von 2% komme vor allem dadurch zustande, "dass wir personell sehr stark wachsen und vor allem im Handwerk neue Mitarbeiter suchen". Beim jüngsten Azubistart im August bzw. September 2018 begrüßte der Wohnungskonzern rund 110 gewerbliche Auszubildende. Zusätzlich gingen ca. 50 kaufmännische Azubis an den Start.

Ausgeschriebene Stellen sind nicht die einzigen Studentenjobs

Außerdem, so Gille weiter, kommen bei Studenten "viele Jobs auch initiativ zustande oder z.B. durch Pflichtpraktika". Die wenigen ausgeschriebenen Stellen seien also nicht die einzigen für Studenten. Zum 31. März waren dem Sprecher zufolge rund 140 studentische Aushilfen bei Vonovia beschäftigt. Zudem biete Vonovia Azubis die Möglichkeit, dual zu studieren oder im Anschluss an die Ausbildung ein Studium zu beginnen.

Die IZ-Arbeitsmarktumfrage 2019 läuft gerade. Wer seiner Meinung noch Gehör verschaffen will, sollte bis zum 14. April 2019 in die Tasten hauen. Hier geht es zur Onlinebefragung. Teilnehmern winken etliche Preise, u.a. ein Apple iPad Pro, vier Armbanduhren von Kapten & Son im Wert von jeweils 250 Euro, vier Business-Bags von Picard im Wert von jeweils 250 Euro, 15 Karten zur Expo Real 2019 sowie etliche Dienstleistungspakete aus dem Hause der Immobilien Zeitung Verlagsgesellschaft.

Harald Thomeczek